1821 / 101 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 23 Aug 1821 18:00:01 GMT) scan diff

nister und Staatsrath⸗Praͤsident, errichtet ein ganz millien⸗Fideikommiss fuͤr seine maͤnnliche Nachkommen, nach dem

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Urtheil in zweiter Instanz erschienen, des Erb⸗Lassers umstoͤßt, weil das Vermoͤgen von 0, 600 Fl. 4 14 Gr.) einem Staͤdelschen Kunst⸗Institute, und nicht zum

wecke eines zu errichtenden Institutes, nach dem woͤrtlichen

Ausdrucke des Testamentes, vermacht worden sey, indem, sagt der Urthel⸗Verfasser, dem Staͤdelschen Institute, als einem ens non existens nichts vermacht werden e. Es waͤre traurig, wenn bei der so deutlich ausgespröchenen llens⸗Meinung des sel. Staͤdels, durch ein Versehen im Ausdrucke, ein üstituͤt fuͤr uns verloren gehen sollte, das ols eine der groͤßten Zierden unserer Stadt angesehen werden kann. Schon eine geraume Zeit her, wurde dem Institute jede Veraͤußerung und jede Sen⸗ dung von Zoͤglingen ins Ausland untersagt. Hamburg. Von verschiedenen Nationen sind seit kur⸗

em hier Militairpersonen außer Dienst eingetroffen, die wil⸗ w sind, sich nach Griechenland zu begeben, und am Kampfe gegen die Tuͤrken theilzunehmen. So wie fruͤher Gold, ist jetzt Silber sehr gesucht, und wird in großen Massen ins Ausland versandt, daher auch der Preis von jenem zu wei⸗ chen beginnt, der von diesem aber steigt. Die Ernte ist nicht allein sehr ergiebig, sondern auch in der Aualitaͤt ausge⸗

zeichnet gut. 1— Kassel, 13. Aug. Gestern war auf dem Boulingreen in der Aue, Musterung uͤber sammtliche Truppen der Garnison. Se. Koͤnigl. Hoheit der Kurfuͤrst, in Begleitung Sr. Kaiserl. Hoheit des Großfuͤrsten Nikolaus, Sr. Koͤnigl. Hoheit des Kronprinzen von Preußen und Sr. Hoheit des Kurprinzen, so wie einer zahlreichen und glaͤnzenden Suite, ließen die Trup⸗ pen in Parade desiliren. Mittags war große Tafel und Gala zu Wilhelmshoͤhe; die Wasser⸗Kuͤnste spielten, und eine zahl⸗ reiche Menschen⸗Menge erfuͤllte die herrlichen Anlagen. JJ. Kai⸗ serl. und Koͤnigl. Hoheiten, so wie der ganze Hof, erschienen abends im Theater, welches festlich erleuchtet war. Man gab

die Oper Sargines. Muͤnchen, 25. Aug. Der erbliche Reichsrath Graf v. Toͤrring und Tengling zu Jettenbach, Kaͤmmerer, Staatsmi⸗ neues Fa⸗

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pelches das Testament

Rechte der Erstgeburt und der Lineal⸗Erbfolge.

Unsere verehrte Koͤnigin, von Ihren Prinzessinnen Toͤch⸗ tern Marie und Sophie *), und Ihrer Schwester, eaealce Amalie von Baden begleitet, brachten auf Ihre⸗ chweizer⸗

Reeise, mehre Tage in dem romantischen Berner Oberlande zu, und gingen von da nach Lausanne, und am 31. Jul. nach

Genf.

u“ 10. Aug. Das heute erfolgte Begraͤb⸗ niß des Preuß. Ministers, Grafen von Schlitz genannt Goͤrtz, war ein wehmuͤthig⸗ernstes Fest; nicht die sinnleere Etikette, sondern die Dankbarkeit, die ungeheuchelte Achtung fuͤr den Verstorbenen, rief die Bewohner unßfrer alten teutschen Stadt, in der die Anerkennung fremden Verdienstes einhelmisch is⸗ in den Trauerzug; und darum hatten sich, unaufgefodert, alle Behoͤrden, das Össicier⸗Korps, die Geistlichkeit, die Kaufmann⸗ schaft, die Buͤrgerschaft, ohne Unterschied des Standes, Al⸗ ters und Glaubens, zusammen gefunden, um dem Verewig⸗ ten, der einen trefflichen Fuͤrsten erzogen, der des großen Friedrichs Vertrauen, und unseres verehrten Monarchen Huͤld sich erworben, und der hier uͤber 30 Jahre in unserer Mitte als rechtlicher Mann gelebt, und in dieser langen Zeit, un⸗ zaͤhlige Beweise seiner Menschenfreundlichkeit, und seines mil⸗ den Sinnes gegeben hatte, zu seiner ewigen Ruhestaͤte zu begleiten. Arme Waisen⸗Kinder, und die Knaben des Beschaͤf⸗ tigungshauses, die, wie alle Hilfbeduͤrftige unseres Ortes, ei⸗ nen großen Wohlthaͤter in ihm verloren, bekraͤnzten seine Gruft mit Blumenz und die Thraͤnen frommer Ruͤhrung, die an diesem Grabe von den Dankbaren geweint. wurden, denen der Heimgegangene im Stillen Gutes gethan, fielen als ein frischer Thau des großen Weltmorgens, auf die junge Saat, die der Edle fuͤr Jenseit bestellt hat. n aans

Wien. Der Oestr. Beobachter theilt aus dem in Smyr⸗ na herauskommenden Spectateur oriental einen Artikel aus Smyrna vom 6. Jul. mit; aus diesem Folgendes im Auszuge.

„Die Erbitterung gegen die Griechen scheint abzunehmen. Als bie Tuͤrken sahen, daß die Griechen, aus Furcht vor dem Bairam (drei Festtagen, welche den Ramadan der Tuͤrken be⸗ schließen) auf die See fluͤchteten, so baten sie, weil ihnen die Griechen zu den gewoͤhnlichen Arbeiten unentbehrlich, die Kon⸗ suln der verschiedenen Nationen, saäͤmmtliche Kapitains anzu⸗ halten, die Griechen von ihren Schiffen wieder an das Land zuruͤckzuschicken, und gaben die feierlichste Zusicherung, daß den Griechen fernerhin nicht das mindeste Leid geschehen solle. Die Sache war sehr bedenklich. Indessen gnuͤgten die Konsuln dem Antrage, und alle Griechen wurden noch vor dem Eintritte der Festtage debarkirt. Das Fest selbst ging ruhiger als ge⸗ woͤhnlich voruͤber, und die seitdem einzeln veruͤbten Morde, sind der Mehrzahl der Janitscharen nicht zur Last zu legen, vielmehr haben diese alles Moͤgliche zu Aufrechthaltung der guten Ord⸗ unng beigetragen.“

—, Die Griechen haben sich in Europa und auf den Inseln

empoͤrt. Es i natuͤrlich, daß sie die Folgen ihres Benehmeus

tragen. Sie haben auf ihre Zahl gerechnet. Allein in Asien hesinden sich die Griechen in einer ganz verschiedenen Kathego⸗ rie. Allenthalben an den Kuͤsten, wie im Inneren des Lan⸗ des, sind sie mit einer zahlreichen Tuͤrkischen Bevoͤlkerung ver⸗ schmolzen, so daß auf Einen Griechen acht vis zehn Tuͤrken, also gerade umgekehrt als im Pelopones, gesbit werden

maͤssen. Es ist daher fast unmoͤglich daß sie sich mit ge noch nicht gaͤnzlich wieder herge ellt sey. Obgleich die empoͤren koͤnden. Man glaubte diese Wahrheit 8 Aiwas n enobpfi 8s

brochen.

EWE1“ 8 88 8 9) Beide den 27. Jan. 1806 gehoren.

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kennen zu duͤrfen, und Aiwaly ist nicht mehr!“

l Farsten Hypfilanti zersprengt it⸗ soziehen doch besonders

Zebirgen, noch immer einzelne Griechische Korps herum,

„Uebrigens hat sich unter diesen Insulanern selbst soft ünvermuthet aus ihren Schlupfwinkeln hervorbre⸗

Zwietracht eingestellt. Senates mit Kugeln durchloͤöchert; sie haben das Schi dessen Bord sich der Praͤsident des Senates gefluͤchtet durch Entern genommen, und diesem Praͤsidenten den abgeschnitten; sie haben sodann alle Befehlshaber ihrer t netemr Fahrzeuge abgesetzt. Macht. Man visitirt die Schiffe Europaͤischer Nationen, ihnen Kriegesmunition weg ꝛc. Wie weit soll dieses gehen, ist in Gaͤhrung, und Feuer und Flammen in den See⸗ den. Feierliche und gegenseitig vortheilhafte Traktate kn die Ottomanische Pforte an die vornehmsten Enrop

Maͤchte. Der gegenwaͤrtige Zustand der Dinge ist ihren.

dels⸗Verhaͤltnissen in der ganzen Levante offenbar gnachtt und die Verlaͤngerung dieses Zustandes wuͤrde das Ues heilbar machen.“ 8

„Der Mosselim (Gouverneur) von Smyrna, ist in von Konstantinopel eingelaufener Befehle, verhaftet, me gleich nach der Hauptstadt abgefuͤhrt worden. Man aan baldigst die Ankunft des neuen Mollah, der an die St am 16. Jun. ermordeten *) ernannt worden war.

Zu Magnesia waren blutige Auftritte vorgefallen, blos unter den Tuͤrken.

Auf der Insel Samos ruͤsten sich die Griechen ; kraͤftigen Widerstande gegen die Tuͤrken, die sich an da uͤberliegenden Kuͤste sammeln, und diese Insel mit ein dung bedrohen.

Laut Briefen aus Konstantinopel vom 25sten 9. erhaͤlt die Pforte,“ sagt der Oestr. Beobachter, „forto befriedigende Nachrichten uͤber die Fortschritte ihrer C in den beiden und man kann nach set die Empoͤrung daselbst als beendigt ansehen. Dagegen nen in Kandien ernsrliche Unruhen ausgebrochen zu seyn Die Tuͤrkische Flotte hat die Dardanellen am 16t⸗ sagten Monats verlassen;**) seitdem ist sie in den Gef von Chios gesehen worden, und soll ihre Richtung ne mos genommen haben, dessen Bewohner, im Bunde me von Skola⸗Nuova, zu den Waffen gegriffen, und die des Aufruhrs aufgesteckt haben. In der Lage der

anf der Halbinsel Morea scheint keine Aenderung einge

zu seyn. Die Ruhe in der Hauptstadt ist in der Zeit nicht gestoͤrt worden, und die deshalb erlassenen 8 werden mit Strenge gehandhabt. Schiffswerften und in den Stuͤckgießereien herrscht groß tigkeit. Mehre Kanonier⸗Schaluppen sind im Kanals stellt. Der Kaufmann Danesi, dessen in verschiedenen lichen Blaͤttern gedacht war, ist aus den Gefaͤngni Pforte, ins Exil nach Asien abgeschickt worden. Unn diplomatischen Korps herrscht große Thaͤtigkeit. Konfe zwischen den Gesandten und dem Reis⸗Efendi werden! taͤglich gehalten. Seit der am 17ten Jul. erfolgten¹ eines Packet⸗Bootes aus Odessa, fanden eben so haͤufg sammlungen zwischen der Russich Kaiserl. Mission 1 Divan statt; man erwartere allgemein, sehr bald Kenntnis ihres Erfolges gesetzt zu werden. Das Pe zeigte sich in Rhodos sehr stark, in Smyrna hattah Faͤlle statt, auch war die Seuche auf einigen Schiffe 8 Die Hauptstadt ist, so viel dies bei ihresn Umfange mit Gewisheit gesagt werden kann, noch! Pest⸗Uebel befreit geblieben; doch sind einige Stum hier, auf dem Wege nach Smyrna, Spuren desselben 6

4 vorno, 6. Aug. Berichten aus Corfu zusolgen in Morea die Griechen so ziemlich Meister de 8eang seyn, dagegen die Festungen sich noch in den Haͤn

Tuͤrken befinden. Der Meerbusen von Lepanto ist derul

Platz schrankenloser Seeraͤubereien; keine Flagge q tet, Keiner von der Mannschaft der genommenen Cnh schont. Die Bewohner der Jonischen Inseln scheit falls in großer Gaͤrung zu seyn. Ein Englisches Regt kuͤrslich zur Verstaͤrkung in den Inseln angekommen, jetzt 6 bis 7000 Mann Englische Truppen befinden mi Die Rhede von Livorno gleicht einer Einoͤde, da G Schiffe aus der Levante ankommen. Mehre Griechische⸗ haben bereits ihre Zahlungen einstellen muͤssen.

Kiel, 16. Aug. Das Kopenhagner Dampfbobt 29 Stunden hieher. Der Seeofficier, Kapt. Bille, Dampfboot⸗Fahrt zwischen hier und Petersburg eingefit hofft in kurzem, die Passaglers, die von St. Petersbut London, jetzt ungefaͤhr 3 Wochen brauchen, in 8 Tagel zu befoͤrdern.

Warschau. Von der Brochuͤre des Professor

Wiedergeburt Griechenlands betitelt, ist hier eine 9. Uebersetzung erschienen. 8

St. Petersburg, 7. Aug. Der Geheime Na ryschkin ist, auf sein Ersuchen, von dem Posten als ers Ceremonienmeister, mit Beibehaltung seines Gehalt 4932 Rubel aseiich, entlassen, und an dessen Stelle: heime Rath Ko ogriwow, zum Ober⸗Ceremonienmeister! worden.

Lemberg, 10. Aug. Alle aus der Moldau und chei eintreffende Nachrichten stimmen darin uͤberein, 2

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1 BI1“ 1 2*½ „») S. Nr. 9. d. 3. Artikel Ssmyrng. ) E. den Brüikel Fongantznopel⸗

8

Die Fehleen haben den Pallasthd uͤber

Mangd haͤlt sich bereits fiel Salih

Im Arsenale, alß

Näͤhe der Insel Tenedos, 8 Hauptstadt verbreitete,

Ie bewaffnet

Buarez, der wegen antikonstitutioneller

wol noch einer Bestaäͤtigung.

kleinere Tuͤrkische Korps herfallen. Unter den chen Parteigaͤngern zeigte sich auch vor kurzem ein tes Czorny Georg, der denselben Namen fuͤhrt. Die e Macht in der Moldau schaͤtzt man auf 14,000 Mann, bis zur Ankunft des Jussuf Bascha, unter den Befeh⸗ Bascha von Warna stehen. Sie pluͤndern uͤber⸗ Geraubte um ein Spottgeld weg. Unge⸗ mehrer Auffoderungen von Seiten des Tuͤrkischen Be⸗ hers, daß die ausgewanderten Bojaren zuruͤckkehren sol⸗ t sich doch bis jetzt noch keiner wieder eingesunden. der Moldauischen Gränze, 28. Jul. Am 25. Jul. Bim⸗Bascha mit 1700 Tuͤrken von Faltischan bei dem hschen Kastell⸗Amte Brajeschtie vorhei nach Slatina, wo Hetaͤristen befanden, die sich bei Annäherung der Tuͤr⸗ zas dortige, mit starken Mauern umgebene Kloster zu⸗ So wie die Tuͤrken ankamen, stekten sie die um vster liegenden hoͤlzernen Haͤnser in Brand, und stuͤrm⸗ loster; allein die Hetaͤristen leisteten tapfern Wider⸗ daß die Tuͤrken sich genoͤthigt sahen, die Mauern an ten zu untergraben, und durch fnungen in das Kloster einzudringen. Da die kleine Hetaͤristen dieses nicht verhindern konnte, so zogen sie die Kirche, die Tuͤrken aber abends nach Faltischau zu⸗ Geschuͤtz zu holen. Als die Hetaäͤristen dieses erfuh⸗ enutzten sie die Nacht, um sich ohne Waffen auf das chsche Gebiet zu begeben. Den 26. abends kamen aber⸗ h00 Hetaͤristen nach dem Kloster Slatina; nach ihrer e wollen sich 300 Mann dort sammeln, um unter ihrem ten Anfuͤhrer, Kapitain Jordaki sich nach Bessarabien schlaggen. Gegen sie sollen 6000 Mann Tuͤrken in sch seyn. Die Tuͤrken hatten bei dem Gefecht am ul. 70 Todte, die sie nach Faltischan brachten; die sm verloren 29 Mann. Gen. Graf Wittgenstein ist canew angekommen; dermalen stehen in Bessarabien 5 he Divisionen, die 69,000 Mann ausmachen sollen; 4 inen werden noch erwartet. Alle regulaire Truppen sind hruth weggezogen, und dieser Fluß wird bloß von Ko⸗ ewacht. Auf dem rechten Ufer haben die Tuͤrken einen Kordon gezogen; diese geben ihre Staͤrke in der Moldau ooo Mann an; nach aller Wahrscheinlichkeit sind sie ie Haͤlfte so stark. 1 errmanstadt, 2. Aug. Nach sicheren Berichten aus i, der Russischen Graͤnzstation in Bessarabien, hatte tige Russische Kommandant, 5 Spione des in Jassy ndirenden Tuͤrkischen Pascha, welche Erkundigungen e Staͤrke der Russischen Streitkraͤfte in Bessarabien sollten, ergreifen lassen. daren Mol r.2 Juden. Sie haben ihre Absicht eingestanden, und Bestrafung ins Innere abgefuͤhrt worden. onstantinopel, 21. Jul. Die ganze Tuͤrkische Flotte, durch schnelle Ausruͤstung neuer Schiffe, in den ersten des Jul., wieder aus 2 Linienschiffen, 3 Fregatten, 3 en, 2 Briggs und 30 kleineren Fahrzeugen bestand, vom Sultan gemessenen Befehl erhalten, die im Monat bei Mitylene, von den Griechen erlittene Schmach aufs

dHgeben das

8 zu raͤchen. Den Griechen weit uͤberlegen, ging sie, kom⸗

von dem hiesigen bisherigen Hafen⸗Kommandanten Ca⸗ am 12ten in das Meer von Marmora unter Segel. gsfirte die Dardanellen, und begegnete am 18ten Jul. der vereinigten Griechischen welche sogleich einen heftigen Angriff auf die Tuͤrken Cara Ali wurde, nach den hier von Seiten der Pferte kaunt gemachten Berichten, durch die Dardanellen zu⸗ teben, nachdem die Griechen 2 Fregartten nebst 18 nKriegfahrzeugen erobert hatten. Die zuruͤckgekomme⸗ Fchiffe befinden sich nach dieser Seeschlacht, in schlechtem de im Meere von Marmora. Sobald diese Nachricht sich stroͤmten die Tuͤrken wieder hau⸗ zusammen, und in einigen Stunden waren (gegen 3o0 Griechen aus ihren Wohnungen gerissen und Straßen ermordet.” b Ladrid, 4. Aug. Wiewol einige hiesige Blaͤtter fort⸗ d behaupten, daß hier allgemeine Ruhe herrsche, so ist m Journal des Débats, dem doch nicht ganz so. Am vollte 3z. B. das Volk einen Diener des Koͤniges, Na⸗ Vergehungen be⸗ nach der oͤffentlichen Meinung aber nicht hart genug ommen worden war, vor sein Gericht à la Vinuesa zie⸗ nd es mußte die ganze Garnison der Residenz zu den gerufen werden, um die Excesse dieser blutigen Volks⸗ zu vereiteln. Im Goldbrunnen⸗Klubb werden fort⸗

d die kecksten Reden gehalten; kein rechtlicher Mann

hne Erroͤthen diese Versammlung besuchen, die aus un⸗ enen und ohne alle Beschaͤftigung umherirrenden zuͤgel⸗

Geistlichen, pflichtvergessenen Advokaten und ehrlosen Of⸗ außer Dienst besteht. Noch kuͤrzlich versicherte einer der

t, daß, wenn das Vaterland eines Brutus beduͤrfe, er st diesen vertreten wolle.

n kurzer Zeit hat der Landeshauptmann, drei dringende Er⸗

ngen an die Residenz⸗Bewohner erlassen muͤssen, um sie

[Die neusten Briefe aus Konstantinopel uͤber Wien, vom

rf obige Nachricht

I., enthalten hieruͤber nichts, und beda

mit den friedlichsten Gesinnungen kommen wuͤrden.

die dadurch entstande⸗

Es waren Moldauer, und

auswaͤrtigen

in Ruhe und Ordnung zu erhalten. Die konstitutionel ⸗„revo⸗

lutionaire Partei, unter dem Namen del Martillo bekannt,

(ihr Sinnbild ist der Mord⸗Hammer, mit dem Vinuesa den Todesstreich erhielt) ist fuͤr das Phewan esür. eine dfahrliche Drohwolke an dem Horizonte der inneren Ruhe und Scherheit. 3u Valladolid sielen bei Ziehung der Konskription⸗Loose, die aͤrgerlichsten Auftritte vor. Einer der Ruhestoͤrer ward verhaftet, von seinen Genossen aber sogleich wieder aus den 5 Haͤnden des Militairs befreit; der Landeshauptmann wollte seine Autoritaͤt geltend machen, ward aber verhoͤhnt und be-; schimpft, und nuͤr der Entschlossenheit eines KavaleriePiqgets gelang es, den Redelsfuͤhrer wieder zu verhaften und den Lan⸗ deshauptmann der Volkswuth zu entreißen. . Zu Sarragossa mußte eine strenge Einberufungs⸗Ordre an die militairpflichtigen jungen Leute erlassen werden. Unterm 11. Jul. berichtet der Gouverneur Sr. Maj. aus Ceuta, daß ihm Muley ⸗Solimann einen Besuch mit 4000 Mann angekuͤndigt, zugleich aber versichert habe, daß sie Alls Gou⸗ verneur hat um Verhalt⸗Befehle gebeten. 5. 1 Zu Sevilla sind die verhafteten Mitglieder der sogenann⸗ ten Glaubens⸗Verschwoͤrung, sammtlich in das ehemalige In⸗ quisitions⸗Gebaͤude gebracht und unter strenge Bewachung ge⸗ setzt worden. In der Nacht zum 16. Jul. ward der Priester Domini⸗ guez Vasquez verhaftet; der Grund davon ist noch unbekannt. Es wird hier eiu neues Journal unter dem Titel: „Echo von Padilla“ erscheinen. 2 Der Koͤnig und die Koͤnigin sind bei ihrer Ruͤckkehr von Sacedon, von den Infanten des Koͤnigl. Hauses eingeholt worden. J. J. M. M. wurden von dem versammelten Voöolke mit dem lauten Jubel⸗Rufe „es sebe der konstitutionelle Koö⸗ nig!“ empfangen; die Garnison der Residenz war bis zum Koͤ⸗

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nigl. Palaste en haie aufgestellt. 8 Auf die Anzeige des diesseitigen Konsuls in Algier, von dort sich zeigenden Spuren der Pest, ist die Sanitats⸗Junta zur Einleitung vorbeugender Maͤßregeln beauftragt worden. 82 Lisffabon, 28. Jul. Die Kortes haben verfuͤgt, daß waͤhrend der 4

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ver

Dauer des in Spanien eingeleiteten Prozesses, wegen des Erbfolge⸗Rechts in der Famtlie des Infanten D. Gabriel, der Prinzessin Donna Maria Theresia, Witwe des Spani⸗ schen Infanten D. Pedro“), monatlich eine Million Reis aus dem oͤffentlichen Schatze gezahlt werden soll, um sie in den Stand zu setzen mit ihrem Sohne D. Sebastian, ihrem Range gemaͤß leben zu koͤnnen. K. Die Diskussionen uͤber die einzelnen Artikel der Verfase sung dauern fort; am mweisten ward uͤber den Art. 19 debattirt, der nun also abgefasst ist: „Das Vaterland lieben, dasselbe mit gewaffneter Hand vertheidigen, wenn das Gesetz es be⸗

fiehlt, der Verfassutg und den Gesetzen gehorchen, die verfase⸗

sungsmäßigen Behoörden ehren, und zu den Ausgaben des Staates beitragen: das sind die hauptsaͤchlichsten Pflichten des Staatsbuͤrgers.“ Am 24. begaben sich Se. Maj., begleitet von den Prin⸗ zen und Prinzessinnen von Gebluͤt nach dem Marine⸗Arsenal, um den ersten Nagel in den Kiel einer neu zu erbauenden

Kriegs⸗Fregatte iu schlagen. 8 88 8E“

Porwomzlmrerditoch aed re 1 111“ Breslau. Auf dem am 24. zu Brieg aoͤgehaltenen Jakobi⸗Viehmarkte wurden 2306 Stuͤck auslaͤndische Ochsen aufgetrieben und groͤßtentheils verkauft. Auch ist dort eine Russische Karavane von 37 mit Talg beladenen Wagen durch⸗ gegangen. G Die Stockung des Schlesischen Leinewand⸗Verkehres auf Plaͤtzen, hemmt den Einkauf im Gebirge. Da⸗ gegen vermehrt sich in Hamburg die Nachfrage nach Schlesi⸗ schem Zink, von welchem hier alle Vorraͤthe bereits aufgekauft vorden, und die Preise bedeutend gestiegen sind. Die Wasser⸗ Züfuhr von Kolonial⸗Waaren ist seit einiger Zeit außerordent⸗ lich stark gewesen, besonders von Hamburger raffinirtem Zucker. Die Unruhen in dem Tuͤrkischen Gebiete wirken nachtheias lig auf den Tuchabsatz. 8 Marienau (Ohlauer Kr.) hat durch Schloßen⸗Wetter 21,000 Scheffel Getraide und 560 Schfl. Obst, und Herms⸗ dorff (im naͤmlichen Kr.) 12,000 Schfl. Getraide und 30 Schfl. Obst verloren. 2 Im Reichenbacher und Frankensteiner Kr. wurden Brand⸗ Briefe g und zu Guhrau, Schoͤnwalde und Schoͤn⸗ heyde, die Drohungen schnell hintereinander wahr gemacht, Man hat jedoch den Brandstifter in Schoͤnheyde entdeckt 2 eingezogen; er gestand die Unthat ein, zeigte seine Mitverbre⸗ cher an und erwartet jetzt seine Strafe. 8 Am 24. stieg bei Habelschwert, nach einem anhaltenden heftigen Landregen, die Neiße 9 Fuß, und bei Glaz 13 Fuß uͤber den gewoͤhnlichen Stand; Aecker und Wege wurden da⸗ durch verheert, Bruͤcken weggerissen, und Gebaͤnde beschaͤdigt. Vor einigen Abenden hoͤrte der Nachtwaͤchter, indem er auf seiner Runde das hiesige Schauspiel⸗Haus passirte, in die⸗ sem, mitten in der Nacht, ein lautes Schreien um ilfe. Er bewirkt sogleich die Durchsuchung des Hauses; der Nothschrei kommt aus der Gegend des Parterres. Man tritt in dieses mit mehren Laternen, und oben in der Luft, am Kronleuchter,

*) Diese Prinzessin, geb. 1795, isi die Tochter des Kbniges von Portugal, und fuͤhrt den Namen einer Prinzessin von Beira. Der Infant D. Pedro, der Bater Bruder⸗Sohn des Koͤniges von

Spanien

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