1821 / 44 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 12 Apr 1821 18:00:01 GMT) scan diff

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eeigene kurzsichtige Rechnu

muͤsse, die wegen einer Verfassung in die

daß man eine widerrechtliche Zensur aus⸗ . ch de er, Nachrich⸗ ten nach ihren Wuͤnschen im Publikum zu verbräiten und dazu wird im Hotel des Hrn. Bardaxi und in dem des Fuͤrsten Cariati nach allen Kraͤften gearbeitet. Was man dem Piemontesischen

Volke als unwiderstehliche Noͤthigung seines innersten Seyns, als gewaltigen Impuls zur Freiheit zuschrieb, beschraͤnkt sich auf ei⸗ 8 sich versam⸗ einverstanden

nige Wenige, die mit den, in die Partser enlag⸗ melnden Revolntions⸗Spekulanten, gemeinschaftl. rstat⸗ sind. Dise Proklamgtion des Herzogs von Genevois und die Siege in Reapel zexahtten das Falliment eines politischen Unternehmens, das auf den Kredit unser neuerungsuͤchtigen Zeit in's Werk ge⸗ setzt wurde. Das Spiel ist verloren, die Karten verrathen, und

die Svpieler wälzen die Schuld nun auf Alles, nur nicht auf ihre

ng. Menschen, die selten 98,- gar nie uͤber das nachdenken, was sprechen, sehen darin, daß Frankreich ein konstitutionelles Land einen Grund, weshalb es sich anf die Seite der Voͤlker neigen Schranken getreten sind. Als ob der rechtmaͤßige Besitzer eines Eigenthumes sich auf gleicher

Linie mit den Interessen desjenigen betrachten muͤßte, der sich

das seinige auf gewaltsame Weise erworben. Eine Verfassung ist das erste und edelste Eigenthum einer Nation, weil sie den Inbe⸗ griff alles Eigenthuͤmlichen derselben, ihren Glauben, ihre Ge⸗ wohnheiten, Sitten, Gesetze und Rechte in sich faßt. Ein Volk, das eine solche Verfassung rechtmaͤßig hesitzt, und in Folge seiner politischen b immer mehr ausgebvtldet hat, kann des⸗ wegen den Wunsch wol aͤußern, daß durch gleiche Einrichtungen,

auch in anderen Staaten, die Fretheit vor Willkuͤr, das Recht

vor Misbraͤuchen die Wahrhett vor Verfolgung gesichert werden moͤge: aber es wuͤrde großen Verdacht gegen die Reinheit seiner Ansichten von Freiheit und Unabhaͤngigkeit erregen, wenn es sich beigehen ließe, die Sache Derjenigen zu seiner eigenen zu machen, die eine geheime Verbruͤderung bildend, und den weisen und wohl⸗ wollenden Absichten ihrer Regierungen ungeduldig vorgreifend, das Volk zum Ungehorsam gegen den rechtmaͤßigen Fuͤrsten verleiten, und den Namen des Volkes zu Foderungen misbrauchen, welche, auf diesem Wege eingeleitet, verbrecherisch genannt werden muͤs⸗ sen. Die gesetzmaͤßige Freiheit, wie sie in Frankreich und Eng⸗ land, in Baiern und anderen konstitutionellen Staaten Teutschlands besteht, kann nichts gemein haben mit dem gewaltsamen Treiben Derjenigen, die herrschen wollen und nicht zu gehorchen verstehen; die Gesetze geben wollen und Gesetze verletzen, die Recht begruͤn⸗ den wollen und selbst unrechtmaͤßig handeln! Wer zu zertruͤmmern weiß, hat uns noch nicht bewiesen, daß er aufzubauen verstehe; und eine Verfassuna einfuͤhren, die man sich erst uͤbersetzen lassen muß, um zu wissen, was sie enthaͤlt, will nicht viel mehr sagen, als bei einem Kranken ein Arzneimittel anwenden, dessen Natur und Beschaffenheit man erst untersuchen will, wenn er es zu sich genommen hat.

Darmstadt, 1. April. Der Herr Großherzog von Hessen hat, um den Staats⸗Minister von Grolmann zu er⸗ leichtern, auf dessen wiederholtes Ansuchen, die von demselben bisher allein gefuͤhrten Geschaͤfte, zwischen ihm und den Staats⸗ Minister Frhrn. du Bos du Thil dergestalt getheilt, daß je⸗ ner die Departements des Inneren und der Justiz behäͤlt, diesem aber die Departements der Auswaͤrtigen Angelegen⸗

Mecs

in Zeitungen verbreite 29 d. ul. Diese Inkroyables bemuͤhen sich d

Mitteln fort, mit welchen ste es begonnen haben.

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MNachrichten sus Memont. Die Ruhe in Genna ist von gestoͤrt worden. Die Feinde der Ordnung, durch die Proklan des General Des⸗Geneys, die fuͤr den Augenblick ihre Plam eitelte, aufgebracht, fanden ungluͤcklicher Weise einen Vorwan sen braven Mann verdaͤchtig zu machen. In seiner, am a2u. erlassenen Proklamation war gesagt „der Prinz von Carigna sich den Befehlen des zetzigen Souverains unterworfen.“ Prinz hatte seinen Entschluß erst in der Nacht vom 21. 22. zur Ausfuͤhrung gebracht, und in den Tagen vor seiner von Turin, noch mehre Beschluͤsse der revolntionairen Autng unterzeichnet, die am 22. und 23. in Genua eintrafen. Die schluͤsse schienen die Aussage des Gouverneurs in Bezug rinzen zu entkraͤftigen, und die Uebelgesinnten benutzten der and, um den General anzuklagen, daß er das Publikum angen habe. Dies veranlasste am 2z. einen allgemeinen I.—

gzar. E. grz. (Aus dem Oestreichschen Beohn

in der Stadt; eine große Masse von Poͤbel drang in den

des Gouverneurs ein, bemaͤchtiate sich seiner Person, und wahrscheinlich sein Leben in Gefahr gesetzt haben, wenn ni nige edle Juͤnglinge von Genua, nebst einigen entschlossenen fizieren ihm zu Hilfe gekommen waͤren, und ihn in ein P Haus gerettet haͤtten. Hier unterzeichnete er einen Befehl, cher zwoͤlf namhaften Buͤrgern der Stadt provisorisch die rungs⸗Geschaͤfte uͤbertrug. Einer der ersten Akte dieser Ko sion war der, daß sie noch an demselben Abend in Begleitmn Erzbischofs, der Syndiken und einiger Dekurionen, den G. neur in seinen Pallast zuruͤckfuͤhrten. Die Gazerta di Geno 24. Maͤrz haͤlt ihm, bei Erzaͤhlung obiger Ereignisse, eine verdiente Lobrede. 88

Bekanntermaßen verließ der Prinz von Carignan, nach jene ungluͤcklichen Beschluͤsse unterzeichnet hatte, wirkls Stadt Turin, ohne irgend Jemanden von seinem Vorhat unterrichten, und sagte sich zu Novara durch eine feierliche klamation, von der Sache der Rebellen los. Es steht nun warten, welche Wirkung diese Nachricht zu Genua hervorger haben wird. G

Die revolutioniaren Machthaber zu Turin geben sich alle liche Muͤhe, die Proklamationen des Herzogs von Genevoig, Prinzen von Carignan, und des General Latour zu verbeimll es kann ihnen jedoch unmoͤglich gelingen, dem Publikum Kenntnis so wichtiger Aktenstuͤcke lange zu entziehen. Untech setzen die eigentlichen Urheber der Verschwoͤrnng zu Turin, aber noch die zu Alessandria, ihr Spiel mit e

och i bethoͤren sie das Volk mit dem frevelhaften Vorgeben, He habe die Unterjochung von Piemont beabsichtet, das Militaj dem frevelhaften Projekte, Italien zu erobern, und selbst die hi. Klassen, mit dem unsinnigen Wahne, Frankreich (welches Stellung und sein wahres Interesse besser versteht) werze strafbaren Unternehmungen unterstuͤtzen. Wie lange sich Luͤgen⸗System behaupten wird, und zu welchen anderen Waff

der Zorn Gottes ist anf die Ruchlosen gefallen und seine ungen ürdmen auf die Gerechten herab⸗ gegehben in Alessandrig den 23. Maͤrz 1821. K2” Der Praͤsident der provisorischen Junta, Anut 8 Ansaldi. 8

Die provisorische Junta. Zei de

gegenwaͤrtigen Abwesenheit Sr. Durchlaucht des en Regenten, und waͤhrend man erwartet, daß er seine jez⸗ Absichten, die auch wir zu erforschen gesucht haben, zu er⸗

gebe, hat sich die provisorische Junta, als einztge Zentral⸗

hde, versammelt, um uͤber die so schwierigen Umstaͤnde zu be⸗ hlagen, in welchen sich der Staat befindet. Sie hat demnach Heputirten der Municipal⸗Behdrde dieser Stadt, die bei Auf⸗ haltung der Ruhe und Dseh guf Hauptstadt so wesentlich ssirt sind, vernommen. Das Resultat ihr Berathschlagung

Daß eine Regierung stets das erste Beduͤrfnis der Gesellschaft weil ihr Bestehen sowol zur Aufrechthaltung der Ruhe und ung unter den Buͤrgern, als zur Erhaltung des gesammten tes nothwendig sey, wogegen ihr Nicht⸗Bestehen, außer den gsalen der Anarchie und des Buͤrgerkrieges, die es mit sich „in den verschiedenen Dikasterien eine Desorganisation zur ehaben wuͤrde, deren Nachtheile unberechenbar sind, und zu Abwehrung viele Zeit und Aufwand, und folglich neue aus⸗ dentliche Beschwernisse fuͤr die Buͤrger erforderlich seyn

en; 1

Daß, indem die Funktionen und Pflichten einer Regierung gestatten, und Einheit im Handeln erheischen, keine Central⸗Behoͤrde vorhanden ist, das Geschaͤft der letz⸗ um Behuf der Erhaltung des Gemeinwesens, derjenigen

ase anheim falle, die vorhanden ist;

Daß dem zufolge der große Zweck des Wohls des Staates der g gebieterisch vorschreibe, beisammen zu bleiben, bis sie die

atsverwaltung anderen, entweder von Sr. Maj. dem Koͤnige Felir, oder von Sr. Durchl. dem Prinzen Regenten hiezu be⸗

nchtigten Personen uͤbergeben kann.

Die provisaͤrische Junta hat demnach beschlossen und beschließt:

die Junta in Einvernehmen mit den von Sr. Durchlaucht

5₰

verschledenen Mintsterien vorgesetzten Personen, fortwaͤhrend

diejenigen Regierungs⸗Geschaͤfte, die keinen Aufschub erleiden, ige besorgen wird, als nicht entsprechende Befehle, entweder dem Prinzen Regenten, eingelausen seyn

Marentini, Praͤsident.

Sr. Maj. oder

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Dal Pozzo.

8 b. Gleichzeitig wurde Nachstehendes angeschlagen: „In Betracht der Lage, in welcher sich der Staat befin⸗ und in der Nothwendigkeit, der Verwirrung und Anarchie Ende zu machen, soll fuͤr jede Provinz ein Capo politico

unt werden, von welchem alle Behoͤrden und Beamten

veraͤchtlichen Erfinder desselben greifen werden, wenn es provinzen, hinsichtlich der Regierungs⸗Verwaltung und

menstuͤrzt, muß die naͤchste Zukunft lehren. Daß es in einem! wo die Anzahl der Gebildeten und Unterrichteten nicht ish 3 Tage lang bestehen konnte, ist die bitterste Spottschri

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it, in welcher wir leben.

Das ganze Gift der Piemontesischen Revolution scheitz

in Alessandria zusammengedraͤngt zu haben, wie die unten

zei, abhangen werden. †½Dieser Capo pol tico wird sich mit dem ersten Staats⸗

etair fuͤr die inneren Angelegenheiten in Verbindung

üc ꝛc.“

Der Prinz⸗Regent soll sich am 23. abends 11 Uhr durch

gtallthuͤre aus dem Pallaste entfernt und die Stadt

Da dieser Weg durch die Wallachei fuͤhrt, so duͤrfte eine Ver⸗

bindung mit dem Theodor Sludzier ohne Zwelfel zu erwarten seyn. Hypstlanti hat seinem Heere Fahnen gegeben, welche er zuvor hat einweihen lassen. Uebrigens sollen 14,000 Tür⸗ ken bis Bralla *) bereits vorgedrungen seyn. ,

St. Petersburg, 1½. Mäarz. Auf Veranlassung der Ko⸗ mits der hiesigen Fuͤrsorge⸗Gesellschaft fuͤr die Gefaͤnguisse, verfertigen die Arrestaten des Stadt⸗Gefäͤngnisses, jetzt Tep⸗ piche von verschiedenfarbigen Tuchkanten, Fuͤtterale, Taschen⸗ Buͤcher, Portefeuilles, Transparents, Koͤrbchen fuͤr Uhren und e-h; v ꝛc.

Kittelst Ukus d. d. Laibach den 24. Jan., ist der Gene⸗ ral⸗Major Udom zum Befehlshaber des Siemienowskyschen E“*“*“ 9 shen ie bedeutende Kamyschiner Salz⸗Verwaltung i der Stadt Saratow 82 worden. s

Moskau, 28. Febr. (12. Maͤrz) Die jetzt eingelh von Kiachta lauten fuͤr den Abjatz Preußischer Transito⸗Tuͤcher nicht sonderlich guͤnstig. Von den bedeutenden voriges Jahr dort hingebrachten Partien, ist nur ein kleiner Thell vertauscht worden; besenders unguͤnstig waren die Aussichten fuͤr Meseritzer Tuͤcher, die nur zu niedrigen, Verlust brin⸗ genden, Bedingungen zum Theil abgegeben werden konnten und man befuͤrchtet, daß die dortigen Lager sich erst bis kuͤnftiges Jahr raͤumen duͤrften! Maslowe sind rascher abgegangen, und haben den Inhabern selbst einigen Nutzen gelassen; man hofft, daß davon wenig nachbleiben wird, so daß die Preußischen Fabrikanten neuen Auftraͤgen darauf entgegen sehen duͤrfen, um so mehr, da es scheint, daß das Beduͤrfnis von feineren Tuͤchern, sich in China nach und nach Nes.8 c (Z G 1 1

gopol. (Im Gouvernement Podolsk, 1630 Werste von St. Petersburg.) Am 22. Jan. (3. Febr.) z. Tschetschelnika, einige Werste von hier, der General⸗Feld⸗ Marschal und aller Russischen Orden Ritker, Graf Gudowitsch. ZJassy, 12. Maͤrz. Die Empdrung des Fuͤrsten Hypstlanti hat eine starke Wirkung hervorgebracht. Schon haben sich in einem entfernten Orte allein, uͤber 2,000 Freiwillige gestellt, die, nach eingetroffenen Nachrichten, wohlgeruͤstet, und mit Etle hieher auf⸗ brechen. Alle Soͤhne, die sich auswaͤrts befinden, werden von ih⸗ ren Vaͤtern aufgefodert, ungesaͤumt in die Heimath zu eilen „und sich unter die Fahnen zu stellen, um die sich Alles versammelt.

Was nicht selbst in das Feld ruͤcken kann, giebt Geld, und bver; Ar her afen 7 eee h; Wer das wilde Trei⸗

en saͤhe, wuͤrde den Fein inseren Tho⸗ e. Uehbes . . 8 schon vor unseren Tho⸗

Unser Hospodar, Fuͤrst Suzzo**) unterstuͤtzt das Kraͤften, und hat selbst große Summen dazu beenasbes. n0 Juden sind uicht zuruͤckgeblteben, und es fehlt am noͤthigsten Mit⸗ tel zum Zwecke, dem Gelde, keinesweges. Die Neugriechische Uni⸗ form ist ganz schwarz, lange Pantalons, eine kurze Jacke mit weis⸗ sen Schnuͤren nnd eine herabhangende Muͤtze, an der sich vorn ein Todtenkopf, auf kreutzweise gelegten Knochen

Die hieher angelangten Geruͤchte, daß die Griechischen Be⸗

enden Berichte

wohner von Galacz **r) sich dieser Festung bemaͤchtigt und die Ture.

ruhend, besfindet.

heiten und der Finanzen uͤbertragen worden. sind.

Frankfurt a. M., 3. April. Einen vor wenigen Ta⸗ gen hier eingezogenen Menschen, aus einem benachbarten Staͤdtchen, der sich hier in Arbeit befand, und welcher der

kische Besatzung niedergemetzelt, daß die Griechen in Konstanti, nopel selbst, verschiedene sehr unruhige sich in der Verwirrung des Arsenals bemachtiget, und daß der Grie⸗ chische Archimandrit in Konstantinopel strangulirt worden, beduͤr⸗ fen noch sehr der Bestaͤtigung, (und sind um so unwahrscheinlicher,

de Proklamation (4à) vom 25. von neuem beweiset. Die schrift: Koͤnigreich Italien, ist dieser souverainen Junta, Niemanden Befehle zu erhalten noch anzunehmen scheint, schließend eigen. In welcher Verlegenheit sie sich uͤbrigens i. len ihren hochtoͤnenden Verheißungen befinden muß, ergie

ssen haben. Am folgenden Morgen erfuhr man, daß er traße nach Novara eingeschlagen, und eine Abtheilung erie, das Regiment Savoyen⸗Chevauxlegers und das alerie⸗-Regiment Piemont, das zu la Venerie stand, mit⸗

Ermordung seiner Frau verdaͤchtig geworden war, fand man diesen Morgen in seinem Gefaͤngnisse erhaͤngt. Er hatte das Verbrechen bereits im ersten Verhoͤre eingestanden.

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Hannover, 3. April. Im v. J. sind in unsern Koͤ⸗ nigreiche 48,971 Kinder lebendig und 1810 todt geboren. Gestorben sind 35,490 Menschen. Die Anzahl der Konfir⸗ mirten betrug 27,913 und die der kopulirten Ehepaare 12, 170.

Leipzig, 30. Maͤrz. Der Kaufmann Kopf ist gestern an das Kriminal⸗Gericht abgeliefert worden. Im Waaren⸗ Handel ist es jetzt sehr still; desto mehr Leben und Lerm Ferscht in Papier⸗Spekulationen, und man streuet in dieser

bsicht wol manches Geruͤcht aus, was spaͤterhin nicht be⸗ gruͤndet seyn duͤrfte.

Muüuͤnchen. Am 31. Maͤrz feierte die Akademie der Wissenschaften ihren S— Stiftungstag. Hr. Geh Hofrath von Nau erhoͤhete die Feier durch eine gediegene uͤber das fruͤhere waͤrmere Klima unserer noͤrdlichen Erde.

Rudolstadt. Am 16. Maͤrz verloren wir unsern klei⸗ nen geliebten Erbprinzen (geb. 1818) durch den Tod.

Zuͤrich. Die Anwendung der schwefelsauern Raͤuche⸗ rungen gegen Hautkrankheiten und anderr Leiden, hat im hiesigen Krankenhause, eine jaͤhrliche Ersparnis von mehr als 6800 Fr. bewirkt, die groͤßere Zahl Kranker ungerechnet, de⸗ ren Aufnahme dadurch moͤglich geworden ist.

Wien, 4. April. (Aus dem Oestr. Beobachter.) Die neu⸗ sten Berichte aus Mailand vom 23. Maͤrz liefern uͤber den Stand der Dinge in Piemont nichts besonders Bemerkenswerthes. Die Besatzungen der Citadellen von Turin und von Alessandria halten diese beiden Staͤdte fortdauernd unter ihrer Geißel; die Garnison der E hat die Stadt mit gluͤhenden Kugeln zu beschießen ge⸗ droht, wenn man es daselbst wagen sollte, die Proklamationen des Ferzeg⸗ von Genevois, des Prinzen von Carignan und der treuen

enerale zu publiciren. Der Gouverneur und zugleich Praͤsi⸗ dent der Junta zu Alessandria, Ansaldi, erlaͤßt Proklamationen üher Proklamationen, um die Voͤlker Italiens, zur Vereinigung jegen die Eroberungs⸗Plaͤne Oestreichs aufzufodern. Das platte and ist vollkommen ruhig. Seit der Proklamation des Koͤnigl. Ober⸗Generals Grafen Latour zu Novara, hat das ganze Rovare⸗ sche die Zeichen des verceisi. augenblicklich verbannt. In der ombardei sammeln sich taͤalich mehr Truppen. Die K. K. Armee hat eine Dislokation erhalten, welche Fronte gegen den Tieino macht. Der Herzog von Genepois beüindet sich fortwaͤhrend zu crabernbttt 8b 8 FVIIM

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aus den Mitteln, wodurch sie den Geist ihrer Anhanger ag zu halten sucht. Die denselben vorgespiegelte Insurrekte Brescia, ist ein wuͤrdiges Seitenstuͤck zu der Niederlage de neral Wallmoden, und der Annaͤherung der Neaäpolitanische

Die hier ebenfalls abgedruckte Proklamation der Regie

Fhnas zu Turin c9 traͤgt einen ganz verschiedenen Ku -

e spricht das Gefuͤhl der Verlegenheit, in welche die um tete Ahreise des Prinzen von Carignan die Junta versetzt ker deutlichen aber gemaͤßigten Worten aus, und kuͤndigt eine A Stillstand an, der entweder zu neuen noch heftigeren regeln, oder zu einer ruͤckgaͤngigen Bewegung fuͤhren muß. 88 Die provisorische Regierungs⸗Junta. V Geestern ist der Prinz Regent aus der Hauptstadt versi den. In der vorhergehenden Nacht hatten seine Adjutang Artillerie Befehl ertheilt, sich bereit zu halten, ihm zu und der Prinz erneuerte schriftlich aus Chivasco diesen B aber die tapfern Artilleristen, die nicht unzufrieden sind m. Pflichten, welche das von dem Prinzen beschworne Statut auferlegt, blieben standhaft, und gaben das Wohl des Vatell nicht der Untreue von Verraͤthern Preis, die den Prinzer leicht zum Schlachtopfer ihrer Verfuͤhrung machen. V Unter diesen so schwierigen Umstaͤnden zeigte die provif Junta von Turin, ihre Anhaͤnglichkeit an die heilige, ihrem anvertraute Sache, und verabsaͤumte nicht, fuͤr die Sicherhe Nation zu sorgen.

Alle Freunde der Konstitution und der Unabhaͤngigkeit ens, muͤssen sich mit Vertrauen auf die Festigkeit der Be von denen sie proklamirt und verbreitet worden, verlassen; d triebe der Feinde des Koͤniges und des Vaterlandes sind en und ihre boͤsen Absichten vereitelt.

Das Volk von Genua hat sich am 22. abends in einer santen Stellung gezeigt, die einer großen und edelmuͤthigen

eziemt, welcher die Raͤnke einiger wenigen Boͤsewichte, von! ie Fesseln des Despotismus bringen wollten.

Die Insurrektion der Thaͤler von Brescig (1), und die derlage des General Wallmoden (11), die den Neapolitaneln stattet, sich uns immer mehr zu naͤhern (1n), setzen die 9 Zahl Derzenigen in Verzweislung, fuͤr welche die Verbesferu 4 ges chsn ge Einrichtungen ein Gegenstand der

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Sie widersetzen sich vergebens den Rathschluͤssen der

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so, bald anders geschrieben erscheinet.

*) Staͤdtchen am Milkow, der es in zwei

mmen habe. .

Viele Familien haben sich aus der Hauptstadt entfernt, die Besorgnis ist allgemein; indessen ist die Stadt, Dank es der Nationalgarde! ziemlich ruhig.

Der Doktor Crivelli, soll in genauer Beziehung mit sehr

üchtigen Personen gestanden haben, welche in die Ge⸗ von Genf gefluͤchtet waren und ihre Instruktionen aus s erhalten hatten. Triest, 26. Maͤrz. 8 ine aus den Gewaͤssern von Lissa (an der Dalmatischen e) hier ein. Die Neapolitanische Eskadre, welche im atischen Meere kreuzt, hatte dieselbe von Lissa bis hieher löt; auch soll sie unterm 22. d. drei Oestreichische Bri⸗ inen bei Lissa weggenommen haben. Man ist indes uͤber⸗ „daß diese Feinoͤseligkeiten bald aufhoͤren werden, und mnan selbst unsre Schiffe wird zuruͤckgeben muͤssen. Rom, 24. Maͤrz. Nachrichten aus Neapel zufolge, wel⸗ lie hiesige Oestreichsche Gesandschaft erhielt, haben sich General Wilhelm Pepe und viele Mitglieder des Par⸗ ts, namentlich Poerio, Borelli, Galdi und Dragonetti, Paͤssen nach Spanien auf einem Franzoͤsischen Fahrzeuge schift. Gestern und heute kamen der Fuͤrst Ruffana mehre vornehme Neapolitaner hier durch, um sich zum ge nach Florenz zu begeben. Der Koͤnig von Neapel im Laufe kuͤnftiger Woche hier erwartet; der von Seiten ands bei ihm akkreditirte Graf Pozzo di Borgo, trifft ts diesen Abend ein. Aus Ancona schreibt man m 16., daß in den dortigen Gewaͤssern zwet Englische schiffe gesehn worden, und daß man den Gouverneur Jonischen Inseln, General Maitland daselbst erwarte. Warschau. Nachrichten von der Moldauer Graͤnze 17. Maͤrz zufolge, soll der Fuͤrst Hypsilanti,“*) an der Spitze Heeres. von 4000 Mann von Jassy aufgebrochen seyn, eine Marschroute uͤber Fokschany **) genommen haben.

Die Unsicherheit uͤber die wahre Schreibart dieses Eigen⸗ is war die Ursache, warum er in den oͤffentlichen Blaͤttern Da er aber im Grie⸗ n, Hypsilanti ausgesprochen wird, so duͤrfte die oben aufge⸗ ene Schreibart wol als die richtige anzunehmen seyn.

Haͤlften theilt, wo⸗

1“

Heute lief eine Oestreichsche Bri⸗

bekannt dur

als ein Schiff, welches Konstantinovel am 13. Maͤrz verla in Sdese emlief, von diesem Vocgange Roch miche zusenza6.

len wußte.) Ein Tuͤrkischer Aga hat sich mit 11 Offizieren nach Buko eben

wina in Gallizien gefluͤchtet.

13. Maͤrz. So

Fuͤrsten Alexander Hypsilanti Hellenischen Krieger unter dem Kommando silius Karabia, in dem er nen Siege Gluͤck wuͤnscht

erscheint ein Tagesbefehl de aus dem Feldlager, an di d des Obersten Ba ihnen zu dem bei Galacz erfochte

Konstantinopel, 26. Febr. Der Engl. Bothschafter. Lord Strangford, ist am 20. hier ingetrosse. 8 86s sagter, Gefolge befindet sich als erster Bothschafts⸗Secretair Herr Terrick Hamilton, in der literarischen Welt als Uebersetzer des Naegeh Antar bekannt.

er Unverstand, der anmaßende Eigenduͤnkel, viellei auch der Verrath mehrer jener Anfuͤhrer, welchen seit 828 naten die Leitung des Feldzuges gegen Aly Pascha von Jani⸗ na anvertraut war, haben in Verein mit der ungebundenen Zuͤgellosigkeit und Raubsicht der Tuͤrkischen Soldaten, dem Aly eben so viele Anhaͤnger und Unterstuͤtzung zugefuͤhrt, als die Erinnerung an dessen fruͤhere zahllose Grausamkeiten und Unthaten von ihm entfernt hatte. Der Großherr will nun sein ganzes Zutrauen dem Mehmed Pascha zuwen⸗ den. Ihm ist nunmehr das Ober⸗Kommando anvertraut; alle anderen Paschaͤ's sind ihm untergeordnet, und er ward zu diesem Ende zum Beglerbeg von Rumelien ernannt. Es wird sich nun zeigen, ob er gegen Aly gluͤcklicher seyn werde, als die bisherigen Großherrlichen Paschas Ismail und Mahmud. 1

von die eine Haͤlfte zur Moldau, die andere zur Wallachei gehoͤrt; die hier gelieferte Schlacht von 1789. 8*

*) Befestigte Stadt im Tuͤrkischen Antheile an der Wallachet, mit 30,000 Bew., an der Muͤndung des Serath in die Donau.

**) Der Sohn des im Jan. v. J. verstorbenen Hospodars Aler Suzzo. Dieser ward im J. 1819. von der Pforte zum Hos⸗ podar an die Stelle des Fuͤrsten Caradta ernannt, welcher im Okt. 1818. sich der, vielleicht ohne Grund befuͤrchteten Absetzung, vunch S. Flucht entzog, und mit seinen Schaͤtzen nach Genua

**½*½) Stadt in dem der Pforte hurlo mit 5000 Bewohnern.