1821 / 112 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 18 Sep 1821 18:00:01 GMT) scan diff

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chen Expositions⸗Anstalten zu errichten. Sie sind dem Ver⸗ kehre sehr foͤrderlich.

Wegen des Konkordats wird Preußen von allen guten Katholiken sehr hoch gepriesen.

Am 2ten hat, wie eins unserer Blaͤtter anfuͤhrt, der Eng⸗ lische Botschafter officiel angezeigt, daß sein Souverain nach der Ruͤckkehr von Dublin, Paris unter dem Namen eines Her⸗ zogs von Braunschweig besuchen werde. Zum Empfange die⸗ ses Monarchen sind schon Maßregeln getroffen worden.

Der Herrzog von Wellington ist vorgestern von hier nach London abgereiset. Noch vor seiner Abreise hatte er bei dem Tuͤrkischen Geschaͤfts⸗Traͤger, Hrn. Manos, zu Mittag geges⸗ sen und eine lange Konferenz mit dem Russischen und Oestreich⸗ schen Botschafter gehabt.

Der Koͤnig von England wird zum 18. Sept. in hiesiger Hauptstadt erwartet. Man ist zu dem Ende beschaͤftigt, die noͤthigen Anstalten im Pallaste Elysee⸗Bourbon zur Aufnah⸗ me des Monarchen zu machen.

Gestern ward ein wichtiges Konseil gehalten, dem der Koͤ⸗ nig in Person praͤsidirte. Es waren zu demselben angesagt: der Herzog von Richelieu, die Minister der Auswaͤrtigen An⸗ gelegenheiten, des Krieges, der Marine, des Inneren, der Fi⸗ nanzen, Hr. Lainé, und der Groß⸗Siegelbewahrer, Hr. de Serre. Dieserletzte konnte, da er sehr krank danieder liegt, indessen nicht erscheinen. Seitdem bemerkt man in den Ministerien des Krieges und der Marine eine vermehrte Thaͤtigkeit.

Mit Errichtung sechs neuer erzbischoͤflicher und bischoͤf⸗ licher Stuͤhle, wird, wie man sagt, die Ausfuͤhrung des, in der letzten Sitzung der Kammern zur Sprache gebrachten Gesetz⸗ Vorschlages uͤber die Pensionen und Gehalte der Geistlichkeit beginnen. Die Anzahl der Dioͤcesen soll nach und nach den Beduͤrfnissen mehr angepasst, doch immer geringer gehalten werden, als vor der Revolution oder nach den Verhandlungen mit dem Paͤpstlichen Stuhle vom Jahre 1817. Siebzig bischoͤfliche Sprengel, waͤren streng genommen ausreichend ge⸗ wesen; zwei will indessen die Regierung aus hoͤheren Ruͤck⸗ sichten noch hinzufuͤgen und zwar, wie schon angenommen wird, zu Marseille und Auxerre. Diese letzte Kirchezaͤhlt seit dem Jahre 258, drei und zwanzig kanonisirte Bischoͤfe, weshalb sie in den sie betreffenden Verhandlungen „die sehr heilige“ genannt wird.

Auf dem Vorgebirge der guten Hoffnung erscheinen jetzt zwei Zeitungen; die eine in Hollaͤndischer, die andere in Eng⸗ lischer Sprache.

Die neusten Berichte aus Katalonien bestaͤtigen, daß das gelbe Fieber, nicht nur im Lazarethe und Hafen von Barcel⸗ lona, sondern auch zu Barcellonette sich gezeigt hat; mehre Bewohner beider Staͤdte haben bereits das Weite gesucht. In dem Departement der Nieder⸗Pyrenaͤen sind die moͤglichsten Vorsicht⸗Maßregeln eingeleitet.

Das Journal des débats erklaͤrt es fuͤr einen schweren Irrthum, daß mehre oͤffentliche Blaͤtter, den ruchlosen Men⸗ schen, der vor kurzem den moͤrderischen Angriff im Wechsel⸗ Bureau des Herrn Moutier beging, mit dem vormaligen Mit⸗ gliede der Civil⸗Kommission auf St. Domingo verwechselt ha⸗ ben (v. St. d. Z.); dieser besindet sich gegenwaͤrtig in Paris; die Leiche jenes Raubmoͤrders ist dagegen noch nicht erkannt.

Ein hiesiger Grieche macht bekannt, daß die durch den Drapeau blanc verbreiteten Nachrichten von Streitigkeiten und Metzeleien zwischen Griechen und Katholiken auf der In⸗ sel Tino, ungegruͤndet seyen.

Marseille. Nach den hier angelangten letzten Briefen aus Konstantinopel, hat man alle nach Pera fuͤhrenden Zugaͤnge mit Janitscharen besetzt, und nicht allein allen bei der Pforte akkreditirten fremden Diplomaten, sondern auch den meisten dort wohnenden Franken besondere Wachen gegeben. Der Di⸗ van hat den fremden Gesandten die foͤrmliche Zusicherung er⸗ theilt, daß die Pforte ihnen die Sicherheit der Franken ver⸗ buͤrge. Wirklich hat derselbe die zweckmaͤßigsten Maßregeln getroffen, indem er die in den Divan berufenen Haͤupter der Janitscharen, fuͤr alle Unruhen verantwortlich machte, ihnen aber zugleich die ausgedehnteste Gewalt uͤber die in der Haupt⸗ Stadt befindlichen Janitscharen ertheilte. Auf die Griechen hat sich aber diese Sorgfalt so wenig ausgedehnt, als auf die

rmenier.

London, 7. Sept. Joseph Bonaparte, den die Franzoͤ⸗ sischen Zeitungen in Morea landen ließen, genießt jetzt, nach Amerikanischen Journalen, das Bad in Saratoga, unter sei⸗ e- fruͤher angenommenen Namen eines Grafen von Survil⸗ iers.

Vom 5. Januar 1807 bis zum 5. Januar 1821 wurden 56,474,302 Zent. roher Zucker in Großbritannien eingefuͤhrt; der Durchschnittpreis pro Zent. war in dieser Zeit, 46 Schill. 9 P. (16 Rthlr. 9 Gr. Pr. Kour.). Im J. 1814 fand der hoͤchste Preis statt. Damals galt der Zentner im Durchschnitte 73 Schill. 44 P. Im J. 1920 dagegen war er am wohlfeilsten; der Zentner galt 33 Schill. P.

Amsterdam. Nach Briefen aus Smyrna vom 2. Aug., war dort zwar nach Ankunft zweier Großen aus Konstantino⸗ pel alles ruhig; inzwischen hatten sich doch mehre Griechische Kaufleute gefluͤchtet, 40 zuruͤckgebliebene waren gefangen ge⸗ nommen und A der angesehnsten daraus nach Konstantinopel gesandt; auch befand sich der Griechische Erzbischof im Gefaͤngnisse.

Frankfurt, 7. Sept. Gestern ist der Kaiserl. Oestreich⸗ sche Bundes⸗Praͤsidial⸗Minister, Graf von Buol⸗Schauenstein, von hier mit seiner Familie nach Wien abgereist.

Hiesigen Boͤrse⸗Geruͤchten nach, soll in Wien naͤchstens eine neue bedentende Anleihe etethe e werden⸗ bei welcher

hiesigen

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rs von 66 Procent

. Metallik⸗Obligationen zu einem Kou gebracht werden koͤnnen.

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Ein aus Brody vom 9. Aug. hier eingelaufenes Schegf

ben sagt: „Die teutschen Zeitungen vergroͤßern sehr die N. sischen Kriegs⸗Ruͤstungen und Truppen⸗Maͤrsche. Der groͤ Theil der Suͤdarmee unter dem Grafen Wittgenstein, st noch in seinen alten Kantonirungen, und hat blos einige leic Truppen an den Pruth vorausgeschickt. Die sogenannte W Armee hat noch gar keine Bewegung gemacht.

Gegen Ende dieses Monates werden wir wahrschein das Vergnuͤgen haben, Se. Großbritannische Maj. in unse Stadt eintreffen zu sehen. Wie es jetzt heißt, wird der Kit von hier aus seine beiden Erlauchten Schwestern in Teut land, mit persoͤnlichen Besuchen erfreuen, und sich von Fra furt zuerst nach Homburg, zur Prinzessin Elisabeth, Landg fin von Hessen⸗Homburg, und darauf nach Ludwigsburg, verwitweten Koͤnigin von Wuͤrtemberg begeben. In Da stadt Vorbereitungen zum Empfange bei der Durchn getroffen.

Alle Nachrichten, aus den Rhein⸗, Main⸗ und Na Gegenden, so wie aus der Pfalz, sprechen von einer noch u licheren Getraide⸗Ernte, als im verflossenen Jahre; dage giebt es eine schlechte Wein⸗Ernte. Goͤttingen, 10. Sept. Die neue Organisation hiesigen Universitaͤtgerichtes, hat nunmehr die Allerhoͤchste nehmigung erhalten.

Von Seiten der Stadt und Universitaäͤt, macht man groͤßten Anstalten zum Empfange unseres Koͤniges.

Der um die Geschichte der Kuͤnste und um die Ku Sammlungen unserer Universitaͤt vieljaͤhrig verdiente Profs Fiorillo, ist heute in seinem 51. n mit Tode abgegang

Hannover, 12. Sept. Gleich nach der Ankunft Staats⸗Ministers, Grafen von Muͤnster, reiste der Quar Kourier Heitmuͤller von hier nach Calais, um bei der dae gen Ankunft Sr. Maj. des Koͤniges, daruͤber schleunigst her Nachricht zu geben.

Die Arbeiten im Koͤnigl. Hoftheater, mit welchen wa sich seit mehren Monaten beschaͤftigte, sind nunmehr beendige das ganze Haus ist mit vielem Geschmacke neu dekorirt.

Saͤmmtliche Gastwirthe, Mieth⸗Kutscher und Pferde⸗Vel her hieselbst sind aufgefodert, bei der Polizei⸗Direktion uül 28 vermiethbaren Zimmer, Wagen und Pferde, Auskunft geben.

Seeit einigen Tagen ist hier ein Lippe⸗Dettmoltscher gierungs⸗Rath eingetroffen, um, wie es heißt, mit der hiest Regierung einen Vertrag abzuschließen, nach welchem Ham ver das Kavalerie⸗Kontingent mit uͤbernehmen wird, wele * Lippeschen Fuͤrstenthuͤmer zur Bundes⸗Armee zu stellen

en.

Kassel. Der Ober⸗Forstmeister v. Baumbach, ist i Hof⸗Jaͤgermeister ernannt worden.

Nuͤrnberg. Die hiesige Stadt, welche zuerst in Bairg ein Getraide⸗Magazin anlegte, geht auch mit Errichtung ei Sparkasse, den uͤbrigen Staͤdten des Koͤnigreiches voran. 2 selbe wird zum 1. Nov. d. J. eroͤffnet.

Wien, 5. Sept. Hiesigen Nachrichten aus Odessa folge, hat der Baron von Stroganoff sich daselbst nur Stunden zur Unterredung mit dem General, Fuͤrsten von 8” genstein aufgehalten, und demnaͤchst seine Reise nach St. tersburg weiter fortgesetzt. 8

Venedig hat seit zehn Jahren an 50,000 Bewohner verloren, lauter reiche Familien, theils Adliche, die auf Guͤter gegangen, theils Handels⸗Leute, die durch die Stock, aller Geschaͤfte gezwungen waren, einen anderen Wirkungst zu suchen. Die Erhaltung der Stadt erfodert in Bezieh auf die sonderbare Lage großen Aufwand. Sobald die Kal nicht mehr unterhalten werden, ist Venedig unbewohnbar.2 ganze 71918 des Adriatischen Meeres hat sich nach Triest zogen. Venedig hat nur noch eine Kuͤsten⸗Schifffahrt, die ah zum Nutzen Triest's dient, welches die Konsumtions⸗Arti en gros kauft, und nach Venedig wieder en détail verhanbe

Die Lage der Griechen in Morea ist nach glaubwuͤrdig Berichten nicht glaͤnzend. Fast alle Festungen, mit Ausnahr einiger im Lande der Mainoten, haben noch Tuͤrkische Bese zungen. Es fehlt den Griechen an Kriegszucht und Krie Kenntnissen. Die Menge der Feldherrn, die sich vielleicht Morea allein auf 80 belaufen mag, welche Alle nach ihrn Gutduͤnken handeln, und mitunter hoͤchst unwissend sind, der Sache der Griechen sehr nachtheilig, da sie jede Ordnung unm lich macht. Man kann sich kaum einen Begriff von der I wirrung machen, die im ganzen Lande, besonders in den lichen Theilen herrscht. Es giebt da mehr als 4o kleine Hu die miteinander keinen Zusammenhang haben, sich wol ag selbst befehden. Einige kleine Siege haben diesen Leuten ein unglaublichen Stolz und ein Selbstvertrauen eingefloͤßt, n. ches wohlgeleitet zwar Nutzen stiften koͤnnte, bis jetzt aber! zu Unordnungen fuͤhrte. Die Tuͤrken benutzen diese Umstaͤn und beunruhigen aus ihren Festungen die Griechen ohne terlaß. Diese Festungen wurden gleich anfangs, mit H. fremder Kriegschiffe, gut verproviantirt, und koͤnnen sich ne lange halten, da die Griechen weder Pulver noch Geschuͤtz ben, und durch ihre Uneinigkeit weit schwaͤcher als ihre Ge ner sind. Der Pascha Selim vertheidigt sich gut; bisher ben die Insurgenten jeden kleinen Vortheil uͤber ihn, mit ¹ lem Blute erkaufen muͤssen. Man sprach von dem Entwuß zu einer Verfassung fuͤr die befreiten Gegenden, aber bei d

2 Im J. 677 betrug die Anzahl der Bewohner 109779

85 EI; een ETEET 8 gen Lage der Dinge sind Krieger wol noͤthiger als Leg en; man diskutirt uͤber Punkte der hoͤheren Staatswissen⸗ t, waͤhrend taͤglich die graͤßlichsten Mordthaten ungestraft bt werden. Die Ankunft der Fuͤrsten Hypsilanti und ntakuzeno hat Aufsehen gemacht, aber es ist zweifelhaft, ob ihnen gelingen wird, einige Ordnung in dieses Chaos zu gen. In einigen Theilen des Peloponesus herrscht mehr dnung, und die Insurgenten haben dort auch mehr Fortschritte acht. Die Mainoten handeln isolirt, haben ihr Land befreit und nehmen an dem Schicksale der Uebrigen auf Mo⸗ wenig Antheil. Auf dem Meere behauptet die aus mehr 100 Krieg⸗Schiffen bestehende Griechische Flotte, ohne eifel den Vorzug. Aus Livadien hat man Nachrichten bis zum 26. Jul. Die schiedenen kleinen Insurgenren⸗Abtheilungen haben eine e Niederlage erlitten. Mahomed Pascha hat das Kastell dien wieder erobert, mehr als 2000 Griechen sind umge⸗ zmen, und die Ueberreste der Livadischen Armee haben sich Morea zuruͤckgezogen. Man schreibt diesen schnellen Un⸗ der Uneinigkeit der Feldherrn zu, wovon sich mehre fruͤ⸗ mit den Thessaliern und Macedoniern vereinigt hatten. Aus Macedonien melden hier angekommene Briefe, psseus habe alle seine Kraͤfte gegen das verschanzte Jenizzar geboten, und mit einem Heere von 24 bis 26,000 Mann Tuͤrken mehrmals angegriffen, die 14,000, nach Anderen boo Mann stark seyn sollen. Bisher hat sich aber das ick nicht fuͤr ihn erklaͤrt; er wurde bereits zweimal zuruͤck⸗ hlagen. Ein allgemeiner Sturm duͤrfte bald statthaben, igstens bereitete sich Alles dazu. Siegen die Griechen, so has Schicksal von Salonichi entschieden; werden sie besiegt, huͤrfte der Macedonische Feldzug als beendigt anzusehen

Schluß des Großherrlichen Manifestes.) „Obgleich sich mein her Wille in der Beobachtung des Grundsatzes ausspricht, diejenigen Unterthanen, welche sich still und ruhig verhal⸗ und blos ihren Beschaftigungen nachgehen, oder auch jene, che sich fruͤher des Aufruhrs und der Empoͤrung schuldig ge⸗

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ccht, spaͤter aber zur wahrhaften Reue und Unterwuͤrfigkeit

ückgekehrt sind, von dem milden Schatten meiner Hohen Erte, wie ehedem beschirmt und beschattet werden sollen: so e ich dennoch in sichere Erfahrung gebracht, daß in einigen en dieser Grundsatz außer Acht gelassen worden. Man uͤbt alt an den wehrlosen, keinen Theil am Aufruhr habenden gen Unterthanen, und erdreistet sich ihr Eigenthum, ihre llien und ihre Kirchen zu uͤberfallen. Es bedarf keiner wei⸗ Erklaͤrung, daß eine solche Handlungsweise weder vom etze noch von der Vernunft gebilliget werde; daß dieselbe jetzt bestehenden Grundsaͤtzen meines erhabenen Reiches zurstraks zuwider laufe, und sich mit dem goͤttlichen Willen ht minder, als mit meinem Kaiserl. Befehle in jeder Hinsicht Widerspruch befinde. Es ist daher klar, daß ein aͤhnliches fahren blos von solchen Menschen herruͤhre, die sich selbst ennend, die Umstaͤnde und Verhaͤltnisse nicht zu unterschei⸗ vermoͤgen.“ „Daher werden gegenwaͤrtig an die drei Fluͤgel von Ana⸗ en und Rumelien meine desfallsigen besonderen Hohen Be⸗ eerlassen und abgesendet.“ 1 „Es ist dem gemaͤß mein Befehl, daß ihr, die ihr die erwaͤhnten iere, Mirimirane, Mollas, Richter, Unter⸗Richter und die gen Obgenannten seyd, gleichfalls diese Ansicht der Dinge hen, euren Distrikten und Gerichtsbarkeiten unterliegenden n bekannt macht, und Euch beeilet, Jedermann bestens ischaͤrfen, daß Jeder, der sich von nun an erkuͤhnen sollte, von jedem Zeichen des Aufruhrs und der Empoͤrung freien, en und schuldlosen Unterthanen zu uͤberfallen, dafuͤr ver⸗ wortlich werde gemacht werden. Diesem Gegenstande sollt ihr bestaͤndig eure Sorge und Aufmerksamkeit weihen, Mittel anwenden, um die in den Aufruhr nicht verwickel⸗ stillen und ruhigen Unterthanen meiner erhabenen Regie⸗ g, vor aͤhnlichen Uebertretungen und Plackereien zu bewah⸗ und euch beeifern, alle jene Vorkehrungen zu treffen, in ge welcher sie unter dem Schatten meiner Gerechtigkeit, der cherheit und Ruhe genießen moͤgen; Diejenigen aber, die sich Bukunft aͤhnlichen Unfugs vermessen sollten, sollt ihr also⸗ davon abzuhalten und zu bestrafen euch beeilen. Des⸗ bHwird, als Verordnung und zur strengsten Befolgung, die⸗ mein Hoher Ferman erlassen und eilends abgesendet.“

„Setzt daher von meinen Kaiserl. Auftraͤgen und Verord⸗ gen Alle sammt und sonders in Kenntnis; und wenn euch unt seyn wird, daß es meine Allerhoͤchste Willens⸗Meinung

daß ihr die groͤßte Sorgfalt traget, um die ruhigen und dlosen Unterthanen nicht, dem edlen Gesetze und Willen der, heimlichen oder oͤffentlichen Ueberfaͤllen und Belaͤsti⸗ hen auszusetzen, und daß die kleinste desfallsige Fahrlaͤssig⸗ oder Versaͤumnis auch euch der Verantwortlichkeit aussez⸗ verde: so sollt ihr demgemaͤß handeln, meinen hohen Be⸗ und Willen vollziehen, die noͤthige Sachkenntnls bethaͤti⸗

‚und euch sorgfaͤltig vor Gestattung des Gegentheils huͤ⸗

Gegeben in den mittleren Tagen des Mondes Sillkide d. i. halben August 1821.

Aehnliche Fermans sind an die Veziere, Mirimirane, Mol⸗ Richter, Viee⸗Richter ꝛc. von Mittel⸗Anatolien, vom lin⸗ Fluͤgel Anatoliens, vom rechten Fluͤgel Rumeliens, von 8 Rumelien und vom linken Fluͤgel Rumeliens erlassen

Croppau. Die an der Preußischen Graͤnze gestande⸗

Innere des Reiches zur wei⸗

nen K. K. Truppen, sind in das teren Bestimmung marschirt.

3 Nen. 8 dem hiesigen Hofe, die Engelsburg von den Truppen einer gro⸗ ßen teutschen Macht besetzt werden sollte s Diari di Roma fuͤr grundlos. 2 F11“

Turin, 30. Aug. Gleich nach der Verurtheilung des mit den Ausspruͤchen gegen die Officiere der Brigade von lex⸗ andrien. Der Lieutenant Laneri ist zum Tode verur⸗ theilt und am 25. d. M. durch den Strang hingerichtet; er soll hauptsaͤchlich den Aufstand der genannten Brigade veran⸗ laßt haben; Paecchiarotti und Cappi de Bayrolo, seine Genos⸗ sen, sind im Bildnisse gehaͤngt, und 24 Officiere zu den Ga⸗ leeren verurtheilt worden.

Stockholm. Auf der Ruͤckreise von Norwegen, ward dem Koͤnige zu Boraͤs*), eine Deputation der Bauern von der Umgegend vorgestellt, welche den allgemeinen Wunsch ei⸗ nes freien Handels mit Norwegen zu erkennen gab. Der Koͤ⸗ nig erwiderte, daß der Grundsatz der Handels⸗Freiheit zwi⸗ schen dem Bruder⸗Volke, kurz vor seiner Abreise von Stock⸗ holm, im Staatsrathe angenommen sey, und daß die Wuͤn⸗ sche der Provinz daher in voraus schon erfuͤllt seyen. Ue⸗ bermorgen reist der Koͤnig nach Helsingborg**) ab.

Warschau, 6. Sept. Se. Kaiserl. Hoh. der Großfuͤrst Nikolaus sind den 3. hier eingetroffen und im Koͤnigl. Lust⸗ Schlosse Lazienki abgestiegen. Am 4. wurden Sr. Kaiserl. Hoh. die hier anwesenden Generale und Officiere beider Ar⸗ meen vorgestellt. Hierauf begaben sich die drei Großfuͤrsten ins Lager bei Powask. 1

Gestern sind Ihro Kaiserl. Hoh. die Groößfuͤrstin Alexan⸗ dra Feoberowna, Gemahlin des Großfuͤrsten Nikolaus K. H. hier eingetroffen. Gleich nach Ihrer Ankunft wurde die Stadt erleuchtet.

Seitdem sich die beiden Großfuͤrsten, Nikolaus und Mi⸗ chael, hier aufhalten, werden taͤglich große militairische Uebun⸗ gen angestellt. Zu diesem Behufe sind saͤmmrtliche Kavalerie⸗ Regimenter ins Lager bei Warschau gezogen worden.

Gestern war großer nateur v. Nowosilzoff.

Heute stroͤmte ein großer Theil der Bewohner unserer Stadt von 12 Uhr des morgens bis spaͤt in die Nacht, nach dem Garten des Koͤniglichen Lustschlosses Lazienki, Kaiserl. Hoh. den Gropfuͤrsten Nikolaus mit seiner erhabenen

hohen Paare durch den Großfuͤrsten Konstantin K. H., die Senareurs, Minister und Civil⸗Beamten, durch den Groß⸗Mar⸗ schal S K. K. Maj.; die Damen durch die Fuͤrstin Zaischek vorgestellt. 1

Folge dessen am Bosphorus eine freie Weltstadt und ein freier Welthafen enrstehen duͤrften.

Der Saltan der kleinen Horde der Kirgis⸗Kaissatzkischen Steppe, Argungasi Abulgasiew, ist hier angekommen.

Die Lamas, welche bekanntlich der Kapitain Lasarew vor einigen Jahren aus Peru mitbrachte, gedeihen sehr gut und werden im Kaiserl. Park zu Zarskojeselo gehegt.

Von den kolossalen Granit⸗Saͤulen zum Bau der Isaaks⸗ Kirche sind bereits 14 aus den Finnlaͤndischen Granit⸗Bruͤchen hieher transportirt.

Madrid, 27. Aug. Eine allgemeine Bangigkeit hat sich der Gemuͤther bemaͤchtigt. Die Generale Sayas und Longa nennt man als Stifter einer geheimen Verbindung, an deren Spitze die Liberalen den Infanten D. Karlos stellen; viele Amerikaner sollen dieser Verbindung sich angeschlossen haben. Am 23. befuͤrchtete man noch einen heftigen Sturm der Par⸗ teien, und eine große Anzahl gewisser Leute verließ die Fon⸗ tana nicht eher, als bis die Gewisheit da war, daß nichts vorfallen werde. Man trug Bedenken, strengere Maßregeln zu ergreifen, aus Besorgnis, die Gemuͤther dadurch mehr

ausgesandt, um die Bewegungen der Klubbisten zu beobachten und wo moͤglich ungtuͤcktiche Ereignisse zu verhuͤten.

Die Minister des Inneren und des Auswaͤrtigen sind von La Granga zuruͤck; ihre Vorstellungen gegen die Absetzung des bisherigen Kriegsministers D. Moreno y Daviz, sind bei Sr. Mazj. ohne Erfolg geblieben; indessen behauptet man, sie seyen in Begriff eine neue Vorstellung zu machen; im Fall auch

diese fruchtlos bleibt, sollen mehre Minister ihre Dimission einreichen wollen.

Man ist einer Verschwoͤrung auf die Spur, die am Abend des 20. ausbrechen sollte. Einige Große, die man zu den Freunden Quirogas zaͤhlt, sollen sich kompromittirt sinden; mehre dem General Morillo uͤbergebene Papiere sollen wich⸗ tige Data uͤber die Urheber und Befoͤrderer, sowol des Ame⸗ rikanischen Krieges als der Revolutionen auf der Halbinsel enthalten.

Vom 15. zum 17. sind in Barcellona 10 Personen an der herrschenden epidemischen Krankheit gestorben.

Der Kriegsminister D. Thom. Moreno y Daviz hat, seiner schwachen Gefundheit wegen, seine Entlas⸗ sung gefodert und der Koͤnig ihm solche in einem schmei⸗ chelhaften Schreiben bewilligt, auch den Gen. Lieut. Con⸗

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“q Staͤdtchen in Westgothland mit 1800 Bew.

⸗“) Feste Schwed. Stapelstadt in Schonen, 7 Meilen von Ko

penhagen.

Das Geruͤcht, daß in Folge eines Traktats mit

Prinzen von Cisterna beschaftigte sich die

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Ball bei dem Kaiserl. Russischen Se⸗

um Se.

Gemahlin zu sehen. Die Generale und Officiere wurden dem

St. Petersburg, 28. Aug. Die hiesige Zeitung sagt: „Oeffentliche Blatter reden von einem Theilungs⸗Plane, L1a

zu erbittern, als zu beruhigen; es sind indessen Kundschafter