8 1u“ “ Der des Doppelmordes des Dr. M ontandin, und der Gattin desselben beschuldigte Ragon, ist nunmehr hier verhaftet. 4 Der seit einiger Zeit wenig besuchte Assisenhof sah am 26sten d. seinen alten Glanz wieder aufleben, indem bei einer unzaͤhligen Menge von Zuschauern, die Sache der, wegen der in der Nacht zum gosten April unter den Gemaͤchern der Herzogin von Berry versuchten Explosion, con und Legendre vorgenommen ward. Das Ur⸗
theil ist noch nicht gesprochen.
8* Nach einer Koͤnigl. Verordnung vom 23.
so wie aus dem Baltischen Meere und aus dem Vereinigten Staaten kommende Getraide einem geringeren Einfuhrzolle als das aus anderen Ge⸗ genden eintreffende, unterworfen seyn.
Eine zweite kuͤndiget Verzeihung fuͤr alle vor dem eoegsten Septemb. begangene geringere Forstverbrechen an. Ausgenommen sind 1¹) alle Verbrecher, so schon zum oͤftern solche begangen; 2) die Paͤchter, so sich einer ungetreuen Verwaltung oder eines Misbrauchs beim Holzfaͤllen schuldig gemacht haben und 3) die Maires und Gemeinden wegen unrechtmaͤßiger Be⸗ nutzung des Pachtholzes.
Ein neues Journal, der „Abendstern,“ ist mlt Autorisation der Regierung erschienen, darf aber auf den Straßen nicht ausgerufon werden; die Umtraͤger
desselben haben daher Laternen mit der transpa⸗ renten Benennung des Journals.
1 Der Herausgeber der Renommee ist wegen auf⸗ genommener ehrenruͤhriger Ausdruͤcke gegen die Na⸗ tional⸗Garde von Marseille, zu einjaͤhriger Haft, und 2000 Fr. Strafe verurtheilt.
Der General⸗Director der Polizei Baron Mon⸗
nier, hat verschiedenen Autoritaͤten des Majenne De⸗
partements das Signalement des General Merlin zu⸗ gefertigt und die Arretirung desselben aubefohlen, in
welchem Falle derselbe vor dem General⸗Prokurator
des Pair⸗Hofes gestellt werden soll. Wie es heißt, sollen Hr. Hyde de Neuville nach Rio Janeiro, der Herzog von St. Simon, nach Kopenhagen, der Hr. von Latour⸗Mau⸗ bourg nach Konstantinopel, der Herzog von Dal⸗ berg nach Madrid und 8 holm, als Gesandten bestimmt seyn. 1 Lißabon v. 11. Oecet. Ein Englisches Krieg⸗ Schhiff ist gestern von Rio Janeiro in unsern Hafen angekommen. An seinem Vord besindet sich der Mar⸗ schal Beresford mit dem Titel Marschal⸗Adjutant
des Koͤniges, das heißt, daß er nur vom Köͤnige selbst
Befehle anzunehmen und zu beachten habe. Aber er kommt zu spaͤt; die Regierung hat ihn wißen laßen, daß sie ihm nicht gestatten koͤnne sein Schiff zu ver⸗ laßen, und alle Koͤmmunikationen mit demselben sind verboten. 1 In den Jahren 16 ½8., in welchen 1 des Reiches, von den Franz. Trupen besetzt waren, betrug die Einnahme uͤber 231 und die Ausgabe uͤber 225 Mil⸗
lionen Franken; unter jenen sind 233 Mill. Fr. Engl.
ilfgelder nicht mitbegriffen. 8 see Vorbereitungsjunta zieht uͤber ihre Arbei⸗ ten, die wißenschaftlichen Koͤrperschaften und die beruͤhmtesten Gelehrten zu Rathe, und will, 20 Tage lang, Vorschlaͤge und Entwuͤrfe von allen Denken⸗ den annehmen. Madrid. Man redet hier von einer Ministe⸗ rial⸗Veraͤnderung. Das neue Ministerium sagt man, soll also zusammengesetzt werden: der Herzog Del Parque, Minister der Auswaͤrtigen Angelegenheiten; der bisherige General⸗Sekretair des Kriegsministe⸗ riums Del Vallo, Kriegsminister; Herr Parga Minister des Inneren; Herr Erro jetziger Inten⸗ dant von Barcellona, Finanzminister, und ein Advo⸗
kat von Madrid, Justizminister. Das Ende der Si⸗
tung der Cortes naht heran. Man sagt, der Paͤpstlich
Nuntius habe d
Angeklagten Gravier, Bou⸗ okt.
soll das aus den Haͤfen des SSaarfen Meeres und aaus Aegypten,
r. d'Agoult nach Stock⸗
Justizminister eine Protestation gegen mehre von den Tortes in Ansehung der Geistlichkeit beschloßene Maasregeln eingereicht. London. Auf Fletchers oder Franklins Hab⸗ e sind 300 Pfd. Sterl. gesetzt. ert rougham bedauerte sehr, daß der Baron von Ende den er einen ihm sehr wichtigen Zeugen nannte, kraͤnt licher Umstaͤnde wegen, nicht habe kommen koͤnnen, und erkannte an, daß die Minister alles Moͤgliche gethan, um deßen Herbeiholung zu bewirken. — Nach Powells vorgelegtem Briefwechsel, wird es sehr schwer halten, Rastelli wieder nach England zu bekommen. Hr. Brougham erklaͤrte, daß, bei den ihm im Wege liegenden Hindernißen, die ihm noͤthigen Zeugen her⸗ beizubringen, es unmoͤglich sey, weiter zu verfahren, Lord Darnley schlug dem Hause vor, bei so bewand ten Umstaͤnden, das ganze Verfahren aufzugeben. Hr.
Denman setzte in einer uͤber eine Stunde langen Rede
auseinander, daß nach Maasgabe der Zeugen⸗Aussa⸗ gen, die Freisprechung der Koͤnigin zu erwarten sey; entschuldigte die seiner Parthei mitunter entschluͤpften unangemeßenen Ausfaͤlle; bedauerte den General⸗An⸗ walt uͤber das Ungluͤck seines Amtes, eine solche Bil behaupten zu muͤßen; und sah die Aussagen der von der Koͤnigin verabschiedeten Dienstboten, der Demont und des Saechi, durch die gegentheiligen, fuͤr voͤllig entkraͤftet an.
Altona d. 2. Nov. Meinecke (auch Viehl,⸗ mann genannt,) der Theilnahme an Rathgens Mor⸗ de verdaͤchtig, und auf dem Transporte von Ham⸗ burg hierher entsprungen, ist von den Meklenburgi⸗ schen Gensd'armen zu Boitzenburg aufgegriffen wor⸗ den. Der hiesige Polizeimeister Etatsrath von As⸗ pern ist sofort dahin abgereist.
Karlsruhe. Nach dem Gesetze vom 5. v. M., dauert die Militair⸗Dienstzeit bei der Infantevie, 6. bei der Kavalerie und Artillerie aber 8. Jahre.
Der Kabinetsminister Freiherr v. Berstett Hat sich an dem reizenden Watthal bei Etlingen ange⸗ auft.
Muͤnchen. Der General v. Raglovich ist zum Chef des Gen.⸗Stabes ernannt, und das von ihm bisher gefuͤhrte General⸗Kommando der Armec, dem Prinzen Karl K. H. uͤbertragen worden.
Wien den 28. Oct. Der Leichnam des Fuͤrsten zu Schwarzenberg, aus Leipzig nach Boͤhmen ge⸗ fuͤhrt, ward an der Graͤnze zu Reizenhan bei Se⸗ bastianberg vom Major Grafen Sickingen unter dem Paradiren einer Jaͤgerabtheilung uübernommen, un bis Kommotau gebracht, wo ihn der Major Fuͤs Hettingen, mit Abtheilungen des Regiments K. burg⸗Ulanen, bis Postelberg geleitete. Von da mitß derselbe vom Obersten Baron Hammerstein nach Prag gefuͤhrt, hier von der Garnison mit allen goe⸗ buͤhrenden Ehren uͤbernommen, in die Garnisonkirche gebracht, und unter militairischer Ehrenwache beige” setzt werden. Das feierliche Leichenbegaͤngnis erfosg am 23. aus der erwaͤhnten Garnisonkirche, unter Fuͤhrung des General⸗Feldzeugmeisters Grafen Ko⸗ lowrat⸗Liebsteinsky, in die Metropolitankirche, wo die Einsegnung geschieht, und von wo die Leiche in die Dreifaltigkettkapelle gebracht, den folgenden Tag aber unter militairischem Geleite nach Worlik gefuͤhrt wird. Die Armee legt 3 Tage Trauer an; in der Karlskirche oder in der Kirche am Hofe, soll demn Fuͤrsten ein Monument errichtet, sein Degen aben im hiesigen Zeughause aufbewahrt werden; das vom ihm inne gehabte Ulanenregiment fuͤhrt auf immer⸗ waͤhrende Zeiten seinen Namen, und die Witwe erhaͤl eine lebenslaͤngliche Pension von 12,000 fl. 1 Was die Lage der Dinge in Neapel betrifft, so hat sich (nach dem hier erscheinenden Oestr. Beobachter) in derselben, nichts Wesentliches geaͤndert, da die naͤm lichen Ursachen, welche wir damals naͤher bezeichne⸗ ten, nur in verstaͤrktem Grade fortwirkten, und der Ausbruch wirklicher Volksgaͤhrungen nur durch die imponirende Stellung, welche von außen her gegen
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In Betracht der
die Urheber des jetzigen gewaltsamen Neapel angenommen worden ist, zuruͤckgehalten wird. Es waren zwar wirklich, durch die Verheißung eines guten Soldes uangelockt, viele Soldaten der ehemali⸗ gen Armee Murats, in Gemaͤßheit des Aufrufes der setzigen Regierung, unter den Fahnen erschienen; al⸗ lein da die zerruͤtteten Finanzen nicht gestatteten, die den Soldaten gemachten Versprechungen zu erfuͤllen, so ist der groͤßte Theil derselben in seine Heimat zu⸗ zuͤckgekehrt. —
In Hinsicht deßen, was in Neapolitanischen und anderen in aͤhnlichem Sinne geschriebenen Journalen von „unbeschreiblichem Jubel und Enthusiasmus,“ von „Wonne und Entzuͤcken“ erzaͤhlt wird, die am Tage der Eroͤffnung des Parlamentes und waͤhrend des Zuges in die Versammlung zu Neapel stattge⸗ funden haben sollen: so koͤnnen wir unsere Leser, nach laubwuͤrdigen Berichten, die von allen unbefangenen Zeugen dieser Begebenheit bestaͤtigt werden, im Ge⸗ gentheile versichern, daß, bei der sichtbaren Niederge⸗ schlagenheit eines großen Theiles des Publikums, die ganze Zeremonie eher einem Trauerzuge glich, und bange Besorgnis vor der Zukunft, die sich aus dem jetzigen gewaltsamen Zustande der Dinge in Neapel entwickeln duͤrfte, bei allen Nachdenkenden das vor⸗ herrschende Gefuͤhl, und der Koͤnig selbst von dem Gedanken an das Druͤckende seiner Lage tief ergriffen und gebeugt zu seyn schien.
Neapel. 13. Oct. Das Buͤreau unsers Par⸗
lamentes ist folgendermaaßen gebildet: Praͤsident, D.
Matteo Galdi; Vicepraͤsident, D. Pasquale Borrelli; Sekretaire, D. Tito Berni, D. Vincenzo Natali, D. Nazario Colaneri, D. Fernando de Luca. Die Ehrenwache des Parlamentes besteht aus 120 Offizie⸗ ren der Nationalgarde, welche den Dienst gemeiner Soldaten versehn. Auszug des Berichtes des Neapolitanischen Ministers der Auswaͤrtigen Angelegenheiten. „Verschiedene Konventionen wurden noch mit dem Heiligen Stuhle abgeschloßen: naͤmlich vom 4. Jul. 1816, wegen Auslieferung der Verbrecher und Deserteurs; eine andere vom 19. Jul. 1818. wegen Verfolgung der Vaganten; eine dritte vom 6. Jul. 1819 zur Regulirung des Transito's auf den Graͤnzmauthen; endlich eine vierte am 7. Der. 1819 mit einem Anhange vom 19. desselben Monats, um den Verkauf der generi di privativa zu Benevent und Pontecorvo festzusetzen; uͤberdies das Kon⸗ kordat vom 16. Febr. 1818, die geistlichen kngelegendeten des Koͤnigreiches betreffend. Die wechselseitige Liquidi⸗ rung der Schulden, welche sich aus der Zeit der Militair⸗ Verflegung herschreiben, veranlaßte eine Konvention mit Rußland vom 8. Aug. 1828. Eine aͤhnliche wurde wegen wechselseitiger Auslieferung der Verbrecher mit Sardinien unterm 29. Mai geschloßen. Eine andere fand spaͤter mit Portugal unterm 11. Dec. 1819, wegen des Transports der vielen Verurtheilten nach Rio⸗Janeiro statt. Endlich wur⸗ den beinahe mit allen Europaͤischen Maͤchten Konventionen esschloßen, und Erklaͤrungen an selbige abgegeben, wegen ilgung des Heimfall⸗Rechtes fremder Verlaßenschaften,
und der Erbschaft⸗ und Auswanderung⸗ Abzugsgebuͤhren,
welche unter dem Namen: jus albinagii, jus detractus, abella haereditaria, census emigrationis bekannt sind. regierenden Familie wurden in dem oöbenbemerkten Zeitraume drei Heurathkontrakte unterzeich⸗ net. Der erste vom 15. April 1816 zwischen J. K. H. der Peltgetin Karoline Ferdinande, erstgebornen Tochter Sr. K. H. des Herzogs von Kalabrien, und dem ungluͤcklichen hetzoge von Berry, Neffen S. Maj. des Koͤnigs von Frank⸗ reich. Der zweite vom 26. Jul. 1816, zwischen Sr. K. H. dem Fuͤrsten von Salerno, und J. K. H. der Erzherzogin Maria Klementine, Tochter Sr. Maj. des Kaisers von Hesterreich. Der dritte endlich am 3. Aug. 1818, zwischen J. K. H. der Prinzeßin Lonise Charlotte, zweitgevoruen Tochter des Herzogs von Kalabrien, mit S. K. H. dem Infanten Don Francesko de Paula Bruder Sr. Maj. des Koͤniges von Spanien. Nach der Einsetzung des neuen Ministeriums der Auswaͤrtigen Angelegenheiten am 6. Jul. war das erste Unternehmen der Regierung, die vorgefallene Veraͤnderung den in Neapel residirenden auswaͤrtigen Ge⸗ sandten mitzutheilen, damit sie ihre Hoͤfe davon unterrich⸗ ten koͤnnten. Dieselbe Mittheilung wurde den Gesand⸗
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Zustandes in ten Sr. Maj. bei den auswaͤrtigen Maͤchten gemacht. Die
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Regierung sah allerdings voraus, daß das Oesterreichsche Ka⸗ binet von diesem Ergebniße im Koͤnigreiche sehr e . werden wuͤrde. Es waren daher kaum aus den Provin⸗ zen die ersten Nachrichten von Annahme der neuen Ord⸗ nung der Dinge eingegangen, als die Regierung daran dachte, den Fuͤrsten Cariati nach Wien zu senden, um die⸗ sem Hofe genaue Kenntnis davon zu bringen. Fuͤrst Cariati war beauftragt, den Gesandten Fuͤrsten Ruffo von den Gruͤnden, welche Se. Maiestaͤt bewogen hatten, den Wuͤnschen seines Volkes durch Annahme der Spanischen Konstitution zu entsprechen, in Kennt⸗ nis zu setzen, und ihm die dringendsten Befehle zu ertheiten, das Oesterreichsche Kabinet zu versichern, daß alle zwischen beiden Staaten bestehende Verbind⸗ lichkeiten gewißenhaft beovachtet werden sollten. Auch war er beauftragt, einen Brief Sr. K. H. des Her⸗ zogs von Kaiabrien Sr. Maj. dem Kaiser zu uͤberreichen, indem er kein eignes Schreiben vom Kdnige selbst, wel⸗ cher damals krank war, noch vom Kabinette uͤverbringen konnte, da dasselbe noch nicht den Konstitutionseid geschworen hatte. Der Ungehorsam des Fuͤrsten Ruffo gegen die Be⸗ fehle seiner Regierung, und noch mehr die Abneigung des Kabinets von Wien gegen die neuen Verfaßungen, welche im gegenwaͤrtigen Augenblicke durch das Intereße, Nea⸗ pels Beispiel vom Lombardisch⸗Venetianischen Koͤnigreiche zu entfernen, verstärkt wurde, machten die Sendung des Fuͤrsten Cariati fruchtlos. Der Fuͤrst von Metternich er⸗ klaͤrte ihm, daß die zu Neapel vorgefallene Veraͤnderung das Werk einer Partbei sey, welche den Umsturz der gesellschaftlichen Ordnung bezwecke, und daß eine solche niemals von Oesterreich anerkannt werden koͤn⸗ ne. Waͤhrend dieser Begebenheiten legte der Koͤnig sei⸗
lung durch ein von ihm eigenhändig unterzeichnetes Schrei⸗
nen Eid auf die Konstitution ab, und machte diese Haud-
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ben vom 19. Juli, allen Europaͤischen Maͤchten bekannt.
Die Regierung fuͤgte ein anderes an alle Agenten im Auslande bei, nach welchem sie alle dort lebende Reichs⸗ Unterthanen beeidigen, und denjenigen Paͤße ausliefern sollten, welche wegen Meinungen vervannt waͤren. Kurz barauf, naͤmlich in den ersten Tagen des August wurde der Herzog Nicolaus von Serracapriola mit vertraulichen Briefen vom Kbnige und vom Prinzen Reichsverweser an
den Kaiser von Oesterreich, und mit dem Befehle abgesen⸗
det, den Fuͤrsten Ruffo nach Neapel zu berufen, damit er Rechenschaft uͤber sein Betragen ablege. Allein nuch diese Sendung war von keiuem beßeren Erfolge als die vorhergehende. Der Oesterreichische Minister weigerte sich, den Herzog von Serracapriola dem Kaiser vorzustellen, üvernahm es aber, ein Schreiben des Koͤniges und des Fuͤrsten Sr. Kaiserlichen Majestaͤt zu uͤbergeben; er sprach uͤbrigens sich im Geiste der Ansichten aus, welche Sester⸗ reich von dem Augenblicke der ersten Nachricht unserer Staatsveraͤnderung an geltend machen wollte, und er schon dem Fuͤrsten Cariati mitgetheiit hatte. weigerte sich neuerdings zu gehorchen, woranf seine Ab⸗ setzung erfolgte Endlich erzeugte die Ankuͤndigung Serra⸗ caprioln's, daß der Herzog di Gallo jenen Botschafter in Wien abloͤsen sollte, die Weigerung den Herzog anzuneh⸗ men. Als der Herzog darauf wirklich in Klagenfurt an⸗ kam, mußte er auf Befehl der Oesterreichschen Regierung
Ruffo seinerseit
seine Reise einstellen. Er beschwerte sich gegen den Für⸗
sten Metternich uͤber eine so unerwartete Weisung, er⸗
hielt aber von demselbem zur Antwort: „daß der Kaiser
ihn unmoͤglich empfangen koͤnne; duaß wenn Derselbe an⸗
ders handelte, er den Grundfaͤtzen, die Ihm zum Leitfa⸗
den dienten, entsagen wuͤrde; daß in Folge einer Umwaͤl⸗ ung, welche das gesellschaftliche Gebaͤude in seinen Grund- esten zerstoͤre, und im gleichen Augenblicke die Sicher⸗ 6
heit der Throne, jene der anerkannten Einrichtungen und die Ruhe der Voͤlker gefaͤhrde, Se. Kaiserl. Mat. wie groß auch immer Ihre Anhaͤnglichkeit fuͤr den Koͤnig und sein Haus sey, dennoch nicht Ihre Grundsatze verleug⸗ nen, koͤnne.“ In Folge dieser 1 verließ unser Gesandter die Oesterreichschen Staaten, und begab sich nach Bologn
um die Befehle der Regierung abzuwarten. Der Für Cimitile, mit einer außerordentlichen Sendung an den Hof von Petersburg beauftragt, konnte bei seiner Durch⸗ reise durch Wien den Fuͤrsten Merternich sehen, bei dem er aufs Reue unsere Gruͤnde es wurden ihm von diesem Minister dieselben Bemerkun⸗ gen, wie den Fuͤrsten Cariati und Serracapriola emacht, und alle drei hatten es umsonst versucht, jene Ansichten zu bestreiten. Zu Wien erfuhr der Fuͤrst Cimitile von dem dort befindlichen Rußischen Minister die Aeußerung daß Kaiser
und so im Widerspruche mit sich selbst handeln
eltend machen sollte; aber