In dem Departement der Rhone⸗Muͤndungen bei St⸗ adidt sand arretirt worden, die vorgaben, sie kaͤ⸗ men aus Nord⸗Teutschland. Ein jeder derselben trug eine kleine Schrift bei sich, in welcher sie um Unterstuͤtzung baten, daß sie ihre Reise uͤber Marseille nach Griechenland fortsetzen koͤnnten. Diese Schrift war unterzeichnet: Joachim Schleich⸗ mann, Christian Kohlrausch, Franz Meyer u. Christoph Meyer. Sie erklaͤrten, ihre Heimat nur auf die Nachricht verlassen zu haben, daß Alles zu ihrer Ueberschiffung nach Griechenland in Marseille bereit waͤre, und meinten, daß auf diese Zusicherung noch mehre Hundert nachkommen wuͤrden. Bekanntlich hat die Brigg Ruseé unseren Konsul aus Akra (in Syrien) nach Toulon zuruͤckgebracht. Der dortige Pascha ist ein junger Hitzkopf, voller Haß gegen Europaͤer und Christenthum; er ließ, trotz allen Vorstellungen unseres Vice⸗ Konsuls, das Kloster vom Berge Karmel in die Luft sprengen. Der Herzog von Angouleme ist
am 5. fruͤh, in Begleitung des Herzogs von Damas und des von .
des. Aöcseaise, und konnte daher der Koͤnigl. Sitzung im Lou⸗ vre nicht B“ Der Herzog de la Chaͤtre war schon
am 3ten dahin abgegangen. 1“ Lintausendfuͤnthundert junge Leute, die sich freiwillig als National⸗Milizen zur Bilduug des Gesundheit⸗Kordons von Bar⸗ cellona enrolliren ließen, haben der Wuth der Seuche unterlie⸗ gen muͤssen, auch nicht einer, sagt man, soll vom Tode gerettet seyn. . der Eroͤffnung der Kammern am ö5ten dieses Mo⸗ nates, war die Anzahl der anwesenden Damen bei weitem zahlreicher, als die der uͤbrigen Zuschauer; sie suchten einan⸗
der an aͤußerem Glanze zu uͤberbieten. 1
Die Frau Herzogin von Berry begab sich gestern, in Be⸗ gleitung des Koͤnigl. Neapolitanischen Bothschafters Fuͤrsten Casteleicala, nach Rosny. — Der 14jaͤhrige Fuͤrst Gregorius Hypsilanti, juͤngster Bruder des Fuͤrsten Alexander Hypfilanti, ist am 5. d. zur Vollendung seiner Studien hier angekommen. Dem hiesigen aufmerksamen Leser teutscher Blaͤtter, ist die Art auffallend, wie in diesen unsere alt⸗ und neu⸗adliche Fami⸗ lien genannt werden, und fast allgemein in Teutschland scheint der Irrthum getheilt zu werden, in welchem die mehrsten teutschen Zeitüng⸗Redaktionen und Schriftsteller stehen, wenn sie von Leinem Baron von Pasquier, Baron von Bignon, einem Grafen von Simeon sprechen, und sonst von einem Grafen von Caze sprachen. Ist ihnen denn nicht aufgefallen, daß unsere Blaͤtter nie eine solche Redens⸗Art gebrauchen, sondern immer sagen: le baron Pasquier, le baron Bignon, le comte Siméon, und sonst: 1e comte Decaze; hingegen aber: le baron de Montmorency, le comte de Périgord, le oomte de Lally u. s. w. 1 Hat maͤn diesen Unterschied fuͤr zufaͤllig gehalten? Er ist es keinesweges. Er grundet sich darauf, daß z. B. Herr Bignon zwar Baron, aber nicht Edelmann . v von Montmorency
ist. Di e haͤngt so z nen. vor 88 de.hngtzün nur eine Art von Adel, welchen nan gewoͤhnlich den Feudal⸗Adel nennt; ein unrichtiger Ausdruck,
ich mich aber der Gewohnheit wegen bedienen will. Zwar ser hn nchn zwischen altem und neuem Adel, und unter letz⸗ tern machte la Noblesse de robe eine besondere Klasse aus; man ezeichnete mit dieser Benennung diejenigen Familien, welche den Abel durch die Dienste erworben hatten, die sie in hohen buͤrger⸗ lichen Wuͤrden geleistet hatten, im Gegensatze der Noblesse d'é- 6e, die durch den Degen verdient war. Aber wenn auch eine dieser Klassen hoͤher geachtet wurde, als die andere, so war dies ein Unterschied, welcher in der Meinung seinen Grund hatte; das Gesetz kannte ihn nicht. Alle Edelleute vererbten den Adel auf ihre saͤmmtliche Kinder beiderlet Geschlechtes; nicht so die Titel als Herzoge, Marquis, Grafen, Vicomte und Barone. Diese gingen blos auf die Soͤhne uͤber, und die Toͤchter eines Herzogs, Grafen ꝛc. waren (und sind noch) bloße adeliche Fraͤulein, JTes demoirelles, und die unverheuratete Tochter eines Grafen kann schlechterdings nicht Comtesse genannt werden. Das Woͤrt⸗ lein de, von, zeichnete den Adel in sofern aus, als jeder Edel⸗ mann es seinem Familien⸗Yamen vorsetzte: jedoch war es nicht so sehr dem Adel eigen, daß nicht eine Menge buͤrgerliche Fami⸗ Uien es sich anmaßte. Ich uͤbergehe die Pairswuͤrde, wie sie vor der Revolution Statt haͤtte, da sie nichts weiter war, als eine hi⸗ sicorische Truͤmmer; bemerke aber noch, daß bei Schaͤtzung des A l⸗ ters des Adels, auf die weibliche Linie keine Ruͤcksicht genommen wurde, und es also keine Misheuraten gab; ein Umstand, welcher dem hohen Adel, wenn er im Dienste des Staates oder auf andere Weise, sein Vermoͤgen zugesetzthatte, sehr zustatten kam, indem alsdann die Vermaͤh⸗ lung mit einer reichen Kaufmanns⸗Tochter, den Glanz der Famtlie wie⸗ der herstellte. Wenn also in Frankreich von einer Adels⸗Probe durch 16 Ahnen die Rede ist, so heißt dies, daß die Familie seit 26 Generationen adelig ist; da bekanntlich eine teutsche Adels⸗ Probe von 26 Ahnen nur auf vier Generationen hinaufgeht, hin⸗ egen den Beweis verlangt, daß alle funfzehn Familien, welche eit den Zeiten des Aelter⸗Vaters in die Familie hineingeheuratet haben, schon damals adelig waren; ein Beweis, welchen vielleicht kein einziges Franzoͤsisches Haus fuͤhren koͤnnte. Dieser Franzoͤsische sogenannte Lehens⸗Adel besaß Privilegien, Rechte und Einkuͤnfte, welche er durch die Revolution verloren hat. Zu den Privilegien gehoͤrte das ausschließliche Recht zu Of⸗ Kcier Stellen, welches er herkoͤmmlich besaß, doch so, daß in ein⸗ zelnen Faͤllen auch Buͤrgerliche zu Officier Stellen gelangten. Aber der Fall war, wegen des zahlreichen aͤrmern Adels (der juͤngeren Bruͤder, les cadets de famille) selten, mit Ausnahme der Artil⸗ lerie und des Genie⸗Wesens, bei welchen viele Buͤrgerliche ange⸗ sftellt waren. Diese, besonders durch Verdienst emporgekommene Officiere nannte man (sonderbar genug!) officiers de fortune. Dieser ganze Adel verschwand in der Nacht vom 4. Aug. 1789, insofern naͤmlich ein auf tausendjaͤhrige Tradition gegruͤndetes In⸗
ich der Staat verpflichtet hat, in einer bestimmten Reihe von 5 Zinsen, aäͤhrlich auch einen Theil des Schuld⸗ so daß nach Verlauf der festgesetzten Zeit, die ganze Schuld getilgt seyn wird.
cher
Jahren, neben den Fapitals abzutragen,
Herzogs von Guiche, nach
stitut, durch ein Gesetz vernichtet werden kann. Er dauerte in offentlichen Meinung fort, und aller Dekrete ungeachtet hielt Volk und die gebildete Welt, den Buͤrger Montmorency, undz Buͤrger Liancourt fuͤrvornehmer, als den Buͤrger Robespierre den Buͤrger Danton.
Die Aufhebung des Adels wurde durch das Franzoͤsische setz⸗-Buch geheiligt, welches unter dem Direktorium verfaßt den Jahren 1803 und 1804, von dem gesetzgebenden Koͤrper dist⸗ und allmaͤhlig angenommen, am 21. Marz 1804 unter dem T Code civil des Frangois, und, als die Errichtung des Kaiserth mancherlei Aenderungen nothwendig machte, am 3. Sept. noch einmal, aber unter dem Titel: Code Napoleon publ ward. Der Artikel des Gesetz⸗Buches litt auch keine Aendernng, al⸗ 1. Maͤrz 1806 Buonaparte, durch ein Senatuskonsult erhl Adels⸗Titel, als: Fuͤrsten, Grafen, Barone und Ritter, einfüt Der Adel wurde nicht hergestellt; nur Adels⸗Ditel wa verliehen, und unter diesen befindet sich nicht der Titel Nol oder Gentilhomme. Diese Adels⸗Titel wurden erb lich, nur insofern derjenige, dem einer derselben verliehen wo durch eigene Mittel oder erhaltene Dotationen im Stanze und fuͤr gut fand, Majorate von bestimmtem Ertrage sir Nachkommen zu stiften. Diese Adels⸗Titel ertheilten nigt Adel; daher den Besitzern derselben nicht verstattet wurd e Titel das Woͤrtlein De folgen zu lassen. Zwar machte diee liche Meinung, die staͤrker ist als das Gesetz, fortan einen Unta zwischen dem Buonapartschen und dem Lehens⸗Adel, und gaht ehemaligen Adelichen, auch wenn sie von Buonaparte zu oder Baronen gemacht worden waren, immer noch das von man sagt allgemein: le comte de Segur, aber le comte Man koͤnnte biesen Adel einen Majorats⸗Adel nennen, we sich nicht von diesem, welcher blos auf den aͤltesten uͤbergeht, dadurch unterschtede, daß es jedem Inhaber eines napartschen Adels⸗Titels frei steht, fuͤr mehrere oder alle seine Majorate zu stiften, auf welche sein Titel uͤbergeht. Jeder auch Majorate errichten, welchen ein geringerer Titel ankleth der seinige. So kann ein Graf, der 3 Soͤhne hat, und nicht genug ist, 3 Grafen⸗Majorate zu stiften, den einen zum G. den andern zum Baron, den dritten zum Chevalier machen,
Nun kam der Koͤnig, und die von ihm verliehene Che bestaͤtigte den alten und neuen Adel. Diese Worte, deren tiger Sinn in Frankreich nie bezweifelt worden ist, scheinen m teutsche Schriftsteller ganz misverstanden zu haben, weil sie an dasjenige dachten, was man in Teutschland alten Ahdel he Unter dem alten Adel versteht die Charte nichts weiter, als wir oben Feudal⸗Adel genannt haben; also alle, vor 1799 1⸗ Titel: Herzoge, Grafen ꝛc. oder mit dem bloßen Praͤdes E. Leute, dekorirte Familien nahmen ihren Titel wieder e . jedoch die Privilegien wieder zu erhalten, deren Abschf die Charte ebenfalls bestaͤtigt. Indem sie auch den neuern aufrecht erhaͤlt, bedient sie sich eines uneigentlichen Ausi. sie haͤtte sagen sollen; die neuen Adels⸗Ditel. Indessen i das nichts in der Sache; der neue Adel ist erhalten, wie er d. h. als ein Majorats⸗Adel (mit der obenbemerkten Modiffkga
Es gab also von neuem in Frankreich hafs Adels Klasse⸗ besondern Rechten, und es ist merkwuͤrdig, daß der Koͤnig fon beide Klassen zu verleihen. Die hiesigen Blaͤtter enthalten Zeit zu Zeit die Nachricht, der Koͤnig habe den oder jenen Pfrichee geadelt. Einem solchen ist also der alte, d.)
oͤnigliche oder Feudal⸗Adel verliehen; er nimmt das Wöortlei an, und ist fortan ein Edelmann. Gleichzeitig sagen hiesige Ble S. M. haben Jemandem den Titel Baron, Graf ꝛc. verlt ein solcher Titel ist in neuen, d. h. Buonapartischen Sine verstehen; und geht nur auf den Sohn oder die Soͤhne uͤben welche der Vater Majorate stiftet.
Außer diesen beiden Adels⸗Klassen giebt es aber eine de die Pairswuͤrde; diese ist ein wahrer mit ausgezeichneten rogativen verbundener Majorats⸗Adel, oder eine erbliche P welche blos auf den aͤltesten Sohn uͤbergeht. Bis jetzt is bloßer Edelmann damit bekleidet worden; alle ernannte Pait saßen vorher schon einen vor der Revolution oder seit 186 Titel, oder es ist ihnen ein solcher vom Koͤnige vert worden.
Toulon. In Smyrna haben, zur Zeit des Kut Bairams, die Unruhen wieder angefangen. Gewoͤhnlch pfh an gedachtem Feste, Laͤmmer geschlachtet zu werden; aber blutduͤrstigen Poͤbel gnuͤgte daran nicht, und die Obt hatte nicht Muth und Kraft genug, die Zuͤgellosen in zu halten. Unter diesen traurigen Umstaͤnden waren d Meerbusen von Smyrna liegenden Franzoͤsischen Schiffe neue die Zuflucht der Franken; auch Griechen wurden schiedenen Faͤllen, der Wuth ihrer Moͤrder entzogen, me auf anderen Inseln des Archipelagus es Franzoͤsischen 6 ten gelang, mit Hilfe der dortigen Franzoͤsischen Konsuln ken der Mishandlung der Griechen zu entreißen. Ein 9 menschenfreundliches Bestreben fand auch von Seiten des lischen und des Oestreichschen Geschwaders statt. Das letzt gen rettete den Kpt. Lieutaud aus Marseille, und das vol gefuͤhrte Schiff von der dummen Wuth des Tuͤrkischen Kommandanten von Sigra, der sich mit seinem Hafen“ mando und dem Poͤbel schon anschickte, dasselbe, in der nung daß es ein Russisches sey, zu pluͤndern; es gelc dessen dem Oestreichschen Befehlhaber in Vereinigut dem Franzoͤsischen Konsular⸗Agenten, dem Tuͤrken seinen thum zu benehmen, und den Franzoͤsischen Admiral h Hheben zu benachrichtigen. Dieser sandte sofort zwei?
ahrzeuge nach Sigra, um den Hafen⸗Kommandanten besseren zu belehren, und ihm, wenn er keine Vernunft de im Guten annehmen wolle, solche mit Kanonen⸗ℳ beizubringen. Diese Vorstellung wirkte; der Kommal gab den Kapitain sammt Schiff und Mannschaft frei, ung ne ganze Wuth siel nun auf den Tuͤrken, der ihn durch falsche Angabe zu jener Verwechselung verleitet hatte.
Die Griechischen Flottillen von Hydra, Psara und G. fahren fort, die Tuͤrkischen Schiffe mit ihren Brandern drohen; diese sind ihrer Vern ichtung bisher nur durch Ma
vres, die Verstand bewelsen, entgangen, werden es abe
gnge nicht koͤnnen, wenn die vorruͤckende Jahrzeit sie, ir⸗ wo zu ankern, noͤthigen wird. Es ist den Griechen gelungen, 7o Schiffe in See zu bringen; sie sind im Allgemeinen Kanonen von kleinem Kaliber und schlechter Sortirung ztz der beung, und dem Ganzen Einigkeit. London, 9. Nov. Hiesige Blaͤtter sprachen schon da⸗ daß S. M. im naͤchsten Jahre, vor der neuen Reise dem festen Lande, Schottland besuchen werde. Gestern Abend kam der Koͤnig, begleitet von Sir B. omfield und von einer Abtheilung Lanciers, von Ramsgate, er die Nacht zuvor gelandet war, gesund und wohl in stonhouse an. Eine Geschuͤtz⸗Salve aus dem Parke St. James und das Gelaute der naͤchsten Kirchen⸗Glok⸗ meldeten die K. Ankunft. Se. Maj. waren am 7. abends galais eingetroffen, wo unser Bothschafter am Koͤnigl. z. Hofe, Se. Maj. empfing und Ihnen unter mehren zoͤsischen Großen (die Se. Maj. alle zur Tafel zog) auch Herzog von la Chaͤtre vorstellte. Der Herzog von An⸗ leme soll den Koͤnig in Duͤnkirchen erwartet, dort aber ver⸗ haben. — Von der Expedition des Kpt. Parr hat man hrichten aus der Hudson⸗Straße vom 16. Jul., wonach alles voll Eis war. Am 14. September ging in der e bei einem terlichen Sturme, ein reich beladenes Franzoͤsisches Schiff, hes unter andern auch 80000 Dollar *) an Bord hatte, r.
In Dover ist, wegen starken Sturmes seit dem 2. kein ein⸗ Fahrzeug von Frankreich angelangt. Im Hafen von outh haben ungefaͤhr 250 Schiffe ihre Anker verloren. Das Hamburger Schiff Hormann, von Bordeaux nach nburg bestimmt, scheiterte in der Nacht vom 1. zum 2. bei der Insel Wight. Die aus Wein, Pflaumen und n bestehende Ladung ist meilenweit am Ufer umher ge⸗
at; die Schiff⸗Mannschaft ist gerettet.
Die zum Ankauf eines Silberservices fuͤr die verstorbene gin subskribirte Summe, soll zur Errichtung eines passen⸗ Monuments fuͤr Ihre Majestaͤt angewendet werden.
Das ganze Produkt der Vereinigten Staaten von Nord⸗ erika in Baumwolle ist jaͤhrlich 500000 Ballen; von diesen den in den letzten 3 Monaten, 225,218 in Liverpool, Glas⸗ Hund London eingefuͤhrt.
Am 6. Nov. landete der Marquis von Londonderry von gis kommend, in Namsgate, und traf den 8. auf seinem sitze in North⸗Cray ein.
on der Zulassung fremden Getraides zum 15. Nov. ist keine Rede mehr.
Der bekannte Dichter Goldsmith ist nicht zu Fernes oder as, wie auf dem Denkmale in der Westminster⸗Abtei
, sondern zu Elphin in der Grafschaft Roskommon ge⸗
n.
Die Mexikanische Staatsveraͤnderung macht eine Zeit⸗ heide in der Geschichte der Niederlassungen, und bestimmt Verhaͤltnis, welches kuͤnftig die ganze Masse von Festland
Suͤden Mexiko's, zu den Europaͤischen Mutter⸗Staaten en wird.
Man ergriff in diesen Tagen eine Bande von 25 Nichts⸗ digen, die unweit London am hellen Tage und im kurzen raume weniger Stunden, nicht weniger als 6 Raubthaten üngen hatten.
Dublin, 2. Nov. Ungeachtet gestern noch der Lordma⸗ den Beschlus der Aldermen bekannt machte, daß zu Ver⸗ dung oͤffentlicher Stoͤrung, der Geburtstag des Koͤniges helm III, ohne alle Feierlichkeiten voruͤber gehen werde, so
Hsich dennoch heute beim Aufgange der Sonne, das Stand⸗
des genannten Koͤniges, von unten bis oben praͤchtig be⸗ it und verziert; auch blieb es so den ganzen Tag, ohne 5 geringste Versuch gemacht wurde, es dieser Zierde zu üben.
Bruͤssel, 9. Nov. Se. Maj. haben den Baron d'Y⸗ an Mydrecht, zum Ober⸗Mundschenken, und den bisherigen verneur der Inseln St. Eustache und St. Martin, Hrn Peer, zum Gouverneur der Kolonie von Surinam ernannt. Hamburg, 13. Nov. Auf der Suͤdseite des Hafens bei au, nicht weit vom Einlaufe, ist ein Lootsthurm von Stei⸗ 60 Fuß hoch, errichtet worden.
Leipzig. Nach dem hier erscheinenden Liter. Konversa⸗ Blatte, welches an Reichhaltigkeit und Interesse immer egewinnt, sind in der letzten Michaelis⸗Buchhaͤndler⸗Messe uüsgekommen: 145 theologische, 54 juridische, 54 medicini⸗ 62 philologische, 116 paͤdagogische, 44 historische, 41 na⸗ sstorische, 95 geographisch⸗statistische (wor. 33 Landkarten),
bolitische und publicistische, 39 technologische, 26 oͤkonomi⸗ 21 artistische, 18 poetische, 23 mathematische, 6 philoso⸗
che, 8 merkantilische, 14 militairische, 16 archaͤologische, 6
ische, “ pharmaceutische, 12 veterinaire, 12 eigentlich li⸗
rische Werke; sodann 54 Unterhaltungs⸗ und 71 Zeitschrif⸗
2 Musikbuͤcher und 10 Spiele.
Wien. Am 1. Nov. traf hier die Nachricht ein, daß
mit Demetrius Hypsilanti nach Morea gegangene Fuͤrst
takuzeno in Livorno angekommen sey. Er hatte Misso⸗ hi am 7. Okt. verlassen.
Troppau, 5. Nov. Die an der Oestreich. Preuß. Graͤnze
ndenen Kaiserl. Reserve⸗Truppen, sind saͤmmtlich nach Un⸗ abmarschirt
Venedig (aus dem Oestr. Beob.). Hier ist die Nachricht
24 2 Rthlr. 4 Gr. 6 Pñf.
Mannschaft mangelt Disciplin, den Befehlhabern
eingelaufen, daß drei Tage nach der, am 19. Sept. erfolaten An⸗ kunft der vereinigten Tuͤrkischen Flotte 2 Bolf v2- — 1000 Mann von der Aegyptischen Eskader bei dieser Festung ans Land gesetzt wurden, welche in Vereinigung mit den Trup⸗ pen von der Besatzung, unter Kommando des Jussuf Pascha von Seres, die Griechen, welche Patras blokirten, angriffen. Beim ersten Erscheinen der Tuͤrkischen Macht verließen die Griechen ihre Linie, und verschanzten sich auf einer Anhoͤhe von wo sie ein lebhaftes Kartaͤtschen⸗Feuer gegen die Tuͤrken unterhielten, die sich jedoch nicht zum Weichen bringen ließen, sondern vielmehr ihrerseit die Griechen angriffen, die Anhoͤhe vene 4% 88 Batterien bemaͤchtigten und das : orps, welches Patras einge V
in die Senh⸗ wn de eng etnssschsasss e Die hiesige Zeitung schreibt unterm zten November: „Der zu Triest eingelaufene Oestreichsche Schiffer emrfß. welcher Zante am 16. Okt. verließ, bringt Nachricht von ei⸗ nem, in der Nachbarschaft von Prodano, zwischen der Tuͤrki⸗ schen Flotte und einer Division der Griechischen Flottille vor⸗ gefallenen Gefechte. Die Griechische unterlag; sieben von ihren Schiffen sollen bei Kattakolo auf den Strand gelaufen, an⸗ dere von den Tuͤrken genommen, die uͤbrigen aber geflohen
seyn.
Neapel, 24. Okt. Mit den Gesundheit⸗Umstaͤnden Sr. Maj. bessert es sich wieder. Die — venstan de sn fortwaͤhrend in Verfolgung der Naͤuber die besten Dienste. — Das hiesige Journal Beider Sizilien fuͤllt mehre Kolumnen mit dem Namen⸗Verzeichnisse der Schuͤler, welche sich im letz⸗ ten Examen ausgezeichnet haben, und fuͤhrt dies als einen Beweis von dem guten Fortgange der Wissenschaften seit den neuen Schul⸗Einrichtungen an. — Vor kurzem wuͤthete in der Provinz Capitanata ein fuͤrchterlicher Sturm, welcher die staͤrk⸗ sten Baͤume entwurzelte, und besonders den Oelbaͤumen großen Schese zufuͤgte. 88
eit dem 7. v. M. sind drei neue Instiitute errichtet . worden, naͤmlich das K. etitaire KNgdien, die Pen wer⸗ Schule, und das Eleven⸗Bataillon. — Die vielen kleinen Räͤu⸗ ber⸗Banden, welche jetzt das Land rund umher so unsicher ma⸗ chen, sind meistentheils Ueberbleibsel der Revolutions⸗Horden; sie fuͤhren gewoͤhnlich, um ein Loͤse⸗Geld zu erpressen, Kinder, Weiber und Geistliche mit sich fort. Den Syndikus von Mon⸗ tanro ermordeten sie in seinem eigenen Hause. 1h
Kopenhagen, 10. Nov. Dem Vernehmen nach 8 Hof auf sehr vortheilhafte Bedingungen,
- 8 Stockholm, 6. Nov. Der gestrige Tag, zur Enthuͤllun der Statue Karl XIII. bestimmt, 859 8 fdaneeg hügung Als der Reichsmarschal das Zeichen zur Enthuͤllung der Sta⸗ tue gab, und diese in ihrer Pracht dastand, gruͤßte sie der Koͤ⸗ nig mit dem Degen. Die Truppen praͤsentirten das Gewehr die Trompeten ertoͤnten und die Artillerie feuerte 122 Kano⸗ nenschuͤsse ab, die von dem groben Geschuͤtz auf Skepsholm, auf den Batterien und den Kanonenschaluppen beantwortet wurden. Die Infanterie feuerte darauf Salven bataillons⸗ weise ab. Unterdessen stieg der Koͤnig vom Pferde, und trat auf die Erhoͤhung, welche sich um die Sratue befand; die Staatsminister, Reichsherrn und Staatsraͤthe ordneten sich zur F. Seite des Koͤniges.
arauf defilirten die Truppen unter Anfuͤhrun 8 K. H. des Kronprinzen vor dem Koͤnige vorbei, e Se. gleich die Statue und den Koͤnig, mit Waffen und Fahnen salutirten. Der Swedische und Norweglsche Staatsrath be⸗ gab sich sodann, nebst den Staats⸗Sekretairs, auf das Schloß,
hat un⸗ eine Anleihe in
um Sr. Mazestaͤt dem Koͤnige Dank fuͤr die Errichtung des
Denkmals abzustatten.
Abends eroͤffneten 10,000 Raketen ein majestaͤtisch scho⸗ nes Feuerwerk. Vor dem Schlosse auf dem Lejonbocken brannte in Goldfeuer die Namen⸗Chiffre des verewigten Koͤniges den ganzen Abend bis spaͤt in die Nacht. Selbst einige Kirch⸗ Thuͤrme waren mit dem ausgesuchtesten Geschmack illuminirt.
Heute werden 1100 arme Leute auf Kosten des Koͤniges bewirthet. Ueberdies haben die Freimaurer 400 armen Per⸗ sonen ein Mittagessen gegeben.
Heute Abend ist der Norderstrom und die Statue mit Bengalischem Feuer erleuchtet. 11ap
St. Petersburg. Ein kaiserlicher Ukas vom 16. Sept. bestimmt die Seegraͤnzen des Russischen Amerika's. Diese Graͤnzen umfassen einen Theil von Cooks und Vancouvers Entdeckungen, dehnen sich aber nicht bis Neukalifornien aus.
Die Graͤnzen nach dem Inneren des Landes sind nicht bestimmt; es laͤßt sich daher nicht angeben, wo das Russische Amerika endet, und die Besitzungen der Englischen Kanada⸗- und Hud⸗ son⸗Bay⸗Koͤmpagnien anfangen.
Odessa, v½ Okt. In Bessarabien und namentlich in Kischeniow, harren gegen 1200 Griechen auf bessere Zeiten. Die Nachricht, daß die Fuͤrstin Hypsilanti ein Korps organisiren wolle, ist ungegruͤndet. Der Fuͤrst Suzzo haͤlt sich hier auf, aber der vorige Hospodar wurde in das Innere des Landes abgefuͤhrt. Dasselbe geschah anch mit dem Kapitain Fabek.
Diejenigen unserer Truppen, welche in Bessarabien un⸗ ter den Befehlen der Generale Wittgenstein und Milorado⸗ witsch stehen, haben ihre Vorposten bis dicht an den Pruth vorgeruͤckt. Die Doͤrfer sind mit Truppen aller Waffen⸗Gattun⸗ gen angefuͤllt. Vom Dnevpr ruͤcken frische Truppen gegen Suͤ⸗ den nach. — Die Tuͤrkische Hauptmacht zieht sich an die Donau. Der gefuͤrchtete Pascha von Brussa, welcher Bu⸗
jukdere waͤhrend Baron Stroganoffs Aufenthalt besetzt hiel