Nachrichten, landwirthschaftliche, Landes⸗Kultur⸗ und
Vorfluths⸗Angelegenheiten, die sogenannte Sicherheits⸗,
Feuer⸗ und Bau⸗Policei, das Nachtwacht⸗, Straßen⸗
Erleuchtungs- und Reinigungs⸗Wesen, die Paß⸗Poli⸗
zei, die Auslieferung fremder Unterthanen, die policei⸗
liche Aufsicht gegen Verletzung der Censur⸗Vorschrif⸗
ten, die Buden⸗Sachen, die Verwaltung derjenigen
Armen⸗Unterstuͤtzungen, welche nicht von der Kom⸗
mune ausgehen, die Gensdarmerie⸗, die Juden⸗Sa⸗
chen und alle ihm ferner aufzutragende hieher gehoͤ⸗
rende Gegenstaͤnde. 8
Auch im sogenannten weiteren bisherigen Polizei⸗
Bezirke von Berlin, behaͤlt das Polizei⸗Praͤsidium die
Sicherheits⸗Polizei, und ist auch in dieser Hinsicht
unmittelbar dem Koͤnigl. Ministerium des Innern
und der Polizei untergeordnet. 1“
b) Im Ressort des Koͤnigl. Ministeriums fuͤr die geistli⸗
schen, Unterrichts⸗ und Mediecinal⸗Angelegenheiten:
die Medicinal⸗Polizei, die Verwaltung des Charité⸗
Kranken⸗ und Irren⸗Hauses und der Thier⸗Arznei⸗
Schule. c) Im Ressort des Koͤnigl. Ministeriums fuͤr Handel und Gewerbe:
die Gewerbe⸗Polizei und alle sonstige Gewerbe⸗Ange⸗
legenhetten, in so weit selbige nicht nach der Bestim⸗ mung zu 2 von der Kommunal⸗Behoͤrde ressortiren.
Zum Polizei⸗Praͤsidenten haben des Koͤnigs Majestaͤt
den bisherigen Major v. Esebeck zu ernennen geruhet.
0 Die Bearbeitung des Erbschafts⸗Stempel⸗Wesens, so weit
solches bisher der hiesigen Regierung beigelegt war, wird
unter unmittelbarer Leitung des Koͤnigl. Finanz⸗Ministeriums vorlaͤusig von dem Regierungs⸗Rath Wilkins fortgesetzt.
5) Die Lokal⸗Steuer⸗Behoͤrden zu Berlin, als: der Magistrat zu Berlin wegen der direkten Steuern, und die beiden hie⸗ sigen Haupt⸗Steuer⸗Aemter, Hinsichts der indirekten Abga⸗ ben, werden dem Koͤnigl. Finanz⸗Ministerium unmittelbar
untergeordnet.
6) Die aͤußeren Angelegenheiten des geistlichen und Schul⸗ Wesens, soweit solche bisher von der Koͤnigl. Regierung zu Berlin ressortirten, werden einstweilen dem Konsistorium der Provinz Brandenburg uͤberwiesen.
7) Auf die Koͤnigl. Regierung zu Potsdam gehen nachstehende Verwaltungs⸗Gegenstaͤnde uͤber:
die Feuer⸗ und Bau⸗Polizei in Charlottenburg,
das Steuer⸗Wesen daselbst, und in dem laͤndlichen (klas⸗
sensteuerpflichtigen) Theile des bisherigen Bezirkes der Koͤnigl. Regierung zu Berlin.
In dem bisherigen Amts⸗Gebaͤude der Regierung zu Berlin, werden außer den schon erwaͤhnten Militair⸗ und Bau⸗Kommissionen, auch das Stempel⸗Fiskalat und die Erbschafts⸗Stempel⸗Verwaltung, das Konsistorium und des⸗ sen Kasse, die hiesige General⸗Kommission zur Regulieung der gutsherrlichen und baͤuerlichen Verhäͤltnisse, so wie das Revisions⸗Kollegium fuͤr letztere, kuͤnftig ihren Sitz haben.
Mit dem zsten Januar hoͤrt die Wirksamkeit der hiesi⸗ gen Koͤnigl. Regierung, als solcher, auf, und unmittelbar darnach beginnen das wieder e Polizei⸗Praͤsidium und die uͤbrigen, nach vorstehender Auseinandersetzung, die verschiedenen Geschaͤfte uͤbernehmenden Behoͤrden die ihrige.
Berlin, den 26sten December 1821. Koͤnigl. Wirklicher Geheimer Rath und Ober⸗Praͤsident der “ Pprovinz Brandenburg. ö““ “ von Heydebreck.
Im Koͤnigsberger Reg. Bez. lle in Altenhagen dem Pastor Reumann aus Mos⸗ kau verliehen. e 8 8 ö. Im Liegnitzer Reg. Bez. ist der Syndikus Lauterbach zu Glogau, auf 12 Jahre zum Buͤrgermeister, und der Justiz⸗Sekretair Pachur zum Stadt. Spyndikus daselbst gewaͤhlt. Dr. Schindler zu Lauban, erhielt die Approbation als praktischer Arzt, Operateur und Geburthel⸗ fer in den Koͤnigl. Landen.
Angekommen. Der Koͤnigl. Baiersche Außerordentliche Ge⸗ ndte und bevollmaͤchtigte Minister am hiesigen Hofe, Graf von
sa Henne unn, von Leipzig. . Der Kaiserl. Oestreichsche Kabinets⸗Kourier Jahry, von Wien
eitung s⸗Nach
dd5H.
Paris, 22. Dec. Unter dem Titel: Memoires de Mr. le Duc de Lauzun (nachher Biron) ist hier ein schaͤndliches Pro⸗ dukt erschienen, welches eine Sammlung der frechsten Luͤgen und der niedertraͤchtigsten Verunglimpfungen erhabener Personen ent⸗ zaͤlt. Der Herzog von Choiseul hat sich veranlasst gesehen, des⸗ halb im heutigen Moniteur bekannt zu machen, daß jene be⸗ eits vor einigen Jayhren angekuͤndigten Memotren, schon damals von der Familie und den Freunden des Herjogs von Biron öͤffent⸗ ssch verleugnet und dem Publikum als unecht bezeichnet worden eyen, und daß er dieser Erklaͤrung nichts hinzuzufuͤgen habe, son⸗ pern vielmehr befuͤrchten muͤsse, das Andenken an die verschiede⸗ en Mitglieder seiner Familie herabzusetzen, wenn er jenem ano⸗ zmen Machwerke mit irgend einem anderen Gefuͤhle als dem ber tiefsten Verachtung begegne. In der Sitzung der Deputirten⸗Kammer vom 2o0. legte der
II. Z r i
1I1I1n
8
e
8
setz⸗Entwurf verlesen, ward derselbe den Bureaus
ter sich dann erst erlauben, wenn sie bekannt,
Finanz⸗Minister derselben einen Gesetz⸗Entwurf des haltes vor, daß: ¹) die drei ersten Zwoͤlftheile der Grund⸗, † sonen⸗, Mobiliar⸗ und Fenster⸗, Thuͤren⸗ und Patent⸗Steuer 1822, vorlaͤufig nach den Registern des laufenden Jahres erho werden; 2) daß nach den, durch das Finanz⸗Gesetz von 1621 stimmten Grundsaͤtzen, ein provisorischer Kredit von 200 Millio Franten eroͤffnet und unter die Ministerien, nach Verhaͤltnis ji verschiedenen Beduͤrfnisse, vertheilt werden solle. Nachdem dieser ur Pruͤf üverschickt, und der vorlaͤufige Druck desselben beneee . darauf vereinigten die Deputirten sich in ihren verschiedenen reaus. Es ward eine Kommission zur vorlaͤufigen Pruͤfung des gedachten Gesetz⸗Entwurfes gewaͤhlt, welche sich sogleich kon tuirte, nach einer kurzen Berathschlagung den Hrn. de Bouriegz zu ihrem Bericht⸗Erstatter ernannte, und den Beschluß faßte, am folgenden Tage vor der Sitzung nochmals zu vereinigen. ward hierauf ein von dem Hrn. Benjamin Constant eingereich Vorschlag, in den verschiedenen Bureaus der Deputirten⸗Kam vertheilt, worin derselbe darauf antraͤgt, daß sie ihrem Reglem einen Artikel hinzufuͤgen moͤge, welcher bestimme: daß diejenit Minister des Koͤniges, welche zu gleicher Zeit Deputirte seyen, dem Grunde, weil sie als Minister verbunden sind, das Bud und das Rechnungs⸗Gesetz zu vertheidigen, nicht Mitglieder Kommissionen seyn koͤnnen, welche zur Pruͤfung des Budgets n des Rechnungs⸗Gesetzes zusammengesetzt werden.
„Die kostbare Bibliothek des Kardinal Fesch, welche die Bu⸗ “ Meely u. Komp. erstanden hatten, wird je
e .
Nach Privat⸗Briefen aus Madrid vom 11. Nov, ist der Sta der Dinge, sowol dort als in den Provinzen, nicht minder beuz ruhigend. Denjenigen, welche den Gang einer Revolution Fenne mussten, nach dem was in Kadix vorgefallen war, in Sevilla und in Gallizien nicht unerwartet seyn; und man taͤglich darauf gefaßt, daß die Staͤdte Pamplona und Saragr dem ihnen gegebenen Beispiele folgen werden. Die Ruͤckkehr! Koͤniges vom Eskurial nach Madrid, so aͤhnlich derjenigen L2 wigs des i6ten von Versailles nach Paris; die Ermordnung ein Garde du Corps in den Straßen Madrids und unter den Aug, des Koͤniges; die Unzufriedenheit, welche der Entwurf der Adre der wegen der Begebenheiten in Kabix niedergesetzten Kommisstv allgemein erregt hat; die Gewisheit, welche man bereits durch d aus den Provinzen eingehenden Nachrichten erlangt hat, daß d Mehrzahl der Kortes in den bevorstehenden Sitzungen, aus exar tirten Anhaͤngern der Revolution bestehen werde; dies All hat auf die Freunde der Ruhe und Ordnung einen tiefen un schmerzlichen Eindruck gemacht, und laͤsst sie mit Recht nur ei traurige Zukunft erblicken. —
Am 20. ward hieselost in der lutherischen Kirche, in der R des billettes, ein sehr feierlicher Gottes⸗Dienst, zu Ehren de verstorbenen General⸗Lieutenant Napp gehalten.
Die geographische Gesellschaft hat zu ihrem Proͤsidente den Marq. v. Laplace, zu Vice⸗Praͤsidenten Hrn. v. Chatea⸗ briand und den Vice⸗Admiral Rosily⸗Mesros, u. zum Genern Sekretair den Grafen Amadeus Pastoret gewaͤhlt.
Nach den neulichen (in Nr. 156 dieser Zeitung unter der Artikel Paris enthaltenen) Nachrichten, sollten Manche in dem vom jetzigen Siegel⸗Bewahrer (nicht, wie es durch einen Schreil Fehler in d. Z. heißt, uͤberreichten, sondern) zu uͤberreichende Gesetz⸗Vorschlage uͤber die Polizei der Tagblaͤtter, ein beinah vollkommenes Aejuivalent des, von dem vorigen Siegel⸗B’e wahrer uͤberreichten Censur⸗Gesetzes, sehen wollen. Ein solchz vorschnelles Urcheil uͤber etwas, was noch gar nicht da iß zeigt aber eben so viel Unwissenheit, als gesetzwidrige Gesin nung. Unwissenheit, weil diejenigen, welche also urtheilen von den Vorfaͤllen des Tages so wenig unterrichtet sind, dg ihnen nicht einmal bekannt ist, daß der jetzige Siegel⸗Bewal rer kein solches Gesetz vorgeschlagen hat; gesetzwioͤrige Gesit nung aber, weil in voraus eine Arbeit getadelt wird, vogh der vorauszusetzen ist, daß sie nur in den reinsten Absichten werde verfertiget werden. Sie zu tadeln, kann ein Wohlgesin 1 n, m b und der oͤffen lichen Pruͤfung unterworfen seyn wird; was bis dahin davom gesagt werden mag, kann nur als ein leeres Gewasch uͤbelg sinnrer Menschen angesehen werden.
London, 21. Dec. Man erwartet den Koͤnig in naͤchsten Fruͤhjahre in Schottland und der Herzog von Athe trifft deshalb schon einige Anstalten.
Der Koͤnig wird die kuͤnftige Parlament⸗Session in Pe son eroͤffnen, wozu große Anstalten getroffen werden. S Hudson Lowe und Gemahlin sind nach Brighton gereist.— Die ministeriellen Blaͤtter bestreiten die Nachricht, daß de Marqg. von Londonderry ins Oberhaus uͤbergehen werde.
er Pavillon von Brighton hat nunmehr den Namen nes Koͤnigl. Pallastes erhalten.
Nach der Eroͤffnung des Parlaments, wird, heißt es :8 Peel, an der Stelle des im Kabinet verbleibenden Lor
idmouth, zum Staatssekretair; Hr. Wm. Wynn zum Prh sidenren des Board of Control (der Kontrolle fuͤr die Indische Angelegenheiten) mit Sitz im Kabinet; Hr. Freemantle, einem der Lords der Treasury ernannt werden. Hr. Hen Wynn soll zu einer hohen diplomatischen Stelle auf dem Kon tinent bestimmt seyn. 1“
Es heißt, daß die Minister die Zinsen saͤmmtlicher Staatz Papiere um 1 Procent reduciren wollen. von Buckingham soll zum Herzog erhoben werden.
„ Von den 27 Irlaͤndischen Grafschaften befinden sich 7 im Zustande des Aufruhrs. .
Der Marquis von Wellesley war am 20. wegen eine Gicht⸗Anfalles noch nicht von Richmond abgereist. Sir Coli Campbell und Oberst ten. Seit 150 Jahren ist der Marquis der erste Irlaͤnder, dem die Leitung der Regierung von Vriand anvertraut won
den. hee 1“ 11“]
die Bewegung
Der Marqus
Shaw, werden ihn nach Irland begleiser
Der Staats⸗ und Kabinets⸗Minister, Graf von Muͤnster eingetroffen. “
ba 2 Sff. gingen Sir R. Wilson und Herr Lambton aris ab. 1 1
e jetzige Jahreszeit ist so mild, daß Veilchen und chluͤssel- Blumen in voller Bluͤthe stehen, (auch in Franken ist ‚nach Briefen von daher, der Fall.)
Der Marquis von Hastings wird Indien nicht sogleich lassen, sein Nachfolger aber kein anderer als Hr. Canning n. Hr. Plunkett, der Nachfolger des Hrn. Grattan, der als Vertheidiger der Katholiken ausgezeichnet hat, wird, e man sagt, zum General Procureur von Irland ernannt d zur wichtigen Stelle eines Großkanzlers von England er⸗ ben werden, sobald sich Graf Eldon zuruͤckzieht.
Ein Faß Gold, 11 bis 12,000 Pf. Sterl. an Werth, rde bei Liverpool von dem Wrack des Amerikanischen Schoo⸗ s Elisabeth gerettet. G
General San Martin, war fruͤher Aide de Camp bei dem gt. General Sir Charles Doyle, diente dann in der Spa⸗ chen Armee gegen Bonaparte, wurde zum Oberst⸗Lieutenant geschlagen, aber durch Kabale zu dieser Stelle nicht erho⸗ n. Dies empoͤrte ihn so, daß er nach seiner Vaterstadt Bue⸗ s Ayres zuruͤckkehrte, wo er bis zur Eroͤffnung der jetzigen tastrophe, ruhig lebte. Er soll ein unterrichteter und ange⸗ mer Mann von 45 Jahren seyn. 1
Dieses Jahr sind halb so viel Personen nach Frankreich eist als im vorigen. .
In einer neulichen Sitzung der Portugisischen Kortes rde beschlossen, daß, wenn der Koͤnig von Portugal ohne enehmigung der Kortes aus dem Koͤnigreiche ginge, oder uͤber
bewilligte Zeit abwesend waͤre, es angesehen werden solle, ühabe er abgedankt. 1. “ Die Brittisch⸗Kolumbische Legion zu Caracas wird jetzt 8 Bataillon von Caraboba genannt, und jeder Officier ter⸗Officier und Gemeiner hat den Liberator⸗Orden empfan⸗
‚welcher aus einem goldenen Sterne besteht, und an ei⸗ gelben Bande auf der Brust getragen wird. “
Der Kaiserl. Russische Gesandte bei den Nordamerikani⸗ en Freistaaten, Herr von Poletica ist am 17. Nov. in Be⸗ itung des Legations⸗Sekretairs Barons von Maltitz, in Bal⸗ ore angekommen.
Aus dem Inneren des Reiches waren an 50 Bewohner ch Konstantinopel geschleppt, die, weil sie die Kopfsteuer zu hlen sich fuͤr unvermoͤgend erklaͤrten, den Kopf verlieren soll⸗ z; auf Vermittelung unserer Gesandschaft ward ihnen das vben geschenkt. 8 Goöoͤtringen, 2o. Dec. Die Anzahl der hier Studiren⸗
betraͤgt jetzt 1363. Das Miethgeld fuͤr die Studenten⸗
ohnungen betraͤgt gegenwaͤrtig 22,940 Rthlr in Golde, 560 hlr. mehr, als im verwichenen Halb⸗Jahre. .“
Hamburg. Der aus den Hannoͤverischen Nachrichten in hre teutsche Blaͤtter uͤbergegangene Artikel, worin es heißt, des Koͤniges von Spanien Maj., den Beistand der Oest⸗
schen Truppen gegen seine rebellischen Unterthanen erbeten ke, ist nach einer in den hiesigen Zeitungen enthaltenen authen⸗
en Erklaͤrung, ohne allen Grund.
Hannover, 24. Dec. Wie es heißt, werden Ihre Koͤ⸗ gl. Hoheiten, der Herzog und die Herzogin von Cambridge, ebereits fruͤher erwaͤhnte Reise nach Berlin, bald nach Neu⸗ hr antreten. Nach der Ruͤckkehr von Berlin, die etwa im bruar erfolgen duͤrfte, sollen Se. Koͤnigl. Hoheit, der Her⸗ g, eine Reise nach London zu unternehmen beabsichtigen. ch heißt es, daß Se. Excellenz, der Staats⸗ und Kabinets⸗ inister, Graf von Hardenberg, disseitiger Minister am Kaiserl. str. Hofe, um dieselbe Zeit von Wien nach London reisen rde.
Des Koͤniges Maj.haben, heißt es, den Befehl ertheilt hier e betraͤchtliche Anzahl Haͤuser auf Hoͤchst⸗Ihre Kosten auf⸗
auen. Namentlich soll mit dem Aufbaue mehrer Haͤuser
der Georgen⸗Straße, im kuͤnftigen Fruͤhjahre der Anfang acht werden.
Meiningen, 16. Dec. Morgen tritt unser Herzog ruhard Ehrig Freund, nach vollendetem 2rsten Lebensjahre
Regierung des Herzogthums an.
Muͤnchen, 18. Dec. General Betraud ist hier ange⸗
men, und wird dem Vernehmen nach seine Reise nach Wien tsetzen. 1
Des Koͤnigs Maj. haben den Domkapitularen Stark zu gsburg 2 kostbare astronomische Instrumente einen Theodolit d einen Refraktor (von Frauenhofer,) zur lebenslaͤnglichen Be⸗ tzung der Stadt Augsburg aber als Eigenthum geschenkt. Vor einigen Tagen weihte der Erzbischof die aͤußerst schoͤne auskapelle im Pallaste des Herzogs von Leuchtenberg zum entlichen Gottesdienste. Sie erhielt einen eigenen Priester,
taͤglich Messe liest.
Livorno, 6. Dec. Der Pascha von Skutari, vom oßherrn aufgefodert, an das Tuͤrkische Korps in Epirus, gaͤnz⸗Truppen abzusenden, soll sich dessen nicht nur ge⸗ gert, sondern sich auch hierauf in foͤrmlichen Insurrektions⸗ tand gegen die Pforte versetzt haben. Man wußte schon ge, daß er mit Ali⸗Pascha von Janina in genauem Ein⸗ estandnisse stand Man glaubt, auch der Pascha von Bos⸗ n, werde der Pforte untreu werden. Aus dem Neapolitanischen werden 13 — 14,000 Oestrei⸗ bei Padua zuruͤckerwartet, wo sie Befehl zu anderweiti⸗ Bestimmung erhalten sollen. Die dann nachbleibenden ppen, mit Inbegriff des bei Bologna aufgestellten Korps⸗
uͤgt man zu 48,000 Mann an. e—““
0
Rom, 4. Dec. Hr. Demidoff, einer der reichsten Russen, ist hier mit einem Gefolge von 50 Personen angekommen, und scheint sich hier ansiedeln zu wollen. Er soll schon ein Land⸗ Gut fuͤr ½ Million Scudi gekauft haben, und nun wegen An⸗ kauf eines Pallastes in Unterhandlung stehen. Koͤnig Victor Emanuel von Sardinien will Nizza zu seinem Aufenthaltorte waͤhlen. Seit einigen Tagen ist General Macdonald, Ex⸗Alde de de Camp Muͤrats, hier angekommen, und bei Madame Laͤtitia abgestiegen; seine Reise soll auf Familienangelegenhei« ten der Witwe Muͤrat Bezug haben. — Auch der regierende Fuͤrst von Lichtenstein ist mit seinen zwei Prinzen angekommen. Zu An⸗ cona kommen taͤglich zahlreiche und ausgezeichnete Griechische Fami⸗
lien an, die der Grausamkeit der Tuͤrken entfliehen. Unsere Re⸗ gierung laͤßt ihnen alle Gastfreundschaft angedeihen, welche Christen⸗ und Menschenpflicht erheischen.
Neapel, 7. Dec. Auch der Prinz von Hohenlohe hat den heil. Januarius⸗Orden erhalten. Zu gleicher Zeit wurden zu Großkreuzen des heil. Ferdinand, und Verdienst⸗Ordens er⸗ nannt: der General⸗Lieutenant Fuͤrst von Hessen⸗Homdurg, der General⸗Major Graf Fiquelmont, Herr v. Oubril, der Graf Truchseß, der Koͤn. Preuß. Geh. Legat. Rath und außerordent⸗ liche Gesandte am hiesigen Hofe, von Ramdohr, Baron Vin⸗ cent, Marquis Caraman, Graf Nesselrode, Graf Capodi⸗ strias, der Koͤn. Preuß. Staatskanzler Fuͤrst von Hardenberg, der Koͤn. Preuß. Geh. Staats⸗ und Kabinets⸗Minister Graf von Bernstorff, der Englische Admiral Moor, und der Graf von Stackelberg. — Statt der dem Fuͤrsten v. Antrodocco (Bar. Frimont) im Betrage von 220,000 Durati angewiesenen Do⸗ mamen⸗Guͤter, erhaͤlt derselbe binnen hier und dem 22. Sep⸗. tember 1822, gedachte Summe baar ausgezahlt. — Eine Ge⸗ sellschaft von Chemikern und Mineralogen hat, auf ihre Erfin⸗ dung, das Eisen, durch eine metallische Zubereitung, gegen den Rost zu bewahren, vom Koͤnige ein zehnjaͤhriges Privile⸗ gium erhalten. 1 8
Stockholm, 18. Dec. Im J. 1820 sind an Zollabga⸗ ben, Niederlag⸗Rekognitionen, Konfiscations⸗ und Strafgeldern eingegangen 1,612,543 Rthlr. 25: 4, und an Baken⸗ und Lootsgeldern 28,977 Rthlr, 40: Davon gehen ab 507,661 Rthlr.
37: 11 Schw. Bceo. fuͤr Abzuͤge, als Restitutionen, Westindi⸗ sche Ermaͤßigung, Zollfreiheit der auswaͤrtigen Minister, An⸗ theile der Beschlagnehmer, Observations⸗Procente, Aktorats. Procente, Remiß⸗Gebuͤhr u. s. w. Bei Vergleichung mit dem Jahre 1819 zeigt sich eine Verminderung der reinen Einnahme von 416,740 Rthlr. 28: Z. b
Warschau, 21. Dec. Nach der Verordnung vom 20. v. M. wird fernerhin an Chaussee⸗Geld auf die Meile, fuͤr ein Pferd 2 Gulden Polnisch, an Extrapostgeld aber nur 1 x½ Gulden Polnisch (sechs Groschen Preuß. Kour.) entrichtet.
Wilna, 12. Dec. Am 26. v. M. wurde hier das Fest des Georgen⸗Ordens gefeiert. Se. Kaiserl. Hoheit der Grohß.. Fuͤrst Nikolaus wohnten demselben bei, und geruheten bei der, vom General der Infanterie und Gouverneur von Litthauen, Korsakow, veranstalteten Mittag ⸗Tafel zu erscheinen. Bei der⸗ selben brachten Se. Kais. Hoh. die Gesundheit Sr. Majestaͤt des Kaisers, und sodann die der Georgen⸗Ritter aus, von de⸗ nen sich bei dem Feste uͤber 200 befanden. 2
verabfolgen ließen, so schwammen 3o bis 40 Tuͤrken zu Pferde uͤber
Riga. Am 3. Dec. soll der Befehl ertheilt worden se I zwoͤlf Regimenter Kosacken zu 11 8e.Se 1nn. St. Petersburg, 11. Dec. Die vom Gouverneur in Grusien, Gen. Lieut. Weljaminow, aus Tiflis eingelaufenen Nachrichten vom 7. Nov. bestaͤtigen, daß sich die Perser der wichtigen Stadt Ezerum wirklich bemaͤchtigt, nachbdem der Pascha von Bagdad, der dieselbe vergeblich zu verteidigen suchte, geschlagen worden war. Wie es heißt, befanden sich mehre vormals Franzoͤsische Officiere bei der Persischen Armee, mit welcher der zweite Sohn des Schahs, Prinz Mirza, diese Expedition unternommen hat. Von der Moldauschen Graͤnze, 9. Dec. Die in der Naͤhe des Pruth stehenden Tuͤrken pflegen ihre Pferde in diesen Fluß zur Traͤnke zu fuͤhren. Am 6. risf sich eins die⸗ ser Pferde los und schwamm auf das linke Ufer. Die Tuͤrken foderten es zuruͤck. Da die Kosaken es indessen nicht gleich
den Pruth, um das fuuͤchtige Pferd selbst zu holen; allein die Kosaken erhielten Verstaͤrkung, umzingelten die Tuͤrken und fuͤhrten den ganzen Haufen gefangen nach Kischenew. — Da sich die Tuͤrken noch immer in der Moldau verstaͤrken, so thun nun auch die Russen das naͤmliche, und ziehen besonders viel Linien⸗Infanterie an den Pruth, wo auch ein zahlreicher Ar., tillerie⸗Park eingetroffen ist. — Die Tuͤrken hausen uͤbrigens nach ihrer Sitte in der Moldau; und da um Jassy Alles auf⸗ gezehrt ist, so verbreiten sie sich immer mehr auf dem flachen Lande. Alles was in der Moldau an Gold und Kostbarkeiten noch aufzufinden war, haben sie an sich zu bringen gewußt. Korfu, 16. Nov. Nach der Ruͤckkehr der Tuͤrkischen Flotte sandte der Divan drei Bevollmaͤchtigte, um mit den Hydrioten uͤber eine Uebereinkunft zu unterhandeln. Es wurde
ihnen nicht gestattet, in Hydra ans Land zu kommen; sie er⸗ hielten die erste Antwort auf ihre Vorschlaͤge nach ihren Schif fen hin, und diese wurde sogleich nach Cerigo befoͤrdert, wo sch ein Tuͤrkischer, ein Brittischer und ein Franzoͤsischer Diplomat efunden haben sollen, mit welchen die Abgeschickten der Pforte uͤber Alles zu Rath zu gehen angewiesen waren. — Kyamil⸗Bei in Akrokorinth hat sich schon mit den Hellenen uͤber die Ueber⸗ gaͤbe dieses Forts in Vorgespraͤche eingelassen. Der Albanese, welcher im Kastell von Morea auf der Suͤdseite des Einlaufes, zum Golf von Lepanto kommandirt, unterhandelt auch; aber in
dem geradeuͤber auf der Hellenischen Seite liegenden Kastell von
“ 1.“