1821 / 13 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ferner die neuen Gesetze und Konstitutionen nichts enthielten

was jenen Grundsaͤtzen entgegen sey, und endlich weil die Anwendung der Gesetze uͤber Konsiskation, Verfall u. s. w. sofern sie blos dem Intereße des Fiskus auf Kosten des Dritten zu Statten kaäͤmen, dem geheiligten und schuͤtzenden

Prinzip der Legitimmiaet zuwider seyn wuͤrden aus allen diesen Gruͤnden wurde das Urtheil erster Instanz bestaͤtigt, und der Minister des K. Hauses verurtheilt, dem Chevalier

Desgraviers die eingeklagte Summe von Einer Million und

hundert tausend Franks zu bezahlen.

. welcher dies merkwuͤrdige Urtheil ebenfalls enthaͤlt, setzt hinzu, daß solches nicht blos als ein bedeutendes Denkmal der Rechtswißenschaft, sondern insbe⸗ sondere als ein Beoweis dastehe, wie unpartheilich und unab⸗ haͤngig die richterliche Gewalt in Frankreich ausgeuͤbt werde.

Man hat endlich auf eine zuverlaͤßige Weise den Ge⸗

burts⸗Tag Molieres ausgemittelt; der vorige Polizei⸗Kommis⸗ sair Beffora naͤmlich, hat in den Registern der Parochie St. Eustache seinen Taufschein aufgefunden, aus welchem erhellet, daß er am 15ten Jan. 1622 geboren worden. In dem Tauf⸗

Scheine ist sein Name Jean Pougelin, nicht, wie er bisher enannt worden, Poquelin geschrieben; der Herr Beffora hat indeß in einer besonders von ihm publicirten Notiz, die daraus etwa herzunehmenden Zweifel voͤllig beseitigt. Genug, die beiden Theatres françaises haben in Folge dieser Aus⸗ mittelung den Geburts⸗Tag dieses, fuͤr das Franzoͤsische The⸗

RFater so erfolgreich gewordenen Lustspiel⸗Dichters, das erste mit dem Tartuffe und dem Malade imagiuaire, das andere mit den femmes savantes und dem Pourceaugnauc, feierlich begangen. In den bisherigen Notizen, die auch gedruckt vor Molieres Werken stehen, war er als im Jahre 1620 ge⸗ boren angegeben.

Des Chevalier dersetzung der Rechte und Anspruͤche Inhaber von Renten und Dotationen, E; den Jahren 1814 und 1615 sequestrirt wurden, ist erschienen. Von Madrld wird die Etablirung einer Diligence nach Bayonne gemeldet.

Bergami hat Paris verlaßen um sich wieder nach Ita— lien zu begeben. Der Kourier der Koͤnigin von England, Forti⸗Carlo ist von Calais nach London abgegangen. Die Franzoͤsische Brigantine Marie⸗Francoise, aus Terre⸗Neuve miit einer Ladung Fischtrahn kommend, hat an der Muͤndung der Rhone Schiffbruch gelitten. Schiff und Ladung ward von den Wellen begraben, die Mannschaft jedoch groͤßten⸗ theils gerettet; zwei Matrosen wurden vom Winde hoch in

Der Constitutionel,

Salet, dem Koͤnige uͤberreichte Auseinan⸗ der Grundbesitzer und deren Einkuͤnfte in in Druck

die Luͤfte gehoben und in den Abgrund des Meeres geschleu⸗

London, 19. Jan. Se. Maj. werden morgen in Carlton⸗House erwartet, wo große Vorbereitungen zu Ihrem Empfange getroffen werden. 8 Die Adreße von Sheffield mit mehr als 6000 Unter⸗ schriften um Entlaßung der Minister, wird Sr. Maj. durch den Herzog von Norfolk und den Grafen Fitzwilliam uͤber⸗

reicht werden. m .— Die Koͤnigin ist jetzt beschaͤftigt, ihre Hausaͤmter zu be⸗ das Verderben der

setzen. Aus Kalkutta gehen Klagen ein uͤber rder Indigopflanze durch ganz Bengalen wegen bestaͤndiger Re⸗ genguͤße und zu fruͤhen Austretens der Fluͤße. Mit dem Paket⸗Boote von West⸗Indien kamen am Mitt⸗ woch beinahe 16,000 Briefe an. Vom Pernambuko wird unterm 30. Nov. gemeldet, daß die dortigen Bewohner am 26. sehr alarmirt waren, indem sich alle Zugaͤnge zur Stadt von Mllitair besetzt fanden, und auf obrigkeitliche Veranstaltung mehre Personen, angeblich wegen Verschwoͤrung gegen die Regierung eingezogen wur⸗ den; Personen von niedrigem Stande, welche das Publikum fuͤr ganz unfaͤhig zur Entwerfung oder Ausfuͤhrung eines solchen Anschlages hielt. Es entstand große Verlegenheit in der Stadt, weil die Landleute, welche Produkte zur Stadt hatten bringen wollen, Mistrauen geschoͤpft hatten und da⸗ mit umkehrten. Die Briefe behandeln diese, zwar in Dun⸗ kelheit und Geheimnis verhuͤllte Sache, als aͤußerst wichtig. Man spricht von einer Wieder⸗Vereinigung von St. Domingo mit Frankreich. Es heißt, da Boyer nun vor al⸗ lem eine bedeutende Marine bilden will. Den teutschen In⸗ enieur⸗ und Artillerie⸗Offizieren, die sich in Christophs Dien⸗ seen befanden, ist kein Leid geschehen. Ihre eigenen Solda⸗ ten, die stets sehr gut von ihnen behandelt worden waren, nahmen sie unter ihren Schutz. Mit den Kuratoren des Herzogs von Marlborongh (nicht des Prinzen Leopold wie in einigen teutschen Blaͤttern an⸗ gefuͤhrt ist, der bekanntlich nicht unter Kuratel steht) ist von b im Namen der Koͤnigin ein Mieth⸗Kontrakt wegen Narlborough⸗House abgeschloßen worden. Die Kupferschmiede, Gelbgießer, Faßbinder, Glasblaͤser, Zimmerleute und Klemp⸗ ner bereiten sich zu einer neuen Adreße vor, die sie in kur⸗ zem mit allem moͤglichen Pomp der Koͤnigin uͤberreichen wer⸗ den. Das Vermoͤgen der juͤngst verstorbenen Herzogin von Norfolk faͤllt an Personen, die ihr Erbrecht daran seit 300 Jahren her von der Familie Seudamore ableiten. Aus den hiesigen Waarenhaͤusern wurden an Westindischen Produkten unter andern im v. J. abgeliefert: 184,368 Faͤßer ucker, 41,305 Fñaͤßer Rum, 40,907 Orh. und Tiercen, und 54,504 Saͤcke und Faͤßer Kaffee. Heeute ist Abrechnungs⸗Tag an der Stockboͤrse. Die

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Fonds haben

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sich seit der letzten Abrechnung fast um gebeßert.

Cons. auf Rechnung 693. Schatzkammerscheine 9 Schill Bruͤßel, 19. Jan. Die durch den Abgang des Vanderfoße erledigte Buͤrgermeister⸗Stelle hiesiger R.

ist durch Herrn Wellens wieder besetzt. Amsterdam, 23. Jan. In mehren Gegenden des

sind Deiche gebrochen und Felder uͤberschwemmt, bei! Dußen ꝛc. stehen 16 Doͤrfer schon unter Waßer, umd dem Helder trieb das von der See herantobende Eis mi so grausenden Gewalt, als sich die aͤltesten Mensche entsinnen je erlebt zu haben.

Innsbruck, 18. Jan. viel Hafer und Rogger Brandzoll verladen, von wo aus das Getraide dann zuü ser nach dem noͤrdlichen Italien geliefert wird. W. gen Tagen paßirte ein K. K. Oestreichscher Kabinets⸗g von Lalbach kommend, hier durch nach Stuttgart.

Gotha. Die hiesige Zeitung von 13. Jan. melzh Stuttgarter Briefen, daß des Koͤniges von Wuͤrtemberg am 14. nach Ulm abgereist, und daß diese Reise aus ue einer in Ulm oder der Umgegend dieser Stadt ausge nen Feuersbrunst geschehen sey. Indeßen erwaͤhnen dieß garter Blaͤtter vom 22. noch nichts davon.

Aurich. In der Naͤh? des hiesigen Treckfahrt⸗F ist neuerdings eine Flachsbrechmaschine errichtet, die vo ßem Nutzen ist. Die Roͤte oder Roͤste faͤllt hier gan die Maschine bearbeitet den Flachs bis zur erdenklichstn heit, und der Abfall wird mit oͤkonomischer Umsicht e Nach eingekommenen Handels⸗Nachrichten findet dar sche und Irlaͤndische Gewebe, welches die Stelle wef wand vertreten sollte, und halb aus Baumwolle um aus Linnen besteht, bei den Indianern keinen Beifal vermißen bei diesem Zeuge das ihnen so wohlthaͤtige K. der Leinwaͤnd, und sehnen sich daher wieder nach dies brik⸗Erzeugniße des teutschen Kunstfleißes.

Eben erwaͤhnte Treckfahrt⸗Anstalt, die erste und die einzige in Teutschland, ward vor etwa 30 Jahren einer Privat⸗Aktien⸗Gesellschaft in Emden und Aurich einem Kostenaufwande von ungefaͤhr 200,000 Thln. ern der Kanal ist 31 Meile lang, und die Treckschuͤten zwischen Emden und Aurich taͤglich hin und her. Um der großen Vortheile dieser Einrichtung fuͤr das ganz, hat der Ertrag bis jetzt nicht nur keine Zinsen des! Kapitals abgeworfen, sondern es haben sogar versche mal, pro Aktie 20 bis 25 Thl. nachgeschoßen werde ßen, und da die Koͤnigl. Preuß. Bank ihr zur ersten vorgeschoßenes Kapital von 74,000 Thl. im v. J. z derte, so betrug der extraordinaire Zuschuß fuͤr jede 150 Thl.

Seit mehren Wochen wi

Im Harlemer Kourant, einer Hollaͤndischen Zeitung v. Mocenigo dorthin abgegangen.

im v. J., die Preuß. Staatsschuld, um 900 Millione zu hoch angegeben; diese irrige Angabe war fuͤr die Staatsobligationen in Holland von nachtheiligem E⸗ Jenes Versehen ist indeßen gegenwaͤrtig von hier aus tiget worden, und daher der Kours der Preuß. Staats jetzzt im Steigen.

Dresden. Bei der Auseinandersetzung mit uͤber die alt- erblaͤndischen Steuer⸗Schulden, ist von dend Steuer⸗Schulden die Summe von 1,938,166 Rthl. 2 Gr. in unverwechselten, und zur Zeit unverloosbaren, 3 pC.

gewaͤhrenden Steuer⸗Scheinen, dem Koͤnigr. Sachsen

tretung verblieben. Ostern d. J. beginnt die Verloosum Michaelis die allmaͤlige Zuruͤckzahlung der Landes⸗ und Schuld, und daher ist zuvoͤrderst die Umtauschung der ge unverwechselten und bisher unverloosbaren Steuer⸗Schae gen verloosbare zu bewirken. Demgemaͤß sind die Inhah ser, in der, am 4. Febr. v. J., ertheilten Nachweisung ül von Preuß. Seite uͤbernommenen unverwandelten Steuer ne nicht enthaltenen Scheine, aufgefodert worden, bis zu April d. J., sich unter Vorzeigung der Original⸗Sch kumente bei der Buchhalterei der Steuer⸗Kredit⸗Kaße zig zu melden, damit die Umtauschung gegen die alt kumente, zur Oster⸗ und Michaelis⸗Meße d. J. erfolgen Die neu ausgefertigten landschaftlichen Obligationen! den aͤlteren Steuer⸗Scheinen voͤllig gleich gesetzt und tts die Rechte derselben ein, die eingetauschten alten Obliggt aber werden oͤffentlich vernichtet. Die naͤhere Bestitg hieruͤber enthaͤlt die Bekauntmachung d. d. Dresden,“ Jan. 1821.

Nainz, 22. Jan. sion fuͤr die Rheinschifffahrt sind einige gegangen. Der Baiersche Bevollmaͤchtigte,

au ist auf Urlaub nach Muͤnchen gereist, wird abt dem Fruͤhlinge zuruͤck erwartet. Der Badische Bevol tigte Herr Geheimerath Hartleben ist nach Mannh einen dedeutenderen Posten abberufen und durch Hertn tionsrath Buͤchler, zeitherigen Gesandtschaft⸗Sekretang Bundestage, ersetzt worden. An die Stelle des Franzi Bevollmaͤchtigten, Herrn Hirsinger, der Krankheit schon fruͤherhin nach Paris gereist ist, wurde Herr G hardt zum Geschaͤfts⸗Traͤger ernannt.

Heute fruͤh starb der Ober⸗ Hofgerichts⸗Pr Sturz.

Bei der hiesigen Zentral⸗Kn Veraͤnderuuge Herr Hofral

Ehur. Die von der Schweiz dem Senate zu

Freizuͤgigkeitverkommnis ist von diese das Großherzogthum Parma hingeg⸗ a, beifaͤllig ein

furt angetragene gelehnt worden, 1 in die desfalsigen Vorschlaͤge der Sche bei

mittels bedungener Fuhrahch

heße nach Laibach zu senden, ie ge St. Marsan zu dieser Bestimmung abgegangen ist.

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oyn. u Winterthur, Der kleine es Kan steuern ein, um den Betheiligten daraus Unterstuͤtzung en zu laßen. potzen, 16. Jan. Am 13. d. traf hier, von Klagen⸗ ommend, ein Bataillon vom Inf. Regimente Argenteau nd setzte gestern den Marsch nach Trient fort, wo es ernehmen nach einstweilen verbleiben wird. Gestern sder ein Bataillon hier an, welches heute ebenfalls üͤd⸗Tirol abmarschirte. nibach, 13. Jan. Man war anfangs vor Mangel an ungen und vor hohen Preisen der Lebensmittel besorgt und waren viele Artikel vor der Ankunft der Monarchen en halben Werth gestiegen; allein nun werden so viel zmittel zu Markte gebracht, daß manche Artikel wohl⸗ zu habene sind, als vor zwei Monaten. Auch von den ermiethung angemeldeten Wohnungen wird eine große [uͤbrig bleiben. Gestern, am Geburtstage des Koͤ⸗ Peider Sizilien, war große Kour bei demselben; die Monarchen von Oestreich und Rußland, so wie die er, Gesandten und andere Standes⸗Personen statteten hre Gluͤckwuͤnsche ab. Heute ist wegen des nach dem chen Kalender eintretenden Neujahr⸗Festes große Auf⸗ ng beim Kaiser Alexander. Uebrigens kommen taͤg⸗ och mehr fremde Gesandte hier an. Fuͤr die Gemahlin znigs von Neapel, welche naͤchstens erwartet wird, sind der Station 50 Pferde bestellt. bis zum 10. d. sind hier ferner angekommen: Der Kam⸗ r S. M. des Koͤnigs Beider Sizilien, Fuͤrst di Butera; Sardinische Minister und Gesandte am K. Brittischen Graf d'Agliẽ; Se. ußisch Kaiserl. Staatsrath v. Severin; der 1. General, Graf Pozzo di Borgo; Graf Neßelrode; Capo d'Istrias; der K. K. Gesandte am K. Saͤchs⸗

Andelfingen u. s. w.

Graf von Bombelles; der K. K. F. M. L. Graf v.

gg; der K. Franz. außerordentliche Gesandte und bevoll⸗ gte Minister am Rußisch Kaiserl. Hofe, Graf de la aye; der K. Franz. Botschafter am K. K. Hofe, Mar⸗ Caraman; die Rußisch Kaiserl. General⸗Adjutanten, Eschernitschef und v. Oscharofski; der Fuͤrst v. Gort⸗ f; der K. Neapolitanische Staatssekretair, Marquis v. ʒder K. K. Landes⸗Gonverneur zu Venedig, Graf v. hi; der K. Franz. Botschafter in Rom, Graf v. Blacas. die hiesige Besatzung besteht aus 2640 Mann Infante⸗ d einem Regimente Kavalerie. 1

urin, 7. Jan. Man versichert, der Koͤnig von Sar⸗ sey eingeladen worden, einen Bevollmaͤchtigten zum in Folge deßen der Mar⸗

so ist der Rußisch Kaiserl. Gesandte am hiesigen Hofe,

der hiesige Preußische Konsul Herr Avigdor hat am 2. Ehren des Koͤnigl. Preußischen Kammerherrn, Grafen genheim ein Fest gegeben, wobei der groͤßte Theil der Behoͤrden und viele ausgezeichnete Fremde zugegen

hat die Pruͤfung eines seiner

her Chevalier Carezzini vuͤfn es sein der in einer Privat⸗-⸗Aka⸗

der Astronomie veranstaltet, und mit Halfe der heliocentrischen Tafel sehr gelehr⸗ handlungen gehalten hat; unter andern zeigte er ellung so wie die heliocentrische und geocentrische Laͤnge bweichung von der Ekliptik, in der der Mars und die an einem bestimmten angegebenen Tage des letzten underts gestanden hatten; er zeigte ferner, wenn diese Planeten am Morgen oder am Abend sich zeigten, cher Stunde sie an diesen Tagen die Mittags⸗Linie wuͤrden, und wenn ihnen Hauptsterne varangegan⸗ d; welche Hoͤhe sie gehabt, welche Bewegungen sie ge⸗ wie weit ihre Entfernung von der Erde gewesen, wel⸗ Hurchmeßer sie gehabt, u. s. w. Von diesen Darstel⸗ ging er dahin uͤber, den Standpunkt dieser beiden en füͤr alle Zukunft zu bestimmen. pel. Unsere Armee ist in drei aktive und in ein Reserve⸗ eingetheilt; die Umstaͤnde werden den Ausschlag geben, a offensiv oder defensiv zu Werke gehen soll. Ein Theil mee von Sizilien wird uͤbergeschifft werden sobald die en feindlich bedroht sind. Man erwartet naͤchstens von Malta, Corfu ꝛc., wohin zu diesem Zwecke Kom⸗ zaͤrs geschickt worden sind. Von jetzt an werden die auf rieg Bezug habenden Verhandlungen wahrscheinlich nehr oͤffentlich gepflogen werden. karschau, 19. Jan. Den 16. d. M. abends ist ein der bei unserer Stadt befindlichen uͤber den Weichsel⸗ fuͤhrenden Bruͤcke vom starken Eisgange zertruͤmmert n. Der Schaden ist ziemlich betrachtlich. ie Polnische Gesetz⸗Sammlung theilt einen Ukas Sr. des Kaisers von Rußland vom 3. (15.) Okt. v. J. uch welchem zur Kompletirung der Polnischen Armee slaufende Jahr 1821, 4000 Rekruten in dem Koͤnig⸗ Polen ausgehoben werden sollen. openhagen, 20. Jan. Mit der letzten Post sind brofeßor Rast aus Abuschehr im Persischen Meerbusen, vom 22. August 1820 eingegangen. Er war eben be⸗ kewarts nach Bombay abzugehen. t. Petersburg, 22. Dec. Am 26. v. M. feierte tersburger Gesellschaft der Freunde der Wißenschaften, r und schoͤnen Kuͤnste, zum erstenmale das Fest der

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er Verlust der vorjaͤhrigen Wetter⸗Beschaͤ⸗ w. betrͤgt 92,000 Rath des Kantons Zuͤrich ladet daher zu

Durchl. der Kardinal Fuͤrst Ruffo; Rußlisch

sie erwartet, steigt von seinem Throne herab, ihr entgegen

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Gruͤndung dieses Vereines durch eine oͤffentliche Sitzung. Der 8

Praͤsident, Kollegienrath von Izmailow, eroͤffnete die Sitzung mit einer Rede. Zu den vielen Zierden unserer Stadt gehoͤren un⸗ streitig ouch die uͤberaus praͤchtigen, in diesem Jahre fertig gewordenen, zu beiden Seiten des Admiralitaͤts⸗Gebaͤudes be⸗-⸗ findlichen und zur Newa hinabfuͤhrenden Lreppen von Granit⸗ Stein. Selbige sind uͤber 60 Ellen breit und gewaͤhren we⸗ gen ihrer regelmaͤgigen und schoͤnen Bauart einen uͤberraschen⸗

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Der große Masken⸗Ball, welchen Se. Maj. der Koͤnig am 27. d. zum Vergnuͤgen des Hofes und der Stadt, mit wahrhaft Koͤnigl. Freigebigkeit veranstalten laßen, war in je⸗ der Hinsicht einer der glaͤnzendsten, weicher seit langer Zeit hier stattgefunden. Nahe an 3,000 Einladungen waren dazu ergangen. Die ganze Reihe der Koͤnigl. Zimmer und Saͤle von den Kammern Friedrich des l. an, bis zum weißen Saale waren dazu bestimmt und moͤglichst gianzend erleuchtet. Der praͤchtige Masken⸗Zug, welcher von dem Koͤnigl. Hofe veran⸗ staltet war, Erfrischungen und Speisen jeder Art im groͤß⸗ eee machten diesen Ball zu einem wirklich Koͤnigl Die Ideen zu dem Masken⸗Zuge, welcher aus 186 Per sonen bestand, war hoͤchstsinnig aus Moores Gedichte Lalla 8 entlehnt, und mit aller Haupt⸗Moment es Romans, fuͤr den vorliegenden Zweck h ze geistvoll veergaüthe 1 Seseer hlas

„Ein kurzer Auszug aus dem Festprogramme wird alles naͤher erklaͤren.

Abdallah, Koͤnig der kleinen Bucharei, kommt auf ei ner Pilgerreise nach dem Grabe des Propheten, nach Delh

in Indien. Hier nimmt ihn der Beherrscher, Aurengzeb

mit großer Gastsreundlichkeit auf, und die Ankunft Abdallah giebt zur Verabredung der Vermaͤhlung seines Sohnes, Ali⸗ ris, mit einer der Toͤchter Aurengzebs, Lalla Rukh (die Tulpen⸗Wange) Veranlaßuug. Die Vermaͤhlung des junger Paares soll in Kaschmir vollzogen werden; die Prinzenin ver laäßt daher Delhi in Begleitung ihres Groß⸗Kammerherrn, Fadladin, und reist ihrem Verlobten, der sie in Kaschmir empfangen soll, entgegen. 8

Die Reise wird vorzuͤglich durch die lebendigen poetischen 8 Erzaͤhlungen eines jungen Dichters aus Kaschmir, mit Namen Feramors, annehmlich gemacht, welcher sich unter den, von dem Prinzen entgegengesandten, und zu Begleitern der Prin⸗ zeßin bestimmten Personen befinder. Seine erste Erzaͤhlung 8 12- von dem verschleierten Propheten von Kho⸗ rasan. . Die Prinzeßin erreicht mit ihrem Gefolge das Thal der Gaͤrten, das Aurengzeb einst fuͤr seine Schwester, Roschi⸗ nara, anpflanzen laßen. Der junge Dichter traͤgt hier, waͤh⸗ rend man verweilt und ausruht, die Erzaͤhlung von dem Paradiese und der Peri vor.

Man erreicht jetzt Lahor, wo der Prinzeßin Boten ent⸗ gegen kommen, ihr anzukuͤndigen, daß der Prinz im Thale von Kaschmir angelangt sey, um uͤber die Zubereituͤngen zu ihrer Aufnahme im Saale des Pallastes Schalimar per⸗ soͤnlich die Aufsicht zu fuͤhren. Man beschleunigt deswegen die Reise und haͤlt nur auf einige Zeit in einem Orte an, der sich theils durch seine angenehme Lage, vorzuͤglich aber durch einen alten zertruͤmmerten Thurm auszeichnet, detzen sonderbares Ansehen die allgemeine Aufmerksamkeit der Rei⸗ senden erregt. Man befragt Feramors um die Geschichte dieses Thurmes, und dieser giebt die Auskunft, daß er ehe⸗ mals ein Feuertempel gewesen sey, den odie Ghebern, oder Feueranbeter erbaut. Bei dieser Gelegenheit flicht er die Erzaͤhlung von den Ghebaern mit ein.

Man betritt jetzt das Thal Haßan Abdal in Kaschmir und rastet in den Koͤniglichen Gaͤrten, welche einst Dschehan⸗ gir, der Beherrscher von Agra, fuͤr die schoͤne Nurmahal, seine Gemahlin, anlegte. Das Gespraͤch wendet sich oft auf dieses erlauchte Fuͤrstenpaar, und Feramors erbietet sich, eine Erzaͤhlung vorzutragen, welche sich auf jene angehetete Sul⸗

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Das Fest der

Die Prinzeßin Lalla Raͤkh

Rosen.

88 langt endlich an dem See an, welcher sich vor dem Pallaste Schalimar ausbreitet. Eine praͤchtige Barke wartet ihrer, sie hinuͤber zu bringen. Am Fuße der Stufen, welche zu dem letzten und glaͤnzendsten der Saͤle hinauffuͤhren, steigt sie aus. Der Prinz Aliris, der

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zu gehen, und mit Erstaunnen und Vergnuͤgen erkennt sie in ihm den jugendlichen Saͤnger Feramors.

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Es wird angenom r, in Gegenwart Aurengzeb's und Abdallah's, so wie der uͤbri⸗ gen zu deren Hoͤfen gehoͤrigen Personen, einige Zeit nach dem wirklichen Hergange der Begebenheiten, und um die Ruͤcker⸗ innerung an dieselben zu verlebendigen, den bildlichen Dar⸗ stellungen jener dichterischen Erzahlungen beiwohne, die von Gesang begleitet werden, und denen sich zuletzt ein Tanz an⸗ 8 .“ 1“ 8 8 .

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