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Dem Erzbischofe von Muͤnchen unnd Freising sind die bischoͤflichen Kirchen von Augsbuürg und Passau, als Suffragankirchen untergeordnet, und dem Erz⸗ bischofe von Bamberg die bischoͤflichen Kirchen von Wuͤrz⸗ burg, Eichstaͤdt und Speier. Unter den Kanonikern des Bis⸗ thumes Bamherg findet sich, als der vierte, der bisherige Konsi⸗
storial⸗Rath Fuͤrst von Hohenlohe. Offenbung. Die am 2. Kinzig⸗Thale, in der Gegend des alten gerolseck, bildeten auf demselben Terrain. —
Speier, 23. Sept. den. ward in der hiesigen katholi⸗
t die Bulle bekannt gemacht, wodurch das nach dem Konkordate angeordnete Bisthum von Speier in die Wirk⸗ lichkeit tritt. Diesem gemaäͤß steht nunmehr die katholische Kir⸗ che des Kreises, unter einem Bischofe und nicht mehr unter vieren, wie es bis jetzt der Fall war, von denen einige nach ganz anderen Grundsaͤtzen den Hirtenstab fuͤhrten, als welche ein Bischof des Baierschen Rheinkreises haben muß.
Stuttgart, 9. Okt. Se. Koͤnigl. Maj. sind gestern von Hoͤchstihrer Reise nach Muͤnchen wieder hier eingetroffen.
Wien, 8. Okt. Am 24. v. M. legten Se. Maj. der Kaiser, unter angemessenen Feierlichkeiten, zu dem Militair⸗ Badehause und Spitale in Baden den Grundstein.
Von dem durch die privil. Oestreichsche National⸗Bank eingeloͤsten Papier⸗Gelde, sind abermals Zehn Millionen Gul⸗ den oͤffentlich vertilgt worden. 9
Triest, 24. Sept. (Aus dem Oestreichschen Beobachter.) Durch ein Hestreichsches am 22. Aug. aus Rhodus abgegan⸗ genes Fahrzeug, Kapt. Kolovich, haben wir die Nachricht von der am 14. Aug. 42 Vereinigung der in den dortigen
Gewaͤssern kreuzenden Ottomanischen Flotte, mit der aus Alex⸗ andrien ausgelaufenen Eskader des Statthalters von Aegyp⸗ ten erhalten. Beide vereinigte Flotten segelten am 9. Aug. von Rhodus in der Richtung nach Kandien ab. Obgedachter apitain hatte weder bis zu seiner Abfahrt aus Rhodus, noch auf seiner ganzen Reise durch den Archipelagus das Mindeste von einer Seeschlacht sprechen gehoͤrt, war auch keinem Tuͤr⸗ kischen noch Griechischen Kriegschiffe begegnet. — Der am 14. Sept. aus Zante abgegangene Oestreichsche Kapitain Righetti hat die Nachricht gebracht, daß obgedachte Flotten nach den Kuͤsten von Morea gegen Koron zu steuerten, wo sie zwischen dem 10. und 12. angekommen seyn konnten. — Durch ein am 1. Sept. von Zea (einer der Inseln des Archipelagus) abge⸗
201, Speier 207. —
anbiss
begonnenen Manoeuvres im
Schlosses Hohen⸗
egeltes Fahrzeug haben wir erfahren, daß die verschiedenen 9 Fahrzeug.
Abtheilungen der Griechischen Eskader in die Haͤfen von Hy⸗ dra, Psara und Spezzia zuruͤckgekehrt waren, um dort frische Munition und Lebensmittel einzunehmen. 86“
Genua. Hier geht das Geruͤcht, daß der Koͤnig Karl Felix, in der ersten Haͤlfte des Oktobers, nach seinen Staaten zuruͤckkehren und zu Turin einen feierlichen Einzug halten, der
Koͤnig Viktor Emanuel aber, einen Theil des Winters in Niz⸗
za zubringen wolle. — Kopenhagen. Die ganze Zahl der jaͤhrlich von Kopen⸗ hagen ausgehenden Schiffe nach den Daͤnisch⸗Westindischen In⸗ seln, duͤrfte wol im allgemeinen bis auf vierzig zu berechnen eyn; auch Juͤtland und Fuͤnen senden Schiffe dahin.
Ein reicher Kaufmann in Kanton hat aus Freude, nach
2 Jahren zum erstenmal wieder die Daͤnische Flagge an der Kuͤste von China wehen zu sehen, durch den Kapitain Stage, der unser Chinaschiff, Christianshaven, fuͤhrte, ein Geschenk von mehren Kisten des allerfeinsten Thee’s uͤbersandt.
Die Kultur und Cipilisation soll in den zwoͤlf letzten Jah⸗ ren in China in einem unglaublichen Grade gestiegen seyn; die Sitten sind so verfeinert, daß man uͤberall wo man hin⸗ kommt, in einem Europaͤischen Staate zu seyn glaubt. Auch der Kunstfleiß ist sehr gesteigert. Man verfertigt unter andern
Gold⸗ und Silber⸗Arbeiten, selbst mit Englischem Stempel, von welchen man glauben sollte, daß sie in England selbst ge⸗ arbeitet waͤren. w
Warschau, 7. Okt. Vor einigen Tagen wurde die Trank⸗
nd Fleischsteuer der Stadt Warschau, mit Praga, durch Lici⸗
8— in Pacht gegeben und fuͤr 1,620,000 Gulden“) jaͤhrlich er⸗
anden.
Reval. Im Esthlaͤndischen Gouvernement, unweit des
an der See liegenden Gutes Kunda, im Tolsburger
Neerbusen, ist ein Hafen angelegt, um nach dem Auslande Esthlaͤndische Erzeugnisse zu versenden. Alle nach dem Tarif
ur Ausfuhr erlaubten Erzeugnisse koͤnnen bei dem, an diesem Hafen errichteten Zollhause, nach dem Auslande durchgelassen werden, die Einfuhr hingegen vom Auslande beschraͤnkt sich auf Salz und Haͤringe.
St. Petersburg. Die am 25. Sept. n. St. erfolgte Abreise Sr. Maj. des Kaisers, machen die hiesigen Zeitungen am 2. Okt. n. St. bekannt, mit dem Bemerken, daß sie ge⸗ schehen, um die im Gouvernement Witebsk kantonirenden Gar⸗ de⸗Regimenter die Revue passiren zu lassen, und daß Se. Maj. nach einigen Tagen wieder in hiesiger Residenz erwartet werden. 8 Der Zusluß auslaͤndischer Produkte und Manufakturen mwaͤhrt noch immer fort. Der Absatz ist gering. Alle Maga⸗ zine sind gefuͤllt. Man hat sich sogar genoͤthigt gesehen, in der Naͤhe der Boͤrse einen großen freien Platz zu umzaͤunen, uf welchem, aus Mangel an Magazinen, die Waaren lagern.
Die neu eingerichtete Postkutsche fahrt die 552 Werste von hier bis Riga, in noch nicht 96 Stunden; der erste Platz gilt 35, der weite 45 Rubel Bko. 20 Pfd. Gepaͤck sind frei; fuͤr das Pfd.
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*) à 4 Gr. Kour.
den Franzoͤsischen Ueberfall vom Jahre 1797
Uebergewicht werden 20 Kop. Bko. gezahlt; uͤber 50 † duͤrfen nicht mitgenommen werden.
Kiew. Im Aug. kam hier zum erstenmale ein Dam Schiff an, vom Grafen Woronzow hergesandt, um Fahrze den Fluß auf⸗ oder abwaͤrts zu fuͤhren; es soll ein and
Fahrzeug mit 3500 Pud *) Ladung, gegen den Strom ziegple⸗
mentschug **) ab.
Nowotscherkask. Seit dem Jun. haben wir hier? außerordentliche Duͤrre gehabtz; die Hitze stieg bis auf 32 Gn das Gras in den Steppen ist vertrocknet, das abgemäͤhte 9 hie und da verbrannt. Der hiesige Befehlshaber des Kosach Korps hat hienach, zur Erhaltung der Pferde⸗Herden, die; der Kalmyken⸗Seite jenseit des Don weiden, die gehoͤng Verfuͤgungen getroffen.
Odessa, 22 Sept. Unsere Lage wird jeden Tag e samer. Alles was wir fruͤher sahen, ließ mit Wahrschanle keit auf den nahen Ausbruch des Krieges schließen; jetzt ile zeugen wir uns von einem Tage zum anderen immer uege daß wir uns fruͤher taͤuschten. Wir befinden uns mai Tuͤrken insofern in einem feindlichen Zustande, als alle konme zielle Verbindungen aufgehoͤrt haben, demungeachtet wen die Friedens⸗Hoffnungen immer uͤberwiegender.
Die Hetaͤristen haͤtten sich schon laͤngst zerstreut, wem nicht der, schon durch die Serbische Insurrektion bekannte den unaufhoͤrlich taͤuschte, indem er ihnen noch im August sicherte, sie wuͤrden gewis bald Unterstuͤtzung bekommen moͤchten sich nur noch vier Wochen halten. Unterdessen sch es nun fast gewis, daß die Russen dieses Jahr nicht kom werden.
Von der Wallachischen Gräͤnze den 18. Sept. 2 dor Wiadimiresko war ein Werkzeug jener Partei, die seit langem den nun zum Ausbruche gekommenen Auf vorbereitet hatte; er trennte sich aber bald von derselben,; trat insgeheim mit mehren Bojaren in einen Briefwech welchen Kaminar Sawa zuerst entdeckte. Dieser und Jond bemaͤchtigten sich Theodors, und fuͤhrten ihn nach Tergowse wo ihm, auf Hypsilantis Befehl, in der Metropolie der 4 abgeschlagen wurde; der fragliche Briefwechsel aber wurkn Fuͤrsten Hypstlanti uͤbergeben. Nach dem fuͤr den letztgenann ungluͤcklichen Gefechte bei Dragoschani kamen diese Papiere if Haͤnde Jordaki's, der sie, als er gleichfalls zur Flucht ge thigt wurde, in einem Koffer verwahrt, Landleuten zur bewahrung uͤbergab. Diese aber uͤberlieferten sie dem 8 Bey, wodurch er zur vollstaͤndigen Kenntnis des Zusamme hanges dieser Verraͤtherei gelangte. — Barbuschan Wakarz ist mit 70 Edelleuten zuruͤckgekehrt; sie bezeigen in einer nen Aodresse ihre Ergebenheit an die hohe Pforte. N. aus Siebenbuͤrgen sind vor kurzem 40 hiesige Bewohner m der eingetroffen. —
Von der Moldauischen Graͤnze. Kiaja Bei soll! Kopf verloren haben. Der neue Seraskier ließ den vor zem und widerrechtlich in Roman geweihten Bischof in Fist werfen. Laskaraki, Sturza, Spatar Buhatsh, The Balsch und Nikolaus Konto sind nach Jassy abgegangen. groͤßeren Bojaren machen aber wenig Anstalt dazu.
Von der Russischen Graͤnze erfahrt man, daß das p des dritten Armee⸗Korps bei Schitomir aufgehoben word und dieses Armee⸗Korps Kantonirungen bezogen habe.
Die Zahl der bei dem Kloster Sek umgekommenen H. risten ist noch unbekannt. Die Waffen der Gebliebenen n den auf fuͤnf Wagen nach Niamz gebracht.
Konstantinopel, 10. Sept. Der Bujuruldi (Viß Befehl) welchen der Tuͤrkische Statthalter von Damask” Jerusalem, Derwisch Pascha, unterm 5. Jul. d. J., a 4
koͤnnen. Kurz darauf ging es auf dem A. **) nach K
in seiner Statthalterschaft befindlichen Katholiken erlasse .
fert den Beweis von den Verfolgungen, welche dieselben der juͤngsten Zeit von den Griechen zu erdulden gehabt hat „Es ist“ sagt bei dieser Gelegenheit die Muͤnchner Zeit welche jenen Bujuruldi woͤrtl. liefert, nicht unsere Absicht, großen Aberglauben und die rohen Sitten der modernen C chen zu einer Zeit aufzudecken, wo ihre ungluͤckliche Lage nende Ruͤcksicht und Hilfe erheischt, aber wir koͤnnen, zum staͤndnisse des vorstehenden Artikels, die Bemerkung nicht terdruͤcken, daß sich die Griechen gegen die Katholiken jede von Hinterlist und Verfolgung erlaubten, wie dieses glaubt dige Reise⸗Beschreiber, Pouqueville, Bartholdy, Manc umstaͤndlich beweisen“
Madrid, 27. Sept. Dem Koͤnige ist durch eine Nhe tation, die geschehene Installirung der außerordentlichen NM. angezeigt worden. Se. Maj. versprachen, morgen dle Ch. gen derselben zu eroͤffnen. 1t
Das gelbe Fieber ist zu Barecellona im Abnehmen; staͤrker aber wuͤthet es in Tortosa, wo bei der Bewohnerz von 8000, taͤglich 7o bis 380 Menschen sterben. Das nach Insel Majorka und in das Koͤnigreich Valencia durch . trebandiers gebrachte Faulfieber, hat mit dem Gelben Fü. nichts gemein. Vom 28. d. M. ab wird hier ein ne Journal „Antorcha“ (Fackel) erscheinen.
Sevilla, 14. Sept. Die Kasse der Kathedrale ist 492,000 Realen, durch Einbruch bestohlen worden. General Grimarest ist aus seinem Gefaͤngnisse entsprung Lissabon, 22. Sept. Das Dekret wegen Verminden ar e seth, e.. 91h Zu 54 * Berl. Pfund. 1e 0) 828 50, I Ss1n 1828 ») Er bat hier seit einigen Jahren an Tiefe so verloren, die Barken in der Mitte des Stromes kaum fahren koͤnnen. -——*.) Im Gonvernement Poltawa, 227 Werste von Kiem. 8 “ 1“
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gesttage ist nunmehr publicirt; außer den Sonntagen wer⸗ Fur diejenigen religieusen Feste beibehalten, die von den es bereits bezeichnet worden sind Außerdem werden der Aug. 15. Sept. 1. Okt. 26. Jan. 26. Febr. und 4. als solche Tage festlich begangen, die fuͤr den Ruhm und reiheit Portugals von Wichtigkeit waren. — Die Kortes
den Kronprinzen um die Portugal zu ersuchen. — Der Vorschlag, daß Se. K. H. Ihrer hiesigen Ankunft, die Hoͤfe von Spanien, Frankreich England besuchen moͤchten, fand viele Gegner, ward aber 55 gegen 44 Stimmen genehmigtt.
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an definitiv beschlossen,
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Berlin, 17. Okt. Eine unverschaͤmte Luͤge, welche die beit eines Zeitungs⸗Schreibers erfunden, und die Unwissen⸗ anderer wiederholt hat, bedarf einer Berichtigung, und unterziehen uns diesem Geschaͤfte desto lieber, als es uns egenheit giebt, die neue Europaͤische Politik von der schoͤ⸗ Seite zu zeigen, unter welcher sie vor der unpartheyischen bwelt erscheinen wird. Jene Nachricht sagt, der Kaiser Rußland habe sich alle Vermittlung seiner Hohen Alliir⸗ i seiner Angelegenheit mit der Pforte verbeten, und er⸗ daß er freie Hand gegen die Tuͤrken behalten wolle, wie Hestreich in Italien gelassen. Jedes dieser Worte ent⸗ eine Unwahrhelt. Um zuvor bei dem letzten Satze stehen hbleiben, so ist es bekannt, daß, wenn Oestreich die Beruhi⸗ z Italiens durch seine eigene Armee uͤbernommen hat, Unternehmung und alle sie begleitende Schritte im in⸗ ten Einverstaͤndniße en 1A Pcgh ens Als erg; S. M. der Kaiser von Rußland paybach die erste Nachricht von dem unsinnigen Beginnen Moldauer und Walachen (Griechen, der Religion nach, nicht durch Abstammung noch Sprache) erhielt, fuͤhlte durchdringender Verstand sogleich eine Wahrheit, die nach⸗ durch unwidersprechliche Thatsachen bewiesen worden ist, nämlich der Aufstand in der Tuͤrkei, das Werk derselben en alle rdnung und Ruhe sich auflehnenden Faction sey, wel⸗ nachdem sie zwar verschiedene Staaten Europas durch ihre en des Ungehorsams und der Gottlosigkeit umgekehrt oder uͤttert hatte, und ihren Plan, das heilige Buͤndniß der Mon⸗ een durch die Revolution in Neapel und Piemont zu trennen, ge⸗ gert sah, nunmehr die Maske der Religion annahm, um eine gebenheit herbeizufuͤhren, durch welche das politische Inter⸗ Aller gefaͤhrder werden mußte. Aber die Monarchen er⸗ ten die Hand, welche ihnen dieses Uebel bereitet hatte, Gihr Bund schloß sich noch enger. Sie versprachen sich enseitig, daß der Aufstand Griechenlands, zu welchen Maaß⸗ ein er sie auch in der Folge zwingen wuͤrde, sie nicht ent⸗ ien sollte. Von nn an herrschte uͤber diese Angelegenheit allergroͤßeste und gewiß eine beispiellose Offenheit und. Ue⸗ einstimmung zwischen den Kabinetten. Kein Schritt geschah Seiten des Russischen Hofes, ohne mit den Alliirten des⸗ en verabredet, ohne von ihnen gebilligt zu seyn. Alle ha⸗ laut den Grundsaͤtzen von Rechtlichkeit, von Menschen⸗ he, von Großmuth gehuldigt, welche der Monarch Ruß⸗ ds ausgesprochen und befolgt hat, ohne im mindesten seiner irde zu vergeben; alle haben ihm den Zoll ihrer Bewunde⸗ gund ihres Dankes entrichtet. Jeder Schritt des Russischen einets ist von den Gesandten der anderen großen Maͤchte, Konstantinopel aufs kraͤftigste unterstuͤtzt worden. Die Be⸗ hungen dieser Gesandten hatte nicht die Form einer Ver⸗ ktelung; der Vermittler sucht die uͤbertriebenen Forderun⸗ zweier, mit ihm in freundschaftlichen Verhaͤltnissen stehen⸗ feindlichen Maͤchte herabzustimmen, und durch gegenseitiges chgeben eine Annaͤherung und Versoͤhnung zu bewirken. ß konnte in Konstantinopel nicht der Fall seyn. Die von ßland aufgestellten Forderungen waren von allen Maͤchten, auf Vertraͤge, Recht, Billigkeit und Großmuth gegruͤndet, kannt. Als solche, und folglich als Saͤtze, von denen man nicht im mindesten entfernen konnte, und von deren An⸗ zme oder Verwerfung, Friede oder Krieg abhangen mußte, den sie aufgestellt, und wenn Vermittlung von Seiten der sandten eintrat, so war es blos, insofern sie die Achtung, welcher sie persoͤnlich bei der Hohen Pforte stehen, benutz— ‚um die Vorurtheile ihrer Minister zu uͤberwinden, und
auf die Lage des Ottomanischen Reichs aufmerksam zu ma⸗
n, welches die uͤbereinstimmende Gesinnung der fuͤnf großen üchte gegen sich, und keine andere Alllirten fuͤr sich habe, die obenerwaͤhnte Parthey, und einige Schwindler in utschland. Auch ist es der Stimme der Vernunft gegluͤckt, Jerthum zu zerstreuen, in welchem der Diwan eine Zeitlang delte: zuverlaͤßige Nachrichten aus Konstantinopel melden, die Pforte, noch vor Ankunft des vor kurzem an sie abge⸗ genen Russischen Ultimatums, alle darin enthaltene Forde⸗ gen stuͤckweise angenommen habe; so daß man sagen nte, die Sache sey vollkommen beigelegt, wenn sie nicht h an einigen unbedeutenden Nebensachen hienge, uͤber wel⸗ man die Einstimmung Rußlands und der uͤbrigen Hoͤfe h nicht hatte einholen koͤnnen. Wie sollte also Kaiser Alex⸗ der eine Vermittelung verworfen haben, die ihm nie ange⸗ en worden ist noch angeboten werden konnte? wie sollte er er⸗ ot haben, seine Angelegenheit selbst abmachen zu wollen, da im Gegencheile noch seinen letzten Schritt durch die verbuͤn⸗ en Maͤchte hat thun lassen? Die Feinde der Ruhe in Eu⸗ a moͤgen also auf die Hoffnung Verzicht „leisten, welche von uns berichtigte Zeitungs⸗Artikel in ihnen erregt hatte. eBoͤsewichter, welche aus schaͤndlichen Absichten den bethoͤr⸗
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mit Rußland und den uͤbrigen Allitr⸗
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lecheu die W ffen in
im Orient vergossen worden, werden so viele Verbrechen um⸗ sonst begangen haben. 8 Aachen. Die hiesige Zeitung liefert folgenden Auszug eines Schreibens vom 10. Sept., das ein dasiges Handel⸗Haus von Konstantinopel erhalten hat. 1n „ Wir leben in der tiefsten Ruhe. Das Fest der Tuͤrken, Kourban⸗Bairam genannt, wurde mit einer ganz. auffallen⸗ den Ordnung begangen. Die Regierung hat sich hiebei durch
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Handhabung einer musterhaften Polizei ganz vorzuͤglich ause. .
gezeichnet. Tausende von bewaffneten Tuͤrken durchkreuzten die Straßen, ohne die geringste Ausschweifung zu begehent
— Aus Odessa seit 2 Tagen angekommene Briefe sind sehr
beruhigend. Man hofft fortwaͤhrend⸗ daß die Pforte durch Nachgiebigkeit das Ungewitter abwenden werde, welches uns bedroht. Noch ist kein See⸗Treffem vorgefallen. Die Tuͤrken scheinen die Loͤsung der großen Frage abzuwarten. Mehre Inseln des Archipelagus haben der Regierung kund gethan, sie seyen bereit, die Waffen niederzulegen, allein die Griechische Flotte jage ihnen Furcht ein.“
Breslau. Die von Liegnitz eingesandten, bemalten (in No. 123 d. Z. erwaͤhnten) Urnen, und Alterthuͤmer anderer Art, sind sehr bemerkenswerth. Herrmann, Thebesius und Andere, welche uͤber die in Schlesien gefundenen Alterthuͤmer geschrieben haben, wissen von solchen bemalten Gefaͤßen nichts, und das erste kam im Jahre 1817 an's Tages⸗Licht, indem es mit einigen anderen zu Wohlau beim Straßen⸗Baue gefunden
ward. Es ist Tafel I in den heidnischen Alterthuͤmern Schle⸗
siens, herausgegeben von Buͤsching, *) abgebildet erschienen. Seitdem haben sich mehr und zwar bei Kameese, Schlanz und nun bei Brauchitschdorf gefunden. Außer diesen fanden sich hier sehr schoͤne Sachen von Kupfer vor, als: zierlich ge⸗ arbeitete große Reifen, die, aller Wahrscheinlichkeit nach, zu Kopfringen gedient hatten; mehre sehr vorzuͤgliche Armringe, einige trefflich gearbeitete Nadeln von großer Zierlichkeit, mit Geschmack gearbeitet und schoͤnem edlen Roste uͤberzogen. Ei⸗ genthuͤmlich ist, daß neben und bei den Alterthuͤmern von Bronze auch so viel Bruchstuͤcke von Eisen (Messer⸗Stuͤcke, Nadel⸗Stuͤcke, große Reifen, welche um die Urne lagen) ge⸗ funden worden sind, so daß daraus gewis wird, daß aus dem Vorkommen des Kupfers oder Eisens, auf das Alter der dabei besindlichen Gefaͤße kein sicherer Schluß gemacht werden kann.
Das Allermerkwuͤrdigste aber, und was bis jetzt in Schle⸗
sien noch nie in dieser Vollkommenheit vorgekommen ist, waxr. ein Halsband von blauen Glaskorallen, in 70 Stuͤcken, wohl
erhalten und nur einzeln angefressen; einige darunter sind mit einer gelblichen Farbe in Zickzack bemalt. Außer diesem fand sich noch ein zweites, von dem 120 Korallen geretret sind, weit kleiner als die vorigen und die meisten nur zierlich kleine Glas⸗ Reifen mit einem großen Loche. Dies Band besteht aus hellblauen, dunkelblauen und gelben Glasperlen, und hat sei⸗ nes Gleichen bis jetzt noch nicht in Schlesien gehabt, ja wol schwerlich in Teutschland uͤberhaupt.
Noch immer stockt der auslaͤndische Handel Verkehr mit inheimischen Erzeugnissen, besonders ist dies der Fall bei dem Absatze der Leinwand, auf den die Unruhen im Spanischen
Amerika hoͤchst nachtheilig einwirken.
Der hiesige Maria⸗Geburt⸗Markt fiel im Ganzen schlecht aus. Weiße und bunte Leinwand, auch wollene und baum⸗ wollene Waaren fanden den meisten Absatz. Ein zu Haben⸗ dorff (Kr. Reichenbach) verstorbener Invalide, hatte das hohe Alter von 99 Jahren 4 Mon. erreicht. Noch um 3 Monate aͤlter starb zu Boͤgendorff (Kr. Schweidnitz) die dort seit 50 Jahren angestellte Hebamme, welche waͤhrend dieser Zeit 2911 Kinder eingetragen hatte. Zu Groß Strentz (Kr. Wohlau) geschah am 4. die Einweihung des, auf alleinige Kosten des Grundherrn, Grafen v. Roͤder, ganz neu erbauten Schulhauses. Der zu Landeck verstorbene Post⸗Kommissarius Wagner hat der dortigen Schule sein ganzes Vermoͤgen vermacht. — Die Buͤrgerschaft zu Reichenstein hat zum Bau eines neuen Buͤr⸗ ger⸗-Hospirals, wozu die Kaͤmmerei das Holz geschenkt, die Summe von 1000 Rtehlrn. beigetragen. — Zu der vom hiesi⸗ gen Magistrate, seit 2 Monaten errichteten Spar⸗Kaͤsse haben sich bereits 111 Theilnehmer gefunden, und zusammen 4393. Rthlr. angelegt. e
Bromberg, 1. Okt. In Folge Engl. Nachrichten sind die Preise, vorzuͤglich des Waitzens gestiegen, und es sind be⸗ reits bedeutende Einkaͤufe gemacht. Gleichzeitig heben sich die Preise des Spiritus. In Trzemeszno wird die Tonne mit 40 Rthln. bezahlt, die man bisher fuͤr 30 kaufte. .
Aus der Stadt Schoͤnlake wurden 2000 Stuͤcke Tuch zur Leipziger Messe verschickt. 8*
In der Nacht zum 1. d. M. erlitt die Kreis⸗Kasse zu Chodziesen einen gewaltsamen Diebstahl von 13,000 Rthlrn.; noch seind die Diebe nicht ermittelt. 88
er Musikus Zutkowski rettete mit großer Beherztheit ein in die Weichsel gefallenes Kind.
Das ansehnliche Dorf Dratzig (Czarnikauer Kr.) ist in Flammen aufgegangen. 110 Familien sind dadurch ihres Ob⸗
daches beraubt. “] — — 11. Okt. Das hiesige Koͤnigl. Gymnasium, i. J. 1817 durch des Koͤniges Gnade neu gestiftet, hat bei Gelegenheit der, am 5. und 6. Okt. stattgefundenen diesjährt, 1I“ See . *) Diese Hefte kommen à 1 Rthlr. 8 Gr. bei Hartknoch in Leipzig heraus, und enthalten, außer der noͤthigen Beschreibun
genaue Abbildungen nach der Groͤße der Urstuͤcge.
1u1u““ 8
1b b die Haͤnde gegeben, und die Schuld — des Blutes auf sich geladen haben, welches seit dem Maͤrz——