Z11u“ “ unmittelbar vorgesetzten Chef, die Aufwartung nicht im auslaͤndi⸗ schen Anzuge macht! Wir klagen uͤber Noth und Elend, und sind doch groͤßtentheils selbst Schuld daran. Die Gewerbe kraͤnkeln, weil alles im Auslande gemacht wird; die Felder verwildern und ha⸗ ven Mangel an Duͤnger, weil unser Getraide keine Verzehrer in den Gewerben findet, und weil die Merinos, die uns bekleiden, mit ihrem kostbaren Duͤnger die Felder des Auslandes befruchten. Unsere Gutsbesitzer und Gewerbsleute zahlen Millonen an Steuern und Abgaben, und Niemand denkt daran, ihnen dieses Geld wieder zuruͤckzugeben, und dafuͤr ihre Erzeugnisse zu kaufen! — All unser Heil beruht auf der weisen Anwendung unserer Ar⸗ beit. Untersuchen wir einmal, wie wir unsere Arbeit anwenden! Nehmen wir ein Beispiel gleich in der Naͤhe! Wir in Muͤnchen wenden seit vielen Jahren unsere Arbeit vorzuͤglich auf den Bau neuer Haͤuser; wir haben, gemaͤß der Anlage unserer neuen Vorstaͤdte, Raum, noch viele Jahre hindurch unsere Arbeit zu ver⸗ geuden. Wir arbeiten immer fort an unseren Haͤusern, waͤhrend viele aus Mangel an Menschen unbewohnt bleiben, waͤhrend viele aus gleicher Ursach nur von einer Familie bewohnt sind. Unsere meiste Arbeit, unser groͤßtes Kapital, anstatt die Gewerbe zu bele⸗ ben, anstatt den Grund und Boden in der Naͤhe der Stadt anzu⸗ bauen und zu kultiviren, geht in unproduktives Mauerwerk uͤber. In der Gegend um Muͤnchen wohnen auf 156,608 Tagwerken Acker und Wiese nur 17,270 Menschen; demnach soll ein Mensch (klein und groß) beinahe acht Tagwerke bearbeiten. Auf dieser Flaͤche ist nur so viel Vieh vorhanden, daß ein Stuͤck Vieh (Pfer⸗ de, Ochsen, Kuͤhe, Kaͤlber und Schafe mitgerechnet) den Duͤnger beinahe fuͤr acht Tagwerke Acker und Wiese liefern muß. Hier ist unsere Arbeit, unser Kapital, unsere Kraft gewiß nicht weise angewendet. Wir ermatten unter unseren vielen Haͤusern, weil wir im Banu unserer Haͤuser zu viel arbeiten; wir siechen in unse⸗ ren Gewerben, weil wir in denselben zu wenig arbeiten; wir ver⸗ derben mit unserem Handel, weil wir nur fremde Waaren ein⸗ und keine vaterlaͤndischen ausfuͤhren; wir verhungern in der Zeit eines Mißwachses auf unseren vielen Feldern, weil wir nicht ge⸗ nug Menschenhaͤnde zu ihrer Bearbeitung, weil wir nicht genug Vieh zu ihrer Befruchtung haben. Ich wahlte dieses Beispiel zum Beweise meiner Behauptung, weil es uns vor Augen liegt; ich koͤnnte solcher Beispiele sehr viele aus verschiedenen Theilen des Kdnigreiches anfuͤhren, welche alle darthun, daß wir Ursach haben, auf die Anwendung unserer Arbeit mehr aufmerksam zu seyn. Darin scheint mir die groͤßte Weisheit eines Staatsmannes zu bestehen, der Arbeit einer Nation (in Hinsicht auf Ackerbau, Ge⸗ werbe und Handel, und am Eude auch auf wissenschaftliche Aus⸗ bildung) eine solche Richtung ohne Zwang zu geben, daß sie keine Kraft vergeude, daß sie sich auf die Befriedigung ihrer Beduͤrfnisse verlege, daß sie keine Zeit verschwende! Lasse man also die Men⸗ schen sich vermehren auf Feldern, wo Raum zur Arbeit ist; lasse man sie anwachsen in Gewerben, so lange man noch Waaren vom Auslande holt!
Rodewald (im Hannoverschen Fuͤrstenth. Kalenberg) 6. Febr. Zu dem Außerordentlichen des diesjaͤhrigen Winters ge⸗ hoͤrt auch, daß hier sieben Stoͤrche, in ihren Wohnungen auf den Haͤusern zuruͤck geblieben sind. Bei Schneegestoͤber such⸗ ten sie in den Scheunen Schutz gegen die Kaͤlte.
Tuͤbingen. Die Zahl der hier Studirenden betraͤgt diesen Winter 764.; darunter befinden sich 106 Auslaäͤnder.
Triest, 2. Febr. Bekanntlich hat die Griechische Admi⸗ ralitaͤt zu Hydra, einen Bevollmaͤchtigten an den Vice⸗Koͤnig von Aegypten gesandt, um ihm Entschaͤdigung fuͤr die ge⸗ nommenen Schiffe anzubieten, die sein Privat⸗Eigenthum wa⸗ ren. Der Bevollmaͤchtigte ward auch vom Vice⸗Koͤnige sehr freundschaftlich aufgenommen, welcher die angebotene Ent⸗ schaͤdigung annahm. Nun aber wollte der Bevollmaͤchtigte zum Hauptzwecke kommen, naͤmlich einen Traktat mit dem Vice⸗Koͤnig zu schließen, damit er bei dem Kriege zwischen den Griechen und Tuͤrken neutral bleiben moͤge. Die Antwort des Vice⸗Koͤniges war der Befehl, daß der Bevollmäͤchtigte sogleich Aegypten zu verlassen habe, wenn er nicht ins Gefaͤngniß ge⸗— setzt und streng bestraft werden wolle. In der folgenden Nacht wurde er auf ein Schiff gebracht, das sogleich absegeln mußte, Der Bevollmaͤchtigte ist gluͤcklich nach Hydra zuruͤck⸗ gekommen, wo man uͤber den Pascha sehr aufgebracht seyn soll.
Morea theilt sich jetzt in 24 Distrikte, deren jeder seinen Bevollmaͤchtigten zum Kongreß nach Argos geschickt hat. Nach⸗ dem alle Deputirte dort eingetroffen waren, hat der Kongreß sich fuͤr konstituirt, seine Sitzungen aber permanent erklaͤrt, und ist nunmehr in voller Thaͤtigkeit, der Insel organische Gesetze zu geben. — Briefe aus Morea melden, der Fuͤrst Deme⸗ trius Hypsilanti habe sich als Beherrscher des Pelopones bei Koron proklamiren lassen, und sey unter mancherlei Be⸗ dingungen, von dem Bei von Maina und kelbst von dem Erz⸗ Bischof von Patras, anerkannt worden. Kolokothroni und seine⸗ beiden Soͤhne sollen bei dieser Gelegenheit verhaftet worden seyn. — Napoli di Romania soll gefallen und die Citadelle von Pa lamedes in harter Bedraͤngniß seyn. Die Moreoten litten gro⸗ ßen Mangel an Lebensmitteln — Auf Kandien war es der Tuͤr⸗ kischen Besatzung von Kanea gelungen, die sie belagernden Kre⸗ ter auf eine weite Strecke zu vertreiben.
Die Tuͤrken sammeln eine neue Macht, um auf Morea einen allgemeinen Angriff zu versuchen. Patras ist ganz zer⸗ stoͤrt. Das Schloß Medone ist in den Haͤnden der Griechen. Trotz des strengen Verbotes der Englischen Regierung, sind von den Jonischen Inseln doch mehr als 2000 Flinten nach Morea gebracht worden. Die beschwerlichsten Zugaͤnge in den Gebir⸗ gen sind von bewaffneten Griechen besetzt, und diese erleichtern den Waffen⸗Transport zur See, wo immer Gelegenheit zum Einschiffen aller Kriegsbeduͤrfnisse veranstaltet ist.
RNom, 30. Jan. Monsig. Ambrosio Marechal, Erzbischof von Baltimore, aus den Vereinigten Staaten von Nordame⸗ rika hier angekommen, hat von Sr. Heiligkeit einen sehr zier⸗ lich gearbeiteten Kelch zum Geschenke erhalteananu.
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Neapel, 21. Jan. Vor Kurzem wurde hier ziskaner P. Honorato, im Kloster St. Maria, von se⸗ waͤrter und einem, aus einer nahen Provinz ange Gaste, zur Nachtzeit in seiner Zelle grausam ermor hatten, obwol irrlg, eine bedeutende Summe Gelds vermuthet. Der Aufwaͤrter wurde gleich verhaftet, d in zwei Tagen eingebracht. Beide sollen Mitgliede heimen Gesellschaft seyn. (2)
Pertica, einer der ersten Schauspieler Italiens, lich in einer dunklen Nacht auf oͤffentlicher Straße bern angefallen und ermordet.
Kopenhagen, 12. Febr. Von hier gehen je 30 bis 40 Schiffe nach Westindien ab. — Sollte de
die Postroute zwischen Hamburg und Kopenhagen, uühßh
seln Laaland und Falster zu legen, zur Ausfuͤhr men, so wuͤrden 22 Meilen erspart werden.
Stockholm, 5. Febr. Se. Maj. haben zur zung der bedraͤngten Jemtlaͤnder befohlen, von ihre (Wollengewebe) 20 bis 30,000 Ellen fuͤr die Armee, 5000 fuͤr die Flotte anzukaufen, und denjenigen 2. welche noch mit Zahlung fuͤr geliehenes Korn in sind, einige Schillinge im Preise abzulassen.
Vorgestern wuͤthetete hier der heftigste Sturm. rometer stand auf dem s. g. Erdbebenpunkte.
Warschau, 11. Febr. Die Regulirung des; Wesens in der Woiwodschaft Lublin, beginnt mit deß k. J. Die von den Greffiers der Hypotheken⸗Komn verschiedenen Woiwodschaften, zu bestellenden Dienste⸗ sind auf 20,000 Fl. Poln. festgesetzt worden. — Krakauer Kreise ist der Hr. v. Oebschelwitz zum Reiche putirten erwaͤhlt worden.
Riga, 6. Jan. Im Nov. v. J. sind hier an schen Waaren fuͤr 1,171,793 Rub. eingebracht, und an Russischen Waaren fuͤr 4,359,261 Rub. nach dem h zur See abgefertigt worden.
St. Petersburg, 29. Jan. Das sonst, nach de gewoͤhnliche Brandmarken der nach Sibirien verbannt brecher, is- von Sr. Maj. dem Kaiser aufgehoben w
Die neulich stattgefundene Benefiz⸗Vorstellung fuͤr sehr beliebte junge Schauspielerin, Dem. Wallberg, t ser eine reine Einnahme von 12,000 Rub. B. A. ein.
Kanea (auf der Insel Kandia), 30. Okt. V Meleck bis Spachia vernimmt man keine Menschen⸗
ie es die Natur nur selten hervorbringt. M und tiefem Gefuͤhle, vereinigte Schadow richtige Zeich⸗
Stuͤck
“
rlin. Das Vaterland und die Kunst haben einen alust erlitten. Am 31. Jan. starb zu Rom in einem n z35 Jahren, nach einer 7taͤgigen Krankheit, an der Entzuͤndung, der Bildhauer Rudolph Schadow, aͤl⸗ ohn des Direktors der zhiesigen Koͤnigl. Akademie der
da er eben in Begriff war, mit raschem Eifer Hand Vollendung des großen Werkes zu legen, welches sei⸗ men auf die Nachwelt bringen sollte, und zu dessen ung Se. Maj. ihn mit großmuͤthiger Huld unterstuͤtzt wir meinen die kolossale Gruppe des Achilles, welcher den
der von ihm getoͤdteten Penthesilea gegen die Griechen be⸗ Vielleicht ist es nicht zu viel gesagt, daß in Schadow groͤßten Kuͤnstler-Genies untergegangen ist, ein Ge⸗
Mit hohem
chterfreie Zusammmensetzung, feste Hand, und die Gra⸗ chet der Norden nicht immer hinlaͤnglich huldigt. Schon nd er auf der Linie der ersten Meister unserer Zeit, und rernoch weit von der kuͤnstlerischen Vollendung enrfernt, her er haͤtte gelangen muͤssen. Friede mit seiner Asche! ße Kuͤnstler war ein guter Sohn, ein treuer Freund; e hing er an Koͤnig und Vaterland, und mit beiden
igte er sich noch in den letzten Augenblicken seines Le⸗
mehr. Beim Anfange der Revolution haben die hier 1 den Griechen keinen Anrheil an der Empoörnng ihrnseslau. Johann Gottlob Schneider, dessen Tod die leute genommen; dessenungeachtet wurden sie von den Zeitung, in der Hoffnung, dem werthen Verstorbenen bald 9 Die Gebira⸗Se „. eeeee e Jenen Denkstein setzen zu koͤnnen, nur im allgemeinen an⸗ entwaffnet. Die Gebirg⸗Bewohner verdarben die B tat, ward den 18. Januar 1750 in Kolm, einem Dorfe Firereh nane 2. Trinkwaf er hieher fuͤhren, K. hubertsburg und Wurzen, von armen Eltern (sein Vater 111161A4“ deren Wasser so schafs Maurer⸗Handwerk) geboren, und verlebte am genannten daß es eine epidemische Krankheit verursachte, die. algonz sich selbst uͤberlassen, die fruͤhsten Jahre seiner Kind⸗ 30 und mehr Schlachtopfer hinraffte, unter diesenzls der Knabe das vierte Jahr erreicht hatte, nahm ihn sein sich auch ein Schwieger⸗Sohn des Franzoͤsischen Per Oheim vaͤterlicher Seite, der Amts⸗Verweser oder Amts⸗ Die Stadt leidet Mangel an Holz, Kolen und anderester in Elsterwerda, der vielleicht die hier verborgenen guten Beduͤrfnissen. Die herrlichste Oliven⸗Ernte ist verlorf “ 4“ sro chickte 9 Moijber Us ’ sie 3 en Freihet eschraͤnk 2. 0 eine nt re 2 2. kebete 8 111““ tete mag; denn der Knabe, der einen großen Theil des Tages u. kehrten hierauf erschrocken nachhause. Auch wird kifreien Natur zubrachte und sich mit den gewoͤhnlichen Kna⸗ mehr bereitet. Zwei Griechische Korps, welche die zwopielen ergetzte, staͤrkte sich durch Bewegung bei einfacher Zugaͤnge nach Kanea bewachen, verhindern jede Zund legte so den Grund zu dem kuͤnftigen gesunden Koͤrper, Lebensmitteln. Der Pascha hatte eine Herde von gsich der Mann noch im spaͤten Alter erfreute. und 200 Widdern, allein die Griechen haben sich dersen Elsterwerda brachte ihn sein Oheim auf die Gaͤchsische gesichts der Stadt, bemeistert. zchule Pforta; aber die strenge Zucht und die kloͤsterliche
Madrid, 28. Jan. Se. Maj. haben den Marquis eit sagte dem Freiheitsinne des ein wenig verwilderten ta Cruz zum Minister der auswaͤrtigen Angelegenheitenpes nicht zu. Er war eben so unfleißig, als unfolgsam, und General Cienfuegos zum Kriegs⸗Minister ernannt. Böull seine Lehrer, ihm, in Fall er sich nicht bei Zeiten bessere, zwar wiederholt um ihre Dimission gebeten, sind aber varnung aus der Anstalt anzukuͤndigen. Dieser ihm bewiesene ernstlich damit zuruͤckgewiesen worden, ungeachtet die qüter fuͤr sein ganzes Leben entscheidend. Der Bedrohete und Mutter des Marquis de Santa Eruz, Herzogin d'Ossohhr thre Verwundete ging sogleich in sich, widmete sich mit Gesuch desselben ganz besonders zu unterstuͤtzen suchte. dem Fleiße der Erlernung der alten Sprachen, vorzuͤglich,
Mehrere Abgeordnete haben gegen die Unabhaͤngigell ugendliche Alter gewoͤhnlich pflegt, der Lesung der Dich⸗ klaͤrung der Kolonien protestirt; die Diskussionen daß ward im kurzem zur Freude seiner Lehrer und zur Ver⸗ vertagt worden. ng seiner Mitschuͤler, ein wirklich neuer Mensch.
Frun, 1. Febr. Gegen das neue System sollen efähr im Jahre 1768 oder 1769 verließ er die Schulpforte Leute auf mehreren Punkten Alt⸗Kastiliens, besonders despg die Universitaͤt Leipzig. Nach dem Willen seines Oheims wohner, zu den Waffen gegriffen, und bereits ein in drsß sich den Rechten widmen; allein seine Reigung blieb der lungen bestehendes 2000 Mann starkes und meist berittenteratur zugewandt und brachte ihn bald in naͤhere Verbin⸗ gebildet haben. In Burgos lebt man in aͤußerster Unrzit Reiske, Fischer und Reiz, unter welchen er vorzuͤglich die sonen, die ihrer lieberalen Meinungen wegen bekannt sinpkeit des letzteren im Errlaͤren der Alten und in der Ver⸗ sich nicht eine Viertelstunde von der Stadt wagen. Dißzlg des schriftlichen Ausdruckes dankbar, wie alle Schuͤler des Gesetze sind publicirt worden, und fast taͤglich sendet de en Mannes, anerkannte und ruͤhmte.
Hauptmann Eilboten an das Gouvernement und an die er in Leipzig war es, wo er bereits in den Jahren 1770 Kommandanten von Valladolid, Vittoria und Pampeluphr seine allerdings kuͤhnen und anmaßenden, doch keineswegs
dem Ersuchen, alle ihr Truppen gegen Burgos vorruͤck sen Versuche uͤber Anakreon und die Griechische Anthologie an der Spitze jenes Aufstandes stehe. sfopeoer er mehrere, den Versuchen uͤber die Anthologie einver⸗ 88 erbesserungen fuͤr den Antigonus Carystius gewann, ihm zu⸗ Beduͤrfnis fuͤhlbar machte, das Studium der Natur⸗Ge⸗ mit dem Studium der Philologie zu verbinden, hier, wo nzig Jahre spaͤter ausgefuͤhrte Entschluß, den Nicander geben, (s. d. Vorrede des Buches u. Fischers Praefat. ad graecos) von ihm gefasst wurde, und seine gelehrten Be⸗ ngen die eigenthuͤmliche Richtung nahmen, die er nachher esetzt verfolgt hat. sihn bewog, Leipzig mit Goͤttingen zu vertauschen, laͤßt t mit Gewisheit bestimmen. Gewis ist dagegen, und schon Vorrede zur ersten Ausgabe des Oppar klar, daß Schnei⸗ dem sein Oheim, vielleicht des vernachlaͤßigten Brotstu⸗ wegen, die Hand abzog, in Goͤttingen, mit bitterem Man⸗ fte, Kulenkamp ihn vor Vielen thaͤtig unterstuͤtzte, und hn dem Hellenisten Brunck, der einen Mitarbeiter fuͤr die
Handels⸗Berichte.
Bayonne, 1. Febr. Das Schiff „die Blume“ Kal mann, ist aus Bremen mit Linnen⸗Zeug und Wachs hier ein
Bordeaur, 5. Febr. Die fruͤhere hiesige Lebende Handels⸗Verkehre, hat seit kurzem ungemein nachgeln Kolonial⸗Waaren sind in voriger Woche einige bedeutende gemacht, vorzuͤglich in Kaffee, Gewuͤrz⸗Nelken und Pfefl ohne einen Wechsel der Preise zu bewirken; auch auf Farz besonders Kampeche⸗Holz, wurde nicht unbedeutend abgef
London, 38. Febr. Von Waitzen und feinem Meh Zufluß, daher sielen die Preise um 2 Schill. pro Quart
nig gesucht.
der Griechischen Analekten suchte, empfahl. 1773 oder 1774 hneider nach Straßburg, zu Brunck, dem er e seinen ge⸗
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lehrten Arbeiten wesentliche Dienste leistete. Von den dort verleb⸗ ten Tagen sprach er gern und oft; sie gehoͤrten zu seinen liebsten aee eveee 1
s der Minister von Zedlitz im Jahre 1776. die durch Zobels Tod erledigte Professur der Philologie in Frankfurt mit einem tuͤchtigen Nanne zu besetzen wuͤnschte, machte ihn Nikolai, mit
dem er deshalb Ruͤcksprache nahm, auf Schneider aufmerksam. So
erhielt dieser den Ruf, und ging mit einer sehr kargen Besoldung nach Frankfurt. An diesem Orte setzte er nicht nur seine schon fruͤher begonnenen botanischen Studien fort, indem er mit allen
Gaͤrtnern seiner Gegend in Verbindung trat, und dem Gartenbaue selbst auf das sleißigste oblag, sondern widmete sich auch mit dem
ihm eigenen Ernste der Ichthyologie und Amphibiologie. Von gro⸗ ßem Nutzen fuͤr die Erweiterung seiner Kenntnisse in beiden Zwei⸗ gen war ihm der freie Zutritt zu der ansehnlichen Bibliothek sei⸗ nes Freundes, des Professors der Arzneikunst und Naturgeschichte zu Frankfurt, B. C. Otto, die Bereitwilligkeit, mit der ihm der Berliner Arzt Bloch seine reiche Sammlung öͤffnete, und mehrere Reisen, unter andern nach Hannover, wo er die Sammlung des Hof⸗Chirurgus Lampe, nach Braunschweig, wo er die der Herrn Helwig und Heyer, und nach Leipzig, Dresden und Berlin, wo er ebenfalls oͤffentliche und Privat⸗Sammlungen nutzte, der Unter⸗ stuͤtzungen und Beitraͤge, die er von auswaͤrtigen Kennern des Fa⸗ ches erhielt, nicht zu gedenken. Merkwuͤrdig ist es, daß er, der nie Zeichnen gelernt, und seine Hand durch haͤufige Garten⸗Arbeit unfaͤhig zu leichten Bewegungen gemacht hatte, es ohne Unterricht, durch eignen Fleiß dahin brachte, daß er Gegenstaͤnde nach der Natur genau, wenn auch nicht zierlich, abzeichnen lernte und sich so, da er keinen Zeichner bezahlen konnte, die noͤthigen Abbildun⸗ gen selbst verschaffte.
Bei der Vereinigung der Universitaͤten Frankfurt und Bres⸗ lau vertauschte Schneider die erste Stadt mit der letzteren, stand eine Zeit lang mit Heindorf gemeinschaftlich der Leitung des phi⸗ lologischen Seminariums vor, und ward nach Bredows Tode im Jahre 1815 Ober Bibliothekar. Genau genommen war Schneider bei weitem geschickter und aufgelegter, iungen Maͤnnern als Rath⸗ Geber in ihren Studien zu dienen und sie auf das hinzuweisen, was Noth thut, als Juͤnglinge zu unterrichten und durch seine Vortraͤge zu wecken, unter andern schon darum, weil er, der das meiste dem eignen Fleiße verdankte, das naͤmliche von anderen Menschen erwartete. Um so mehr freute er sich, und wer ihm wohl wollte, daß er endlich in einen Wirkungskreis gekommen war, der seinen Neigungen, seinen Kenntnissen und seinen Jahren zusagte. Auch wird gewiß Niemand leicht die Verdienste, die er sich in der Anordnung und Vermehrung der ihm untergebenen Sammlung erworden hat, undankbar verkennen. An seinem 71sten Geburtstage erhielt er, als Zeichen obwaltender Zufriedenheit, von des Koöniges Gnade den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse.
Kurze Zeit darauf fing er, der bis jetzt ein sehr gesundes Al⸗ ter genossen hatte, ploͤtzlich an zu krankeln, und an Unterleibs⸗
Beschwerden zu leiden. Zwar ward er so weit wieder hergestellt, daß er im Sommer 1821 das Bad Kudowa besuchen konnte und, zur Verwunderung seiner Freunde, an Kraft und Muth gestärkt, wieder zuruͤckkehrte, seinen Stndien von neuem in heiteren Stun⸗ den mit gewohnter Liebe oblag, und unter andern den Entschluß faßte, nach voͤlliger Genesung, seine philologtschen Beschaͤftigungen auszusetzen, und mehrere fuͤr die Zoologie unternommene Arbeiten zu vollenden. Allein alle diese Hoffnungen wurden getaͤuscht. Mangel an Eßlust und damit verbundene große Schwaͤche nahmen je läͤnger jemehr uͤberhand, und entrissen ihn am 13. Januar 1822 “ das er, als wohlgenutzt, mit Zufriedenheit verlassen
Schneider war ein Mann von mittler Groͤße, kraͤftigem Glie⸗ der⸗ und Koͤrperbaue, gewoͤlbter Brust, vernehmlicher Etbmme⸗ und verhaͤltnißmaͤßig großer Stirne. Seine Augen, die er taͤglich kalt zu baden pflegte, obwol nur auf nahe Gegenstaͤnde beschraͤnkt, waren doch so scharf, daß er nie einer Brille bedurfte, und bis an sein Ende die kleinste Schrift lesen konnte. Sein Gedaͤchtniß war stark und treu. Seine Gesundheit wurde zwar in Frankfurt, eine geraume Zeit, durch hypochondrische Anfaͤlle gestoͤrt, aber nicht untergraben. Die fruͤhzeitig abgehaͤrtete Natur uͤberwand, und die regelmaͤßige Be⸗ wegung (er saͤgte im Winter Holz, und arbeitete im eigentlichen Sinne des Wortes den Sommer hindurch im Garten) vertilgte alle Spuren des Uebels. Auch die Gewohnheit stehend zu lesen und zu schreiben wirkte wohlthaͤtig. Im Aeußeren hielt er sich sehr reinlich; in der Kleidung sah er auf nichts, als auf Bequemlich⸗ keit. Man konnte nicht sagen, daß er der Mode froͤhne, eher, daß er sich in der Hinsicht etwas vernachiaͤssige. Unter wenigen Freunden, und in kleinen Zirkeln gefiel er sich wohl, und war ge⸗ spraͤchig und munter. Große Gesellschaften suchte und liebte er um so weniger, als er sich fruͤh niederlegte, und in jeder Jahr⸗ Zeit zwischen 3 und 4 Uhr aufstand und, oft bis zur Essenzeit, vn . g.g; arbeiten fortfuhr.
Sein Karakter war, ungeachtet einer unbezwinglichen natuͤr⸗ lichen Heftigkeit, die ihn oft zu harten Aeßerungen dekeeaen und mancher nicht abzuleugnenden schroffen Seiten, einfach, zuverlaͤßig, uneigennuͤtzig und ohne Anmaßung und Stolz. Man hat ihn der Ungefaͤlligkeit beschuldigt, und wir wollen ihn nicht unbedingt in Schutz nehmen, wiewohl Amt und Pflicht oft Nachgiebigkeit wi⸗ derriethen. Aber eben so wahr ist es, daß er dienstfertig entgegen