1820 / 81 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 05 Oct 1820 18:00:01 GMT) scan diff

stitut in! zwei von einander zerfiel, blieb jedem Theile das Recht am Besitze ei⸗ ner Erfindung, die für sämmtliche Theilnehmer ein Gemeingut geworden war: aber schwerlich dachte man

damals an die Mäglichkeit, daß der eine oder der an⸗

1

8 dere Theil diesen Schatz an 6

das Ausland veräußern,

Im Verlage der Königlichen Kalender⸗Deputation

erscheinen nächstens für das Jahr 1821 zwei Taschen⸗

nomischen Nachrichten, die

Kalender, nämlich: 1) Der historisch⸗genealogische, 2) Der Berliner Taschen⸗Katender. EE“ Außer dem eigentlichen Kalender und den astto⸗ sich in beiden finden, ent⸗

hält Nro. 1. Die Geschichte Berlins und seiner Be⸗

wohner unter den Regierungen der Kurfürsten Johann

Sigismund, George Wilhelm und Fried⸗

rich Wilhelm, vom Herrn Profeßor und Bibliothe⸗ kar Wilken, Fortsetzung eines im vorigen Jahrgange

angefangenen Aufsatzes.

Es gehören dazu die Por⸗

8 . 8 8 8 4 traite des großen Kurfürsten und seiner beiden Ge⸗

Prospekte Berlins aus dem Jahre 1690.

malinnen, Louise und Dorothea, des Kurbranden schen Geheimen⸗Rathes Pistoris, des Berli⸗ önbrunn, und der beiden

arschälle Freiherrn von Derfflinger. Außer⸗ wie voriges Jahr, sechs Dann folgt

Sparr und Freiherrn von dem zieren diesen Kalender,

die Genealogie der regierenden hohen Häuser und an⸗

deerer fürstlichen Personen in Europa,

und ein Ver⸗

zeichnis der Postkourse.

Nro. 2. liefert als Titelblatt den Umriß eines aus

der Meisterhand des jüngeren Schadow enrsproßenen

des Amphitheaters, theils für die

Gemäldes, womit die Decke des Prosceniums am neuen Berliner Schauspielhause prangen wird. Es sellt die Vereinigung des Bacchus mit der Ariadne nebst den Umgebungen des Weingottes in originellen Gruppirungen vor, und giebt den Stoff zu einem da⸗ zu abgedruckten genialen Gedichte des Herrn G. R. Kore ff. 8

Mehre Umriße von Gemälden unserer vortreffli⸗ chen Künstler Wach und Hensel, theils für die Decke Belustigungs⸗Säle

im neuen Schauspielhause bestimmt und ihrem Zwecke

Durch die begleitenden Worte wird der Leser

anglog. dieses Heiligthum des

arf eine angenehme Weise in

neueren Geschmackes eingeführt, welches der Preußischen

8

Buchholz über Taßo, von thentischen Gemälde entnommenen Bildniße des ge⸗

feierten Dichters.

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fale auf die Entwickelung seiner

gen Englischen

dour⸗Zeit ist

theatralische

Königstadt zur Zierde gereichen und in der Geschichte der Baukunst gewißermaßen eine Epoche bezeichnen wird. Einen Aufsatz von der bewährten Feder unsers F. mit dem von einem au⸗

Der Einfluß der Zeitumstände, un⸗ ter welchen er lebte und seiner individuellen Schick⸗ Talente wird hier anschaulich durchgeführt.

Einen historischen Aufsatz von Frauenhand über den Schottischen Helden und Stammvater des jetzi⸗ Regenten⸗Hauses, Robert Bruce, deßen wenig bekannte Schicksale der Geschichtfreund hier auf eine intereßante Art dargestellt findet, mit zwei gut gelungenen Kupfern von Maier nach den Zeichnungen von Wolf.

Aukaßin und Nikolette, der Beschluß einer im vorjährigen Kalender angefangenen Operette vom Herrn G. R. Koreff. Der Charakter der Trouba⸗ darin ausnehmend gut gehalten. Die Verfe sind harmonisch und fließend, und das Berli⸗ ner Publikum wird gewiß gern erfahren, daß ihm die Vorstellung dieser lieblichen Dichtung

bald bevorsteht.

Mehre kleine poetische Aufsätze desselben Verfaßers.

abgesonderte Anstalten und dadurch eine Konkurrenz veranlaßen

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für das hiesige Institut, Utzschnei der, Liebherr und Frauenhofer um so weniger erfreuliche Aus⸗ sichten eröffnet, als unfer huldreicher Monarch zur Erhaltung der Reichenbachschen Anstalt 1000 Gulden

jährli uschoß. segetic zuschg 1ö““

Die Irrungen, eine Erzählung von F. T. A. Hoffmann, ganz in der satirisch⸗ plastischen Ma⸗ nier, die diesem beliebten Schriftsteller eigen ist.

Das beschützte Bild, eine fantastisch⸗launige Erzählung von Langbein mit Dichtung untermischt, und mit vier Kupfern von Maier ausgestattet.

Die Genealogie des Königl. Preuß. Hauses und der übrigen Europäischen Regenten.

Die Postkurse im Preußischen Staate nach den neusten authentischen Nachrichten zusammengestellt.

Diese Kalender sind auf schönem Schreibpapier und

sauber eingebunden zu 1 Rthlr. 12 Gr. das Stück von der Mitte Oktobers an zu haben: auf dem Ka⸗ lender⸗Komtoir (Jägerstraße Nro 49.), in allen Post⸗ Aemtern der Preußischen Monarchie und bei dem Buch⸗ Händler Dümmler zu Berlin (unter den Linden Nro. 19), welchem insbesondere der Absatz ins Ausland über⸗ tragen ist.

Auch erscheinen wiederum die gewöhnlichen großen

und kleinen Etuis⸗Kalender für 1821. zu den bekann⸗ ten Preisen von 3 Gr. und 5 Gr. ““

8 S9

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Jetztblühende schöne und seltene Gewächse iim Königl. botanischen Garten bei Berlin *). 1 Aristolochia ingens (rachenförmiger Osterlupin) aus Brasilien, wegen der großen sehr sonderbar gestal⸗ teten Blumen höchst auffallend; Justicia (Apbelan- dra) cristata (kammförmige Justicia) aus Westin⸗ dien, schön; Melaleuca thymifolia (thymianblät⸗ trige Melaleuke) aus Neu⸗Holland; Amaryllis caly- ptrata (grünblumige Amaryllis) aus Brasilien, we⸗ gen ihrer großen grünen Blumen mit purpurfarbenen Staubfäden sehr ausgezeichnet. Auch blühet noch die nicht so seltene Amaryllis reticulata (netzförmige Amaryllis), ebenfalls aus Brasilien; Stachytarpheta birsutisima (rauhe Dichtähre), eine neue Art aus Brastlien; Epidendrum ciliare (gefranster Baumwurz⸗ ler) aus Westindien, schön; Persoonia linearis Cli⸗ nienförmige Persoonie) aus Neu⸗Holland; Witsenia corymbosa (doldentragende Witsenie) vom Vorge⸗ birge der guten Hoffnung. Die beiden letzten Arten, so wie folgende Halde⸗Arten; Erica turgida (auf⸗ geblasene H.), E. fHlaccida (hangende H.) E. colo- rans (färbende H.), E. exsurgens (aufsteigende H.) und E. Cliffordiana (cliffordsche Haide), alle vom Vor⸗ gebirge der guten Hoffnung, sind von dem Hrn. Gar⸗ ten⸗Inspektor Otto so eben blühend aus England ge⸗ bracht worden, nebst vielen anderen seltenen und merk⸗ würdigen Gewächsen.

Der Garten ist dem Publikum diesen Monat (Ok⸗ tober) am Mittwoch, morgens und nachmittags, unter den im Garten gedruckt angeschlagenen Bedingungen, geöffnet, dar genommen für Diejenigen, welche Einlaßkarten won dem Direktor oder dem Inspektor des Gartens haben.

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*) Der Direktor des botanischen Gartens, Herr Prof. Link, wird, dem an ihn ergangenen Ersuchen gemaͤß, von Zeit zu Zeit mit aͤhnlichen Nachrichten, die unter dden Lesern der Staats⸗Zeitung befindlichen Freunde der 8 zu erfreuen die Guͤte haben. d. Red.

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fsinnungen und Absichten versichere, dag ich die Ehre habe, dann aber bis zum Frühjahre geschloßen, aus⸗

bekannten Menschen. Umstand meinem

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Stuͤck. Berlin, den 5ten Oktober 182o.

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Kronik des EEE11“ Berlin, vom 5. Okt. Se. Majestät der Koͤ⸗ nig haben dem Kantor Schliephacke das Allge⸗ meine Ehrenzeichen zweiter Klaße zu verleihen, und dem zeitherigen Privatlehrer Möller zu Frankfur a. d. O. das Prädikat als Profeßor zu ertheilen und das Patent Allerhöchst eigenhändig zu vollziehen geruhet.

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Lißabon, vom 2. Sept. (Schluß.) Die amtliche Depesche, welche der einstweilen zum

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Befehlshaber des Heeres ernannte General Lieutenant

vom Grafen Amarante, Militairgouverneur der Landschaft Tras⸗los⸗ Montes, empfangen hat, beur⸗ kundet das Ehrgefühl, die Ergebenheit gegen den Kö⸗ nig und die Vaterlandsliebe, welche nicht blos diesen verdienstvollen General, der sich bereits im Dienste unseres geliebten Königes so bedeutend ausgezeichnet hat, sondern auch die sämmtlichen in diese Landschaft gelegten Truppen belebt, und lehrt die Anordnungen kennen, welche bis jetzt getroffen sind, jedem Unter⸗ nehmen der revolutionairen Regierung in Oporto ent⸗ gegenzuarbeiten.

Der General⸗Lieutenant Marcellino de Vitto⸗

ria, Militairchef der Landschaft Beira, schreibt am Vizeu ebenfalls an den Oberbefehlsha⸗ ber des Heexes, welche Anordnungen man eingeleitet habe, um jedweden Eingriff der revolutionairen Regie⸗ rung zurückzudrängen, und schließt seine Depesche mit folgenden Worten, die ganz im Einklange mit der Ehrliebe und Ergebenheit gegen den König sind, welche ihn jederzeit ausgezeichnet: b schuldigen, wenn ich Sie nicht erst meiner guten Ge⸗ 8 dasselbe v-. nicht hinsichtlich der Häupter dieser Landschaft thue, Ff dinfechech von Ew. Exc. gekannt zu seyn.“ Grafen Amarante aus

Im Berichte des

Chaves vom 26. Aug. heißt es unter andern: Dem

gemäß, was ich die Ehre . den 24. d. zu eröffnen, nahm ich meinen Marsch auf

hatte, von Villa⸗Real Ew.

der Stelle nach dieser Festung, und heute früh, ha⸗ ben sich leider meine Befürchtungen von dem Auf⸗ stande zu Oporto bestätigt. Zu meinem noch größe⸗ ren Leidwesen finde ich darin meinen Bruder, An⸗ tonio de Silveira, verwickelt, einen als Tollkopf Ich fürchte nicht, daß dieser Rufe schaden werde. Wie mein früheres Bezeigen, so sollen auch meine ferneren Schritte nur Treue gegen den König an den Tag legen; aber es ist ein Unglück, sehen zu müßen, wie ein Mann, an welchen mich Bande des Blutes ketten, mich und

seine Vorfahren beschimpft. Ich ersuche Ew. Exzellenz, der Regierung anzuzeigen, was ich eben gesagt habe,

und ihr zu erklären, daß wenn sich irgend Jemand

tungs⸗

„Ew. Exc. werden ent⸗

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Angekommen: Se. Koͤnigl. Hoh⸗ der Kronprinz, von Torgau. Se. Exc. der Wirkliche Geheimerath und Ober⸗Praͤsident v. Heydebreck, von Teplit. 8 8 88 88

Abgereist: Der Ruß. Kaiserl. General⸗Major von Richter, nach Leipzig. Der Koͤnigl. Franz. Legations⸗ Sekretaͤr de Vismes, nach Warschakukuk.

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N a ch r 1 ch 8 e n. 1 EE11“ 1““ wolle gelüsten laßen, meiner Ehre zu nahe zu treten, ich mein Verhalten zu rechtfertigen wißen würde. 8 Ich habe eine Vereinigung sämmtlicher Korps die⸗ ser Landschaft angeordnet und auf diesem Wege die beigeschloßene Proklamation verbreitet. Ich habe vor, die sämmtlichen Truppen erster und zweiter Linie in Villa⸗Real zu versammeln, und bin in Verbindun mit den Generalen der Landschaften Beira und Minho getreten; noch aber ist die Zeit zu kurz, als daß ich 5

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bereits ihre Antworten hätte empfangen können. Nach

Zusammenziehung der Truppen erwarte ich Ew. Be⸗ fehle. Ich habe verfügt, daß alle Kourier⸗Verbindun⸗ gen mit Oporto abgeschnitten, und daß die chen Gelder für diese Stadt nach Vizeu gesandt wer⸗ den sollen. Es ist hier ein Artillerie⸗Detaschement für den Park von zwei Stücken nöthig, da ich sie nicht von Oporto erhalten kann, indem jenes Regi⸗ ment revolutionair geworden. zellenz an, und hoffe, daß Sie mir die nöthigen Leute zu diesem Behufe senden, und mich insonderheit mit den erfoderlichen Mitteln versehen werden. 1 (Gez.) Graf Amarante. bac

. 8 Aufruf vom Grafen Amarante erlaßen. 18

Franzesko deSilveira, Pinto de Fonseka, Graf von Amarante ec.

Braves und treues Volk von Tras⸗los⸗Montes! Dies ist das drittemal, daß mich die Umstände auf. fodern, Euch zu den Waffen zu rufen. Ich habe je⸗ derzeit die Genugthuung gehabt, zu sehen, wie Ihr eiltet, die geheiligten Rechte unseres erhabenen In herrschess, Johann VI., Königs der vereinigten Reiche Portugal, Brasilien, Algarvien, zu vertheidi⸗ gen. Im Jahre 1808 waret Ihr es, welche die Fes⸗

seln der Knechtschaft sprengtet, die ein verrätherischer 1

8.

Ueberzieher mit seinen Heeren um uns geworfen hatte; aber unglücklicher Weise blieb, was wir thaten, ohne den gewünschten Erfolg. Denn, ob wir gleich nicht länger mehr fremde Feinde im Lande hatten, so ha⸗ ben wir unter uns doch ehrgierige, wahnergriffene und verzweiflungsvölle Menschen genug, welche im Namen

der Portugisen die Regierungsform zu ändern suchen,

und unter schönen Vorspiegelungen darauf hinarbeiten,

uns zu Verräthern an dem Könige zu machen und zu Verletzern des Eides, welchen wir ihm geschworen. Indem sie den Saamen der Gesetzlosigkeit unter das

zffentli⸗

Ich zeige dies Ew. Ex⸗

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