1820 / 104 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 28 Nov 1820 18:00:01 GMT) scan diff

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kommen bestaͤtigen zu wollen,

die Veredlung der Racen, wird. 8 daß diese Gestuͤt⸗Anstalt dem Lande erhalten und in

e. Maj von Gleiwitz, nachmittags 1 Uhr, unter dem Lauten aller Glocken hier an. Von Seiten der staͤdtischen Behoͤrde hatte man zum feier⸗ lichen Empfange die möͤglichsten Veranstaltungen ge⸗ troffen. An der Oderbruͤcke, bildeten von mehren Strom⸗Fahrzeugen, so zu beiden Seiten anker⸗ ten, die Mastbaͤäume, in ihrem Tauwerke verziert und durch Laub⸗ nud Blumen⸗Gewinde verbunden, ein hohes Portal. Das Obder⸗Thor war in Form ei⸗ nes Zeltes auf der aͤußeren Seite durch eine Beklei⸗ dung und durch Behaͤnge von gruͤnem und orange⸗ farbenen Tuche verziert, worauf die Rußische, Oest⸗ reichsche und Preußische National⸗Flagge wehete, verbunden durch ein Band von der Farbe der Be⸗ staͤndigkeit. Hier empfingen Magistrat und Stadt⸗ Verordnete Se. Maj. den Kaiser; und 12 Maͤdchen uͤberreichten einen antik gearbeiteten silbernen Lor⸗ berkranz mit der Inschrift: Ratibor weihete mich dem Hause des edelsten Herrschers, der Vergangen⸗ heit Ruhm, der Gegenwart Hoffnung zu kuͤnden. Am Landschafthause wurden S. Maj. vom Kollegium des Ober⸗Landoͤgerichtes und von der Geistlichkeit em⸗ pfangen, woselbst Allerhoͤchst⸗Dieselben abzusteigen geruhten, um ein von den Landstaͤnden veranstaltetes Mittagmahl einzunehmen, zu welchem, auf Befehl Sr. Maj. auch der Ober⸗Landes⸗Gerichts⸗Praͤsident Freih. v. Manteuffel, der Landschaft⸗Direktor Freih. v. Gruttschreiber und der Landrath von Wrochem zu⸗ gezogen wurden. Demnaͤchst ließen S. Maj. sich noch die Baroneße von Gruttschreiber vorstellen, ver⸗ ehrten ihr ein kostbares mit Steinen besetztes Guͤr⸗ telschloß, und setzten nach 3 Uhr unter dem Gelaute aller Glocken ihre Reise nach Troppau weiter fort. Lange wird der festliche Tag, der bis spaͤt abends in „Zirkeln nachgefeiert wurde, uns unvergeßen eyn! Trier. Die Stallfuͤtterung nimmt in hiesiger Gegend auf erfreuliche Weise zu und findet nach und nach, selbst in den ihr bisher fremden Gegenden z. B. in der Eyfel Eingang. Die Fayence Fabrik zu Mettloch wird lebhaft betrieben, und hat wesent⸗ liche Verbeßerungen in der Feuerungs⸗Votrichtung erhalten. Dagegen ist die Porzellain⸗Fabrik zu St. Martin in Trier seit dem 1. Okt. eingegangen. mehren Gegenden entstehen neue Ziegelbrennereien, wodurch die strenge Handhabung des polizeilichen Verbotes der feuergefaͤhrlichen Strohdächer erleichtert wird. Wiewol der Handel, selbst der inlaͤndische, im Allgemeinen immer noch unbedeutend ist, und na⸗ mentlich der Verkehr mit Getraide, Vieh und Wolle uͤberall im hiesigen Regierungs⸗Bezirke gleichsam zu uhen scheint, so duͤrfte doch wenigstens der Kram⸗ andel, durch die, vermoͤge des neuen Gewerbsteuer⸗ Gesetzes, eingefuͤhrten Beschraͤnkungen des Hausirens mporkommen. Die fruͤher gehegten Hoffnungen, insichtlich des Pferdehandels, scheinen sich nicht voll⸗ . indem die Aufkaͤufer der Remonte⸗Pferde fuͤr die Franzoͤsische Kavalerie, m die Preise nicht in die Hoͤhe zu treiben, nicht auf den Maͤrkten, sondern einzeln, in den Staͤllen kau⸗ fen. Ohnehin liegt das Haupt⸗Hindernis hier in der schlechten Beschaffenheit der Pferde selbst, so daß man sich erst dann beßeren Verkehr versprechen darf, wenn nach Jahren die Einwirkung der im hiesigen Regierungs⸗Bezirke stationirten Landbeschaͤler, auf sichtbar geworden seyn Es ist daher auch sehr dringend zu wuͤnschen,

der Folge noch weiter ausgedehnt werden moͤge. Ge⸗

gen die Bettelei werden mit Eifer Veranstaltungen

hier besonders der

9 Fetroffetz⸗ und es zeichnet sich der dies fruͤher so

andrath Baͤrsch zu Pruͤm aus,

eingerißene Uebel söwöoöl durch strenge Aufsicht, als durch Gruͤndung freiwilliger Armen⸗ Anstalten der⸗

maßen unterdruͤckt hat, daß es gegenwaͤrtig im Kreise

Pruͤm voͤllig verschwunden ist. —, Zu Muͤrlenbach kam ein. 6 Monat altes Kind auf eine jammervolle

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hauptsaͤchlich in

Art ums Leben, indem der Vater, welchem die ausge⸗ gangene Mutter das Kind zur Obacht anvertrauet hatte, dasselbe in einem von Bretern gemachten Sitze, an das Kuͤchenfeuer setzte, und die grobe Un⸗ borschegceit beging, das Kind zu verlaßen, und an die Arbeit vor der Muͤhle zu gehen; waͤhrend der Zeit kroch das Kind aus dem Sitze hervor, fiel in das Feuer und verbrannte sich dergestalt, daß es, der schleunigen Hilfe ungeachtet, nach 6 Stunden stard. Bei der Aushebung der Ersatz⸗Mannschaften fuͤr das stehende Heer fanden sich die Mannschaften aus dem Kreise Pruͤm, und selbst Diejenigen von ihnen, wel⸗ chen die Auffoderung zufaͤllig nicht zugegangen wan, ohne Ausnahme freiwillig ein. 1 Maj. dem Koͤnige, durch die Allerhoͤchste Kabinets Ordre vom 18. Sept. d. J. der 8 w pagnie zu Saarlouis, fuͤr ihre bei dem Brande zu Rohden bewiesene Verdienste, Allgemeinen Ehrenzeichen 2. Okt. durch den Landrath, den beiden L. gedachten Kompagnie, dem Baͤckermeister und Glasermeister Notty, nachdem sie von den uͤbt' gen Mitgliedern einstimmig als die Wuͤrdigsten er kannt worden waren, feierlich uͤbergeben.

Die hier bestehende, schon unter der Fran⸗ zoͤsischen Regierung im J. 18905 fuͤr den Umfang des damaligen Saar⸗Departements bestaͤtigte, Gesellschaf nuͤtzlicher Uutersuchungen sowol im Gebiete der Kuͤn⸗ ste, schoͤnen Wißenschaften, und Roͤmischen Alterthu⸗ mer, als auch in Beziehung auf Landbau, Handel u. Industrie, ist durch eine, schon unter der vorigen Re Zierung bewilligte, und neuerdings durch Allerhoͤchste Kabinets⸗Ordre v. 13. Febr. 1818 bestatigte, jaͤhrlich Unterstuͤtzung von 1000 Frk. 1 Kour.) in den Stand gesetzt, auch zu der so wesent⸗ lichen Verbeßerung der Viehzucht durch jaͤhrliche Pre mien⸗Austheilungen, so weit es ihre Kraͤfte und Ver⸗ haͤltniße gestatten, mitzuwirken. Namentlich habe die jaͤhrlichen Preis Austheilungen fuͤr die bestm Stiere auf die Verbeßerung der Hornviehzucht einen sichtbaren Einfluß gehabt. 1

Nachdem auch auf dem 3. Nov. d. J. durch die Gesellschaft eine Preis⸗Vertheilung fuͤr die besten Zuchtstiere aus dem Regierungs⸗Departement oͤffentlich

Lieutenants der

angekuͤndiget, und zu diesem Zwecke eine besondere

Kommißion gebildet und mit der Ausfuͤhrung beauf⸗ tragt worden war, wurden an gedachtem Tage aus verschiedenen Kreisen dergleichen Stiore, die nicht nur vergleichungsweise, sondern durch Erfuͤllung der gefo⸗ derten Bedingungen, auf Preise Anspruch machen konnten, in gnugsamer Anzahl im hiesigen Regie⸗ rungs⸗Hauptorte vorgefuͤhrt. Derjenige drittehalbsäͤh⸗ rige Stier, welcher sich durch Groͤße und schoͤnen Bau

vor allen auszeichnete, konnte des wohlverdienten er sten Preises nicht theilhaftig werden, weil der Eigen⸗

thuͤmer desselben, Herr Kommerzienrath Nell, als Mitglied der Gesellschaft, zufolge ihrer Statuten, von Konkurs in dieser Hinsicht ausgeschloßen war. ersten Preis von 40 Rthln. Pr. Kour. erhielt Hr. P ter Michels von Fell, Burgemeisterei Longuich, Land,

Kreis Trier; den zweiten von 30 Rthln. erhielt Hent

Limburg vom Helenenberg, Burgemeisterei Welschbil lig, Landkreis Trier; den dritten von 23 Rthl. Hen Peter Palzer von Kenn, Burgem. Longuich; und der

vierten von 20 Rthln. Hr. Joh. Mertes von Longuich

In dem 131. Stuͤcke der diesjaͤhrigen Haude . Spenerschen Zeitung ist die Meinung geäͤußert wor den, der Werth des Geldes in Europa sei seit 5 Jahren im schnellen Sinken begriffen, dies liege

Schulden und des Papiergeldes, und wenn der Kours⸗ Werth jener Dokumente noch steige, werde man biu⸗

nen 10 hoͤchstens 20 Jahren Alles um das doppelt⸗ theurer als im Jahre 1785 bezahlen muͤßen; woraues denn die Folgerung angedeutet wird, daß man den

Die von Sr Feuerloͤsch⸗Kon

allergnaͤdigst bewilligte Klaße, wurden am 22

Chartene

(oder 262 Rthl. 12 Gr.

maͤlig Erde oder im Geldkasten gefeßelte Metall in die Zir⸗ kulation lockte, und dadurch deßen Masse intensiv

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der Vermehrung der oͤffentlichen

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immer reicher werdenden Landmann hoͤher besteuern koͤnne. Mit dem Reicher⸗werden des Landbesitzers duͤrfte es jedoch, wenn nicht alle aͤußere Kennzeichen truͤgen, vor der Hand noch gute Weile haben, man muͤßte denn die ietzige große Wohlfeilheit fast aller Produkte als einen Vorboten nahe bevorstehender ho⸗ her Preise ansehn, nach dem Spruͤchworte⸗ reculer pour mieux sauter. 1 4 Wenn bei dieser Gelegenheit auf einen Aufsatz, die Grundsteuer im Herzogthume Westphalen betref⸗ fend, in der Staats⸗Zeitung vom 4. Decbr. 1819, Bezug genommen wird, so ist demselben ein viel all⸗ gemeinerer Sinn untergelegt worden, als wirtlich darin liegt. Um den Einfluß der Grundsteuer auf die Wohlhabenheit des Landbesitzers in den verschie⸗ denen Epochen der abgelaufenen Zeit zu wuͤrdigen, war es hinlaͤnglich die Preise in Betracht zu ziehen, um welche er sein Korn verkauft hat. Ob das Stei⸗ gen jener Preise, oder was gleichbedeutend ist das Sinken des Geldes gegen Korn durch eiue allge⸗ meine Verminderung des Werthes des Ersten, oder durch eine Vermehrung des Werthes des Letzten ent⸗ standen sey: darauf kam es, zum Zwecke dieser Be⸗ rechnung ganz und gar nicht an, daher sich die Staats⸗Zeitung auf Eroͤrterung der Frage nicht ein⸗ gelaßen, sondern nur beilaͤufig bemerkt hat, das starke Steigen der Getraidepreise von 1785 bis 1810 sey von keiner staͤrkeren Zufuhr von Silber, wodurch ein Sinken seines Werthes entstanden seyn koͤnne, beglei⸗ tet gewesen. In jenem Aufsatze liegt daher nichts, was der Behauptung einer schnellen Werthvermin⸗ derung des Geldes im Allgemeinen zum Belag die⸗ nen koͤnnte, und es muß der naͤhere Beweis noch abgewartet werden, der jedoch schwer zu fuͤhren seyn duͤrfte. . Daß im ganzen Durchschnitte der 325 seit der Entdeckung Amerika's verfloßenen Jahre, das edle Metall weniger Werth im Verkehr gehabt hat, als in einer gleichen Zeitfrist vorher, ist an sich zwar nicht zu bestreiten. Man wuͤrde indeßen sehr irren, wenn man dies allein der Ausbeute der Amerikani⸗ schen Bergwerke an Gold und Silber zuschreiben wollte. Ohne Zweifel wuͤrde jener Erfolg zum Theil auch dann eingetreten seyn, wenn Columbus in seinem Unternehmen gescheitert waͤre, oder wenn der ent⸗ deckte Welttheil keine Unze edlen Metalles enthalten haͤtte. Mit der zunehmenden Ausbildung des Men⸗ chen⸗Geschlechtes, mit der zweckmaͤß igeren Gestaltung esellschaftlicher Verhaͤltniße, mit der Sicherheit des Ppenthumes die in einer guten Gesetzgebung und in einer kraͤftigen Staats⸗Gewalt liegt, mußte auch all⸗ das Zutrauen sich einfinden, welches das in der

vermehrte, waͤhrend Hang zum Genuße die Nachfrage nach Gegenstaͤnden des Wohllebens steigerte und ih⸗ ren Geldpreis erhoͤhte. Welchen entschiedenen Ein⸗ das Zutrauen auf den Geld⸗Verkehr aͤußert, da⸗ von haben die fuͤr Preußen so verhaͤngnisvollen Jahre 1807 und 1808 einen sprechenden Beweis ge⸗ geben, wo gaͤnzliche Ungewisheit uͤber die Zukunft das baare Geld wie gebannt hatte, und es den Wohl⸗ habendsten fast unmoͤglich ward, sich auch nur die maͤßigste Summe zu verschaffen. Kaum zerstreute

sich der Nebel am politlschen Horizonte ein wenig,

so fand sich auch das Geld wieder ein, und die Preise der Dinge kehrten ziemlich auf den Standpunkt zu⸗ ruͤck, den sie vor der Katastrophe gehabt hatten. Der⸗

leichen Episoden in der Geschichte des Geldes recht⸗ 2e aber noch keine allgemeinen Schluͤße uͤber das Sinken oder Steigen seines Werthes und eben so we⸗ nig Voraussagungen fuͤr die Zukunft die immer sehr gewagt bleiben. Duͤrfte man sich hier eine Vermu⸗ thung erlauben, so wuͤrde selbige nach allen Zeichen der Zeit doch eher auf eine Vermehrung als auf eine Verminderung des Werthes der edlen Metalle fuͤhren;

theils weil Gold⸗ und Silber⸗Gruben das Schicksal

oder Mode abhangig ist.

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aller uͤbrigen Bergwerke theilen, deren Ausbeute im Verhaͤltniße zu den Foͤrderungskosten mit der Zeit ab⸗ nimmt, und weil das Unternehmen neuer Baue im⸗ mer gewagter wird; theils weil das Saldo was Ame⸗ rika im Handel mit Europa baar zahlte, sich leicht vermindern, wo nicht gar in das Entgegengesetzte veraͤndern duͤrfte, wenn jene uͤberseeischen Laͤnder einst ganz aus dem Kolonial⸗Verhaͤltniße heraustreten und ihren Erzeugnißen, die wir nach unserer Lebensweise weniger entbehren koͤnnen als sie die Unsrigen, einen Preis nach freier Wilkuͤr setzen werden; theils end⸗ lich weil der Abzug des Europaͤischen Silbers nach Asien sich fortwaͤhrend erhaͤlt, und 24 Millionen Pfund Thee, die jaͤhrlich baar bezahlt seyn wollen, keine Kleinigkgit sind. Man ist indeßen weit ent⸗ fernt, hierauf irgend eine sichere Prophezeihung gruͤn⸗ den zu wollen; es ist nichts mehr nichts weniger als eine Vermuthung, und hier blos angedeutet, um die Unsicherheit des entgegengesetzten Schlußes auf eine immer zunehmende Werth⸗Verminderung des Gei⸗ des, in's Licht zu stellen.

Das Taͤuschende in den meisten Beobachtungen uͤber die Fluktuationen des Geldwerthes, ruͤhrt von der großen Schwierigkeit her, Gegenstaͤnde aufzufin⸗ den, an denen man ihn mit Zuverlaͤßigkeit abmeßen koͤnnte. Wer das Wachsen eines Kindes beurtheilen will, darf es nicht an einem jungen, selber noch im Emperschießen begriffenen Baume meßen, sondern muß sich dazu einen ausgewachsenen Stamm oder sonst einen unveraͤnderlichen Koͤrper waͤhlen. So oft von den Abweichungen im Verhaͤltniße zweier Groͤ⸗ ßen zu einander die Rede ist, muß die eine derselben nothwendig als konstant gedacht werden. Um den Werth des Geldes richtig zu wuͤrdigen, muß es da⸗ her im Eintauschen gegen Waaren beobachtet werden, die ihrerseit den Werth nicht veraͤndern, oder die doch in den Zeitpunkten, die man der Vergleichung unterwerfen will, gleichen Werth gehabt haben. Ge⸗ woͤhnlich waͤhlte man dazu Getraide, als eine Waare deren Verbrauch allgemein und nicht von Liebhaberei Allerdings eignet sie sich dazu besser, als z. B. Oelgemaͤlde oder Wettrenner; aber dennoch sind auch im Werthe des Getraides die Schwankungen mitunter ungemein groß. Dieser Werth richtet sich, wie bei jeder andern Waare ei⸗ nerseit nach dem Begehr und andrerseit nach der mehren oder mindern Schwierigkeit der Erzeugung und der Hirrsschaffung an Verbrauch⸗Orten. Nimmt eins oder das andere dieser Dinge, oder nehmen beide zu, so erhoͤht sich der Werth der Sache, und mit ihm diejenige Geldsumme, die fuͤr deren Erlan⸗ gung gezahlt wird, ohne daß darum das Geld selbst

in seinem allgemeinen Werthe eine Abaͤnderung er⸗

litte. Wenn in einem von Miswachs heimgesuchten Landstriche, oder in einer belagerten Festung, das Brot um das vierfache seines gewoͤhnlichen Preises steigt, so wird es Niemandem einfallen, daraus den Schluß zu ziehn, daß der Werth des Silbers in Eu⸗ ropa um drei Viertel gesunken sey. Was aber hier als ein blos lokaler Fall angenommen ward, kann sich auch eben so gut uͤber ganze Staaten, ja uͤber einen ganzen Welttheil ausdehnen; das Resultat wird nichts desto weniger das Naͤmliche seyn. Es koͤnnen Ereigniße eintreten, in Folge deren der Be⸗ darf an Getraide sich fast uͤberall ungewoͤhnlich ver⸗ mehrt, ohne daß die Erzeugung mit dem Begehr Schritt halten kann. Dergleichen Zeiten sind schon darum nicht geeignet uns zuverlaͤßige Aufschluͤße uͤber das Steigen oder Fallen des Silbers zu liefern, die wir nur in langen Epochen der Ruhe, und eines nicht merklich sich veraͤndernden Treibens der Men⸗ schen erwarten duͤrfen.

Wendet man dies auf die, satze erwaͤhnte Zeitperiode von 1695 bis 1785 an, so uͤberzeugt man sich, daß in derselben Grund genug zu einer Werth⸗Erhoͤhung des Getraides lag, ohne daß man ihn in einem allgemeinen Sinken des Sil⸗

im bezogenen 8

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