1820 / 88 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 21 Oct 1820 18:00:01 GMT) scan diff

Position von Pultusk, ging von da nach Wien, und übernahm den Oberbefehl der Obsetvationsarmee, der sich nachher ein Theil der Rußischen und Preußischen Heere anschloß. Fürst Schwarzenberg word zum

eneralißimus der gesammten gegen Frankreich ope⸗ rirenden Armeen ernannt, und stand diesem ehrenvol⸗ len Posten bis zum Pariser Frieden vor. Im letzten Feldzuge gegen Frankreich erhielt er den Oberbefehl über die verbündeten Armeen am Oberrhein.

Er war der Bruder des regierenden Fürsten Schwarzenberg, und mit der verwittweten Für⸗ stin Esterhazy (geb. Gräfin Hohenfeld) ver⸗ mählt, welche ihn mit drei hoffnungsvollen Söhnen beschenkt hat.

Diese nun bald geschloßene Mehße ist in den en⸗ gros Geschäften ganz besonders zu rühmen. In sei⸗ denen Waaren, in Englischen Schnitt⸗ oder lan⸗ gen Waaren, in wollenen Tüchern aller Gattung wurden sehr große Geschäfte gemacht. In Preußischen Merinos haben die Griechen dedeutende Einkäufe ge⸗ macht. Ein einziger Fabrikant verkaufte an sie 1500 Stück. Die Solinger Eisen⸗ und Stahlwaaren fanden Absatz; gleicherweise die Leinwand⸗Arkikel der

ielefelder und Schlesier. Die Rheinischen Soh⸗ lenleder⸗Fabrikanten machten eine ganz vorzügliche Meße. Die ordinairen Tücher wurden fast gänzlich aufgekauft und von den ungeheueren Waarenlagern der Engländer blieb nicht viel übrig. Die Detail⸗ listen hingegen waren weniger zufrieden; es fehlten die kleinen Einkäufer aus der Nachbarschaft; der Land⸗ mann und Gutsbesitzer klagt über Mangel an Geld, über die Wohlfeilheit seiner Produkte und beschränkt sich darum in seinen Einkäufen. Auch in Brillanten und Edelsteinen wurden im Ganzen wenig Geschäfte

emacht. Das Steigen des Gold⸗Leder⸗ und Tuch⸗ Preises atte das Fallen der Papiere zur natürlichen Folge. Baares Geld war im Ueberfluße auf dem Platze. Zwei Drittel der Verkäufer waren Preußische Unter⸗ thanen. Die Zahl der Fremden betrug an 50000. Deßen ungeachtet fielen weder bedeutende Diebstäle noch sonstige Exzeße vor. Mit dem neuen Sächsischen Tarif⸗Systeme ist die Handelswelt zufrieden. Die Ansätze sind billig, und die Staatskaße befindet sich wohl dabei, denn sie gewinnt gegen ihre frühere Ein⸗ nahme mehr als das Doppelte. Mit dem Versteuern der Transito Güter will man zum Vortheile des Han⸗ dels noch Abänderungen machen. Der neue Handels⸗ Traktat zwischen Rußland und Preußen, ist auf die diesmaligen Geschäfte von wohlthätigem Einfluße ge⸗ wesen. Selbst der Unternehmer des Theaters, der feit einigen Meßen ziemlich beschränkte Einnahme gehabt hatte, sah diesmal das Haus fast täglich überfüllt. Mehre Tausend Meß⸗Besuücher müßen sich noch über 24 Tage hier aufhalten, weil sie im Drängen des Ge⸗ wühls ihre Geschäfte nicht so schnell abmachen kön⸗ nen, als sie wol wünschten. Unter den seltenen Se⸗ henswürdigkeiten, die vor den Thoren zur öffentlichen Schau ausgestellt zu werden pflegen, hat diesmal die drei Zentner schwere Schweizer⸗Niesin den meisten Mm I r. 11“

Weimar. e. Königl. Hoheit, der 828 28 Cambridge ist am 15. Okt. auf seiner Rückreise von Wien nach Hanover hier angekommen und wird sich einige Tage hier aufhalten.

Wir erwarten binnen acht Tagen den Herzog Bernhardt nebst Gemahlin und Familie aus Gent. Höchstdieselben werden diesen Winter hindurch bis Ostern bei uns wohnen.

Durch eine Verordnung ist den Wegegeld.⸗Einneh⸗ mern anbefohlen, von Frachtwagen mit breiten Rä⸗ dern in der Folge nur die Hälfte der gewöhnlichen Chaußee⸗ und Brückengelder zu nehmen.

Der Besitzer und Gründer des Landes⸗Industrie⸗ Komptoirs, des geographischen Instituts und des Op⸗ positionshlattes, Herr Legations⸗Rath Bertuch, hat

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EEE“ äften dieser ausgedehnten Institute ganz zukückgezogen und solche an seinen Schwieger⸗ Sohn, dem Hrn. Ober⸗Medizinalrath von Fropi verkauft. Bei seinem weit vorgerückten Alter ean er seine künftigen Tage der Ruhe und mehren lite⸗ rarischen Lieblingsarbeiten widmen. Einem Monne, der ein halbes Jahrhundert solchen bedeutenden und weitläuftigen literarisfchen Instituten mit Energie, rastloser Thätigkeit, Geschick, und hellem Kopfe ruhm⸗ voll vorgestanden, ist die Ruhe wohl zu gönnen.

Der Pfarrer, Herr Joh. Friedrich Röhr zu Ostrau bei Zeitz, an Krausens Stelle zum hiesigen General⸗ Superintendenten berufen, hielt am 1. Okt. in hiesi⸗ ger Hauptkirche zu St. Peter und Paul seine An⸗ trittpredigt. Seine Bescheidenheit, seine Demut, sein kindlich frommer Sinn und die rhetorische Kraft, die sich in dieser Predigt aussprachen, erwarben ihm allger meine Hochachtung und Liebe. Stadtrath und Bür⸗ gerschaft, fanden sich am andern Tage bewogen, dem Großherzoge für die würdige Wiederbesetzung dieser Stelle innigst zu danken. e

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Königsberg, in Pr. Der landräthlich Ger⸗ dauener Kreis hat die abgebrannten Bewohner der Stadt Nordenburg bis jetzt, außer Kleidungstü⸗ cken und Viktualien, überhaupt mit 2603 Rthlr. haa⸗ res Geld und mit 928 Scheffeln Gerraide unterstützt. Am 10. Sept. feierte zu Kroßen, Braunsberger Kreises, die Versorgungs⸗Anstalt alter in der Seel⸗ sorge ergrauter katholischer Geistlichen, das Jubelfest ihrer Stiftung und die Einweihung der Kirche, in Ge⸗ genwart des Fürsten Bischofs Hohenzollern und einern Deputation des Dom⸗Kapitels zu Frauenburg.

Posen, vom 12. Okt. Se. Königl. Hoheit der Prinz Karl von Preußen, Sohn Sr. Majestät, und J. K. Hoh. die Prinzeßin Louise von Preußen, Ge⸗ mahlin Sr. Durchl. des Herrn Fürsten Anton Rad⸗ ziwil, haben gestern die neugedorne Tochter des Land⸗ Gerichts⸗Präsidenten Hrn. von Mikorski über die Taufe zu halten geruhet, wobei die Prinzeßis Elisa mit dem Prinzen Ferdinand, und die Prinzeßin Wanda mit dem Prinzen Wladislaus als Tauf⸗ Zeugen zugegen waren. Die Taufe fand in der Woh⸗ nung der Frau Prinzeßin K. Hoh. statt; das Kind erhielt die Namen Karoline Wanda Hedwig.

Köslin. An frischem Obste wurden im vorigen Monate von Rügenwaldermünde 2 Schiffe mit 858 Tonnen Aepfeln nach Rußland ausgeführt; auch war noch starke Nachfrage.

Unter den gewerbetreibenden Anstalten nahmen sich die Seifenfabriken fortwährend wohl auf; auch machte die Lederbereitung in einigen Städten gute Fortschritte. Zwar finden weite Versendungen dieser Waaren nur selten statt, die beßere Verfertigung des Leders macht indes das auswärtige Leder entbehrli⸗ cher. Besonders verdient die Vervollkommnung der hiesigen Lohgerbereien erwähnt zu werden, deren Ab⸗ satz durch die hiesigen Sattler und Luxuswagen⸗Fa⸗ brikanten befördert wird. vii Ban

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Breslan, vom 7. Okt. Se. K. Hoh. der Kron⸗ Prinz der Niederlande sind gestern unter dem Namen eines Grafen von Flandern diegesgelgase und setz⸗ 89 gegen Abend Ihre Reise nach Warschau weiter ort. Hoh. von Warschau aus entgegen geschickt. I

Druckfehler. In Nr. 86. Spalte 1. Zeile 7. Regimenter statt Regimentes, 3. 39. Correns st. Korrens, Sp. 2. Z. 6. von Roth st. von Both, Sp. 3. 3. 31. zu Lüdenscheid st. zu Südenscheid, 3. 592. Clesius st, Klesius zu lesen.

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Maj. ihre Kour ab, und begaben K. H. der Frau Herzogin von Berry.

Der General Graf Czerniczeff ist Sr. K,

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nish SüHR blst sen Is. Iti⸗ go ; KRKRronik des Tages. gerlin, vom 21. Okt. Am 19. war große Pa⸗ Garnison und der hier eingerückten Truppen unter den Linden. Mittags großes Diner im Rittersaale des Königl. Schloßes, wozu die hier anwesenden Generale und Stabs ⸗Offiziere gezogen wurden. 1 22. 1

Abends um 5 Uhr empfingen Ihre Kaiserliche Hoheiten der Großfürst und die Großfürstin Niko⸗ laus von Rußland das Corps diplomatiqgue in Höchstdero Kammern auf dem Koͤnigl. Schloße. Gestern sind Höchstdieselben nach Potsdam abge⸗ gangen. .N 18 9559 e. 2 8 Fen v. 1XA“ 8 I

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svParis, vom 10. Okt. Noch immer gehen aus allen Provinzen des Reiches Abdreßen und Nachrsch⸗ ten von den außerordentlichen Freudensbezeugungen über die Geburt des Herzoges von Bordegux ein.

Heute früh um 11 übs statteten J. J. K. K. H. H. der Herzog und die Frau Herzogin mit Made; mojselle von Orleans, so wie die Frau Herzogin von Bourbon und von Orleans, Wittwe, Sy. sich sodann zu J.

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Um ein Uhr hatten eine große Anzuhl von Gene⸗ ralen die Ehre, Sr. Maj. aufwarten zu dürfen. Abends acht Uhr empfingen Se. Maj. die Damen, nachdem Sie Sich nachmittags 5 Uhr zu der Frau Herzogin von Berry begeben hatten.

In Folge des von der Stadt den Kohlenträgern gegebenen Banquets wurden kleine silberne Medaillen mwit dem Bildniße des Herzoges von Bordeaux aus⸗

gegeben. Pig zte Legion der National⸗Garde von Paris hatte

sich gestern zur Geburtsfeier des Herzoges von Bor⸗ degux zu einem Banguet vereinigt. .

Auch die Israeliten vereinigten sich gestern in ihrem Tempel zur würdigen Feier dieser freudigen Begebenheit.

Herr Jacquelin, Ritter des Königl. Ordens der Ehrenlegion, hatte gestern nach der Meße die Ehre, Sr. Maj. sein schönes Werk in 2 Bänden, „Das Blut der Bourbons“ betitelt, überreichen zu dürfen; und

geruhten Se. Maj. demselben Ihre Zufriedenheit dar:

über zu erkennen zu geben. Der Chevalier Alis⸗ san de Chazet hatte ebenfalls die Ehre, Sr. Maj. ein Exemplar seines Werkes „Der Tag uud die Nacht des Doktor der Rechte und Froftßer der fremden Sprachen an der Königlichen Ecole d'application du corps royal d'état masor, Herr Sarchi, ein Italisches Sonnet auf die glückliche Geburt des Herzoges von Bordeaur zu überreichen. Se. Maj. geruheten eine Italische Anrede des Herrn Sarchi anzunehmen und demselben in gleicher Spra⸗

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wache wandte der Schweizer sich augenblicklich um und schoß nach dem Meuchelmörder, dieser aber ergriff die Flucht und verschchanb.. 0oh m,e 1 In der Kathedralkirche werden schon die nöthigen

Stuͤck. Berlin, den 21sten Oktober 1820.

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Der bisherige Oberlandes⸗Gerichts⸗Referendarius Ludwig Oelze ist zum Justiz⸗Kommißarius beim Ober⸗Landes⸗Gerichte zu Magdeburg, und der bishe⸗ rige Stadt⸗Justiz⸗Rath Robert hieselbst zum No- tarius publious in dem Departement des Kammerge⸗ richts bestellt worden. 188

is⸗ 5 Angekommen: Der Rußisch Kaiserliche Oberst unv Graf von Gutakowsky, von War⸗ schau. Der Rußisch Kaiserliche Wirkliche Etats⸗ Rath von Kreidemann, als Kourier von Frankfurt am Main.

Abgereist: Se. Durchl. der Staats⸗Kanzler, Fuͤrst von Hardenberg, nach Troppau. Der General⸗Ma⸗ jor und Brigade⸗Kommandeur, burg, nach Stargardt. 196b1 488954: 8 t6oich vmn wrsen1d00 zie z8 8

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Vom 11. Okt. Gestern um „¼ auf 12 Uhr nachts zeigte sich ein Nichtswürdiger vor dem Gitter der Ein⸗ Kolonnade des Louvre und gab der dort postirten Schildwache eines königl. Schweizer: Regi⸗ mentes vor, das Losungswort, öͤder die Parole, ver⸗

che einige Worte

geßen zu haben, weshalb er um Mittheilung dessel⸗ jedoch die Schildwache verweigerte, und

V In dem Au⸗ genblicke aber deückte jener ein Pistol auf die Schild⸗ ab, der die Kugel durch den Czakot ging. Zwar

Anstalten zur Aufstelkung des Katafalks, behufs der

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Graf von der Schulen⸗

Todkenftier zum Gedächtniße der Königin Marie

Ankoinerte gemacht.

Paris. In Brest hat der Kommandant der dortigen Militärdivision, General Lauriston, Feier der Geburt des Herzogs von Bordeaur Feste

gegeben, wie man sie dort seit viesen Jahren nicht kannte; unter andern einen Ball, wo mehr ats 990,8

Personen versammelt waren. 8 Funfzehn Tage vor dieser Geburt hatte ein Pa⸗ riser Graveur, Namens Henricourt, eine von ihm

verfertigte große goldene Medaille der Herzogin von

Berry überreicht, mit der Inschriftt Tu Cero1082

Diese also im prophe⸗

matri, nobis Henricus.

tischen Geiste entworfene Medaille hat die Herzo;

gin besonders gnädig aufgenommen. Auch hat bei dieser Gelegenheit ein zu Chatillon sur Seine herauskommendes Wochenblaätt Auszüge aus einem seltenen Buche geliefert, welches den Ti⸗ tel führt: Wahrhafte Erzählung von der Geburt der Kinder von Frankreich, rige Ludwigs des XIII, Sohnes Heinrichs des 10.) nebst den besondern dabei vorgekommenen merkwürdt⸗ b gen Umständen; von Louise Bourgeois, Hebe⸗ Amme der Königin,

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Enamentlich des nachherigen

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Paris 1615. Unter andern mele