1821 / 140 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 22 Nov 1821 18:00:01 GMT) scan diff

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Vaucluse und Lot-et-Garonne, haben einen sehr erfreulichen Erfolg gehabt. Die zu Orange *) gewonnenen Kapseln lie⸗ ferten eine außerordentlich weiße Baumwolle von vortrefflicher ADAlualität. Die Stauden erreichten groͤßtentheils eine Hoͤhe vpon 2 Fuß, und standen im August in voller Bluͤte. 9 Vom 18. Nov. ab, soll alles fremde gestreckte Eisen (eti- r6 au laminoir) bei der Einfuhr in Entrepoôts gebracht, und bei der Herausnahme, einem Verbrauch⸗Zolle unterworfen wer⸗ den, den das Gesetz erst bestimmen wird. -

Lyon, 9. Nov. Hr. Castil⸗Blaze ist hier mit Uebersez⸗ zung der Gazza Ladra von Rosslni beschaͤftigt.

London. Waͤhrend der Absatz unserer Fabrik⸗Waaren, in manchen Europaͤlschen Staaten sehr abzunehmen aufaͤngt, und selbst der Schleuder⸗Versuch, der von halbverzweifelnden Engl. Fabrikanten blos gewagt ward, um ihre auslaͤndischen Kollegen zu entmuthigen, mislkungen ist, eroͤffnet sich uns, an ei⸗ nem anderen Welt⸗Ende ein neuer Waarenzug. An den Ufern des Keeskahamma⸗Flusses, ist unter vorzuͤglicher Beguͤnstigung des Kaffern⸗Fuͤrsten Gaika, von unserem Gouverneur Donkin auf

dem Vorgebirge der guten Hoffnung, eine neue Messe etablirt werden, die einen sehr erfreulichen Verkehr verspricht.

Der nach Einnahme von Palembang entsetzte Sultan, Badr al Deen, ist derselbe, welcher sich 1812 von England un⸗ abhaͤngig zu machen suchte, und der wiedereingesetzte Sultan ist sein aͤlterer Bruder, der uns die Insel Banka abtrat; eine

Besitzung, deren Werth wir erst erkannten, nachdem wir sie verlassen hatten. .

Mad. Catalani hat bisher zu Bath und Bristol Koncerte gegeben, und geht jetzt nach Glasgow; Staͤdte mit 32, 90, und 109 Tausend Bewohnern. ö

Ehemnitz, (in Sachsen.) Die hiesige Becker⸗Schrop⸗ sische Kattunhandlung hat gegenwaͤrtig 6 Reisediener in fer⸗ nen und nahen Gegendeu, zum schnellen Vertrieb ihrer Fabrik, welche 126 Druktische beschaͤftigt. 8

Darmstadt, 12. November. Des Koͤniges von Groß⸗ Britannien Maj. hatten schon Sr. Hoheit dem Prinzen Emil, waͤhrend Ihrer neulichen Anwesenheit in Koͤln, Ihre Erkennt⸗ lichkeit fuͤr die Aufmerksamkeit, mit welcher Allerhoͤchstdieselben bei Ihrer Durchreise durch das Großherzogthum, von Sr. Koͤ⸗ nigl. Hoh. dem Großherzoge empfangen worden sind, in den verbindlichsten Ausdruͤcken bezeigt, und Sr. Hoh. dem Prinzen zum Beweise Ihres hohen Wohlwollens, das Großkreuz des Guelphenordens verliehen; Se. Maj. haben aber auch außer⸗ dem des Herzoges von Cumberland Koͤnigl. Hoheit besonders beauftragt, Sich nach Darmstadt zu begeben, um Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Großherzoge die Versicherung Allerhoͤchst Ihrer freundschaftlichen und wohlwollenden Gesinnungen zu erneuern.

Des Herzoges Koͤnigl. Hoheit sind zu diesem Ende am vorigen Donnerstage hier eingetroffen, und von Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Großherzoge auf das feierlichste empfangen worden. Nachdem des Herzogs Koͤnigl. Hoheit einer großen Oper bei⸗ gewohnt hatten, haben Hoͤchstdieselben am folgenden Tage uͤber Hamburg Ihre Ruͤckreise nach Hannover angetreten.

Frankfurt, 13. Nov. Seit einigen Tagen gehen wie⸗ der viele Remonte⸗Pferde nach Frankreich. Die Lieferanten, welche in d. J. schon 16,000 Stuͤck Pferde abgeliefert haben, sollen einen neuen Akkord auf eine gleiche Anzahl geschlossen haben, deren Ablieferung bis zu Ende Januar 1822 erfolgt seyn muß. Goͤthe hat der Stadt Frankfurt sein Buͤrger⸗ Diplom behe und das Projekt seines Denkmales ist aͤnzlich aufgeloͤst. 1 8 eüm Breisgau). Nicht in Kolmar, wie es in verschiedenen Blaͤttern heißt, sondern in Rheinweiler, erfolgte am 8. Nov. der Tod des Koͤnigl. Franz. General⸗Lieutenants Grafen Rapp.

art, empfangen. Der letzte stellte Sr. Maj. mehre 1 von ausgezeichnetem Range vor. Der Herzog de la C

bekomplimentirte den Koͤnig, im Namen seines Monal Das Hotel Sr. Maj., das Stadthaus und viele Privat⸗

baͤude waren glänzend erleuchtet. Der Koͤnig stieg, nach genommener Malzeit, gegen 10 Uhr abends zu Wagen, fuhr, begleitet von den Autoritäten der Stadt, unter Freudenrufe der Bewohner, nach dem sofort an Bord der Koͤnigl. YNacht Sich begaben. Unter Donner der Kanonen von der Fregatte Severn, gingen Maj. gegen 83 Uhr morgens in See.

Triest, 2. Nov. Heute liefen abermals einige 6 aus Zante, Korfu und den benachbarten Inseln hier ein. ihren Erzaͤhlungen ist eine Abtheilung der Tuͤrkischen beim Vorgebirge Navarin auf Morea, am 16. oder 17 Okt. den Griechen angegriffen und gaͤnzlich geschlagen worden, Griechen stekten durch Brander eine Tuͤrkische Fregat Brand, nnd nahmen 12 Transportschiffe weg; der Rest tete sich in den Hafen von Zante, wo die Tuͤrkischen Se uͤbel zugerichtet und fast entmastet am 21. Okt. einliefen.

gleich rottete sich das Volk zusammen, und suchte den

den Eingang in den Hafen zu verwehren, als es die sieg Griechen, welche die Tuͤrken mit vollen Segeln verfolgt

der Ferne erblickte. Allein die Englische Garnison ruͤckt und rettete die Verfolgten. Dabei kam es aber zu Thaͤ ten zwischen dem Englischen Militair und den Bewohne Zante, wobei 17 der lezten das Leben verloren haben Briefe aus Korfu bestaͤtigen auch die erfolgte Uebergalh⸗ Arta an die Sulioten, so wie das Vorruͤcken Ali Paschal Janina gegen Thessalien.

Kaschau (in Ungarn), 2. Nov. Gestern feien san jaͤhrige Ursuliner⸗Nonne Agnes hieselbst, ihr Profeß“

um.

Warschau, 20. Nov. In Folge der neulichen derung des Fuͤrsten Schatz⸗ und Finanz⸗Ministers, mehne gaben fuͤr das vot⸗ Jahr schon jetzt vorauszuzahlen, er nen in den Landes⸗Amtsblaͤttern desfallsige Auffoderungen Woywodschaftraͤthe. Der Kalischer schließt die seinige folgenden Worten: „Mitbuͤrger! abermaligen Anstrengung fuͤr venn. eroͤffnet euch ein ue Feld des Verdienstes. Das Vaterland ist uns thevue; uns demselben unsere letzte Habe darbringen. sches Wohlleben, nicht Tyrus und Sidons je das Erbtheil Polens, wohl aber Spartanische Armuth

Gotha. J. K. H. die Herzogin vom Cambridge, und Se. Durchl. der Prinz Friedrich von Hessen, trafen am 11. Nov. zu einem Besuche bei ihren Durchl. Eltern hier ein. Hannover, 16. Nov. Am 4. Nov⸗ reisten Se. Maj., in Begleitung Sr. Hoh. des Prinzen Emil von Hessen⸗Darm⸗ stadt, von Koͤln nach Luͤtrich. Es war anfangs die Absicht des Koͤniges gewesen, in Aachen zu uͤbernachten; allein unge⸗ achtet der uͤbeln Beschaffenheit der Wege und einigen Aufent⸗ haltes, welchen verschiedene kleine Ausbesserungen an dem Wa⸗ gen verursachten, legten Se. Maj. noch die folgende Tagereise bis Luͤttich zuruͤck. Von hier ging Se. K. H. der Herzog von Cumberland, nach Hannover zuruͤck. Von Luͤrtich begaben Se. Maj. am 5. Sich nach Bruͤssel. Zu Kortemberg, der letzten Station vor Bruͤssel, trafen Se. Maj. Ihren Botschaf⸗ ter am Koͤnigl. Niederl. Hofe, Grafen von Clancarty, welcher dem Koͤnige seine Ehrfurcht bezeigte und dann nach Bruͤssel zuruͤckeilte, um Se. Maj. in seinem Palals, in welchem Al⸗ lerhoͤchstdieselben uͤbernachten wollten, zu empfangen. Um halb 6 Uhr abends trafen Se. Maj. in Bruͤssel ein⸗ 2* Von dort setzten Aulerhoͤchstdieselben am anderen Morgen die Reise nach Bruges fort. Eine Strecke vor dieser, Stadt wurden Se. Maj. von mehren Englaͤndern und Englaͤnderin⸗ nen, die in Bruges sich aufhalten, mit großem Enthusiasmus empfangen. Die Haͤuser dieser treugesinnten Unterthanen Sr⸗ Mazj. waren abends festlich erleuchtet. Am 7. erreichten Se. Maj. Calais, wo Sie in Dessin's otel abtraten. Die Garnison war unter den Waffen, alle Haͤuser waren mit weißen Flaggen geziert, und vor dem Hotel wehete die Englische Fahne. Se. Maj. wurden in Calais von den Civil⸗, Militair⸗ und Marine⸗Behoͤrden, so wie von Ih⸗ rem Botschafter am Koͤnigl. Franz. Höofe, Sir Charles Stu⸗

Roͤmische Tapferkeit.“

Ein Bauer des Dorfes Stemporkowo hat von einer 24 Soͤhne gehabt. Der Vater, ein 83jaͤhriger Greis, ist ein ruͤstiger Fuhrmann, und die Mutter befinder sich jetzt 25sten male in gesegneten Leibes⸗Umstaͤnden.

Von dem in der literarischen Welt bekannten Rektor! hieselbst, ist eine teutsche Uebersetzung des vortrefflichen lubekschen Werkes, betitelt „Historisch⸗kritischer Beitrag Slavischen Literatur“ nebst den hieher gehoͤrigen Schriften Bischofs Prazmowski, Starosten Czacki und der Hrn. Kom und Lelewel, mit 2 Portraits und einer Karte, ersche Auch ist hier eine Polnische Uebersetzung von Werthert den herausgegeben.

Wilna, 16. Okt. Gleich vom Anbeginne der graͤme len Szenen, welche zu Konstantinopel, unter den Augen Ministers, Baron von Stroganoff vorgingen, zeichnete! be in seinem Tagebuche alle Ereignisse auf, welche giaub dig zu seiner Kenntnis gelangten. Diesem chronolog Prorokoll fuͤgte Hr. v. Stroganoff den woͤrtlichen Inhalt derjenigen Vorstellungen und Noten bei, die er dem R. Effendi zugeyen zu lassen sich veranlaßt fand, so die von den Tuͤrken ihm hierauf ertheilten muͤndlichen! schriftlichen Antworten. Die Protokolle wurden in Uebe stimmung mit dem Kaiserl. Oestreichschen Internuncius, fen v. Luͤtzow, abgefaßt und in dessen Kanzlei 388 Es ist bemerkenswerth, daß das Tuͤrkische Ministerium se hat dazu verstehen wollen, die von ihm aufgefangenen den Gesandten zur Einsicht mitzutheilen, obwol es, n kannt, vorgegeben, daß es durch diese, von dem strafbaren tragen des Patriarchen Gewisheit erhalten, und so zu! grausamer Hinrichtung bewogen worden.

St. Petersburg. Die in diesem Jahre zu Krog und Ochotsk eingelaufenen, der hiesigen Russisch⸗Amerikam Kompagnie gehoͤrigen Schiffe, Borodino und Rumaͤnzom, ben fuͤr mehr denn 1 ½ Mill. Rubel, Waaren mitgebracht; Kronstadt sind dagegen wieder die Schiffe Rurik und Elis mit Ladungen nach den Kolonien abgesegelt. Als die pagnie am . Okt. die Erneuerung ihrer Privilegien anderweite 20 Jahre feierte, machte sie sich verbindlich, in d Zeitraume, jährlich 3000 Rubel zum Baue und zur 1. haltung unserer Militair⸗Kasernen in Irkutsk; 5000 Rb.

aue eines Krankenhauses in Ochotsk; 2000 Rb. zum Y.

ßerdem noch ein fuͤr allemal 10,000 Rb. zu erlegen.

Die hiesigen Zeitungen fahren fort, ihre Nachrichten Griechenland und der Tuͤrkei, auf dem bedeutenden Umm, uͤber Hamburg, Berlin und Augsburg zu beziehen, liefern selben aber mit aller Unparteilichkeit.

Bender, 11. Okt. Um ein anschauliches Bild von! Inneren des Griechischen Kriegwesens zu haben, muß! selbst Augenzeuge gewesen seyn, mit den Griechen selbst in Reihe Glied gestanden haben. Ein sich hier aufhaltender fremder ficier berichtet daruͤber Folgendes: „Der vaterlaͤndischen Di

—) Stadt im Dep. Vaucluse, 26 Posten von Lyon.

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anf mein Ansuchen, entlassen, eilte ich nach Jassy, in ¹

Hafen, wo Se.

ende Ungluͤck, das bei diesem gaͤnzlichen Nicht Syhzazalten, nicht Reichthuͤmer ul Detaschement, welches befehli

t vergeblich geschrieben.“

der Jakuten im Ochyotskischen, und zu gleichem Behufe

rge Zeitung⸗Schreiber verbreiteten Wahne, daß Russ⸗ vraugge Zeitang üvEC sich mit gewaffneter annehmen werde; ich hatte dann den Plan, entweder Russischer oder unter Griechischer Fahne, zur Ausbildung r Militair⸗Kenntnisse, dem Feldzuge beizuwohnen. Je ich meinem Ziele kam, desto schwaͤcher hallten die nen⸗Stoͤße der teutschen Tages⸗Blaͤtter, hinsichtlich der cherten Russen⸗Hilfe, und in Jassy, wo ich im Mai ein⸗ wollte man davon wenig wissen; indessen gab man noch alle Hoffnung auf, und ich setzte daher meinen Weg nach arest fort, wo ich mich dem Fuͤrsten Hypsilanti vorstellen wollte. Doch die Tuͤrkischen Korps, die jetzt vordrangen, aten mich, nach Jassy zuruͤckzukehren. Der Befehlhaber eer versammelten Griechen uͤbertrug mir hier das Geschaͤft, Theil seiner Leute in den Waffen zu uͤben. Von Ge⸗ und Mannszucht, von Ordnung und Reinlichkeit, vom nen Ehrgefuͤhl und all den Tugenden meiner vaterlaͤndi⸗ Krieger, hatten diese Menschen keine Ahnung, keinen t. Ohne Sold, ohne Verpflegung, ohne Armatur und ition, folgte jeder seinem eigenen Willen, seinen eigenen hten; von einer solchen Horde waren keine Großthaten varten, mit solchen Mitteln die aufgestellten Zwecke nie eichen. Bemerkungen hieruͤber, Vorstellungen, Verbesse⸗ Vorschlaͤge blieben von den obersten Behoͤrden unbeachtet, vurden oft gar misfaͤllig aufgenommen. Unterdessen ruͤck⸗ ie Tuͤrken nach Jassy vor. Wir lagen bei Skulehn. Auf lfingen eines Vormittags, die Griechen an, eine Ver⸗ zung aufzuwerfen. Die Eile, mit der dies geschah/ ließ Gefahr im Verzuge vermuthen. Nach naͤherer Erkundi⸗ erfuͤhr ich, daß der Feind nur noch einen Tage⸗Marsch

uns entfernt sey.

kte, häͤtte dem Lachlustigen manche hoͤchst komische Scene en, wenn nicht in ihr das traurige Zeichen gelegen, daß Menschen⸗Masse auf den Ehren⸗Namen Soldat, und je heilige Wuͤrde, Vertheidiger des Herdes, der Freiheit bes Glaubens ihrer Vaͤter zu sjeyn, durchaus keinen An⸗ h hatte. Tief beschaͤmt, dem Glauben an die Maͤhrchen

Die Nothwendigkeit hier erwacht seyn sollenden Heldensinnes, mich so erfolglos

geben zu haben, und mit truͤbem Blicke auf das herein⸗ Mangel an allen

gausbleiben konnte, vernahm ich den Auftrag, t Swe- in 9 es. imnen Bruͤcken⸗Kopf am Pruth anzulegen, die noͤthige Un⸗ egung dazu zu geben. Nach achtstuͤndiger Arbeit erschien Tuͤrkische Vortrab; ihm folgte bald das Haupt⸗Korps; der chtete Augenblick trat ein. Die Griechen wehrten sich zwar w, ais anfaͤnglich zu erwarten war; allein die getroffenen regeln waren zu zwecklos. Ein großer Theil der Griechen medergemetzelt, der Rest fluͤchtete, den uͤrsten Kantaku⸗ in der Mitte, in die am linken Ufer des Pruth befind⸗ Russische Quarantaine, die 8 Tage spaͤter, tiefer in Land nach Orche zuruͤckverlegt wurde. Nach Ver⸗ der geordneten Quarantaine⸗Zeit erhielt die Mehr⸗ Reise⸗Paͤsse; ein Korps von ungefaͤhr tausend Mann ward unter militairische Aufsicht gestellt und durfte auseinander gehen; man theilte mich diesem Korps und seit dem 16ten Jul. ward ich hieher transportirt. allen diese Zeilen in die Haͤnde junger Leute, die in der e, gleich mir, von dem Treiben und Wesen der Griechen, Erwartungen haben, und sich vom Jugend⸗Eifer verlei⸗ assen wollen, Kraft und Blut fuͤr die Hellenen einzu sez⸗ und werden sie nur Einem Veranlassung, diesen thoͤrigten von tausendmal verwuͤnschten Entschluß aufzugeben: so sind sie

Madrid, 2. Nov. Eine wesentliche Ermaͤßigung des chenden, fuͤr die Englischen Fabriken besonders nachtheiligen ot,Systems, laͤßt sich kaum erwarten. Graf Torreno ist ein er Vertheidiger desselben; er fuͤhrt das Beispiel Frank⸗ und der Vereinigten Staaten an, die das Emporkommen Manufakturen und Fabriken, lediglich dem Verbote der ührung fremder Waaren verdanken sollen. Fuͤr verbotene Waaren soll, behufs ihres Ruͤcktranspor⸗ s Ausland, eine Niederlage errichtet werden. 8 Se. Maj. der Koͤnig haben die Dimission des Finanz⸗ sters Barata genehmigt. Der bisher im Ministerium Inneren beschaͤftigt gewesene Oberst⸗Lieutenant D. Vallejo instweilen zum Finanz⸗Minister ernannt. Die beiden sons⸗Direktoren dieses Ministeriums fuͤr Spanien und In⸗ sind, heißt es, nach dem Eskurial abgegangen, um Sr. nicht allein ihre Dimission, sondern auch die mehrer er Mitglieder des Finanz⸗Ministeriums zu uͤbergeben, die D. Vallejo nicht dienen wollen. In Barrellona sind alle oͤffentliche Zusammenkuͤnfte, die Kirchen nicht ausgenommen, neuerdings verboten worden.

Die Kaufmannschaft in Kadix hat Se. Maj., in einer

sse mit 170 Unterschriften, um schleunig zu treffende regeln zu Gunsten des Handels gebeten. Wie es heißt, msich im Ministerium zwei Parreien gebildet; die Mini⸗

des Inneren, der Justiz, und der Finanzen stellt man auf

ne, und die der Auswaͤrtigen Angelegenheiten, des Krieges

der uͤberseeischen Staaten, auf die andere Seite; den Ma⸗

Minister haͤlt man fuͤr neutral.

ie Witwe des verstorbenen Deputirten D. Teran soll Pension von jaͤhrlich 20,000 Realen; fuͤr jedes der Kinder 6000 Realen, und zwar fuͤr die Tochter auf Lebenszeit,

je Soͤhne aber nur bis zum 25. Jahre, verabreicht erhalten. General D.⸗

1*

Die allgemeine Bestuͤrzung, welche Nachricht im ganzen Korps, vom Ersten bis zum Letzten

SDOOvrganisatson der Gesellschaft. 69

r vor einiger Zeit das Portefeuille

des Kriegs⸗Ministeriums ausschlug, ist zum General⸗ 11 der Infanterie ernannt We Rk ve

Lisssabon, 27. Okt. Nach Art. 87 unserer neuen Ver⸗ fassung sind die Abgeordneten, wäͤhrend der ganzen Berathun⸗ gen von allen amtlichen Civil⸗ und Militair⸗Verrichtungen entbunden, die sie etwa vor der Wahl bekleideten; der Art v gestattet die Entfernung eines Deputirten aus der Versamm⸗ lung, fuͤr den Fall, daß die oͤffentliche Sicherheit oder das Wohl des Staates davon abhaͤngig waͤre, auf die ausdruͤckliche Er laubnis der Kortes; diese kann aber nur dann ertheilt werden wenn 3³â der Stimmen dafuͤr sind. D. Borges Carneiro ver⸗ las zum zweitenmale seinen Vorschlag zu Extrahirung einer Bulle, wegen Aufhebung der hiesigen Patriarchal⸗Kirche und wegen Ausmittelung der Gehalte der dabei angestellt gewese⸗ nen Personen. Der erste Verschlag ist zum Drucke, der zweite aber, als dringend, sofort zur Ausführunn verordnet.

In einer der letzten Sitzungen sprach D. Carneiro, uͤber den Misstand, dem der Staat unterliege, in welchem die Zahl der Civilbeamten das Beduͤrfnis uͤbersteige, und schlug dann vor, den Orden St. Johannis von Jeruͤsalem, fuͤr er⸗ loschen zu erklaͤren. Zu einer zweiten Vorlesung vertagt.

Niach dem Vorschlage des Deputirten Fernandez sollen die Gebaͤude der Inquisition geschleift, und auf ihren Truͤm⸗ mern eine Saͤule errichtet werden, mit der Juschrift: „Ewi⸗ ger Fluch jedem Portugisen, der nicht eine so hoͤllische Er⸗ findung mit ganzer Seele verabscheut!“

Carneiro's Vorschlag, saͤmmtliche Kloster⸗Gefaͤngnisse schlei⸗ fen zu lassen, und den Kreisrichtern die Untersuchung der dar⸗ Greuel zu uͤbertragen, ist naͤherer Erwaͤgung vor⸗

ehalten. 1

Mit einem Schiffe aus Frankreich sind mehre 1000 Hir⸗ ten⸗Briefe unseres verwiesenen Patriarchen angekommen.

An die Hoͤfe von London, Paris, Madrid, Wien u. s. w. sind neue Gesandte ernannt worden. Nach London, D. Con⸗ stancio; nach Paris der Richter Borelho, fruͤher Statthalter von Madeira. 8 8 1“

Alexandria, 25. Aug. Die hier eingelaufenen Nach⸗ richten von einigen, fuͤr die Griechen gluͤcklich ausgefallenen Seegefechten, in welchen ein großer Theil der Tuͤrken auf ihren Schiffen ermordet wordenseyn sollen, erregte hier die heftigste Erbit⸗ terung der Muhamedaner gegen die Franken; nur der Festigkeit des vor kurzem angekommenen Vice⸗Koͤniges Mehemed Ali, der einige Ruhestoͤrer enthaupten und ersaͤufen ließ, war die Wie⸗ derherstellung der Ordnung zu daͤnken. Er versicherte die Eu⸗ ropaͤer von neuem seines ganzen Schutzes, und schwur bei sei⸗ nem Barte, er wuͤrde Alexandria nicht eher verlassen, als bis die Angelegenheiten Griechenlands mit der Tuͤrkei beendigt waͤren

Alachen. Zum Besten des hiesigen Waisenhauses, stellen gegenwaͤrtig die hiesigen Schlaͤchter, Daveren 5 eelen und Gebr. Schwarz, ihren zwanzig Centner schweren Ochsen, gegen ein beliebiges Eintrittgeld, zur oͤffentlichen Schau aus. Bromberg. Am 6. Okt. vernichtete eine Feuersbrunst beinahe das ganze Dorf Walkowitz, (Kr. Czarnikau) 22 Wohn⸗ Haͤuser und 58 Scheunen, Staͤlle ꝛec. wurden mit dem gesamm⸗ ten bedeutenden Einschnitte ein Raub der Flamme. 41 Fami⸗ lien sind ohne Obdach und haben den groͤßten Theil ihrer be⸗ weglichen Habe verloren. Die hiesige Koͤnigl. Negierung hat sich in den oͤffentlichen Blaͤttern fuͤr die Ungluͤcklichen verwen⸗ det, und bemerkt, daß sich das Landraͤthliche Amt in Czarni⸗ kau, der Empfangnahme und Vertheilung milder Beitraͤge gern unterziehen wird. 8 *Danzig. Der Chaussee⸗Bau im Wege der Privat⸗ Unternehmung, hat in d. J. die gluͤcklichsten Fortschritte im hiesigen Reg. Bez. gemacht. Der Danziger Landkreis vollendete eine Strecke von ½ Meile, auf dem Wege von Praust hieher, der Danziger Stadtkreis die an gedachte Strecke graͤnzende 2 Meile, und der Domainen Beamte v. Putzig, als Privat⸗Un⸗ ternehmer, eine Strecke von beinahe einer ganzen Meile, auf dem Wege von Neustadt nach Danzig. Im Laufe der beiden naͤchsten Jahre wird der ganze Weg von Neustadt bis hieher, und von hier bis Dirschau, so wie von hier bis an die Graͤnze des Stargardter Kreises, auf der Poststraße nach Berlin uͤber Konitz vollendet seyn. Das Koͤnigl. Ministerium des Handels hat nach eingeholter Ueberzeugung von der vorzuͤglichen Tuͤch⸗ tigkeit dieser Bau-Aulagen, fuͤr die Meile, welche, wenn sie vom Staate ausgefuͤhrt wuͤrde, der Staatskasse 32,000 Fae im Durchschnitte kosten wuͤrde, 8000 Rthlr. Praͤmie zugestanden. Elberfeld. Statut der Rheinisch⸗Westindischen Kompagnie. v“ Fortsetzung.) 1A1A4“ 1 1gxw §. 8. (Ort und Zusammenberufung der General⸗Versammlung.) Die General⸗Versammlungen der Aktionairs werden fuͤr jetzt in El⸗ berfeld gehalten. Die General⸗Versammlungen werden durch die Elberfelder Zeitungen, die Berliner Staatszeitung, die Hamburger Boͤrsen⸗Hallen⸗Liste, eine Koͤlner, eine Frankfurter und die Leip⸗ ziger Zeitung, wenigstens einen Monat vorher, durch dreimaliges Einruͤcken zusammenberufen, und die persoͤnlich anwesenden oder durch Vollmacht vertretenen Theilnehmer repraͤsentiren alsdann jedesmal die gesammte Kompagnie. b §. 9. (irk der Wahlen) Alle Wahlen in der General⸗Ver⸗ sammlung geschehen durch schriftliche versiegelte Abstimmung. §. 10. Wahl der Direktion) Die General⸗Versammlung er⸗ waͤhlt aus den Aktionairs, auf dem §. besagten Wege, Putch Stimmen⸗Mehrheit eine Dtrektion von aͤnf Gliedern, welche an dem Orte des Haupt⸗Komptoirs der Kompagnie wohnheft seyn

muͤssen. torial⸗Rathes.) Sie erwaͤh den Ak⸗ ö1““ 8 8 113“

(Wahl des Direk