Halle. Am 7. Febr. fruͤh 10 Uhr wanderten mehr dert Studenten von hier in die naͤchsten, nach Mersebur genen Doͤrfer aus, weil sie mit verschtedenen, in Ver Benehmens nothwendig gewordenen Maßregeln unzufre⸗ ren. Sie kebrten indessen, ohne daß ihnen die verlangten gungen zugestanden werden konnten, am 9. d. M. abends h der ruhig und still zuruͤck, und seitdem herrscht hier n aͤußerste Ruhe und Ordnung. Die Vorlesungen wurden Professoren nicht ausgesetzt, jedoch am 7. 8. und 9. d. von einzelnen Studirenden besucht.
Neumarkt (Breslauer Reg. Bez.). Zu Michelsd Hause eines Gaͤrtuers Feuer aus. Ein Kind sollte, hi im brennenden Hause seyn. Wer sie kennt, die unerme
* v““ “ 1 11“ “ kam, wo und so oft er redliches wissenschaftliches Streben, (das Höͤchste, was er kannte) bemerkte. Nicht blos den Anfragen und Beduͤrfnissen seiner gelehrten Freunde hat er Zeit und Muͤhe ge⸗ widmet: er war selbst vermoͤgend, erlittene Beleidigungen zu ver⸗ essen, wenn es der Untersuchung und Aufhellung eines literari⸗ schen Gegenstandes, oder der Foͤrderung irgend eines nuͤtzlichen Unternehmens galt. 1 I An seine zahlreichen Werke und Schriften hier erinnern zu wollen, waͤre ganz uͤberfluͤssig. Die Buͤcher welche sie nachweisen, sind bekannt. Dagegen moͤgen einige Worte uͤber ihn, als Schrift⸗ steller, diesen Aufsatz beschließen. Im allgemeinen kann man wol, und ohne dem Namen des wuͤrdigen Mannes zu nahe zu treten, sagen, daß er gluͤcklicher war
im Ergreifen und Entwerfen, als im Ausfuͤhren und Vollenden, und, von dem Stoffe uͤberwaͤltigt, nicht immer die gnuͤgende Form fuͤr ihn fand. Was wuͤrden die Wissenschaften gewonnen haben, wenn dieser rege lobenswuͤrdige Eifer im Verfolgen seines Zieles
gemaͤßigter, diese unermuͤdliche Arbeitsamkeit mit etwas mehr in-
nerer Ruhe gepaart gewesen, diese Masse von Kenntnissen durch
einen festen philosophischen Blick beberrscht worden waͤre? Verges⸗ sen wir jedoch nicht, was er war, uͤber das, was er haͤtte seyn
nnen! Um die Naturgeschichte, vorzuͤglich um die Fisch⸗ und Am⸗ phibien⸗Kunde, hat sich Schneider nicht blos durch die muͤhsame Aufsuchung, und Benutzung der Quellen, sondern auch durch ei⸗ gene mit großem Scharfsinn angestellte Forschungen, verdient ge⸗ macht. Den vorzuͤglichsten Werth geben jedoch seinen Arbeiten in diesem Fache, die Kenntnis und Vorliebe fuͤr die vergleichende
Anatomie, die er mit Recht als die Grundlage aller Zoologie be⸗
trachtete. Was man jetzt durchgehens mit Ueberzeugung aus⸗ spricht, daß die Beschreibung des Aeußeren eines Thieres erst durch die Kenntnis seines inneren Baues Leben und Bedeutung gewinne, war, als er auftrat, keineswegs eine allgemein anerkannte Idee. Der Ruhn,, sie zu einer solchen erhoben zu haben, gebuͤhrt viel⸗ mehr ihm und seinen Freunden, Blumenbach, Pallas und Cam⸗ per. Sowol in der Naturgeschichte der Schildkroͤte als in der Uebersetzung der Physiologie der Fische von Monro, und ander⸗ waͤrts hat er sich uͤber diese Ansichten auf eine fuͤr jene Zeit (1783.
und 8897) eben so neue, als geistreiche Weise erklaͤrt.
as er als Philolog geleistet hat, ist hauptsaͤchlich aus der seltenen Vereinigung gruͤndlicher Sprachkenntnisse mit eben so gruͤndlichen naturhistorischen Studien hervorgegangen. In der Hinsicht steht er unter den Gelehrten des achtzehnten Jahyrhun⸗ derts, wie Salmasius unter denen des siebzehnten, allein. Ari⸗ stoteles, Theophrast, und die Scriptores rei rusticae find durch ihn um vieles lesbarer und ihr Inhalt verstaͤndlicher geworden:
und gewis wuͤrden es die Schriften Theophrasts, an welchen er
aam laͤnggen und sorgfaͤltigsten gearbeitet hat, noch mehr seyn,
wenn er die treffliche Vatikanische Handschrift, vor dem Abdrucke befragt, und so sich und Anderen die leidigen curas secundas er-⸗ spart haͤtte. Unter den uͤbrigen Werken des fleißigen Mannes,
wird sein Griechisches Woͤrterbuch, wie viele Vervbesserungen es
auch zulaße, gewis noch lange mit Achtung genannt, mit Nutzen
ebraucht, und als Grundlage der vollstaͤndigeren und genaueren
Briechischen Lerikographie in Teutschland betrachtet werden.
Im Januar bluͤhten Fruͤhlings⸗Blumen im Freien, auch Aepfel⸗Baͤume, die sogar Fruͤchte ansetzten. Bei Ohlau wurde ein herumfliegender Maͤykaͤfer, und bei Habelschwert ein Frosch efangen.
— gVon einschüuͤriger feiner Wolle sind bedeutende Einkaͤufe auf den Schaafen gemacht worden, und war zu ungleich hoͤheren, als den vorjaͤhrigen Prei⸗
n. 2 — 2 21 2 . Duͤsseldorf. Die Seiden⸗ und Linnen⸗Band⸗Fabriken zu El⸗ berfeld, haben fortwaͤhrend einen ziemlich lebhaften Absatz. Die durch die wohlwollende Fuͤrsorge des Koͤnigl. Ministeriums des Handels dorthin gesandte Jakquardsche Web⸗Einrichtung hat eine Menge Fabrikanten veranlaßt, diese in Augenschein zu nehmen und es steht zu erwarten, daß sie allgemein werde eingefuͤhrt wer⸗ den. Waaren, nach dieser Webe⸗Methode gearbeitet, finden schon als Mode⸗Gegenstaͤnde im Publikum eine beifaͤllige Aufnahme. Der Handel mit Kolonial⸗Waaren hat vorzuͤglich zu Duis⸗ burg seit kurzem einen neuen Schwung bekommen; der desfallsige Handels⸗Verkehr, mit Antwerpen nimmt taͤglich zu. In Elberfeld befanden sich mehrere reisende Franzosen, die ihre Fabrikprodukte, besonders Kreppe, zu verkaufen suchten. Von Krep⸗ pen bester Gattung wurden mehrere Partien zu 56 bis 68 Fr. verkauft, die vor 2 Jahren noch 90 bis 100 Fr. kosteten. Oel und andere aus Frankreich eingehende Erzeugnisse haben in Verhaͤltnis einen eben so wohlfeilen Preis erhalten. Der reis der Baumwolle scheint aber in der letzten Zeit am niedrig⸗ en gewesen zu seyn, und erhaͤlt jetzt einige NReigung zum Stei⸗ en. Der jaͤhrliche Verbrauch an Baumwolle in England, soll ich in den letzten 2 Jahren, um 150,000 Ballen vermehrt haben. Durch einen regelmaͤßigen Gemeinde⸗Haushalt, durch Regu⸗ lirnng des Gemeinde Rechnungswesens, und durch Verzinsung und Abtragung der Gemeinde Schulden, ist das Vertrauen der Gemeinden und der Gemeinde⸗Glaͤubiger, auf eine sehr befriedi⸗ gende Weise gewonnen, und daher jetzt moͤglich geworden, unkul⸗ tivirte Gemeinde⸗Grundstuͤcke, ohne Widerspruch der Glaͤubiger, u theilen und zu veraͤußern, denn letztere haben die Gewisheit erlangt zaß der Ertrag zur Verbesserung des Patrimonial⸗Vermoͤgens der Gemeinden, oder zur Schulden⸗Tilgung derselben verwendet wird; ein Vertrauen, welches unter der Franzoͤsischen Regierung erstor⸗ ben war. Die Kultur der Gemeinde⸗Grundstuͤcke hat daher na⸗ mentlich auch in dem, zum neu vereinigten Regierungs⸗Bezirke Kleve, gehoͤrigen Kr. Geldern, den besten Fortgang. Aber auch in andern Zweigen der Gemeinde⸗Verwaltung bewirkt das gesteigerte Vertrauen die erfreuchsten Resultate. So gewinnt die Bergische Feuer⸗Versichevungs⸗Gesellschaft immer mehr an oͤffentlichen Glau⸗ ben und Umfang. Waͤbrend des Jahres 1821 hat z. B. allein der Kr. Malmedy (Reg. Bez. Aachen) fuͤr ungefaͤhr eine Million Thaler an, Gebaͤuden neu in die Assekuranz einschreiben lassen. Elberfeld. Der, seit dem zsten Jan. errichteten hiesigen Spar⸗Kaße, wurden im Zeitraume von 3 Wochen, 5576 Rthlr. in kleinen Einlagen anvertrauet. v eöööp“
— Daͤn. Grob Kourant 125 pCt.
gegenuͤber.
walt der Mutterliebe, wird die Frau, die sich, von der sten Verzweiflung gefoltert, in die Flammen stuͤrzte un liebte Kind zu retten, auf den grauenvollen Weg, mit Wuͤnschen begleiten. Das Gebaͤlke brach in einander.
herzige Mutter kehrte nicht wieder zuruͤck. Das Kind die heldenmuͤtqgige That gegolten, war fruͤher schon in gebracht worden, ohne daß die Eltern davon in Kenntn worden waren. Das Auffallendste bei dies em Ereigne daß der Gaͤrtner, vor 18 Jahren, seine erste Frau a Weise verlor.
Wechsel⸗ und Geld⸗Kourse. Hamburg, 15. Febr. Amsterdam k. S. 1¹9
Mon. 106 ¾ pCt., angeboten — London k. S. 36 K. Den., 2 Mon. 36 Schill. 7 ½ Den. wenig gemacht. 2 Mon. 26 ½¶ Schill. Briefe. — Bordeaux 2 Mon. 268 — Kopenhagen k. S. 250 pCt. — Breslau 6 Wocha zu 4015 Schill. gemacht. — Wien in effectiv 6 Wo pCr., — Prag in effectiv 6 Wochen 147¼ pCt., — zum not. Kours zu lassen. — Augsburg 6 Wochen h — Frankfurt 6 Wochen 147¾ pCt. angeboten. Et⸗ burg 2 Mon. 8 ½ Schill. Briefe. Louisd'or 11 Mrk. 2 ½ Schill. zu lassen — Holl ten, neue fehlen. — Gold al marco 102¼ Schill. an 8 Hamb. Grob. 123 ¾ pCt. Fein Silber 27 Mrk. 10 ½⅞ Schill. zu h Silber in Sort. 13 L. 5 G. à 14 L. 9 G. 27 Mrk. — Preußische Muͤnze 27 Mrk. 4 Schill. zu lassen. Preuß. Pramienscheine 189 Mrk. Briefe, 188 M Norwegische Anleihe à 5 pCt., 83 pCt. Briefe, Daͤnische Anleihe erste Abtheilung à 6 pCt. Zins
91 pCt., desgl. 5 pCtg. von 3000 Mrk. 81¾ 82 pCt. vdesgl.
80½ 843 †Ct; etwas gemacht.
Oestr. Anleihe das Loos von 100 Fl. pr. kont., 111 111 ½ Fl. Geld und Briefe.
Preuß. Engl. Anleihe z. C. von 37 Schill. 41 .86 „ Ct. zu 85 ½ Geld
8
1 dienst. 19. Febr. Im Schauspiel⸗Hause:? Schloß, Posse in 2 Abtheilungen, von Adalbert v Hierauf: Staberle's Reiseabentheuer, Posse in 2
en. (Herr Walter Großherzogl. Hoftheater gen der — 1 1b g e vom Großherzogl. Hofth thaltenen Maßregeln fuͤr mangelhaft, und behauptete,
Staberle. Der Anfang dieser Vorstellung ist um halb 6 Im Koͤnigl. Opern⸗Hause. Letzte diesjaͤhrige Redout Billets zu ³ Rthl. fuͤr die Person, sind bis Dienst Nac Uhr bei dem Kastellan Hrn. Sattler im Opern⸗Haus Kastellan Hrn. Adler im Schauspiel⸗Hause, und a Eroͤffnung des Hauses an den beiden Kassen zu finden zu dieser Redoute die bei den taͤglichen Sch stellungen gewoͤhnlichen zwei Eingaͤnge statt; der Universitaͤts⸗Gebaͤude, und der andere dem Bibliothet Fuͤr diese Redoute sollen auch Zuschau zu den Logen des dritten Ranges verkauft werden, daher diese Billets gegen Bezahlung von ½ Rthlr Sruͤck, von morgens 9 Uhr, bis nachmittags 5 Uhr beiden genannten Kastelläanen zu haben. Die Kasse 9 Uhr geoͤffnet. Ende der Redoute um 5 Uhr. Mittw. 20. Jan. Im Schauspiel⸗Hause, zum le: Schwere Wahl, Lustspiel in 3 Abtheil., frei nvch vom Koͤnigl. Schausoieler P. A. Wolff Hierauf Broͤdel, oder das Zauber⸗Kaͤtzchen, pantom. Ballet
ruhe:
theilungen.
Meteorologische Beobachtung Blarometer Therm. Hygr. Wind. Wittte A. 28° 3 ½0 8 EIE“” S. O. fheiter, Frost⸗
F. 28° 4 ½12½ ⸗— 650 S. O. eiter, Froste⸗ M. 28° 822 S. hell, angenehmt A. 280° 4 ½ S. strüb, Gestöber⸗ M. 28° 4 ½ 630 [S. struͤb.
A. 28° 5 680 S. sen, etwas we F. 2892 5 690 S. srub.
M. 28° 5 S. W. trüb, angeneht
15. Febr. 16. Febr.
17. Febr.
18. Febr.
Im v. St. d. Z., Spalte 198, Artikel Christiania,! l. bedeutende Ratt deutende üs1 1
dakte
Gehdruckt bei Hayn.
Kronik des Tages.
raj. der Koͤnig haben dem Husaren Adami vom ren bee. 1.“ das Allgemeine Eh⸗ weiter Klasse zu verleihen geruhet.
Majestat der Kenis haben den Adel⸗Stand der Joseph Adolph und Alfred Wilhelm Heinrich Ju⸗ ar Nickisch anzuerkennen und zu bestaͤtigen geruhet. Koͤniges Majestaͤt haben den bisherigen Hof⸗Zahn⸗ llif, zum Leib⸗Zahnarzte mit dem Praͤdikate als Hof⸗ cgnädigst zu ernennen, und das desfallsige Patent nhaͤndig zu vollziehen geruhet. 9 8 ehemallge Justiz⸗Amtmann Henning ist zum Ju⸗ issarius bei den Unter⸗Gerichten im Departement des es⸗Gerichts zu Koͤslin, mit Ausnahme des Justiz— genwalde, bestellt worden. 8b Justiz⸗Kommissarius Lawerny zu Mewe ist in glei⸗ schaft beim Stadtgerichte zu Elbing angestellt. Ober⸗Landes⸗Gerichts⸗Referendarius Ferd. Wilh. is ist zum Justiz⸗Kommissarius beim Land⸗ und
ichte in Garde gen bestellt worden
0.
le
s, 11. Febr. In der vorgestrigen itzung der De⸗
wurden die Berathschlagungen uͤber den Gesetz⸗Ent⸗
Journale fortgesetzt. Hr. Ganilh hielt die
rohe, und in die Gesetzgebung eine gefaͤhrliche, ver⸗ und unsittliche Willkuͤr einfuͤhren werode. Der Art. den Koͤnigl. Gerichts⸗Hoͤfen das Recht zuerkennt, Faͤllen ein Journal zu suspendiren oder ganz auf⸗ zien dem Redner besonders bedenklich; es entstuͤnde Frage, meinte er, ob die Koͤnigl. Gerichts⸗Hoͤfe be⸗ diejenigen Journale, welche ihnen in einem schlech⸗ ahgefaßt zu seyn und eine schaͤäliche Tendenz zu ha⸗ „aus eigener Bewegung gerichtlich zu belan⸗ lb sie dazu eine Auffoderung des General⸗Prokura⸗ ten muͤßten; in jedem Falle wuͤrden, bei abweichen⸗ g, dadurch jene fruͤheren Kaͤmpfe zwischen der Koͤ— der gerichtlichen Gewalt wieder herbeigefuͤhrt wer⸗ erwerfe daher das Gesetz. 8 hm sprach Hr. Sirieys de Mayrinhac fuͤr den Ge⸗ rf, und hielt dessen Annahme fuͤr so nothwendiger, her bestehenden Gesetze in dieser Beziehung durch⸗ hinreichten, um die Journale in den Graͤnzen einer täßigung zu halten. Hierauf ergriff Hr. Darrieup und entwickelte die Gruͤnde, welche ihn als Mitglied her Pruͤfung des vorliegenden Gesetz⸗Entwurfes beauf⸗ esenen Kommission, verhindert haͤtten, sich der Ma⸗ er Kommission anzuschließen und fuͤr das Gesetz zu Ermeinte, daß, da dasselbe eine außerordentliche Ga⸗ halte, welche die Regierung gegen die Mißbraͤuche ale verlange, er schon aus diesem Grunde, bei der fang desselben durch die Kommission, einen Aufschub tendigter Diskussion uͤber das allgemeine Preßgesetz sabe; jetzt, wo dieß letztere durchgegangen sey, halte durchaus unnuͤtz und uͤberfluͤßig; außerdem aber auch alle oͤffentliche Freiheiten, und sey weit schlim⸗ ie nur dem Namen nach abgeschaffte Censur, welche nter dem Vorwande einer temporairen Maßregel, 6. Artikel des Gesetz⸗Entwurfes noch immer beibe⸗
Annahme mehr die Freiheit als die Zuͤgellosigkeit der
de.
Herr Darrieux betrat der General Donadieu die nd es erfolgte sogleich das tiefste Sillschweigen⸗ ater andern:
Reden, welche ich seit 14 Tagen in dieser Versammlung
vernommen, che? 1 liegenden Entwurf festgesetzt. Was ist in der That dieser Saal waͤhrend der letzten Berathschlagungen anderes gewesen, als ein
versetzt waͤren, wo man den Koͤnigen den Kopf schor und sie in
Kloͤster einsperrte. Was sollen dergleichen grobe, Redensarten bedeuten?
That laͤcherlich, wenn Maͤnner, die seit 3 Jahren die gottlosesten
Laͤcherliche ziehen, hrem 1 machen, wenn solche Maͤnner uns von Religion sprechen.
sobald habe vergessen koͤnnen? riß, das Wort reden?
nungen r Verf 1 zum erstenmale eine Stimme uͤber Ludwig
die man von ihm erpreßt hatte?
der Bourbons sprechen, und von denen es bekannt ist, daß di Mehrzahl gegen dieses Herrscher⸗Geschlecht protestirt hat, nachdem sie bereits den Eid der Treue und des Gehorsams in die Haͤnd
gen, in dieser Versammlung behauptet, da
vergessen haͤtten. werden, ist der Koͤnig das lebende Gesetz. Die rechtmaͤßige Thron⸗
kann.“
fen trachten.
sagt selbst: Die Freiheit ist eine nahrhafte Speise, aber schwer zu verdauen, und es gehoͤrt daher ein sehr guter Magen dazu, um 5 zu vertragen. Dies sagte J. J. Ronsseau schon damgls; was wuͤrde er erst jetzt sageu, wenn er, wie wir, die Erfahrung gemacht haͤtte, daß im Namen jener Freiheit, Gefaͤngniße sich aufgethan haben, Blutgeruͤste aus der Erde gestiegen sind, und der fuͤrchter⸗ lichste Despotismus eingefuͤhrt worden ist? Ich gehe zur Beleuch⸗ tung des vorliegenden Gesetz⸗Entwurfes uͤber. Derselbe wird von den Mitgliedern der linken Seite heftig angegriffen. Aber giebt dieser Theil des Saales nicht dadurch zu erkennen, daß er die darin er⸗ theilten Maßregeln blos deshalb verwirft, weil deren Anwendung die Resultate der aufruͤhrischen Aüufrufungen, welche wir neuer⸗ dings so oft vernommen haben, verhindern werden? Wenn je die Waffen, deren sich das jetzige Ministerium zu seiner Verheidigung mit aller Milde bedienen wird, in die Haͤnde seiner Gegner fallen sollten, so wuͤrden diese das Ministerium lehren, wie ganz anders jene Waffen eigentlich gefuͤhrt werden muͤßen. Einen Be⸗ weis davon liefert das Schreiben eines Mitgliedes der linken Seite an seine Kommittenten, vom Jahre 1818, worin es heißt, daß kein einziger Royalist, vom Einnehmer bis zum hoͤchsten Staats⸗Beam⸗ ten, seinen Posten behalten duͤrfe. Ich schließe mit dem Wunsche, daß das neue Ministerium die Landes⸗Verwaltung mit verjen get Kraft und Gerechtigkeit fuͤhren moͤge, ohne welche, bei allen er⸗ denklichen Gesetzen, es kein Volk g. Untergange entgegen sehen muͤßte.“
Auf Hrn. Donadien folgte Herr Bignon, welcher den Gesetz⸗Entwurf als konstitutionswidrig verwarf. Nach ihm
trat Hr. Bazire auf, vertheidigte das Gesetz und beschuldigte unter anderen Hrn. Benjamin Constant, daß er nicht immer,
verbrecherische Nichts anderes, als den, der Majestaͤt der Kbnige schuldigen Respekt, in den Augen der Menge herabzusetzen, Ein anderer Redner fuͤhrte blos das Wort, Religion, im Munde, um auf die Miuister ein gehaͤssiges Licht zu werfen. Es ist in der
unseres jetzigen Monarchen abgelegt hatten? Einer dieser Maͤnner hat noch kuͤrzlich, um sein Benehmen am 20. Maglͤrz zu rechtferti⸗ alle Diejenigen welche, damals nicht wie er gehandelt, ihre Pflichten gegen das Vaterländ Ich weiß nicht, was fuͤr Begriffe jeuer Red⸗ ner mit dem Worte Vaterland verbindet: fuͤr mich ist das Va-⸗ terland nur da, wo die Gesetze sind; und wo diese umgeworfen
Folge nur allein ist es, welche die Nationen vor den Greueln des Buͤrgerkrieges, und allen damit verbundenen Truͤbsalen bewahren
„Allerdings bietet das Zeitalter, in welchem wir leben, uns der Beispiele manche, daß es hie und da unruhige, mit verkehr⸗ ten Begriffen und strafbaren Meinungen ausgestattete Koͤpfe giebt, welche jenen ersten, erhaltenden Lehrsatz uͤber den Haufen zu wer⸗ fen Die Voͤlker moͤgen sich daher, um in Ruhe und Friede zu leben, vor den Eingebungen jener sogenannten Wider⸗ hersteller der oͤffentlichen Wohlfahrt huͤten, deren einzige Be⸗ strebung dahin geht, ihrem persoͤnlichen Interesse zu froͤhnen, und ihren Ehrgeiz zu befriedigen. Man spricht uns stets von Frei⸗ heit, aber was fuͤr Begriffe verbindet man mit diesem Worte. Ei⸗ ner der groͤßten Schriftsteller aus dem Zeitalter Ludwigs 15. und zugleich einer der eifrigsten Vertheidiger der oͤffentlichen Freiheit
haben meine unabaͤnderliche Meinung uͤber den vor⸗
Kampfplatz, von welchem alle moͤgliche Aufrufe zum Buͤrgerkriege ausgegangen sind. Einer der Redner (Hr. de Corcelles) ist sogar so weit gegangen, zu behaupten, daß wir wieder in jene Zeiten
Lehren predigen, alle religieuse Lehrsaͤtze und Feierlichkeiten ins und den Atheismus zu ihrem einzigen ee. 8 Ihr sagt, daß Ihr Ludwig XVI. lobt, weil er die Rechte seines Vol⸗ ktes anerkannt, und die Konstitution von r angenommen habe, und daß Ihr Euch nur wundert, wie der Monarch sein gegebenes Wort Was heißt das anders, als dem Verbrechen, welches jenen ungluͤcklichen Fuͤrsten seinem Volke ent⸗ Ist es erlaubt, dergleichen strafbare Mei⸗ in dieser Versammlung zu aͤußern, und seit 29 Jahren XVI. und seine Henker zu erheben, um dem Monarchen den Vorwurf zu machen, daß er
die Gesetze uͤbertreten habe, er, der als ein Opfer der Gesetze fiel,
Welches Vertrauen verdienen Maͤnner, die stets von ihrer Anhaͤnglichkeit an den Koͤnig, von ih⸗
rer Ehrerbietung fuͤr die rechtmaͤßige Thronfolge in der Familie
giebt, welches nicht zuletzt seinem