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8 niſter⸗Rathe große Dinge zur Sprache gekommen ſeyn. Je⸗ dermann haſchte daher auch heute Morgen mit Begier nach dem Moniteur; es fand ſich jedoch in deſſen amtlicher Ru⸗ brik nichts als ein Verzeichniß von Edictal⸗Citationen ver⸗

ſchollener Militärs und Seeleute.“

8 In einem Aufſatze uͤber die Partheien in Frankreich und England ſagt der Conſtitutionnel: „Das Miniſterium will uns uͤberreden, daß es in Frankreich dieſelben Intereſ⸗ ſen vertrete, wie ein Tory⸗ Miniſterium in England. Die Organe deſſelben haben dieſen Gedanken mit Freuden feſtge⸗ healten, und kommen oft darauf zuruͤck, um daraus guͤnſtige 8 fuͤr das Syſtem ihrer Beſchuͤtzer zu ziehen. Wir wollen darthun, daß dieſe Behauptung unhaltbar, und daß zwiſchen bei⸗ den Partheien keine Vergleichung moglich iſt. Die Whig⸗ und ddie Tory⸗Parthei ſind uͤber die Grundſaͤtze, welche das, was beide „ihre glokreiche Revolution nennen“, herbeigefuͤhrt haben, ein⸗ verſtanden. Sie berufen ſich weder auf ein goͤttliches Recht, noch auf ein monarchiſches Princip, noch auf eine conſtitui⸗ 8 rende Gewalt, noch haben ſie Schriftſteller, welche die Eng⸗ liſche Nation verläumden, oder die Nothwendigkeit einer Dik⸗ latur behaupten; beide Partheien hegen vielmehr gleiche Ehr⸗ flurcht fuͤr die Grundgeſetze des Staats. Hallam ſagt in ſei⸗ ner conſtituttonnellen Geſchichte Englands: „Der Unterſchied 2⸗ zwiſchen Beiden beſteht darin, daß der Whig eine natuͤrliche Hinneigung zu politiſchen Verbeſſerungen hat, während der Foryp eine entſchiedene Abneigung dagegen beſitzt.“ Dieſer 2 Unterſchied giebt uns uͤber die langen Anſtrengungen der Whigs, eine Parlamentar⸗Reform zu Stande zu bringen, ſowie uͤber den hartnaͤckigen iderſtand der 8 Torys gegen jede Veranderung Aufſchluß. Wenn die Macht auf die Haͤupter der einen oder andern Parthei Abergeht, ſo veranlaßt dies wohl öffentliche Billigung 7⸗oder Mißbilligung, verurſacht aber auch nicht die mindeſte Unruhe oder Aufregung in der Geſellſchaft. Die Revolution 8 ſer den Abſolutismus vernichtet und den Grundſatz des ge⸗ etzlichen Widerſtandes gegen Unterdrückung feſtgeſtellt. Die Berfaſſung wird in England nicht beletdigt oder angegriffen und kein Menſch hegt fuͤr ſeine oͤffentlichen ſo wenig als fuͤr ſeine Privat⸗Rechte Beſorgniß. Ein Journaliſt, der behaup⸗ ten wollte: die Majorität ſey der Köͤuig, wuͤrde die Torys und die Whigs mit gleichem Unwillen erfuͤllen und als ein ſchlechter Libellenſchreiber und Feind der öͤffentlichen Ordnung ſtreng beſtraft werden. Finden aber dieſelben. Verhältniſſe in Frankreich ſtatt? Glaubt Herr⸗von Polignac ſeine Stel⸗

4 lung der des Lord Wellington aäͤhnlich? Hat er, wie ſein

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HPerbild, eine Majorität in den Kammern? Läßt 8 Lord Wellington in ſeinen Blaͤttern erklären, daß er auch ohne Majorität Miniſter bleiben wolle? Wuüͤrde

ine ſolche Erklärung nicht als ein Angriff auf die Staats⸗ Verfaſſung betrachtet werden? Wuüͤrde das Engliſche Volk

nicht laut auf Beſtrafung des Schuldigen dringen? Gewiß, vpon allen Partheien verlaſſen, wuͤrde er ſich ſelbſt den Stab Hrechen. Unſer Miniſtertum iſt aus einer der Nation ver⸗ haßten Minorität hervorgegangen, die ſich ſtets als eine Feindin der Entwickelung uanſerer Inſtitutionen gezeigt hat, und will mit dieſer Minoritaät den Staat regieren. Durch dieſen Vorſatz allein vernichetet es die Repräſentativ⸗Regie⸗ rung, reißt den Bau eines halben Jahrhunderts nieder, ver⸗ letzt alle Neigungen und Intereſſen, und füͤhrt uns dadurch eeeiner Revolution entgegen. Und dennoch klagt man uns, die wir dieſe Uebel vermeiden wollen, als Revolu⸗ tionnairs und Jarobiner an, weil wir die verfaſſungs⸗ maͤßige ꝙIr dem Abgrunde, den die Congre ation ihr zu graben ſucht, retten wollen? Wir ſollen Ver⸗ ſchwarer 2 weil wir die Verſchwörung einer Minorität gegen die Charte aufdecken? Fragt man, woher es komme, ſoat ein Tory⸗Miniſterium in England mit unſerem Mini⸗

ſterium ſo ledhaft ſympathiſirt, ſo wird die Antwort leicht ſeyn. Nicht als Tory, ſondern als Widerſacher Frank⸗ reichs hat Lord Wellington umnſer Miniſterium mit Freuden 7. an'’s Ruder kommen ſchen. England nimmt von Tage zu Tage an Einfluß und reeller Kraft ab; es haͤlt nicht mehr, * wie Lord Chatam einſt ſich deſſen ruͤhmte, die Waagſchale 4 KEuroba⸗ in der Hand; es ſeufzt vielmehr unter der drük⸗ ekenden Laſt der Auſlagen, welche die Hülfsquellen des Lan⸗ ddes verzehren. Unter dieſen Umſtaͤnden muß England wuͤn⸗ ſchen, daß Frankreich in der Entwickelung ſeines Zuſtandes aufgehalten und durch innere Kaͤmpfe von einem kräftigen EFmfluſſe auf die auswärtigen Verhältniſſe abgehalten werde.“ 36 Der Univerſel enthält unter der Ruhrik: „Dlick auf die gegenwärtige Polemik“ einen Auſſat, worin er unter ſagt, dieſe Polemik laſſe ſich in zwei Phraſen zu⸗ ſeammenfaſſen: „Der Koͤnig will das ſetzige M b weird es immer wollen;“

„Frankreich will do

ſterium nicht.“

Wenn die erſtere Phraſe in ihrem Vorder⸗ Satze unbeſtreitbar ſey, ſo laſſe mindeſtens der 2 Zweifel zu. Was die zweite Phraſe angehe, ſo koͤnne er (der Univerſel) nicht weiter entſcheiden was Frankreich wolle, und kenne er in Frankreich uͤberhaupt nur drei Gewalten, die das Recht haͤtten zu wollen: nämlich den König, die Pairs⸗Kammer und die Deputirten⸗Kammer. Die Zeitun⸗ gen ſpraͤchen nichts als perſoͤnliche Anſichten aus, die durchaus von keinem Gewichte ſeien; ſie waͤren keine Ge⸗ walten; im verfaſſungsmaͤßigen Sinne haͤtten ſie alſo auch keinen Willen; wenn ſie ſonach ſtatt fuͤr ihre eigene Rech⸗ nung zu ſprechen, immer Frankreich vorſchuͤtzten, von dem ſie dazu in keinerlei Weiſe beauftragt wären, ſo bedienten ſie ſich einer voͤlllg verfaſſungswidrigen Sprache und verletzten die Charte, zu deren Vertheidigern ſie ſich aufwüͤrfen. In einem andern Aufſatze ſagt der Univerſel: „Der Journa⸗ lismus iſt heutiges Tages die Macht, gegen die man ſich waffnen muß; er hat viel Gutes gewirkt, aber auch manche Irrthuͤmer verbreitet. In einer Rethefolge von Artikeln werden wir es verſuchen, ſeine Fehler, und zwar vorerſt die von ihm eingefüͤhrte Sprache, vielleicht ſeine mächtigſte Waffe, naͤher zu bezeichnen.“

Es heißt, daß binnen Kurzem der Graf von Villèle hier eintreffen werde.

Bei der Polizei⸗Präͤfektur haben zahlreiche Dienſt⸗ Entlaſſungen ſtatt gefunden. Mehrere Beamten ſollen da⸗ durch in eine hoͤchſt bettuͤbte Lage verſetzt worden ſeyn.

Großbritanien und Irland.

London, 12. Der. „Dem Vernehmen nach,“ heißt es im Sun, „haben Se. Majeſtät den Beſehl ertheilt, daß außer dem bereits im Bau befindlichen Theile des Gebäudes auch der ganze oͤſtliche Fluͤgel von Sommerſethouſe füͤr das neue Königs⸗Collegium eingerichtet werden ſoll.“

Graf von Eldon, den eine Unpäßlichkeit eine Zeit lang auf ſeiner Beſitzung, Encomb, zuruͤckgehalten hat, iſt wieder in London angekommen.

Im Scotsman befinden ſich folgende ſtatiſtiſche No⸗ tizen: „Nach dem von einem Parlaments⸗Ausſchuſſe im J. 1827 abgeſtatteten Berichte betraͤgt die Anzahl der unecheli⸗ chen Kinder in England 8 pECt. aller Geburten. Nach ci⸗ nem andern von Francis Courbraur publicirten Akrenſtuͤcke belief ſich die Zahl aller Geburten in England im J. 1820 auf 328,190; eheliche Kinder wuͤrden mithin jäͤhrlich 310,93 4 geboren werden, ſo daß die Zahl der unehelichen mehr als des Ganzen ausmacht, während in Frankreich, nach amtlichen Aktenſtuücken, unr 1 der Geburten unehelich iſt. In Frankreich hat ſich im Jahre 1826, bei einer Bevöͤlkerung von 31 tonen, die Zahl der verurtheilten Criminal⸗Verbrecher auf 19,556 belaufen, waͤhrend England, auf eine Bevölkerung von 12,800,000 Serien, 16,147 Verbrecher zühlt. Dieſes Ver⸗ häͤltniß ergiedt fuͤr Frankreich einen Verurtheilten auf 1800, in England aber einen auf 800 Seelen. Mit anderen Wor⸗ ten giebt es alſo unter derſelben Anzahl von Menſchen mal ſo viel Verbrecher in England, als in Frankreich. Unſer Zweck (füat das genannte Schottiſche Blatt hinzu⸗ iſt nicht John Bull herabzuſetzen, ſondern ihn zu ſich nicht ſo leicht über die Schwaͤchen ſeiner Nachbarn 2 ſtig zu machen. ʒ es ſich einmal um Unmerone und Verbrechen, ſo möge er boch ſa gleich an ſeinen 1 a. lichen Phalanx von 30,000 Baſtarden und 16,000 Crimtnat, Verbrechern denken, um licher ganz und gar ſa ſchn29,9

Das ſo eben erſchienene Heft der Fore gn, N.,g enthält einen ſehr ſchätzbaren Aufſat des Herrn Carlhie uͤber das Leben und die Werke Jean Paul's. Der Eng ſche ven der den großen Deutſchen Dicht blos geleſen, fondern auch verſtanden zu haben ſcheint, ihm in 5 637 .e. E üͤder ren. Zun enthaͤlt jenes Heft au e die kürzlich vom Dr. Peeder 8 Berlin herausgegebene . Schrift uͤber den Diamanten (deren bereits in . d. Z. Art. Inland) , geſchchen 2 die 8 beachtungswerthe, gelehrte Forſchung empfohlen wirde ſgr,

Aus Rio,Janeiro, wärd gemeldet, daß der „chege⸗ als er die Nachkicht von ſeiner durch Procuration buchten nen Vermählung mit der Prinzeſſin Amalta von zſſentliche berg erhalten hatte, den Beſehl ertheilte, mehrere afamg. Feſtlichkeiten zur Feler dieſes Ereigniſſes zu veranſta

Niederlande. 1 Aus dem Haag, 17. December. In der ee 2uggcſpte⸗

Sitzung der mer der 8x½ aeee Rhage m eren Wunſe öö üͤber bie Herhondiue⸗