1821 / 73 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

—üüü —-—————-AAAenen e &1veNeeebrcdca beeenae⸗ No.] Ausgabe. 1 Rthlr.

mnean—e— 2. 1r das Feheime Kabiner, fuͤr das Buͤreau des Staatskanzlers, des Staatsministeriums, fuͤr die General⸗Ordenskommission, fuͤr das statistische Büureauz fuͤr das Staatsarchiv, fuͤr das Staats⸗” Sekretartat, fuͤr die General⸗Kontrolle und uͤrldrl die Obet Rechnungskammer . . 300,560 fuͤr das Ministerium der Auswaͤrtigen Angelegen⸗ heiten und die Gesandschafteten. . 600,000 Fuͤr das Ministerium der Geistlichen⸗, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten . 3 8 Fuͤr das Ministerium der Justiz, außer den Ge⸗ richts⸗Sportuln 1“ Fuͤr das Ministerium des Inneren und der Poli⸗ zei, so wie fuͤr die Land⸗Gendarmerie 2,300,300 Fuͤr das Ministerium fuͤr Gewerbe demselben: zur Unterhaltung der hhh 420,000

außer den besondern Erhebungen, die in einigen Vv e zur Unterhaltung der Wege statt⸗ nden. Fuͤr das Ministerium des Krieges, fuͤr das große Militair⸗Waisenhaus in Potsdam und fuͤr die Offizier⸗ Wittwenkasse eSi 88.8 Fuͤr das Ministerium der Finanzen, zur Central⸗ ee4* 7 Fuͤr das Ministerium des Schatzes, mit Einschluß der nunmehr an die Hauptverwaltung der Staats - schulden uͤbergehenden Verzinsung der provin⸗ ziellen Staatsschulden und theilweisen Amortisa⸗ bENAE.“; Fuͤr die Hauptverwaltung der Staatsschulden, in Gemaͤsheit des mit dem Staatsschulden⸗Gesetz vom 17. Jan. 1820. (Gesetzsamml. No. 577.) be⸗ reits bekannt gemachten Etats, behufs der Til⸗ gung und Verzinsung 8 1 . b Zu Kompetenzen, Pensionen, Wartegeldern und eeö1ö— Fuͤr die Ober⸗Praͤsidenten, Regierungen, Konsisto⸗ rien und Medizinal⸗Kollegien 5 . 8 Fuͤr die Haupt⸗ und Land⸗Gestuͤte .. Zu Deckung der Ausfaͤlle bei den Einnahmen, zu außerordentlichen Zahlungen und zu Landes⸗ Ver⸗ . MenaMvefxü-fbnerasͤʒekBasn N. Summa der Ausgabe

2,000,000

1,720,000

1,15 10,143,020 2/,700,000 2,500,000 160,000

11] L1““

1 766,000

50,000,000

Artikel jeder Staat nur seine Unterthanen befriedigt

82 8

dam, amburg, Frankfurth a. M. und Leipzig, e besondere CEE“ erlassen. 8 Berlin, den 16ten Jun. 1821. Ee - 1. Immediat⸗Commission zur Vertheilung von Praͤmien auf Staatsschuld⸗Scheiine. * Schmucker, Kayser, Wollnyu.

dasselbe zugleich alle Zlcpraͤngliche, durch die genan no

ferungen bekroffene Glaͤubiger, oder deren zur Erhe⸗ rechtigten Erben, die wegen Forderungen der Art,

noch nicht befriedigt worden, hiedurch auf, ihre Liqug und Legitimationen binnen Drei Monaten, und zwal zum Posenschen Regierungs⸗Bezirk gehoͤrigen Ford, bei dem Chef⸗Praͤsidenten Herrn von Colomb zu fuͤr die zum Bromberger Regierungs⸗Bezirk gehoͤrf 85

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Hoheit bder Prinz August sind

Seine Egeenen der General⸗Lieutenant v. des ersten Armee⸗Korps,

Seine Konigliche Pyritz angekommen. Angekommen:

Borstell, kommandirender Genera von Koͤnigsberg in Preußen.

Abgereist: Seine Durchlaucht der Fuͤrst von Anhalt⸗Kbo⸗ then⸗Steß, nach Pleß. b

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derungen, bei dem Reglerungs⸗Chef Praͤsidenten vo O0 zu Bromberg, und fuͤr die zum Culmer Lande gehze. EhR gHEMvres 8 ,58 derungen, an den Regierungs⸗Chef Praͤsidenken auauaou pel zur Pruͤfung und weitern Feststellung einzutek gsi4 h sßzseb 5 32885 —⸗„B diejenigen, welche schon fruͤher dergleichen Forderunge har Hbiin. -u. madua er d lz⸗ 8 eit u dirt haben, jedoch noch nicht vollstaͤndig befriedizuhit w tste amn arreseene ind verpflichtet, ihre Liquidation und Legitimation LPEIu“ is zn. dem vg bes 22 bei I Ausland. 1 treffen 7 identen nochmals zur Pr. FEB I neche * Ie. 8 1. haris, 9. Jun. Die Verhandlung uͤber das Budget Auf die sofortige Befriedigung des festgestellten in der Deputirten Kammer, nach Annahme der bei⸗ ges in Staats⸗Schuld⸗Scheinen nach dem Nenn⸗Valllrsten Artikel, zum dritten fort, welcher festsetzt, daß zu⸗ ben aber, nach Sr. Koͤniglichen Majestaͤt ausdruͤckktlen 655,274,610 Fr. behufs der Ausgaben im allgemei⸗ stimmung nur, wie gedacht, die urspruͤnglichen (hlewilligt werden sollen, unter welcher Summe sich auch oder deren rechtmaͤßige Erben Anspruch; auch werden nterhaltungskosten fuͤr die Verwaltung der Einnahmen jenigen Liquidanten solcher Art, zugelaßen, welce isrekten und indirekten Abgaben, mit allem, was in dieser diesseitigen Staaten ihren vesten Wohnsitz am amn scht die Veranstaltung gerichtlicher Verkaufe u. s. w. et⸗ 1819, als dem Tage der zwischen Rußland und Pan Kosten erfodert, zu 131,663,735 Fr., und fuͤr die Wieder⸗ gen der Schulden⸗Angelegenheiten des vormalig v ee AE . arschau gese nen Convention, nach dastulzg rohe 4,270,000 Fr. elchnet sinden. es aeeEAeee uter diese allgemeine Rubrik gehoͤrende besondere Aus⸗ betrifft die Civilliste, fuͤr welche 25 Mill. Fr. und au⸗ fuͤr die Koͤnigliche Familie, 9 Millionen zur Vor⸗ bung angesetzt sind. Auf die Bemerkung des Praͤsiden⸗ 8i die Kammer bisher immer diesen Theil der Ausga⸗ Ene alle Diskussion bewilligt habe, fuͤgte sich die Ver⸗ sung heute zu gleichem einstimmigen Anerkenntnisse ohne weitere. Desto lebhafter, stuͤrmischer und mit den staͤrk⸗ beleidigungen der gegen einander stehenden Parteien be⸗ wurde die Diskussion uͤber die andern besonderen Ru⸗ wovon das Naͤhere, so fern es von irgend einem In⸗ fuͤr unsere Leser seyn kann, unserem naͤchsten Blatte halten bleiben muß. 1 Has Journal des Debats berichtigt die Angabe anderer r Blaͤtter von dem Todestage Ludwig des XVII. chen auf den 5. Jun. setzen, dahin, daß dieser ungluͤck⸗

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haben. Liquidationen uͤber etwanige, bei Mobilmaz Preußischen Armee und der Maͤrsche der Rußischen 1 ßischen Truppen vorgekommene Fouragirungen, Vo stellung, Einquartirung u. s. w. gehoͤren nicht zu den guͤtenden Leistungen, sondern nur diejenigen Lieferun welche auf Befehl der Preußischen Behoͤrden mwoofuͤr Verguͤtung versprochen worden, und wori

tige Original⸗Quittungen beigebracht werden koͤn Wer die angesetzte Drei monatliche Frist ohne A voruͤber gehen laͤßt, wird mit seiner Forderung derge eludirt, daß daraus auch kein Anspruch auf Abrechnug eingeraͤumt werden kann.

Ueber den Eingang der Anmeldung, soll den Am den eine besondere Bescheinigung zu ihrer etwanigen mation ertheilt werden. IEihebwem

Berlin, den 7. Jun. 1821.

Friedrich Wilhelm. F

uͤrst von Hardenberg.

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pumexena inh 786 B1111 Hs 1I s 11““

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Ich habe dem Banquier David Schickler, die seiner Pri⸗ vat⸗Verhaͤltnisse wegen nachgesuchte Entlassung aus dem ihm durch das Gesetz vom 17. Jan. 1820 uͤbertragenen Amte eines Mitgliedes der Haupt⸗Verwaltung der Staats⸗Schul⸗ den, unter Bezeigung meiner voͤlligen Zufetedenheir mit sei— ner Dienstfuͤhrung, ertheilt und in dessen Stelle den vorma⸗ ligen Ober⸗Buͤrgermeister Deetz aus Koͤnigsberg in Preußen, welcher von den, in Gemäaͤßheit des obigen Gesetzes, von dem Staatsrath in Vorschlag gebrachten dreien Individuen die Stimmenmehrheit fuͤr sich hatte, zum vierten Mitgliede jener Behoͤrde ernannt. Indem Ich Sie hiervon benachrichtige, uͤberlasse Ich Ihnen, solches zur oͤffentlichen Kenntniß zu bringen, auch wegen der Vereidung des ꝛc. Deetz, nach Maaß⸗

abe der Bestimmung des §. 15. der Verordnung vom 17. Jan. v. J., das Noͤthige zu veranlassen. Berlin den 7ten

Jun. 1821. (gez.) Friedrich Wilhelm. An den Staatskanzler Herrn Fuͤrsten von Hardenberg. Seine Maj. der Koͤnig haben dem, im Gefolge Ihrer Kaiserlichen Hoheit der Großfuͤrstin Alexandra Feodorowna befindlich gewesenen Hrn. von Schukowsky, den rothen Adler⸗ Orden dritter Klasse; und dem vormaligen Billetirer Korn zu Kuͤstrin, das allgemeine Ehrenzeichen zweite Klasse zu verleihen geruhet. * 1I

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Mittelst Allerhoͤchster Cabinets⸗Ordre vom gten d. M. haben Se. Majestaͤt der Koͤnig Allergnaͤdigst zu bestimmen 5 daß behufs des baldigen gaͤnzlichen Abschlusses des

iquidations⸗ und Zahlungs⸗Wesens der, aus der fruͤheren Preußischen Besitzzeit in den jetzt wieder vereinigten Theilen des vormaligen Herzogthums Warschau, versprochenen Verguͤ⸗ tigungen fuͤr Lieferungen an die Preußische Armee in den

Jahren 1805 und 1906 an Naturalien, Fourage und Pfer⸗

den, so wie an die Rußische Armee an Naturalien, Fourage

und Medizin im Jahre 1805, und zwar in den Regierungs⸗

Dcepartements Posen und Bromberg bis zum isten Novem⸗ ber 1806, und fuͤr das Culmer Land bis zum 15ten Decem⸗

ber 26806, die noch nicht befriedigten, in den bemerkten Ge⸗

biets⸗Theilen domicilirenden Interessenten, zur Anmeldun ih⸗ rer Anspruͤche binnen einer praͤclustvischen Frist von drei Mo⸗

naten aufgefordert werden sollen. 8

Indem das ünterzeichnete Ministerlum diesen Allerhoͤch⸗

zur Seggedegn fortgesetzt.

sten Befehl hiermit zur oͤffentlichen Kenntniß bringt, fordert

brinz seine kummervolle Existenz am 8. (Jun., 20 Prai⸗ ahr Acht) geendet, wie seine Todes⸗Akte beweist; auch Se. Maj. Ludwig der Achtzehnte seine Thronbesteigung Jun. 1795. e. der vormalige Gesandte am Berliner Hofe, Marquis -arn 9 32, h nnay ist zum Gouverneur von Fontainebleau ernannt. 9N Z ge. hiemh, v om 26. zum 27. Mai hat ein starker Frost den Wein⸗ 12. 1 98 4 besonders in Osten bedeutenden Schaden zugefuͤgt. der Russisch Kaiserl. Kammerherr Baron v. Stroganoff Kourier von Rom hier eingetroffen. Mans legte der Ehren⸗Kavalier Sr. K. Hoh. des hs von Bordeaux, Graf v. Brissac, namens Hoͤchstdes⸗ und in Auftrag der erhabenen Mutter, den Grund⸗ dem daselbst zu erbauenden Hospital Dieudonné. alenciennes, 5. Jun. Gestern fruͤh ging mit furcht⸗ 1Gekrache das hiesige große Pulver Magazin (das alte Schloß, genannt porte de Lille) in die Luft; die Bom⸗ d Haubitzen zersprangen mit schrecklicher Gewalt. Zum

Berlin, den 17ten Jun. 192 1u. z gr1. Ministerium des Schatzes. vVV1““

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Die erste Ziehung von Praͤmien auf Staatsschu wird, in Folge der Bekanntmachung vom 24ten Auggt im hiesigen Boͤrsenhause oͤffentlich geschehen und zung am 3oten Jun. c. Vormittags um 7 Uhr, mit Ei der 300,000 Praͤmienschein⸗Nummern in das dazu Rad, angefangen werden Se. grig . Das Ziehungsgeschaͤft selbst beginnt am 2ten 9 mittags um 7 Uhr und wird in den folgenden Ih Zu Ziehungs⸗Commifsseat der Herr Regierungs⸗Rath Parzig und der Herr Intendant Ruͤck ernannt. Als Commissarien daß zeichneten Commission, werden der Herr General! Director Bornemann und der Herr Instizrath h als Deputirte aus der Mitte der Aeltesten der hiesttl mannschaft aber abwechselnd die Banquters Herren h S-. J. G. Pietsch und M. H. Men d igen widerstand, in Truͤmmer verwandelt. gen sein. Porseille, 31. Mai. Am 16. u18 die aus Asien angekom⸗ Die gezogenen groͤßeren Praͤmien von 100, Truppen und der Tuͤrkische Poͤbel zu Konstantinopel sich bis 200 Rthlr. incl. sollen schon waͤhrend der Ztehot 8 Aufruhrstand gesetzt haben. Vom fruͤhen Morgen an die hiesigen oͤffentlichen Blaͤtter bekannt gemacht wlannten sie, das Schwert und die Fackel in der Hand, die

b onii * lewbulen der Hauptstadt und ermordeten, ohne Ruücksicht auf Alter IEe spaͤtestens am 2iten R. echtecs vehah vin so wie die Saa Feftcht wat dhi e 8 f2.8 8 8 4 . 8-

G 8 unken Auartier und die Vorstadt Pera bewohnen. Zugleich Saͤmmtliche durch die erste Ziehung herausgein

nge dnn ano gen öö Voss 82 F84 b Irden vom 15ten Septbr. 188 bis nut hte Franzoͤsischen Gesandschaft ward verschont. Der Engli⸗ Seehandlungs⸗Gebaͤude am Montag, Freitag und!

gus Konstantinopel ist vom 7ten abends um 9 Uhr da⸗ abend jeder Woche Vormittags bis 1 Uhr in Preale

ehenn; 5 wiss 7. dabin 28 aus dem 2 2 Hesandten, seiner Gattin und seinem Gefolge geworden Courant, die Coͤllnische Mark fein zu 14 Rthlr. N. 1 sch

baar ausgezahlt und zwar:

lleberhaupt herrsche zu Konstantinopel eine unbeschreibvliche

nung, und man erblicke kein Mittel, der Empoͤrung Schran⸗ 1. Die Praͤmien von 100,000 Rthlrn. bis incl. 140 gegen Aushaͤndigung der Praͤmienscheine und der

setzen. Die gesammten Brittischen Sparbanken gehoͤrigen Staatsschuld⸗Scheine nebst laufenden

undon, 6. Jun. ¹ im v. J. wöͤchentlich 20,000 Pfd. Sterl. in die Bank von darauf folgenden Zins⸗Coupons, und 8 1 2. Die Praͤmien von 20 Rthlrn. gegen Zuruͤckgabe de

ee Aucter stromen nicht allein von allen Theilen des Köö⸗ mienscheine und Vorzeigung der dazu gehoͤrigen

hes sondern auch von Amerika zu der jaͤhrlichen General⸗ schuld⸗Scheine, welche letztere den Inhabern r.

zulverbehaͤlter nicht; die vier großen Thuͤrme des pracht⸗ Gebaͤäudes mit dem darin aufbewahrten Vorrathe an maller Art, stuͤrzten in sich zusammen; nur ein Mensch s Leben. In wenigen Minuten ward dies ehrwuͤr⸗ Dakmal“) des 14zten Jahrhunderts, das mehren Be⸗

umlung in der Pfingstwoche herbei. b er Herzog von Vork wird seinen schoͤnen Landsitz Oatlands dit Absendung der Gelder durch die Post * sch

der darauf Bezug habenden Correspondenz, kagi lalge Nachrichten vom Fort Bolivar, an der Muͤndung des die Praͤmien⸗Vertheilungs⸗Kasse nicht befassen, nzemtdad, datirt den 16. Januar, welche hier uͤber New⸗ koͤnnen die niedrigsten Praͤmien von 20 Rthlrn⸗ bceommen sind, hatten die Feindseligkeiten daselbst durch obigen Bestimmungen auch bei allen Regterungs men den Royalisten und den Patrioten stattgefundenes Kassen vom 15ten Septbr. bis Ende Dec. d. Ihr under ihren Anfang genommen. Jene sollen 4 Sechs⸗ ben werden, 42 100 Mann, diese 30 Mann verloren haben.

Außerdem werden die Haupt⸗Unternehmer, werlfs ward im Jahre 1360 erbaut, und prangt noch in der

e F von ihnen eingeleiteten Bezahlung der Gewinne bb rance Pittoresque.

n Gluͤck erreichte das Feuer die unteren gewoͤlbten gro⸗

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Die New-Times liefert die in der Preußischen Staatszei⸗ tung enthaltene Liste der Personen, deren Tod durch die Wasser⸗ Scheu herbeigefuͤhrt worden ist und aͤußert dabei den Wunsch, daß die Polizei unserer Hauptstadt gegen alle, auf der Straße ohne Maulkorb umherlaufende Hunde, das Todes⸗Urtheil aussprechen und vollstrecken lassen moͤge.

Die Regierung wollte eine Eilpost in Liverpool anlegen, die allemal 21 Meilen *⁷) in einer Stunde fahren soll. Der Versuch ward gemacht und gelang mit einer eigens dazu gebauten Mail⸗ Kutsche; allein fuͤr die Perbe ist es ein grausames Unternehmen, und darum wird es nicht zur Ausfuͤhrung kommen.

Zu Shrewsvurg stuͤrzte ein Theil des Theaters auf das neben⸗ stehende Haus, in dessen oberster Dachstube ein armer Tagloͤhner, mit seiner Frau und sechs Kindern wohnte. Alle wurden mehr oder weniger beschaͤdigt; das juͤngste Kind lag in der Wiege; zwei Sparren des einbrechenden Daches stemmten sich uͤber dasselbe ge⸗ gen einander, und oildeten die Schutzwehr so fest, daß der Saͤug⸗ ling mitten unter dem Gekrache ruhig schlief, wie an der Mutter S vis man ihn aus dem ringsherum liegenden Schutte heraus⸗

olte.

Briefen aus Lima vom 9. Febr. zufolge, hat die Armee, an Pezuella's Stelle, den General⸗Lieutenant La Serna zum Vice⸗Kö⸗ nig proklamtrt. . ub 8 35

Bruͤssel. Der Koͤnigl. Preuß. Gesandte Fuͤrst v. Hatz⸗ feld ist von hier nach Aachen abgereist.

„Wien. „Wir glauben“ sagt der Oestr. Beobachter, „unsern Lesern einen nicht unangenehmen Dienst zu erweisen, wenn wir uns in einige Bemerkungen uͤver die Lage der Europaͤischen Tuͤr⸗ keit in einem Augenblicke einlassen, in welchem die allgemeine Aufmerksamkeit mit vollem Rechte auf die dortigen Ereignisse ge⸗ richtet ist. Wir uͤberlassen uns dieser Ueberzeugung um so mehr, als die eigentlichen Verhaͤltnisse dieses, außer jedem Vergleich mit dem uͤbrigen Europa stehenden Reiches, dem großen Publikum nur wenig bekannt sind."“ anzcht. 4

Die .* sieht in den, in der Europaͤischen Tuͤrkei ausge⸗ brochenen Aufstaͤnden nur zwet sich gegenuͤber stehende Parteien: die der Grrechen und jene der Tuͤrken. Diese Ansicht ist falsch.“

„Die sich zum Griechischen nicht- unirten Ritus bekennenden Bewohner des Osmanischen Reiches theilen sich in vielfache ganz getrennte Volk⸗Staͤmme. Diese Trennung wirkt in diesem Reiche, wie dies der Fall in der ganzen uͤbrigen Welt ist, tief auf jede politische Frage ein. Irgend einen Schluß auf den wahren Stand aus dem alleinigen Grunde des Glaubensbekenntnisses ztehen zu wollen, wäre eben so irrig, als wenn man im Oriente die politi⸗ schen Verhaͤltnisse Europa's nach den verschiedenen christlichen Konfessionen beurtheilen wollte.“ b

„Dtese Verschiedenheit der Volk⸗Staͤmme hat vom Beginn der letzten Ereignisse in der Tuͤrkei an, einen wesentlichen Unter⸗ schied in den Zwecken sowol als in den Verhaͤltnissen der Unter⸗ nehmungen, welche die Ruhe in diesem Reiche sioͤren, veranlaßt.“ „Der erste Aufstand fand in der Kleinen Wallachei durch das Unternehmen des Wallachischen Anfuͤhrers Theodor statt. Er war gegen die Griechen (eigentlich gegen die den Fanar in Konstanti⸗ nopel vewohnenden, unter der Benennung Fanarioten bekannten, großen Griechischen Familien, aus denen die Hosvpodare der bei⸗ den Fuͤrstenthuͤmer, die Pforten⸗Dolmetsche, und die sonstigen, den Griechen vorbehaltenen hoͤheren Bedienstungen im Centrum der Re⸗ gierung gezogen werden) gerichtet. Theodor's Erklaͤrungen gegen die Pforte waren demnach keineswegs im Sinne der Svpstlontie schen Proklamationen abgefaßt.“ .

„Nun erschien in der Moldau Hypstlanti als der Vertreter der rein Griechischen Sache, deren natuͤrliche Anhaͤnger den Pe⸗ lopones bewohnen. Der Fanariot Michael Suzzo, Hospodar der Provinz, entlarvte augenblicklich seinen disherigen Gang, verrieth die Pforte, deren Vertreter

2 eter er war, und erklaͤrte sich gegen dieselbe.

„Die groͤßte Verschiedenheit herrscht zwischen den Dacischen Voͤlkern den eigentlichen Abkoͤmmlingen Römischer Kolonien, und den rein Hellenischen: von beiden unterscheidet sich wieder das Serbische Volk, von Slavischem Urstamme, gleich den Bulgu⸗ ren. Auch fand das Hellenische Unternehmen in der Moldau in dem ersten Augenblicke nur jene Unterstützung, welche bei dem Umsturze der gewohnten Ordnung der Dinge nur zu oft von Seiten der Nichts-besitzenden Klasse geleistet wird. Bald erwachte unter den Besitzern die Furcht vor den Folgen des gewagten Unterneh⸗ mens einiger Fremdlinge, und die Namen selbst der Fanarioten, welche an deren Spitze auftraten, waren nicht geeignet, die Stim⸗ mung des Dacischen Volkes zu gewinnen.“ 1

„Bereits im verflossenen Monate Maͤrz hatte Hypstlanti ins⸗ geheim einen Vertrauten an den Vorsteher des Serbischen Volkes, Milosch Obrenowicz, abgesendet, um ihn zum Aufstande vorzuberei⸗

fodern. Zwischen den Serbiern und den Griechen besteht uber ein

ten, 1ne Unterstuͤtzung des Griechischen Unternehmens aufzu⸗ p

so ausgesprochener Nationalhaß, daß es keineswegs zu verwunderu ist, daß Milosch dem Vorschlage nicht nur kein Gehör gab, son⸗ dern auch der Pforte die Treue der Serbischen Nation beschwor. Auch hat sich Serbien bisher ganz ruhi verhalten, wie dies der Fall von Seiten der Peloponesischen Griechen in fruͤheren Zeiten, wäh⸗ rend der lange und so oft wiederbolten Unruhen in Serbien war.“

„Will man sich demnach nicht truͤgen, so muß man den dere⸗

Stand der Dinge aus dem folgenden Gesichtpunkte de⸗ trachten.