1XX“ 1““ 8 8 5 2 .Z I 2 * 8 1““ e11““ 111“ 1“
Uebersichtliche Darstellung des vorge⸗ schlagenen Budgets für 13820, verglichen
mit dem für 1819 bewilligten. X“ 1819. 1820.
Landmacht .. 8,782,470 9,422,000 Seemacht.. 6,456,782 6,586,700 Artillerie . 1,191,000 1,204,600 Vermischte Ausgaben. 2,078,197 2,100,000 8 1“ 18,488,448 19,515,500 Zinsen auf Schatzkammerscheine 1,570,000] 1,000,000 Sinkender Fond auf dieselben 430,000% 410,000
20,488,448 20,725,3500
Durch Reduktion der unfundir⸗ ten Schuuuld . 110,500,000] 9,000,000 1“ —
“ 30,988,448 29, 725,500
ö. Wege und Mittel.
3,000,000 3,500,000 ö 240,000 3534,000
7,074,000]6,000,000 12,000,000 5,000, 000 2,000,000 12, 000,000
3,000,000 2,500,000 240,000 260,000
Jährliche Malztare..
Fortdauernde Accise⸗Abgaben
1A“*“ Verkauf alter Vorräthe...
1111“X“X“ Anleihe des sinkenden Fonds Fundirung von Schatzkammer⸗
Scheinen v
“
Unfundirte Schuld. BW“ “ Schatzkammerscheine, “ 59 Geo. III. e. 4 20,000,000 59 Geo. III. c. 1351 16,500, occ
Irische Treasury⸗Scheine. 2,000,000 Ausgegebene Scheine zur Unter⸗ stützung an Manufakturisten
Fischereien ꝛc. 57 Geo. III.]
J 11141414“ 1,000,000 Reduktion d. unfundirt. Schuld.
8 59,500,000 39,500,000
St. Petersburg. Zwischen hier und Moskau soll eine Diligence auf Aktien errichtet werden, welche diesen 1034 teutsche Meilen langen Weg in 96 Stun⸗ den zurücklegen soll; ein Platz im Wagen wird 95, auf demselben aber 50 Rubel kosten. Zwischen Kron⸗ stadt und hier gehen täglich zu bestimmten Stunden Dampfböte hin und her.
8 Brüßel. In der allgemeinen Landesdruckerei im Haag ist eine von Glymen zu Philadelphia erfun⸗ dene Preße aufgestellt, die ganz aus gegoßenem Eisen besteht und vor den gewöhnlichen Preßen mehrerlei wesentliche Vorzüge haben soll.
Don Zea, der Vice⸗Präsident der Republik Ko⸗ lumbia ist in London angekommen.
Hanover. Im Monate August werden des Kö⸗ nigs Majestät hier erwartet. Darum die früher ge⸗ meldeten schleunigen Reparaturen mehrer königlichen Schlößer, darum die Verstärkung der hier garnisoni⸗ renden Garde⸗Regimenter und mehr andere festliche Zurüstungen; wie es heißt, werden S. M. bis Ende
7,000,000
—
31,074,000 30,000,000
29,000,000 1,500,000
9,000, 000
September in Ihren teutschen Staaten verweilen. 6 1
Göttingen. Die Zohl der hiesigen Studiren⸗ den beträgt in dem halben Jahre von Ostern bis Mi⸗ chaelis 1820 an 181 mehr als im vorigen halben Jahre, nämlich 1118, von welchen 227 Theologie, 546 Jura, 167 Medizin und 178 Philosophie ꝛc. stu⸗ diren. Von dieser Zahl sind 574 Landeskinder und 544 Ausländer, u. unter diesen befinden sich 439 Teut⸗ sche, 13 Griechen, 2 Amerikaner, 46 Dänen, 3 Eng⸗ länder, 2 Franzosen, 4 Holländer, 7 Polen, 11 Rußen, 12 Schweitzer, 1 Spanier und 4 Ungarn.
11“ v“
raunschweig, Der Herzog August ist vom Könige von England zum General der Hanöverschen Kavalerie ernannt worden.
Laut der bestätigten Verfaßungs⸗ Urkunde wählen die Stadt⸗ und Landkreise ihre Abgeordneten zu der Ständeversammlung, die, wie es heißt, im Herbste zusammentreten wird.
München. Die zwei hier mit Beschlag belegten, die Landsmannschaften und die Burschenschaft betreffen⸗ den Schriften, sind in Altenburg gedruckt gewesen; da⸗ selbst kamen früher auch die Osterländischen Blätter her⸗ aus, die gleicherweise haben unterdrückt werden müßen.
Die Gemahlin des Staatsministers Grafen v. Montgelas ist in Pisa mit Tode abgegangen.
Der Finanzrath und Bankier. v. Schätzler zu Augsburg, hat sich um seine Mitbürger dadurch ein allgemein anerkanntes Verdienst erworben, daß er 400 armen Weberfamilien Beschäftigung und Brod giebt, es werden jetzt wöchentlich fast zehnmal mehr weiße Stücke auf das Weberhaus geliefert, als vordem.
1“ 8X“
„Stuttgard. Des Königs Maj. haben mit der Königin Maj. am 29. Jun. ihre Reise in die See⸗ Bäder bei Genua angetreten.
Karlsruhe. Am 26. Juni fand die Eröffnung der beiden Kammern der Ständeversammlung statt. In der zweiten Sitzung der zweiten Kammer legte der Staatsrath von Türkheim den neuen Pian zur Ausgleichung der Kriegskosten, und der Staats⸗ Kath Reinhard die neue Weg⸗Geldordnung im Ent⸗ wurfe vor. Von den vielen, im vergangenen Jahre eingegangenen und zur Zeit noch unerledigten Mo⸗ tionen, werden auch diesmal die wenigsten zur Sprache kommen können, wenn die Thätigkeit der Versamm⸗ lung nicht durch Ueberhäufang gelähmt werden soll.
Des Königs von Baiern Maj. speisten am 29.
Jun. bei des Großherzogs K. H zu Mittage uno tra⸗
fen abends in Baden ein. 8 288 Darmstadt. Auf die, in der vorigen Numm dieser Zeitung erwähnte Eingabe der ständischen Ab⸗ geordneten hat die Großherzogl. Heßische Einweisungs⸗ Kommißion der zweiten Kammer am 22. Jun eröffnet, daß der wahre Sinn des vorgeschriebenen landständi⸗ schen Eides auf die Beobachtung der für die Begründung einer gesetzlichen Wirksamkeit der Stände in dem E ikt enthaltenen Vorschriften, keineswegt aber darauf gehe,
das in dem Art. 21. den Ständen unbedingt verlie⸗
hene Recht zu beschränken; daß die Regierung in der Revision und Beßerung des ganzen Rechrzustandes und seiner Grundlage mit Ruhe sortfahren werde; daß in dem Propositionsrecht und der Regierung in dem ständischen Rechte des Desiderii allerdings das verfas⸗ sungsmäßig und vollkommen gnügende Mittel liege, um in dieser Hinsicht nach und nach alle Gedrechen und Mängel zu entfernen, und daß man demnach den Ausdruck ihrer loyalen Gesinnungen nur mit Vergnü⸗ gen habe vernehmen können.
Da diese Erklärung Vielen noch etwas dunkel geschie⸗ nen, so hat das Staatsministerium gedachter Kommißion den Auftrag ertheilt, den Abgeordneten zu eröffnen, daß das Ministerium durch obige Antwort alle die Umstände und Zweifel, welche in Beziehung auf die Bedeutung des von den Landständen zu leistenden Eides und auf die landständische Wirksamkeit bei weiterer Ausbildung der Gesetzgebung und des Rechtzustandes überhaupt vorgetragen worden, ganz im Sinne und nach der Ansicht der Herrn Petenten zu erläutern beabsichtigt habe, und daß, wenn Dieselben eine solche Erläuterung darin nicht zu finden geglaubt, es mit Vergnügen diese Versicherung hiedurch wiederhole. Hiemit ha⸗ ben sich 23 zur Eidesleistung bereitwillige Abgeordnere beruhigt, und am 27. Jun ist der Landtag feierlich
eröffnet worden. e““
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1 S. II Iüüneh. inen Preußischen Staats⸗Zeitung
111“ X““ Mecklenburg⸗Schwerin. Der Erbgroßherzog
Paul Friedrich (geb. am 15. Sept. 1800) ist von
Se. K. Hoh. dem Großherzoge von Mecklenburg
nittels, nachstehender Urkunde für volljährig erklärt
worden: en 82 e bese esn Wir Friedrich Franz, von Gottes Gnaden
Großherzog von Mecklenburg ꝛc. ic. Bekennen und
urkunden wie folgt. 9 Nachdem Unser geliebter ältester Sohn, des wei⸗
land Erbgroßherzoges Friederich Ludewig, Königl.
Hoheit und Liebben; Uns und seinen Kindern, nach
Gottes des Allmächtigen unerforschlichem Rathschluße
durch den Tod entrißen worden: so haben Wir zwar
die Uns zukommende natürliche Vormundschaft über dehm nachgelaßene vier Kinder, Unsere geliehten En⸗
til, übernommen, sind jedoch mit dem bisherigen Be⸗ tragen Unseres ältesten, sich der gesetzlichen Majorenni⸗ tät nähernden Enkels, des jetzigen Erbgroßherzoges Paul Friederich, Königl. Hoheit und Liebden, so sehr zufrieden, daß Wir Uns bewogen finden, ihn schon jetzt für majorenn und volljährig zu erklären, wie Wir ihn denn hiemit wißentlich und wohlbedächtlich dafür wirklich erklären. 9; Hienach soll ihm von jetzt an die freie Verwaltung seines Vermögens und der Gebrauch aller sonstigen, mit der Volljährigkeit gesetzlich verbundenen Rechte und Vorzüge überlaßen seyn und zustehen; jedoch ma⸗ chen Wir dabei, aus väterlicher Liebe und Vorsorge, die Bedingung, daß er ohne Unsere besondere väter⸗ liche und landesherrliche Bestätigung, bis zu seinem vollendeten 25sten Jahre, oder bis Wir aus bewegen⸗ den Ursachen etwa noch vorher ein anderes beschließen möchten, auf keinerlei Weise über die Substanz seines Vermögens disponiren soll, mithin auch keinerlei Ver⸗ bindlichkeiten kontrahiren, welche dieselbe angreifen könnten. 8 11“ Urkundlich Unserer eigenhändigen Namens⸗Unter⸗
schrift und Unseres beigedruckten Großherzoglichen In⸗
siegels. 1 eege 3 So geschehen Schwerin, den 15. Jun. 1820. Friedrich Franz.
A. G. v. Brandenstein.
Sr. Koͤniglichen Hoheit dem Prinzen Karl von in dem Ordens⸗Haupthause Marienburg gesunge am 20. Jun. 1820.
Du nahst des Ordens⸗Hauses Hallen Des Adlers altem Thron! 8 O wandle hier mit Wohlgefallen, Erhabner Koͤnigs⸗Sohn! Hier wo die Herzen hoͤher schlagen
Wo aus der Helden⸗Vorzeit M
Begeisterung die Seele faßt, Bist Du willkommen, hoher Gast!
Wie in dem Bau verklungner Zeiten Sich Kraft und Milde paart,
Wie sich der Pfeiler Palmen breiten, Schoͤn, maͤchtig, stark und zart
Uralter Hoheit wuͤrd'ge Zeugen, 8
So schirmt mit seinen schoͤnen Zweigen Dein Stamm der braven Preußen Gluͤck; Und segnend weilt auf ihm der Blick
Und wie der Burg erhabne Mauern, Fest, kuͤhn, unwandelbar 8 Im Frieden und in Krieges⸗Schauern, Steht treu des Volkes Schaar.
Wohl moͤgen Blitze auch erschuͤtern, Nie werden sie den Bau zersplittern. Was weis' und schoͤn gegruͤndet war Bleibt unvergaͤnglich immerdar.
vom 3ten Julius 1820. “
Preußen
“ 8 *
1 8 8
Breslau. Noch niemals hat sich so viel Wolle auf dem hiesigen Marktplatze besunden, als am letzte .1. Pfingst⸗Wollmarkte. Es wurden nämlich auf beiden Stadtwaagen abgewogen 27,928 Cir. 50 Pfd. (Brut togewicht), mithin 3540 Ctr. 87 Pfd. mehr als am vorjährigen Wollmarkte, obgleich auch au⸗ oiesem eine bei weitem stärkere Zufuhr als auf den frühern Märk⸗ ten stattgefunden hatte, woraus sich auf Vermehrung besonders der einschürigen Schaafzucht, zu welcher die bisherigen hohen Wollpreise aufgemuntert haben, mit Recht schließen läßt. Zu diesem außerordentlichen An⸗ drange von Wolle hatte sich auch eine bedeutende Anzahl von in⸗ und ausländischen Käufern eingefun⸗ den. Dennoch sind gegen voriges Jahr die Preise der ordinairen Wolle im Durchschnitte um 2 Thl., der mitileren um 4 Thl. und der feinen um 10 Thl. ge⸗ ringer gusgefallen, indem die ordinaire nur 42 bis 48 Thl., die mittlere nur 56 bis 58 Thl. und die feine nur 65 bis 80 Thl. gegolten hat. Es verlautete zwar, daß die allerfeinste von den fürstlich Lichtensteinschen Gütern zu 185 Thl. und die von der Königl. Normal⸗Schäferei zu Panten für 175 Thl. pro Ctr. verkauft worden wäre: solchem ist jedoch von den Käufern geradezu widersprochen worden. Bei dieser Gelegenheit noch einige Notizen über den Einfluß der Gewerbefreiheit auf die Zahl der hiesigen Gewerbtreibenden und das Verhältnis der außerzünfti⸗ gen Profeßionisten zu den zünftigen.
Bei Einführung der Gewerbefreiheit war hier die Zahl der selbständigen Gewerbtreibenden überhaupt 2261; im Jahre 1816 befanden sich hieselbst
zünftige Gewerbetreibende.
außerzünftige 1 Im Jahre 1817 zünftige Gewerbtreibende 2058 außerzünftige
2 . 2 2 . 2 *† 82 ——ö
Im Jahre 1818 zünftige Gewerbtreibende 2018 außerzünftiegegg . .2209 1 “ 4287 Im Jahre 1819 zünftige Gewerbtreibende 2025ML außerzünftige 11“ Diese Verminderung der zünftigen Profeßionisten
hat theils in dem succeßiven Ausscheiden einzelner
Mitglieder aus den Innungen und dem verminderten Eintritte neuer Meister ihren Grund, theils auch hat sich im Jahre 1818 das vereinigte Kleinschleifer⸗ und Meßerschmiedemittel, und im vorigen Jahre die Rauch⸗ Krämer aus ihrem Zunftverbande aufgelöset. Die Zahl der Mittelsgenoßen würde noch geringer ausfal⸗ len, wenn die Zünfte nicht immer noch Wittwen und andere Individuen unter ihren Mitgliedern zählten, welche ihr Gewerbe bereits eingestellt haben, sich aber noch zu ihren Vereinen halten. Pr. Minden. Ungeachtet der Flachs im Wachs⸗ thume sehr zurückgeblieben, so stehen doch die Garn⸗ Preise fortwährend äußerst gering. Die Linnenfabri⸗ kation hält sich so, daß monatl. ungefähr 3000 Stück Leinewand gelegget werden.
Der Bielefelder neu angelegten Gingham⸗Fabrik scheint es noch an Geldkräften zu fehlen, indeßen ist ihr aller Fortgang zu wünschen, da sie manchen ar⸗ men Weber beschäftigt.
In der Grafschaft Rietberg hat die Katasterver⸗ meßung unter Leitung eines Ober⸗Feldmeßers begon⸗ nen; zwei Feldmeßer, acht Gehilfen und sechszehn Eleven sind dabei beschäftigt. 8