11“ 8
daß der Fuͤrst St. Cataldo sich mit seiner ganzen Fa⸗ milie eingeschifft habe. — Die kleinen Gemeinden von Peuco und Titta im Thale von Trapani, haben sich durch ihre Anhaͤnglichkeit an tion vorzuͤglich ausgezeichnet. Bedroht von zahlrei⸗ chen Banden der Aufruͤhrer, sind sie immer mit Fe⸗ stigkeit und Muth dem Beispiele von Trapani ge⸗ folgt. — Waͤhrend die Ruhe in gemeiner wird, und die verfuͤhrten Gemeinden wieder zur Ordnung zuruͤckkehren, indem sie die Milde des Fuͤrsten anruͤfen, haben einige wenige Aufwiegler, in der Absicht zu pluͤndern, das Geschrei der Empoͤrung in Santa Ninsa, einem Dorfe der Provinz Trapani, erhoben. Der Syndikuüs und die rechtlichen Leute des Ortes haben zu den Waffen gegriffen, und jene Ruhestoͤrer, 3 an der Zahl, gefangen genommen; es wird nun Gericht uͤber sie gehalten. Briefe von Marsala melden, da Bewohner eine zeitlang Opfer des gesetzlosen Zustandes waren, daß aber zu⸗ letzt die Sache der Verfaßung siegte. Die Uebelge⸗ sinnten wagen nicht mehr sich oͤffentlich sehen zu las⸗ sen; sie haben sich theils verborgen, theils die Flucht genommen. Man hat eine Sicherheit⸗Garde errich⸗
die
tet, und wuͤnscht, die Regierung moͤchte Mannschaft
zum Schs⸗ schicken. * Mehre Deputirte verlangten in letzten Sitzungen daß ihre Motionen woͤrtlich ab⸗
elesen wuͤrden, Andere dagegen wollten sie, des im Auszuge hoͤren. er
eitgewinnes halber nur Praͤsident bvehielt sich vor, seine desfallsigen Ansichten naͤchstens mitzuthellen. — Ein Deputirter, deßen Namen des Giornale Konstitutionale vor der Hand noch zu verschweigen fuͤr gut findet, schlaͤgt vor, alle Kloͤster in beiden Sizilien aufzuheben, und ihre Be⸗ sitzungen den Gemeinden, welchen sie urspruͤnglich angehoͤrten, zuruͤck zu stellen, den Moͤnchen und Non⸗ nen aber eine Pension, von 40 Gran (ungefaͤhr 8 Gr.) taͤglich zu bestimmen. Die den Kloͤstern gehoͤrenden Laͤndereien sollen in kleine Parzellen getheilt, ver⸗ pachtet, 1 Erhaltung der Straßen,
Verbeßerung der Felder,
uͤberhaupt zum Besten der Gemeinden, in deren Be⸗
zirke die Kloͤster liegen, verwendet werden. Der Kriegs⸗Minister drang auf die Errichtung einer Kom⸗ pagnie Artillerie in Kapun. Herr Poerio zeigte an, daß der Antrag der Stadt Katanzaro vom Kriegs⸗ Minister misverstanden worden sey. Er wolle die von erwaͤhnter Stadt gestellte Frei⸗Kompagnie unter die ver⸗ schiedenen Linien⸗Regimenter vertheilen; diese auserle⸗ sene Schaar aber wolle fuͤr sich ein selbstaͤndiges Korps bleiben. Der Sekretair, de Luka, schilderte den traurigen Zustand der Provinz Daunia, und
schlug Mittel vor, dem so sehr gedruͤckten Landmanne
Erleichterung zu grwaͤhren. Mehre Deputirte aͤu⸗ ßerten, diese Mittel waͤren andern Provinzen des Reich 1 Bewohner eben so hart bedruͤckt waͤren. Der Gene⸗
ral⸗Vicar hielt uͤber die dritte, aus 13,000 Mann beste⸗
hende Division der aktiven Armee, 6 Battaillons und der 2. Division, 30 Kanonen verschiedenen
8 Eskadrons V Kalibers und uͤber den Reserve⸗Park, Heerschau.
Stockholm. Vom 21. Nov. Sr. Maj. der Koͤnig nebst dem Kronprinzen und ihren Hofstaaten sind von Rosersberg nunmehr zuruͤckgekehrt. jedoch von einer anderweiten Reise dorthin die Rede, indem man die Absicht hat, dort das Namensfest Sr. K. H. des Kronprinzen zu feiern.
1 Der erste Schritt zur Abstellung der Zuͤnfte in Schweden ist nunmehr geschehen. In einem Koͤnigl. Reskripte an das Handels⸗Kollegium vom 13. Okt.
durch welches Se. Maj. die Gruͤndung einer neuen
Stadt in dem suͤdlichen Theile der Insel Oeland Keeheecheh heißt es naͤmlich: „Jeder Schwedische
uͤrger ist berechtigt, sich in jener neuen Stadt nie⸗
derzulassen, und dort all und jedes Handelsverkehr, Kunst oder Handwerk, nach seinem Gefallen znu trei⸗
die Sache der Konstitu⸗
Sizilien immer all⸗ eiler, G Gericht gezogen, weil fie zu
einer der
und der Ertrag zur Bezahlung der Abgaben,
auch sehr wohl fuͤr die es anzuwenden, wo die
Es ist
111A ben, ohne sich dem Zwange irgend einer Zunft oder Gilde aussetzen zu duͤrfen, wie diese auch Namen haben moͤge.“ Die General⸗Direktion der Douanen hat gleichzeitig den Befehl erhalten, die Anzahl Doua⸗ niers in Vorschlag zu bringen, die zur Aufsicht uͤber das Zollwesen und der die kuͤnftige Stadt begraͤn⸗ zeuden Kuͤste, erfoderlich seyn werden. Zwei hiesige Seiler, Gebruͤder Tiostedt, sind vor im Geschenk fuͤr die Bar⸗ baresken⸗Staaten an der Afrikanischen Kuͤste, be⸗ stimmtes Tauwerk, an das Schiffahrts⸗Kommißariat so schlecht ablieferten, daß es bei der Probe zerriß. Gluͤck⸗ licherweise ward der Betrug noch fruͤh genug ent⸗ deckt, andernfalls, wie ein hiesiges Blatt sich aus⸗ druͤckt, solcher zum Bruche unseres mit den Barba⸗ resken jetzt bestehenden Friedens haͤtte Veranlaßung geben, und eine große Anzahl Schwedischer Schiffs⸗ Mannschaften und Matrosen in Ketten und Skla⸗ verei bringen koͤnnen. 8 Der Oberst v. Montgomery wird sich nach Schottland begeben, um dort seine Rechte auf die Besitzungen und die in seiner Familie erbliche Pair⸗ Wuͤrde geltend zu machen, deren in Schottland an⸗ saͤßig gewesener letzter Innhaber mit Tode abgegan⸗ gen ist. Wenn er reußirt, wie man zu glauben alle Ursach hat, so wird sein schon sehr betraͤchtliches Vermoͤgen um 1500 Pfund Seg kuͤnfte vermehrt. Es giebt in Schweden mehre solche Schottlaͤndifche Familien, als die Douglas, die Bruce, die Hamilton ꝛc. die unter der Regierung Cromwells (1653) sich hieher gefluͤchtet haben.
Im See⸗Transport, Dienste Schwedens befin⸗
den sich gegenwaͤrtig fuͤnf Dampf⸗Schiffe, und das sechste wird binnen Kurzem fertig werden. Sie sind fast saͤmmtlich von dem Englaͤyder Owen erbaut, und
jaͤhrlicher Ein⸗
es ist entschieden, daß sie nur halb so viel gekostet haben, als die in England erbauten von Groͤße.
nannt.
24. Nov. Die außerordentliche Komite zur Regulierung der Finanzen des Reichs, wird unterm Vorsitz Sr. Maj. ihre erste Sitzung den 28. d. M. halten, und aus den Staatsraͤthen Grafen v. Rosenblad, v. Wetter⸗ stedt und v. Moͤrner, dem Praͤsidenten der Staats⸗ Buchhalterei Baron v. Wirsen, dem ersten Kammer⸗ Junker Sr. Maj., Grafen Karl v. Geer, den relchsten Guts⸗ und Bergwerksbesitzern des Koͤnigreichs, dem Staatssekretair des Finanz⸗Debartements dem Associe des hiesigen Handlungshauses Schoͤn u. Komp. und aus dem Sprecher der Buͤrger⸗Klaße in den seit 1809 stattgehabten Landtags⸗ Sitzungen, Direktor Schwan, zusammengesetzt seyn. Außerdem 88 der Koͤnig dem Staats⸗Rathe und ehemaligen
evollmaͤchtigten Minister am Franzoͤsischen Hofe, Ba⸗
ron v. Lagerbjelke, aufgegeben, den Sitzungen als
Mitglied beizuwohnen.
Als Beweis der Unabhaͤngigkeit des Ober⸗Tribu⸗ nals in Norwegen, kann ein in der offiziellen Zei⸗ tung des Landes publicirtes Erkenntnis desselben die⸗ nen. Der Negociant Schytte hatte gegen das Koͤn. Finanz⸗- und Handels⸗Departement auf Ungiltigkeits⸗ Erklaͤrung eines von gedachtem Departement gegen ihn erlaßenen Verhaft⸗Befehles geklagt, worauf das Tribunal genannten Befehl widerrufen, und annullirt, das beregte Departement aber verurtheilt hat, den Schyt⸗ te, fuͤr alles ihm dadurch gewordene Unrecht und al len erlittenen Verlust, nach schiedrichkerlichem Aus⸗ spruche von Sachverstaͤndigen zu entschaͤdigen, und die verursachten Prozeß⸗Kosten dem Schytte zu ver⸗
gͤten. öö1 4 1 s15 . Sn (ertsetzung in der Beilage.) “ 1111e1“““
derselben
Der Koͤnig hat den zuletzt bei der Gesandschaft in Berlin attachirt gewesenen Legations⸗Sekretait v. Maule, zu seinem ersten Kabinets⸗Sekretair er⸗
Venedig, Palermo, Ravenna,
brechens bereits uͤberwiesen,
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zum 107ten Stuͤcke der Allgemeinen Preußischen Staats⸗Z
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Das zu Christianstadt zu errichtende neue Hof⸗ Gericht, wird seine Funktionen mit dem ersten Jul. k. J. beginnen. Auch zu Gefle soll, wie man glaubt ein Hofgericht als Appellations⸗Gericht fuͤr die west— lichen Provinzen Schwedens, errichtet werden.
Der Oberst von Peyron, der nach Tornea ge⸗ sandt war, um mit dem dazu bevollmaͤchtigten Rußi⸗
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schen Kommißarius unsere Graͤnz⸗Differenzen defi⸗
nitiv zu reguliren, hat seinen Auftrag bestens erfuͤllt, u. wird nunmehr zuruͤckerwartet. Von beiden Thei⸗
len ward diese Angelegenheit mit der freundschaftlich⸗
“ und gegenseitigen Erleichterung ewirkt. Der Niederlaͤndische Legations⸗Sekretair v. Roͤel
ist vorgestern aus dem Haag hier eingetroffen.
St. Petersburg. 31. Okt. Hr. Middleton,
Gesandter der Vereinigten Amerikanischen Staaten, ist hier angekommen.
In der Tschernigowschen Eparchie sind zur Ein⸗ richtung und Verzierung der Kirchen, von 22 Indi⸗ viduen kuͤrzlich 75,963 Rubel 44 Kop. zusammenge⸗
bracht worden. MNewyork.
k. Die Finanz⸗Verlegenheiten der V⸗ St. haben, wie verlautet, ihren Grund in dem Aus⸗ falle der Einnahme von den ersten 6 Monaten von
1820, verglichen mit den gleichnamigen Monaten von 1819, so daß eine Anleihe oder eine Beihilfe aus dem
sinkenden Fond als unvermeidlich erachtet wird. —
Wie man aus Augustura vernimmt, hatte Bolivar seinen Feldzug gegen die Spanier bereits wieder er⸗
oͤffnet. — In dem Kapuziner⸗Kloster zu Bogota, wird eine Erzieh⸗Anstalt fuͤr Kinder der gebliebenen Vertheidiger des Vaterlandes angelegt. — Den Staͤd⸗ te⸗-Namen nach vermeint sich der Europaͤer bei uns in seinem Vaterlande zu sfinden. Nicht genug daß Amsterdam, Potsdam auch hier sind: es finden sich Rom, Florenz, Stock⸗ holm, Edinburg zweimal; Genf, Genua, Madrid dreimal; Heidelberg viermal; Wien und Paris fuͤnf⸗ mal; Hamburg und Lißabon sechsmal; London und Dublin siebenmal; Frankfurt und Berlin achtmal; Braunschweig neunmal⸗
5 n E1“ 11““ Aachen. Bei dem taͤglichen Zuruͤckgehen der Fabriken und des Handels in den suͤdlichon Kreisen des hiesigen Regierungs⸗Bezirkes, scheint der Ackerbau immer mehr an Ausdehnung zu gewinsen, indem man seit einiger Zeit dort es sich sehr angelegen seyn laͤßt, mehre fruͤher oͤde gelegene Grundstuͤcke, fuͤr die Kultur empfänglich zu macheu. Arnsberg. Zwischen Graßenbach und Ober⸗ Walpersdorf wurde am 14. Okt: ein Bote, welcher zoo Rthlr. herrschaftlicher Salz⸗Gelder von Laasphe nach Siegen zu uͤberbringen hatte, und der ihn be⸗ gleitende Gensd'armes von 4 aus dem Gebuͤsch tretenden Kerlen angegriffen und mit angeschlagenem Gewehre, gezwungen, das Geld abzugeben; die Thaͤter, deren Gesichter angeschwaͤrzt waren, haben noch nicht ent⸗ deckt werden können. Dagegen sind nunmehr die
Thaͤter des im Monate Sept. ohnweit Soest ver⸗
uͤbten Straßenraubes, durch sehr umsichtiges Beneh⸗ men der Gensdarmerie zu Neheim, entdeckt und 3 an der Zahl, nebst noch fuͤnf Anhaͤngern des Komplots, saͤmmtlich nach Soest abgeliefert, wo solche des Ver⸗ und an das Inquisito⸗ riat zu Werden abgefuͤhrt worden sind. — Die Iser⸗
vom 5ten December 1320.
.
lohner Fabriken haben durch den glaͤnzenden Ausfall der Leipziger Messe neue Belebung erhalten. Die schon seit einiger Zeit sich merklich hebende Tuch⸗ Manuͤsaktur zu Meschede sucht jetzt, durch Anlegung eine ollspinn⸗Maschine, sich das Mirttel zu einer noch groͤßeren Betriebsamkeit zu verschaffen. Zu Altena fuͤrchtet man dagegen, daß die dortige Osemund⸗ Schmiederei und Drat⸗Fabrik auf dem Wege sey, ihrer gaͤnzlichen Aufloͤsung entgegen zu gehen. — Zu Soest ist wegen Gruͤndung der krweiterten gelehrten Schul⸗Anstalt, und zur Einweihung des auf Kosten der Stadt eingerichteten Gymnasial⸗Gebaͤudes, ein Lob⸗ und Dankfest auf eine sehr wuͤrdige Art gefeiert worden. Auch den uͤbrigen Gemeinde⸗ Schuülen zu Soest steht eine Verbeßerung bevor, wozu die Mittel von der Gemeinde aufgebracht worden.
Berlin. 30. Nov. Die Direktion der Armen⸗ Speisungs⸗Anstalt, welche mit geruͤhrter Dankbarkeit die im abgewichenen Jahre erhaltenen Unterstuͤtzungen erkennt, ladet die Wohlthaͤter ein, auch jetzt, da sie in Begriff ist, mit der Speisung anzufangen, der Armen eingedenk zu seyn, um den Genuß Ihres ei⸗ genen Wohlstandes durch das Bewußtseyn zu erhoͤhen, daß das Elend der Armen durch Ihre Mitwirkung verringert ist. 88
von Kircheisen. Ransleben, 1 Koch⸗Straße No. u1u. Holzmarkt⸗Straße Nr. 5. Leipziger⸗Straße
Jaͤnick e⸗ Bauer, Wilhelm⸗Straße No. 29.. “ Schulze, H Aliiexander⸗Straße No. 66 Die im 103ten Stuͤcke dieser Zeitung gegebene kurze Notiz von dem Daseyn eines „Berliner Vereines zu Befoͤrderung des Gewerb⸗Flei⸗ ßes im Preuß. Staate“ hat, nicht mit Unrecht, die Aufmerksamkeit der Leser erregt und Nachfragen veranlaßt. Um diese zu befriedigen, bringen wir hiemit die ministeriell⸗bestaͤtigte Verfaßungs⸗Urkunde dieses Vereines zur oͤffentlichen Kentnis, und das um so mehr als der Verein (§. 3.) in allen Theilen der Monarchie Theilnehmer und Mitglieder zu finden er⸗ wartet und wuͤnscht. —
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No. 30.
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fuͤr den Verein zu Befoͤrderung des Gewerb⸗Flei⸗ ßes im Preuß. Staate.
Abtheilung 1. Zweck des Vereines und Mittel
. ihn zu erreichen.
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Friedrich⸗Straße No. 43.
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§. 1. Der Zweck des Vereines ist, die Entwicke
lung und den Aufschwung der Gewerbe im Preußt⸗ schen Staate moͤglichst zu befoͤrdern. F. 2. Kenntnis⸗Nahme von dem Zustande der Gewerbsamkeit im In⸗ und Auslande, Pruͤfung von Entdeckungen und Erfindungen, Unterricht, Aufmun⸗ terung dürch Belohnung bedeutender Erfindungen, Konkurrenz durch das Aussetzen von Praͤmien, sind die Mittel deren sich die Gesellschaft bedient, ihren Zweck zu erreichen. 8
§. 3. Zu dem Ende wird sie sich, insbesondere durch Korrespondenz mit ihren Mitgliedern in allen Theilen des Staates, von dem Beduͤrfniße der Ge⸗ werbe in Kenntnis setzen, und den Fabrikanten und Kuͤnstlern durch Belehrung nuͤtzlich zu werden suchen, indem sie ihnen gepruͤfte Neuerungen mittheilt; sie wird Erfindungen des Vater⸗Landes belohnen, die it
n, und die sie nach vorgaͤngiger Prüͦ⸗