1820 / 63 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 05 Aug 1820 18:00:01 GMT) scan diff

stütung der Entehrungs⸗ und Ehescheidungs⸗Bill ver⸗

hörtz werden so

und ihre Anwalte tes, welche mit den

so wie hinsichtlich der Sie abzulegen haben,

gegen

8

und daß deshalb Ihre Majestät hinsichtlich der Zeit und des Or⸗ Anklagen in Verbindung stehen, Personen, welche ihr Zeugnis in völliger Ungewisheit

Uen,

gelaßen sind. Ihre Majestät bitten nunmehr das Haus

der Lords, Ihr

tion des Platzes oder der

In General⸗Anwalt mit einer Speckfika⸗ Plätze zu versehen, in wel⸗

chen die kriminellen Handlungen angeblicher Weise

verübt seyn sollen.

unmöglich, der

men, oder vorläufige

Wird dies verweigert, so ist es Anklage vorbereitet entgegen zu kom⸗ Maasregeln zur Vertheidigung

gegen dieselbe zu ergreifen, ohne von jedem Platze, den Ihre Majestät während der letzten 6 Jahre besuchten,

jeden Zeugen kommen

zu laßen, der nur irgend Ge⸗

legenheit hatte, Ihre Aufführung zu beobachten. Ihre

Majestät bitten ferner, daß vor der Bar Ewr. Herrlichkeiten Ihres Gesuches gehört werde.“

Der Großk

weil derselbe mit den

Hauses nicht v

Lord Liverpool äußerte, de eine einzelne Verletzung der ehelichen

Ihr Anwalt und Agent zur Unterstütung

anzler widersetzte sich diesem Antrage, bestehenden Anordnungen des erträglich sey.

daß die Anklage nicht Treue, sondern

eine forkgesetzte Reihe derselben betreffe, und daß es

daher unmöglich sey,

von alken diesen Fällen Zeit und

Ort zu bestimmen. Nach mehren hierüber entstandenen Wechselreden bat Lord Erskine, der Königin Anwalte vor der Bar

des Hauses zu hören; allein der

worfen. Es

Antrag ward ver⸗

war früher davon die Rede gewesen, daß Se.

Maj. der König an der Seeküste eine Waßerparthie

machen werde; 86 . Der König leidet etwas am Chiragra,

stattfinden.

deßen ungeachret nahm tung sämmtlicher königl.

Eins der the Trafalgar,

zu Chatham am 24. enthält 2386 Tonnen,

im Raume 22

indeßen wird jetzt diese wol nicht er aber am 25. die Aufwar⸗ Prinzen und Prinzeßinnen an. größten Kriegschiffe unserer Marine, geziert mit Nelsons Bildniße, ward Jul. von Stapel gelaßen. Es ist 196 Fuß lang, 52 breit und

tief, und führt bei einer Bemannung

von 800 Personen, 28 Karonaden, 8 Zwölf⸗, 60 Vier⸗

undzwanzig, u

Nach dem wißer auf seinem mehre ihn, im schießen,

La

Falle se

indeßen Gegen

Murray dem unbillige Foderungen

und begleitete diese stole, das er aus der Tasche holte;

nd 28 Zweiunddreißigpfünder.

Caledonial⸗Merkur überreichte ein ge⸗

Herzoge Athol, welcher sich ndsitze aufhält, einen Brief, in dem enthalten waren, drohte nicht gegnügt werde, zu er⸗ Drohung mit einem Pi⸗ der Herzog hatte wart des Geistes genug, um sich des

inen Bitten

Gewehres zu bemaͤchtigen; der Mordlustige ward von

den herbeieilen

Gefängnis nach Perth abgeführit. New⸗York.

folge ward im

den Bedienten überwältiget, und in das

Süd⸗Amerikanischen Nachrichten zu⸗ Hauptquartier des Generals Morillo

in Valenzia eine Verschwörung entdeckt, deren Zweck

war, 1b sie noch weiter

Mannes bedarf es

den General zu vergiften.

Wahrscheinlich hatte denn zur Vrrgiftung eines

e Absichten, Personen: und so viel

nicht 100

und darüber sind als Mitschuldige verhaftet; unter

diesen befanden sich

20 Frauenzimmer. Der General

läßt überall die Konstitution proklamiren, und denen,

welche zu ihrer Pflicht aber ohne besonderen

Stockhol

nach Tornea ab, um von

zurückkehren, Pardon anbieten, Ev c. Oberste von Peyron geht

m. Der dort aus, gemeinschaftlich

mit Rußisch Kaiserl. Kommißarien, die noch nicht re⸗

gulirten Gränzbestimmungen

zwischen Rußland und

Schweden in Ordnung zu bringen.

Wien. und die Kaise und den Fami

1“

Am 22. Jul. sind

JIJ. MM. der Kaiser rin von allerhöchstihrer nach Böhmen lien⸗Herrschaften in Oesterreich unter⸗

Krakauschen hat

nommenen Reise im erwünschtesten Wohlseyn wieder hier eingetroffen, und in dem k. k. Lustschloße Schöoöͤn⸗ brunn abgestiegen.

Am hiesigen Taubstummen⸗Institute ist dem bishe⸗ rigen ersten Lehrer Venus die Stelle des Direktors übertragen worden.

Wegen Oberleitung des Kriegswesens haben S. M. nachstehende Kabinetschreiben erlaßen:

An den Feldmarschal Fürsten Schwarzenberg.

. 8 Schönbrunn, den 24. Jul. 1820. Lieber Feldmarschal, Fürst

Schwarzenberg! Da es Mein innigster Wunsch ist, daß die Pflege,

welche Sie dermalen der hoffentlich baldigen Wieder⸗

Ihrer Gesundheit zu widmen entschloßen sind, den gedeihlichsten Erfolg habe, und daß die Um⸗ stände es Ihnen bald gestatten mögen, der Ihnen an⸗ vertrauten wichtigen Stelle wieder mit erneuerter Kraft und Thätigkeit vorzustehen, willige Ich in Ihr Gefuch, Sie von der Oberleitung des Hofkriegsrathes zeitweilig zu entheben; jedoch so, daß in Ihrer Lage, außer der Ihnen gestarteten Ruhe, keine Aenderung stattfinde.

Indeßen habe ich die sens dem Feldmarschal, übertragen.

herstellung

Oberkeitung des Kriegswe⸗ Grafen Bellegarde,

An den Feldmarschal, Grafen Bellegarde. Schönbrunn, den 24. Jul 1820.

Lieber Feldmarschal, Graf Beilegarde! Da Ich aus Räcksicht auf die Erhaltung eines so treuen, um Mich und den Staat so hochverdienten Dieners, als der Fürst Schwarzenberg ist, ihm all Dasje⸗ nige zu bewilligen wünsche, was zur Herstellung seines zerrütteren Gesundheitzustandes, und zur flege, mwelche derselbe bedarf, norhwendig ist: so habe Ich Mich bewogen gefunden, ihn, in Folge seines Ansu⸗ chens, bis zu seiner Wievergenesung von der Ober⸗ Leitung des Hofkriegsrathes zu entheben, und Ihnen, von dem Ich bereits so viele Proben Ihre Ersahrung in der Oberleitung des Kriegswesene erhalten habe, neben Ihrer dermaligen Anstellung einstweilig auch jene des Hofkriegsrathes zu übertragen.

Ich rechne in dieser erneuerten Gelegenheit auf dieselbe thätige Verwendung, von welcher Sie Ma in allen früheren die bestimmtesten Beweise gelie⸗ fert haben.

(Zugleich ist der Graf Bellegarde zum Staats⸗ und Konferenz⸗Minister ernannt worden.)

Ofen. Seit dem 16. Jul. ist zwischen hier und Pesth durch das zum Dampfschiffe Karoline gehörige Tageboot eine neue Kommunikation errichtet worden. Auf dieser Seite sind drei Landungsplätze bestimmt: der Bombenplatz, das Kaiserbad und Alt Ofen; drüben in Pesth geht man bei der Brücke an Vord. Das Zei⸗ chen der Abfahrt ist ein Schuß; die fahrt ist, nach Verhältnis obiger drei Plätze, nach dem Ausfalle einer Probefahrt 30, 35 und 47 Minuten; die Preise sind 10, 20 und 30 Kreuzer. Wer einmal zur Erlegung von Brückengeld verbunden ist, muß es entrichten, auch wenn er sich des Tagebotes bedient.

Warschau. Der Gutsbesitzer v. Szaniecki im

dem Publikum den Plan zur Grün⸗ dung einer agrokommerziellen Gesellschaft vorgelegt, deren Zweck seyn soll, durch Aktien ein möglichst an⸗ sehnliches Grundvermögen zusammen zu bringen, um den Landbau zu vervollkommnen, Fabriken und Ma⸗ nufakturen, behufs der Verarbeitung der Landes⸗Er⸗ zeugniße anzulegen, und den Zustand der Bauern zu verbeßern. Nach EESans Melioration sollen die für Rechnung der Gesellschaft gekauften Güter wieder verkauft und der dabei zu erzielende Gewinn unter die Aktionairs vertheilt werden. Der Planmacher will seine eigenen Güter, die zu 5 ½ Mill. Gulden veran⸗ schlagt, gegen Aktienscheine selbst hergeben. Die Re⸗ gierung hat den Plan gebilligt, und von verschiedenen

Fheilnehmern sind 2 Mill. Gulden bereits gezeichnet.

116““ 3

11* Beilage.

Dauer der Ueber⸗

er Algemeinen Preußische

vom 5ten August 1820.

—2

Berlin. Der dritte Angust war den Bewoh⸗ der Residenz ein willkommener Fest⸗ und Freu⸗ ag, deßen Feier die kund gewordene Nach richt, daß Königs Majestät in erwünschtem Wohlseyn Böhmens Bädern zurückgekehrt, noch mehr erhöhte. Von Seiten der hiesigen Universität sowol, als hvon mehren Gymnasten wurden öffentliche Reden lten; denen höhere Staas beamte zahlreich bei⸗ hnten. 8 . S. 3 8 1 1 Das Bürger⸗Schützen⸗Korps hielt sein jährliches schießen, wozu es sich im Lustgarten versam⸗ tehatte; dort ward es vom Polizei⸗Intendanten ic als Chef der sämmtlichen Bürger⸗Bataillons hem Kommandeur Major Pietsch gemustert. Dieser it eine auf die Feier des Tages Bezug habende An⸗ eund brachte Sr. Majestät dem Könige ein maliges Lebehoch aus, in welches das ganze Korps dig einstimmte, worauf dasselbe unter vorgetrage⸗ Fahne und mit klingendem Spiele in Parade ch dem Schützenh use marschirte. Das feierliche Kö⸗ gschießen selbst beehrten die Herrn Staats⸗Mi⸗ ter Graf von Bülow und von Schuckmann, wie des Herrn General⸗Lieutenants und Komman⸗ nten von Brauchitsch Exzellenzen, eine Depu⸗ ion des Magistrats, an deren Spitze der Bürger⸗ ster Regierungsrath von Bärensprung sich and, und eine anderweite der Stadtverordneten⸗ rsammlung mit ihrer Gegenwart. In Folge der gethanen besten Schüße wurden der hüße Riebe zum Schützen⸗König, der Schütze rolldenius zum ersten und der Schütze Vet⸗ t II. zum zweiten Ritter ernannt ünd die Feier⸗ gkeit mit einem allgemeinen, vom Korps veranstal⸗ n, eben so frohem als anständigen Mahle und Tanz geschloßen. 1 Auf dem neuen Schaͤuspielhause ward der Apollowa⸗ der die Fronte dieses Prachtbaues ziert, enthüllt, d auf dem im Umbau begriffenen Thurm der Dom⸗ he ward der neue Knopf sammt dem Kreuze aufgesetzt. Am Mittag hätten des Herrn Staais⸗Kanzlers Hurchl. die Mitglieder der höchsten Autöritäten, so⸗ das Corps diplomatique zu einer Tafel von 60 uverts bei sich versammelt, und in den sämmtlichen imaurerlogen, so wie in den Reßourcen und anderen elligen Vereinen und zahlreic en Privatzirkeln fan⸗ gleichfalls stark besuchte Versammlungen zur ge⸗ inschaftlichen Feier des Tages statt. Im Theoter dde eine besonders dazu gedichtete Rede von Ma⸗ ne Stich gehalten, und ein feierlicher von Spon⸗ ni komponirter Nationalgesang von einem aus 550 sikern bestehenden Korps ausgeführt. Der Bankier Herz Beer wiesbverholte auf seinem önen Landsitze im Thiergarten das seit 15 Jahren diesem Tage gehaltene Kinderfest, indem er die glinge des Louisenstiftes, 51 an der Zahl, und das sonale dieser Anstalt, gastlich bewirthete; die Ta⸗ war im Freien gedeckt, und ehe die Kleinen sich ten, redete der Probst Hanstein, in Gottes freund⸗ hem Dohme, unter dem grünen Laubdache alter ehr⸗ tdiger Bäume, ganz im frommen Sinne Deßen, sprach „Laßet die Kindlein zu mir kommen, denn ger ist das Himmelreich“ zu den Kindern einige dc Worte über die Wichtigkeit bes Tages. Wäh⸗ des Eßens brachte ein Knabe des Königs Gesund⸗ badich und alle Kinder stimmten mit freudiger Lust en Toast ein; dann tranken sie auf das Wohl des nschenfrenndlichen Mannes, det ihnen dies Fest be⸗ p haute, und sie mit seiner ganzen Familie selbst nie; nach dem Eße 4 ötz ich di Kinder an

Posen.

terimistisch verwalteten Superintendenten Stellen in

Rhe

8

taats

.

mehrerlei Spielen, und kehrten spät am Abend fröh⸗ lich und guter Dinge wieder heim. Am Abend brannte die Arrillerie beim Gesundbrun⸗ nen ein glänzendes Feuerwerk ab, zu deben Ansicht ein sehr dedeutender Theil der hiesigen Bewohner von allen Standen dort sich versammelt hatte. Innerhalb der Stadt waren mehre insbesonders offentliche Ge⸗ bäude brillant erleuchtet, und eben so geschmacvvoll als reich waren die Zelte und der Albrecht⸗ Teich⸗ mannsche Blumengarten im Thiergarten iuu⸗ minirt. Tausende von Menschen stromten durch den Park und durch alle Straßen, und es verdient als ein sehr werthes Zeichen von der Sittlichkeit des Voltes bemerkt zu werden, daß, ungeachtet der Frohsinn überall laut war, dennoch der Anstand und die Ach⸗ tung vor der Heiligkeit des Festes nirgends außer Augen gesetzt wurden. 1.““ Auch in Charlottenburg haben edle Menschen⸗ Freunode zur Feier des Tages, die Armen ihres Or⸗ tes, 70 an der Saze, gespeist und mehr denn an 50 Andere, Geld und Wäsche vertheilt. S 8

Die bleibende Besetzung der bisher in⸗

der hiesigen Provinz ist nunmehr höheren Ortes erfolgt, und es sind diesem gemäß zu Superintendenten er⸗ nannt worden: 1) der Konsistorialrarh Freymark für den Bromberger, 2) der Konsistorial⸗Asseßor Fischer für den Posener, 5) der Preoiger Fendler für den Meseritzer, 4) der Prediger Hanow für vben Lobsenzer, 5) der Prediger Hartmann für cen Schönlänter, 6) der Prediger Konig für den Birnbaumer, 7) der Prediger Koch fuͤr den Rogasener, 8) der Preoiger Sturtzel für den Karger, 9) der Prediger Vockrodt für den Krotoschyner und 10) der Prediger Meer⸗ katz für den Bojanower Sprengel. 1

Der Konsistorialrath Langner und der Prediger Fechner sind bereits früher zu vormaligen Südpreußi⸗ schen Zeiren zu Superintendenten des Fraustädter

und Lißaer Sprengels bestäligt worden.

Breslau. Deim Katholischen Gymnasium hie selbst sind, von einem Wohlthäter der nicht genannt seyn will, 500 Rthlr. als ausschließliches und immer⸗ währendes Eigenthum geschenkt worden, mit dem Be⸗ ding, daß aus den jährlichen Zinsen, unter die gesit⸗ tetsten und fleißigsten Schüler dieses Gymnastums, all⸗ jährlich „recht und gründlich“ belehrende Bücher als Prämie vertheilt werden sollen. Eben so hat der zu Köpernig, Neißer Kreises, verstorbene Pfarrer v. Mün⸗ nenberg, der dasigen katholischen Schule 150 Rthl. vermacht, um von deren Zinsen den armen Kindern b der Dorfschaften, die zur Schule gehören, Schuhe zu schaffen.

Jauer. Den 15. Jul. hielt die Schlesische öko⸗ nomisch patriotische Gesellschaft allhier ihre jährliche Versammlung. Der gegenwärtige Direktor, Landrath Freiherr von Richthofen, denese dieselde mit einer angemeßenen Rede, die manches gedachte Wort ent⸗ hielt hinsichtlich der unverhälrnismaßigen Preislosig⸗ keit aller Landbau⸗Erzeugniße.

Unter den Gegenstäanden der gemeinsamen Unter⸗ haltung und Forschung nennen wirz das neuere Ver⸗ fahren den Flachs ohne Röͤste spinnbaͤr zu machen, die Draber⸗Krankheit der Schafe, das Wollvered⸗ lungsgeschäft: Ueber die 55 verschiedenen Karroffel⸗ Arten, von Erfurt eingesendet, wurde ein genauer Ernte Bericht zugesagt, und eben so über das (am ine) sogenannte Argyptische Korn, welches

ö“