digt worden. Jetzt iſt man mit Combinationen und Traͤu⸗ men zu Ende; aber, wie vor vier Monaten, lieſt man noch immer als einzigen Wahlſpruch des Miniſtertums die Worte: Keine Bedingungen, keine Zugeſtändniſſe mehr.“

Das Journal du Commerce ſpricht ſeine Meinung dahin aus, daß, wenn das Miniſterium in ſeiner gegenwäͤr⸗ tigen Geſtalt wirklich vor die Kammern treten ſollte, die De⸗ putirten⸗Kammer auf die Thron⸗Rede nicht anders als durch eine hoͤchſt gemäßigte und ſchickliche Adreſſe antworun, ihre Unzufriedenheit mit der jetzigen Verwaltung ader nichts deſto⸗ weniger erkennen zu geben wiſſen werde. „Iſt“, aͤußert daſſelde, „jene Rede drohend fuͤr die Verfaſſung, ſo wird die Kammer dem Koͤnige ehrſurchtspoll vorſtellen, daß er durch ſchlechte Rathgeber hintergangen werde; ſie wird des⸗ halb aber nicht die Entfernung der Miniſter ausdruͤcklich per⸗ langen; noch weniger wird ſie das Recht in Abrede ſtellen, kaaßs deſſen dieſe Miniſter an das Staatsruder berufen wur⸗ den. Unſere Gegner, die beſtändig von der Revolution traͤu⸗ men, wollen uns ſolches nicht glauden; ſie halten es fuͤr un⸗ möglich, daß die verfaſſungsmaäͤßige Meinung auf parlamentari⸗ ſchem Wege ihre Abſichten erreichen koͤnne; ſie moͤchten daher dem Throne gerne einreden, daß wir auf Gewalt ſäͤnnen, um dadurch das Gewaltſame ihrer cigenen Rathſchläge zu recht⸗ fertigen. Die Quotidienne beſchuldigt den Liberalismus, daß er dem Köͤunigthum Geſchze vorſchreiben wolle. Hiervon iſt aber gar keine Rede; unſere Forderungen ſind nicht unbillig; wir verlangen blos den ungeſtürten Genuß der uns zugeſtan⸗ denen unveraͤußerlichen Rechte. Wann haͤtten wir ſeit dem 8. Auguſt, dem Geburtstage des jetzigen Miniſteriums, je⸗ mals die Gränzen des Geſetzes uͤberſchritten? Dieſes Mini⸗

ium kuͤndigte gleich bei ſeinem Antritte beunruhigende Ab⸗ chten an; auf ſeine Drohungen erwiederte aber Fraakreich blos durch geſetzlich begruͤndete Maaßregeln. Jetzt, wo die Miniſter den parlamentariſchen Kampf wagen wollen, wer⸗ den wir ihnen zeigen, wie ein bloßer Hauch der Majorität hinreicht, um ein Minoritaͤts⸗Miniſterium zu ſtüͤrzen, und wie eine energiſche, aber ehrfurchtsvolle Adreſſe die Deputirten⸗ Kammer der traurigen Nothwendigkeit uͤberheben kann, das Bud⸗ get zu verweigern. Wenn man ſolchergeſtalt feſten Fußes ein recht⸗ mäßiges Ziel verfolgt, ſo braucht man nicht beſorgt zu ſeyn, daß man auf halbem Wege wieder werde umkehren muüͤſſen. Nur diejenigen ſetzen ſich dieſer Demuüthtgung aus, die einer eſetzlichen Oppoſition durch gewaltſame Mitrel, als eine Nrberung der Charte, eine Moditfication des Wahl ⸗Geſetzes, die Einſtellung der Unabſetzbarkeit der Richter u. ſ. w. wi⸗ derſtehen wollen. Das Miniſterium, ſagt man uns jetzt, wird den Kammern weiſe und verfaſſungsmäßige Maaßregeln verſprechen. Wohl möglich; aber wird ee ſeine Verſprechun⸗ gen auch erfüllen? Har die Parthei, zu welcher die Miniſter ſich bekennen, jemals Wort gehalten? Die Kammern wiſſen aus Erſahrung, wie wenig man jener Parthei trauen darf und ſie werden daher nicht unterlaſſen, eine ſolide Buüͤrgſchaft zu verlangen; die Deputirten werden das Budget nicht ohne Unterpfand bewilli⸗ und auch in dieſer Bezichung wird ihre Adreſſe ſich mit Beſtimmtheit ausſprechen, ohne deshald die parlamentariſche Schickuchkeit oder die Vorrechte des Monarchen zu verletzen.“

Briefen aus Modon zufolge hrach daſelbſt am 16teu v. M. bei eintretender Nacht und bei heftigem Winde in einem von Griechiſchen Kaufleuten bewohnten Hauſe am Bazar ein Feuer aus, welches ohne die thötige Hälle des dort in Garniſon liegenden Franzöſiſchen Militairs, leicht eine äͤhn⸗ liche Cataſtrophe, als dieſenige, die ſich unlängſt in Navarin ereignete, haͤtte herbeifuͤhren koͤnnen. Namentlich zeichneten ſich die Soldaten von der Artillerie und vom Iangenleur⸗ Corps durch den an Tollkühnheit gränzenden Muth aus, womit ſie die zum Theil bercits in Flammen ſtehenden Ge⸗ bände erkletterten, um dem Brande Einhalt zu thun. Auf den erſten Lürm war der General Schneider ſelbſt herdei⸗

eilt, um beim Loͤſchen die noͤhigen Befehle zu ilen.

rotz der größten Anſtreugungen ſind rere Häuſer von den verzehrt worden, andere haben ntehergeriſſen werden muüͤſſen, um größerer Gefahr vorzubeugen.

Aus Toulon meldet man, daß der .— Maſſieu de Clerval den Contre Admiral von la idre, welcher ſich ſeit einiger zen zur Wiederherſtellung ſeiner Ge⸗ ſundhrit in Mahon et, im Commando des Blokade⸗ Geſchwaders vor Algier abitſen werde. Zugleich vernimmt man, daß die zu dieſem Geſchwader gehrigen Fregatten, wegen noth Ausbeſſerungen, abgetakelt und durch

andere erſchzt . 3 Leu Ee baſßt, daß man die miltalrzſltchten ſangen Leute⸗ aus der Klaffe von 1828 erſt im Monat October k. J. eim⸗

ziehender und verkauflicher zu machen,

Bei dem Buchhändler Goſſelin iſt eine angeblich ſehr 8

treue Franzoͤſiſche Ueberſetzung in Verſen von zwanzig Ge⸗ ſaͤngen der „goͤttlichen Comoödie“ von Dante erſchienen. Sle iſt der erſte Verſuch eines jungen talentvollen Dichters Na⸗ mens Deschamps.

In mehreren Stadtvierteln ſah man geſtern an den Ecken Anſchlage Zettel mit den heftigſten Doohungen gegen den Fürſten von Polignac.

Im Pallaſte Bourbon (mwo die Deputirten⸗Kammer bis⸗ her ihre Sitzungen hielt) und zwar in der Wohnung des Hrn. Maurin, eines Beamten der Kammer, drach geſtern ein heftiges Feuer aus, deſſen weiterer Verbreitung zwar durch ſofortige Huͤlfe vorgebeugt wurde, wobei aher die Gattin des Maurin, die aus Schrecken in Ohnmacht gefallen war, ein

Opfer der Flammen wurde. Großbrirantien und Zrlaoad.

London, 15. Dec. Windſor Zeitungen zufolge werden Se. Maeſtaͤt ſchon im Laufe der naͤchſten Woche das neue Schloß beziehen, wo ſehr glänzende Anſtalten zur Feier der bevorſtehenden Feſttage getroffen werden. Se. Majeſtaͤt, heißt es ferner, werden das Parlament nicht in Perſon er⸗ oͤffuen, ſondern erſt im Maͤrz oder Anfangs April nach Lon⸗ don kommen, um hier bis zum Monat Juni zu verweilen. Nenerdinas wird davon geſprochen, daß der Koͤnig Willens ſey, zur Heilung ſeines Augenuͤbels, mit Nächſtem eine Ope⸗ ration vornehmen zu laſſen.

Se. Köntgl. Hoheit Prinz Leopold hat geſtern zu Cla⸗ remont ein grohes Diner gegehen, bei dem ſich der Ruſſiſche Botſchafter und ſeine Gemahlin, ſo wie mehrere andere Mit⸗ glieder des diplomatiſchen Corps befanden.

So wie fruͤher die Sunday⸗Times, erklärt jetzt auch das Hof⸗Journal, daß es aus zuverläſſiger Quelle die Ver⸗ ſicherung geben koͤnne, der Herzog von Wellinagton werde dem Parlamente beinen Plan zu2 Peedmelafährans der klei⸗ nen Noten vorlegen.

Das Hof⸗Journal erzählt: „Die Geſundheit das Herzogs von Wellington, die gegen den Schluß der vorjaüh⸗ 8 rigen Parlaments⸗Seſſion ſehr gelitten hatte, iſt ſeitdem ſo merkwuürdig vorgeſchritten, daß ſeine Aerzte ſelbſt von der üͤberraſcht ſcheinen. Der Herzog leidet nur noch an ſtarker Harthörigkeit, welcher abzuhelfen, Se. Gnaden ſich in Privat Zirkeln zuweilen des Trichters dedient.“

Unſer Geſandter am Spaniſchen Hofe, Herr Unwin Addington, iſt vorgeſtern nach Madrid abgereiſt.

Im Courier lieſt man: „Em Morgenblatt, welches von dem Empfange ſpricht, den Dom Miguels Geſandter beim Präſtdenten Jackſon gefunden hat, weiſt darauf als auf eine Begebenheit hin, die dem Amerikaniſchen Handel

die glänzendſten Vortheile gewähren koͤnne. „„Ede mehrebe 84 Wochen verqgehen““, hetzt es in jenem Blatte, „„wirh der Tajo von Amerikaniſchen Schiffen bedeckt ſeyn, ihre Fahrt⸗

tate werden die unſrigen verbraͤngen und den Brizſchen

Waaren wird am Ende der große und wichtige Markt vom ganz und gar geſchloſſen werden.“ Von un⸗

Miniſtern wuͤrde es fretlich unverzeidlich ſeyn irgend eine Unterlaſſung ver ihrer Seite geeignet 2.

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ſeren mercautiltſchen Nebenbuhlern in den Häfen alten Verbändeten einen Vortheil zu verleiden. Furcht draucht man jedoch vor der Comncukrenz eines zu haben, das ſeinen Fabrikanten den eigenen Mackt dadurch ſichern kann, daß es auf auslaͤndlſche einen Zoll legt, der 30 pCt. und mehr berräͤgt 7

lisman deſitzt wohl der Praͤſident Jackſon, um die wollen Fadrikate Neu Englands an den Ufern des Taho

Landes nur

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als ſie es an des Delaware und Susquechannah ſind? Haben die vge der Vereinigten Staaten wohl Luſt, oder auch nur die A dedeu⸗ in den Weinen und anderen Früchten Portugals 10 -2 tende Ankaͤufe zu machen, als unſere Landelente? So 80 dieſe Fragen nicht bejahend zu heantworten ſind, brauchen unſere Fabrikanten und Kaußleute kaine Sorge ute ehg Handel in Portugal zu machen; die Verkäufe der dse ner werden dort nach wie vor, ſo vrofund auch 22 Poltrik ihres Präͤſtdenten und ſo beredt die B.n 29.2 8 ſerer Verrheldiger in Lonben ſcyn moͤgen, auf Woehl⸗ Taback und geſalzene Fiſche beſchraͤnkt blesben.”“ ertus Der Glohe trhellt aus amtltcher Quelle die mit, daß die von Pertugtefiſchen Zeitungen Po gegebene Nochticht von einem Geſchenke an 2 der König von Eugtand dem Infanten Deom —2 ſey. macht haben ſoll, ganz falſch und auf nichts begefirt Uahere Machrlchten ans Konſtantinopel 11. Nev. Von den disher dort beſindlich geefenen