1821 / 154 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Der Amerikanische Oberst Iwan schmachtet bereits seit 15 Jahren im Gefaͤngnisse. Das Civil⸗Tribunal hat erkannt, daß er erst nach Berichtigung seiner Schuld von 72234 Fr. und der Haft⸗ Verkpfleg⸗ und Prozeßkosten auf Erhaltung seiner Freiheit rechnen duͤrfe.

Zur Verbesserung der Gefaͤngnisse und des Zustandes der

Verhafteten hat sich hier eine Gesellschaft gebildet.

Außerordentlichen Nachrichten aus Madrid zufolge, soll das Gouvernement der Nothwendigkeit nachgegeben, und ein neues Ministerium ernannt haben, doch den Wuͤnschen des

Volkes nicht entsprechend.

MNiach dem Moniteur hat die Spanische Regierung officielle Nachricht erhalten, daß Andalusien in Begriff stehe, sich fuͤr

einen unabhaͤngigen Freistaat zu erklaͤren, ein Central⸗Aus⸗

schus sey zu Despenaperros versammelt, wo sich bereits eine

betraͤchtliche Waffen⸗Macht befinde; Mina sey im Einverstaͤnd⸗

nisse, und habe Anstalten getroffen, sich Astorga's zu bemaͤchti⸗ gen; drei Minister haͤtten in Folge dieser, allgemeines Schrek⸗ ken in der Hauptstadt Spaniens verbreitenden Nachrichten, ihre Entlassung begehrt.

Eine Ordonanz der Koͤnigl. Garde war vor einigen Tagen beauftragt, das Portefeuille des Ministers der auswaͤrtigen Angelegenheiten, dem Konseil der Minister zu uͤberbringen. Kurze Zeit darauf kam sie ohne dasselbe auf das Bureau zu⸗ ruͤck und sagte aus: „Sechs Maͤnner, in blaue Maͤntel ge⸗ huͤllt und unrer denselben Waffen tragend, haͤtten sie uͤberfal⸗ len und ihr das Portefeuille abgenommen.“ Zugleich ließ der Gardist die Wunden sehen, die er bei seiner Vertheidigung empfangen habe. Dieser Vorfall setzte die ganze Polizei in Bewegung. Die ganze Nacht war die Srraße Rivoli und Castiglione, wo die Scene sich ereignet hatte, mit Gensdarmen und Koͤnigl. Garden angefuͤllt. Am anderen Morgen gingen viele Polizei⸗Spione, in aͤhnlich blaue Maͤntel gekleidet, wie sie Jaequin so heißt der Gardist beschrieben hatte, in die oͤffentlichen Haͤuser, machten dort großen Aufwand, schimpf⸗ ten auf die Regierung u. s. w., um die Verdaͤchtigen an sich zu locken und etwa dadurch den Thaͤtern auf die Spur zu kommen. hegte man tausend verschiedene Vermuthungen daruͤber.

Inzwischen erklaͤrte spaͤterhin Jacquin, daß er die ganze Geschichte erfunden habe, um sich einen Anstrich von großen. Diensteifer zu geben, jedoch wollen Argwoͤhnlsche dieser Erklaͤ⸗ rung keinen großen Glauben beimessen, und suchen hinter dem Vorfalle vielmehr die Umtriebe einer jetzt sehr regsamen Partei.

Im hiesigen Theater Ambigu glebt man jetzt unter gro⸗ ßem Beifall das Preußische Mlichmaͤbchen.

Amsterdam, 18. Dec. Die Baiersche Post ist in der Nacht vom gten angefallen und beraubt worden, die Augs⸗ burger Depeschen an das Preußische Graͤnz⸗Postamt Emme⸗ rich, welche unter andern den ganzen Italienischen Briefwech⸗ sel enthlaten, ist bei dieser Gelegenheit verloren gegangen.

Die am 21. Maͤrz nach Batavia aus dem Texel abgese⸗ gelte Fregatte Katharina Theodora mit 40 Waisen⸗Knaben, die aus freier Wahl zur Seefahrt, von verschiedenen Waisen⸗ Haͤusern angenommen worden sind, um auf Java zum K. Kolonial⸗Seedienste erzogen zu werden, ist schon am 26. Jul. wohlbehalten angekommen, und hat alle diese Kinder im besten Wohlseyn abgeliefert. .

Bremen. Hr. W. Olbers empfielt in den hiesigen öͤf⸗ fentlichen Blaͤttern, den Seefahrern, den Allgemeinen Ostfriesi⸗ schen Kalender auf das Jahr 1822, vom Prof. Oltmanns. Außer der gewoͤhnlichen Kalender⸗Arbeit, ist fuͤr jeden Tag die Abweichung der Sonne, und der Stundenwinkel des Mondes angegeben, und in einer deutlichen Anleitung gezeigt, wie man aus der einen die Breite des Schiffes, und aus dem anderen die Zeit der Ebbe und Fluth an jeder Kuͤste finden koͤnne. Zugleich

enthaͤlt dieser Kalender noch sehr schaͤtzbare nautische Nachrich⸗ ten, und wird es daher den Preuß. Seemaͤnnern hoffentlich

nicht unwillkommen seyn, von diesem Werke Kenntnis zu er⸗ alten. b Donau⸗Eschingen (im Badischen). Im hiesigen Fuͤrst⸗ lich Fuͤrstenbergschen Residenz⸗Schlosse *) brach am 8ten Dec Feuer aus, welches so gewaltig um sich griff, daß aller An⸗ stalten ungeachtet, ½ des Schlosses ein Raub der Flammen wurden. Der Fuͤrst Karl Egon zu Fuͤrstenberg, dankt den Bewohnern der Stadt und Umgegend, fuͤr die, beim Lâ⸗ schen dieser Feuersbrunst, bewiesene Theilnahme und Hilfe.

Hannover, 18. Dec. J. J. K. K. H. H. der Herzog und die Herzogin von Cambridge, werden von Gotha morgen hier wieder eintreffen. Durch eine Bekanntmachung der Koͤnigl. Provinzial⸗Regierung in Stade, sind saͤmmtliche auf der Elbe und Weser liegende Hannoͤversche Schiffer, von der, vom Franzoͤsischen Gouvernement getroffenen Verfuͤgung in Kenntnis gesetzt, nach welcher alle, aus Spanischen Haͤfen in Frankreich ankommende Schiffe einer 3otaͤgigen Quarantaine unterworfen sind. Zugleich ist es von der Regierung in Stade allen, in offener See mit dem Lootsengewerbe beschaͤftigten Schif⸗ fern bei schwerer Strafe untersagt, Matrosen von fremden Schiffen an Bord aufzunehmen.

Kehl, 7. Dec. Auf Verwenden der Straßburger bei der

*) Das Haus Fuͤrstenberg stammt vom uralten teutschen Gra⸗ fen⸗Geschlechte gleiches Namens her, das seine Ahnen⸗Reihe bis zum Jahre 640 zuruͤckfuͤhrt. Im Hofe des gedachten Schlosses entspringt die Donau; das Wasser sprudelt, in einem Bassin von Quader⸗Steinen, an 7 bis 8 Stellen empor, durchlaͤuft in einem unterirdischen Kanal Hofplatz und Garten, verbindet sich dann mit den kleinen Fluͤssen Breg und Brieg, und nimmt von da den Na⸗ men-Donau an.

Sobald dieser Vorfall in Paris bekannt wurde,

Regierung, ist von Seiten der Douanen⸗Behoͤrde die Enj tung getroffen worden, daß Personen von Stande und ant die mit Equipage ankommen, keiner oder doch nur einer gen Pruͤfung ihrer Effekten unterworfen sind. Gesten gen zwei Daͤnische Seeoffiziere hier durch, nach Marseille sich nach Griechenland einzuschiffen. b

Muͤnchen. Nach einer Bekanntmachung der K. Ba ier Staats⸗Schulden⸗Tilgungs⸗Kommission vom 30 Nov. w die drei Fristen, welche von der, im J. 1801, durch A. ligmann negocirten Staats⸗Anleihe noch ruͤckstaͤndig sind⸗ naͤchstfolgenden Zinstermine, den 1. Febr. 1822, mit Kn und Zinsen, gegen Ruͤckgabe der Obligationen und fih weiteren Zins⸗Koupons, durch den Hof⸗Bankier, Freihern Eichthal, zuruͤckbezahlt werden.

Nieder⸗Elbe, 15. Dec. Nach glaubwuͤrdigen Nach⸗ ten aus Hamburg, ist von Seiten der dasigen Buͤrgere der Vorschlag gemacht worden, daß saͤmmtliche Zoͤlle auff Gebiete jener Hansestadt aufgehoben und durch eine ae Auflage der Ausfall gedeckt werden moͤge.

Trriest, 5. Der. Nach den neusten Nachrichten die bedeutendsten Festungen in Morea, als Patras, M

Koron, Artos und Napoli di Romania oder Nauplia, 1lh Der Gal

reits in deu Haͤnden der Griechen befinden. hat auf die so unguͤnstigen Nachrichten von Morea h pern seine Wuth an den letzten Geiechischen Fuͤrsten, ii in Konstantinopel waren, ausgelassen und den alten 1u gen Fuͤrsten Kallimachi erdrosseln und seine beiden Soͤhme haupten lassen.

Venedig. Am 4. Dec. trafen die Prinzen Clemen Johann von Sachsen, am 6. der Erzherzog Maxlmilian seph von Este KK. HH. hier ein. . Neapel, 30. Nov. In diesen Tagen hatten hin Herbstmanoͤuvres der Kaiserl. Oestr. Truppen statt. Das we stern auf dem Marsfelde ausgefuͤhrte Hauptmanoͤuvre i ten Se. Maj. der Koͤnig, und der Herzog und die Herg von Kalabrien, nebst der ganzen koͤniglichen Familie mit rer Gegenwart. 14000 Mann Infanterie und Kavalerie, 1 6 Batterien Artillerie, unter dem Befehle des Ober⸗Gener Baron Frimont, und des Gouverneurs von Neapel, Feldn schall Lieutenant Fuͤrsten von Hessen⸗Homburg, fuͤhrten mit be tigkeit und Praͤcision die schwersten Evolutionen aus; den 7 schluß machte das in bewundernswerther Schnelle bewitt Schlagen einer Bruͤcke, uͤber welche die Truppen vor Sr. M. jestaät defilirten. Se. Maj. haben alle wissenschaftliche ] stalten, als die Koͤnigl. Sternwarte, das mineralogische n zoologische Museum, das chemische Laboratorium, den hota schen Garten, u. s. w. unter die Aufsicht des Ministerd des Inneren gestellt.

Palermo, 15. Nov. Die in der konstitutionellen hier eingesetzte, und selbst noch nach Einmarsch der Oestru beibehaltene National⸗Garde ist aufgeloͤst worden. Vieleg ciere darunter waren Karbonari. Seitdem keine Patron derselben mehr die Stadt durchstreifen, fallen haͤufige N. staͤhle vor, und die Frechheit geht so weit, daß man naͤc cherweile Notariat⸗Beamte zwingt, gerichtliche Instrums ꝛc. aus ihren Protokollen zu streichen. Die hier liegenden 0. reicher zeichnen sich durch ihre gute Mannszucht aus. Termini hat man eine Vendita von Karbonarl's entdeckt, die Mitglieder derselben verhaftet. Es befinden sich dan ein Gerichts⸗Beisitzer, ein Capitano d'Armi (Polizei⸗Offi⸗

zwei Priester ꝛc.

Kopenhagen, 16. Dec. Die Einnahme der hics Armen⸗Direktion hat im v. J. 239,645 Rthlr. 24 Sl, ea gen die Ausgabe 389,770 Rehlr. 75 Sl. betragen.— Text zum Freischuͤtzen von Maria v. Weber, ist vom R. Oehlenschlaͤger in das Daͤnische uͤbersetzt. Warschau, 17. December. Laut Verordnung des G halters vom 6. v. M., sind alle geheime Gesellschaften ints nigreiche Polen, welchen Zweck sie auch haben moͤgen, strengste verboten, auch soll kein Bewohner des Koͤnigreich einer auslaͤndischen geheimen Verbindung Theil nehmen, fern diese in dem dortigen Lande verboten ist, oder eine . sche Tendenz hat. Saͤmmtliche oͤffentliche Beamten, um mentlich die Vorsteher der Universitaͤt, der Schulen und oͤftate chen Anstalten gehen ihres Postens verlustig, und werden! ßerdem noch in Strafe genommen, wenn sie der Behoͤrde Anzeige machen, sobald etwas von dergleichen geheimen bindungen zu ihrer Kenntnis gelangen sollte.

Die Regulirung der Hypotheken in der Wojewodschaft lachien, beginnt mit dem 15. k. J.

Bei Gluͤcksberg erscheint hier in kurzem eine neue⸗ gabe der praktischen Werke des beliebten Polnischen Dich Knasnin. V

St. Petersburg, 4. Dec. Wir haben weder noch Schlittenbahn; die Wege sind fast unbefahrbar, die Sat alle wieder offen. Konst im Gouvernement Pultawa, fiel am 16. Okt. ein sol Schnee, daß alle Straßen, mehre Stunden lang, unzugaͤng waren, und kein Mensch aus seinem Hause konnte.

Odessa. Nach Briefen aus Konstantinopel vom 24. 9 dringen die Perser immer tiefer in das Tuͤrkische Gebiet! Bei Erzerum soll ein Tuͤrkisches Korps fast aufgerieben! den seyn, und seine ganze Artillerie verloren haben. Ein Y. versichert sogar, daß sie Trebisond, an der Kuͤste des Schy zen Meeres, besetzt haͤtten.

Semlin, 4. Dec. Am g. Nov., am Tage des 9 Demetrius, erfuhren die Tuͤrken, daß die Christen in Kast dra, mit gottesdienstlichen Uebungen in den Kirchen beschaͤft

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aügen der Tuͤrken, und die Hel mußt hn zugestehen, denn in Tripolizza waren mehre Bischoͤfe und

sonen der angesehensten Griechischen Familien, deren Leben

Zu Konstantinograd, 1493 Werste von 2

der Pascha von Salonich unternahm daher auf ihre Le eelehnen Angriff, allein die Griechen stuͤrzten Altare mit unbeschreiblicher Wurh auf die Sruͤrmenden, vernichteten sie fast ganz. Der Pascha soll blos mit 200 r Getreuen entkommen seyn. Sophia (in Bulgarien) 19. Nov. ch nach angekommenen Verstaͤrkungen, betraͤgt das jetzt im Lande dliche Tuͤrkische Armee⸗Korps uͤber 30,000 Mann, und die⸗ Umstande ist die Beschraͤnkung des kleinen Gebirg⸗Krie⸗ mit einer zahllosen Menge groͤßerer und unbedeutenderer eifkorps, zuzuschreiben. Unter der Besatzung des festen loßes . 89 üees eesg Paschalik, soll eine ty⸗ etige Krankheit herrschen. 1 Emyrna. Nach dem Griechischen Armee⸗Buͤlletin uͤber am 5. Okt. erfolgte Einnahme von Tripolizza, ist eben ge⸗ ite Stadt, ein mit Mauern und Waͤllen versehener Platz, sich nicht furchtbar, aber fuͤr das Hellenische Heer, dem alles e Geschuͤtz und alle Belagerungs⸗Kunst abging, schwer bbar; das einzige Mittel blieb, die Stadt zu blokiren und zuhungern; zu diesem schritt man Ende Julius. Mehre fssche heranruͤckende Entsatz⸗ Korps wurden zerstreut; te Ausfaͤlle zuruͤckgeschlagen. Ende Sept. diktirte der Hun⸗ Iden Belagerten die Kapitulation. Freier Abzug mit Weib Kind nach Kreta und Lepanto, waren die einzigen Bedin⸗ die Hellenen wollten und mußten sie

Luͤrkischer Hand war, und der Tod aller Dieser war von den

ühken als Trumpf auf die Nicht⸗Erfuͤllung ihrer Bedingun⸗ igesetzt.

So standen die Sachen, und die Kapitulation te eben zur Ausfuͤhrung gebracht werden, als ein christlicher erläufer, von Patras gesendet, den Tuͤrken die Vereinigung großen Konstantinopolltanischen Flotte mit dem Algierschen hwader und mit Englischen Schiffen, und die Einaͤscherung Galaxidi verrieth, und das Eintreffen eines großen Ent⸗ Heeres als ganz nahe verkuͤndete. Jetzt wollten die ken von der Uebergabe nichts mehr wissen, und hoͤhnten

ellenen von ihren Waͤllen herab.

Das Belagerungs⸗Heer war 30,000 (2) Mann stark. War Sage vom Heranruͤcken eines Entsatz⸗Korps wahr, so mußte polizza genommen werden, ehe dieses eintraf. Der vee hf Germanos stellte dies den Hellenen vor, und sie schafß

hierauf, den folgenden Morgen schon, Tripolizza zu men. Am 5. Okt., als der Morgen graute, erflehte der bischof, in den Truͤmmern der Kapelle am Berge Maͤnzaios,

Segen des Ewigen zum schweren Vorhaben, und begab hierauf zu dem Morgen⸗Male, durch das sich die Truppen gich staäͤrkten. Als aber die zum Sturme bestimmte Zeit zmuͤckte, trat er, das Kreuz in der Hand, mitten unter die gger, und rief: „die Stunde hat geschlagen. Kyrie elei- (Herr erhoͤre uns)“ und alle 30,000 sanken auf ihre Knie, pingen den Segen, und erwiderten: „Kyrie eleison.“ Jetzt rzog der Erzbischof rasch das Schwert; dies in der Rech⸗ „das Kreuz in der Linken, stuͤrmte er, an der Spitze der tschlossenen, gegen das Nauplische Thor; ein zweites Deta⸗ rment griff zu gleicher Zeit das Kalabritische Thor an. Ger⸗ nos war der erste auf dem Walle; das Christus⸗Kreuz auf Hoͤhe wirkte mit Zauber⸗Kraft auf die Hellenen. Keine anzig Minuten, und in alle Straßen drangen die Stuͤrmen⸗ ein. Ueber 100 Feuer⸗Schluͤnde, 20,000 Gewehre, Kriegvor⸗ he aller Art, und die ungezaͤhlten Schaͤtze des Veziers, schschatzmeisters, mehrer Beis und Agas, sollen den Grie⸗

nein die Haͤnde gefallen, dagegen aber 7 Bischoͤfe und uͤber

d Griechen und Griechinnen, die sich ungluͤcklicherweise in spoiza befanden, von den Tuͤrken, als diese sahen, daß sie nicht halten konnten, erwuͤrgt worden seyn. b

Konstantinopel, 10. Nov. Der Einfall der Perser in enen, hat die dortigen Tuͤrkischen Truppen, zur aͤußersten genwehr aufgefodert; dessen ungeachret sind die Vortheile, sce die Perser errungen haben, nicht unbedeutend.

ooo Mann. Hievon soll sich die groͤßere Halfte in das schalik Erzerum geworfen, der Rest aber sich gegen Bag⸗ gewendet haben. Armenien zaͤhlt fast 1 Million Bewoh⸗

Es koͤnnte daher wol ein bedeutender Aufstand in Masse ndsturm) organisirt werden; allein die Voranstalten fehlen, die Tuͤrken wollen sich von dem kriegerischen Geiste der menier keine große Erwartungen machen, zumal diese mit Tuͤrkischen Regierung eben nicht zufrieden sind, und daher Perser vielleicht mit offenen Armen aufgenommen haben. Madrid, 3. Dec. Die eingehenden Nachrichten von dir sind wenig beruhigend; die Unverschaͤmtheit der revolu⸗ sairen Partei geht so weit, daß sie eine theatralische Vor⸗ hung auffuͤhren ließ, worin der Landeshauptmann und Gene⸗ Morillo von dem Poͤbel in eine Latrine geworfen werden. billa folgt treulich dem Beispiele ihrer aͤlteren Revolutions⸗ hwester und Corunna hat ein auffallendes Beispiel von der twegenheit der Klubbisten gegeben. General Mina erhielt Auftrag, als General⸗Kapitain nach Siguenza zu gehen; gab demnach sein Kommando ab, und schickte sich an, dem fehle des Gouvernements nachzukommen; das Volk hielt indessen fuͤr berufen, diesem entgegen zu handeln und

ang den General, auf seinem Posten zu verbleiben, bei ei⸗

ser Verantwortlichkeit fuͤr alle moͤgliche Folgen.

zu der morgenden Ruͤckkehr Sr. Maj. und des Koͤnigl. ises in die Residenz, werden bereits die noͤthigtn Voran⸗ ten getroffen; der Staats⸗Rath hat dem Koͤnige vorgestellt,

Durch die nach und

Nach 1 kischen Armee⸗Berichten, betraͤgt die ganze feindliche Macht

sichtigkeit ihres Kutschers schwer verungluͤckten Kinde ihre

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daß es auf die Gemuͤther von vortheilhaftem Einflusse seyn werde, wenn Se. Maj. sobald als moͤglich wieder Ihren Aufenthalt in der Hauptstadt naͤhmen.

Noch sterben 18 bis 20 Personen taͤglich in Bareellona

uUnd Barreellonetta.

Merino soll in der Gegend von Burgos verhaftet worden

seyn. General Velasco, Kommandant von Sevilla, soll mit ei⸗ ner hen, um die Verbindung Andalusiens mit en. nach Ciudad⸗Real marschiren. dix, uͤber Meer, von dem gegeben, und dieselbe liciens versichert.

Divisiou von 4 bis 5000 Mann auf Epsagnaparas zuge⸗ Verbi‚ Madrid abzuschnei⸗ Dagegen laͤsst das Gouvernement seinerseit Truppen Mina hat der Junta von Ka⸗ zu Corunna Geschehenen Nachricht der Theilnahme der groͤßeren Masse Gal⸗

General Riego wird von den Revoltanten zu Sevilla er⸗

nean um ihn gegen das Gouvernement an ihre Spitze zu ellen. der Revolution vom Jahre 1820 bekannten Offieiere oͤffentlichen Plaͤtzen und in den Kasernen, die Soldaten gegen die Minister anreitzen.

In Kadix wie in Sevilla sieht man die, als Anstifter

Eine Adresse der Bewohner von Karthagena an den Koͤ⸗

nig, scheint sogar empoͤrende Anschlaͤge gegen Se. Maj. H Selbst zu verrathen. Z X“ Minister, als schuld an allen unseren Uebeln.“ Der zum Tode verurtheilt.

Es heißt darin unter andern: „Nicht die

bloße Instrumente, sondern Ew. Maj. selbst sind bekannte Abuelo ist

v““

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Arnsberg. Eine so geringe Sterblichkeit, als die des unn bald vergangenen Jahres ist fast nicht erhoͤrt worden. In der Soester Stadt⸗ u Landgemeinde, fallen z. B. in der Regel viertel⸗ jaͤhrlich 3o bis 44 Sterbe-⸗Faͤlle vor; im dritten Quartale d. J. waren deren nur 5. Das naͤmliche Verhaltnis ist auch in den uͤbrigen Kreisen bemerkt worden. Im Kreise Esloh gilt jetzt eine fette Kuh 10 Rthlr., ein Paar Hammel 2 bis 5 Rthlr., also dreimal weniger als sonst. In 7. niedrigem Preise stehen auch die jungen in hiesiger Gegend aufgezogenen Pferde. Die Gerbereien und die Weber, Stuͤhle scheinen sich in ziemlich schwunghaftem Betriebe zu erhalten. Zu Niederei⸗ mer (Kr. Arnsberg) lebt gegenwaͤrtig eine Frau, namens Heu⸗ mann in einem Alter von 1038 Jahren, ihrer Sinne noch voll⸗ kommen maͤchtig und gesund. Sie hat stets ein arbeitsames aber duͤrstiges Leben gefuͤhrt, und besucht selbst bei unfreund⸗ licher Witterung, jetzt noch, ihres Unterhaltes halber, auf eine Stunde die benachbarten Doͤrfer mit ziemlich raschem Gange. Sie ist erst bei spaͤten Jahren in den ehelichen Stand getre⸗ ten und hat 5 Kinder geboren. Der Stadt⸗ und Landge⸗ richts⸗Direktor Lent zu Soest, feierte im Rov. sein zojaͤhriges Dienstjubilaͤum unter zahireicher Theilnahme seiner Mitbuͤrger. Der zum Dirigenten des katholischen Schullehrer⸗Semina⸗ riums bestimmte Pastor Klocke, ist von der, auf Kosten des Staates unternommenen Reise zuruͤckgekehrt. Zu Altena starb vor kurzem der Schullehrer Vormann. Er war dis in sein hohes Alter ein thaciger achtungswerther Mann, und setzte den Unterricht bis noch wenige Stunden vor seinem Tode fort. Zur Anerkennung seiner Verdienste war er vor 3 Jahren 182 Gelegenheit seines Dienstjubilaͤums mit dem Allgemeinen Eh⸗ renzeichen 2ter Klasse begnadigt worden. wtg Breslau. Die hiesige Zeitung theilt folgeuden Auszu eines Schreibens aus der Loͤwenberger Gegend vom 3. Dec. mit: Vorige Woche hatten wir einen Sturm, der so heftig war, daß er in einem benachbarten Dorfe ein Haus niederriß, in einem anderen aber dem Muͤller die Muͤhle verdrehte. A 50. v. M. nachmittags kam ein sehr starkes Donnerwetter und der Bober trat aus seinen Ufern. Vorgestern abends gegen 10 Uhr verbreitete sich in der Gegend ein lichter Schein; dar⸗ auf folgte ein dumpfes Getoͤse, gleich dem Gekrache eines ein⸗ stuͤrszenden Hauses, welches in der ganzen umliegenden Gegen wahrgenommen wurde, und so stark war, daß die Fenster klirr⸗ ten. Ich empfand dabei eine Bewegung, als wuͤrde ich von Stahlfedern empor gehoben. Bei Loͤwenberg sind Feuer⸗Ku⸗ gein herabgefallen, und um 1 Uhr nachts ist ein weit hef⸗ tigerer Stoß wahrgenommen worden. Am folgenden Morgen war der Bober ungewoͤhnlich schnell wieder in seine Ufer zu ruͤckgetreten. Ein Tischler versicherte, daß ein hellscheinender Ring, an Groͤße dem Vollmonde gleich, mit einer hellblauen Scheibe in der Mitte, wahrgenommnen worden sey, der in gera der Richtung am Himmel hingefahren, und einen sehr starken Glanz verbreitet habe. Bald nach dem Verschwinden dieses Phäaͤnomens ist das Getoͤse entstanden. hauptete, Feuer⸗Kugeln seyen nahe Erfurt. Auf der Straße von Arnsberg nach Muͤhlhau sen, zwischen Grabsleben und Pferdingsleben, auf Gothalschem Gebiete, wurde unlaͤngst der 1⸗jaͤhrige Sohn des Inwohners May aus Silberhausen (Kr. Muͤhlhausen) von einer schnell vorbeieilenden Chaise ergriffen, umgerissen und lebensgefaͤhrlich beschaͤdigt. Wahrscheinlich hoͤrten die Reisenden das Jammer⸗ Geschrei des Kindes nicht, denn sie fuhren weiter, und uͤber⸗ ließen den armen Knaben seinem Schicksale. Vielleicht fallen diese Zeilen in ihre Haͤnde, und werden ihrer Menschenfreund⸗ lichkeit eine willkommene Veranlassung, dem durch die Unvor⸗ Theil⸗ nahme werkthaͤtig zu beweisen. Durch die, polizeilich 185 verbotene, aber leider noch nicht uͤberall abgestellte uͤble Ge⸗ wohnheit, den geroͤsteten Flachs in geheizten Stuben zu trock⸗ nen, kam zu Doerna (Kr. Muͤhlhausen), Hauroͤden und Bir⸗ kungen (Kr. Worbis) kuͤrzlich Feuer aus. Zu Gertewitz und

bei ihm zur Erde gefallen

Derselbe Mann be⸗