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König auf das angelegentlichste ein, 2 nie wieder in einen Zwei⸗ 8 ‿ af dataffeg⸗ Ungluͤcklicherwel e gerieth er aber mit dem Ober⸗ sten Allen zusammen, und wurde durch den Leib und das Ruͤck⸗ rath geschossen; mit der groͤßten Festigkeit blieb er stehen, hielt die Pistole ungefaͤhr 2 Minuten lang ausgestreckt und rief dann, als er die Toͤdlichkeit des empfangenen Schusses merkte, aus; „Man soll nimmer sagen, die letzte That meines Lebens sey eine That der Rache gewesen.“ Hierauf sank ihm allmaͤlig der Arm und er stuͤrzte todt zu Boden. Aus dem Haag, 30. Okt. Vom kuͤnftigen Fruͤhjahre an wird die Ueberfahrt uͤber Hollandsdiep“) durch ein Dampf⸗ Boot geschehen; der Unternehmer E dem Vernehmen nach, 30,000 Fl. jaͤhrlich, wogegen der Koͤnig die Frachteinnahme
erheben laͤßt.
1 —aes 1. Nov. Se. Durchl., der Fuͤrst von Met⸗ ternich, werden uͤbermorgen, den 3. d. hier eintreffen. — Am 8c0. v. M. ist eine Deputation unsers Senats von hier nach Gießen abgegangen, um daselbst S. Maj. den Koͤnig von Großbritannien, bei Hoͤchstdessen Durchreise, im Na⸗ men der hiesigen Freien Stadt zu bekomplimentiren. Göoͤttingen, 51. Okt. Der gestrige Tag hat die frohe Hoffnung Aller, unsern geliebten Landesvater und Rektor sei⸗ ner getreuen Universitaͤt in unsern Mauern zu sehen, in Er⸗
fuͤllung gebracht. 1 Nachdem 8₰ Maj. der Koͤnig Ihr Nachtlager zu Rothen⸗ kirchen zeitig verlassen, trafen Hoͤchstdieselben bereits gegen 21 Uhr zu Weende ein, wo die von der hiesigen studirenden Ingend errichtete uniformirte Ehrengarde zu Pferde, die Aller⸗ hoͤchste Erlaubnis zur Begleitung des Koͤnigl. Wagens an die Stelle der militairischen Eskorte erhielt. 1 Bei Annaͤherung des Zuges gegen die Stadt wurden die Kanonen geloͤst, und das Gelaute der Glocken begann. Bei der im Weender Thore errichteten Ehrenpforte ward Se. Maj. der Koͤnig von dem Stadt⸗Magistrate und der Geistlichkeit empfangen, und ihm die Schluͤssel der Stadt, zugleich auch ein Gedicht und ehn Kranz von den Buͤrgertoͤchtern uͤberreicht. Unter dem lautesten Jubel und Freudenrufe der versammelten Menge ließ der Koͤnig zunaͤchst auf der offenen Reitbahn an⸗ halten, um die Absfüßrang eines feierlichen Karoussels daselbst anzusehen. Das Karoussel ward von zehn hiesigen Studiren⸗ den, in einem reichen Spanischen Kostume, unter Anfuͤhrung des Prinzen Fugger, mit großer Gewandheit und Praͤcision, zur Allerhoͤchsten Zufriedenheit ausgefuͤhrt. Nach Beendigung des Karoussels bestiegen Allerhoͤchstdieselben einen 8spaͤnnigen Wagen, an dessen Schlage zu beiden Seiten die Ritter des Karoussels aufwarteten, und begaben sich im langsamen Zuge, von der Ehrengarde begleitet, und unter Anschließung der uͤbri⸗ gen studirenden Jugend zu dem, behufs der Vorstellung der Pro⸗ fessoren und der hiesigen Autoritaͤten eingerichteten physikalischen Hoöͤr⸗Saale in der Gegend des Bibliothek⸗Gebaͤudes. Se. Exc. der Staats⸗ und Kabinets⸗Minister von Arnswaldt, welcher schon Tags vorher hier eingetroffen war, stellte Sr. Maj. die versammelten Professoren daselbst einzeln vor, und Se. Maj. geruheten auch bei dieser Gelegenheit ihre Allerhoͤchste Zufrie⸗ denheit mit der Lehr⸗Anstalt und dem daselbst herrschenden Geiste mehrfach auszudruͤcken. Se. Maj. geruhten, diejenigen Pprofessoren, welche sie mit der Dekoration des Guelphen⸗Or⸗ dens zu begnadigen beschlossen hatten, Allerhoͤchstselbste davon zu benachrichtigen; ertheilten dem Prinzen Fugger das Kom⸗ mandeur⸗Kreuz des Ordens, und gaben den Mitgliedern der Ehren Garde die Erlaubnis, die zu solcher Gelegenheit erwaͤhlte Uniform auch kuͤnfrighin tragen zu duͤrfen. — Hierauf verlie⸗ ßen Allerhoͤchstdieselben unsere Sradt um 1 Uhr, von der Eh⸗ ren⸗Garde und einer zahllosen Menge begleitet, unter tausend Segenswuͤnschen. — Se. Koͤnigl. Hoh. der Herzog von Cambridge, welche Se. Maj. auf Ihrer Reise begleitet hatten, kehrten am Abende von Muͤnden zuruͤck, und nahmen die sodann noch stattfindende geschmackvolle Illumination in Augenschein. 8 28Als der König am Morgen dieses unvergesslichen Tages das Nachtlager zu Rothenkirchen verlassen wollte, stellte sich eine Deputation von Bergleuten des Harzes vor ihm ein. Die Deputirten baten um die Erlaubnis, ihrem Koͤnige einen Be⸗ cher präsentiren zu duͤrfen „aus welchem, wie sie sagten, Ge⸗ org II. und auch Georg III. einst getrunken habe.“ Se. Maj. besannen sich dieses letzten Umstandes augenblicklich, auch daß in Ihrer Jugend einst eine Deputation von Bergleuten zum Koͤnige nach England gekommen sey, und leerten den Becher. Gotha. Von der, bereits in d. Z. unter Altenburg ge⸗ meldeten Jubel⸗Feier des Geheimen⸗Raths⸗Praͤsidenten Freih. v. Truͤtzschler, ist noch nachzuholen „daß des Herzoges Durch⸗ laucht ihm, daß Stadt und Land einen schoͤnen Wagen, mit einem dessen wuͤrdigen Gespann Pferde zum Angebinde brachten, und daß die Kaufmannschaft eine goldene Schaumuͤnze mit dem ahnli⸗ chen Bilde des Gefeierten praͤgen lassen. Herr von Truͤtzsch⸗ ler ist den Rechtsgelehrten, durch seine Schriften ruͤhmlichst dekannt. Die ihm eigene Geistes⸗Kraft und Praͤcision, mit welcher er, an diesem ernsten Tage die zahllosen Gluͤckwunsch⸗ Reden so vieler Deputationen, sogleich aus dem Steg⸗ reife beantwortete, war allen ein trodͤ stlicher Beweis, daß die⸗ ser Tag, noch viele folgende von gleicher rastloser Thaͤtigkeit haben werde. . In demselben Monate Oktober, beschloß ein hochverdien⸗
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* Ein Meerbusen, auch Buttervliet genannt, zwischen dem
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Ihr und Ihrer Gemahlin Portrait uͤberreichen ließen;
Hofrath
ter Arzt, der Geh. 629 sein Leben. G is fast auf den letzten Augenbli und hellen Geistes. Residenz; denn Viele hatten seinem aͤrztlichen Beistande, und ihrer Lieben Leben und Seepege zu verdanken. Grimm an einem Kranken⸗Bette er
das Vertrauen auf Genesung, denn die unzaͤhligen Beispe
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die Kraͤfte seines sta
hatten es praktisch bewiesen, daß, wo Hilfe moͤglich, diese Grimm nicht ausblieb. Sonderlich besaß er eine vorzuͤgli Gabe in Behandlung der Fieber, und in der Kunst, das 8 bejahrter Personen so weit auszuspinnen, als dieses die Nat gestattete. Seine Geistes⸗Bildung, seine umfassende Lektt seine gesammelten Reise⸗Kenntnisse, seine lebhafte Unten⸗ tung und liebreiche Behandlung, gewaͤhrten uͤberdies Kranken, Erheiterung und Vergessenheit seiner Leiden, sold Jeder ihn mit Freuden kommen, und ihn nngern gehen s Trotz seines hohen Alters, ruhte er nicht auf seinen Lorzan sondern ging mit allen neuen medicinischen Entdeckungen sir Bei bedeutenden Krankheiten, notirte er sich seine Recepte, n so war mancher Kranke verwundert, wenn er ihm sagte,n er ihm vor 10 und mehr Jahren, bei einer aͤhnlichen Km heit mit Gluͤck verschrieben habe. Ein einfaches, praͤservire Pulver bei leichten Fieber⸗Anfaͤllen, ist noch zu Gotha der Gegend, unter dem Namen, Grimmsches weißes Pul officinel. Eine jedem Arzte zu empfehlende Eigenschaft Dr. Grin war, daß er nie Boͤses von seinen Kunst⸗Genossen sye Wo er nicht loben konnte, schwieg er. Sein Lieblings⸗G dium war Botanik. Sein sehr ansehnliches Herbarium, Frucht so vieler Jahre und Reisen, uͤbersendete er, wa Jahre vor seinem Tode, an den Botanischen Garten zu M chen. Dat Galenus opes! er hinterlaͤßt ein großes Vermig Da er als Witwer und kinderlos starb, so waren seine 2 wandten, sonderlich die altere Bojaͤhrige Schwester, welche London gekommen war, um in den beiden letzten Jahn den Bruder zu pflegen, seine Haupt⸗Erben; doch hatte era seinen vieljaͤhrigen Diener nicht vergessen, und diesem,] selbst ein erfahrner Pflanzen⸗Kenner unter ihm geworde ein ansehnliches Kapital vermacht. Als Schriftsteller 88 den uͤbersetzten Hippokrates und „Bemerkungen auf einer Mh durch Teutschland, Frankreich, England“ in 3 Baͤnden hemn Auf seiner letzten Schweizer⸗Reise, 1787 glitt er an der enwand aus, und wuͤrde sich todgefallen haben, haͤtten sein Fuͤhrer, mit eigener Lebens⸗Gefahr ihn gerettet, doch m er lange noch im Grimsel⸗Spital, beschaͤdigt verweilen. hat verordnet, ihn auf dem Kirchhofe des nahen Dorfes? beleben, mit Kalk uͤberschuͤttet, zu beerdigen; dort ruht er nel einer Dame, welche zuerst sich da begraben ließ, und in Naͤhe seines beruͤhmten Namens⸗Vetters, des Baron Grim Hannover, 2. Nov. Außer den, am 30. Okt. ben Gemeldeten, sind zu Großkreuzen des Guelphen⸗Ordens, ernannt worden: Se. K. H. der Prinz Friedrich der Nith Lande; der Großbr. Botschafter im Haag, Graf von Clutz ty; der Koͤnigl. Niederl. Minister der Auswaͤrtigen Angenge heiten Baron von Nagel; Se. K. H. der Erzherzog Ferdint von Oestreich; der Großbritannische Minister Staats⸗Sekr Marquis von Londonderry; der Großbr. General⸗Lieut. . quis von Conyngham; S. K. H. der Großherzog von C Se. H. der Prinz Gustav von Mecklendet Schwerin; der Koͤniglich Daͤnische Geheime Konfen Rath Graf von Hardenberg-Reventlow; der Koͤnlt Baiersche General Graf von Pappenheim; Se. Due der regierende Herzog von Sachsen⸗Gotha, und der Koͤm Preuß. General⸗Lieut. von Thielemann; zu Kommandeurs un mehren Anderen der Koͤnigl. Preuß. Oberst Graf von Noft und der Koͤnigl. Preuß. General⸗Lieut. Graf von Tippelsbecht Dem Koͤnigl. Preuß. General der Infanterie, Gi von Tauentzien, haben Se. Maj. der Koͤnig, eine reiche I lanten⸗Tabatiere, und dem Grafen von Schlieffen gleich eine mit Juwelen besetzte Dose uͤberreichen lassen. Die waͤhrend der Anwesenheit des Koͤniges, zwischen! nover und Herrnhausen dreimal taͤglich hin und her gech Estafettenpost, hat seit dem 1. d. M. wieder aufgehoͤrt. Wochenmarkt, welcher waͤhrend eben dieser Zeit dreimal 9 ten wurde, ist jetzt wieder auf 2 Tage gesezt. Die Zahl von Fremden hat den hiesigen Ort, in den letzten à. allmaͤlig wieder verlassen. Vorgestern sind Se. Durch!⸗ Fuͤrst Metternich von hier abgereist, und haben, dem Ve men nach, die Route auf Dresden und Wien eingeschle Se. Exc. der Minister Graf von Muͤnster ist vorgesternye Derenburg abgegangen. Kassel, 2. Nov. Nachdem der General⸗Majte Muͤller, bei seiner Ruͤckkehr von Hannover, die Nachrigt bracht, daß des Koͤniges von Großbritannien Maj., aul Einladung Sr. Koͤnigl. Hoheit des Kurfuͤrsten, bei sg Durchreise hieselbst, unseren Durchlauchtigsten Landeshertt suchen und das Fruͤhstuͤck bei ihm einnehmen wuͤrden, wll zum Empfange des erhabenen Gastes die geeigneten Anst getroffen. In seiner Begleitung waren die Herzoge von verland und von Cambridge, der Landgraf von Hessen⸗9 burg, die Generale Blomfield, Conyngham, Kielmanns Arentschild ꝛc. am 30. in Muͤnden angelangt. Am alt Morgen setzte der Koͤnig hieher seine Reise fort; Se. Ma⸗ 9 um 10 ½ Uhr in Kassel ein; 100 Kanonen⸗Schuͤsse uͤndigten Ihre Ankunft; die Truppen der Garnison
sen⸗Weimar;
Bieshosch und Haringvliet. Hter ertrank 1714 Prinz Friso von Ora⸗ 1“ 1uu“ 8 11“ In
den bataillonweise vom Leipziger Thore an aufmarschirt; dem Markte war das Schuͤtzen⸗Bataillon der Residenz
und erste Leib⸗Arzt, Dr. Grin Bei einem 84jäͤhrigen Alter, blieben
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Um seinen Heimgang trauert die hat
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der Uebung und Erfahrung, in einer so langen Reihe von Jahr⸗
terwiesen.
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e ani .24 1e.X.2A diat AAmn. 824 2 3 n und Musik aufgestellt und empfing, gleich wie die ppen, den Koͤnig mit rauschendem Hurrah! Eskadrons vom und 2ten Husaren⸗Regimente standen auf dem Friedrich⸗ ze, die Leibgarde war laͤngs der Bellevue⸗Straße, die Garde Forps zu Pferde, vor dem Schlosse aufgestellt, Alles in er Staats⸗Uniform; der Gener l⸗Major von Muͤller, der Stallmeister Graf von Hessenstein, der Kurfuͤrstl. Fluͤgel⸗ tant, Oberst⸗Lieutenant Muͤldener, ein Stallmeister und Kurfuͤrstlichen Equipagen erwarteten den Koͤnig an der nze; der Koͤnig nahm die Kurfuͤrstl. Gespanne an, und hielt selbigen seinen Einzug in die Sradt; der Ober⸗Stallmei⸗ und der Oberst⸗Lieutkenant Muͤldener ritten neben dem gen, vorauf ein Stallmeister. Se. K. Hoh. der Kurfuͤrst fingen ihren Koͤniglichen de. an der Treppe des Schlos⸗ umgeben von dem ganzen Hofstaate, der Generalitaͤt ꝛc. Gala, und fuͤhrten ihn in die Koursaͤle, woselbst die die Landgraͤfin von Hessen⸗Homburg, die Prinzes⸗ Damen des Hofes versammelt waren. Der ein hoͤchst glaͤnzendes Déjeüné, zu bem der ganze Hof, alle hoͤhere Staatsbeamte ꝛc. einge⸗ waren. Der Koͤnig unterhielt sich einige Stunden in in Kreise. Um 12 ½⅞ Uhr stiegen Se. Maj. von dem Kur⸗ en und dem ganzen Hofe wieder bis an den Fuß der ge begleitet, mit dem Herzoge von Cumberland in den gen, und setzten Ihre Reise nach Marburg fort. Der Koͤ⸗ hat versprochen, bei seiner Ruͤckkehr auf das feste Land im sten Jahre, sich laͤngere Zeit in Kassel aufzuhalten. In me einfachen Reise⸗Wagen saß auch sein Leibarzt, Dr. bton, und Lord Francis. — Der Fuͤrst von Metternich traf folgenden Tag nachmittags hier ein; er wurde dem Kur⸗ ten nach der Tafel vorgestellt, wartete nachher noch der gfuͤrstin auf, fuhr nach Wilhelmshoͤhe, und setzte heute fruͤh Reise nach Frankfurt fort. Der Russische Ge⸗ te, Hr. von Canicof, ist von Dresden hier angekommen. Delle. Maria Therese de Sessi gab hier, im Schauspiel⸗ Ise, mit vielem Beifalle, ein Koncert. Nuͤrnberg, 30. Okt. Ihre Durchl. die verwitwete Herzogin von Sachsen⸗Koburg⸗Saalfeld, sind gestern hier h, nach Italien abgereist. .1. Kopenhagen. Am 23. Sept. 1722 wurde das hiesige agl. Theater mit Moliéres Geizigem eroͤffnet. An demsel⸗ ünf Jahres wird dasselbe Meister⸗Werk hier
Tage kuͤnftigen pr gegeben werden. 8 Warschau, 29. Okt. Se. Durchl. der Fuͤrst Michael iwill, General a. D., ist hier angekommen.
Die Witwe des neulich verstorbenen Stanislaus Grafen ocki begiebt sich auf einige Zeit nach Italien. 18 Zitna, 10. Okt. n. S. Se. Kaiserl. Hoheit der Großfuͤrst olaus, ist am 7. d. M., an der Spitze des Leib⸗Garde⸗ ger⸗Infanterie⸗Regimentes hier eingetroffen.
Kelee *), 19. Okt. Die Bewohner der Krakauer Wo⸗ boschaft haben ihrem Wojewodschaft⸗Präsidenten, dem gatsrathe v. Wieloglowski, aus Dankbarkeit fuͤr seine viel⸗ säͤhrige musterhafte Dienstverwalrung, ein sehr sauber ge⸗ itetes silbernes, mit einem goldenen Eichen⸗Kranze umwun⸗ s Portefeuille, mit der Inschrift: „Die dankbaren Buͤr⸗ ihrem Praͤsidenten“ zum Geschenk gemacht. Kaͤchta. Unter den Waaren, die im Jul., an die Chi⸗ in vertauscht wurden, und deren Betrag sich auf 228,509 bel belief, befanden sich auch Preußische Transito⸗Tuͤcher. Semlin. Rach Briefen aus Seres in Macedonien z. Okt., hatte der neue, aus Asien gekommene Pascha Salonichi, mit den erhaltenen Verstaͤrkungen, einen aber⸗ igen heftigen Angriff auf die festen Positionen der Grie⸗ „8bei Cassandra, welche zugleich den Berg Athos decken, wnommen, war aber, wie sein Vorgaͤnger, mir Verlust ckgeschlagen worden. Seitdem soll sich der groͤßte Theil Asiatischenn Truppen von dem Heere des Pascha zer⸗ it haben, und die umliegenden Doͤrfer auspluͤndern. Die e der christlichen Bewohner von Salonichi wird immer vieriger. gecgfa, 30o. Sept. Die neusten Nachrichten uͤber den and der Dinge in Griechenland, welche indessen noch sehr Bestaͤtigung beduͤrfen, da sie aus einer Quelle geschoͤpft ‚welche die Echtheit derselben nicht verbuͤrgen laͤsst, sa⸗ Folgendes. Alles, was uͤber die Seeraͤubereien Grie⸗ her Schiffe gesagt worden, hat sich als grundlos erwie⸗
Der Senat von Hydra hat auf verschiedenen eykladischen sporadischen Inseln, Prisen⸗Raͤthe angeordnet, und diese een nicht nur die dahin aufgebrachten Europaͤischen Schiffe gegeben, sondern ihnen auch Entschaͤdigung angeboten. Man eine allgemeine Versammlung aller Notabeln nach Kala⸗ a ausgeschrieben; die Deputirten von Hydra und Spezzia schon daselbst angekommen. Aus dieser Versammlung soll (Aufstellung einer Central⸗Regierung fuͤr Griechenland und mtliche Inseln hervorgehen. In eben dieser Stadt wird ich eine große Anzahl Griechen in der Europaͤischen Taktik Zu Demizana hat man mehre Pulver⸗Muͤhlen elegt. Im Epirus beginnen die Griechen wieder die erhand zu haben. Hassan⸗Plliassg, Pascha von Berat, hatte
rta mit 1000 Mann einen Ausfall gemacht, wurde aber
Verlust von den Sulioten zuruͤckgeworfen. Er ist nun, Ismail Pascha, in seiner Festung eingeschlossen. Unter Muselmaͤnnern des Eplirus selbst ist ein Buͤrgerkrieg aus⸗
rochen. Bekanntlich sind einige Albaneser⸗Staͤmme dem
stlichen, andere dem muhamedanischen Glauben zugethan.
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roßer fuͤrstin, die en und die füͤrst gab dem Koͤnige
Wojewodschaft Krakgu
sich in die Gebirge gefluͤchtet.
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achge ab ürshi umm aI- Von diesen standen die Toskiden, 40b0 Mann stark, gegen die Tuͤrken, die sie bei allen Unternehmungen immer zuerst ns 88 Feuer fuͤhrten, auf, — uͤbe die Zerovina, und lagerten sich . fünf Stunden von Janina. Zwischen den Griechen und 2 anesern waͤchst dagegen die Eintracht. 5
Das Manifest des Senats zu Kalamata ist unterschrie⸗ ben von den 238 Erzbischoͤfen und Bischoͤfen des Pelopones, von 77 Hegemonen oder Kloster⸗Vorstehern, von 1900 Papa oder Liturgen, und einer Menge Feniologiten oder Moͤnchen, welche die Befugnis zum Beichtesitzen und Absolviren haben. — Die Tuͤrken aus Negroponte (Euboeg) haben die Griechen aus Athen vertrieben. Karbonari aus Neapel, welche sich die Verwaltung der Civilverfassung von Morea in die Haͤnde spielen wollten, sind gebeten worden, ihr Heil anderwaͤrts zu suchen.
Am Maria Himmelfahrt⸗Feste pontificirte der Erzbischof Germano im Kloster Omblos. Ueber 4000 Christen beichteten ihm, empfingen das Nachtmal aus seiner Hand, und legten den Eid ab, fuͤr den Glauben ihrer Vaͤter sterben zu wollen.
Die Stadt und Festung Patras hat gegenwäͤrtig eine Garnison von 8000 Tuͤrken. Der Franzoͤsische Konsul, wel⸗ cher sich vor einiger Zeit nach Zante gefluͤchtet hatte, wird dahin zuruͤckkehren. Die Dardanellen⸗Schloͤsser sind mit 2000, und Lepanto mit 7000 Mann Tuͤrkischer Truppen be⸗ setzt. — Am 6. Sept. war Ali Pascha noch in seinem Fort blokirt. Briefe von Alexandrien melden, der Pascha habe von neuem die Ausfuhr von Getraide, Gemuͤse u. s. w. aus Aegypten streng verboten. Die Zuͤgellosigkeit und die In⸗ disciplin der Asiatischen Horden verursacht zu Konstantinopel, gewaltthaͤtige Unordnungen. Haͤufig sieht man sie in den Stra⸗ zen selbst mit einander kaͤmpfen. Sie beklagen sich laut dar⸗ uͤber, daß sie die Christen nicht pluͤndern duͤrfen.
Madrid, 19. Okt. Der Koͤnig hat den außerordentlichen Kortes ganz vorzuͤglich den Entwurf eines Civil⸗Gesetzbuches empfohlen; schon ist eine Special⸗Kommission derselben, mit Sammlung der Materialien dazu beschaͤftigt. 8
„Meguinenza gleicht jetzt einer Wuͤste; bis auf wenige Fa⸗ milien ist gefluͤchtet, was der Arm des Todes noch nicht er⸗ reicht hatte; der Gouverneur der Festung gehoͤrt zu den Opfern der Seuche. Die Nachrichten aus Malaga fallen taͤg⸗ lich trauriger aus; 40000 Menschen haben die Stadt verlassen und irren umher, mit Mangelaller Arr kaͤmpfend, (S. Nr. 132. d. Z3.) Zu St. Maria und Lebrija werden die Folgen der traurigen Krankheit bereits bitter gefuͤhlt. In Murcia hat die Seuche dagegen keine weiteren Fortschritte gemacht, und es soll die auf hese en ünsesbsechen genessehe Verbinduug wieder eintreten.
1 alma (zu den Balearischen Inseln gehoͤrig) beschraͤ sich das Uebel auf das ES. Ie ehssia2-ees98 Zaldivar hat zwischen Fuen⸗Caliente und Mestanza wieder ein Gefecht mit den National⸗Truppen gehabt und einigen Verlust erlitten; mit dem Reste seiner Mannschaft hat er
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Am 22. d. M. werden Se. Maj. mit Hoͤchstihrer Familis sich auf einige Zeit wieder nach dem Escurial begeben.
In Kadix nimmt man sehr die Partie Riegos; taͤglich bil⸗ den sich daselbst Gesellschaften zur Abfaßung von Bittschriften zu seinen Gunsten. I1““ iKH 22, n8 e murreh
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Insterburg, (Reg. Bez. Gumbinnen) 23. Okt. Die Ke⸗ nigl. Erziehungs⸗Anstalt, und das mit derselben verbundene Se⸗ minar, Karalene, bei Insterburg, feierte auch dieses Jahr, am 28. Oktober, das Andenken an die glorreich erkaͤmpfte Leipziger Schlacht, und gedachte bei dieser Gelegenheit auch des, aus der Mitte der Anstalt, in die Reihen der Vaterland⸗Vertheidiger getretenen, von jener selbst ausgeruͤsteten, Juͤnglings, Johann Grastatis, der den 18. Okt. 1815 bei Leipzig den Helden⸗Tod starb.
Diesmal verband sich noch mit diesem festlichen Tage eine feierliche Ehren Bezeigung, erwiesen dem Denkmale des Russisch Kaiserlichen Feldherrn, Fuͤrsten Barelay de Tolli, der zwischen Tilsit und Insterburg, auf dem Gute Szielaitschen, am 85. Mat 1818 starb. Se. Maiestaͤt der Koͤnig weiheten ihm dieses Denkmal⸗ welches in diesem Sommer, hoͤchst wuͤrdig und kunstreich von Guß⸗ Eisen, neben erwaͤhntem Orte, errichtet wurde. — Nach mitge theilter geschichtlicher Erzaͤhlung der merkwuͤrdigen Begebenheiten des ewig denkwuͤrdigen Tages, zog die ganze Ingend des Hausen, von einem Lehrer der Anstalt tuͤchtig in den Wäffn geuͤht, und gut uniformirt, unter Trommel⸗Schlag und eigenem klingenden Spiele, sammt den Lehrern, dem Inspektor und Direktor dessel⸗ ben, zu dem jenseit der Inster, eine Meile entfernten Denkmale.
Hier angekommen, ertoͤnte ein Trauer⸗Marsch, zu Ehren des hier gestorbenen Helden, der den 18ten Okt. 2825 die Freiheit der Voͤlker, als tapferer Anfuͤhrer, anch unseren Bruͤdern erkaͤmpfen half. Hierauf brachte ein Lehrer des Hauses, dem Andenken des edlen Fuͤrsten ein lautes „Lebehoch!“ welches freudig die Jugend dreimal wiederholte, und von einer Salve aus kleinem Gewehr⸗ von 50 Juͤnglingen und erwachsenen Knaben, unter voller Musik, beantwortet wurde.
Zum Abschiede ertoͤnte noch ein lautes „Hurrah!“ dies Schrek⸗ kens⸗Wort, mit dem so oft im Leben, der Held, auf ehrenvolle Bahn, den tapferen Streitern voranging. Eilend ging es dara in gleicher Ordnung zur Heimat, freudig in der Erinnerung a⸗ den gefeierten Helden.
Vom stillsten anmuthigsten Abende, und sternenklarsten 32 - zog spaͤter die ganze Anstalt, mit Musik und Ge sang, bei hellem Fackel⸗Scheine, in ein denachbartes kleines Waͤld⸗ chen, wo vorher ein etwa 30 Fuß hoher, mit gruͤnen Tannen⸗Aesten bekleideter, pyramidenformiger Holzstoß dereitet worden. Von 8 und nah' hatten sich hier Zuschauer eingefunden Bald stieg de Flamme himmelan und erfreute jedes Herz. Im vollen Geföhte der Wichtigkeit des Tages stimmten Alle einen feterltchen Gssang
Dem theuren Landes⸗Vater, dem hohen Pegründer des Gldr.
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