an seiner Stelle sey; worauf ihm der Präaͤsident mit Ruhe er⸗
widerte: das heiße die Kammer schmaäͤhen, wenn man wage zu behaupten, daß irgend jemand der von Frankreichs Ruhme eerfuͤllt sey, nicht hieher gehoͤre; nicht deshalb, sondern weil er
von nicht zum Gegenstande gehoͤrenden Dingen rede, sey er an seine Pflicht erinnert worden. Hierauf schritt die Kammer zur ortsetzung der Verhandlungen uͤber das Budget der Einnah⸗ en, namentlich uͤber das Kapitel der Mittel und Wege, von welchem die einzelnen Artikel groͤßtentheils vorgeschlagenermaßen
angenommen wurden. Der Deputirte Delessart sprach sehr nach⸗
druͤcklich gegen die Lotterie und den verderblichen Einfluß den sie auf die Sittlichkeit des Volkes habe.
Der Konstitutionel enthaͤlt Nachstehendes uͤber Napoleon: Napoleon hat waͤhrend seines Aufenthaltes in St. Helena viel geschrieben; sein Leben war sehr regelmaͤßig, er schlief und stand auf zur rechten Zeit. Des morgens, nach einem Spa⸗ ziergange, diktirte er fruͤher Las Cases, und nachdem dieser die Insel verlassen, Montholon. Gern schwatzte er uͤber die Be⸗ gebenheiten, an welchen er Theil genommen und uͤber die Per⸗ sonen, deren er sich dabei bedient hatte. Man sagt, daß seine Zuhoͤrer alle Abende jene Unterhaltungen in ihr Tagebuch ein⸗
etragen haben; gelangen sie zur Publicitaͤt, so werden sie, wie Aüles was diesen außerordentlichen Menschen angeht, lebhaftes Interesse erwecken. Oft wendete sich seine Unterhaltung auf die gegenwaͤrtige Lage Europa's, indem ihm nur spaͤt einige Nummern von der Englischen Zeitung, der Kourier, zukamen. Aber zu dieser Zeit war es, daß er die Englische Sprache mit großem Fleiße erlernte und in kurzer Zeit es so weit brachte daß er sie mit Leichtigkeit lesen konnte. Seitdem bewilligte
man seine Foderungen und gestattete ihm auch das Lesen Fran⸗ zöͤsischer Buͤcher nnd Journaͤle. Mehre davon sind mit Mar⸗ ginalien von seiner Hand versehen und einige davon werden
chon in London theuer verkauft. De Pradts Ambassade nach arschau hat er mit Noten begleitet und das Original davon soll sich schon in Paris besinden. Nach dem Mittagessen ging
er abermals eine Stunde lang spazieren; dann las er mit lau⸗
ter Stimme fast gewoͤhnlich eine Tragoͤdie von Corneille, fuͤr welchen er eine große Vorliebe hatte. Eine Redensart, die er oft in seinen Gespraͤchen gebrauchte, war: die Zukunft liegt in Gottes Hand. Nur ein oder zweimal hat er den Gou⸗ verneur Hussan Lowe gesehen; er hegte einen unbesiegbaren Widerwillen gegen ihn, und erklaͤrte endlich geradezu, daß er lieber auf der Stelle sterben wuͤrde, als sich zwingen lassen, dessen Anblick zu ertragen. — Man glaubt, daß Bertrand u. Montholon die Depositairs, ja die Eigenthuͤmer seiner Denk⸗ wuͤrdigkeiten geworden sind.
Das Namensfest des Herzogs von Bordeaux (am St.
einrichtage) wurde vom ganzen Hofe festlich begangen. Bei der Kour bemerkte man den Prinzen Castelcicala und den Nuncius Sr. Heiligkeit. Die Damen der Halle uͤberreich⸗ ten Sr. K. H. einen geschmackvollen Blumenstraus. — Die Kammer der Pairs endigte am 14. abends, ihre Sitzungen uͤber die Verschwoͤrung vom 19. August. Heute Mittag wird das Urtheil bei offenen Thuͤren verlesen werden.
Einige Personen hieselbst, sagt die Cazeitte de France, unter anderen Militairs, haben vor einiger Zeit Geschenke vom Fuͤrsten Hypsilanti erhalten, namentlich Taback. 8
Fuͤr veen. Dey von Algier werden zu Marseille
ehre Fregatten erbauet. 1 8 P19,8 8 v. M. ertoͤnte bei Aubenas, in den wilden Se⸗ vennen, ein unterirdisches Getoͤse; Alles wollte fliehen, aber, wo die Fluͤchtigen sich hinwendeten, da tobte es unter ihren Fuͤßen, als wolle die Erde aus ihren Angeln brechen. Endlich that es einen ungeheuren Krach, und der himmelhohe Berg, Gerbier de Jonc, auf dem Frankreichs groͤzter Strom, die Loire, entspringt, stuͤrzte unter einem Donner⸗Geprassel, als
wuͤrden zehntausend Vierundzwanzig⸗Pfuͤnder in dem echorei⸗ chen Joux⸗Gebirge mit einemmale losgebrannt, in einander, und verschwand, und da, wo er gestanden, trat ein See her⸗
vor, dessen empoͤrte Wogen in den ersten Augenblicken, schaͤu⸗ mend sich durch einander peitschten. Noch hat Niemand ge⸗ wagt, das unheimlich scheinende neue Gewaͤsser zu befahren.
Lyon, 13. Jul. Die letzten Ereignisse in verschiedenen Theilen Europas, hatten einen Stillstand der hiesigen Seiden⸗ Fabriken veranlaßt; jetzt haben die Arbeiten derselben aber wieder mit außerordentlicher Thaͤtigkeit begonnen. Die Bestel⸗ lungen fuͤr Teutschland, Russland und Amerika gehen taͤglich haͤufiger ein, und selbst gegen das in Spanien bestehende Ein⸗ fuhr⸗Verbot, liefern unsere Fabrikanten bedeutende Quanta der schoͤnsten Seiden⸗Waaren dorthin. 1
Marseille, 13. Jul. Hier ist ein Umlauf⸗Schreiben aus Odessa eingetroffen, nach welchem die dortigen Korrespon⸗ denten sich in die Unmoͤglichkeit versetzt sehen, die bei ihnen gemachten Bestellungen in Fruͤchten zu verwirklichen. Sie werfen die Schuld davon auf die Maßregeln der Tuͤrkischen Regierung, uͤber die sie sich in hohem Grade beklagen. Auch enthalten mehre dieser Briefe, Stellen, woraus sich ergiebt, daß die unmittelbare Verbindung zwischen Odessa und unserem Ha⸗ fen wol auf laͤngere Zeic unterbrochen werden wird.
Bei diesem Stande der Angelegenheiten ist fuͤr noth⸗ wendig befunden worden, unseren Handel in der Levante so viel moͤglich vor allem Ungemache zu schuͤtzen. Es werden da⸗ her in Toulon noch mehr Schiffe ausgeruͤstet, und die in der
evante befindliche Eskadre soll eine neue Verstaͤrkung erhalten. Admiral Halgan, der zum Befehlshaber derselben ernanut ist, wird taͤglich zu Toulon erwartet, wo er sogleich mit der ersten Abtheilung der Flotte unter Segel gehen wird. Als Hr. Eligagaray, der neu-ernannte Inspekteur unse⸗
rer Universität, das Kollegium zum erstenmale besuchte, er die ihm vorgestellten Professoren also an: Ich werde die Verfuͤgung erlaͤutern, die wegen meiner Bestellung 4 ist; sie ist allerdings ein wenig dunkel, allein Sie werden haben bemerken koͤnnen, daß alle Verfuͤgungen es sind; seh sen es seyn, daß man erfoderlichen Falles zweierlel und Gewicht haben koͤnne. Mit Unrecht nennt man dies kuͤr; es ist Weisheit. Man muß zweierlei Maß und G haben; muͤßte man sich nach dem Gesetze richten, ig Schritten von demselben sich leiten lassen: so wuͤrde de beste Thuͤrsteher regieren koͤnnen. Der Unterricht geg⸗ geht zu gut hier, denn Physik, Mathematik, Chemie, alle Wissenschaften, die Sie lehren, sind dem gesellschast Zustande nur nachtheilig. Unser Koͤnig bedarf keiner 6
ten, wir brauchen monarchische und rellgieuse Menschen
Einer von Ihnen nicht von religieusen und monarchischa sinnungen belebt seyn, so wuͤrde die Marseiller Luft sticken; der Hr. Praͤsident des Koͤniglichen Konseils, da viel auf eine große Instruktion häͤlt, hat es innigst gs daß es nur monarchischer und religieuser, oder vielmete gieuser und monarchischer Prinzipien beduͤrfe. Meine eine sehr thaͤtige Aufsicht wird ihren Anfang nehmen, sind jetzt dem bischoͤflichen Ansehn untergeben. Dieser m Chef fuͤhlt wohl, daß ihre Besoldungen unzureichend sind will die Besoldung, der bei den Lehranstalten angestellten sonen nun vermehren, um ihnen ein anstaͤndiges Auske zu verschaffen, aber keine Reichthuͤmer; dieses Wort mu der Universitat ausgestrichen werden. Wird es mir h seyn, mit Ihnen von mir zu reden? Ich bin Hofmisf Spanien gewesen. Sie wissen, daß man in diesem Lanz Hofmeister als einen Hausbedienten ansieht. Nun woss H. ich bin eilf Jahre lang als ein solcher angesehen mm ich habe meinen Zoͤgling bis zu seinem 24sten Jahre ahl er wird naͤchstens aus den Kolonien zuruͤckkommen, ih aaf nicht, meinen Einfluß auf ihn verloren zu haben, und ich guten Kaffee und guten Zucker bekommen. So muͤssa es machen, um dem Koͤnige gute Unterthanen zu geben⸗ Gibraltar, 25. Jun. Eine, vor 71 Tagen von J Video abgesegelte und vorgestern hier eingelaufene Brigg, drei Spanische Offiziere am Bord, nach deren Aussage Gegend von Buenos Ayres die groͤßte Unordnung herrscht ihrer Abreise war von Lima ein Kauffahrtei⸗Schiff mi Nachricht eingetroffen, daß die Koͤnigl. Armee den vollste sten Sieg uͤber die Insurgenten errungen habe, und daß ren Ansuͤhrer St. Martin gefangen genommen worden se Bruͤssel, 17. Jul. Se. Maj. treffen heute in dam, und den 20. im Aug. nach dem Haag zusammenberufen werden. Darmstadt, 17. Jul. Se. Koͤnigl. Hoh. haben den dem General⸗Lieutenant und General⸗Adjutanten von We geaͤußerten Wunsch, das Direktorium des nunmehrigen 8 Ministerial⸗Departements nicht uͤbernehmen zu duͤrfen, migt, und Sich vorbehalten, denselben in seiner Eiger als General⸗Lieutenant und General⸗Adjutant, weiter zue persoͤnlichen und zu Staatsdiensten zu verwenden. Frankfurt, 20. Jul. In dem nur ¼ Stunde Frankfurt liegenden, unlangst zur Stadt erhobenen Hest Flecken, Bockenheim, ist ein Kurfuͤrstl. Kommissair ange um, wie verlautet, den Ertrag und die Gefaͤlle sowol Staͤdtchens, als des ganzen Kurhessischen Amres Bergen, zu ermitteln. Dadurch hat sich das Geruͤcht verbreitet, dieses Amt welches einen integrirenden Theil der Gras Hanau ausmacht, gegen andere Besitzungen in Nieder⸗9 an das Großherzogthum Hessen ausgetauscht werden Frankfurt beabsichtigte fruͤher schon, gegen Austausch an Ortschaften, dieses Bockenheim zu gewinnen, jedoch verg Die Ferien des Bundestags werden in kurzem angehen. Abgeordnete der Westphaͤl. Domainenkaͤufer Dr. Schreibe willens seyn, vor Abschluß der Sitzungen, eine ande Denkschrift noch einzureichen.
Ein hiesiger Juͤdischer Agioteur, der sich uͤber seine
in Koupons der alten Spanischen, in Holland negozirten C. Schuld eingelassen hatte, fand sich in Folge der neueren, Hope u. Komp., in den Zeitungen publizirten Verfuͤgu Kortes und des, durch diese bewirkten ploͤtzlichen Sinkens Papiere, ruinirt. Er faßte den Entschluß, sich zu entt kaufte ein Paar Pistolen und machte sich auf den Wes Hanau, in Begleitung eines alten Dieners, der das Loo nes Herrn theilen wollte, weil es ihm wider sein Ehftg war, in Diensten eines Herrn gestanden zu haben, der, oder mit Schuld, fallirt haͤtte. Dort angelangt, verkuͤnde Herr den gefaßten Entschluß seiner Frau schriftlich, und hinzu, daß er bei dem Empfange seines Briefes hoffentlic mehr seyn werde. Die Frau stuͤrzt sich zu den Fuͤßt Hauptglaͤubigers R — d, und dieser, von ihren dringenden stellungen geruͤhrt, sichert Vergebung und Nachlaß zu⸗ empfielt ihr zu eilen, um den Verzweifelnden noch am zu finden, und retten zu koͤnnen. Dieser hatte sich in von selbst eines besseren besonnen, und kehrte zuruͤck. N. treue Diener wollte den Fall seines Herrn nicht uͤberleben. fand seinen Leichnam wenige Tage nachher im Maine. Die Zeit der Ernte ist da, allein das Korn hat dul feuchte Witterung nicht zur Reife kommen koͤnnen, u noch weich in der Aehre. Die seit wenigen Tagen ein tene heiße Witterung giebt uns indessen Hoffnung, deö Feldfruͤchte Frist gewinnen werden, die Zeitigung zu vols Die Fruchtpreise haben etwas angezogen. 1 Die Kommission, die sich bisher zu Darmstadt mit
e des Handels der suͤdteutschen Staaten beschaͤftigte, sich jetzt hier; sie hielt am 14. Jul. ihre erste Sitzung. amburg, 10. Jul. Die fuͤr den Koͤnig von England iten 8 Arabischen Pferde sind nun hier eingeschifft, und Ueberfahrt mit 90,000 Mark versichert worden. annover, 20. Jul. Die, am gestrigen Tage in Lon⸗ ttgehabte Kroͤnung Sr. Maj. unsers Allergnaͤdigsten Koͤ⸗ war fuͤr die Bewohner Hannovers eine erfreuliche Ver⸗ ng, ihre aufrichtigen Wuͤnsche fuͤr das Gluͤck ihres er⸗ n Landesherrn und den Glanz seiner Krone, in mehren en Vereinen auszusprechen. — assel, 16. Jul. Unser verewigter Kurfuͤrst hat in sei⸗ estamente vermacht: Seinem Bruder, dem Landgrafen u Hessen in Schleswig, 40,000 Rthlr.; seinem Bruder, andgrafen Friedrich, ebenfalls 40,000 Rthlr. 8 der Ge⸗ ein 20,000, deren Kindern 40,000, dem General von heim eine jaͤhrliche Pension von 1000, dem Herrn von eine Pension von 1200 Rthlrn. ꝛc. Den Schulen auf latten Lande 20,000, dem Gymnasium zu Hanau 1000, gaisen⸗Hause zu Kassel 10,000, dem Arbeit⸗Hause zu andshut. Der Kaͤmmerer und General⸗Bergwerks⸗ scrations⸗Direktor Freiherr v. Schuͤtz in Muͤnchen, hat geiche Mineralien⸗Sammlung, und einen Theil seiner logischen Buͤcher, der hiesigen Universitaͤt geschenkt. bibliothek derselben zaͤhlt jetzt uͤber 115,000 Bañnde; zu Vergroͤßerung sind jaͤhrlich 4000 Fl. ausgesetzt. Nuͤnchen. Es ist berechnet worden, daß, wenn blos liche Hauptstraßen unseres Feaher die Vicinal⸗, Feld⸗ Horfwege noch nicht mit eingeschlossen, mit einer einfa⸗ Dbstbaum⸗Allee besetzt werden, so daß jeder Baum vom n 30 Fuß entfernt zu stehen kommt, das Land 1 ½ Mil⸗ Baäͤume gewinnt; nimmt man den Obstertrag eines es im Durchschnitte jaͤhrlich nur zu ½ Gulden (7 Gr. Konr.) an, so giebt dies jaͤhrlich eine Einnahme von o Gulden. Auf Kommunal⸗Grundstuͤcken soll es Sorge meinden seyn, die Baͤume zu pflanzen und zu unterhal⸗ uf Aerarial⸗Territorien moͤge diese Arbeit den Forstaͤm⸗ bertragen werden. Die segenreichste Verwendung jener findet unstreitig statt, wenn sie zur Verbesserung der ul⸗Anstalten verwendet werden. bchwyz. J. Maj. die Köoͤnigin von Baiern, traf un⸗ Namen einer Graͤfin v. Haag, mit zwei Prinzessin⸗ oͤchtern und der Prinzessin Amalie von Baden, am 3. in St. Gallen, und, uͤber Winterthur, am 5., in Zuͤ⸗
Haag ein; der Staarsrath soll anfn. Hier empfing J. Maj. am 6. den Besuch der Frau gin von St. Leu, welche die Bader zu Baden gebraucht,
b ihn am folgenden Tage in Baden. zuruͤck. Am 9. J. Maj. nach Luzern und dem Rigi ab. Fien, 12. Jul. Ein am 2. d. in Belgrad eingetroffener brachte die Nachricht, daß der, gegen Ali Pascha vor a gestandene Hassein Pascha, sich mit seinen Truppen aͤrschen nach Macedonien zuruͤckziehe. Schon fruͤher viele Griechische Schiffe vor dem Hafen von Solonichi hambery *), 30. Jun. Seit einigen Tagen hatten esinnte das Geruͤcht verbreitet, daß der Koͤnig von Sar⸗ nicht wieder nach Piemont zuruͤckkehren, und daß ein dieses Koͤnigreiches direkt unter fremde Botmaͤßigkeit n werde. Dieses Geruͤcht, das bei allen Klassen von hnern, und besonders bei den Truppen des tapferen Re⸗ es von Savoyen sich verbreitet hatte, brachte in dieses Feine solche Entmuthigung und allgemeine Unzufrieden⸗ ervor, daß die Soldaten den Entschluß gefaßt hatten,
paffen und Bagage nach Hause zu gehen. Dieses Vor⸗
sollte am 23. Jun. vollzogen werden; es gelang indessen bonverneur, Hasselke gluͤcklich zu vereiteln. Etwa 60 Un⸗ ziere und Soldaten wurden verhaftet und in die Cita⸗ bracht, wo sie verhoͤrt werden. us — 82 Jun. Seitdem Mademeiselle Le e, Tochter des Sardinischen Gesandten in Petersburg, annten Trente jours de révolution en Piemont ge- en, folgen Broschuͤren auf Broschuͤren, allein Eine un⸗ ssiger als die andere. Man thut daher am besten, wenn gdie Resultate der Kommission abwartet. Am 25. wur⸗ n die Haͤuser von St. Marsan, Lisio und Col⸗ Mandats de comparaitre angeschlagen, worin zu⸗ die verschiedenen Anklage⸗Punkte angefuͤhrt waren. In gen wird, wie es heißt, das Urtheil gefaͤllt werden. — eues Verzeichnis von 25, deren Guͤter sequestrirt werden, eben erschienen. Den Familien⸗Soͤhnen, die noch kein Vermoͤgen haben, wird ihr Pflicht⸗Theil entzogen. — hemalige Praͤsident der Junta, Marentini, ist nach Suͤ⸗ tflohen. Der Bruder und der Onkel des Majors Col⸗ die bedeutende Aemter bekleideten, haben, wie es scheint, tlassung gesodert; mehre andere Verwandte der Kon⸗ nellen werden diesem Beispiele folgen. — Der Koͤnig m dem Grafen Andezeno, Gouverneur von Savoyen, ufriedenheit zu erkennen zu geben, ihm eine Pension von
gr. auf die Ordens⸗Kasse von St. Maurice angewiesen.
om, 7. Jul. Wie es in den neusten Mallaͤnder Zei⸗
heißt, 88 sich Rossini uach Nordamerika begeben.
er g folgendes Paͤpstliche Edikt erschienen. Herkules,
al Consalvi ꝛc. Die kraͤftigen Maßregeln, welche die
ing zu verschiedenenmalen gegen die Raͤuberbanden “ 11““ Agh
uptstadt des Herzogthums Savoyen.
] “ 8
Loℛoò(oqꝑaχoeͤ11121414A14A1X2*X“
ergriffen hat, die seit einigen Jahren die beiden Provinzen
Marittima und Campagna beunruhigten Und sogar in die von
Lomarca eindrangen, haben diese Raͤuberbanden beinahe gäͤnz⸗
lich vernichtet, indem sich im Dec. 1820 die Anzahl der Ue⸗
belthaͤter in jenen Provinzen nur noch auf 10 belief, welche sich meistens jenseit der Graͤnzen des benachbarten Koͤnigreiches herumtrieben. Wenn auch eine so nahmhafte Verminderung dieser Boͤsewichter es Sr. Heiligkeit moͤglich machen sollte, das Volk von den außerordentlichen Lasten, welche der fruͤhere Stand der Dinge unabweislich erfoderte, zu erleichtern, so war es doch Ihr Wille, daß die Energie der Regierung in Ausrottung des Raͤuberwesens keineswegs gaͤnzlich nachlasse, und es wurden deshalb am 23. Dec. v. J. neue Vorsicht⸗ Maßregeln zu diesem hoͤchst wichtigen Zwecke anbefohlen. Wäͤh⸗ rend dieselben nun den veggcs Erfolg versprachen, begab es sich, daß, in Folge der letzten Begebenheiten in dem benach⸗ barten Koͤnigreiche und des sich verbreitenden Geruͤchtes, als werde die zu jener Zeit der zahlreichen Bande des Massaroni da⸗ selbst ertheilte Amnestie aufhoͤren, ein großer Theil der Raͤu⸗
ber, aus welchen die zahlreiche Bande bestand, dieses Geruͤch⸗
tes Bewaͤhrung fuͤrchtend, sich von derselben trennte und in das Paͤpstliche Gebiet an verschiedenen Punkten einfiel. Die von diesen Raubmoͤrdern in kurzer Zeit begangenen schweren, die Sicherheit des Eigenthumes und der Personen der Buͤrger sowol als der Reisenden verletzenden Verbrechen, haben das Gemuͤth Sr. Heiligkeit zu dem festen Entschlusse gebracht, die Raͤuberbanden gaͤnzlich vernichtet und die oͤffentliche Sicher⸗ heit in den Provinzen wieder hergestellt sehen zu wollen, und Sie haben deshalb befohlen, daß die in erwaͤhntem Edikte befohl⸗ nen Maßregeln noch durch neue, staͤrkere vermehrt werden, welche nicht allein auf die Ausrottung dieser Uebelthaͤter, son⸗ dern auch gegen ihre Wiederentstehung gerichtet sind. ꝛc.
Neapel, 2. Jul. Alle Offiziere der aufgeloͤsten Korps, vom Obersten bis zum Unter⸗Lieutenant, sind von ihren Stel⸗ len suspendirt, duͤrfen die Uniform nicht mehr tragen und er⸗ halten nur einen einfachen Monat⸗Sold unter der Benennung von Subsistenz⸗Geldern. Die Bestimmung ihres Schicksales nach Ablauf dieses Monates, ist jedem selbst uͤberkassen, doch darf er sich nicht aus dem Lande entfernen, weil er dem Skrutinium zu unterliegen hat, welches diejenigen naͤher bezeichnen wird, die der Koͤnigl. Begnadigung noch werth seyn duͤrften.
Christianstadt. Am 4. Jul. ward hier das neue Hof⸗ Gericht uͤber Schonen und Blekingen, in Gegenwart des Kron⸗ Prinzen eroͤffnet.
Warschau, 4. Jul. Am 1. d. M. entzuͤndete sich das Pulver in einem Pulver⸗Hause außerhalb der Schanzen, spreng⸗ te das Dach und zerstoͤrte das Gebaͤude. Von den bei der Arbeit dort angestellten Leuten fand man zwei todt und zwei sehr verstuͤmmelt; die uͤbrigen mehr oder minder verletzt.
Sr. Petersburg, 4. Jul. Der Staatsrath von Langs⸗ dorf, Russ. Kaiserl. General⸗Konsul in Brasilien, gegenwaͤrtig auf Urlaub hier, hatte bei Sr. Maj. dem Kaiser, in Zarskoje⸗ selo eine Privat⸗Abschied⸗Audienz, um die ihm aufgetragene naturhistorische Reise ins Innere von Suͤd⸗Amerika anzutreten.
Aus der Moldau. Das Schreiben, welches Fuͤrst Alex⸗ ander Hypsilanti, noch vor der Eroͤffnung der Kriegs⸗Operatio⸗ nen am 31. März, an die Kalmakans des Hospodars der Wal⸗ lachei erließ, lautete also:
Meine Herren Kaimakans! Z.“
„Die Rechte, welche die letzten Friedens⸗Schluͤsse St. Russisch Kaiserl. Maj. uͤber die zwei Provinzen verliehen ha⸗ ben, setzen mich in den Fall, Sr. Kaiserl. Maj. von dem Zwecke meiner Handlungen und von der gegenwaͤrtigen Lage der Nation Nachricht zu geben, und folglich Allerhoͤchstdemselben die Gefahr be⸗
sie der Versammlungs⸗Ort feindlicher Heere und das Theater des Krieges wuͤrden. Indem Se. Kaiserl. Maj, durch Se. Exc. den Herrn Grafen Capodistrias, aus Liebe zum Frieden und zur Erhaltung des Einverstaͤndnisses, die Bewegung der Nation zuruͤckhielten, wollten Dieselben zugleich durch das Or⸗ gan des Hrn. Baron Stroganoff, Ihres Ministers in Kon-⸗ stantinopel, der Pforte die billigen und zweckmaͤßigen Vor⸗ schlaͤge bekannt machen, die von meiner Seite zu Gunsten der Nation gemacht worden sind und ohne deren Annahme wir die Waffen nicht niederlegen werden. Ich melde dies heute dem Hrn. Baron; zugleich lege ich unsere Foderungen zu den Fuͤ’ ßen Sr. Majestat, und werde die Antwort abwarten, ohne den Feind irgendwo anzugreifen. Ich mache Ihnen, meine Herrn, diese meine Absicht bekannt, damit sie die Paschas am Ufer der Donau davon unterrichten, auf daß auch sie kei⸗ nen Angriff machen, sonst wuͤrde ich mich genoͤthigt sehen, un⸗ ser Recht zu schuͤtzen, und koͤnnte also nicht fuͤr nachtheilige Folgen stehen.“ — — „Die Nachrichtvon dem Ein⸗ ruͤcken der Tuͤrken in Jassy bestaͤtigt sich vollkommen. Es war den 26. dieses Monats, daß die Tuͤrken, angeblich 6000. Mann stark, und nach einem vorhergegangenen Gefechte mit den Griechen, in welchem diese 300 Mann auf dem Platze ließen, die Tuͤrken aber 500 verloren, die Hauptstadt der Mol⸗ dau besetzten. Sie schickten sogleich Streifkorps den Grie⸗ chen nach, deren Anfuͤhrer sich verwundet mit einigen seinern Anhanger uͤber den Pruth rettete. Einige hundert der i Jassy eingeruͤckten Tuͤrken besetzten den fuͤrstlichen Pallast, 50 die Wohnung des Bojaren Gregor Gika und 50 jene des Tufikscha Bascha eines Anhangers Hypsilantis; das uͤbrige Heer sammt der Artillerie ist bei dem Kloster Galata gelagert. Die Bojaren Bukschaneskul und Sandar Grigorosch sielen ale Opfer der Tuͤrkenwuth, weil sie waͤhrend der revolutionairer,
Aemter angenommen, und dieselben nach dem Aus⸗
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kannt zu machen, welche diesen beiden Provinzen drohte, wenn