durch die Vollziehung des Austrägal⸗Erkenntnißes nicht aufgehalten werden. het. 7. Ueber die Zuläßigkeit der Restitution und über die Erheblichkeit und rechtliche Wirkung der neu aufgefundenen Thatsachen und Beweismittel, hat der⸗ selbe Gerichtshof zu erkennen, welcher die Entscheidung in der Sache gefaßt hat. - Art. 8. Die Ableistung des Restitutions Eides ge⸗ schieht bei dem Austrägalgerichte, durch den Vorstand dersenigen Behörde, unter deren Aufsicht und Geneh⸗ migung die Restitution nachgesucht wird, und von dem⸗ jenigen Beamten des die Restitution nachsuchenden Theils, welcher die Sache bearbeitet hat, entweder in Person, oder durch Special⸗Bevollmächtigte. Sind mehr dabei verwendet worden, so soll dem anderen Theile frei stehen, den zu benennen, welcher den Re⸗ stitutions⸗Eid .vn; hat. ö Art. 9. Die Bundesversammlung verfügt die Voll⸗ ziehung der Bundes⸗Austrägal⸗Erkenntniße, in sofern denselben nicht sofort oder nicht vollständig Folge ge⸗ leistet wird. Fallen bei der Vollziehung noch Strei⸗ tigkeiten vor, welche eine richterliche Entscheidung er⸗ fodern, so steht diese dem Austrägalgerichte zu, wel⸗ ches das zu vollziehende Erkenntnis gefaßt hat. Art. 10. Es steht übrigens den Bundesgliedern frei, für ihre Streitigkeiten sowol in einzelnen vor⸗ Lommenden Fällen, als auch für alle künftige Fälle wegen besonderer Austräge oder Kompromiße überein⸗

Berichtigung. In der im 66sten Stücke dieser Zeitung vom 15. Aug. 1820 befindlichen Zusammen⸗ stellung der sämmtlichen Schleusen, Kanäle und schiff⸗ baren Flüße der Preuß. Monarchie ist angegeben, daß die Saale 15 Schleusen habe und auf 21 ¾ Meile schiffbar sey, dagegen die Unstrut nur 6 Schleusen ha⸗ ben und auf 8 ½ Meile Hhücfia⸗ seyn solle.

Diese Angabe wird hiedurch dahin berichtigt, daß die Unstrut 12 Schleusen hat, als zu Artern, Riete⸗ burg, Schönewerde, Roßleben, Wendelstein, Nebra, bei der Grabenmühle, Karsdorf, Tröbsdorf, Laucha Zetten⸗ bach und Freiburg, und dadurch von Bretleben bis zu ihrer Ausmündung in die Saale, auf ungefähr 8 ½ Meile völlig schiffbar ist.

Die Saale hat jetzt nur erst 11 fahrbare Schleu⸗ sen, als zu Oeblit, Beuditz, Brückenmühle, Halle, Gimritz, Trotha, Wettin, Rothenburg, Alsleben, im Merseburger Regierungsbezirke; zu Bernburg und zu Kalbe im Magdedurger Regierungsbezirke, wodurch sie auch nur von der Ausmündung der Unstrut bis Wei⸗ ßenfels, und von Böllberg bis zu ihrer Ausmündung in die Elbe, auf etwa 18 ⅞ Meile völlig schiffbar ist, obschon von Weißenfels bis Böllberg die Anfuhr der Steinmaterialien zu den jetzt gangbaren Schleusenbau⸗ ten auf derselben betrieben wird, bei jedem der auf dieser Strecke befindlichen 5 Mühlwehre aber umgela⸗ den werden muß. ö 6 In diesem Jahre werden noch drei Schleusen, näm⸗ lich bei der Meuschaumühle, zu Planena und zu Böll⸗ berg, im künftigen Jahre eine Schleuse bei der Risch⸗ Mühle, und im Jahre 1822 die beiden Schleusen zu Weißenfels und Dürrenberg fahrbar werden. ——Dann wird die Saale von der Ausmündung der Unstrut, bis zu ihrer Ausmündung in die Elbe, auf etwaä 246 Meilen völlig schiffbar werden, und zusam⸗ men 17 Schleusen haben, von denen die zu Bernburz im Auslande liegt. G

Der Maria⸗Theresien⸗Orden besteht gegenwärtig aus dem Großmeister (Sr. Maj. dem Kaiser), 10 Groß⸗ Kreuzen, 46 Kommandeurs, 382 Rittern, einem Kan ler und 2 Beamten. “

1

zukommen, wie benn auch frühere Familien⸗ oder Va trags⸗Austräge durch Errichtung der Bundes⸗Austri gal⸗Instanz nicht aufgehoben, noch abgeändert werde Art. 11. Die Bundesversammlun ziehung auf das Verfahren bei Streitigkeiten der Bun⸗ besglieder unter sich, eine Revision des Bundestagt, Beschlußes vom 16. Jun. 1817 vornehmen, wobei se dem Bundesgliede weitere zweckmäßige Ergänzungn in Antrag zu bringen überlaßen bleibt. ba ⸗ Beschluß: 8 8 Die von den Bevollmächtigten sämmtlicher Bin desstaaten in den Ministerial⸗Konferenzen zu Win veräbredeten, in elf Artikeln aufgezeichneten Bestin mungen über das bei Aufstellung der Austrägal⸗J. stanzen zu beobachtende Verfahren, werden hiemit, i eben der Art, wie die Schluß⸗Akte selbst, durch gleichfer mige Zustimmung, zum Bundestags⸗Beschluße erhohn 8* ZEA1““ Kreuznach (im Koblenzer Reg. Bezirke). ¹ vorigen so wie auch in diesem Jahre ward an des n nigs Geburtstage Gottesdienst gehalten. Die zu den Fh lichkeiten zusammengekommene Summe soll zur Ausstme tung eines armen aber unbescholrenen Mädchens am dem Kreise verwendet, und die Gabe um die Hälft erhöhet werden, wenn es einen Krieger zum Gatta wählt, der in den glorreichen Feldzügen von 18e sih rühmlich ausgezeichnet hat. E1mqp“]

18.

Zu Stockholm hat sich das Haus Sederholm m. 400,000 Rthlr. Banko insolvent erklärt.

E1“

Zu Frankfurt am Main ward im Beiseyn des Sekt tairs der Brittischen Bibelgesellschaft zu London, Hem Dr. Steinkopf, und des Vorstehers der Mißiom Anstalt zu Basel, Herr Blumhard, die vierte I resfeier der dasigen Bibelgesellschaft am 25. Aug. st. lich begangen.

Z3u Alexanders⸗Bad bei Wunsiedel hat zwischt einem Rußischen und einem Polnischen Fürsten kür lich ein Zweikampf auf Pistolen statt gehabt; jene erhielt einen leichten Streifschuß. Sa, Im Hälleschen patriotischen Wochenblatte empfae ein Herr Staudtmeister als Heilmittel gegen % Bienenstich, das Blart der weißen Kohlpflanze, theilt unter andern Bemerkungen auch die mit,” die Bienen über schwarze Pferde mehr herfallen,; über andere, und daß ganz ruhiges Verhalten sicherste Mittel sey; von Bienen nicht gestochenz werden.

In Nord⸗Amerika will man die Erfahrung gem haben, daß Waßer, in welchem Kartoffeln gekocht wenn es mittels einer Garten⸗Gießkanne über? wächse gesprengt wird, alle Arten von Insekten iug

Ey an vernichtet.

Zu Syke in der Grafschaft Hoya gab ein 70 Arbeiter seiner eben entbundenen Frau die letzte Groschen, schämte sich, Andere um Unterstützung? usprechen, ging, uͤber seine Lage höchst mismuthig u das Feld hinaus, und schnitt sich dort den Hals 1e der Unglückliche quälte sich 3 Tage, wo er noch e bend im Roggen gefunden ward, und erst in F langen Tagen endete der Tod seine Unsäglich⸗

9

Heun, Redakteur.

NN.

„

Reimersche Buchdruckerer

wird, in B—

Brest). genommen, die abgeschmackresten Gerüchte über die Lage dieser Sradt zu verbreiten. Aber gewiß ist, daß seit den

8* 3 5 8.

; vs9 181⁷ 8 Ais⸗

. 88 t 18-⸗En

All g

15

eTö1““

111111AXA4XAX*X“ g “

“ 6“ 8

19

amuag

aafs a.

8 8 8

Zeitun

. * *

eG“

Kronik des Tages.

Berlin, vom 9. September. Der Justiz⸗Kom⸗

mißarius Georg Christian Wilhelm Holzapfel in Paderborn, ist zugleich zum Notarius publicns im Departement des dortigen Ober⸗Landesgerichts be⸗ stellt worden. 8

E8

Die Königl. Akademie der Künste hat in ihrer Versammlung vom 10. Jun. d. J. den hiesigen Bürger und Konditor Peter Friedrich Ludwig Weyde, wegen geschickter Ausübung seines Talentes, das Karakteristische menschlicher Figuren aufzufaßen und im Kleinen dar⸗ zustellen; und in ihrer Versammlung vom 22. Julius den hiesigen Mechanikus Eduard Petitvierre, aus Neufchatel gebürtig, wegen seines vorzüglichen Fleißes in genauer Bearbeitung mathematischer Instrumente,

6

Paris. Wegen der in Brest stattgehabten un⸗ uhigen Bewegungen und den Beleidigungen, welche ich die zusammengelaufene Menge gegen die Obrigkeit nd unner andern auch gegen die Herrn Bellart no Bourdeau erlaubt hat, ist eine königl. Ordon⸗ anz vom 24. Aug. erschienen, wonach die National⸗ Garde der Stadt Brest, weil sie, aufgefodert die öf⸗ entliche Rehe zu erhalten, den Befehlen des Maire icht Folge geleistet, und im Gegentheile mehr Mit⸗ blieder derselden selbst Theil an dem Tumulte genom⸗

en, aufgelöst wird.

Der Maire von Brest hat seinen Abschied gefodert und erhalten; auch der Unter⸗Präfekt Herr Lafond⸗ kadebat ist durch den Unter Präfekten von Boulogne, errn Herrmann, ersetzt worden.

Der König hat inzwischen dem General⸗Lieutenant Lauriston das Kommando der 12ten u. 15ten Militair⸗ Division übertragen (und im Umfange derselben liegt Die Uebelgesinnen haben daher Gelegenheit

letzten tumultuarischen Auftritten die öffentliche Ruhe daselbst nicht weiter gestoͤrt ist. Man hat auch ver⸗ breitet, daß in Lille, Metz und Strasburg Insurrektio⸗ nen und Revolten stattgehabt: aber alle diese Ge⸗ rüchte sind gänzlich falsch. Es gehört, sagt das Jour- nal de Paris, zu den Kunstgriffen der Uebelgesinnten, unaufhörlich Gerücht auf Gerücht von Aufruhr, Mord nd Todtschlag in der Ha ptstadt in Umlauf zu brin⸗ gen, in der Hoffnung, daß sie von diesem Mittelpunkte n die Provinzen wandern und dort Bewegungen her⸗ vorbringen sollen. Auch hat der Moniteur jetzt ein vollständiges

““

Nacht ichten. zu akademischen Künstlern erwählt und ihnen die Pa⸗ tente ausfertigen lassen. Berlin, den 31. Aug. 1820. Direktorium u. Senat der K Akademie der Künste. E. Schadow. D. Berger. 9

Angekommen: Se. Koͤnigl. Hoheit, der regierende Großherzog von Mecklenburg⸗Strelitz, so wie Se. Hoh. der General⸗Lieutenant Herzog Karl von Mecklenburg⸗ Strelitz, kommandirender General des Garde⸗ und Grena⸗ dier⸗Korps, von Strelitz. — Se. Exc. der Kaiserl. Oester⸗ reichsche außerordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Mi⸗ nister am hiesigen Hofe ꝛc., Graf Zichy von Vasanskoe, so wie der wirkliche Geheime Legationsrath Ancillon, von Teplitz — Se. Exc. der Staatsminister Freiherr v.

Humboldt, von Bernburg Abgereist: Der Koͤnigl. Wuͤrtembergsche Legations⸗

Rath Mandelslohe, Geschaͤftstraͤger am Koͤnigl. Groß⸗ 8 “ 1

Britannischen Hofe, nach Lvndon. 8 1.“

1.„* — 11“ Den 7. d. M. war auf Allerhöchsten Befehl große Parade der ganzen hiesigen Garnison unter den Linden.

8

II. Zeitungs⸗Nachrichten.

Verzeichnis aller, wegen der letzten Verschwörung in Verhaft genommenen Personen bekannt gemach; es sind außer dem schon erwähn en Oberst Lieuten nt Denzel meistens bis dahin unbekannte Officiere von geringerem Range, fünf darunter von der Garde. Es wird dabei ausdrücklich bemerkt, daß diese verbrecheri⸗ schen Versuche sich nicht blos auf die Garnison von Paris eingeschränkt, sondern auch auf andere in der Provinz ausgedehnt haben; namentlich find auch zu Cambrai mehr Officiere in Verhaft genommen.

Zur Untersuchung der letzten Verschwörung befin⸗ det sich die Kommißion der Pairkammer in voller Thä⸗ tigkeit, täglich werden die Angeklagten und Zeugen vernommen. Diese Kommißion besteht aus dem Gene⸗ ral Grafen Rapp, dem Grafen Digeon und den Marquis Pastoret und Semonville. Außerdem hat die Pairkammer eine zweite, aus zwölf Mitglie⸗ dern bestehende Kommißion ernannt, an welche die erste Bericht abstatten, und welche dann jedesmal die⸗ jenigen, die wirklich in Anklagestand gesetzt und vor den hohen Gerichtshof gestellt werden sollen, bestim⸗ men wird. Zu dieser gehören unter andern auch der Marschal Herzog von Belluno und der General Lauriston.

Ferner ist nunmehr die Ordonnanz erlaßen, durch welche genau der Umfang der Wahlbezirke in Gemäs⸗ heit des neuen Wahlgesetzes, jedoch nur provisorisch bestimmt wird, und eine vollständige Tafel, worin na⸗ mentlich die zu jedem Wahlbezirke gehörenden Ort⸗ schaften verzeichnet sind, beigefügt worden. Der Mi⸗ nister des Inneren hat diese Ordonnanz mit einem Umlaufschreiben an alle Präfekten und 8 der Auf⸗

*

—

foderung begleitet, bis zur definitide

“

J