8 W. Austin, der Erbe Ihrer verstorbenen Majestät, befindet sich jetzt auf Lord Hoods Landsitze bei Copentry.
Auf Madeira ist die neue Ordnung der Dinge eingefuͤhrt, der alte Gouverneur aber nach Lissabon eingeschifft worden.
Der Graf vou Montholon ist mit seiner Gattin nach Paris abgereist. Napoleon soll ihm 18 Mill. Franken vermacht haben. Graf Bertrand kehrt in kurzem nach Frankreich zuruͤck.
Christoph, ehemaliger Kemig von Hayti, hatte in der Be⸗ sorgnis uͤber die Sicherheit seines Thrones, auch Besitzungen in England anßaufen lassen, die ftnun von seiner Witwe uͤber⸗ nommen werden.
Bruͤssel, 22. Okt. Die zweite Kammer hat wegen des bisherigen Außenbleibens eines großen Theiles ihrer Mitglie⸗ der, sich noch nicht konstituiren koͤnnen. 1
raunschweig, 20. Okt. Studiosus Clod ist auf sei⸗ nem Durchmarsche nach Griechenland, von der hiesigen Polizei fest gesetzt worden. 8
Hamburg, 26. Okt. Die zahlreichen hiesigen Zucker⸗ Raffinerien sind jetzt in einer sehr uͤblen Lage, und viele von ihnen haben sich bereits in die Nothwendigkeit versetzt gesehen, ihre Arbeiten einzustellen. Hiezu hat nicht allein das bestaͤn⸗ dige Weichen der Zuckerpreise, sondern hauptsaͤchlich der Um⸗ stand beigerragen, daß ihnen der vorzuͤglichste Debit ihres Fa⸗ brikats, naͤmlich der nach Russland und Oestreich, fast ganz ab⸗ geschnitten worden, indem beide Staaten ihren inlaͤndischen Faͤbriken so bedeutende Beguͤnstigungen zugestanden, daß die Konkurrenz mit ihnen fuͤr die Fremden unmoͤglich wird. — Hiedurch fast ganz auf den Absatz im Preußifchen beschraͤnkt, wurde dorthit so viel raffinirter Zuͤcker eingefuͤhet, daß auch da der Verkauf nur sehr muͤhsam zu bewerkstelligen ist. Ehemals fand wenigstens unser Syrup nach Preußen raschen Abzug; da jedoch in neueren Zeiten, Frankreich und Daͤnemark, ihren Raffinerien fuͤr Syrup sehr starke Exportations⸗Praͤmien zuge⸗ standen, so sind von diesen Laͤndern, namentlich von Bordeaux nach Stettin, so große Massen von Syrup gegangen, daß selbst dieser sonst so kourrente Artikel, keinen Abgang mehr sin⸗ det und hier zu Spottpreisen verkauft wird.
Hannover, 25. Okt. Nach den ersten Tagen rauschen⸗ der Froͤhlichkeit, waren einige der Stille eingetreten. Ueber das Uebelbefinden des Koͤniges herrschte allgemeine Trauer, und die Fremden verloren sich nach und nach aus der Residenz. Die erneute Thaͤtigkeit des Koͤniges ward indessen den Bewohnern der Residenz bald verkuͤndet. Mehren Edelleuten, welche in der Zeit der Uarbaion, den fremden Croberern zu offen angehangen, erhielten Verzeihung; sie erbrech r Koͤniglichen Gnade empfohlen worden, wurde dieselbe bis auf einem Einzigen zu Theil, und dieser Eine litt seine Strafe we⸗ gen Mishandlung Me⸗ Eltern, und seine Abweisung war dar⸗ um ein koͤstlich Zeugnis der zarten, edeln Empfindungen seines hohen Richters; mit vaͤterlicher Sorgfalt und innigem Bedauern betuͤmmerte sich der Koͤnig um das Schicksal meh⸗ rer Landleute, welche im Treibjagen am Hallerbruch durch wuͤ⸗ thige Hirsche schwer beschaͤdigt worden; und seine Anhaͤnglichkeit an sein teut sches Volk bewieß der verehrte Herr auch dadurch, daß mehre Handel⸗ und Gewerk⸗Leute zu Ihm berufen wur⸗ den, aus deren Lagern er eine Menge Hanndͤverscher und teut⸗ scher Fabrikate kaufte, als Stahlwaaren, Tischgedecke, Sticke⸗ reien. Bei dieser Gelegenheit war der Koͤnig auch so gnaͤdig, ein Kunstwerk eines armen Leinewebers aus Linden anzuneh⸗ men, welches in einem aus bunten Drell gewirkten Beutel ohne Nath bestand. Die hohen Fremden waren in dieser Zeit durch große Tanzfeste bei den Herzogen, durch Stallpa⸗ raden und ein Hofkoncert, worin der Meister der Tonkunst, unser Kiesewetrer, wie auch die trefflichen Hornblaͤser Gugel, Vater und Sohn, sich hoͤren ließen, unterhalten worden. Vor⸗ gestern endlich wurden wir durch die Nachricht von der voͤlligen Wiederherstellung Sr. Maj. erfreut, und gestern feierten die Buͤrger der Stadt hierauf das Fest der Genesung ihres Koͤniges durch eine große Fackel⸗Musik. Ein heftiger Schlagregen, der bis abends anhielt, verschleierte schon wieder die Hoffnung; doch spaͤter wurde der Himmel still und sternhell, und unge⸗ stoͤrt blieb das froͤliche Freuden⸗Fest.
Im Schlosse zu Herrnhausen war große Tafel, und im Vorsale, wo die schoͤnen Ahnen⸗Bilder hangen, roͤnte die rau⸗ schende Mustk der Garde⸗Husaren. Gegen acht Uhr bewegte sich der lange Fackel⸗Zug, von zwei Musik⸗Choͤren begleitet, lkangsam von der großen Fontaine heran zum hinteren Schloß⸗ Hofe. Die Fackel⸗Traͤger breiteten sich uͤber den weiten Vor⸗ Raum des Gartens aus, und setzten den dunkeln Platz in volle Taghelle. Die Buͤrger zogen in den Schloßhof selbst, stellten mit ihrer Musik sich unter die Koͤniglichen Fenster, und ein schallendes Vivat und Hurrah machte dem Monarcheu ihre Ankunft kund. Bei dem Volksliede: Heil unserm Koͤnig! erschienen Se Maj. Hoͤchstselbst am Fenster. ach mehren Musik⸗ Stuͤcken wurde auch der bekannte Kroͤnung⸗Marsch aus der Jung⸗ frau von Orleans, vom Schauspieler Geißler komponirt, auf⸗
efuͤhrt, und mit dem Landesvater, dessen Verse fuͤr diese Ge⸗ legenheit eingerichtet waren, geschlossen. Als die Hornisten der Jäͤger⸗Garde dieses originelle Volkslied spielten, und alle Buͤr⸗ Zet den Gesang begannen, oͤffnete der Koͤnig sein Fenster, und begleitete das Lied mit den freundlichsten Bewegungen und Geberden, winkte dann zur Stille, und sprach kraͤftig, in waͤrm⸗ ster Herzlichkeit ergluͤht, folgende denkwuͤrdige Worte, deren sardenbeerlicher Sinn in allen Herzen nachklang: „Gott sey Dant! Gott sey Dank! 1 nug kann ich sagen, wie ich zufrieden bin mit meinen Kindern, und theilen will Ich mit Ihnen Freud und Leid. In den schrecklichsten Umstaͤnden bin ich Hannoveraner geblieben, Han⸗
der Kavalerie.
sieben und zwanzig Verbrechern, die der
Ich bin wieder hergestellt. Nicht ge⸗
1“
noveraner will ich bleiden! Hannoveraner will ich leben! noveraner will ich sterben!“
Ein tobender Freude⸗Jubel beantwortete seine heng Der Herzog von Cambridge machte sich durch freg
Rede. liche Worte Platz auf der dicht besetzten Schloßtreppe, umd
die obrigkeitlichen Personen, Buͤrger⸗Offiziere und Vorstehe
das Schloß hinauf, wo sie, gnaͤdigst empfangen, unter Tusch der Garde⸗Trompeter, auf das Wohl des Koͤnigs t ken. Der Zug ging dann unter froͤhlicher Wechsel⸗Musik, gleitet von den 85 Zuschauern, durch die mit Pechkraͤ beleuchtete Linden⸗Allee, in Ordnung und Ruhe zur Stadt ruͤck. — Die Abreise des Koͤniges ist nun wiederum bis 3. Nov. verschoben. — Se. Koͤnigl. Hoh. der Erzherzog 3e nand reisete heute in der Fruͤhe ab, kehrte aber eine Sun spaͤter zu Fuße zur Stadt zuruͤck. Bei dem Dorfe Lsst die Achse gebrochen und der Wagen umgeschlagen, doch ben S. K. H. fuͤr Ihre Person gluͤcklicherweise unbeschahe — Der Koͤnig wird auf der Ruͤckreise in Goͤttingen ein Stuͤnden verweilen. Unter den neu Angekommenen bhefi sich der Großherzog von Weimar, und der Graf von Ineie (Sohn des gewesenen Koͤniges von Schweden, Gustav Adae
Dem Fuͤrsten von Metternich, eingefuͤhrt vom Mi der Auswaͤrtigen Angelegenheiten, Grafen v. Muͤnster, em ten Se. Maj. am 21. d. M. zu Herrnhausen eine Aude⸗
Man glaubt, der Marquis von Londonderry, und; Metternich werden uns noch nicht so bald verlassen. Wohnung Sr. Durchl., des Fuͤrsten von Metternich, sol 14 Tage gemiethet seyn.
Der Senat der Freien Stadt Bremen hat dem 8 40 Bout. Rheinwein von 1786, 40 Bout. von 2780 un Bout. Moselwein von 1600, als ehrerbietiges Geschenk g. ßen legen lassen. 8
Die von Barcellona kommenden Schiffe von der Ems von dasiger Kuͤste, so wie von der Elbe und Weser, sollen auf weitere Verfuͤgung zuruͤckgewiesen werden. 8
Rostock. Seit dem 15. Jul. ist hier eine, der He burger Boͤrsen⸗Halle aͤhnliche Anstalt eroͤffnet.
Stuttgart, 22. Okt. Des Koͤniges Maj. hat ein na Rang⸗Reglement erlassen; in demselben sind 10 Stuftn Stufe: Departements⸗Minister. Generale der Infanfteae e Kanzler der Koͤnigl. Orden. Oberst⸗Heosoen und Oberst⸗Kammerherr des Koͤniges. Sraats⸗Ministz. Geheime Raͤthe. General⸗Lieutenants; die in der ersten C⸗ nicht genannten obersten Hofbeamten des Koͤniges. Stu Sekretair. Bis hieher das Praͤdikat: „Excellenz.“ z. G. ral⸗Majors. Katholischer Landes⸗Bischof. Praͤsidenten Landes⸗Kollegien. Staats⸗Raͤthe. 4. Direktoren bei den! des⸗Kollegien. General⸗Superintendenten (Praͤlaten.) merherrn. Katholischer Doͤmdechant. Katholischer Gem⸗ Obersten. Bis hieher Personal⸗Adel und Hof⸗Fah , b
Lemberg. Das Gymnasium in Tarnopol wird mit! fange des kuͤnftigen Schuljahres eroͤffnet werden.
Trient, 15. Okt. In der fruͤhsten Vorzeit duß wahrscheinlich zur Verhuͤtung der Weinkelterung aus ums Trauben, zur Weinlese nicht eher geschritten werden, bis der Hohe Priester sein Lamm dem Jupiter geopfert, selbst die ersten Trauben geloͤst hatte. Trient besitzt noch alte Steinschrift, die der Gewohnheit der priesterlichen Z stimmung der Weinlese in den Zeiten der Antonine gede und, unter manchen seitdem erfolgren Modifikationen, hat diese Einrichtung bis heute erhalten, indem der Stadtmags den Anfang ver Weinlese, durch ein foͤrmliches Edikt betn macht. Besonders in diesem Jahre bewaͤhrte sich dieses Herkommen als ein sehr zweckmaͤßiges.
Triest, 11. Okt. Nach einem hier erschienenen Dun sollen Griechen, die gegen die Tuͤrken die Waffen gefuͤhrt, den Oestr. Staaten nicht zugelassen, und wenn sie in A. S ankommen, nach Beendigung derselben zuruͤckgesc werden.
Neapel. Die Grundsteuer in den Staaten diesseit Faro ist auf 6 Mill. 150,000 Dukati *) festgesetzt worde Die Publikation der Paͤpstlichen Bulle gegen die Sektz Karbonari, hat hier den lebhaftesten Eindruck gemacht. große Menge Verirrter schwur mit lauter Stimme und e stastischer Reue die Irrthuͤmer einer Sekte ab, welche, man sie harte glauben gemacht, der Papst gebilligt haben se
Kopenhagen. Auf Porto Rico **) hat man vor kuf ein Komplot unter den Plantagen⸗Negern entdeckt, welch schlossen hatten, alle Weißen auf der ganzen Insel umzul gen. Schon sind mehre gekoͤpft, ein anderer Theil erm noch das Todes⸗Urtheil.
Von den Daͤnischen Provinzen und den Herzogtzt Schleswig und Holstein, sind im Jun. 153,621 ⅞ Tonnen 115,029 Pfd. Graupen und Perlgraupen, 788,088 Pfd. F ter, und 144,151 Pfd. Kaͤse ausgefuͤhrt worden.
Warschau, 20. Okt. Gestern starb hier der vormet Polnische General Mokronowski, allgemein bedauert wegen ner Vorzuͤge des Herzens und des Geistes.⁵ ‧— Se. Maj⸗ Kaiser haben dem Appellations⸗Gerichts⸗Praͤsidenten v. Wyeh chowski und dem Praͤsidenten des Krakauer Tribunale Gostkowski, den Stanislaus⸗Orden ter Klasse, und
Dr. der Medizin Czekirski, denselben Orden 3ter Klasse zur teihen geruhet. — Die hiesige Kaufmannschaft hat dem
*) 4 2 Rthlr. 3 Gr. Preuß. Kour. n15 88. N. e En⸗ **) Eine der Spauischen Großen Antillen in Westindien, 136,000 Bewohnern, worunter 17,500 Neger. .
“ 5 1
E ZZ11“ “] 1“ “ “
eemeinen Zeitung, enthaͤlt jchricht, deren Richtigkeit sich,
bekannten Violinisten Serwaczynski aus Lemberg, welcher mehrmals oͤffentlich hier hoͤren ließ, einen kostbaren Bril⸗ Ring zum Geschenk gemacht * .
Odessa, 2. Okt. Es heißt, die Kaiserl. Garden waͤren der Gegend von Witepsk nach Suͤden hin aufgebrochen. Der Kaiser hat der sich hieher gefluͤchteten Witwe des grichteten ungluͤcklichen Morusi, deren zwei Nichten auf Sklavenmarkte zu Konstantinopel preisgegeben wurden, Pension von 10,000 Rubeln verliehen. 1
Nadrid, 9. Okt. Katalonien ist durch die Verheerun⸗ des herrschenden pestartigen Uebels und die dadurch ver⸗ üßten Auswanderungen, sehr entvoͤlkert worden. — Dem seitigen Gesandten in Lissabon, Grafen Revillagigedo ist egeben, sofort hieher zuruͤckzukehren. — Die Eintheilung verschiedenen Provinzen in Territorial⸗Bezirke, beschaͤftigt extraordinairen Kortes sehr lebhaft; das Reich sollte nach Absicht der Regierung in 47 Landeshauptmannschaften ge⸗ t werden; die Kortes schlagen dagegen 51 vor; die Orga⸗ ation soll nach alphabetischer Ordnung bewirkt werden. — geral Alava ist an die Stelle des General Riego, zum Ge⸗ al⸗Kapitain von Arragonien ernannt worden.
Vom Russisch Kaiserlichen Geschaͤftstraͤger soll eine Note ien unseren Zolltarif, den Kortes uͤbergeben, und an die nbel; und Finanz⸗Kommission verwiesen seyn.
Wegen des Gelben Fiebers darf von hier, emand die Stadt verlassen. b
Herden milchender Ziegen sind in das ungluͤckliche Bar⸗ ona getrieben, damit die armen Saͤuglinge, deren Muͤtter orben sind, versorgt werden koͤnnen Franz. Aerzte und eger trafen dort freiwillig und fruͤher ein, als die von der an. Regierung hingeschickten.
Lissabon, 3. Okt. Die Kortes debattiren fortwaͤhrend h uͤber die Zoll⸗Abgaben zur Verminderung der Einfuhr gaͤndischer Produkte; namentlich veranlasste die vorgeschla⸗ e Abgabe auf die Einfuhr von Brantwein sehr heftige Dis⸗ sionen. Einige Abgeordnete bemerkten, daß diese Spirituosa Fabrikation des Madeira⸗Weines unentbehrlich seyen; An⸗ stellten wieder die Schaͤdlichkeit einer solchen Vermischung Weines mit gebranntem Wasser, und den Nachtheil den ses Verfahren auf den alten Ruf der Madeira Weine fen smuͤsse, in das gehoͤrige Licht. Der desfalsige Gesetz⸗ twurf ist noch ausgesetzt. General Pamplona ist von Insel Tereeira, seinem Geburts⸗ Orte, zum Mitgliede der nes erwaͤhlt. — Der 2. Okt., als Jahrtag der feierlichen minigung der Junten der beiden Hauptstäaͤdte des Portugi⸗ hen Reiches, ward von allen Staͤnden auf das festlichste be⸗ ngen; die ganze Residenz war abends erleuchtet. Se,. Maj. uchten mit der ganzen Koͤnigl. Familie das Theater; die plksrepräsentanten saßen Sr. Maj. zur Rechten und Linken den anstoßenden Logen. — In allen Provinzen Brasiliens
seit dem 5.
en provisorische Gouvernements⸗Junten organisirt werden. † Reden, nach dem Um⸗
Wer durch oͤffentliche und geheime — tze der “ Oꝛdatec strebt und Mistrauen unter Volke ausstreut, soll, nach D. Thom
rbrechens der beleidigten Nation schuldig, bestraft werden. Veracruz, 29. Jul. Der Vice⸗Koͤnig von Neuspanien, doca Graf v. Venadito, ist von den Officieren der Garni⸗ zu Mexiko, seines Amtes fuͤr unfaͤhig erklaͤrt, und der
rechal de Camp, D. Novelda, zu dessen Nachfolger be⸗
It worden. Apadoca will nach Madrid zuruͤckkehren.
8 c, eirnesen EEEöö
H a nbdels⸗ Berichte.
’ genbog, g0. Okt. Die Durchschnitt⸗Preise fuͤr Getraide ren am 13. fuͤr Waitzen 61 Schill. 4 Pence, fuͤr Roggen Schill. 3Pence, fuͤr Gerste 33 Schill. 5 Pence, fuͤr Hafer Schill. 11 Pence, fuͤr Bohnen 33 Schill. 3 Pence, und
Erbsen 31 Schill. 6 Pence pr. Quarter.
NI
1“
Berlin. Nr. 297 der zu Augsburg herauskommenden
“ 1u.“
ö“
enthaͤlt unter dem Artikel Berlin, eine aus dem falschen Namen des einmetz⸗Meisters Wimmel, aus dem, dem Regierungs⸗Rathe Bau⸗Direktor Triest beigelegten adl. Praͤdikate, und aus Angabe, daß der Granit bei Liepe gebrochen werde, hin⸗ gich beurtheilen laͤßt; uͤbrigens ist das ganze dort erzaͤhlte klum dem, welchem die Leitung jener, auf die Errichtung Luther⸗Denkmales in Wittenberg Bezug habenden Arbei⸗ uͤbertragen worden, gaͤnzlich unbekannt. 4 Koblenz, 20. Okt. Heute passirte der Hr. Graf v. mming, Koͤnigl. Preuß. außerordentlicher Gesandter am ertugisischen Hofe zu Rio Janeiro, auf seiner Reise von abon nach Berlin hier durch.
Mauͤnster, 10. Okt. Die Aushebung der diesjaͤhrigen atz⸗Mannschaften fuͤr das
stehende Heer, und gleichzeitig die ision der Landwehr ist uͤberall ordnungmaͤßig geschehen. as Austreten nimmt ab, und es treten fruͤher Ausgetretene die gerichtlich oͤffentlichen Vorladungen sehr haͤufig zuruͤck. Die Eisen⸗Huͤtte bei Bocholt hat wegen Mangels an Ab⸗ „ einen uͤbergroßen Vorrath von Fabrikaten, so daß das shoͤren dieser Fabrik zu befuͤrchten ist, welche nahe bei 50 enschen ernaͤhrt, die Holzkolen in der Gegend bei Preis erhaͤlt d den Umwohnern im Winter vieles Fuhrlohn verschafft. Hinsichtlich der Baumseiden⸗Fabrik in Bocholt lassen sich hre Fabrikanten (Drießen, Schwarz u. s. w.) zur Zufrie⸗
111“X“ 1— 38 8 öʒ11A4X“ G“
geschrieben werden. ¹
homas Antrage, als des
— 272˙
denheit ihrer aͤlteren Kunden, die Verbesserung der aͤlteren Sorten dieses Fabrikates (z. B. Dimitty, sogenannten gestreif⸗ ten. Gutes) besonders angelegen seyn. 8 Der Kaufmann Sinkler aus Amsterdam, hat bei seiner Sehc in Ibbenbuͤren, fuͤr die dortigen Armen 200 Gulden ollaͤndisch dem katholischen Pfarrer eingehaͤndigt. Paderborn. Die hiesige Armen⸗Rechnung pro 18 ½ ergiebt unter andern, daß 493 kranke Arme, durch die lobens werthe, und mit allgemeinem Danke anerkannte Uneigennuͤtzig⸗ keit unserer Aerzte, unentgeltlich behandelt, 10 arme Lehrkna⸗ ben, bei Handwerkern untergebracht, und mehre verarmte Handwerk⸗Familien mit Vorschuͤssen zum Betrieb ihrer Pro⸗ fession, unterstuͤtzt worden 8 Bei der ersten Einrichtung solcher Armen⸗Institute, besonders wenn sie mehr durch eige⸗
nen Betrieb der Ortbewohner, als durch unmittelbare Ein⸗
wirkung der hoͤheren Behoͤrden veranstaltet werden, versteht sich jeder Bewohner gern zu einem ansehnlichen Beitrage, um von der laͤstigen Bettelei befreit zu werden. Wird diese aber nicht mehr empfunden, so erscheint der in dieser Absicht gege⸗ bene Beitrag als eine laͤstige Abgabe, von welcher man gaͤnz⸗ lich befreit zu werden, oder die man wenigstens immer mehr zu mindern sucht. Darum ist es eine wohlthaͤtige gesetzliche Vor⸗ schrift, daß jeder Ortbewohner zu einem angemessenen Armen⸗ Kassen⸗Beitrage verpflichtet wird, weil ohne diesen die Unter⸗ stuͤzung der Armen nicht bewirkt werden kann. Nach v. Fellen⸗ bergschen, gewis ganz richtigen Grundsaͤtzen, muß, bevor der zte oder letzte Termin des bedungenen Lehrgeldes fuͤr die 10 Lehrknaben an ihre Meister ausgezahlt wird, der Lehrtnabe beim Stadt⸗Direktor protokollarisch erklaͤren, daß er, sobald es
seine Umstaͤnde erlauben wuͤrden, den Betrag des fuͤr ihn ge⸗
zahlten Lehrgeldes an die Armen⸗Kasse wieder ersetzen wolle. Posen. Im Großherzogthume Posen bestehen unter der Leitung einer General⸗Direktion, zwei Feuer⸗Societaͤten, die der Srtaͤdte, und die des platten Landes.
Die vorkommenden Brandschaͤden werden nebst den Ver⸗
walt⸗Kosten seit dem 1. Jun. 1815 auf die Societaͤts⸗Glie⸗ der repartirt. A Zur Zeit der Herzoglich Warschauschen Regierung bestand eine andere Einrichtung. Die Beitraͤge wurden nach einem fest⸗ stehenden Satze mit ½ pCt. von massiven, und ½ pCt. von hoͤlzernen Gebaͤnden in den Stäͤdten, und mit ³ pCt. von den des platten Landes, alljaährlich in zwei Raten er⸗ Diese haben indessen zur Verguͤtung der vielen und be⸗ deutenden Brandschaͤden, welche sich in den Kriegs⸗Jahren ereignet haben, nicht zugereicht, und es ist daher eine große Zahl derselben ganz oder zum Theil unverguͤtet geblieben, zu deren vollstaͤndiger Verguͤtung gegenwaͤrtig, neben den laufen⸗ den, auch noch Nachschuß⸗Beitraͤge fuͤr die Vergangenheit aus⸗ ““ Der dermalige Kataster⸗Satz beträgtt — von staͤdtischen massiven Gebaͤuden 4, 137,050 Rthlr. ⸗ 2 hoͤlzernen 4 „ 9,202,900 — „ den Gebaͤuden des platten Landes 7,562,550 1b 1 = 20,902, 400 Rthlr. Hierunter ist begriffen ein, seit dem 1. “ 1h die Er⸗
828 inr. b
E“
hoͤhung der Versicherung⸗Saͤtze, und durch den neuen Zutritt
mehrer Guts⸗Besitzer, entstandener Zuwachs von 708,775. — 1,033,575 und 1,445/,325 Rthlrn in Summa = 3,167,675 Rt.
In dem Zeitraume vom 1. Jun. 1815 bis 31, Dec. 1818 betrugen die Braͤndschaͤden in den Staͤdten, mit Einschluß des großen Feuer⸗Schadens zu Zircke und der Verwalt⸗Kosten,
169,732 Rthlr. 6 Gr. 2 Pf., die demgemaͤß ausgeschriebenen S
Beiträge aber in Summa 12g pCt. von massiven, und 18½ pCt. von hoͤlzernen Gebaͤuden. Die am 27. Mai und am 11. Jun. 1519 zu Gnesen und Lobsenz statrgehabten Brandschaͤden, welche bezugsam mit 95,1126 Rthlr. 12 Gr. 7 Pf. und 50,762 Rthlr. zu verguͤten waren, erfoderten allein einen Beitrag von ½ pCt. des Vorsi⸗ cherung⸗Satzes der massiven, und von 1 ¼ pCt. der hoͤlzernen
Zu Verguͤtung der uͤbrigen i. J. 1819 in den Staͤdten vorgekommenen Brandschaͤden, welche sich mit Inbegriff der Administrations⸗Kosten, auf 20,643 Rthlr. 5 Gr. 3 Pf, belau⸗ fen haben, ist ein Beitrag bezugs. von 3 u. ¾ pC. ausgeschrie⸗ ben worden; und fuͤr das Jahr 1820 waren von der staͤdtischen
Sociertaͤt uͤberhaupt 34,113 Rthlr. 18 Gr. 9 Pf; aufzubringen,
wozu von massiven Gebaͤuden 2z und von hoͤlzernen vom Hundert beigesteuert werden mußten. 8 iis
Die Verguͤtung fuͤr die, in der Periode vom 1. Jun. b
1815 bis 31. Dec. 1820 guf dem platten Lande stattgehabten Brandschaͤden betrug, einschließlich der Verwalt⸗Kosten, so wie der zu Anschaffung neuer Feuer⸗Spritzen geleisteren Zuschuͤsse von 20 pCt. ihres Werthes, 114,667 Rthlr. 23 Gr. 3 Pf., und der zu Aufbringung dieser Summe geleistete Beitrag 40 ¾ Gr., mithin im Duͤrchschnitte jaͤhrlich 2 Gr. 2½ Pf. von 100 Rthlrn. Versicherung⸗Satz⸗ vx F
In keiner Provinz des Preußischen Stgates duͤrfte uͤbri⸗ gens das Feuer⸗Societaͤts⸗Institut so hellsam, und zur Erhal⸗ tung der Staͤdte so burchaus nothwendig seyn, als in der sigen. —
ö
Das Retablissement der in Feuer aufgehenden kleinen
Staͤdte wuͤrde, bei der Armseligkeit der Bewohner, und bei ihrer zaringen Betriebsamkeit, oft gaͤnzlich unterbleiben, wenn die Abgebrannten durch die Unterstuͤtzung aus der Feuer⸗So⸗ cietaͤts⸗Kasse, welche unter keiner anderen Bedingung, als zu Wiederherstellung der abgebrannten oder beschoͤdigten Gebaͤnde
öö“ eüs “