naet hat, die der
da wo es Ihr eigenes Interesse gilt, so oft von Ihrer Billigkeit
äßi en 2 1 und Maͤßigung sprech einen Zaum anlegen, weil wir un⸗
Veil wir der Zügellosigkeit ser n vor den We bewahren wollen, welchen unsere Rachbarn ausgesetzt sind, behauptet man daß wir die Charte ver⸗
erfen. rage ich Diejenigen welche uns diesen Vorwurf mg⸗ en n 169 Charte im Jahre 18152 Sind wir es die sie umgestoßen, welche die Gesetze verletzt, welche die heiligsten Ver⸗ bindlichkeiten verfannt haben? (Laure Beifalls⸗Bezeigungen zur rechten, tiefe Stille aßf der linken Seite.) Sind wir es die un⸗ serem Lande die schre lichste der Katastrophen bereitet, die Frank⸗ reich dem schmaͤhlichsten Joche unterworfen haben? (Bravo.) Man spricht uns von Ehre und Vaterlandsliebe: sind wir es die von den fremden Maͤchten Alles, nur nicht die Bourbons verlangt ha⸗ ben? (Bewegung auf den Baͤnken wo die Hrn. de la Fayette und d'Argenson sitzen.) Sind wir es die einen ihrer Generale aufge⸗ odert . einc 8 und sie von dem Mutterlande zu trennen, blos um nicht un⸗ ter dem alten ehrwuͤrdigen Geschlechte des heiligen Ludwigs zu leben? (Lebhafte Bewegung.) Ich frage Diejenigen die sich diese Thatsachen erlaubt haben, ob sie bei einem solchen Betragen nicht besser thaͤten das tiefste Stillschweigen zu beobachten, als hier ihre Stimme gegen Maͤnner zu erheben, die stets und uͤberall die Pflich⸗ ten eines wahren, seinem nem Kor 6 ebenen Franzosen erfuͤllt haben? (Tiefes Stillsweigen zur lin⸗ en Seite.) — 8 u1uu“] Man beschuldigt die neuen Minister, daß sie einige Veraͤnderungen in Hinsicht der Beamten vorgenommen ha⸗ ben; aber in den Jahren 1817, 1818 und 2819, als man ohne Un⸗ terschied und ohne Betrachtung irgend einer Form alle diezenigen, welche ihrem Eide treu geblieben waren, alle diejenigen welche nicht nur ihre mit der bestehenden Regierung verbundenen Pflich⸗ ten, sondern die heiligsten Verbindlichkeiten gegen die Gesellschaft gewissenhaft erfuͤllt hatten, in Massen fortjagte: rief man damals etwa zu ihren Gunsten in dieser Versammlung die ersten und nothwendigsten Gesetze, die der Billigkeit an? Nein, man bewies vielmehr durch jene Maßregel, daß man alle Begriffe des Rechts und der Billigkeit verwerfe. Keiner von Ihnen erhob seine Stim⸗ me um so vielen braven Maͤnnern zu Hilfe zu kommen; und in der That, m. H. Sie die Sie so oft von der oͤffentlichen Wohl⸗ fahrt sprechen: waͤre diese Wohlfahrt wol moͤglich in einem Lande wo die groͤßten Opfer welche man seinen Pflischten brinat misfaͤl⸗ lig aufgenommen, alle Belohnungen und Gunsthezeigungen von dem Staate nur Denjenigen zu Theil wuͤrden welche gegen sein Inte⸗ resse gehandelt haͤtten? M. H. die Voͤlker haben niemals diese oder jene Regierungsform begehrt; was sie wollen, was sie verlan⸗ gen, und was sie zu ihrem Gluͤcke beduͤrfen, das ist Gerechtigkeit; durch sie allein haben die Staaten sich erhalten; nur durch sie sind sie gluͤcklich geworden. (Bravo.) “ Man sagt, Alles sey verloren, die Macht sey in die Haͤnde einer Partei gerathen. Allerdings; aber diese Partei ist die Partei aller Franzosen, aller Freunde des Koͤniges; in diesen Haͤnden liegt die Macht, was leider in Folge des schrecklichsten Widersin⸗ nes, seit Wiederherstellung der Monarchie bis jetzt noch nicht der Fall gewesen. Oder sollte dieselbe vielleicht den Anhaͤugern der Usurpation und der Anarchte zufallen? Frankreich hat den Versuch bereits gemacht; es weiß was es davon zu erwarten hat. Möge die neue Administration sich durch eitles Geschrei nicht irre fuͤhren laßen: moͤge sie die Bahn, welche sie sich vorgezeich⸗ Gerechtigkeit, frei und offen betreten; moͤge sie die lange gewuͤnschten Ersparungen in die Verwaltung bringen, und sich damit J8* 2 29 Frankreich durch ein gutes Municipal⸗ Gesetz, der Herrschaft des Despotismus und der Wilkuͤr zu ent⸗ ziehen; moͤge endlich alles Gute und Schoͤne, moͤgen Ehre und Wahrheit wieder ihren Platz behaupten; moͤge unser Vaterland unter einer starken und gerechten Regierung wieder den Rang und die Wuͤrde einnehmen, welche ihm unter den Europaͤischen Natio⸗ nen gebuͤhren. Dadurch allein begegnet Frankreich seinen Feinden, welche nur deshatb so erbittert sind, weil die Regierung ohne ir⸗ gend eine fremde Einmischung handelt, weil ihr System nicht in den geschlossenen Zirkeln der Hauptstadt, unter jenem Schwarme von gefaͤhrlichen Raͤnkemachern und gewinnsuͤchtigen Spekulanten verhandelt worden ist, welche seit 30 Jahren unter allen Farben Frank⸗ reich in Bewegung gesetzt haben. Wenn einerseit unser Regkerungs⸗ System Einigen misfaͤllt weil es manches kleine Interesse verletzt, so leisten andrerseit die Maͤnner, von denen es gehandhabt wird, uns Allen Gewaͤhr fuͤr das Gedeihen und die kuͤnftige Wohlfahrt des Vaterlandes. 1 Ich wiederhole es, m. H. ich winl die Charte; aber ich will sie, nicht um zu zerstoͤren, sondern um sie zu befestigen; ich will ste zur Erhaltung des Thrones und der legitimen Thronfolge, Frankreichs einziges Palladium. Ich verlange Freiheit, aber nicht Züͤgellosigkeit; Gesetze, nicht Anarchie. Frankrelch, vollkemmen ruhig mitten unter den Bewegungen, welche man zu erregen sich be⸗ müͤht, antwortet allen denen, welche wie ich in dieser Kammer denken, daß unsere Wuͤnsche seinem Willen entsprechen. Ich stim⸗ me fuͤr die Annahme des Gesetzes in seiner ganzen Strenge.
27. Jan. Die Sitzung der Deputirten vom 25. eroͤffnete Hr. Chifflet als Bericht⸗Erstatter der mit der Pruͤfung des Gesetz⸗Entwurfes wegen der Preß⸗Vergehen beschaͤftigr gewese⸗ nen Kommission; er durchlief nochmals den summarischen In⸗ halt desselben, erklaͤrte daß die Kommission nicht ferner auf die von ihr im Artikel 1. in Antrag gebrachte Aenderung, — Beleidigungen der Religion des Staates haͤrter zu bestrafen, als die der andern Religionen, — bestehe, im uͤbrigen aber bei ihrem ersten Beschlusse in allen seinen Punkten beharre. Der Praͤsident verlaß hierauf diesen ghch Artikel. Hr. Benjamin Constant trat sogleich dagegen auf, behauptete daß derselbe un⸗ angemessen und ungerecht sey. Es sey unmoöͤglich die Lehrsaͤtze irgend einer Religion anzugreifen, ohne sie ins Laͤcherliche zu ziehen; noch weniger koͤnne man unter einem solchen Gesetze jene unendlichen und seltsamen Korporotionen angreifen, welche mit Hintenansetzung der Charte und zum Nachtheile der Mo⸗ narchie wieder in Frankreich eingefuͤhrt wuͤrden, und fruͤher durch die Macht der Parlemente unterdruͤckt worden waͤren; nicht die Jacobiner waͤren es, welche jene Korporationen vor⸗ mals verjagt haͤtten; man moͤge sich vielmehr erinnern daß ein
haben, sich einer unserer schoͤnsten Provinzen zu bemäaͤchti⸗
Vaterlande und seinem Koͤnige treu er⸗
82 .
Jakobiner (Jaeques Clémens) es gewesen sey unter dess⸗ chen Heinrich IIf. fiel; nicht gegen die Schriftsteller Artikel gerichtet. Diese seyen nicht zu fuͤrchten; die g bestrebe sich aber, allen ihren Handlungen den Mantel ligion umzuhaͤngen. Alles was die Nation verlange, m in Namen der Religion bestritten, und dergl. mehr.
Nach ihm sprach der Graf Marcellus fuͤr den Artz⸗ General Foy dagegen. Letzterer meinte, man muͤsse allerze einzige wahre Religivn, von der Irrthuͤmlichen unten und alle diejenigen als Gotteslaͤsterer betrachten welch, gen die Roͤmisch⸗Katholisch⸗Apostolische Religion verge dieser Art haͤtte die Kammer sich aussprechen muͤssen das Gesetz von 29. Jun., welches das doppelte Stim statte, sey konstitutionswidrig, und koͤnne daher nur tutionswidrigen Resultaten fuͤhren (die heftigste Bewes Unordnung. Der Praͤsident verweist den Redner zur . der Religions⸗Unterschied, welchen die Kommission; sey ganz in der Ordnung; Alles in der Administrationg daß man einen Unterschled zwischen der Landes⸗ und deren Religionen mache:
„Wie!“ fuhr der Redner fort „wenn ich iener unselig selytenmacheret erwaͤhne, weiche den Zwist in den Famil breitet. Haben Sie jene merkwuͤrdige Bittschrift nicht Wissen Sie nicht daß diese Geschichte den alten Haß der der gegen die Katholiken aufs neue angefacht hat, daß de⸗ der naͤchsten Parlaments⸗Sitzung die Emancipation derseln gesetzt werden wird?“
Hienaͤchst ging Hr. Foy zu den Missionairen uͤben,
dieselben gesetzwidrig, behauptete daß der Artikel den i
mus beschuͤtze, und schloß endlich seine Rede damit, daßt’ er sey gewiß weit entfernt, den der katholischen . schuldigen Respekt irgend in einer Art aus den Auga zen; er wolle nur das Land nicht von den Kuͤstern um len unterjochen lassen (Man lachte), und es vor dem mus und der Irreligion bewahren; er verwarf daher sten Artikel als unnuͤtz und uͤberfluͤssig.
Nach Hr. Foy, trat Hr. Delalot auf und widerle nen Vorgaͤnger vollstaͤndig in allen seinen Behauptunge
Nach ihm sprachen noch die Herrn Kératry, Con de St. Aulaire, Manunel und de Serre, theils fuͤr, the der den Arrtikel; oer Mangel an Raum macht es jed moͤglich ihre Reden auch nur im Auszuge mitzutheile ward endlich zur Abstimmung geschritten. Die von desß Benjamin Constant und Manuel vorgeschlagenen Aek gen wurden durch eine bedeutende Majoritaͤt, und „ heftigen Bewegungen verworfen wie die Kammer bis j nige Beispiele aufzuweisen hat. Die linke Seite und Centrum der Linken entfernten sich hierauf um bes dem men⸗Aufrufe die Unzulaoͤnglichkeit der anwesenden Mitzech bewirken. Es verblieben indessen noch 250, mithin ein als hinlaͤngliche Zahl, welche den r1sten Artikel fast ein genehmigten.
Die gestrige Sitzung, in welcher der 2te und der tikel vorgenommen und angenommen wurden, war nich stuͤrmisch als die vom 253. Die meisten Debatten ver der Antrag des Hrn. Sébastiani, den Worten „Auto- Roi“ das Beiwort „constitationelle“ anzuhaͤngen. Serre bewies daß dieser Zusatz eben so unnuͤtz als g. sey; unnüuͤtz, Staate die Rede sey, es sich von selbst “ daß d toritaͤt nur auf den Landes⸗Gesetzen beruhe, sie moͤ konstitutionel seyn oder nicht; gefaͤhrlich, weil einersei aufs neue eine Frage aufgeworfen werde, welche ma reits bemuͤht habe dadurch verneinend zu beantworten, behauptet, die Autoritaͤt des Koͤniges schreibe sich erst sieben letzten Jahren her, — naͤmlich die ob der K Recht und die Macht gehabt habe, die Charte zu vel oder nicht; andererseit aber der gesetzgebenden Mach jenen Zusatz das Recht streitig gemacht werde, die zweif Bestimmungen der Charte, deren es mehrere gebe ihren Ansichten auszulegen. Der Groß⸗Siegelbewat terstuͤtzte die Meinung des Hrn. de Serre und erinner! zugleich an das Schrelben, welches Ludwig XVIII. von aus erließ, und worin er mitten in seinem Exil st Rechte vorbehielt, und sich weigerte die Krone niede und den Usurpator anzuerkennen; woraus klar hervorgehe! Regierung keine siebenjaͤhrige sey, und daß er allerdie
Recht hatte, die Charte, in Folge der freien Ausuͤbug
Koͤnigl!. Macht zu verleihen.
Saͤmmtliche in Vorschlag gebrachte Aenderunge Artikeln 2 und 3 wurden durch eine bedeutende 2 verworfen und dieselben in ihrer ersten Gestalt angen
Die Diskussion uͤber die folgenden Artikel wird fortgesetzt werden. 8.
— 28. Jan. Die Pairkammer hat sich in ihre vor Sitzung unter andern auch mit der Bittschrift des Hrn. Loveday beschaͤftigt. Der Herzog von Saint-⸗Aignan staß desfallsigen Bericht ab; und es ward, nach dem Vorsch Komité, daruͤber zur Tages⸗Ordnung geschritten. b
Der Unter⸗Offfeier Tellier und der Sergeant⸗Majot
blé, beide in die Unruhen zu Belfort verwickelt, sind
Gränzen Frankreichs verhaftet worden. Der letztere hat.! als er sah daß er nicht mehr entrinnen konnte, sich selbst
ben genommen.
Vor einiger Zeit wid errief Bousquier vor seinem To in dem beruͤhmten Fualdesschen Kriminal⸗Prozesse abgeleg nis. Jetzt ist auch der von dem Muͤller⸗Burschen Theron nem Tode bei dem Vikarius Carcenac zu St. Amand, im von Rodez, deponirte Widerruf seiner Zeugen⸗Aussage ein worden. Sein Zeugnis lautete: er habe den Jausion,
pach und Bancal,
Aveiron tre unal zur Stelle gewesen,
amn und den guten Winen der beiden Kammern,
ieben und getreuen — 2 groͤßere weil wenn von der Koͤnigl. Autoritaͤt in 8
den Leichnam des ungluͤcklichen Fualdes sehen. In dem Widerrufe heißt es: er sey blos die Lust, zu reisen, habe ihn „† u erscheinen. 15 8* Nes Eine aus 12 Mitgliedern bestehende Majestaͤt ernannte Kommisson beschaͤftiget sich, unter esitze Sr. K. H. des Prinzen Friedrich, mit Ermitte⸗ wirklichen Hilfbeduͤrftigkeit unserer Armen, und mit teln zur Verbesserung der Lage derselben. 1 ttingen. Der, bei der Juristen⸗Fakultaͤt der Uni⸗ Berlin bisher angestellt gewesene Professor ord, Dr. „tritt mit Ostern dies. Jahres in die Stelle des von
erufenen Prof. Schweppe. 8g hl, 17. Jan. Acht hiesigen armen Buͤrgern, die beson⸗ rhaͤltnisse wegen, von der Vertheilung der Haͤuser⸗Ent⸗ gs⸗Gelder des letzten verheerenden Krieges ausgeschlos⸗ un waren, hat der Großherzog aus eigener Kasse ein tvon Einhundert sechszig Gulden zukommen lassen unchen, 26. Jan. Heute hatte die feierliche Eroͤff⸗ Stäͤnde⸗Versammlung statt. 1“ Majestaͤt der Koͤnig wurden bei Ihrem Eintritte Sꝛal mit einem lauten und einstimmigen Lebehoch mn. Allerhoͤchstdieselbrn hielten, sobald Sie auf dem Platz genommen hatten, mit einer festen, zu allen Her⸗ nig oringenden Stimme folgende Rede:
ue Herrn Reichsraͤthe und Abgeordnetel
Liebe und getreue Staͤnde des Reiches! ““ uder in der Verfassungs⸗Urkunde gegebenen Zusicherung jch heut in Ihrer Mitte, mit fester Zuversicht 84 1
seriode ihrer verfassungsmaͤßigen Thaͤtigkeit zu eroͤffnen. — war Meine angelegentlichste Sorge, vaß der Zwischenraum er ersten bis zur gegenwaͤrtigen Versammlung, von Mei⸗ üts⸗Ministern dazu benuͤtzt wuͤrde, sich vorzuͤglich mit je⸗ gensaͤnden zu beschaͤftigen, welche nach den gepruͤften bis⸗ Erfahrungen theils neue gesetzliche Bestimmungen und ngen, theils eine gesetzliche Nachhilfe vor anderen anzu⸗
geeignet, theils von Ihrer Seite als sach⸗ und zeitge⸗ Zuͤnsche zuruͤckgeblieben waren. 1b 8 habe Ihnen so eben durch die allgemeine Einfuͤhrung der be den neusten Beweis gegeben, wie sehr Mein Bestreben erichtet ist, den ganzen staatswirthschaftlichen Zustand der henen Theile Meines Reiches durch unmittelbare Organe zu lernen, und diese Kenntnis rein und sicher an Meinen gelangen zu lassen. —
Meinen Staatsministern werden setz⸗ se vorgelegt werden, welche auf die Wohlfahrt Meines um wichtigsten Einfluß haben, und wodurch dringenden men abgeholfen werden soll. — Sie werden darin Vor⸗ zur Erleichterung und Sicherung des Privat⸗Kredits, zur ung mehrerer der Landes Kultur und der Industrie entge⸗ nden Hindernisse finden. —
witd Ihnen der Entwurf eines vollstaͤndigen Strafgesetz⸗ mitgerheilt werden, welchen die dafuͤr angeordnete Gesetz⸗ Kommission bearbeitet hat. — Ein Gesetz⸗Buch, welches hen, Freiheit und Eigenthum, also uͤber die heiligsten Guͤ⸗ Menschen verfuͤgt, fodert eine oͤffentliche Pruͤfung und eruhige und zusammenhangende Berathung, welche bei einer ordentlichen Versammlung andringenden Gegen⸗ icht erwartet werden kann; deshalb hehalte Ich Mir vor, Staͤnde ausschließend fuͤr diese und Gesetzgebungen zu einer außerordentlichen Ver⸗ zu berufen. — Diese werden sich inzwischen durch die tige Mittheilung mit dem Geiste der Gesetzgebung in ih⸗
tragen
—
Ihnen mehrere Gesetz⸗
udsaͤtzen und in ihren einzelnen Bestimmungen vertraut
um sodann zu einer reifen, der Sache wuͤrdigen Be⸗ hinreichend vorbereitet erscheinen zu koͤnnen. verschiedenen Gesetz⸗Entwuͤrfe werden Ihnen uͤberall Ge⸗ darbieten, Ihre patriotische Mitwirkung auf eine frucht⸗ se zu entwickeln. — Ich Ihnen in Meiner ersten Rede von Herstellung der g- Ordnung angekuͤndiget habe, ist in Erfuͤllung gegan⸗ der Vollziehung des mit dem Paͤpstlichen Stuhle ab⸗ ünen Konkordats in Beziehung auf die katholische Kirche Angehdrigen, u. bei Handhabung desselben uls eines Staats⸗ Uleiben jedoch die in der Verfassungs⸗Urkunde und in ben beigefuͤgten Edikten, allen Meinen Unterthanen der inen in Meinem Reiche bestehenden Glaubens⸗Bekennt⸗ Beziehung auf Religion, Kirchen⸗Eigenthum und kirchliche ngen zugesicherten allgemeinen und besonderen Rechte erhalten, und Ich werde keine verfassungswidrigen Ein⸗ die jedem Religtonstheile garantirten Rechte zulassen. — Staatzz⸗Minister der Finanzen wird Ihnen die in der ’ vorgeschriebenen Nachweisungen vorlegen. Es ist er Wille, daß jede Rechenschaft, welche Ihnen gebuͤhrt, heit und Klarheit abgelegt werde. — n Ihnen in der Verbesserung des Zustandes des Reiches Manches zu wuͤnschen uͤbrig bleibt, so werden Sie in ügebliebenen Wirkungen der verflossenen und in den un⸗ Verhaͤltnissen der gegenwaͤrtigen Zeiten die Ursache fin⸗ hei werden Sie aber auch die Wohlthaten dankbar an⸗ welche unser Staat durch seine verfassungsmaͤßige Re⸗ aders in Beziehung auf den oͤffentlichen Kredit, wirk⸗
den Ihnen geaͤußerten Gesinnungen und Zusicherungen Ich Mich dem festen Vertrauen, daß Sie als Maͤnner, Ut von Empfindungen der Ehrfurcht fuͤr den Thron, in Sie stehen, als der Liebe fuͤr das Vaterland, fuͤr wel⸗ hier versammelt sind, auf dem verfassungsmaͤßigen ir entgegengekommen und so den erhabenen Beruf der t ehren werden. mlegten die neu eintretenden Mitglieder der Staͤnde⸗ sung vor Sr. Koͤnigl. Majestaͤt ihren Eid ab, und ell. der Minister des Inneren erklaͤrte sodann, auf es Koͤniges, die Sitzung der Kammer der Reichsraͤthe der Abgeordneten fuͤr eroͤffnet, und lud sie ein, nun⸗ ihnen uͤbertragenen Geschaͤfte zu beginnen.
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Als Se. Koͤnigl. Majestaͤt den Saal verließen, ertoͤnte auf's neue der laute, einstimmige Zuruf: Hoch lebe der Koͤnig!
Das Ganze dieser Feierlichkeit bot ein sehr imposantes Bild dar. Ueberaus erhebend war der Eindruck, den der An⸗ blick des an der Seite Seiner Koͤnigl. Soͤhne, in der Mitte Sei⸗ ner getreuen Staͤnde anwesenden Monarchen gewaͤhrte. So⸗ wol der ganze Raum um den Thron her, wo der dienstthuende Hof, die Kronbeamten und Staatsminister saßen, so wie die Mitte des Saales, wo die Reichsraͤthe ihre Sitze hatten, des⸗ gleichen die Seiten des Saales, wo hinter den Abgeordneten der 2ten Kammer, die Ministerial⸗Raͤthe, Praͤsidenten, Kolle⸗ gial⸗Raͤthe ꝛc. Platz nahmen, waren von der Pracht der Uni⸗ formen ganz uͤberglaͤnzt. Nicht minder zeichnete sich die schwarze Tracht, in welcher saͤmmtliche Abgeordnete zur zweiten Kam⸗ mer erschienen, durch hohen, feierlichen Ernst aus. — Die Gal⸗ lerien waren mit Zuschauern aus den vornehmen und gebilde⸗ ten Staͤnden besetzt, und die Vorderseite derselben war, beson⸗ ders von den Plaͤtzen aus, wo sich der hoffaͤhige Adel und das diplomatische Korps befanden, mit einer brillanten Einfassung von Damen geschmuͤckt.
Der feierliche Zug von der Koͤnigl. Residenz nach dem Staͤnde⸗Hause, und von diesem nach jener zuruͤck, geschah unter dem Donner der Kanonen und war sehr glaͤnzend. Ueberall druͤckte das Volk bei dem Anblicke des hochverehrten Monar⸗ chen, die lebhafteste Freude aus.
Prag. Am 12. v. M. ging hier der K. K. Oberst in der Armee, Freiherr v. Wimmer, dessen weitlaͤuftige Anlagen vor dem Kornthore, wol Jedem der in Prag war, bekannt seyn werden, im 63sten Jahre seines Alters mit Tode ab.
Wien, 29. Jan. (Aus d. Oestr. Beob.) Das Londoner Blatt, der Kourier, vom 12. d. M. enthaͤlt einen Auszug eines angeblichen Privat⸗Schreibens aus Wien vom 27. Dec. uͤber die Griechi-⸗ schen Angelegenheiten, der seitdem auch in den Moniteur und mehrere Franzoͤsische und teutsche Blaͤtter uͤbergegangen ist.
obige Angelegenheiten enthaltenen Angaben fuͤr falsch zu er⸗ klaͤren, und wundern uns unr, wie der Kourier, der doch sonst in aͤhnlichen Faͤllen mit mehr Kritik zu Werke zu gehen, und uͤber den wahren Stand der Dinge besser unterrichtet zu seyn pflegt, sich so leicht entschließen konnte, ein Schreiben dieser Art, welches unverkennbare Spuren eines anderen Ursprunges, als aus Wien, an sich traͤgt, noch dazu mit der Hinweisung, daß es „merkwuͤrdige und der Aufmerksamkeit nicht uned. —ge Betrachtungen“ enthalte, aufzunehmen.
Triest. Vor kurzem reiste der Ober⸗Befehlshaber der Oestr. Truppen in der Lombardei, Graf Bubna, nach Turin, wo sich auch zwei Franzoͤsische Generale einfanden.
Der gelehrte Lord Guilford reiste von Genua nach Livor⸗ no, wo er sich nach Korfu einschiffen will. Er hat bekanntlich den Auftrag, auf Ithaka eine Universitaͤt zu gruͤnden. WW“ ½ 5 alten Jesuiten⸗Kirche zum heiligen
maäns, 1 ollegi or 65 H. ; . ö1 gium der Gesellschaft Jesu wieder
Nach Berichten aus Neapel vom 10. Jan. ist der Pro⸗ zeß der Officiere von Monteforte seiner Entscheidung nahe. 8 arasc 9 . Ff Ruffo und Minichini. “
In den Umgebungen von Neapel sind dermalen 10,000 Mann
gebildet zu werden. Man hat bereits angefangen, die Regimen⸗ ter Koͤnig, Koͤnigin, Prinz und Bourbon zu organisiren. 6 16. Jan. Bei der Direktion der durch Bebruͤder Benecke in Berlin negocirten Norwegischen Anleihe, sind an Zoll⸗- und Konsumtions⸗Intraden, fuͤr die beiden Mo⸗ “ EE des vorigen Jahres, = 124,583 -8 1 8 516 28 8 2 Schilling in Silber und Norwegischen Spec. Warschau, 28. Jan. Die Sammlungen von Bei zum Besten der Griechen dauern bei uns 8 Ein Foͤrster in der hiesigen Gegend liebte eine Frau, ohne an das Ziel seiner Wuͤnsche gelangen zu koͤnnen. Er wollte es erzwingen, und drang eines Morgens in die Wohnung der Frau, waͤhrend sie noch im Bette lag. Unter Androhung des Todes richtet er sein Gewehr auf sie. Erschrocken wirft sich die 11jaͤhrige Tochter auf die Brust der Mutter, um sie gegen den Rasenden zu schuͤtzen. Diese beharrt bei ihrer Weigerung; der Schuß faͤllt, und zerschmettert dem Kinde den linken Ober⸗ Arm. Der Verbrecher entfloh und soll noch nicht ergriffen seyn. Das schwer verwundete Maͤdchen — sie heißt Helena Choyna⸗ cka — brachte man 8 Tage nach dem Vorfalle in ein hiesiges Hospital, und 5 Wochen spaͤter in das klinische Institut. Da⸗ mals hatte der Arm an seiner aͤußeren Seite mehrere Wunden im Fleische; aus einer derselben stand der zerschmetterte Kno⸗ chen einen Zoll lang hervor, und der Arm badete an dieser Stelle einen stumpfen Winkel; die Knochensplitter aber bilde⸗ ten eine unfoͤrmliche, zackige Masse im Fleische, welche durch den Erguß des Beinsaftes groͤßer und haͤrter geworden war. In diesem Zustande kam das ungluͤckliche Kind in die Haͤnde des Professors Dr. Dybek. Er mochte sich nicht zur Amputa⸗ tion entschließen, sondern entwarf einen Plan, den Arm durch eine kuͤhne Operation zu retten. Durch einen Kreuzschnitt in den aͤußeren Arm entbloͤßte er jene verknoͤcherte Masse und schaͤlte sie von oben nach unten aus dem Fleische heraus, mit moͤglichster Behutsamkeit die Verletzung der Nerven und Ge⸗ faͤße vermeidend. Mittels der Saͤge schnitt er die zerschmet⸗ terte Mitte des Knochens heraus, nahm die zerrissenen Fleisch⸗
Fasern weg, und mit Hilfe einer fuͤr diesen Fall besonders ap⸗
Wir nehmen keinen Anstand, die in diesem Schreiben uͤber
von der aufgeloͤsten Armee versammelt, um in neue Regimenter