1822 / 20 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 14 Feb 1822 18:00:01 GMT) scan diff

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Gelegenheit geben, sich eine ihre kuͤnftigen Berufe ene Bildung zu verschaffen. Trrr ankfurt. Mit dem 1. April nimmt die Schnellp hier und Heidelberg ihren Anfang. Dieser Weg, der Meilen betraͤgt, soll jedesmal in 7 Stunden zuruͤck⸗ n den. Von Heidelberg faͤhrt dann eine Badische oft üͤber Karlsruhe und Freiburg bis zur Schweizer⸗ 2 die Schnellpost zwischen hier und Mainz bereits ge ist, und eben so die Preußische zwischen Koblenz in, so wie von Koblenz nach Trier und von Koͤln nach rf und die zwischen dem Koͤnigl. Preußischen und oßherzogl essen⸗Darmstaͤdtischen Gouvernement an⸗ *¶‿ dlungen zur Einrichtung einer Schnellpost

en Unterhank Bingen nach Mainz, dem Vernehmen nach,

enz uͤber 1 21 lenz üͤj rd eine eben so schnelle als be⸗

nahe sind: so wi 1 IS auf der langen Strecke zwischen Duͤsseldorf

g uͤber Bonn, Koblenz, Mainz, Frankfurt, Darm⸗ delberg, Karlsruhe, Rastadt, Freiburg, durchs ganze bis Basel nun im kurzem vollendet seyn. In Mainz aine Anzahl Mietkutscher vereinigt, um mit den, zwi⸗ eser Stadt und Frankfurt bestehenden Schnellposten zu Zu diesem Ende haben sie die Einrichtung getrof⸗ zglich einer ihrer Wagen von Mainz nach Frankfurt sehst wenn auch nicht alle Plaͤtze von Passagieren vülen. Zugleich haben sie einen noch billigeren Preis, als ellpost gesetzt. 8 84 habr. Unsere Universitaͤt hat im Oktober des Jahres neue Statuten erhalten. Sie ordnen das Re⸗ auf der Universitaͤt durch das Universitaͤts⸗Amt, das im und den Senat. Dem Universitaͤt⸗Amte, welchem direnden in allen Polizei⸗Disciplinar⸗ und Rechtssa⸗ tterworfen sind, steht ein eigner Amtmann vor; das Kon⸗ it gebildet aus den Dekanen der vier Fakultaͤten und roreecor; der Senat ist gebildet aus den Mitgliedern gciltums, den vier Ex⸗Dekanen, dem Ex⸗Prorektor und anarius der juristischen Fakultaͤt. Die vier Fakultaͤten Senate untergeordnet. Am 2. d. M. erfolgte der orat⸗Wechsel zum erstenmale nach Vorschrift der neuen en in der Universitaͤt⸗Kirche eine Feierlichkeit, welche versammelte Menge einen tiefen Eindruck machte. bichtigk ir fuͤr die Universitaͤt sind noch 1. die neue Auf⸗ und Ordnung der sehr reichen, immer wachsenden Bi⸗ unter Goͤthe's Ober⸗Aufsicht, 2. die Erweiterung und hßigere Einrichtung des Großherzoglichen Botanischen

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Muͤnchen. Am 1. Febr. reisten IJ. MM. der Koͤnig und die Koͤnigin, mit J. K. Hoheiten den Prinzessinnen, von hier 888 Tegernsee ab, wo Sie sich kurze Zeit aufzuhalten gedenken. . Basel. Die Idee, foͤrmliche Festungen in der Schweitz anzulegen, scheint keinen rechten Eingang finden zu wollen; dagegen will man nicht in Abrede stellen, daß eine sorglichere Befestigung einiger Paͤsse in den Alpen, von großem Werthe seyn duͤrfte; nur wird die Ausfuͤhrung eines solchen Planes bei denjenigen Kantonen große Schwierigkeiten finden, deren Wohl⸗ stand vom Handel, und folglich von der freien Passage durch diese Eng⸗Wege abhaͤngt. Wohin wuͤrde der Schweitzer⸗Han⸗ del zuruͤcksinken, wenn ihm die Straße uͤber den Simplon nd St. Gotthard versperrt wuͤrde. Wien, 6. Febr. (Aus dem Oester. Beob.) Der nachstehende Artikel aus dem Spectateur Oriental vom 29. December v. J./ scheint uns einige Aufmerksamkeit zu verdienen. Wir geben ihn nicht als unsere eigene Meinung, die vielmehr in verschiedenen unkten davon abweicht. Gewiß ist aber, daß zur Aufklaͤrung der ragen, die Europa heut so lebhaft beschaͤftigen, ein auf Thatsa-⸗ chen und Lokal⸗Kenntnisse gegruͤndetes Raisonement, wie es dieser Artikel liefert, von groͤßerem Gewichte seyn muß, als jene eitle Deklamationen und Poesien, womit das Publikum von so vielen anderen Seiten bis zur Ermuüͤdung bedient wird. Daß ein ver⸗ nuͤnftiger Mann in Smyrna anders sehen und anders schreiben konnte, als der Konstitutionel oder die Morning⸗Cronicle, woll⸗ ten freilich unsere liberale Journalisten nicht aufkommen lassen; und der Spectateur mußte daher, ohne weiteres, als ein von der Osmannischen Regierung gedungenes und bezahltes Blatt ver-⸗ schrten werden. Keine Abgeschmacktheit ist arg genug, daß sie in dem jetzigen Taumel der Koͤpfe nicht Glauben finden sollte. Un-⸗ terdessen ergiebt sich, wie der Redakteur des Journals am 22. De-⸗ cember selbst anzeigt, daß dasselbe von den Lokal⸗Behoͤrden in Smyrna „als der Sache der Griechen zu guͤnstig“” auf vier Wo chen suspendirt worden ist. Wir bemerken dieß nur beilaͤufig: -31 ist wenig daran gelegen, ob der folgende Aufsatz den Tuͤrken oder den Griechen gefaͤllt; wer mit den darin verhandelten Gegenstaͤn- den einigermaßen bekannt ist, und nichts als die Wahrheit sucht, mag ihn lesen und pruͤfen: 1 „Die Lage der Griechen ist sehr verwickelt. Die Zeit allein wird sie nach und nach aufklaͤren; und es ist schon ein sehr großer Gewinn, daß seit dem Ausbruche der Griechischen Insurrektion zehn Monate verflossen sind, die Europa benutzen konnte, um den wah- ren Stand der Dinge zu erforschen, die Verirrungen des Partei⸗ Geistes zu erkennen und die Leidenschaften zu besaͤnftgen. Wir haben unsere Pflicht erfuͤllt, indem wir jederzeit der Wahrheit, wie sie sich uns darbot, huldigten. Wir verzweifeln nicht daran, daßs selbst die, welche uns am schaͤrfsten getadelt haben, unsern Ansicha⸗ ten Gerechtigkeit zu leisten gezwungen seyn werden, und wir ver-⸗ zeihen ihnen gern ihre bitteren Sarkasmen, theils im Gefuͤhle ih- rer tiefen Unwissenheit uͤber Alles, was die Menschen und Verhaͤlt⸗ nisse in diesem Reiche betrifft, theils, weil ihre groͤbsten Irrthuͤmer auf die endliche Entscheidung der Sache keinen Einfluß haben koͤn-⸗ nen. Unterdessen werden die folgenden Bemerkungen zur Berichtia⸗ gung der Ideen uͤber diesen interessanten Gegenstand vielleicht daus ihrige beitragen. G Die Asiatischen Griechen haben mit den Europaͤischen nichts gemein. Jene bleiben unwiderruflich an ihr Land gebunden. Sie

nach Neubreisach abgegangen. Dagegen ist die vo gion des Manche⸗Departements (jetzt das 25ste Lin ment), die fruͤher zu Neubreisach stand, und dag Straßburger Citadelle verlegt wurde, nach Belfort sangon zum Garnison⸗Dienste aufgebrochen. Dublin, 5. Febr. Die ersten Spuren des Weißh mes (Whiteboyism) in Irland, zeigten sich vor 60 dem Vice⸗Koͤnige Grafen von Halifax. Seitdem hat da⸗ mit einzelnen Ünterbrechungen, sein Daseyn durch imn kehrende Akte des Ungehorsams bekundet. Die Frisch werden nicht nur in sich selbst bedenklicher: sie fangen sich uͤber Gegenden zu verbreiten, in denen fruͤher kei ses widersetzlichen Geistes vorkam. In der von den Hauy Friedens-Stoͤrung weit entfernten Grafschaft Carlow m ein Angriff gethan auf einen angesehenen Mann und gen, als sie von einem Male zuruͤckkehrten. Man Angefallenen in ein nahe liegendes Haus und verlang. fuͤr sie das wagten die Verbrecher eine Viertelstunde n Hauptstadt der Grafschaft. Blickt man auf die Verham nes gegen Ende des v. M. hier gehaltenen Geheimen⸗ muß es große Besorgniße erregen, wenn man bedenkt, entfernt von einander die Bezirke liegen, welche die nothwendig fand, zu proklamiren. Fermoy, nicht weit ist proklamirt; demnaͤchst folgt eine Liste von Kirchspiele Grafschaft Meath, mehr als 140 Engl. Meilen von Fo Wer von Irland auch nur eine oberflaͤchliche Kenntniß besizl Ueberzeugung haben, daß die Ursache unserer Uebel im Druͤch Staats⸗Abgaben nicht liege. Unsere Landwirthe bezahlen ga rekten Abgaben, u. die wenigen indirekten fallen, mit einer ein nahme, saͤmmtlich auf Gegenstaͤnde der Ueppigkeit. Waͤhke Karl II. die armseligste Huͤtte Heerdgeld zu zahlen hatte, eim, der vorigen Regierung aufgehobene Abgabc, erhaͤlt jetzt dergn unsern wolhabendsten Paͤchtern nicht einen Schilling aiet fäͤlle, und wollen sie nicht Taback rauchen und Brantnin⸗ auch keinen Pfennig indirekter, die sehr unbedeutende, Schuhleder gelegt ist, ausgenommen. Gleichwol sind die uͤber Besteuerung nicht grundlos. Eine der Folgen naͤmle che die Abwesenheit unserer großen Landeigenthuͤmer nach ist, daß der wichtige Posten eines Grand⸗Jurors und Richters, oft mit Leuten untergeordneten Ansehens beset muß, deren Gewinnsucht sich Schaamlosigkeiten der emg Art erlaubt, und oͤrtliche Lasten ohne Schonung auflegt.] haber verbotener Blasen, und die Smuggler, sollen vorzuͤg Landvolk aufreizen, und mit Waffen und Schießbedarf; um so das Mtlitair im Inneren des Landes zu beschaͤftigen fruͤhere Zeit liefert ein Beispiel von der frechen Keckheit, welcher das Smuggeln gestiegen ist; die Werkzeuge dessel Menschen, auf Meineid und Mord in ihrem Gewissen e tet. Kriegsbedarf in die versteckten Buchten des Landes 2 1 8 89 ren, haben sie tausend Gelegenheiten. In allem, was dessss, 3. das fortgehende Anwachsen der Sammlungen im Wohl betrifft, vereinigen sich die hoͤheren Staͤnde der KahEn und des sich vorzuͤglich auszeichnenden Minera⸗ mit den Protestanten; die Herzlichkeit zwischen den Gehslbnettes, 4. der Bau eines Land⸗Krankenhauses, welcher beider Fenfesiones K gegenwerrig groͤßer 9. 5. im Jahre hier vollendet und wodurch einem läͤngst ge⸗ Im J. 1770 bezog England nur 12 Ballen Baumw fnisse ie Ausbi junger Aer 481 ht, s Handwerks ein Peruͤckenmacher, di 1 - SX. . icinischen Fa⸗ Maschinen erfand, welche denn auch sogleich den Sern. n sehr strenge Vorschriften. In der medicinischen Fa⸗ Baumwolle so vermehrten, daß die Einfuhr dieses Artich⸗ B. soll der Kandidat eine Lateinisch geschriebene Ab⸗ England, schon im J. 1730 auf 6,000,000 Pfd. gestiegen wfsg vor dem Examen einreichen, dann zwei Pruͤfungen 1781 bis 90 betrug die jaͤhrliche Durchschnitts⸗Einfuhr Piischer und teutscher Sprache bestehen, endlich eine werden immer ihren Lebens⸗Unterhalt und ihre Zufriedenheit un⸗- Pfd.; von 1791 bis 1800, 32 Mill.; von 1801 bis 1810,; ch geschriebene Disputation oͤffentlich vertheidigen, wo⸗ ter diesem schoͤnen Himmel finden. Welche Begebenheiten auchh von 1811 bis 1826, 100 Mill. und von 1877 bis 1821, ansh aͤlterer Sitte, der Dekan in einem Programm ein⸗ die Zukunft herbeifuͤhren mag, nichts wird sie dem Boden entreise. Pn. Baummwolle 2 die Eütnbr, von Baumwolle auf sen/ 8. velchem he gedbecn sins. sich 1 st Fgeen bale di Füeger... . ö“ Die Griechischen Inseln werden sich unter allen Umstaͤnden bedeutend abgenommen, welches wol allein der Vermehflt 8b Pes ““ durch ihre Ohnmacht, durch ihre Nichtigkeit retten. Keine von ih⸗ Zucker⸗Raffinerien auf dem festen Lande, und dem Schutze enach, durch Sn. erung E Gymnasium u nen koͤnnte einem ernsthaften Angriffe der Osmannischen Flotte auch dortigen Regierungen dem inheimischen Fabrikate zu ertihmer mehr gewinnt, und daß bei 9 i zu nur einen Tag lang Widerstand leisten. Die Pforte betrachtet die unter einem tuͤchtigen Direkrorium und neben einem Rebellen auf den Inseln, wie verirrte Kinder, die zu ihrer Pficht

ein Mittel uͤbrig, das, durch die Kammer selbst das Corpus delicti bezeichnen und daruͤber entscheiden zu lassen. Nach Hrn. de Martignac sprach noch Hr. Benjamin Constant gegen den Artikel, worauf Hr. de Villéle das Wort ergriff und zu be⸗ weisen suchte, daß die Artikel 12 und 13 keinesweges, wie sein Vorgaͤnger behaupte, tyrannisch und der Charte zuwider seyen; man finde es ungerecht, daß dem Beklagten ein Advokat ver⸗ weigert werde; gleichwol sey hievon gar nicht die Rede, wenn aber die Kammer schon jetzt durch gesetztiche Maßregeln den Gang, nach welchem sie kuͤnftig verfahren wolle, festsetze, so werde sie sich dadurch selbst die Haͤnde binden, so vergeße sie, daß sie keine hoͤhere Macht uͤber sich erkenne, daß keine andere

Macht ihr Regeln vorschreiben duͤrfe; jener Punkt, so wie das

ganze vor den Kammern anzunehmende Verfahren, muͤßten da⸗

her den Gegenstand eines besonderen Reglements ausmachen.

Hr. Sebastiani verlangte hierauf, daß wenigstens in dem Arti⸗

kel gleich jetzt gesagt wuͤrde, daß die Kammer durch ein besonderes

Reeglement uͤber die von ihr zu befolgende gerichtliche Form, so wie öüͤber die zum Straferkenntnisse erfoderliche Anzahl Stimmen festsez⸗ zen werde. Die Herrn de Chauvelin und Manuel unterstuͤtz⸗ ten diesen Antrag. Hienaͤchst bestieg der Großsiegel⸗Bewahrer die Redner⸗BAhne, und behauptete, daß der von mehreren Mit⸗ gliedern der Kammer begehrte Zusatz, daß der Verklagte sich einen Advokaten waͤhlen duͤrfe, eben so unnuͤtz als ungewoͤhn⸗ lich sey; unnuͤtz, weil das allgemeine Naturrecht bereits jedem Ver⸗ klagten vexstarte sich von einem Anwalte vertheidigen zu las⸗ sen, und dieses Mittel noch keinem, von irgend einem Tribu⸗ nale verweigert worden sey; ungewoͤhnlich, weil, wenn von Ge⸗ setzen fuͤr eine besondere Gerichtsbarkeit die Rede sey, man da⸗ rin nie eine Bestimmung aufnehme, welche bereits das natmuͤr⸗ liche Recht mit sich bringe; dieses letztere setze fest, daß Jeder, welcher vor ein Tribunal geladen wird, sich von einem Advo⸗ katen beistehen lassen duͤrfe; da diese Bestimmung durch die Artikel 12 und 13. nicht aufgehoben werde, so verstehe es sich von selbst, daß sie nach wie vor jedem Verklagten zu stat⸗ ten komme. Nach Hr. de Peyronnet sprach noch Hr. Foy ge⸗ gen, und der Finanz⸗Minister fuͤr den Artlkel, worauf derselbe angenommen, der Zusatz des Hrn. Sebastiani (siehe oben) aber verworfen wurde.

i In der morgenden Sitzung wird der letzte (14te) Artikel vorgenommen werden. 4. Febr. Man schreibt aus Basel, daß die Franzoͤ⸗ sische Gesandtschaft in der Schweiz, dem Vororte eine offi⸗ eielle Note eingereicht habe, um die Verhaftung und Ausliefe⸗ rung der Theilnehmer an dem Komplote zu Belfort, welche sich auf Schweizerischen Grund und Boden gefluͤchtet, zu begehren. Es sind zu diesem Behufe genaue Signalements beigefuͤgt worden, und man glaubt allgemein daß die Regie⸗ rung dem Wunsche des Franzoͤsischen Gouvernements willfah⸗ ren werde.

Das Wahl⸗Kollegium des 2ten Arrondissements zu Vesoul (Dep. der oberen Saône) hat den Praͤsidenten Hrn. Galmiche zu seinem Deputirten erwaͤhlt.

Die in mehreren Blaͤttern (auch in Nr. 137 d. Z. v. J. unter dem Artikel „London“) erzaäͤhlte Begebenheit eines zu Paris wohnenden Neufchatellers, Herrn von P. ist, nach au⸗ thentischen Nachrichten, durchaus grundlos und faͤlschlich erlo⸗ gen. Der bochafte Erfinder dieser Geschichte, ein Graf von G. hieselbst, ist entdeckt und von seinen eigenen Verwandten als halb wahnsinnig in eine Sicherheit⸗Anstalt gebracht worden.

hat.

Herr Hermann, einer der aͤltesten Officianten im Ministerinm der Auswaͤrtigen Angelegenheiten, ist zum Direktor der politischen Abtheilung dieses Ministeriums an die Stelle des zum bevollmaͤchtigten Minister am Berliner Hofe ernannten Hrn. Gérard von Nayne⸗ val, ernannt worden.

Aus Madrid schreibt man unterm 28. Jan., daß an diesem Tage erst Ein Minister vom Koͤnige ernannt war.

Das Kollegium des ersten Wahl⸗Bezirkes des Departements der Seine hat am 30. v. M seine Wahlen beendiget. Von den verschiedenen Kandidaten hatten der General Moritz Gérard und Hr. Lapanouze die meisten Stimmen; jener 641; dieser 476; wor⸗ auf der General Gérard zum Deputirten an die Stelle des Hrn. Pasquier proklamirt worden ist.

Das Wahl⸗Kollegium des Arrondissements Cambrai (Depart. des Norden) hat Hr. d'Estourmel zu seinem Mitgliede der Depu⸗ tirten⸗Kammer ernannt.

Bei den Verhandlungen uͤber das Gesetz wegen der Preßver⸗ ehen, sind vom fruͤhen Morgen an die Gallerien gefuͤllt, und der udrang ist so groß, daß man den Gesandten die Billets abfodern

mußte, welche man ihnen fuͤr ausgezeichnete Fremde zugestanden hatte. Dieser Tage konnten zwei Englische Pairs, Lord Aukland und Lord Jersey, keinen Platz auf der diplomatischen Tribune sin⸗ den. Der Englische Gesandte schrieb deshalb an den Praͤsidenten der Kammer, und bemerkte dabei, daß, wenn ein Franzoͤsischer De⸗ putirter ins Englische Parlament verlangte, und alle Pläͤtze be⸗ setzt waͤren, man ihm doch einen auf den Baͤnken des Unterhauses selbst anbieten wuͤrde. Der Herzog Decazes wird, heißt es, kuͤnftigen Monat nach Paris kommen, und in der Pair⸗Kammer gegen die beiden, gegenwaͤrtig vor der Deputirten⸗Kammer schwebenden Ge⸗ setz⸗Entwuͤrfe sprechen.

Aus dem oberen Elsas, 29. Jan. Die bereits statt gefundenen zahlreichen Verhoͤre sollen zu wichtigen Endeckun⸗ gen uͤber den Zweck des Belforter Komplots gefuͤhrt haben; allein die eigentlichen Urheber scheinen groͤßtentheils entkom⸗ men zu seyn. Es soll darauf abgesehen gewesen seyn, sich aller Festungen im Elsas zu bemaͤchtigen, und von da aus eine große militairische Bewegung landeinwaͤrts zu veranstalten. Von unseren teutschsprechenden biederen Elsaßern ist auch nicht Einer in dieses Komplot verwickelt. Das agste Linien⸗Re⸗ giment, das aus der vormaligen Seine⸗Legion bis besteht, ist von Besangçon und Belfort theils nach dem Niederrheine, theils

fangen, zuzuschreiben ist. Noch im J. 1818 arbeitete mat land mit 350 Pfannen, und produzirte 150,000 Hogdt . von 110,000 nach dem festen Lande gingen. Im J. 18 nur uoch 170 Pfannen in Arbeit, welche 9o0,000 Faͤsser g inlaͤndische Verbrauch hatte sich nicht vermindert, also sir Faͤsser weniger nach dem festen Lande von Europa ausgeft den, als im J. 2818. Ein anderer Handelszweig, worin zuruͤckgegangen ist und noch geht, ist der Groͤnlaͤndische Fang. Unsere Ausbeute betrug im v. J. 3000 Tonnen O. ger als im J. 1820, und ruͤhrte nicht von weniger guͤnstig ge her, sondern von der Verminderung der dazu abgen Schiffe, und im J. 1822 soll eine noch geringere Anzahl Wallfichfang auslaufen. Diese wichtige, die besten Seeleutz de Beschaͤftigung, hat in demselben Verhaͤltnisse in den Haͤfen zugenommen. Aus dem Haag. Der Koͤnig hat die Errichtuf großen Leucht⸗Thurmes zu Kykduin im Helder, auf die jenigen von West⸗Kapellen auf der Insel Walchern, Mit der Erbauung dieses neuen Leucht⸗Thurmes ist be⸗ Anfang gemacht; derselbe wird 18 Niederlaͤndische El und tragt auf seiner Spitze ein Feuer oder eine Lalz ungefaͤhr 3 Ellen Breite, nach der Englischen Art A durch Reflekteurs und Lampen, welche wahrscheinlich!

Feuer ersetzen werden. Die Wege, um in den Texel

derung hervorbringt. Aurich.

Dn k S.

richt darbieten, der fuͤr gruͤndliche Vorbereitung zur

zu den akademischen Studien

sich nicht bestimmenden

Sept. d. J. zum erstenmal angezuͤndet, und das jetzige

langen, bleiben uͤbrigens dieselben, indem der Punkt, neue Leucht⸗Thurm errichtet wird, wenig oder gar keinet

Um die Lage einer betraͤchtlichen Anzahl! licher Patronat-Pfarrer in Ostfriesland und dem Harz Lande, welche bei gering dotirten Pfarreien angestellt st verbessern, sind von Sr. Maj. die noͤthigen Fonds angen 1820 begonnene Neubau eines, fuͤr die, so Jahre 166 vom Grafen Ulrich II. von Ostfriesland, ge V 1 1 hiesige Lateinische Schule, bestimmten Gebaͤudes, ist mollegiums, einen zweckmaͤßigen Unterricht uͤber die Be⸗ beendigt. Diese hoͤhere Lehr⸗Anstalt wird nicht nur jedensg der Scheintodten zu verdanken haben. 1 Alßt am Tage des heil. Vincenz (den 22. Jan.) die Sonne wuͤnschenswerth ist, sondern auch, in ihrer neuen Gestalsken ließ, so hegen die Rheingau⸗Bewohner große Hoff⸗

sif eine gute Weinernte in gs

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eren Lehrer-Personal, noch die Anstellung mehrerer er moͤglich geworden ist. b rlsruhe, 3. Febr. In der gestrigen Nacht ist in der Großherzogl. Hofkasse ein Diebstahl, von ungefaͤhr veruͤbt worden. L b sel, 6. Febr. Der, nach dem Genusse eines Trunkes auf ten Masken⸗Balle erfolgte ploͤtzliche Tod eines Lakayen Sr. Fneprinzen, hat den dringenden Verdacht des veruͤbten hets der Vergiftung erregt: Es sind daher zur naͤheren klung des Thatbestandes von der Ober⸗Polizei⸗Direktion gesrigen Datum alle Diejenigen, welche sich auf dem letz⸗ skenvalle befanden, aufgefodert worden, sich binnen 43 „bei dem Polizetrath Wende, zu Einzeichnung ihrer zu melden, unter der Verwarnung daß Diejenigen, welche inen dieser Frist nicht melden, und deren Anwesenheit auf skenballe demnaͤchst dennoch erwiesen wuͤrde, sogleich als ig verhaftet werden sollen. Die Sache hat hier einiges gemacht. ipzig. Die Verguͤtung der, vom 1. April bis 30. Sept. im Koͤnigreiche Sachsen, (ohne Ober⸗Lausitz) vorge⸗ Immobiliar⸗Brand⸗ und Feuergeraͤth⸗Schaͤden betraͤgt, Verwaltungs⸗Kosten, 2 Gr. 8 Pf. von 100 Rehlrn. scherungs⸗Summe. bekannte Chorgesang „Wie sie so sanft ruhn“ ist oe man fast allgemein glaubt, von Klopstock, sondern im v. J. verstorbenen Domherrn und Prof. Dr. unn; die Musik von dem Komponisten Neefe. ainz, 4. Febr. Ein sehr geachteter Rangschiffer von mens Urban, hat vor einigen Tagen seinen Tod in len des Rheines gefunden. Rettungs⸗Apparate, welche auf Rechnung der Stadt⸗ ngeschafft werden, sind ihrer Vollendung nahe; auch wer⸗ bald den Einsichten unseres thäͤtig mitwirkenden Me⸗

sobald sie ihre thoͤrigten Hoffnungen ausgetraͤumt ha⸗ en.

dern, auf den Pelopones geheftet. Die Straflosigkeit, deren sie sich erfreuen, ist eine Wirkung des Mitleids, welches sie einfloͤßen, und einer klugen, loͤhlichen Politik. Die Osmannische Flotte hat zum

zu wollen.

wollte, uͤber die angebotene Wohlthat nachzudenken.

Habseligkeiten und mit ihren Handelsschiffen, die nie, wenn gleich

moͤgen, nach Europa oder in andere Laͤnder retten koͤnnen. drei Insein, die reich und gluͤcklich waren, und nun aufgehoͤrt ha⸗ ben, es zu seyn, indem sie sich, was sie schmerzlich bereuen, in die

stifteten Republik nur in sofern Gemeinschaft machen, als ihre sämmtlichen Bewohner den Entschluß faßten, sich in dieser Halb⸗ Insel nieder zu lassen. Die uͤbrigen Inseln im Archipelagus haben noch viel weniger Mittel, sich zu behaupten. Wollten sie sammt und sonders mit Morea gleiches Schicksal theilen, so muͤßte dies Land, das kein einziges Kriegsschiff besitzt, erst ein Arsenal, das mit dem von Konstantinopel wetteifern koͤnnte, erwerben; seine Flotten muͤßten, gegen die Tuͤrkischen siegreich, in jeder Jahreszeit das Meer behaupten, und auf allen Punkten zugleich wirken, um so zahlreiche, zum Theil so entfernte, und durchaus so wehrlose Inseln zu beschuͤtzen.

Fragt man nun weiter nach dem Anfange, dem Fortgange und dem letzten Ziele der Griechischen Unternehmung, so wird heut wol schon Mancher, der sie fruͤher in einem guͤnstigen Lichte sah/ seine Meinung geaͤndert haben. Was war der Anfang? Eine Em⸗ poͤrung gegen die rechtmaͤßige Oberherrschaft. Ein Abentheurer, der aus Rußland entwischte, erscheint auf Tuͤrkischem Gebiete, reißt mit Hilfe grober Taͤuschungen, und durch Mißbrauch eines erha⸗

diesem Jah

renen ziamens, lesche kenenkandende Föyse zam Enthassazmus hm.

.

Jetzt baben alle diese kleinen Inseln, mit ihren kleinen Re⸗ volutionen, ihre Blicke, von einer Seite, auf Rußland, von der an⸗

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zweitenmale den Archipelagus durchkreutzt, und ist in die Darda- nellen zuruͤckgekehrt, ohne auf irgend einer dieser Inseln landen 1 ies war der bestimmte Wille des Souverains, der ihah nen wiederholt Verzeihung angedeihen ließ, und selbst Frist lass(en 6 hlt Die Pforte kann vernuͤnftiger Weise nur auf Kandia und Moreg ein Gewicht legen. Die drei Inseln Spezia, Hydra und Psara sind nichts an sich selbst, und es kann ihnen nicht einmal einfallen, sich zu wider⸗ setzen, da sie weder durch Natur, noch durch Kunst befestiget sind. Die einzige Zuflucht ihrer Bewobner ist die, daß sie sich mit ihren

bewaffnet, einem Osmannischen Kriegsschiffe Trotz zu bieten ver⸗ . Diese

Rebellion verwickeln ließen, koͤnnten selbst mit einer in Morea ge⸗