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F Darmstadt. Der hiesige Wirkliche Geheimtrath Freiher: ou Thil (No. 64. d. Z) ist, seinem An⸗ suchen gemäß, seiner Dienste als Hofmarschal entbun⸗ den, und dagegen zum Staatsminister mit Sitz und Stimme im Ministerium und zum Präsidenten der Regierung des Fürstenthumes Starkenburg ernannt worden. 8 Die fortbestehende Weigerung verschiedener Abge⸗ ordneten, auch nach bekannt gemachter ministerieller Erlöuterung, den Konstitutionseid zu leisten, hat die großherzogliche Regierung bewogen, beiden Kammern der Landstände zugleich einen Gesetz Entwurf zur Be⸗ rathung und Genehmigung vorzulegen, um durch neue Wahlen in den Bezirken, die noch nicht vertre⸗ ten sind, endlich der zweiten Kammer ihre gesetzliche Vollzähligkeit zu geben. Das Gesetz wurde von bei⸗ den Kammern angenommen. Es schließt die Wahl⸗ harkeit Derjenigen, die bis auf den Tag, wo es in Wirk⸗ samkeit tritt, in ihrer abschlägigen Erklärung behar⸗ ren, für diesen Landkag aus, „weil man sonst nie aus dem fehlerhaften Cirkel käme, und sich der Gefahr blos gäbe, mit einer 3ten und Aten Wahl die Zeit zu verderben.“ Jedoch ist diefer, die neue Wählbar⸗ keit der protestirenden Abgeordneten aussa ließende Punkt erst nach langer Beratheng angenommen wor⸗ den. — Es ist nun bei beiren Kammern die Einrich⸗ tung getroffen worden, daß rie Anträge der A georo⸗ neten und die Gesetz⸗Vorschläge ver Regierung alle⸗ zeit lithsgraphirt werden, um sie schnell und in rei⸗ ner Abschrift jedem Abgeordneten mirzutheilen. Auch werden unverzüglich die ständischen Verhaudtungen in Druck erscheinen. — In der heutigen Sitzung der zweiten Kammer wurde durch den geheimen Staats⸗ Minister, zur Ergänzung des 22sten Artikels des Ver⸗ faßungs⸗Ediktes, ein Gesetzvorschlag über die Ver⸗ anrwortlichkeit der Minister vorgelegt.
8 Berlin. Die Einführung des geg g von Brockhaus in Leipzig, mit Altenburger Censar her⸗ ausgegebenen literarischen Wochenblattes in di Preuß.
eehe ist kürzlich verboten worden. “
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Schlesien. Seine Maj. der König den Bericht des kommandirenden Herrn Generals über den Zustand der Landwehr in Schlesten Höchst Ihre Zufriedenheit geäußert, und den Regierungen, sandräthlichen Behörden und Kreisen der Provin;z, über den Eifer mit welchen sie die Landwehr⸗Ein ichtun befördert, insbesondere auch über die allen halben ge⸗ zeigte große Bereitwilligkeit in Gestellung der Land⸗ wehr, worin sich die Kreise Neumarkt, Breslau, Oh⸗ lau, Grottkau, Neiße, Glaz, Oppein, Leobschütz und Kosel ausgezeichnet Ihren Beifall zu erkennen zu geben geruhet. eegs
Kochem. Der Bergfall em Sieben⸗Uhren⸗ Berge zwischen Bruttig und Ober⸗Ernst an der Mosel, wovon die Staats⸗Zeitung vom 22. Jul. eine vorläufige Nachricht gegeben hat, ist auf Veranlaßung des Rheinischen Ober⸗Bergamtes, durch den Bergrath und Profeßor Nöggerath näher untersucht worden. Die bereits herunter gestürzte Masse bildet einen Schuthaufen von größeren und kleineren Thonschiefer⸗ stücken, der über 1,045,000 Kubikfuß enthätt. Die
haben auf
ei ganzen Bergsturze ist es auf den ersten
Anblick am auffallendsten, daß die Riße und Spalten meist quer durch die Schichtungsebenen der Thon⸗ Schiefer⸗Masse gehen. 88
Königsberg, vom 2. August. Die hiefige Uni⸗ versität zählt jetzt 218 Studirende, nämlich 190 In⸗ länder und 28 Ausländer. Darunter besinden sich 57 Theologen, 80 Juristen, 21 Mediziner (worunter einige Chirurgen) 34 Kameralisten, 26 Philologen, Pädagogen ꝛc. In Rücksicht der Lehrer wird bemerkt, daß 1) in der theologischen Fakultät 6 Profeßo⸗ ren und 1 Privatlehrer Vorlesungen halten; 2) in der juristischen Fakultät 5 Profeßoren und 1 Pri⸗ varlehrer; 3) in der medizinischen Fakultät 7 Pro⸗ fevoren der Primarius, Regierungsrath Elsner d. ä. ist unlängst gestorben; wenn seine Stelle wieder besetzt wird, zahlt die medtzinische Fakultät 5 Ordinarien und 3 Extrraordinarien); 4) in der philosophi⸗ schen Fakultät sind jetzt (mit Einschluß des unter den Theologen mit angesetzten Profetors der orienta⸗ lischen Sprachen, Wald) 15 Profeßoren und 2 Pri⸗ varlehrer. Einiger Sprach⸗ und Exerzitien⸗Meister nicht zu gedenken.
Im Winterhalbjahre 18 ⁄8 sind 1) bei der theolo⸗
gischen Fakultät 18, 2) bei der juristischen Fakultät
11, 3) bei der medizinischen Fakultät 20, 4) bei der philosophischen Fakultät 26, zusammen 75 Vorlesun⸗ gen zu Stande gekommen.
Die Universitäts⸗Bibliothek ist mit der Königl. (ehemal. Schloß⸗) Bibliothek vereinigt; die Sammlung physik. Instrumente wie auch die Mineralien⸗ und Bernstein⸗Sammlungen sind im Collegio Albertino aufgestellt worden, und die akademische Münzsamm⸗ lung wiro vorläufig auf das Geheime Archiv gedracht.
An Hilf⸗Instituten hat 1) die theologische Fa⸗
kultät ein theologisches Seminar in 2 Abtheilungen,
ein polnisches und ein litthauisches Seminarium; 2) die medizinische Fakultät eine anatomische Ansralt, ein medizinisches und ein chirurgisches Klinikum; das Königl. Hebammen⸗Institut steht durch seinen Lehrer mit der Universität in Verbindung. 3) Die philoso⸗ phische Fakultät, ein philologisches und ein pädagogi⸗ sches Seminarium.
Die Sternwarte und der botanische Garten gehö⸗ ren zu den vorzüglichsten Instituten im Norden.
Daß aller unserer Anstalten ungeachtet, die hiesige Universitit nicht mehr die Frequenz (1790 gegen 500
bis 600, im 50jährigen Kriege sogar 2000) erreicht; liegt in den, vom Jahre 1800 ab, eingetretenen un⸗ günstigen Verhältnißen, durch welche ihr nicht nur der Besuch der Kur⸗ und Liefländer, sondern auch der Märker und Pommern entzogen den, 55,705 Mann und 5083 Pferde.
Schlesier,
Polen — Sie sieht sich also hauptsächlich nur auf
worden ist.
das Königreich Preußen beschränkt; denn der Auslän⸗ sind in Rücksicht auf
der, welche hier noch studiren, die vorigen Zeiten nur sehr wenige.
Uebrigens herrscht unter den Studirenden ein sehr
anständiger Ton, Liebe zur Ordnung und zu den Wis⸗ senschaften. Dies alles beurkundet einerseit die Ach⸗ tung, welcher sich die Studirenden von Seiten des hiesigen Publikums zu erfreuen haben, die selꝛene Veranlaßung, weiche der akademische Se⸗
nat findet, die sich selbst und ihre Pflicht vergeßenden
doͤrch Ernst und Strenge wieder in das rechte Gleis zu bringen.
iel und Zeug in Ordnung.
andererseit
Das Lehrer⸗Personale hat die Gnug⸗ seit 1814.
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rvefeevr.
1 3 11““ 1““ 8 Ausland.
Frankreich. Nach zuverläßigen Nachrichten ist
wiber ein Soldat noch sonst Jemand bei der großen
zuersbrunst von Bercy ums Leben gekommen, wol
ber eine beträchtliche Anzahl mehr oder weniger schwer erletzt worden. Am 1. Aug. gegen 9 Uhr des abends entstanden neue Besorgniße über den Wiederausbruch es Feuers, denen durch zweckmäßige Maasregeln mit rfolge vorgebengt wurde. Herr Cabanis, der durch iesen Brand sein ganzes Waarenlager verloren hat, ährt gleichwol fort zu zahlen und neue Waaren in
seine neue maßiv gebaute Niederlage aufzunehmen.
Der Nachricht, daß sich zu Alikante in Spanien Spuren der Pest gezeigt, wird in unseren Blättern idersprochen, daher denn auch gar keine Anstal⸗ en zur See des Uebels an der Französisch⸗ Spa⸗ ischen Gränze haben getroffen werden dürfen. Daß on Englischer Seite an der Gränze von Portugal und panjen wider das Pestübel ein Truppen Kordon ge⸗ ogen worden, widerlegt sich von selbst, da bekanntlich eine Englischen Truppen in Portugal sind.
Das Journal de Paris hat sich verleiten laßen, us einer Belgischen Zeitung die Nachricht aufzuneh⸗ en, daß wegen der in Berlin ausgebrochenen Unru⸗
hen sechs Preußische Regimenter den Befehl erhalten 8* sich in Eilmärschen nach der Hauptstadt zu be⸗ geben. verbreitete U
Doch finden auch selbst hier solche thöricht nwahrheiten kein Publikum.
Spanien. Nach der Darstellung des Kriegsmi⸗ isters beträgt die ganze Kriegsmacht, außer den Gar⸗ 10,000 Officiere nd durch die Reduktion abgegangen, und dennoch ist je Zahl der zur Zeit noch angestellten unverhältnis⸗ äßig groß; die meisten derselben haben Jahre lang uf halbem Sold gestanden. Die Armee leidet Man⸗ gel an Bekleidung. Nur bei 7 Regimentern sind Sat⸗ Bei der Infanterie sind Fleidungs⸗ und Waffenstücke ungleich und durchge⸗ ends schlecht. Der Artillerie fehlt es an Material, nd ihre Munition würde kaum einen Schlachttag üsreichen. Garnisonen, Kastelle und Küstenforts ind im elendesten Zustande. Seit 1808 hat die Ar⸗ ilerie keine Bekleidung erhalten; die Infanterie keine Die Kavalerie hat an Soldrückständen,
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hiefigen Konstitutionel, wegen eines Artikels aus dem Pariser Censeur, in welchem ein aufrührischer Auf⸗ ruf an teutsche Heere befindlich, Beschwerde geführt worden. Das Kriegsgericht zu Löwen, vor dem diese Sache verhandelt worden, hat die Beklagten schuldig besunden, und den Redakteur Konstantin zu 18⸗ monatlichem Gefängniße, den Drucker Jouan aber zu 500 Fl. Geldstrafe verurtheilt, und sein Privile⸗ gium auf drei Jahre suspendirt. Konstantin soll sich durch die Flucht der ihm auferlegten Strafe entzogen haben.
Wien. Das mechanische Atelier des Herrn v. Reichenbach zu München, ist von dahin in das hiesige polytechnische Institut verpflanzt worden. 1 8* 8 b Großberzogthum Nieder⸗Rhein. Seit dem 1. August sind die Landgerichte in Koblenz und in Aachen mit angemeßenen Feierlichkeiten eröffnet.
Aus der Rede des Ober⸗Prokurators v. Oppen zu Koblenz, in welcher er den Wettstreit der Gerichtsver⸗ faßungen den Erfahrungen künftiger Jahre anheim gab bemerken wir, daß der Redner des Preußischen Groß⸗ Kanzlers, Freiherrn von Carmer, eines gebornen Rheinländers, mit gebührendem Ruhme erwähnte.
Münster. Es wurde jüngst der Obstkultur im Herzogthume Sachsen und im Posenschen rühmlich erwähnt. Auch bei uns macht fie Foreschritte; und die hiesige Regierung hat neuerdings mehre ihrer land⸗; räthlichen Kreise wegen glücklich und zweckmäßig an⸗ gelegter Obstbaumschulen öffentlich beloben zu müßen geglaubt, namentlich den Lüdinghausner, Beckumer Borkener und Koesfelder. Indem sie alle Landräthe, Bürgermeister und Dorfschullehrer zu ähnlichen Anla⸗ gen S Seesea 9, zu Vertheilung er etwa noch erfoderlichen Abdrücke von Unterricht ꝛc.“ bereit. 8 1“ Sa
Glogau. Denm hiesigen evangelischen Gymnaf fehlte es bisher immer an vnen 6— 88 fern⸗ stützung fleißiger aber armer Schüler. Je schmerzlicher dieser Mangel, bei dem Wunsche jedes keimende Talent ermuntern zu können, gefühlt wurde, desto freudiger wurde die genannte Anstalt durch das Vermächtnis ei⸗
zs Mill. Realen, die Infanterie das Doppelte zu ner achtbaren Katholikin überrascht, welche de b 18,18 Die EE in überseeischen 29 nasium sur Bezahluug des chggeide für ü Nö Z5ali jesi ginzen beträgt 96,578 Mann und 8419 Pferde. Die und zur Belohnun ür fleißi 2 8. e; ee er 1e selreen im Gan 8⸗ Sne - welche Zöglinge der hiesigen Hoch⸗ (Truppen in Amerita sind im Eatesoeen Zustande, vimte kließ Ihr 8 1 8,18, 82 85 8 5 bis 106 F m Mosel⸗Bette d dn schule sind. Möge dieser schöͤne Erfolg fernerhin Al⸗ und im Heere des General Morillo fehlen beson⸗ geborne Jäntsch. Sie hat gleichzeitig 5000 Thl ungefähr 140 bis 1386 Fuß vom Nosel⸗ ette da urch bertina's Schmuck bleiben, und sie ihren übrigen sters viele Officiere. EEA“ katholischen Gbnastum, ingleschen g 5000 Thl. dem sn. Beiheschesalta I 5die 8a9, ei 8— 88— 9 Fowech tedlich van, 8- nhc eder⸗ daß sie ihren hohen. Antwerpen. Von Preußischer Seite war bereits hiesigen Ortes vermacht. Eine so bhrenwerthr Wohl. erwartenden Sturze, zur Kompletirung der Breite Eü NEEE 1. April drn den Redakteur und Drucker des thätigkeit bedarf des weiteren Lobes nicht. ihres Bettes auf die flachen Wiesengründe des linken Redaktion in Aufsicht: von Staͤgemann⸗- 14XAX“ .an 1 Ufers übertreten. “ Reimersche Buchdruckereik.
noch am Felsen hängende, den Sturz gleichfalls dro thuung, daß sein Eifer in Verbreitung nübtzlich er hende Masse, ist jeht bereits durch eine Spalte von Henn Liße noch immerfort die besten Frͤchte traͤgt. 3 Fuß Breite und 144 Fuß Länge gelöst; auch hat Denn vielen Staatsämtern und Geschäften im Lande
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