Bordeaux. 25. Nov. Ein Rußischer Kourier, von Madrid kommend, ist hier durch nach Rußland gegangen. — Ein am 2o. d. M. von Madrid abge⸗ gangener im Spanischen Konsulate hier abgestiegener Kourier bestaͤtigte, daß daselbst die vollkommenste Ruhe herrsche.
Lyon. 24. Nov. Gestern morgens verschwand hier ein mit Getraide beladenes Schiff unter der Bruͤcke de la Mulatiêère; der ganz ploͤtzlich fallende sehr dicke Nebel verhinderte die Schiffleute, die Pfo⸗ sten der Bruͤcke zu sehen, an denen es scheiterte.
London v. 28. Nov. Wegen der morgen statt findenden Prozeßion der Koͤnigin nach der St. Pauls⸗ Kirche, haben die Bank und die Banquiers der Stadt alle morgen faͤlligen Tratten heute bezahlt, weil sie
durch den ungeheueren Zusammenfluß der Menschen
eine moͤgliche Stoͤrung der oͤffentlichen Ruhe be⸗ fuͤrchten. Heute sind 2000 Special⸗Konstables einge⸗
schworen worden, welche ihre Station in der Kirche
nehmen sollen; die Zugaͤnge zu dem Kirchplatze sind mit starken Gelaͤndern und Pallisaden versehen, und der Eingang ist so beschraͤnkt, daß nur 3 Personen eingelaßen werden. Die kleineren Neben⸗Gaßen, vom Anfange des Strandes bis zur Kirche, sind gleichfalls mit Schlagbaͤumen versehen, und kein Wagen auf dem ganzen Wege von und zur Kirche wird geduldet werden. Sir Robert Wilson wird die Koͤnigin an der Spitze einer Ehren⸗Garde von 700 Buͤrgern, an der Barriere von Hyde⸗Park empfangen, und bei Temple⸗Bar erwartet J. Maj. eine Reihe von 50 Da⸗ men in weißer Kleidung. Alle Fenster der Haͤuser sind fuͤr 1 Guinee per Kopf vermiethet. Viele Personen, die in den Straßen wohnen, wodurch morgen der Zug nach der St. Pauls⸗Kirche geht, haben aus Besorg⸗ niß von Unordnungen ihre Kostbarkeiten eingepackt.
Um uͤbrigens die Anstoͤße in der Liturgie zu ver⸗ meiden, wird morgen in der St. Pauls⸗Kirche keine Predigt gehalten, der Gottesdienst aber im uͤbrigen be⸗ sorgt werden. — Die hiesigen Schiffbauer und Ma⸗ trosen haben die Koͤnigin um Erlaubnis gebeten, ihr
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eine Gluͤchwunsch⸗Adreße zu uͤberreichen und zwar
in Prozeßion, 20,000 Mann stark. Der Koͤnig ist gestern, von Windsor hier in seinem Pallaste von Carlton⸗House angekommen.
*„ Das neulich erwaͤhnte Geruͤcht, daß die hiesigen Bank⸗Direktoren beschloßen haͤtten, gegen nicht mehr als 4 Procent zu diskontiren, war zwar allgemein hier verbreitet, und selbst in allen hiesigen oͤffentlichen Bläͤttern enthalten, es hat sich aber spaͤterhin den⸗ noch nicht bewaährt. — Der Antrag des Sir Franeis Burdett um Einleitung einer neuen Untersuchung, ist von den Richtern abgelehnt worden. — Nach Brie⸗ fen aus Lißabon soll Volk und Heer erklaͤrt haben, die jetzige Spanische Konstitution als Grundlage ihrer Regierungs⸗Verfaßung annehmen zu wollen. — Der große von Mackintosh gebaute Regenten⸗Kanal hat 700,000 Pfd. gekostet, und unterliegt dennoch manchem Tadel der Sachverstaͤndigen. Die Paßage durch einige Hoͤlen, soll zu eng seyn; die Schleusen sollen die Fahrt uͤber die Gebuͤhr aufhalten, und die Ufer welche nicht fest genug geschlagen, laßen baldi⸗ gen Zusammensturz befuͤrchten. — In der neusten NKummer des Auarterly Review, wovon der Verleger, Murray, 14/,000 Exemplare absetzt, heißt es unter andern in einem Aufsatze uͤber den Zustand des ge⸗ selligen Lebens in Teutschland: Herzlichkeit, Enthu⸗ siasmus, Gutmuͤthigkeit, Beharrlichkeit im Denken und Thun, und allgemein vorherrschende Ehrlichkeit im Handel und Wandel, machen die Teutschen zu den achtungswerthesten Menschen der Erde. 8. Bruͤßel, 30. Nov. Se. Maj. haben den Staats⸗ Sekretair und Vice⸗Praͤsidenten des Staats⸗Rathes, Hrn. Mollerus zum Groß⸗Kreuz des Belgischen Loͤ⸗ wen⸗Ordens ernannt, und dem Grafen d'Haudricourt die Tragung des juͤngst von Sr. Heiligkeit empfan⸗ genen Hrdens vom goldenen Sporn gestattet
Drei Kouriere, ein Oesterreichscher, ein Preus⸗ sischer und ein Rußischer, saͤmmtlich nach Paris und Kadrid eilend, sind gestern hier durchgekommen, wo⸗ gegen ein Brittischer von hier nach London abging. Ein Beschluß des Gouverneurs von Ost⸗Flandern legt 14 Pfarrern dieser Provinz die Verbindlichkeit auf, von ihren Amts⸗Verrichtungen als Seelsorger abzustehen, es sey denn, daß sie sich noch entschloͤßen, den durch die Bulle v. 16. Sept. 1801 und durch den Beschluß vom 10. Mai. 1810 vorgeschriebenen Eid abzulegen. Tons den 25. Nov. Gestern abend um halb 8 Uhr ward hier der Anwalt Bouillot in seinem eig⸗ nen Hause von Raͤubern uͤberfallen, welche sich als Prozeßfuͤhrende, so ihn um Rath zu fragen wuͤnsch⸗ ten, bei ihm einfuͤhren ließen. Die Moͤrder haben ihm mehre Stiche beigebracht und alle Gewalt ange⸗ wendet ihn zu erdroßeln. Eine betraͤchtliche Summe Geldes wird vermißt, doch hofft man das Leben ihm zu retten, weil keine der Wunden unbedingt toͤdtend ist⸗ Stuttgardt. Auch hier wird oͤffentlich der Vorschlag gemacht, das an manchen Orten bereits ab⸗ estellte Gruͤßen durch Hutabnehmen, gleichfalls aus⸗ r Kours zu setzen. Nur vor des K. Maj. und vor des erhabenen Regenten⸗Hauses Gliedern, soll der Kopf des Mannes entbloͤßt werden. Freiburg. Den katholischen Pfarrern des
Kantons Genf, kam der ihnen vom Staats⸗Rathe
abverlangte Eid „ich schwoͤre, den Gesetzen, der Obrig⸗ keit und der bestehenden Ordnung eben so gewißen⸗ haft zu gehorchen, als ich in Sachen der Religion den Vorschriften der Kirche und meinen Oberen gehorche“ sehr bedenklich vor; indeßen hat der Pabst in einem eigenhaͤndig unterzeichneten Beschluße vom 14. Okt. erklaͤrt, daß der Genfer Geistlichkeit, diesen Eid mit gutem Gewißen zu schwoͤren erlaubt sey, da er nur ein engeres Band zwischen der Re⸗ gierung und den Pfarrern knuͤpfe, ohne deren Reli⸗ gions⸗Pflichten zu beschraͤnken, und in diesem Eide nichts verlangt werde, was den Grundsaͤtzen des ka⸗ tholischen Glaubens und der Kirche entgegen sey. Venedig. Der Herzog von Dalbekg hat beit Zandomechini fuͤr seinen Oheim, den verstorbenen Fuͤrsten Primas, ein Denkmal von Kararischem Mar⸗ mor bestellt, was den Regensburger Dom zieren soll. Neapel. In der juͤngsten Sitzung ward be⸗
schloßen, daß die Soldes⸗Vermehrung fuͤr das Heer,
vom 1. Nov. an aufhoͤren solle. — Der Kriegs⸗ Minister verlangte Vermehrung der Fonds zur Ver⸗ proviantirung der verschiedenen Festungen auf 2 Jahr; man entgegnete ihm aber, er solle erst die vorhan⸗ denen Gelder verwenden, und uͤber das noch Zu⸗ zuschießende sich mit dem Finanz⸗ 1 ver⸗ nehmen. Herr Perugini las einen Vorschlag uͤber die Verhafteten und die Verurtheilten, von wel⸗ chen beiden Klaßen in der Hauptstadt allein 7000 anwesend waͤren, die im Falle des Krieges Be⸗ sorgniße erregen koͤnnten. Er meinte, man solle sie in die inneren Festungen vertheilen, und dort mit Handarbeit beschaͤftigen; unter den Verhafteten koͤnnte man, mit Einverstaͤndnis des Justiz⸗Ministers, die Em⸗ pfehlungswuͤrdigeren zum Kriegstande auslesen. Det Kriegs⸗Minister zeigte dem Parlamente an, daß er zu deßen Ehren⸗Wache eine Abtheilung jener Trup⸗ pen gewaͤhlt habe, welche die Wache im Koͤniglichen Pallaste bildete. — Folgendes ist der Auszug unsers Budgets fuͤr 1820. Ausgaben: Auswaͤrtige Angele⸗ genheiten 390,000 Dukaten; Justiz⸗Ministerium 741, 946 Geistliche Angelegenheiten 50,249; Finanzen 6,993,896 und 36 Gran; Ministerium des Inneren 2,467,6358 Kriegs⸗Ministerium 7,642,000z⸗ Marine 21,800,006 General⸗Kanzlei 74,630; Polizei 194, 212; Haupt⸗ Summe der Ausgaben 20,354,538 Duk. 36 Gran. — Einkuͤnfte: Grund⸗Steuer, Haupt⸗Grund⸗Steuer 6,150,000. Hierzu z0 Gran vom Duk. fuͤr die oͤffent⸗ liche Schuld 615,000, ferner 7 Gran fuͤr die bestaͤn⸗ digen Ausgaben der Provinzen 121,355. Eingang
geistlichen
so noͤthiger, als
gerkichen Rechte wieder eingesetzt wuͤrden.
1 von fruͤhern Ausstaͤnden 70,000. Muthmaßlicher Ueberschuß uͤber die Einzugs⸗Kosten (welche noch be— sonders als Abgabe bezahlt werden) 44,000. — In⸗ direkte Auflagen. Mauthen, Consumo⸗Steuer, Taback, Spiel⸗Karten, Pulver 6,310,000. Anweisung auf die Einkuͤnfte der Stadt Neapel von ihrer Consumo⸗ Steuer 360,000. 2 ½ Procent auf die Zoͤlle auf der Straße von Abruzzo 21, 000. Zoll⸗Zusatz auf die Seide 1,800, doppelte Stempel⸗Gebuͤhr der auswaͤr⸗ tigen Handels⸗Haͤuser in Neapel 20,000. — Verschie⸗ ene Einkuͤnfte. Der zwanzigste Theil aus den Ein⸗ kuͤnften der Gemeinden 112,000. Lotterie nach Ab⸗ zug der Unkosten 1,000,000. Ein⸗Registrirung und Stempel nach Abzug der Verwaltungs⸗Kosten und der Kriminal⸗Justiz 450,000. Posten, nach Abzug der Kosten, 120,000. Außerordentliche Einnahmen 100,000; Waßer, Waͤlder, Domainen⸗ und Jagd⸗Er⸗ laubnis 56,000,. Gewinn auf die in der Bank be⸗ findliche Million 90,000.
aus Verleihung der Schaaf⸗Weiden in Apulien 740,000. Von der Amortisations⸗Kaße 25,151 Dukaten 20 Gran; Abzuͤge beim Kriegs⸗Departement 20,000; Kanzlei⸗Gebuͤhren 7,200; drei noch ruͤckstaͤndige Ra⸗ ten aus Sizilien 83,76 Dukaten 58 Gran. — Bei⸗ trag von Sizilien. Der vierte Theil der Ausgaben des Auswaͤrtigen Ministeriums 90,000; desgleichen der Marine 450,000; desgleichen des Krlegs⸗Ministe⸗ riums 1,650,000. Haupt⸗Summe der Einnahmen 19,390,754 Duk. 78 Gr. Bilanz: Ausgaben 20,354,553 Duk. 356 Gr. Einnahmen 19,380,734 Duk. 78 Gr. Desizit 975,823 Duk. 58 Gr. — Die Staats⸗Schuld betraͤgt 28,400,000 Dukaten.
** Die i. J. 1815 abgesetzten Offiziere baten um die Erfuͤllung des Traktates von Casalanza, oder um den Spruch eines Kriegs⸗Gerichtes. Der Depu⸗ tirte Morice entgegnete, daß sie gesetzmaͤßig verur⸗ theilt worden, und daher weder das eine noch das andere verlangen koͤnnten, sie moͤgten sich jetzt in ein Korps von Freiwilligen vereinigen, und wenn sie, we⸗ nigstens durch ein Jahr, hinlaͤngliche Beweise ihres guten Benehmens gegeben, sollten sie wieder in ihre Grade eingesetzt werden. Der Beschluß hierauf ward dem Kriegs⸗Ministerium uͤberlaßen. Herr RNetti er⸗ neuerte seine Motion, eine Kaße, zum Empfange pa⸗ triotischer Gaben zu errichten. Herr Poerio unter⸗ stuͤtzte diese Motion, und fand diese Maasregel um sich die freiwilligen Anerbietungen stuͤndlich vermehrten, und sehr wohl zur Deckung, der nur durch die Umstaͤnde herbeigefuͤhrten, außer— ordentlichen Staats⸗Ausgaben verwendet werden koͤnn⸗ ten. Der Buͤrger Longobardo zeigte an daß er i. J.
1815 seines Ranges als Faee entsetzt worden,
Zeit dem geistlichen Stande angehoͤrt habe. Da er seitdem Familien⸗Vater ge⸗ worden, verlange er seinen vorigen Grad wieder zu erhalten, indem er sich keiner Schuld bewust sey; denn daß er zu einer Zeit, wo es die Gesetze erlaub⸗
blos weil er in fruͤherer
ten, den Prtiester Rock mit der Uniform vertauscht,
koͤnne ihm nicht als Schuld zugerechnet werden. Der Deputirte Caßini bemerkte, daß viele Geistliche, durch die Gesetze der damaligen Zeit beguüͤnstiget, sich ver⸗ heurathet haͤtten, deren Nachkommenschaft durch jene
Bestimmungen ihrer buͤrgerlichen Rechte beraubt werde.
Es sey daher von der Gerechtigkeit des Parlamen⸗ tes zu erwarten, daß jene Ungluͤcklichen in alle buͤr⸗
Sein Vor⸗ schlag wurde von der Mehr⸗Zahl unterstuͤtzt. Am 10. Nov. vereinigte sich das Parlament in einen ge⸗ heimen Ausschus u. zur Ernennung der Staats⸗Raͤthe. — Der Fuͤrst von Castelcicala, unerachtet er durch das Dekret vom 1. Sept. aller Aemter und Wuͤr⸗ den entsetzt worden, faͤhrt fort, in der Eigen⸗ schaft eines Koͤnigl. Abgesandten, am Hofe des Koͤniges von Frankreich zu verweilen, und als solcher, Geschaͤfte zu verrichten. Da er sich nun auch beikom⸗ men laͤßt, Paͤße nach Neapel zu unterzeichnen, so hat
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0,0 Abzug von 2 ½⅞ Procent auf die Gehalte (der Civil⸗Beamten) 150,000. Einkuͤnfte
Opfer dieser schrecklichen Erscheinung
Inseln, der Sohn des aus
die Regierung sich bewogen gefunden, allen auswaͤr⸗ tigen und inlaͤndischen Geschaͤftstraͤgern und Beam⸗ ten den Befehl zu ertheilen, diese Paͤße als ungil⸗ tig und gesetzwidrig zu betrachten. 1“ Durch ein Reskript Sr. Maj. des Koͤniges werden die Juͤnglinge, welche sich dem Studium der Astro-⸗ nomse widmen, stets nach Verlauf des zweiten Jah⸗ res gepruͤft, und vieren derselben, welche sich beson⸗ ders auszeichnen, jedem eine goldene Medaille, im Werthe von 50 Dukati, ertheilt werden. Im Falle deren mehr als viere sind, erhalten die naͤchst folgen⸗ den goldene Medaillen im Werthe von 25 Dukati. Newyork 22. Okt. Jeder junge Mann uͤber 20 Jahr, welcher sich den 1ꝛsten Januar k. J. in 82 serm Frei⸗Staate besindet, soll einen eigenen Land⸗ Sitz unentgeltlich erhalten. — Bolivar ging am 24.
Aug. nach Turbako, Montillos Haupt⸗Quartier, ab.
— Am 19. Aug. bebte die Erde zu Honduras (das die Fremden das Paradies der Welt nennen, weil die Natur außer den Gold⸗ und Silber⸗Minen; die sich hier finden, in der Fuͤlle ihres Reichthumes jaͤhr⸗ lich zwei Korn⸗ und Wein⸗Ernten bescheert,) so furcht⸗ bar, daß Kirchen und Haͤuser zusammenstuͤrzten, Berge sich loͤsten und den Strom stauten, und mehre Menschen wurden. — Reo⸗Reo, der zwanzigjaͤhrige Koͤnig der Sandwich⸗ den neusten Reise⸗Be⸗ schreibungen bekannten Tamaahmaah, behauptet sich in seinem Reiche unter dem Schutze der V. Staaten. Er residirt auf der Insel Wahn; sein sanftes Volk zaͤhlt 400,000 Kvöͤpfe, und im Verkehr mit den Europaͤern macht es immer lebhaftere Fortschritte. — Bei einer Jagd zu Lima, wurden neulich 15,472 schwarze Eich⸗ hoͤrnchen geschoßen. — Die Zahl der Postaͤmter in den V. St. betraͤgt gegenwaͤrtig 4,850. Die Laͤnge der Poststraßen 71,522 Miles; das Porto (i vor. J.) 1,204,680 Dollars; die Kosten der Brief⸗Felleisen: 727,143 Dollars, und die Gehalte der Postmeister 375,964 Dollars. — Die bis jetzt in den V. St. be⸗ kannt gewordenen Dichter sind fast alle aus Konnek⸗ tikut. — In einer Amerikanischen Zeitung untersagt ein dem Trunke eingestaͤndlich ergebener Mitbuͤrger, Namens N.Smith, Allen und Jeden ihm starke Ge⸗ traͤnke ferner zu verkaufen, widrigenfalls er ihre Na⸗
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Berlin. Das auf den hiesigen diesjaͤhrigen Herbst⸗Viehmarkt getriebene Hornvieh beschraͤnkte sich auf 599 Ochsen und Kuͤhe, worunter 22“ waus dem Auslande. Im vorjaͤhrigen Herbst⸗Viehmarkte betrug die gesammte aufgetriebene Stuͤckzahl 1013; mithin diesmal fast halb so viel nur, als im vorigen Jahre. Dieser Ausfall liegt darin, daß die Neigung zum Einschlachten unter den hiesigen Bewohnern immer seltener wird. Das diesjaͤhrige Markt⸗Hornvieh war, mit wenigen Ausnahmen, theils von mittelmaͤßiger theils von schlechter Qualitaͤt. Zu den vorzuͤglichen Haͤuptern gehoͤrt ein Ochse, den der hiesige Schlaͤch⸗ ter und Viehhaͤndler Rothe aus Poͤtnitz bei Deßau von dem dortigen Ober⸗Amtmanne Nordmann hier einbrachte, solchen, seiner, fuͤr die hiesige Provinz sel⸗ tenen Groͤße wegen, anfaͤnglich fuͤr Geld zeigte, und dann an den Schlaͤchtermeister Borgstein zum Schlach⸗ ten verkaufte. Dieser Ochse von 6 bis 7 Jahren alt, war 6 Fuß hoch, von dem Maule bis zu der Wurzel des Schwanzes 9 Fuß 3 Zoll lang, und hatte einen Umfang von 3 Fuß 10 Zollen. Nach dem Ausschlach⸗ ten wog das Fleisch davon 1507 Pfd., der Talg 15 Stein 18 Pfd. und die Haut 129 Pfd. Demnaͤchst befan⸗ den sich drei inlaͤndische Ochsen auf diesem Markte von vorzuͤglicher Guͤte, welche der hiesiger Schlaͤchtermeister Broͤsike, in Wildberg bei Ruppin fuͤr 300 Rthl. pr. Stuͤck angekauft hatte. Diesen schloß sich dann das Voigt⸗ laͤndische Vieh in Sben der Guͤte an. — Der hiesige Pferdemarkt hat sich aufgeloͤst5..