Zeit in Nord⸗Amerika durch ſeine mehrmals wiederholten Spruͤnge von den Hoͤhen des Niagara Falles in die ſchaͤu⸗ menden Fluthen des gewaltigen Stromes einen Namen ge⸗ macht hatte, iſt endlich nach Amerikaniſchen Blaͤttern ein Opfer ſeiner Kuͤhnheit, wenn nicht ſeines Vorwitzes gewor⸗ den und hat bei ſeinem letzten Sprunge in der Mitte des November ſein Grab in den Wellen gefunden; die Stelle von der er inunter ſprang, war 100 Fuß üͤber die Oberflaͤche des unten ießenden Stromes erhaben; er ſoll uͤbrigens trunken geweſen ſeyn. Niebderlande.
Aus dem Haag, 19. Dec. In der zweiten Kammer ſetzten geſtern die Herren van den Hove, von Brouckere, von Jonge, Graf von Celles, von Gerlache, Fo⸗ ckema, von Langhe, van Saſſe van Yſſelt und van Lynden van Hoevelaken die Berathungen uͤber das zehn⸗ jährige Budget fort.
Der dieſſeitige Botſchafter bei der hohen Pforte, Baron von Zuylen van Nyevelt, iſt aus Bruͤſſel hier angekommen. Amſterdam, 19. Dec. Die Preiſe der Staats⸗
Papiere haben ſich waͤhrend dieſer Woche im Ganzen nicht blos erhalten, ſondern Hollandiſche und vor allem Spani⸗ ſche ſind bedeutend hoͤher gegangen, ohne daß man fuͤr er⸗ ſtere eben einen andern Grund weiß, als die Vermuthung, daß das Budget in den Generalſtaaten wohl durchgehen wird. Holländiſche wirkliche Schuld ſtand zu Anfang der Woche 60 ½ pCt. und geſtern 61 ½ pCt. Alte Spaniſche hoben ſich ſeitdem um 3 pCt., und perpetuelle Rente ging von 59 ½ auf 64 ½ pCt. Ruſſiſche Obligationen behtelten n hohen Stand von 103 ¾ bis 104 pCt, Braſilianiſche 69, Mexikaniſche 24½. Griechiſche waren weniger begehrt, einzelne Stuͤcke wurden mit 25 ¾ bezahlt; im Geld⸗Courſe iſt keine Veränderung. „ Außer in Buchweizen, welcher 5 Fl. höͤher abgenom⸗ men wurde, ſiel am geſtrigen Getreidemarkt durchaus nichts bemerkenswerthes vor. 2
Mit Kaffee bleibt es anhaltend ſtille; fuͤr den Verbrauch hier zur Stelle werden vorige Preiſe zwar fuͤr ord. Theridon 22 à 22 ½ Cents und fuͤr ord. St. Dominge 21 à 21¼ Cts., zu dieſen Preiſen zeigen ſich aber nur ſahe wenig Verkäufer. Die Tabacks⸗Preiſe bleihen feſt. Für rohen Surinam⸗Zucker wird wegen geringen Vorraths ein etwas hoͤherer Preis bezahlt; man notirt denſelben zu 22 à 35 Fl.; andere Sorten ſind zu vorigem Courſe zu haben. Blonder Havang von 34 à 44 Fl. und weißer dito von 46 à 67 Fl.
Deurſchland.
Karlsruhe, 18. November. Zur hohen Freude Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs, der Großherzoglichen Familie und des geſammten Landes iſt dieſen Mittag nach 4 Uhr Ihre Koͤnigliche Hoheit die Frau Markgräͤfin Leopold von einem geſunden Prinzen ſchnell und gluͤcklich entbunden worden. Die hohe Wochnerin und der neugeborne Prinz erfreuen ſich des erwünſchteſten Wohlſeyns.
Frankfurt a. M, 19. Dec. Unſer verdienſtvoller Kapellmeiſter Guhr wird am erſten Weihnachtsfeiertage im
ieſigen Schauſpielhauſe ein Concert geben, worin er zwei
ompoſitionen des Ritters Paganini in der Weiſe dieſes Kuͤnſtlers, und namentlich die Preghiera aus Roſſinis „Mo⸗ ſes in Aegypten“ nebſt Variationen auf der G Saite vor⸗ tragen wird. In einem Artikel der -I. Zeitung heißt es in dieſer Bez : „Durften wir, mit dem Genie unſers Opern⸗Direktors ndet, ſchon an und fuͤr ſich von dieſem Unternehmen viel erwarten, ſo ward dieſe Zuverſicht
—.—
8 zur Gewißheit, als wir erfuhren, daß ſich Paganini ſelbſt
mit einer außerordentlichen Freude und aufmunternden An⸗ rrkennung über bie Art, wie Herr Guhr ihm einen Theil — Kunſt abgeblickt und abgelernt, öͤffentlich ausge⸗ prochen.“ — — Frankfurta. M., 20. Nov. Die Courſe aller Gat⸗ een her Oeſterreichiſchen Staats⸗Effecten haben im Laufe dieſer Woche an unſerer Börſe, ohne irgend einen momen⸗ tanen Ruͤchfall, anhaltend fernere Beſſerung erfahren. Nach und nach hoben ſich die 5proc. Metalligues von 102 ¾ auf 103 ⅛, 4proc. vom neuen Anlehn von 92 ⅞ auf 93 ¾, Bank⸗ Aetien von 1492 auf 1513, Partial von 132 ¾ auf 132 ⁄, 100 Fl. Looſe von 175 ¾ 176 ¾, 2 ⁄proc. t. Banco von 58 ¾ auf 59, 4proc. miſche von 92 auf 92 ⅛,
4lproc. Bethmanniſche von 97¾ auf 97 ½, Polniſche Looſe von 55 ¼ auf 55 ¼, und zu dieſen hohen A.* * die
vn 8 73 — bapedet. — dieſes teigens (naͤm peciellen — in algemet 2.N— aus der Entwickelung des elee Er.
ſtems aller Regierungen hervorgehen) ſand man vorvömlich
in den Auftraͤgen mehrerer Berliner Haͤuſer zum Einthun 4proc. Metalliques des neuen Anlehns, ſo wie in den beſſee. ren Wiener Notirungen. Es kam hinzu, daß einige hieſige Haͤuſer im Laufe der Woche ſtarke Zuſendungen an Comptan-⸗ ten erhielten, die bei dem Effecten⸗Handel in Umſatz kamen. Unter allen Oeſterreichiſchen Fonds hielten ſich Bank⸗Aetien
und neue 4proc. Metalliques am meiſten geſucht, und waa- ren ſolche zu jeder Böͤrſenſtunde ſowohl pr. comptant, als auf Lieferung willig zu placiren. In Polniſchen Looſen war
das Geſchäft, in Folge der weichenden Notirungen an der Berliner Boͤrſe, nur wenig beleht; doch behauptet ſich die⸗ ſes Papier ſo ziemlich feſt im Courſe. Darmſtädtſche und Badiſche Looſe ſind, da die Ziehung nahe iſt, mehr als gex, woͤhnlich geſucht. In Preuß. Staats⸗Schuldſchuldſcheinen blied es etwas ſtille; dieſes Effect war indeſſen eher gefrag
als ausgeboten. In 4 proc. Baieriſchen und Darmſtadtſchen Obligationen, deren Cours ſich auf pari haͤlt, ging faſt gar nichts um. Mehrere Umſätze fanden in Holländiſchen In⸗ 4 tegralen (zu 60 ) und Zproc. Däͤniſchen Obligationen zu 74¹) ſtatt. — Gegen baar ſtehen öproc. Metalliques um . pCt., 4proc. Metalliques um ½ Ct., Bank⸗Aetien um 4 bis 4 ½ Fl. pr. Stuͤck, Partial um g bis ¼ pECt. neergen, als auf einen Monat täͤglicher Lieferung. Im Ganzen ge. nommen lauten unſere Nachrichten von den Haupt⸗Börſen⸗ plätzen guͤnſtig; zu Amſterdam vornaͤmlich ſind die Fonds im Steigen, und auch von Paris, wo das neue Anlehn von 80 Million Fr. der Speculation friſche Nahrung giebt, er⸗ wartet man naͤchſten Monat beſſere Renten⸗Courſe. Das baare Geld iſt eben nicht ſelten am Platz, und doch ſteht 8
2 2.-
der Zinsfuß bei Hinterlegung von Papieren und in Pro- longation auf 5 ¼ dis 5 ½ pCt. Im Wechſel⸗Handel war es ſtile. Nur Hamburg, Amſterdam und Lyon k. S. nebſt — 2 Monat blieben etwas begehrt. Alle uüͤbrigen Devi⸗“ len waren mehr ausgeboten als gefragt. Discontd ſteht 4 ¾ . Ct. füͤr's Jahr. 23 — — Hamburg, 22. Dec. In Folge güͤnſtiger Be. richte von Frankfurt und Wien haben ſich im Laufe dieſer Woche 4 die Oeſterreichiſchen Fonds ziemlich gehoben, und es war da-“. rin raſcher Umſatz. Oeſterreichiſche 538 Metalliques waren 5* 82
103 ¼ gut zu laſſen und nicht unter 103 ¾ pCt. zu haben.
Die 45 à 93 ¾ ſehr geſucht; zu, dieſem Preiſe iſt mehreregs
gemacht worden, am Schluß der Börſe war aber nicht unter 93 ¾ anzukommen. Fuͤr Partial iſt 133 bezahlt worden und Actien per Ultimo waren begehrt à 1254 bis 55, und pro 428 Januar zahlte man 1260 à 1262. In Preußiſchen Fond 1
kein Umſatz. 33 Däñniſche per Ultimo à 73 ¼ Verkäufer und in längeren Sichten degehrt. Ruſſiſche Engliſche Anleihe per
Ultimo à 105 ½¾ zu haben, auf Zeit gut zu laſſen. Ruſſiſche Inſer. in Certificat à 100 ſehr begehrt, etwas iſt mit 100 ½ bezahlt worden. Polniſche Partial à 111¼ per 1. Januar geſucht. Norwegiſche 65 à 105 ⅞ umgeſetzt. Meapolltantſche Fonds ſind gewichen. Die Certificate dei Falconet und Comp.
3.
8 . 8
bingegen à 96 ½ zu haben. London begehrt; 2 Monat Briefe
à 11 zu laſſen. Paris viel Geld. Amſterdam zu laſſen.
Breslau Geld. Petersburg ſehr gefragt. Deutſe Plätze
8 haben, mit Ausnahme von Fran⸗ wofuür Geld blied. 8 isconto 3 ⅜ Geld und Brtef. 5 4
dlieben indeß à 91 ¾ ſehr degehrt. Die Enaliſche Anleihe
5.
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. Türket. Ein vom Nuͤrnberger Correſpondenten mitgerhell 22 Schreiben von der Wallachiſchen Granze vem 7. Dec.⸗ enthält unter Anderm Folgendes: „Sichern Nachrichten u,)— ſolge iſt nun die Raͤumung A durch die Ruſſen er-- Seea 22 voc 19 Pgelanspel blüches pitälern vor in B rückgelaſſen. Bald eee Tenesn Ruſſen rückten bae 1 auf 3000 Mann regulalrer Tuüͤrkiſcher Truppen, weiche Konſtantinopel dazu beordert waren, daſelbſt ein. . iſt der Paſcha von Scutari mit ſeinen Albaneſern en von Philtppopolts aufgebrochen, und hat den Weg nach ner ath eingeſchlagen. Die gräͤulichen Aasſcne die dieſe Truppen in Philtppo und der Umgegend 2ꝙ& — aüsen den Sultan Feaen. 2 SAg,F1S 2 Oler Generlle be dieſen Maaß⸗ r der Pforte nicht zu ,„Hb1up. GCpyanien. — Der Untverſel berichtet in einem Privat⸗ aus Mabrid vom 8. Dec.: „Heute koemmen an niſche Mazeſtaͤten und die Prinzeſſin Braut in
Beilage “ 11“