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Konstantinopel 1¹0. April. Nachstehendes ist der vollstaͤn⸗
dige Inhalt des Bannbriefes des Griechischen Patriarchen, wo⸗
rin der Fluch uͤber Michael Suzzo, Alexander Hypsilanti und alle
Diejenigen ausgesprochen wird, welche an der ruchlosen Verschwb⸗ vens 1.üertie als ihren rechtmaͤßigen Souverain,
ilgenommem haben: G en Lir Gregof, *9 * Gnaden, Erzbischof von Konstanti⸗
und oberster Patriarch. 1
napete neateten allen, Unserm heiligen patriarchalisch⸗apostolischen Stuhle untergebenen, hochwuͤrdigen Herrn Metropoliten, Erzbi⸗ schoͤfen und Bischoͤfen, Unsern geliebten Bruͤdern im heiligen Geiste und Genossen des Gottesdienstes, dann saͤmmtlichen Klerikern der großen Kirche Christt, den wohlehrwuͤrdigen Priestern aller Provinzen, den Moͤnchen der Kirchen von Konstantinopel und Ga⸗ lata, und allen, welche das Wort Gottes verkuͤnden, endlich allen frommen Christen, Unseren geliebten Kindern im Herrn, Friede und Gnade von Gott, und Unsern Gruß und Seégen.
Nichts ist gewisser, als daß Dankbarkeit gegen unsere Wohl⸗ thaͤter die erste der Tugenden ist; und wer Gutthaten mit Undank vergilt, ist der verwerflichste aller Menschen. Dieses Laster finden wir in der heiligen Schrift mit Strenge getadelt; unser Herr Je⸗ sus Christus erklaͤrt es fuͤr unverzeihlich, und Judas, der undaͤnk⸗ bare Verraͤther, bietet uns ein warnendes Beispiel dar. Wenn aber der Undank durch boͤse aufruͤhrische Gesinnungen gegen un⸗ sern gemeinschaftlichen Wohlthaͤter und Beschuͤtzer, gegen unsere erlauchte Regierung gerichtet ist, so wird er gottlos und verabscheu⸗ ungswuͤrdig; denn Christus sagt: Kein Reich und keine Herr⸗ schaft als durch Gott. Wer sich also der von Gott uͤber uns ge⸗ stellten Regierung widersetzt, lehnt sich gegen die Anordnungen Gottes auf. Gegen diese wesentlichen Grundpflichten der Moral und Religion versuͤndigten sich mit beispielloser Dreistigkeit und Anmaßzung der Fuͤrst der Moldau, Michagel Suzzo, und der Sohn des bekannten Fluͤchtlings Hypsilanti, Alexander Hypsilanti. Je⸗ der Grieche kennt die Fuͤlle der Gnadenbezeigungen, welche aus der unverstegbaren Quelle unserer erlauchten Regterung auf den Fuͤrsten Michael gestroͤmt sind; aus niederem Stande erhob sie ihn zu den hoͤchsten Ehrenaͤmtern; aus der Dunkelheit zog sie ihn em⸗ vor, und mit Guͤtern uͤberhaͤuft, ward er endlich mit dem so ehren⸗ vollen Fuͤrstenhute beschenkt, und zum Herrscher uͤber Viele er⸗ nannt. Doch dieser entartete Gluͤckspilz legte seine Undankbar⸗ keit auf eine schaͤndliche Weise an den Tag; er vereinigte sich mit dem Fluͤchtling Alerander Hypstlanti, der, nachdem er mehre seines Gelichters um sich versammelt hatte, mit seltener Frechheit das Fuͤrstenthum Moldau uͤberfiel. Beide gleich unbesonnen, gleich tollkuͤhn und ehrgeizig, oder besser gesagt unsinnig, kuͤndeten sich der Nation als die Wiederhersteller der Freiheit an, zogen viele herrnlose und verruͤckte Leute an sich, und sandten ihre Anhanger aus, um noch mehre andere unserer Landsleute zu hintergehen und in denselben Abgrund des Verderbens zu locken. Um aber ihrem Anhange Muth einzufloͤßen, misbrauchten die Schaͤndlichen den Namen der Russischen Regierung und gaben vor, diese sey mit ihren Absichten und Unternehmungen einverstanden; ein Vorgeben, welches durchaus falsch und t dersernig. und nur ihrer Bosheit und Unbesonnenheit zuzuschreiben ist. Denn abgesehen davon, daß die Sache an sich selbst moralisch unmoͤglich ist, und die Russische Regtierung in viele Unannehmlichkeiten verwickeln wuͤrde, so hat gauch bereits der hier restdirende Russisch⸗Kaiserl. Hr. Gesandte schriftlich erklaͤrt, daß sein Hof von dieser Sache nichts wisse und sich in dieselbe nicht menge, vielmehr die Schaͤndlichkeit dieser Umtriebe hoͤchlich mishillige. Se. Excellenz zeigten uͤberdies das Pengeane. ostiziel an, und machten den Hof aufmerksam, daß es höoͤchst noͤthig sep, gleich anfangs dafuͤr be sorgen, daß das Uebel m Keime erdruͤckt und ausgerottet werde. Aus dieser Anzeige so⸗ wol, als auch aus Schriften die von großherrlichen Grenzaufse hern aufgefangen oder von andern treuen Griechischen Untertha⸗ nen uͤberliefert wurden, lernte die hohe Pforte die Quellen und den Ursprung dieses heillosen Komplottes kennen.
Mit Graͤuelthaten dieser Art begannen also Suzzo und Hyp⸗ silantt, und mit ihnen ihre Verbuͤndeten, die sogenannten Freunde, oder vielmehr Feinde, der Freiheit, ihre gegenwaͤrtige Laufbahn, und legten Hand an das schaͤndliche, gottlose und unvernuͤnftige Werk; so truͤbten sie die Ruhe und den Frieden der Unterthanen unserer Natton, die der hohen Pforte treu ergeben sind, unter deren Schutze sie so viele Privilegten genießen und so frei leben. Kein anderes tributoires Volk erfreut sich aͤhnlicher Vorzuͤge; unsere Familien besaßen ungestoͤrt ihr Vermoͤgen und Eigenthum, ihre Ehre blieb unangetastet so wie die freie Ausuͤbung der Religion, vermoͤge wel⸗ cher unser Glaube bis zum heutigen Tage unangefochten blieb, und u unserem Seelenheile aufrecht erhalten ward. Anstatt also Freun⸗ ze der Freiheit zu seyn, zeigten sie sich als Feinde Eiferer fuͤr Voͤlkerwohl und fuͤr den Glauben zu seyn, haben sie ich als die wahren Feinde ihrer Nation und der Religion, und als gottlose Ruhestoͤrer bewiesen, die gewissenlos genug waren, durch ihre ver⸗ brecherischen und unuͤberlegten Schritte, den Zorn unserer üͤtigen Regierung gegen die Unterthanen aus der Griechischen Markon aufzureizen, und im Begriffe standen, die ganze Nation ins Un⸗ luͤck zu stuͤrzen. Obschon es nun gewis ist, daß Jene, die von er wahren Gottesfurcht beseelt, vernuͤnftig und rechtschaffen sind, und dte goͤttlichen Gebote beobachten, niemals dem lu⸗ enhaften Gerede jener Nichtswuͤrdigen und Uebelgesinnten Gehoͤr geben werden, so hat es sich dach geselgt/ daß Mehre verfuͤhrt worden sind. Unserer vaͤterlichen Fuͤrsorge als Oberhaupt der Kirche liegt es daher ob, dem weiteren Umsichgreifen des Uebels vorzubeugen,
und deshalb ertheilen wir hiemit allen unseren hochwuͤrdigen Bruͤ⸗ dern, dem Patriarchen von Jerusalem, den achtbaren Vorstehern der Nation, den Kaufleuten, saͤmmtlichen Haͤuptern der Rufets, und allen Rechtglaͤubigen jeglichen Standes in der Hauptstadt; den Metropoliten eines jeden Ortes, den Prioren der Kloͤster, den
riestern der Kirchen, den geistlichen Vaͤtern der Gemeinden, den
orstehern und Richtern der Flecken und Doͤrfer, endlich allen Ortobrigkeiten, den heilsamen wohl emeinten Rath und die Wei⸗ ung, die truͤgerischen Plaͤne jener ebelgesinnnten öffentlich be⸗ annt zu machen, und sie allenthalben fuͤr Unsinnige und Urheber
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welche im vereinigten Bunde an dem
derselben; statt
wirken, die Verirrten und nicht die mittel⸗ und unmittelbare Bestrafung Derjen anlaßt, die in ihrem verbrecherischen Vorhaben beharren,n endlich nicht im Sinne der Kirche Gottes handelt, und 9 unsere Wobltt unfaͤhig jeder heilign lung; ausgeschlossen seid Ihr durch die Kraft des I. der Hoͤlle; als Verderber der ganzen Griechischen Nation. Wendet al t, handelt nach diesem Unseren kirchlichen! ben und allgemeinen Se und widerstrebt ihm nicht
5o 9 r denn die baldige Erfuͤllung alle war Wir hier geschrieben, auf daß die Gnade Gottes und
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alles Unheils zu erklaͤren, un gebieten ihnen, auf ihre g verraͤtherischen Umtriebe, nach Mäglichkeit ein wachsamez
richten. Das einzige Mittel, sich und ihr Betragen zu
gen, wird seyn, wenn sie alle Briefschaften und Anzeigen
habhaft werden, so wie alle eingelaufenen Nachrichten
nis der vorgesetzten Behoͤrden brin len; und zwar werden wohner dieser Hauptstadt solche Uns vorlegen, jene in den etropoliten den von uns ernannten
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hen aber den
rarchen, den großherrlichen Kommissatren und Ortobr
ferner, wenn sie Diejenigen angeben und uͤberliefern, welg
wiesen werden, daß sie Handlungen im Schilde fuͤhren, Ragja nicht zukommen; denn
Priester, Vorsteher, Nichter und Otrigkeiten eines jed wacht mit reger Sorgfalt uͤber die Raajas jedes Ra
Standes, ermahnt und belehrt sie, theilt ihnen unsere vi und oberhirtlichen Weisungen mit, auf daß sie nicht von gezeichneten Pfade abweichen, mit ganzem Herzen an unse
und mit aufrichtiger Unterwen
ligen Glauben halten, Ergebenheit der großmaͤchtigen und erlauchten Negierung bleiben, die Gott uͤber uns gesetzt hat; und bemuͤhet E. Gesinnungen auch durch die That zu beweisen. Unterwerfung und Treue bewaͤhrt sich die wabre Liehe und zu dem Glauben; darin besteht der Gehorsam gegen ligsten Gebote, und unsere Dankbarkeit fuͤr die vielen Gn wir von der Huld des Monarchen empfangen. Es ist ferner in Erfahrung gebracht worden, daß
¹ 1 satanischen Werke poͤrung gearbeitet, sich zu dessen Ausfuͤhrung gegense verpflichtet hatten. Diese Pflichtvergessenen sollen m. Eid ist ungiltig und gottlos, wie jener des Herodes ward nicht eidbruͤchig zu erscheinen, Johannes den Taufer en
ließ; haͤtte er den unbesonneuen Eid widerrufen, der einn
seiner ungeregelten Wuͤnsche war, so wuͤrde der goͤttliche fer nicht hingeopfert worden seyn.
So wie dieser das Opf
straͤflichen Beharrens auf einem verbrecherischen Elde
eben so ungerecht und gotteslaͤsterisch wuͤrde es heute se jene, die ihn zu dem unsinnigen Unternehmen der Ausrottung einer gan tion verpflichtet zu haben glauben: die Widerrufung diese da sie unsere Nation aus unabsehvaren Gefahren errettet, Die Kirche hat ihn also dh sie nimmt die Reuig Jene, welche von ihrer Verirrung zu den Pflichten ein
einem Eidschwure zu bestehen, wodurch sig,
Gott gefaͤllig und heilsam. Gnade des heil. Geistes aufgelost;
Unterthanen zuruͤckkehren, verzeihend und guaͤdig wieder
Schooß auf. Verkuͤndet dies alsogleich allen den Eurigen
tet vor ihnen die Gewebe der Urheber des hinterlistigen
lischen Unternehmens; denn wenn — was Gott verhaͤten! jener toͤdtliche Aussatz nicht vertilgt werden, und einige 1
2
eines Raaia entgegenzuhandeln, so werden sie nicht 1
Schonung und Barmherzigkeit zur Strafe gezogen werden auch — der Allguͤtige sey dafuͤr! — der gerechte Zorn de WII die Rache der Maßt verabsaͤumen, stelle dem Gerichte Gottes anheim; Ich werde unschuldige Blut 4 Jene, die Mir bekannt werden, nach Verdienst strafen.
rung wird uͤber uns Alle ergehen; wird dadurch allgemein, und vieles
und Grund vergossen werden, wie dies auch die hohe
62sten Stuͤcke der Allgemei
solche sind Feinde der zi Ruhe, und ziehen selbst die Unschuldigen aus der Griechft tton in den Abgrund des Verderbens. Erzbischoͤfe, Klosten
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sich erdreisten sollten, durch thoͤrichte Handlungen den
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. S.;8 vA“ “ (gFortsetzung von Konstantinopel.) „Mein lieber Kaimakam, Elhadsch Salih!“ zis Benderli Ali Pascha ankommt, den Ich juͤngst durch ndung des Reichssiegels zum Großwesiriate berufen habe, h auf dem Wege nach Adrianopel befindet, ernenne Ich m Kaimakam, und uͤbergebe Dir hiemit alle mit diesem verbundenen wichtigen Beschaͤftigungen Auch verleihe
*
Hir das Sandschakat von Tschermen und das Kommando drianopel, welche hisher dem obgenannten Wesir anvertraut
Ich weiß, daß Du der hohen Pforte jederzeit treu und
ünsicht gedient, auch mehre Meiner Provinzen bereist und
durch Erfahrungen gesammelt hast: nicht minder hatte Ich ‚vollkommen mit Deinem Betragen zufrieden zu seyn,
u in den Aemtern zeigtest, in welchen Du bis jetzt angestellt n. Diese Nuͤcksichten haben Mich bestimmt, Dir diese
anzuvertrauen. Eine schoͤne Gelegenheit, Dich zu zeigen! er gegenwaͤrrige Zeitpunkt auf keine Weise mit irgend einem heren verglichen werden koͤnne, sieht Jeder ein; es ist also cht die Zeit, die Haͤnde in den Schoos zu legen, noch durch und Lurus sich auszuzeichnen; Du mußt im Gegentheile,
bereits in einem Meiner fruͤhern Handschreiben sagte, im
nehmen mit den Uebrigen, da der Friede nunmehr mit dem
vertauscht worden ist, Tag und Nacht darauf hinarbeiten, die Staatsgeschaͤfte als das Interesse der einzelnen Un⸗
hen nach Kraͤften zu foͤrdern, und Deinen Eifer durch die hewaͤhren; er wird noͤthig seyn, daß Du einem Jeden die ensten Befehle ertheilest, damit er seinen Standespflichten g nachkomme, und sich keine Nachlaͤssigkeit im Dienste zu den kommen lasse.
Ueber die Faͤlle, in denen Du von Mir gen einholen zu muͤssen glaubst, hast Du mir genaue Be⸗
zu erstatten, und uͤberhaupt in Deinem Wirkungskreise die
ste Thaͤtigkeit aufzubieten. Die Tiefe, mit der die Kom⸗
der Staatsverraͤther angelegt sind, mache Dich aufmerksam
9 Dir stets vor Augen. Jene, welche ihre Schuldigkeit zu
Wer hingegen, mit Dir von gleichem Eifer beseelt,
dem verehrten, an Uns erlassenen und in unserer Aller Galg fuͤr das Wohl des Peiches und fuͤr den Glauben mitwirkt,
abgelesenen Kaiserlichen Befehle angekuͤndigt hat.
aussprecht: sie schließt dieselben als aussaͤtzige (GGlieder von nen Koͤrper der christlichen Gemeinde aus: bertreter der goͤttlichen und kirchlichen Gesetze:; heiligen Pflichten
kehren, und auf dem Wege des Heiles wandeln wollen,
sich weigern, den Pflichten eines treuen Nagja nachzulebeg Dieselbe Warnung ergeht hiemit auch an Euch x
ehrwuͤrdige Herrn. wir durch Gegenwaͤrtiges Euch im heiligen Geiste ku wissen thun; wenn Ihr Euren Eifer in Zerstörung jener
Plane nicht werkthaͤtig zeigt, und nicht mit regstem E Misbraͤuche und Unordnune
arbeitet, die Abstellung der zur Erkenntnis ihres Unrechts
durch gegen unsere erlauchte Regierung, auflehnt: so erklaͤren wir Euch fuͤr
vom heiltgem Priesterstande, und dem Feuer Gemuͤth zu Gott, So gewaͤrtigen W
endliches Erbarmen sey mit Euch Allen, Amen,. AIAIm Maͤrz 1821 alten Styls.)
Der hesh⸗ Großwesir ist abgesetzt, und HSea ¹ u dessen
in der Hauptstadt hat der Großherr den Elhadsch Salih fu dessen Kaimakam (Stellvertreter) ernannt, und bei die 30. Maͤrz folgenden merkwuͤrdigen Hatti
scha zu seinem I achfolger ernannt worden. Bis
egenheit unterm aiserl. Handschreiben) an ihn erlassen;
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sie verstoͤßt sie als Vern der Dankbarkeit gegen unsere Wohlthi betrachtet sie als Wederspenstige gegen alle sittlichen und 1 Anordnungen, als die Moͤrder der Unschuldigen und als! lose Verraͤther der gauzen Nation; sie seyen hiemit verflu Bann sey verhaͤngt uͤber sie, nie wird ihnen vergeben wer nen; der Tod selbst wird den Fluch nicht loͤsen. Dem ewig them geweiht seyen sie und Alle, die ihren Planen folgt noch folgen werden, wenn sie ihr Unrecht nicht erkennen,
gestiegen, aß der Islamismus bedroht sey.
Jene ird der Allmaͤchtige hienieden und jenseits belohnen.“ und Unsinnigen sollt Ihr hassen, und ihnen mit eden Worten entsagen, so wie auch die Kirche und Nation se scheuet, und uͤber sie die schrecklichsten und fuͤrchterlichsin⸗
brigens werden die Ruͤstungen gegen die Aufruͤhrer mit 1Eifer von der Pforte betrieben. Fuͤnf Ortas Janitscha⸗
eöst vier Kompagnien Topdschi's (Artilleristen) und dem da⸗ drigen Geschuͤtz haben Befehl erhalten, die Korps der Pa⸗ zu verstaͤrken, welche uͤber die Donau setzen, und gegen Hyp⸗
und Wladimiresko zu Felde ziehen sollen. Der neuernannte
besir wird unverzuͤglich erwartet; auch soll er bedeutende en⸗Korps aus Asien
mitbringen. Adles, was Janitschar greift seit Bekanntmachung der letzten Ferman's und Hatti fs (Siehe oben) zu den Waffen. Diese allgemeine Bewaff⸗ gab schon zu vielen Excessen und unruhigen Auftritten An⸗
Die Bewaffneten ziehen umher, brandschatzen Raaja's (nicht⸗
umedanische Unterthanen) und Franken, und begehen Ge⸗ aten, welche die Regterun endlich noͤthigten, zu ernstlichen zeln zu schreiten, und mehre der frechsten Unruhstifter un⸗
an Janitscharen abzusetzen und dem Bagno zu uͤüberliefern.
borschid Ahmed Pascha, welcher das Belagerungs⸗Heer vor Wenn Ihr nicht alledem nachkonsn befehligt, hat den Auftrag erhalten, mit Ali Pascha zu un⸗ mndein; doch soll es ihm bis jetzt noch nicht gelungen seyn,
ü einer unbedingten Unterwerfung zu bestimmen. Gleichen fand erfuhr Ismail Pascha auch bei den Sulioten, einem jegerischen Volk, welches gegen 5000 bewaffnete Krieger auf zeinen hat, die gegen die großherrlichen Truppen, gleich Uas, kaͤmpfen. “
le Ragja's sind entwaffnet worden, und muͤssen ihre Geweh⸗ del, Dolche u. s. w. den Patriarchaten uͤberliefern. Der dl it gaͤnzlich ins Stocken gerathen, indem mehre der ange⸗ tn Kaufteute aller Nationen allmaͤlig Konstantinopel ver⸗
daben; viele Kaufladen und Komptoirs bleiben tagelang
sosen, da es dem Einen an Kredit, dem Andern an der noͤ⸗ Gemuͤthsruhe mangelt, um sich in bedeutende Handels⸗
ifte einzulassen.
eie Arbeiten im Arsenal werden thaͤtigst betrieben; mehre
chise sind bereits segelfertig.
mn 8. April fand abermals eine Ministerial Veraͤnderun auf welche Niemand vorbereitet war. Dschianib Efendi, r vier Wochen zum Kiaja Beg (Minister des Inneren) be⸗ „nachdem er uͤber vier Jahre Reis⸗Efendi gewesen, ward uem Posten entfernt; Ahmed Erib Efendi erhielt zum Söe. e diese Wuͤrde. Seida⸗Efendi, der bereits mehre der hoͤch⸗ kaatsaͤmter bekleidet hatte, ist General⸗Intendant des Arse⸗ grine⸗Ministeriums) geworden.
onstantinopel, 25. April. Der Enthusiasmus unter den
danischen Bewohnern dieser Hauptstadt ist auf einen hohen seit Sultan Mahmud seinem Volke angekuͤndigt Greise, Maͤnner, Juͤng⸗ rennen seit einigen Wochen mit Waffen aller Art uͤmher. cessen und blutigen Auftritten konnte es unter solchen Um⸗ leider nicht fehlen.
Laufe der vorigen Woche sind
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Mann Trup⸗ Nabatte kaufen koͤn
“ pen von allen Waffengattungen nach dem Schwarzen Meere abge⸗ gangen, um zu den Heeren der Pascha's zu stoßen, welche die Ru⸗ he in den Fuͤrstenthuͤmern herzustellen befehligt sind.
Am Tage ihres Ausmarsches wurden der juͤngsternannte Pfor⸗ ten⸗Dolmetsch, Beisade Konstantin Murusi, und mehre angesehene Kaufleute enthauptet. Andere wurden an den Fenstern und Thuͤ⸗ ren ihrer Wohnungen laͤngs dem Bosphor aufgeknuvft.
Am 21. d. M. hielt der neue Großwesir, Benderli Ali Pascha, seinen Einzug zu Konstantinopel. Tages darauf wurde der Grie⸗ chische Patriarch, nach abgehaltenem Gottesdienste, von den Wa⸗ chen ergriffen, in die Gefaͤngnissi des Bostandschi Bascha gebracht, und um 5 Uhr nachmittags an der Pforte des von ihm bewohnten Patriarchal⸗Gebaͤndes aufgehaͤngt. Sechs hoͤhere Geistliche theil⸗ ten das Loos ihres Oberhirten. Der Patriarch, so wie auch der Pforten⸗Dolmetsch, werden in den Tafeln, welche bei ihren Leich⸗ namen lagen, des Verrathes und der Theilnahme an den Ver⸗ schwoͤrungen angeklagt.
Die Daͤmpfung der in der Halbinsel Morea ausgebrochenen Unruhen scheint die Pforte jetzt sehr zu beschaͤftigen. Vor dem Arsenale, in welchem mit beispiellosem Eifer gearbeitet wird, lie⸗ gen drei Linienschiffe, eine Brigg und eine Korvette. Ein Linien⸗ Schiff, drei Fregatten und eine Korvette liegen im Kanale zwischen Beschiktasch und den Schloͤssern des Bosphors vor Anker.
Am 21. d. M. wurde Stavraki Aristachi, fruͤher Agent des
ospodars der Wallachei, als aftan bekleidet.
Seine Anstellung
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Berlin. — Nach mehrjaͤhrigen Verhandlungen ist es endlich gelungen, fuͤr die schon so lange gewuͤnschte und immer mehr. Beduͤrfnis werdende Verbindung zwischen der Louisen⸗ und Stra⸗ lauer Vorstadt, Unternchmer zu finden. 1 Die Verbindung soll in der Art zu Stande gebracht werden, daß von der Koͤpnicker⸗Straße aus, uͤber das Grundstuͤck des Su⸗ perintendenten Lettow, und uͤber den Wusterhausenschen Holzmarkt eine gerade Straße an die Spree gefuͤhrt, und von hier au in erader Richtung mit der Alexander⸗Straße, eine neue Fahr⸗ ruͤcke uͤber die Spree erbaut werden soll. 11 Das Anlage⸗Kapital soll durch Aktien zusammengebracht und der Aktien⸗Gesellschaft, die Erhebung eines Bruͤckgeldes, nach dem⸗ selben Tarif zugestanden werden, welcher fuͤr die Passage uͤber die Bruͤcke von der Wasser⸗Gasse nach dem Weidendamme, hoͤchsten Ortes genehmiget worden ist. Gruͤnberg (in Schlesien). Durch den am 7. d. M. gefallenen Wolkenbruch, der von Schloßen begleitet war, von denen die stäͤrk⸗ sten ein Loth wogen, hat das Dorf Poln. Nettkau außerordentlich gelitten. Dee Roggen und die Kartoffelsaat auf der großen Feld⸗ mark dieses Dorfes sind in die Erde geschlagen, und fast alle Felder zer⸗ rissen. Die Ueberschwemmung der Dorfstraße war so bedeutend daß sie Pferde und Wagen mit sich fortriss, und alles innge Fede vieh ein Opfer der Fluth wurde. Der groͤßte Theil der Gebaͤu⸗ de hat bedeutend gelitten, und mehre Hoͤfe und Gaͤrten sind an 5 Fuß hoch versandet. Der dadurch in einer Stunde verursacht Schade ist auf 3518 Rthlr. angegeben worden. . Koͤslin. — Die Holzbhaͤndler zu Nuͤgenwalde, die ihren Ab⸗ satz vorzuͤglich nach Kopenhagen haben, berichten, daß sich dor fuͤr das Holz wenig Abnehmer finden, weil daselbst auch aus gu⸗ deren Hafen⸗Plaͤtzen bedeutende Holzladungen angelangt sind. Der zu Ruͤgenwaldermuͤnde aus Kopenhagen eingeschiffte Hafer ist zu 10 Gr. Kour. der Schfl. verkauft worden, auch soll die Gerste zu Kopenhagen wenig theurer seyn. W Der Linnen⸗Damast⸗Weber Lange zu Friedrichshuld, (Rum⸗ melsburger Kr.) hat die ihm, vor einiger Zeit, aus der Stagtskasse u Theil gewordene Unterstuͤtzung⸗Summe so zweckmaͤßig benutt aß sich sein Gewerbe bereits zu dem Betriebe von 4Wehe Stuͤh⸗ len erweitert hat. 1 Magdeburg. Oeffentliche Blaͤtter haben angezeigt, daß der in London kuͤrzlich verstordene Kaufmann Pieschel, seiner Vater⸗ Stadt 30/000 Pfd. Sterl. vermachte. So viel bis jetzt bekannt ist, besteht das Legat in einem Kapitale von 33,36 Pfd. Sterl. 6 Schill. 8 Pence in Konsol. 3 pCt., welches, nebst den binnen 3 Jahren auflaufenden Zinsen, zu einer Erzieh⸗Anstalt fuͤr arme Kinder be⸗ stimmt ist, so in und bei Magdeburg gevoren sind. Ehenfalls soll in oder hei Magdeburg die neue Anstalt errichtet werden, deren wohlthaͤtige Wirkungen auf Jahrhunderte hinaus ihren Urheber preisen werden. * — Merseburg. — Zur Befoͤrderung des Naumburger Mess⸗ Handels soll, heißt es, ein moͤglichst nahe bei der Stadt gelegener eraͤumiger, mit Mauern umschlossener Platz augelegt werden, um 66 demselben Messgewoͤlbe ꝛc. fuͤr Auslaͤnder einzurichten und in
diesen den freisten Betrieb des Messhandels mit den unver⸗
steuerten auslaͤndischen Wagren zu gestatten. Die Messen zu Naumburg haben den Vortheil vor den benachbarten auslaͤndischen Messen, daß die Russen und Polen, eine betraͤchtllche Ersparnis an dem Durchfuhr⸗Zolle, von den daselbst erkauften Waaren machen, und daß die Inlaͤnder daselbst auslaͤndische Waaren mit dem Mess⸗ n. Hiezu kommt dte vortheilhafte Lage der
Mürces ebsee mit dem H. ses Feszs see