1821 / 136 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

sie ihren Grundsaͤtzen treu bleiben wollen; aber es wird ihnen keine weitere Ausdehnung ihres Einflusses auf die Regierung zugeben. Uebrigens wird die Kammer mit so vielen wichtigen Gesetzen beschaͤftigt werden, daß ihr kaum Zeit bleiben wird, dem Partei⸗Geiste zu froͤhnen. Da am 3. Februar 1822 das Gesetz, welches die Journale einer Censur unterwirft, aufhoͤrt, wenn es nicht erneuert wird: so wird man sich vor allem mit einem neuen Gesetze uͤber Pressbeschraͤnkung beschaͤftigen; da⸗ durch wird aber ein wahrer Zankapfel unter die Versammlung eworfen, da die Royalisten sich nur mit Muͤhe zu einer Be⸗ schraäͤnkung verstehen werden. Hr. v. Chateaubriand arbeitet auf dem Lande, an einer Schrift fuͤr die allgemeine Presffrei⸗ heit. Man glaubt, die Minister werden die Fortdauer der Censur uͤber die Zeitungen auf vier Jahre verlangen. Wenn aber die Kammern auf dem, in der vorigen Sitzung gemachten Verlangen, daß ihnen vorgelegt werde, was gestrichen worden ist, bestehen, so werden die Censoren ein boͤses Spiel haben, da man sie beschuldigt, in einem nicht royalistischen Sinne censirt zu haben. Die im Journal des Débats weiß gelassenen Spal⸗ ten werden alsdann als Dokumente gebraucht werden, und man wird gegen einanderhalten, was sie in der einen Zeitung gestrichen, und in der anderen geduldet haben.

Dem Vernehmen nach, werden die Minister dieses Jahr keine Veraͤnderung der Auflagen vorschlagen. Ein Gegenstand, welcher zur Sprache kommen wird, ist die Verwilderung der rotestantischen Juͤgend, welche, da sie an dem katholischen Religions⸗Unterrichte keinen Theil nimmt, bei der Gleichgiltig⸗ keit der Eltern in vielen Provinzen, ganz ohne religieusen Un⸗ terricht bleibt. .

Die oͤffentlichen Fonds, welche in der glaͤnzendsten Pe⸗ riode der Bonapartischen Regierung nicht uͤber 84 gestiegen, stehen jetzt uͤber 90. be- Nachdem die, von dem Seeminister Portal veranstaltete Kolonie am Senegal verungluͤckt ist, will man jetzt eine an⸗ dere in Guyana anlegen. Man erwartet aber, daß dieser Plan großen Widerstand sinden werde.

Nancy, 25. Okt. Die zu Rostéres *) errichtete Sonde hat das Salz des bei Vic entdeckten Lagers, wenigstens 205 Fuß 6 Zoll maͤchtig gefunden, und aus dieser Teufe schoͤne Krystalle heraufgebracht. Dem Lager ist nun schon auf einem Striche von seche Stunden, von Vie bis Rosiéres nachgespuͤrt. Das zu Wieliczka in Polen, welches seit 1252 benutzt wird, hat keinen groͤßeren Umfang. Die Sondirungen zu Mozieres, vier Stunden von Vic, auf dem Wege nach Strasburg, ge⸗ hen auf 515 Fuß Teufe. Das Salz ist von der staͤrksten Art.

London, 2. Nov. Das Militair soll kuͤnftig nur in ein⸗ zelnen Detaschements, durch die Straßen London's desiliren.

Unter den von der Regierung verfuͤgten Ersparungen ist die Einziehung von 5 Schill. taͤglich, welche abgelebte Solda⸗ ten, Matrosen und Regierungs⸗Angestellte im Krankenhause zu Aberdeen genossen. Zu Deal traf schon am 29. das Ge⸗ schwader ein, was den Koͤnig von der Franz. Kuͤste abholen wird D Zahl der Sklaven, welche nur allein nach Rio Ja⸗ neiro im Laufe eines Jahres gebracht werden, betraͤgt an 30,000.

Wiederholte Versuche sollen ergeben haben, daß 1 Unze Salpeter in 1 Pinte Wasser aufgeloͤst, und 1 Unze Schwe⸗ felblüume, auf die Aussaat gebracht, ein sicheres Verhuͤte⸗ Mittel gegen den Brand im Waitzen sey. .

Seit kurzem sind die verwegensten Anfaͤlle auf Personen, nicht blos in der Nacht, oder in entfernten und wenig bevoͤl⸗ kerten Gegenden Londons, sondern selbst in den belebtesten Straßen und Stunden geschehen. 8

In Folge der haͤufigen Seeraͤubereien bewaffnet sich zu Bo⸗ ston das Dampfschiff Rob. Fulton, mit 4 Neun⸗ und 2 Sechs⸗ Pfuͤndern. Außerdem kann dies Schiff, vermoͤge seines Dampf⸗ Apparates in einer Minute, 10 Orhoft kochend heißes Wasser as herlen, das eben so weit fortgetrieben wird, als eine Ge⸗

hr⸗Kugel fliegt. Sg Iturbide wird in Mexikanischen Blaͤttern „erster Chef der Kaiserl. Armee“ genannt.

Man macht jetzt in England den Stahl schmiedbarer durch 185 Silber. Auch verbessert man die Schneide⸗Instrumente durch einen Zusatz von 18v½ Platina zum Stahl.

Ein gewisser George Elwes, der in diesen Tagen gestor⸗ ben ist,hat ein Vermoͤgen von 1 Million Pfund Sterling hin⸗ terlassen.

Praf sel, 5. Nov. Der Marquis von Londonderry ist: hier eingetroffen, und auf dem Wege nach Paris wieder abge⸗ reist; man erwartet heute Se. Maj. den Koͤnig von England.

Aus dem Haag, 2. Nov. Se. Maj. haben den Ab⸗ geordneten, Herrn Metelerkamp, zum Praͤsidenten der zweiten Kammer der General⸗Staaten bestaͤtigt, und zum Praͤsidenten der ersten Kammer, den Grafen v. Thiennes v. Lombise ernannt.

ie Grund⸗ Mobiliar⸗ und Fenster⸗Steuern werden fuͤr 1922 in eben der Art, wie fuͤr das Jahr 1821 fort erhoben werden. Die Kammer hat sich in sieben Sektionen fuͤr die besonderen Gegenstaͤnde der Berathung getheilt.

Die neuen Silber⸗ und Kupfer⸗Muͤnzen werden bald in Umlauf gesetzt werden.

vn Fig. 5. Nov. Des Koͤniges von Großbritannien Maj. trafen gestern gluͤcklich hieselbst ein, und haben heute um 9 Uhr morgens die Reise nach Bruͤssel fortgesetzt. Hoͤchst⸗ dieselben sowol, als die ganze Suite e sehr beifaͤllig

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in der Stadt verbreiter:

*) Bis jetzt wurden die dortigen Salzquellen, wegen Gering⸗ haltigkeit der Soole nicht benutzt.

uͤber die auf Preußischem Territorium bewiesenen Aufmerks keiten geaͤußert.

Der Prinz Friedrich von Preußen K. H. empfing Maj. zu Koͤln, und begleitete Hoͤchstdieselben bis Aachen. K. H. haben das Groß⸗Kreuz des Guelphen⸗HOrdens en

ten. In Koblenz sowol als in Koͤln wurde beim Eintreffen

Koͤniges, das Geschuͤtz geloͤst und Hoͤchstdemselben sonstige litairische Ehren⸗Bezeigungen erwiesen. e. Maj. geruh Ihre besondere Zufriedenheit mit den, vom Koͤnigl. Preuß. 9. Post⸗Direktor Zur Hosen aus Aachen, getroffenen Ansta zu Ihrer Befoͤrderung zu aͤußern, und verehrten demselben ne mit Ihrem Namenzuge gezierte brillantene Tabatiere. Gefolge des Koͤniges befand sich der Redakteur des Mong Herold, Hr. Droger, welcher sorgfaͤltig alles dasjenige samm, was auf die Reise Bezug hat.

Frankfurt, 6. Nov. Der Fuͤrst v. Metternich, welcher denz. angelangt und im Gasthofe zum Roͤm. Kaiser abgestiegen ma⸗ nach seinem Besitzthume im Rheingau abgereist, wird aber mae zu einem großen Diner wieder hier erwartet, welches in Ehren der Banquier v. Rothschild veranstaltet. Vergn, Woche beging der hiesige Bluͤcher⸗Verein die Gedaͤchtnche. dieses Helden, wobei von den Herrn Pfarrern Friedritn Graͤf, gehaltvolle Reden an dem Sarkophage des Verem,. gesprochen wurden. Ein froͤhliches Mal beschloß dieses wobei abermals betraͤchtliche Gaben zum Besten der vate dischen Invaliden gesammelt wurden. Herr v. Sydon sich dermalen in unseren Mauern befindet, hat den edelm gen Entschluß gefaßt, zum Besten der Witwe eines an gem Bibliothek⸗Gebaͤude verungluͤckten Arbeiters, welchen herabfallender Balken den Kopf zerschmetterte, ein De torium zu veranstalten. Maria Stubenhofen, aus M

stabt im Odenwalde, bekannt durch das Horngebilde, w

sie auf der rechten Seite ihres Kopfes traͤgt, wird sich tes von 2 bis 4 Uhr, im Saale des chemischen Laboratorin fuͤr ein Douceur, zur Untersuchung dieser merkwuͤrdigen scheinung sehen lassen.

Die hiesige Zeitung erklaͤrt die, in der Nekkar⸗Zeitunge haltene Angabe, daß einige Badische Artillerie⸗Unter⸗Off sich nach Griechenland eingeschifft, fuͤr einen Irthum.

In Zuͤrich will gegenwaͤrtig eine Gesellschaft ein St Spielhaus auf Aktien errichten.

Hannover. Unter dem Koͤnigl. Preuß. General, cher, nach der letzten (in Nr. 134 d. Z. aufgenomma Meldung von hier aus, von des Koͤniges Maj., zum Kom deur des Guelphen⸗Ordens ernannt worden, ist der Kö— Preuß. General⸗Major von Tippelskirch, Kommandeur der Infanterie⸗Brigade gemeint.

Leipzig. Der beruͤchtigte Kopff ist zu zwei Tagen ger und zehn Jahren Zuchthaus verurtheilt.

Manheim. Die Vorbereitung zur ersten gemeinscha chen Feier des heil. Abendmales ward, sehr sinnnig, in Konkordien⸗Kirche, die Feier selbst in der Dreifaltig Kirche gehalten, und bei dieser Gelegenheit folgendes Som Alle Glocken lauten, alle Herzen beben, 8“

Dies⸗ und jenseit sieht der Vater Rhein—

Seine Nachbarn sich zum froͤmmsten Bunde weihn, Und die Christenheit ersteht zu neuem Leben. Aus verjaͤhrter Vorurtheile Kluft erheben öö“

Sich die Liebvenden zum seligsten Verei,,—

Und der Meinung Scheidewand soll nicht mehr seyn, Alles will die treue Bruderhand sich geben. S Nur dem Worte Gottes heil'ge Treue schwoͤren,“

Festen Fußes wandeln auf der Wahrheit Pfad,

Aemsig streu'n der Buͤrger⸗Tugend reiche Saat, Nur dem teutschen Fuͤrsten innig angehoͤren, 22

Keinem uͤberbergischen Gewissensrathh

Das ist der vereinten Kirche Konkordat.

Muͤnchen. Bisher ward die Schifffahrt auf der Doe und einigen Fluͤssen im suͤdlichen Baiern, mit sehr ungen erbauten Fahrzeugen betrieben; die Regierung hat dahe schlossen, auf eigene Rechnung einige zweckmaͤßiger konst Schiffe erbauen zu lassen.

Prof. Thiersch hieselbst, bittet in oͤffentlichen Blim sich in Griechischen Angelegenheiten an ihn nicht weite wenden, indem er durch bestimmte Befehle der Koͤnigl. N. rung gehindert sey, auf deshalb an ihn ergangene Auffode gen und Antraͤge Ruͤcksicht zu nehmen.

Stuttgart. Zu Ehingen bluͤht seit zwei Jahren Fabrik von Mantz und Salliet auf, welche Syrup oder Wal Saft aus Fruͤchten verfertiget. Dieser Syrup soll keine E zulaßen, das Bier haltbarer und reiner, auch den Wein schme hafter und dauerhafter machen. Der Wuͤrtembergsche Zent faßfrei, kostet 30 Fl. Waibel Daguet, 104 Jahr alt, und hinterließ eine 102 alte Gattin, und eine 94 jaͤhrige Schwester.

Wuͤrzburg. lands, uͤber die zu niedrigen Kornpreise geklagt wird, stei die unsrigen von Tage zu Tage, so daß von Anlegung! hilflicher Noth⸗Magazine schon die Rede geht. Wie schl heuer die Weinlese ausfalle, mag daraus ersichtlich seyn, dieser Tage ein Buͤrger den Ertrag von 4 ½ Morgen Weinh um 4 ½ Kr. verkaufte, und als am andern Tage seine 5 mit dem Handel nicht zufrieden war, der Kaͤufer sich mit Kr. Reukauf gegnuͤgte.

Wien. „Europa und die Revolution, von Goͤrres“

Zu Freiburg starb vor kurzem der St⸗

estreichschen Staaten verboten. Die an den Graͤn⸗ n Hesteeichschang⸗ ankommenden Hetaͤristen werden mit chenfreundlicher Milde aufgenommen. S8 Semlin, 22. Okt. Der in den benachbarten Tuͤrkischen oinzen verkuͤndigte Großherrliche Firman zur Bewaffnung Maͤselmaͤnner, ist mit dem im Monat April publizirteg, gleichlautend, und eigentlich nur eine Abschrift desselben. Bewaffnung, heißt es darin, gilt nur den aufruͤhrischen hen. Nach den neusten Briefen aus Widdin, setzen taͤg⸗ Astaten uͤber die Donau. Am Pruth legen die Tuͤrken sschanzungen an. Der Großherr besteht, sagt man, in r’nach Petersburg abgesandten letzten Note, auf die Aus⸗ rung des Fuͤrsten Michael Suzzo, gewesenen Hospodars Moldau. o, 26. Okt. Einige Reste des Hypsilantischen bs, in buntem Gemisch von Albanesischer, Wallachischer Griechischer Tracht, waren hier vor kurzem angekommen. wurden vor einigen Tagen eingeschifft. Diese Einschif⸗ mußte unter Aufsicht des hiesigen Militairs geschehen, giele sich derselben entziehen wollten. b Aus der Levante sind hier dieser Tage viele Schiffe ein⸗ ufen. In Aegypten herrschte Ruhe; der Vice⸗Koͤnig hat strengsten Maßregeln genommen, daß kein Grieche, der den Gesetzen zuwider handelt, beeintraͤchtigt werde. warbeitet an der Ausruͤstung einer zweiten Eskadre. Ein geheimnisvolles Schweigen herrscht uͤber ein vor m von Missolunghi in 12 Tagen angekommenes Schiff. kam leer, nur mit 17 Passagiers beladen und angeblich Geldsaͤcken. Einige dieser Passagiers sind hier bekannte fleute; unter den anderen nennt das Geruͤcht die Fuͤrsten etrius Hypsilanti und Kantakuzeno, so wie den Neffen vormaligen jetzt in Pisa lebenden FJvee der Wallachei. Ismael Gibraltar war am 19. Sept. mit einem Theile uͤrkischen Flotte in Corfu, und segelte am 20. nach Che⸗ ab. Sel, 18. Okt. Man arbeitet mit großer Aemsigkeit an Prozesse gegen die beiden Urheber des Aufstandes auf fteforte im Julius 1820, Silvati und Morelli, die lezthin, Griechen verkleidet, ergriffen worden sind. Es heißt, unterhandle mit der Oestreichischen Regierung dahin, daß aͤchsten Jahre nicht mehr als 25,000 Mann Oestreicher im de zuruͤkbleiben sollen; dagegen wolle unsre Regierung einige weitzer Regimenter in Sold nehmen. 1 [Der Witwe des ermordeten Polizei⸗Direktors Giampietri der Koͤnig eine Pension bewilliget, den Soͤhnen nud Toͤch⸗ aber einen Gnaden⸗Gehalt von jaͤhrlich 3o00 Dukati an— esen, welchen selbige bis zum 25 Jahre, oder bis zu einer ern Anstellung und Versorgung zu beziehen haben. Hiesige Blaͤtter erzaͤhlen von einem in England vorgefalle⸗ Duell, bei dem beide Parteien zu gleicher Zeit ihre Pistolen erten, und die Kngsg sch begegneten, so daß beide pfer unbeschaͤdiget blieben. (2 e 1s Auf Reklamation Sr. Sizilianischen j. wurde hier der waͤhrend der konstitutionellen Zeit, in pel angestellte Platzkommandant, Cascelli, verhaftet. Er sich seit einigen Monaten in einem Hause auf der Via ntina verborgen, und wurde von da in die Engelsburg ge⸗ t, um in Begleitung eines Polizei⸗Inspektors nach Ne⸗ sabgefuͤhrt zu werden. Man will Schriften und Briefe nicht geringer Bedeutung bei ihm gefunden haben. Der n Lucian Bonaparte's wird die Tochter Joseph Bonaparte's einer Mitgift von 300,000 Skudi heurathen ꝛc. Man er⸗ it hier den Fuͤrsten von Carignan, Hieronymus Bona⸗ ‚„und aus Toskana den Grafen von St. Leu. Mehre olutionairs von Pontecorvo, die man hieher gebracht, sind verschiedene Provinzialstaͤdte verwiesen worden. 4 8 Stockholm, 30. Okt. Die Koͤnigl. Magazin⸗Direktion an den, im v. J. nach England verschifften 18,415 Ton⸗ Zafes 31,500 Rthl. 44 Schill. Schw. Bko. verloren. er Regierung wurden dieser Tage zwei, aus einem Huͤ⸗ bei Upsala ausgegrabene eiserne Kisten eingesandt, die hier eroͤffnet werden sollen. Daneben befand sich das Gerippe Gehaͤngten nebst einigen Kleider⸗Resten, die aber bei der ührung in Staub zerfielen. Die Fregatte Farramas, welche zur Aufrechthaltung des Vernehmens mit den Barbaresken⸗Staaten, die gewoͤhn⸗ Geschenke uͤberbringt, ging am 21. September von Go⸗ darg, unter den Befehlen des Majors Grafen Rosen, un⸗ Segel. Vurs chau, 5. Nov. Der unlaͤngst verstorbene General tonowski war unter anderen damit beschaͤftiget, die Er⸗ ng eines National⸗Denkmales fuͤr den Fuͤrsten Joseph atowski zur Ausfuͤhrung zu bringen. Gegenwaͤrtig ist ein ite, an dessen Spitze der Senateur Wojewode Fuͤrst Adam toryski sich befindet, zusämmengetreten, um dieses Werk

leendigen. Der Astronom und Meteorolog Magier hie⸗

t, zieht aus seinen vieljaͤhrigen Beobachtungen den Schluß, der bevorstehende Winter, dem Winter von 1803, welcher

Waͤhrend fast in allen Gegenden Teutantlich sehr strenge war, gleichkommen werde.

eute nimmt die hiesige Herbstmesse ihren Anfang. er Senator 8 Lesesghoft welcher vor 3 Wochen [Stonim gereist war, ist hieher wieder zuruͤckgekehrt. [Die Sammlungen und Museen der Universitaͤt werden, bhchdem sie an Vollstaͤndigkeit gewinnen und geordnet wer⸗ [dem Publikum geoffnet, das sie fleißig besucht. Dies ist Fall mit dem zoologischen Museum, unter Aufsicht des essors Dr. Jarocki; mit der Pflanzen⸗Sammlung, unter icht des Prof. Hoffmann; mit dem mineralogischen Mu⸗

seum, das Prof. Pawlowicz geordnet. versitaͤt keine eigene Bilder⸗Galerie; der verstorbene Senat⸗ Praͤsident, Graf Potocki, soll ihr Hoffnung zu dem Besitze der schoͤnen Willanover Galerie gemacht haben. Die Bibliothek zaͤhlt schon an 150,000 Baͤnde, darunter Vieles zur Geschichte der Typographie in Polen; sie erleidet aber einen großen Verlust durch den Abgang des Bibliothekars Lelewel, der als Professor der Weltgeschichte nach Wilna geht. Bei der Bibliothek be⸗ findet sich eine reiche Sammlung von Kupferstichen, die, so wie die Werke der Bildhauer⸗Kunst, großentheils aus dem 8 I11“ sind. Der bota⸗ nische Garten, unter Aufsicht des Prof. übert

uͤber n B“ B.

In Lemberg giebt es eine 15jaͤhrige Hellsehende. Im Zu⸗ stande des magnetischen Schlafes —4 4 hen 812 . netisch, sondern illognetisch. Der Magnetismus ist nach ihr etwas Aeußerliches, der Illognetismus aber innerlich. Sie giebt davon 6 Grade an, von denen sie erst den 2ten haben will. Zum 6ten sollen erst 4 Personen gelangt seyn, u. davon eine in Warschau.

v ist das Franzoͤsische Schauspiel eroͤffnet worden.

or etwa 8 Tagen brachten mehre Baͤuerinnen frische⸗ Wald⸗Eroͤbeere zu Markte. (Auch in Posen, Berlin u. a. O. wurden um dieselbe Zeit rothe Wald⸗Erdbeere verkauft.)

St. Petersburg. Der Graf Scheremetjeff soll fuͤr die in Odessa angekommenen Ungluͤcklichen, die Summe von 15000 , zur verhaͤltnismaͤßigen Vertheilung, dorthin gesandt haben.

Kowno, *) 1 Nov. Die Truppen⸗Maͤrsche nach dem Suͤden dauern ununterbrochen fort.

Corfu. Am 17. Okt. vereinigte sich die Aegyptische und Algierische Flotille, mit der in Gumeniza gelegenen Schiff⸗ Abtheilung des Kapudan⸗Bei. Am 20. ging das vereinigte, 24 Segel starke Geschwader ab, um zu der Hauptflotte des Kara⸗Ali zu stoßen, die dadurch auf 54 Kriegschiffe anwaͤchst.

Zante, 23. Sept. Die Tuͤrkische Flotte debarkirte zu Patra 7000 Mann und griff die Griechen an. Diese zogen sich anfangs zuruͤck; als sie aber die schlechte Haltung der Asia⸗ ten gewahrten, die sich in die Europaͤische Taktik nicht recht finden zu koͤnnen schienen, gingen sie zur Offensive uͤber, und jagten die Tuͤrken 1 ½ teutsche Meilen zuruͤck; diese fluͤchteten sich nach Patra, vor dem sich die Griechen jetzt von neuem gelagert.

Madrid, 24. Okt. Die Provinzial⸗Deputation Murcia, begehrt eine voͤllige Reform des Klerus.

Der Espectador eifert gegen die Pariser Censoren, die es duldeten, daß die Gazette de France unsere Regierung eine revolurionaire schimpft. Die Seuche ist in Aguilas und in dem Fort Alhucemas ausgebrochen; auf Malaga macht sier⸗ taͤglich neue Fortschritte; in Mequinenza waren bei Abgang. der Nachricht nur noch 30 Menschen uͤbrig geblieben, wovon 10 krank waren.

General Vanegas ist zum General⸗Kapitain von Kadix er⸗ nannt, und wird mit diesem Militair⸗Kommando wahrschein⸗ lich die Funktionen eines Landeshauptmannes vereinigen .

Auch in Andalusien hat sich das Gelbe Fieber gezeigt. In Murcia befanden sich am 6ten 314 Kranke, 39 davon sind⸗ bereits gestorben. Die Bewohner von Lebrija sind saͤmmtlich⸗ ausgewandert.

Die Territorial⸗Eintheilung Spaniens in 51 Provinzen ist nunmehr beendigt; die Landes⸗Hauptleute sind, gleich den⸗ Provinzen, in vier Klassen getheilt; die der ersten Klasse ers halten 20,000, die der zweiten 15,000, die der dritten 12,500, die der vierten 10,000 Fr. jaͤhrl. Gehalt.

Bei den Verhandlungen uͤber die Organisation der aktiven National⸗Miliz, aͤußerte der Kriegs⸗Minister, wenn Spanien sich genoͤthigt sinden sollte, gegen Frankreich einen Krieg zu fuͤhren, so wuͤrden wenigstens 150,000 Mann erfoderlich seyn. Die Operations⸗Armee muͤsse dann 100,000, das Besatzungs⸗ Korps der festen Plaͤtze 20,000, die Central⸗Reserve 20,000 und das Korps zu Sicherung der Kuͤsten und See⸗Arsenale auch 20,000 Mann stark seyn. Fuͤr die Zeit des Friedens sey ein Heer von 87,000 Mann vollkommen hinlaͤnglich.

Der Priester Quintana ist als Mit⸗Oberhaupt der Ver schwoͤrung von Salvatiera, am 11. worden. Die Rangliste der Officiere der Armee wird naͤchstens ge⸗ druckt werden. 1

Die Regierung hat nach Barcellona 200,000 Realen, nach Mequinenza 100,000 und nach Malaga 50,000 Realen Un terstuͤz⸗Gelder gesandt. 8

Hie Zeitung el Zurriago (die Peitsche) ist hier unter Anklage gestellt.

Die Priorin der Barmherzigen Schwestern zu Va lencia, hat, im feassen Geiste ihres Ordens, saͤmmtlich Nonnen ihres Klosters, zur Pflege der Pestkranken in verschie denen Staͤdten des Reiches, herzugeben sich erboten. Da fast Alles, was mit jenen ungluͤcklichen Ortschaften in Beruͤhr kommt, dem Tode unvermeidlich geweiht ist, so verdient diese edelmuͤthige Selbstverleugnung der grauen Schwestern, das dankbarste Anerkenntnis ihrer Mitwelt. Vor der Hand sind vier dieser frommen Priesterinnen der vegcen Liebe, nach Tortosa gegangen. Sie schieden aus den Mauern ihrer Frie⸗ dens⸗Heimat mit der wahrscheinlichen Aussicht, nicht wiede zuruͤckzukehren; allein dessen ungeachtet traten sie ihren Sa

Noch besitzt die Uni⸗

von

») Kreisstadt im R von St. Petersburg.

nent Wil

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zu Burgos hingerichtet