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Die Masern,
kende Krankheit unter
4
Bauchfelles.
e und toͤdtende Schlagfluͤsse, besonders waͤhrend des tiefen
sorgfaͤltigsten
K leve.
1 8 ind aber gutartig.
RNeu⸗Stettin.) Dagegen hat sich zu Saßin, entzuͤndl
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5 tct aeeeeee]]
WE““ tem Boden so hoch, daß er einzeln als Viehfutter abgemaͤhet wer⸗ den mußte. Auf den Wiesen und in den Gaͤrten zeigten sich Fruͤh⸗ lings⸗Blumen und an den Kirschbaͤumen sogar einzelne Bluͤten, die Herden konnten noch am Schlusse des Monates im Freien und lagern. Selbst auf dem Harz⸗ und Thuͤringer Gebirge Muͤnster. Die Saaten meistens gut, vorzüglich auf dem Sande; Auf dem Klei fuhr der Schnecken⸗ und Wuͤrmerfraß zu wuͤthen
ort. f Minden. Auf den hochliegenden Gegenden und Sandfluren prangt die Winter⸗Frucht im uͤppigsten Gruͤn, die Bestaudung ist Rark und verspricht gutes Gedeihen. Das Gegenthetl scheint auf fiachem und schwerem Boden statt zu finden; denn wo hier Maͤuse, Schnecken und Wuͤrmer geschont haben, hat die durch den vielen Regen erzeugte außerordentliche Naͤsse Faulnis und Untergang herbeigefuüͤhrt. In vielen Gegenden hat der aͤrmere Landmann bis jetzt das Vieh, das hinlaͤngliche Nahrung fand, ausgetrieben, um dem durch sparsame Gewinnung an Futter⸗Kraͤutern herb eigefaͤhrten Mangel abzuhelfen. Die Bestellung der Aecker ist uͤberall voll⸗ ständig gelungen, Ländereten sogar, welche Jahre lang des Zeitmangels wegen, unbenutzt blieben, sind jetzt wieder bestellt 8 1 111A“”
worden. “ VIII. Juͤ⸗ li ch, Kleve, Berg. 8 1 Koͤln. Die Witterung ist dem Wachsthume der Winter⸗Fruͤchte sehr guͤnstig gewesen. Da, wo sie von dem Maͤuse und Schnecken⸗ Fraße verschont geblieben, sind sie schon so weit gediehen, daß je der strengsten Kaͤlte wiederstehen koͤnnen. Jenes Ungeziefer hat jedoch uͤberall großen Schaden gethan, so daß fast der dritte Theil der Winter⸗Felder mit Sommer⸗Frucht wird bestellt werden muͤf⸗ sen. Die Landleute sind mit Vertilgung der uͤberhaͤufigen Feldmaͤuse und Schnecken sehr beschaͤftigt, auch scheinen die angewandten Mittel endlich von Erfolg zu seyn. v1 b Die Winter⸗Saat gut, die Wiesen gruͤn. IX. Nie derrhein. . Koblenz. Saaten schoͤn, Feldmaͤuse verschwunden, Schnecken sehr vermehrt, und den Saaten so nachtheilig daß viele Felder umgepfluͤgt und mit Sommer Fruͤchten bestellt werden muͤssen. Aachen. Wetter der Winter⸗Saat sehr zutraͤglich; mehrere verspaͤ⸗ tete Feldarbeiten nachgeholt; Feldmaͤuse und Schnecken stark ver⸗ mehrt und an vielen Orten den Saaten sehr nachtheilig. 8
Berichte uͤber den Gesundheit⸗Zustand aus dem Inne⸗ ren des Reiches, vom Ende December.
ne von
I. Westpreußen. Danzig. Der Gesundheit⸗Zustand im Allgemeinen gut; blos die Masern⸗Krankheit ist fast uͤberall herrschend, aber nicht boͤsartig.
Marienwerder. So ungewoͤhnlich die Witterung auch ge⸗
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(Dem Wunsche mehrerer Aerzte gemãß, monatlich erfolgen.)
8
I bösartiger Natur, gezäußert: in Hirschberg zaͤhlte man am 22
kender Typhns.
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Art, worunter mehre erwachsene Personen. Die Sterblichkeit erhielt de. Brust⸗Affektionen, rheumatische
236 Kranke der Oppeln.
chen naturgemaͤßen Stan katarrhalische Fieber mit; und Krampf⸗Koliken. Kinder schleimungen und Wurmfiebern. Da ausgebrochene Nerven⸗Fieber dasfelbe im Grottkauer Kr., jedoch gefahrlos, a ger Kreise zeigten sich die natuͤrlichen Pocken.
sich auf dem ge
s zu Turawa
us. Im Kr.
erkrankten Kindern starben 5. Zu Grodzisko manifestirte 4 Personen des dienenden 1Sn S die Syphilis. Posen. 89—s Posen. Die Blattern, welche in den mit Polen gre Kreisen hisher geberrscht haben, sind im - sern und Roͤtheln leiden dagegen noch in mehren Gegen Kinder, jedoch sterben nur sehr wenige. Außer Katarr rheumatischen Uebeln haben sich auch an einigen Orten Fieber gezeigt, die einen epidemischen Karakter anzunehrn hen. Es sind dagegen Sicherheit⸗Maßregeln genommen VI. Sachsen. Magdeburg. Die Anzahl der Kranken ziem rheumatische und Entzuͤndungs Fieber haͤufig, Lungen⸗En gen nicht selten, auch Hals⸗ und Augen⸗Entzuͤndungen. Merseburg Die Sterblichkeit hat das gen Verhaͤltnis nicht uͤberschritten: außer einem gutartigen Se Fieber sind keine ansteckenden Krankheiten wahrgenommen Erfurt. Die Keankheiten beschraͤnkten sich im lalla auf katarrhalisch⸗rheumatische Beschwerden, nervoͤse Fiela tige Braͤune, Scharlach, Rose und Gicht. Die Sterblichee wie in den fruͤheren Monaten, verhaͤltnismaͤßig gering. 1”“ VII. Westphalen. Muͤnster. Der Gesundheit-Zustand fortdauernd g. angebliche Epidemie zu Rhede (Kr. Borken), die fuͤr de kenden Typhus gehalten wurde, hat sich gaͤnzlich gelegt⸗ Arnsbverg. Die Krankheiten haben sich in diesem vermehrt. Nerven⸗Fieber, Lungen⸗Beschw Ee waren die am meisten ausgebreiteten Uebel. Doch schei Sterblichkeit das gewoͤhnliche Verhaͤltnis nicht uͤberschritten za VIII. Juͤlich, Kleve, Berg. Koͤln. Die Krankheit⸗Konstitution blieb fortwaͤhren matisch⸗katarrhalisch. Hin und wieder zeigten sich Masern lach⸗ und Nerven⸗Fieber, doch meistens mit gutartigem K In der Buͤrgermeisterei E p Alle ergriffene Maßreg desselben sind bis jetzt ohne Erfolg geblieb⸗ keit war im Ganzen nicht unverhaͤltnismaͤßig.
1X. Niederrhein.
Koblenz. Mit Ausnahme haͤufiger katarrhalischer B den ist der Gesundheit⸗Zustand ganz befriedigend gewesen. Aachen. Außer vielen Beschwerde
△ K
eln gegen die
wesen, so haben sich dennoch dis jetzt keine schaͤdliche Folgen davon fuͤr den allgemeinen Gesundheit⸗Zustand der Menschen gezeigt, guch ist die Sterblichkeit g. geringe geblieben.
.
Brandenburg. Im allgemeinen der Gesundheit⸗Zustand rank
heiten sind katarrhalischer, ent⸗
ohne jedoch epidemisch zu seyn. Un⸗
ter den Kindern 10- Masern, Scharlach⸗Fieber, und hin und wie⸗ der die Roͤtheln vorherrschend. “
Frankfurt. Hals⸗ und Brust⸗Entzuͤndungen haͤufig; Schleim⸗
heiten vorherrschend. aekre ger III. Pommern. Stettin. Es zeigten sich viele Krankheiten katarrhalischer Art, welche einen nervoͤsen Karakter annahmen. Bei den Kindern hat sich der
Husten ungemein verbreitet, ist irdoch nicht boͤsartig. alsche Pocken und Masern
Potsdam. gut. Die herrschenden K zuͤndlicher und nervoͤser Art,
kamen auch hie und da zum Vorschein,
Die Sterblichkeit, trotz der feuchten unge⸗ vnlich. — In der Gegend von Lauenburg der Keichhusten unter den Kindern. viele Kinder und auch erwachsene oͤsartiger Natur sind, haben et⸗ Fieber, in Pielburg (Kr. in einigen Haͤusern, eine Nerven⸗Fieber leicht uͤbergehende Krankheit Personen gestorben sind; in Ruͤtgenhagen
aͤußerte sich eine anstek⸗ das Scharlach⸗
sunden Witterung, gewd elbein grassirt noch an denen hier die jedoch nicht b. eben so das Nerven
Personen litten, was nachgelassen;
iche, 8 ein N gezeigt, an welcher zwei Persor b 8 in Boltenhagen (Kr. Schievelbein) „ — den Kindern, vermuthlich
atisch⸗katarrhalisch⸗entzuͤndliche Ka⸗ Krankheiten blieb noch im Decem⸗ ewoͤhnlich gelinden Witterung fanden en den Nov.
daß in meh⸗ Ei⸗
3
Fieber. * Stralsund. Der rheum rakter bei . “ ber vorherrschend. Bei der ungewoyn⸗ t bei mehren Kranken gallichte Erscheinungen statt. Geg zeigte sich uͤberhaupt nur darin eine Verschiedenheit, da ren Faͤllen die Organe des Unter⸗Leibes hauptsaͤchlich litten.
entliche Epidemien fanden nicht statt. 8 Breslau. Der allgemeine Krankheit⸗Karakter war zuerst rheumatisch b dann katarrhalisch⸗ rheumatisch⸗gastrisch, zuletzt katarrha isch⸗rheumatisch⸗nervoͤs. Sonach kamen hier in der Stadt am haͤufigsten vor: katarrhalische rheumatische Fieber, sogenannte Schleimfteber, zuweilen in ein schleichendes Nerven⸗ Fieber uͤbergehend; ferner Entzuͤndungen des Halses des Brust⸗ und Auch litten viele erwachsene Personen an der Nose,
ch nicht selten tiefe Ohn⸗
8
8
Ende des Monates zeigten si
Barometer⸗Standes. Unter den Kindern gingen der Keichhusten, die Masern und das Scharlach⸗Fieber, doch nicht boͤsartig herum;
sletztgenanntes auch hie und da auf dem Lande. Die Masern⸗Epi⸗ demfe brach zu Landeck aus; einzeln zeigte sich diese Krankheit auf dem Lande, doch nirgends bösartig. Im Namslauer Kr. ging das
Nerven⸗Fieber herum, an welchem zu Mersine (Kr. Wohlau) 2
Kinder starben; zur Verhuͤtung der weiteren Ausbreitung sind die
Vorkehrungen getroffen. b
itz. Entzuͤndliche Krankheiten wenig; desto mehr aber
rheumatischen Fede Gesundheit der Menschen im allgemeinen nicht gefaͤhrde
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Jetztbluͤhende seltene und schoͤne Gewaäͤchse nigl. Botanischen Garten bei Berlin. Den 3
Arbutus Unedo, A. Andrachne, A. andrachnoid dem suͤdlichen Europa. Bignonia australis, aus Neu Bryophyllum calycinum, aus Ostindien. Ceanothus leus, aus Neuspanien. Clerodendron riscosum, ¹ Indien. Coreopsis ferulaefolia, aus Mexiko. Epid Umbellatum, aus Jamaika. Erica Blandfordiana. E.ü E. Hlexuosa, E. H- xicaulis, E. persoluta, E. pubes splendens, saͤmmtlich vom Kap. Eupatorium ire aus Mexiko. Justicia formosa, plumbaginifolia tagenensis, saͤmmtlich aus Suͤdamerika. Leucadens scendens, L. plumosum, vom Kap. Oncidium es aus Westindien. Pancratium caribaeum, aus W. P. fragrans, aus Guicna. P. speciosum, aus. R. Salvia Boosiana, aus Peru. S. caesia, aus Merxiko⸗ glandulifera, aus Mexiko. Thuja articulata, aus der!
— —
Berlin, 30. Jan. Landfrachtsaͤtze zu welchen, gabe der Schaffner verladen worden. Der Zentner n lau 1 ½⅞, 1½ Rthlr.; Konitz 5 Rthlr.; Danzig 5 Rthe den 2 Rthlr.; Elbing 6 Rthlr.; Erfurt 3 Rthlr.; a. O. * Rthlr.; Hamburg (in Golde) 2 Rthlr.; 8 7 Rthlr.; Leipzig 1½ Rthlr.; Magdebuͤrg 1½ Rthlr.; burg 6 Rthlr.; Marienwerder 7 Rthlr.; Posen 2 Rt chenbach 1½ Rthlr.; Stettin 1½, 1½ Rthlr.; Warschag
Sgege
1 88 2 sfalichhs11*— 14 Donnerst. 31. Jan. Im Schauspiel⸗Hause: nach Dieppe, oder das Karneval von Paris, Lustfp theilungen. Hierauf zum erstenmale wiederholt: Reise⸗Abentheuer, Posse in 2 Abtheilungen. (Hel Karlsruhe: Stabell „Hause: Alceste, lyrisc
vom Großherzogl. Hoftheater zu usik von Gluck. Ballets .
Freit. 1. Febr. Im Opern
erspiel in 3 Abtheil. M
eteorologische Beobachtung! Barometer Therm. Hygr.] Wind. Witterl F. 2821¹* 872 S. W. trüb Nebel mild M. 2991⅔* 83° ĩW. strüb Gestöber⸗ A. 2801, 930 W. strüb Gestöber.
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rheumatische und katarrhalische Zufaͤlle. Das Scharlach⸗Fieber im
aubaner Kr. scheint zu Ende zu gehen. bere Kinder⸗Krankheiten, als Masern und Roͤtheln, jedoch nicht
Dagegen haben sich an⸗
In Nr. 9. d. Z. Spalte 74 von unten lies Realen, statt Rubel..
Redakte
Gedruckt bei Hayn.
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Abnehmen; an d
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itorf (Kr. Uckeroth) herrschte ein Vertb
lieben. — Die St
Maris, 23. Jan.
Unter Erwachsenen maniffestirg
litten an Stickhusten, Bruß⸗
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Fieber ist gluͤcklich gedaͤmpft; dagegen
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e 1. In 8 Döͤrf Groß⸗Strehlitzer Kr. herrschte das Scharlach⸗Fieber; von
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16tes Stuüͤck. Berlin, Sonn
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lich be⸗
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Kronik des Tages.
3 Köͤniges Majestaͤt haben am 20. Jan. geruhet dem
v. Raußendorff, vom isten Batl. 12ten Ldw. Regts.,
er Entlassung den Karakter als Major beizulegen.
eine Majestaͤt der Koͤnig haben den bisherigen Banko⸗ ühn zu Elbing, Stadtrath Schlubach, zum Direktor
unko⸗Komtoirs zu Koͤnigsberg in Preußen zu ernennen
es Koͤniges Majestaͤt haben dem Banquier Salomon nheim in Koͤln, den Titel eines Ober⸗Hof⸗Agenten bei⸗ „ und das daruͤber ausgefertigte Patent Allerhoͤchstselbst ziehen geruhet.
eute wird das 2te Stuͤck der diesjaͤhrigen Gesetz⸗Samm⸗
usgegeben, welches enthaͤlt unter
r. 696. die Ratifikations⸗Urkunde der zu Dresden am 23sten Jun. 1821 abgeschlossenen Elb⸗Schiffahrts⸗Akte;
A vom 2osten November v. J.;
1. 697. die Elb⸗Schiffahrts⸗Akte selbst;
.698. die Erklaͤrung wegen der mit der Koͤniglich⸗Groß⸗ Britannisch⸗ annoͤverschen Regierung verabredeten Maßregeln zur Verhuͤtung der Forstfrevel in den Graͤnz⸗ Paldungen; vom 2osten November v. J.;
% 699. die Allerhoͤchste Kabinets⸗Ordre vom 6ten Ja⸗ nuar d. J., betreffend die Verlaͤngerung der Fristen zur Anmeldung der Real⸗Anspruͤche auf der unter der Gerichtsbarkeit des Ober⸗Landes⸗Gerichtes zu Glogau ge⸗ legenen eximirten Grundstuͤcke der Ober⸗Lausitz, und unter
r. 700. die Allerhoͤchste Kabinets⸗Ordre vom 9ten v. M., betreffend die Entrichtung der Steuer von inlaͤndischen Tabaks⸗Blaͤttern. J1“.““
erlin, den 2ten Februar 1822. 1““ Debit⸗Komtoir fuͤr die Allgemeine Gesetz⸗S.
8
6⸗Samml — b tandidat Klinker aus Meurs, zum Prediger bei der evan⸗ reformirten Kirche zu Rhynern ernannt worden. Im Bezirke des K. Kammergerichttees Stadtgerichts⸗Auskultatoren Jonas und Schneider Justiz⸗Sekretair Bergling, zu Kammergerichts⸗Referen⸗ ernannt worden. 1 zeüdmmen: Der Russisch⸗Kaiserliche General der In⸗ „Prin; Eugen von Wuͤrtemberg. gereist: Der Koͤniglich⸗Daͤnische General⸗Lieutenant, au⸗ tlicher Gesandter und bevollmaͤchtigter Minister am Rus⸗ sersich Hofe⸗ eas v ne, nach St. Petersburg⸗
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Zeitungs⸗Nachr
Vorgestern, als am Jahrestage des aundwigs XVI. ist ein feierllcher Gottesdienst in der Kir⸗ St. Denis abgehalten worden. Monsieur, der Herzog ngouleme, Madame, die auswaͤrtigen Botschafter und dien, die Groß⸗Dignitarien des Reiches, die großen De⸗ onen der Pairs, und der Deputirten⸗Kammer so wie meh⸗ ndere haben daran Theil genommen. Der Groß⸗Almo⸗ von Frankreich, Herzog de Croy, Bischof von Strasburg, dasHochamt, und der Erzbischof de Narbonne verlaß von nzel das Testament Ludwigs XVI. Oie Deputirten⸗Kammer beschaͤftigte sich in ihrer gestri⸗ tzung zuerst mit mehreren Privat⸗Reklamationen, welche oner de Saint⸗Luc vortrug. Ueber den groͤßeren Theil en wurde entweder zur Tages⸗Ordnung geschritten, oder tden an das Bureau des renseignemens uͤberwiesen. anderen kam nun auch ein erneuertes Gesuch des de Leaumont zu Paris vor, daß die Regierung sich beschaͤftigen moͤge, wieder zu dem Besitze von St. Do⸗ zu gelangen. Hr. Laisné de Villevéque und Gen. Foy fan⸗
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den indessen die Ideen des Bittstellers unausfuͤhrbar. Der letztere suchte zu beweisen, daß eine Expedition gegen St. Do⸗ mingo nur zum Nachtheile Frankreichs ausfallen koͤnne, und daß mithin nur uͤbrig bleibe, sich mit der neuen Republik in Unterhandlungen einzulassen. Es ward daher uͤber den An⸗ trag des Grafen de Leaumont zur Tages⸗Ordnung geschritten, wobei ein großer Theil der rechten Seite mit der linken stimmte.
Der Vorschlag eines Ricatte zu Paris, ein Gesetz zu pu⸗ blieiren, wonach das beruͤchtigte Dekret vom Monat Januar 1793, welches Ludwig den XVI. der Verschwoͤrung gegen die
cherheit fuͤr schuldig erklaͤrt und ihn zum Tode verurtheilt, in
fortgesetzt,
elbajac sprachen fuͤr, und die Herrn Sebastiani, Pavée de
nur auszugsweise mitzutheilen; auch koͤnnen dieselben fuͤr. das
Stelle nothwendig hervorbringen muͤssen.
Hinsicht werth ist. Er sagte naͤmlich unter andern:
ken und die oͤffentliche Meinung zu leiten, ein Geschaͤft wel⸗ chem sie sich mit der groͤßten Ergebenheit, ohne allen Skrupel,
Lobes uͤberhebt.
sor des Journal de l'Empire, jetzigen Journal des Debats
zwang, die schaͤndlichsten und abgeschmacktesten Luͤgen in ihr Journal aufzunehmen; und dafuͤr mußten diese ihm jaͤhrlich 30,000 Fr. zahlen. b
Da der Schluß der Rede des Herrn Castelbajac, worin derselbe ein foͤrmliches Glaubens⸗Bekenntniß ab⸗ legt, die groͤßte und allgemeinste Sensation erregte, und zur Beruhigung der Gesinnungen der verschiedenen Seiten der Kammer den reichlichsten Stoff darbot, so mag derselbe hier in gedraͤngter Kuͤrze noch einen Platz finden.
“ Ich habe niemals Bedenken getragen, sagt der Redner darin, meine Grundsätze oͤffentlich an den Tag zu legen, und mit Freu⸗ den benutze ich die gegenwaͤrtige Veranlassung, um davon einen abermaligen Beweis zu liefern. Ich glaube, daß Ludwig XVIII. bereits vor Existenz der Charte rechtmaͤßiger Koͤnig gewesen ist; denn waͤre dem nicht also gewesen, so wuͤrde er nicht das Recht gehaͤbt haben, uns die Charte zu verwilligen. Ich glaube, daß es dem Koͤnige vollkommen frei gestanden, uns die Charte zu geben oder nicht: Keiner hatte das Recht sie zu fodern. Ich glaube, dat von dem Augenblicke an, wo er uns die Charte verwilligt, er selbst die Ausuͤbung seiner (Bewalt auf diejenigen Vorrechte beschraͤnkt habe, welche jene durch seinen freien Willen und unsere Schwuͤre zum Grund⸗Gesetz erhobene Urkunde ihm ausdruͤcklich vorbehält. Ich bin daher der Meinung, daß der Koͤnig die Charte nicht ver⸗ nichten koͤnne; und daß dies auch seine Absicht nicht sey, dafuͤr buͤrgt mir das Herz des Monarchen, sein erhabener Geist, seine Liebe zu seinen Voͤlkern, sein fester Wille, das gegebene Wort ge⸗ wissenhaft zu erfuͤllen. Lassen wir daher jede eitle Furcht schwin⸗ den; erinnern wir uns stets der hohen Prgegtder unseres Koͤniges,
und vergessen wir nie, daß diejenigen Maͤnner, welche jetzt stets
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Freiheit der Nation, und des Attentats auf die allgemeine Si⸗
den Registern saͤmmtlicher Tribunaͤl, gestrichen werde, ward ohne allen Widerspruch, dem Groß⸗Siegelbewahrer uͤberwiesen. Es wurden hierauf die Dikussionen uͤber den Gesetz⸗Ent-. wurf, in Betreff der den Preßvergehen aufzulegenden Strafen, isii Gegenwart des Groß⸗Siegelbewahrers, und der Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten, des Inneren und der Finanzen und die Herrn Reveliére, Partonneaux und Cas⸗
Vandeuvre und Royer⸗Collard gegen die Annahme des Gesez⸗ zes. Es wuͤrde zu weit fuͤhren, diese einzelnen Vortraͤge selbst
Ausland nicht das Interesse haben, welches sie an Ort und 8
Wir koͤnnen indessen nicht umhin Einer Stelle in der- Rede des Herrn Reveliere zu erwaͤhnen, welche sich auf einen in der vorigen Sitzung gegen das Gesetz aufgetretenen Red⸗ ner, Hrn. Etienne, bezieht, und einer Mittheilung in jeder
Es ist eine Sonderbarkeit, welche die Aufmerksamkeit des Beobachters verdient, daß das erste gegen die Preß⸗Vergehen gerichtete Gesetz, welches uns der provisorischen Maßregel der Censur uͤberheben soll, gerade von Maͤnnern feindlich angegrife fen wird, welche als eifrige Anhanger der Republik sich zu Sklaven des Usurpators gemacht hatten; von Maͤnnern welchen in dem goldenen Zeitalter dervorigen Regierung, das liberale Amt uͤbertragen war, die Gedanken zu ersticken, die Presse zu beschraͤn-⸗
und mit einer Thaͤtigkeit unterzogen, welche mich hier jedes b (Sur Erlaͤuterung dieses Ausfalles, bemerken wir, daß Hr. Etienne unter Bonapartes Regierung zum Cen-
bestellt war, daß er dieses Amt mit so eiserner Strenge und wahrhaftem Despotismus verwaltete, daß er nicht blos alle Artikel, welche auch nur im entferntesten dem damaligen Machthaber unangenehm seyn konnten, strich, sondern auch die b Herausgeber jenes Blattes, lauter royalistisch gesinnte Maͤnner
r Il1s .
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