W“ 8
joritaͤt angenommen worden; die Minoritäaͤt bestand aus dem gan⸗ en Centrum, aus einem Theile des Centrums der Linken (den oktrinairs) und aus dem 2 Centrum der rechten Seite. Die Absicht der strengen Royalisten, welche in dem mit Verferti⸗ gung der Addresse beauftragten Komite, eine Mehrheit von 5 gegen z ausmachten, war ein foͤrmlicher Angriff gegen das Ministerium. Unstreitig haben in einer repraͤsentativen Verfassung die Abgeord⸗ neten der Ration das Recht, bei einer solchen Gelegenheit dem Monarchen zu erklaͤren, daß seine Minister das Zutrauen des Vol⸗ kes verloren haben; aber um diesen entscheidenden Schritt zu thun, muͤssen die Abgeordneten darauf rechnen koͤnnen, ihn durch⸗ zusetzen, und von der öͤffentlichen Meinung unterstuͤtzt zu seyn; da beides hier nicht ang der Fall ist, so haben die Royalisten durch den nicht hinlaͤnglich uͤberlegten, oder durch Leidenschaft geleiteten Schritt sich sehr geschadet. Nicht stark genug, um sich geradezu gegen die Minister zu erklaͤren, haben sie dieselben indi⸗ rekte angegriffen. — Was wegen der Noth gesagt ist, in welcher der Ackerbau des mittaͤglichen Frankreichs sich durch die nie⸗ drigen Getreide⸗Preise befindet, ist gegen den ehemaligen Gouver⸗ neur von Odessa gerichtet, welchem man, gewiß mit dem allergroͤ⸗ ßesten Unrecht, eine Vorliebe fuͤr die Krimm zuschreivt, und dtese soll Schuld seyn, daß die Einfuhr des Watzens aus jenem Lande nicht verboten ist — Der ausgedruͤckte Zweifel, ob die Freundschaft mit den auswaͤrtigen Maͤchten, nicht auf Kosten der Ehre der Krone erhalten worden, war von den Royalisten als Tadel des Beneh⸗ mens Frankreichs auf dem Laibacher Kongresse verstanden; die Li⸗ beralen deuten denselbden darauf, daß Frankreich nicht fuͤr Neapel und Piemont Theil genommen habe. Daher vereinigten sich beide Extreme, die Adresse zu billigen. — Der Wunsch, daß der Koͤnig diejenigen Institutionen verleiben moͤge, welche zur Vervollstaͤndi⸗ gung der Charte noͤthig sind, bezieht sich auf die Preßfreiheit wel⸗ 8 dhjsebn. die Royalisten fest entschlossen sind; natuͤrlich ind die Liberalen mit diesem Plane ebenfalls einverstanden. Was wohlgesinnte Leute dem Redakteur der Adresse, Hrn. Lalot vor⸗ glich und mit Recht vorwerfen, ist der Schluß der Rede, worin
vf
g- von der Festigkeit des Thrones, als einer ungewissen Sache ge⸗ sprochen wird. .
Man war lange zweifelbaft, ob der Koͤnig die Adresse anneh⸗ men wuͤrde; und es entstand die Frage, ob eine solche Weigerung der Charte gemaͤß sey. Man vereinigte sich zuletzt in der Uebver⸗ zeugung, daß aus derselben noch groͤßerere Uebe entstehen wuͤrden, als aus der Annahme. So entschloß sich der Koͤnig, die Adresse zwar anzunehmen, aber die Ueberreichung durch die große Depu⸗ tation abzuschtagen. Schon hatte der Praͤsident Hr. Ravez er⸗ klärt, daß er sich an die Spitze dieser Deputation nicht stellen werde, weil er die Adresse Sr. Maj. nicht vorlesen wolle. Die kleine De utation, welche der Koͤnig angenommen, vestand aus drei Personen, welche gegen die Adresse gestimmt hatten, naͤmlich dem Praͤsidenten und zwei Secretäaären. Ob be dieser Audienz noch mehreres gesprochen worden als uns der Montteur von heute sagt, weiß man noch nicht. Bei der oͤffentlichen Berathschlagung uͤvber die Adresse, hat Hr Villsle gar nicht gesprochen: gegen dieselve er⸗
klaͤrten sich die beiden Minister Pasquier und de Serre, Hr. Royer Collard, Sverhaupt der Doctrinairs, und Courooisier.
Auf diese Weise ist der Krieg gegen die Minister erklart, und so, wie die Sachen in diesem Augenblick stehen, koͤnnen jene nicht auf die Unterstuͤtzung des Hrn. Villele rechnen, welcher durch den Wechsel der Partheyen, einen großen Theil seines Einflusses ver⸗ loren hat, als rechtlicher, unabhaͤngiger Mann, als aͤchter Freund des Koͤniges, allein steht, dabei aber seine Unzufriedenheit mit vielen Schritten der Minister erklaͤrt hat.
Hr. v. Corbiere hat bis jetzt seinen Widerwillen gegen allen An⸗ theil an Staatsgeschaͤften nicht uͤberwinden koͤnnen, er ist noch
in seinem Derxartement. “ Naͤchst der Adresse der Deputirten Kammer beschaͤ tigt die un⸗
ter dem gelindeen Namen Deklaration, verhuͤllte Protestatton der Maziau Theil ge⸗
Mehrheit der Pairs, welche an dem Prozesse ves Maziau Th⸗ nommen, das Publikum; der Sinn dieser Protestation ist folgen⸗ der: Maziau ist uͤberwiesen, fuͤr ein Complot gegen den Thron geworben zu haben. Das Gesetz belegt dieses Verbrechen mit einer enehrenden Strafe, der Verbannung. Diese haͤtte jeder andere Richter aussprechen muͤssen, wenn er nicht als Pflichtvergessner fevaticaten) in Anspruch genommen werden wollte. Die Mi⸗ noritaͤt der Paͤrskammer hingegen behauptete, an kein solches Gesetz gebunden zu seyn, und verhaͤngte also eine Strafe, welche dem Verurtheilten, einem eifrigen Anhaͤnger Buonapartes, verstat⸗ tet, nach 5 Jahren wieder in Dienst zu treten. Eine solche An⸗ maßung wird von den Royalisten, als ein Eingriff in das Koͤnigl. Begnadigungs Recht angesehen: daher die Protestation. Da uͤori⸗ ens eine andere Verfuͤgung des Kriminal⸗Gesetz⸗Huches feststellt, aß, wenn die Nichter, wegen Anwendung der Strafe, sich in 2 Theile theilen, die gelindere Strafe vorzuziehen ist, insofern die stäͤrkere nicht durch ;3 der Stimmen bestimmt ist, so ist. Maztau burch eine Minor taͤt von 39 gegen 64 zu einer willkuͤhrlichen Strafe verurtheil! worden. Die Dank⸗Adresse der Deputirten⸗Kammer an den Koͤnig wurde, wie der Moniteur vom 3osten Novem⸗ ber seine fruͤhere, irrige Angabe berichtigt, unter 274 Voti⸗ renden, mit einer Mehrheit von 176 Stimmen gegen 93 ge⸗ nehmigt. — In der Sitzung dieser Kammer vom 30., wurde ein Schreiben des Ministers des Inneren, Grafen Simeon, verlesen, des Inhaltes: daß sieben Stellen, drei durch das Ab⸗ sterben der Herrn d’'Alphonse, Gossuin und de Magneval, zwei durch den Abschied, den die Hrn. Martin (de Gray) und Ad⸗ mirault genommen, eine durch die Erhebung des Baron Pas⸗ nier zum Pair, und eine durch die doppelte Wahl des Baron ouis erledigt waͤren, und daß demnach die Kammer das Noͤ⸗ thige zur Versammlung der Wahlbezirk⸗Kollegien, denen die neuen Wahlen oblaͤgen, veranstalten moͤge. Diesem gemaͤß schhvritt auch die Kamme unverzuͤglich dazu, durchs Loos diese Wahl⸗ Bezirk⸗Kollegien zu bestimmen. Uebrigens ernannten sie die Mitglieder der Kommission zur Pruͤfung der Gesetz⸗Vorschlaͤge uͤber die Rechnungen der vorigen Jahre. —
8 In Barcellona scheint die Krankheit ihrem Ende nahe zu seyn. Um Straßen und Hafen zu reinigen, ist dort die untere Volksklasse aufgefodert, gegen eine Verguͤtun von ungef. 3 Gr. und ³ Pfd. Brot taͤg! die Baraken aus⸗
—
serhalb der Stadt zu beziehen. —
b Schillers sammtliche ten werden jetzt in unsere Sprache uͤbertragen. — Bel vom Koͤnige abgehaltenen Ministerrathe am 28. v. M. der Kriegs⸗Minister, Marquis de Latour⸗Maubourg, nichte wesend.— Im Jahre 1820 brachte die Postverwaltung 692 Fr. weniger; dagegen die Salz⸗Steuer 268,600,000 Fr., Lotterie 8,150,000 Fr. mehr ein, als im Etat ausgem war. Der letztgedachten Branche Gesammtertrag belief auf 17 Mill. — Der Ruß. Kaiserl. bevollmaͤchtigte Ma Baron v. Nicolai, und der Koͤnigl. Portugisische Obers, ron von Escherwege, sind mit Depeschen in Calais gesg um sich nach Paris zu begeben.
In Betreff der, aus Englischen Blaͤttern, in Franzzg und keutsche uͤbergegangenen Nachricht uͤber das Engl Schiff Nautilus, bemerken das Journ. de Uaris u. die Tunes Nautilus habe nicht im Archipelagus kreuzen koͤnnen, da auf der Station von Jamaika befinde. Auch sey a vom Kapitain Kempthorn, sondern vom Kapitain Chu befehligt; es gebe zwar zwei Schiff, Kapitains, na Kempthorn in der Englischen Marine, sie staͤnden abag auf halbem Solde, und seyen nicht im aktiven Dienste beg
Die HH. Rothschild loͤsen hier jetzt die verfallene politanischen Renten⸗Koupons ein.
Als hoͤchst unerfreuliches Zeichen der Irreligiositaͤt i unserer jungen Leute, muß man die neulichen Vorfalle in den narien⸗Kirche St. Elienne du mont ansehen, wo der ganze den mit Knall⸗Erbsen bestreut war, so daß bei jedem Schtt Hin⸗ und Hergehenden, es in der Kirche knallte, als darin tiraillirt. Andere mischten unter das Weih⸗Wasß uͤbelriechende Ingredienzen, daß die ganze Kirche dadutgh pestet wurde und man den Gottesdienst ploͤtzlich aufßt mußte.
Vor 25 Jahren ließ sich hier Hr Lesourque, von geschaͤttn tern gevuͤrtig, aus Douat, wo er verschiedene odriakeitliche N. bekleidet hatte, mit einem Vermoͤgen von 10,000 Fr. Renten der, und genoß dieallgemeine Achtung seiner Mitvuͤrger. Einige vorher war die Post von Lyon bestolen und der Kourier er worden. In der Bebhausung eines seiner Bekannten, na Guesno, wo er sich zufaͤllig befand, ward ein gewisser Courriol, einer der Rauvmoͤrder verhaftet; auch die Papiere Guesnos den in Beschlag genommen, indessen nicht verdaͤchtig defunden sollten dem Eigenthuͤmer auf dem Central⸗Polizei⸗Bureau wieß zugestellt werden. DOieser dat sernen Freund Lesourque, ihn d zu bvegleiten. Kaum dort angelangt, ward er, von den versam ten Zeugen allgemein fuͤr Oubosg, Courrlols Mordgehilfen erkan aues stimmte, nur hatte Lesourque braunes, Dubosg aber blom Haar. Die Instruktion des Prozesses ergab indessen, daß Dub an jenem Tage sich mit einer blonden Peruͤcke vekleidet hatke: sourque vewies das Alibi bis zur Evidenz, vo Zeugen belcd seine Rechtlichkeit. Ein Goldarbeiter that a durch seine Buͤ daß Lesourque bei ihm an jenem Tage eine Bestellung gemt und also auf dem Flecke, wo das Verdrechen vor sich gegan gar nicht gewesen seyn konnte. Aber ungluͤcklicherweise wan diesen Buͤchern, das Datum radirr; aus einer 8 war eineg macht, und gerade am 8. war die Lyoner Post angefallen wo Dieser unerwartete Umstand bewirkte bei den Richtern ein n. theiliges Vorurtheil gegen Lesourque: man betrachtete die uͤbe Beweise fuͤr berechnet und erkauft: die Geschwornen sprachen Schuldig: er ward mit Courriol zum Tode verurtheilt. Cou der bis dahin hartnaͤckig geleugnet, gestand das Verbrechen, erklaͤrte von seinem Gewissen gedraͤngt, sein Mitverurtheilte unschuldig, und nur ein Opfer seiner außerordentlichen Ach keit mit Budosq; diese Aussage bestaͤtigte eine Frauens 2 91 mit der Courrtol in vertraurer Gemeinschaft lebte. Das Tii fand sich hiedurch veranlaßt, an das Direktorium zu bersjch dieses machte dem Rathe der Fuͤnfhundert davon Anzeige, d. aber hielt sich an das neue Gesetz, das ausdruͤcklich die Unang barkeit und Unwiderruflichkeit des Ausspruches eines Senos Gerichtes fengesteut hatte; Lesourque wurde mit Courriol der
zum letzten Hauche nicht aufhoͤrte, die Unschuld des ersten ueg n, enthaupt jit Einige Zeit darauf entdeckte man den von Courriol bertahfte
theuern, enthauptet.
—
11“ atra aus Aegypten abzu olen. — Lord Cochrane war noch a9. Jul. in Lima. (S. Nr. 147 d. Z. Artikel Valparaiso.) n Virginien ist die Taback⸗Ernte fast gaͤnzlich misra⸗ Liverpooler und hiesige Schiffe, welche dort Taback laden ben, mußten mit Ballast wieder absegeln.
in junges emn vecgangener Woche getauft, verheirathet und von ei⸗ Kinde entbunden; das Kind wurde getauft, es starb und de begraben; dies Alles fand in 7 Tagen statt. Bremen, 4. Dec. Die nach ünserer heutigen Zeitung, Hamburger Schreibens vom 1. d. M., dort eingelaufene hricht, daß durch den Einfluß der Janitscharen, im Divan
8
Fonstantinopel, der Entschluß gefaßt seyn soll, die —,— 1 em
Rußlands rund abzuschlagen, ist wahrscheinlich von den rier mitgebracht worden, der, ebenfalls nach unserer Zei⸗
mit dem Buͤlletin vom ersten Treffen zwischen den Rus⸗ und Tuͤrken, vor kurzem, von Breslau nach Berlin ge⸗
1 —. .
eünefa rt, 3. Dec. Der praͤsidirende Gesandte, Herr svon Buol⸗Schauenstein, ist heute von Wien zuruͤckge⸗ men.
Hamburg’, 8. Dec. A Feasantindpel koͤnnen wir Vom 26. Okt. Die Russischen durchgelassen. D rei Tagen in ziemlicher der Regierung, Ruhe
gleichem Erfolge. —
heute Folgendes mittheilen: Schiffe werden fortdauernd
u erhalten, dauert unablaͤssig fort, ie im Lande wohnenden Griechen en von den Behoͤrden besser behandelt, und die boͤse Laune Poͤbels gegen sie hat sich etwas gelegt. Seit vierzehn Ta⸗ ist keine oͤffentliche Hinrichtung gewesen. Die Tuͤrkische soll im Golf von Lepanto mehre Insurgenten⸗Fahrzeuge uit haben. Die Insurgenten auf Kandia halten sich. Morea nichts Neues. Die Pforte laͤsst einige Getralde⸗ mgen nach den, zu Lande eingeschlossenen Festungeu ab⸗ en. — Der Einfall der Perser in die Asiatischen Provin⸗ estatigt sich; sie sollen sich Bagdads, so wie in Armenien, Festungen Wan und Topratkale bemäͤchtigt haben, und s und Erzerum, die einzigen Bollwerke des Reiches nach er Seite sir, belagern. 1 Vom 29sten. Die Macht der Perser wird auf 150,000 un geschatzt. Erzerum duͤrfte nicht lange Widerstand lei⸗ Dieser Krieg ist nun dem Volke durch einen Großherr⸗ n Firman bekannt gemacht worden. Die Perstschen Kauf⸗ esind hier festgenommen und ins Gefaͤngnis, und ihre Guͤ⸗ uter Sequester gesetzt worden. — Man versichert, der angeb⸗ Sieg der Tuͤrkischen Flotte beschraͤnke sich auf die Weg⸗ Feiniger Boote an den Kuͤsten von Morea. Die ganze ische Flotte ist wieder in die Dardanellen eingelaufen. Vom zosten. Es sollen wichtige Nachrichten aus St. Pe⸗ burg eingegangen seyn, die eine Aussoͤhnung zwischen bei⸗ Reichen herbeifuͤhren koͤnnen. Die Pforre giebt sich den ein, den Perser⸗Krieg nicht sehr zu beachten. Man spricht einem Aufruhre in Serbien, wo der Pascha die Landes⸗ pter verratherisch haͤtte hinrichten lassen. Vom 2. Nov. Von St. Petersburg sollen Depeschen un⸗ bbar bei der Pforre, und andere, durch Staferre, aus Wien Herrn Internuncius eingegangen seyn. Vorgestern war allgemeine Rathsversammlung aller Großen des Reiches Reis⸗Effendi wurde gestern abgesetzt und nach Asien ins geschickt; man glaubt, es sey dies eine verdeckte Art, einen thaͤndler an die Perser abzuschicken. — Die Maroniten n’ein Buͤndnis mit den Drusen abgeschlossen. Die We⸗ ten haben ihre Streifereien wieder begonnen; der groͤßte 4 Arabiens und Syriens ist in Gaͤhrung. — Ali⸗Pascha sich fortdauernd in Janina. Der Pascha von Stutari fehna Albanesern nimmt nichts gegen ihn vor. Serbien
je man sagt, im Aufstande. Man versichert, nach der
ten Oubosgq; die Richter staunten bei seinem Erscheinen uͤ⸗ therischen Hinrichtung einiger Landes⸗Haͤuprer, sey der von
sen außerordentliche Aehnlichkeit mit Lesourque: man sec ier
eine blonde Peruͤcke auf, und Zeugen und Richter waren e der Unschuld des Verurtheilten, wiewol zu spaͤt, uͤber eugt. ein Mitschuldiger wurde in Madrid entdeckt, und auch diet zeugte in einem kurz vo seinem Tode deponirten Testamente, Ne schnelle Verurtheilung Lesourques. Die mit Schande bedech milie beweinte den schuldlos Gefallenen; seine Mutter! wahnsinnig; von seinen 3 Kindern suchte und fand der S ohf Tod im Kriegs⸗Dienste; die ungluͤckliche Gattin mit dens gebliebenen 2 Toͤchtern, reklamirte vergebens die ein ein Guͤter des Gemordeten; man schuͤtzte stets die Unantastvarkel Ausspruͤche der Geschwornen vor
Der milden Regierung Ludwigs XVIII, und seiner we Gesetzgebung sollte es vorbehalten bleiben, die auf die unglud Familte lastende Schmach in etwas zu verguͤten; den Kam ist durch Hr. Salgues, einen ausgezeichneten Schriftstellen Vorstellung fuͤr die ungluͤckliche Familie vorgelegt worden. Instruktions⸗Richter Daubenton, der fruͤher die Verhaftung sourques verfuͤgte, hat zum Beweise der Unschuld des untet Beile des Henkers Gefallenen, eine ausfuͤhrliche Schrift, auf 09 Kosten drucken unb vertheilen lassen. V
London, 30. Nov. Der Herzog und die Herzogin, Cumberland K. H. sollten, hieß es, den geaͤußerten Wuͤng Sr. Maj. gemaͤß, in kurzem hier eintreffen; Hoͤchstdiest aber werden, nach bestimmteren Nachrichten, den bevorste den Winter uͤber, in Berlin verweilen. — Gestern fand Ober⸗Hause die foͤrmliche Prorogation des Parlaments bis 3. Jan. statt. — Die hoͤchste Behoͤrde zu Dublin hat Belohnung von 2000 Pfd. Sterl. fuͤr die Verhaftung Moͤrder der Familie Shea ausgelobt. — Das K. tham soll untersucht werden, ob es geeignet sey, die
Schisff Nadel
b“ 8*
sSchafhausen.
hingeschickte Pascha nebst seiner Begleitung in Stuͤcke sen worden. Ein von der Donau⸗Armee abgesondertes von 60,000 Mann, das nach Livadien marschiren sollte, durch diesen Aufstand aufgehalten werden. — Man ist rgroͤßten Besorgnis uͤber die Antwort, welche der Groß⸗ auf das Ultimat Russlands ertheilen wird. Die Lage uͤrken ist ganz außerordentlich schwierig. Die Minister keine Macht; Alles wird an den ersten Guͤnstling, Ha⸗ ffendi berichtet. Die Gesandten aller Europaͤischen Maͤchte der Pforte angedeutet haben, daß sie eilen muͤsse, den ungen Russlands zu gnuͤgen, widrigenfalls sie auf keine suͤzung von Seiten ihrer Souveraine rechnen koͤnne. Hr. hatte seine Audienz beim Großvezier erlangt und Un⸗ mnolungen eingeleitet, um auch die beim Großherrn zu er⸗ , ohne die gebraͤuchlichen Geschenke geben zu duͤrfen. seist durch eine Intrigue hintertrieben worden; die Au⸗ hat nicht stattgefunden. In Briefen aus Kadix wird die nicht zu verbuͤrgende richt gegeben, daß Lima durch die Royalisten wieder ge⸗ en worden sey. Hannover, 5. Dec. Die Wieder⸗Zusammenkunft der zten Jul. dieses Jahrs vertagten Versammlung der de des Koͤnigreiches ist auf den 18ten k. M. festgesetzt; Kammerherrn von Bar, ist der General⸗Lieutenants⸗Rang egt worden. Man spricht von Einfuͤhrung einer National⸗Kokarde, de⸗ arben weiß, geld und schwarz seyn sollen. Die hiesige Zeitung liefert aus Mar⸗ Nachstehendes zur Nachricht fuͤr junge Leute, die
Frauenzimmer in der Gegend von Aylesbury b
Aus hier eingegangenen Briefen
Die Soldzahlung der Janitscharen ging Ordnung vor sich, und die Sorg⸗
24
“ I
— “ 1 . WI
ii mn ae n. beeeb—b1bbs— Griechenland zu gehen willens sind. 1. Weder zu Marseille, noch zu Genua, noch zu Livorno sind Vereine zur Unterstuͤtzung fuͤr reisende Militairs gestiftet. 2. Von Selten der Griechen sind gar keine Vorkehrungen zur Aufnahme, Unterstuͤtzung und Ueberfahrt der nach Griechenland reisenden Militairs getroffen. 1 3. Die einzelnen Griechischen und anderen Handels⸗Haͤuser und Privaten, die bisher den Reisenden geholfen, sind ermuͤdet, und verweigern den spaͤter Angekommenen jede weitere Unter⸗
stuͤtzung, so daß viele fremde Officiere in Marseille in bitterem g
Mangel, durch Hand⸗Dienste ihr Leben fristen, andere; in Franzoͤsische Regimenter sich ö lassen 78 8. S nige den Versuch wagten, zuruͤckzukehren. 4. Ein Oestreichscher Kordon soll sogar jedem Fremden den Eintritt von Livorno verweigern, der sich nicht bestimmt ausweisen kann, nicht nach Griechenland reisen zu wollen. zu Marseille befinden sich stets Tuͤrkische Unterhandler, die durch Anlockungen und Betrug, die Reisenden auf ihre Schiffe und in ihre Dienste zu bringen suchen. 6. Die Griechen selbst verlangen auch keine Militairs, weil es ihnen noch sehr an . Waffen und Munition unds Nahrung fuͤr sich selbst fehlt. Ka⸗ valerie⸗Hfficiere beduͤrfen sie gar nicht; wenige wohlerfahrne 8 Ober⸗Officiere der Artillerie, des Genies und der Infanterie 6 sind ihnen einzig zur Zeit erwuͤnscht. 7. Die Polizei „Praͤfek⸗ tur von Marseille hat einen scharfen Befehl erhalten, uner⸗ bittlich streng alle Fremden, die nicht ihre Subsistenz⸗Mittel in Marseille nachweisen koͤnnen, durch die Gensdarmerie uͤber 1 die Franzoͤsische Granze zuruͤckzufuͤhren. Neapel, 16. Nov. Se. Maj. wohnen taͤglich zweimal den Sitzungen der verschiedenen Ministerial⸗Departements bei, und begeben sich nur fuͤr wenige Stunden zur Erholung nach ihren Lustschloͤssern. — Durch die Energie des Marschals Man ist nun die Provinz Terra di Lavoro, gaͤnzlich von den Räu⸗ berbanden gereinigt. — Das Urtheil gegen Moemile soll auf Koͤnigl. Befehl innerhalb 6 Stunden vollzogen werden. — Alle Privat⸗Lehrer und Lehrerinnen, welche bereits durch die Ko⸗ nigl. Erlaubnis befugt sind, Unterricht zu ertheilen, sollen ihre Lehrstunden bei offenen Thuͤren halten. — In einem, im Jour⸗ nale Beider Sizilien enthaltenen Schreiben des Koͤnigl. Staats⸗ Sekretariats der inneren Angelegenheiten, an den Praͤsidenten der Junta des oͤffentlichen Unterrichtes, Kardinal Erzbischof von Neapel, heißt es unter andern: „Wenn der Sohn Got⸗ tes dem heil. Petrus und den Aposteln das Amt uͤbertrug, die Voͤlker zu lehren, so muͤssen wir nothwendig die Bischoͤfe, ihre Nachfolger, als die alleinigen Depositarien der reinen und wahren Moral anerkennen; und da die Kinder den ersten Un⸗ terricht von ihren Eltern erhalten, diese indessen, wenn sie selbst unwissend, ihre Kinder nicht wohl belehren koͤnnen, das Anhoͤren der Predigten aber, den Eltern Gelegenheit giebt ihre eigene Gottesfurcht zu begruͤnden: so sollen Alle, welche sich weigern, bei den Predigten zu erscheinen, als Vagabunden erklaͤrt, Brautleute aber, welche in den Stand der heiligen Ehe treten wollen, den strengsten Pruͤfungen unterworfen teen t sch 3 8 Bif Mormile erscho en Bischof Tomasi, weil di Ursache war, daß Mormile's Oheim, 66 „Gaazndifler 8 8 Alta⸗Vendita von Aversa, Kanonikus Bornini, mit Verlust seines Einkommens und Vermoͤgens, in ein Kloster gesperrt worden, und Moͤrmile's wiederholte Bitte um des Oheims . Freilassung, unbeachtet geblieben war. Der Moͤrder ist 25 Jahre alt, und als ein sicherer Schuͤtze laͤngst bekannt. Turin, 2o. Nov. In diesen Tagen ist die Huldigung Sr. Maj. vor sich gegangen, wozu der Klerus, die vornehm⸗ sten Magistrat-Personen, und die vorzuͤglichsten Staͤdte ein⸗ geladen waren. Der Chirurg v. Termignon ist fuͤr die S Sge bei “ uͤber den Mont⸗Cenis nach Fontainebleau, i. J. 1819, geleisteten Dienste, P LE ernannt. 5 stee zuer Pänt Kopenhagen, 1. Dec. In der Handels⸗Zeitung wer⸗ den nach Westindien Schiffende 1sn Kartosfeln in Fassern dahin mitzunehmen, welche dort sehr gesucht und oft mit sechs und mehr Piastern die Tonne bezahlt wuͤrden. Stockholm, 27. Nov. Die Obersten Freiherrn v. Ce⸗ derstroͤm und Stjerngranat, sind zu General⸗Adjutanten er⸗ nannt. Zu Gustavia in Westindien riß am 10. Sept. ein furchtbarer Orkan, die Methodisten⸗Kirche und mehre große Haͤuser nieder. Im Freihafen Carenago gingen 11 Amerika⸗ nische Schiffe unter, wobei uͤber 30 Menschen verungluͤckten. Frhr. v. Klinkowstroͤm, Reichs⸗Herr, vormals Großmar⸗ schal des Hauses der Koͤnigin Friederike von Schweden, und fruͤher Praͤsident des Wismarschen Tribunals, ging am 23 Nov. mit Tode ab. 8 Fuͤr die Franz. Marine geschehen in uͤnserm Norden, be⸗ deutende Einkaͤufe von Bauholz und Planken. 8 Christiania, 23. Nov. Um den Mangel an Scheide⸗ Muͤnze zu ersetzen, sollen vorerst Bankzettel, auf ½ Species lautend, ausgegeben werden, mit deren Verfertigung schon der Anfang gemacht ist. 8 8 “ 8 St. Petersburg, vom 21. Nov. Se. Majestaͤt haben die Errichtung eines Russischen General⸗Konsulats in Persien befohlen. Fuͤu den Etat desselben sind 2300 Hollaͤnd. Duka⸗ ten festgesetzt. Zum General⸗Konsul ist der Staatsrath Wa⸗ zenko mit 12350 Holl. Dukaten Gehalt ernannt. Alle Beamte bei diesem General⸗Konsultat erhalten, zur Bestreitung der Reisekosten, ein Jahrgehalt als Gratial. “ Der General⸗Adjutant Sr. Kaiserl. Maj., Waßiltschikow der erste, bisheriger Befehlshaber des Garde⸗Korps, ist zum Mitgliede des Reichsrathes ernannt und hat, auf seine Bitte,
—
nach Urlaub zur
Herstellung seiner Gesundheit. Der General⸗Ad⸗
8
5. In mehren Kaffee⸗Haͤusern “