1822 / 39 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Ministers des Ueberseeischen, das Portefeuille desselben einstweilen dem Minister des Inneren, D. Altamira uͤbertragen. Wahrend der Sitzung vom 4ten, legte die große Deputation der Kortes, den Herzog del Parque an der Spitze, die Beantwor⸗ tungs⸗Adresse auf die Koͤnigliche Eroͤffnungs⸗Rede, in die Haͤnde Sr. Maj. Sie enthielt im Wesentlichen die Versicherungen der treusten Ergebenheit fuͤr Se. Maj. und der groͤßten Anhaͤnglichkeit an Vaterland und Thron, mit dem feierlichen Versprechen, keine Anstrengung scheuen zu wollen, um das Wohl des Volkes durch die, von der Verfassung vorgezeichneten Mittel, fest und auf immer zu gruͤnden. „Die Kortes“ heißt es unter andern darin „verneh⸗ men mit besonderem Wohlgefallen, daß Spaniens Verhaͤltnisse zu den auswaͤrtigen Maͤchten, einen dauerhaften Frieden versprechen, und sie haben das Vertrauen, daß derselbe durch das einzige Mit⸗ tel aufrecht erhalten werde, das ihn allein begruͤnden kann, naͤm⸗ lich: den Ramen dieser heldenmuͤthigen, freien und souverainen Nation, bei den fremden Voͤlkern in Achtung zu halten.“ . Nach Abgabe der Adresse begab sich die Deputation in den Sitzungs⸗Saal zuruͤck, und der Herzog del Parque berichtete, daß Se. Maj, die Adresse mit der Ihnen eigenen Leutseligkeit und Guͤte in Empfang genommen haͤtten. Der Praͤsident Riego bezeigte der Deputation, die Freude der Kortes uͤber den freundlichen Em⸗ pfang von Seiten Sr. Maj. 1 In der Sitzung vom 3. verlas der Finanz⸗Minister ein Pro⸗ Memoria uͤber die sinanziellen Verhaͤltnisse der Monarchie, mit dem Hinzufuͤgen, daß er fuͤr die darin enthaltenen Angaben seines Vor⸗ gaͤngers nicht haften koͤnne. Nach demselben belaufen sich die no⸗ thigen Ausgaben auf 867,592,643, die Einnahme aber nur auf 664,162,913 Realen. Mithin ergiebt sich ein Desicit von 197,828,752 RNiealen. An die Kommission fuͤr die Finanzen. Hierauf ward be⸗ schhossen, daß der Finanz⸗Minister die Rechnungen uͤber die, waͤh⸗ B u. Legislatur stattgehabten Ausgaben sofort vor⸗ egen solle. 8 88 In der Sitzung vom 6ten bemerkte der Minister des Inneren, aals Inhaber des Portefeuille der Ueberseeischen Angelegenheiten, es heiße in dem Protokolle der letzten Sitzung: der Praͤsident habe die Verlesung des Berichtes uͤber den Zustand der Finanzen ver⸗ fuͤgt, da der Minister des Ueberseeischen sich nicht anwesend be⸗ finde, um den Bericht uͤber die Angelegenheiten seines Departe⸗ ments vorzulegen Diese Abfassung des Protokolls erscheine als eeine Art Beschuldigung gegen ihn, die er ablehnen muͤsse, mit Bezug auf einen Artikel der Verfassung, der zwar bestimme, daß die Minister, gleich nach Installirung der Kortes, uͤber die Angele⸗ genheiten ihres Departements Bericht zu erstatten haͤtten, keines⸗ wegs aber die Reihefolge festsetze, in der dies von Seiten der Mini⸗ ster geschehen solle. Ein großer Theil der Versammlung beschwerte siich, daß der Minister den Kortes Gesetze vorschreiben wolle, und behauptete, daß die Bericht⸗Erstattung in der Reihefolge geschehen muͤsse, in der die Verfassung die Ministerien benenne. Drei und zweanzig Abgeordnete trugen auf Abfassung der Erklaͤrung an, daß die Kortes mit großem Mißfallen das Benehmen des Ministers in ddieser Angelegenheit bemerkt haͤtten; nur mit 60 Stimmen gegeu 688 ward der aͤußerst stuͤrmische Antrag zuruͤckgewiesen, und beschlos⸗ sen, daß die Uebersichten in der Reihefolge, wie die Verfassungs⸗ Urinnde die Minister bezeichne, vorgelegt werden sollten; bei Hin⸗ derungs⸗Gruͤnden habe der Praͤsident uͤber die zu beobachtende Ord⸗ nung zu entscheiden. b Der uͤbrige Theil der Tages⸗Sitzung war den Angelegenheiten und es wurde, auf den Antrag von nur

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der Marine gewidmet, 8 n - vier Mitglieern beschlossen, daß saͤmmtliche Verhandlungen uͤber

die letzte Anleihe vorgelegt werden sollten, um der Nation dar⸗

Uͤber die noͤthige Aufklaͤrung geben zu koͤnnen.

In Aranguez hatten oͤrtliche Eifersichteleien und nachbarlich⸗ Feindseligkeiten, bedeutende Unordnungen veranlaßt. Der Landes⸗ Heauptmann begab sich am 27. v. M. dorthin, um die Gemeinde

JFunta einzusetzen, und wo moͤglich die Eintracht zwischen den Be⸗ wohnern wieder herzustellen. Waͤhrend derselbe sich zu dem Ende iinn der Kirche befand, entspann sich unmittelbar vor der⸗

selben, eine wuͤthende Rauferei, die uͤber zwei Stunden waͤhrte. Der Landeshauptmann mußte mit Bedeckung in seine Wohnung zuruͤckgebracht werden. Derselbe befahl, daß jede der Parteien zwoͤlf Deputirte waͤhlen solle, um die Streitpunkte ihm vorzutragen. Dies hatte den gewuͤnschten Erfolg; bald war die Ruhe voͤllig wieder hergestellt, und die gegenseitige Versohnung durch ein froͤh⸗ liches Mal, unter Vorsitz des Landshauptmannes besiegelt. Am fol⸗ genden Morgen befestigte ein feterliches Hochamt und eine gehalt⸗ volle Predigt, uͤber die traurigen Folgen der Uneinigkeit, die friedli⸗ chen Gesinnungen der Gemeinde. In Bareellona herrscht wie⸗ der vollkommene Ruhe; gegen die schuldigen Haͤupter des letzten Aufruhres ist die Untersuchung bereits eingeleitet. Lissabon, 28. Febr. Am 26. d. M. wurden Se. Maj., in Errinnerung des, an diesem Tage des verflossenen Jahres zu Rio

Janeiro auf die Grundzuͤge der Verfassung geleisteten Eides, von

Deeiner Deputation der Kortes, unter festlichem Gepraͤnge und zahl⸗ treichen Artillerie⸗Salven, feierlich begruͤßt. D. Pinto de Franca, als Wortfuͤhrer der Deputation, sagte unter andern: „Sire, es ist die ganze Nation, die Eure Majestaͤt durch Uns begruͤßt, da der souveraine Kongreß, der Uns absendet, die Nation repraͤsentirt. Gluͤcklich ist der Koͤnig, der einzig wahre Koͤnig, der, wie Ew. Maj. Alles fuͤr sein Volk sethan hat, und dafuͤr Vergeltung von demselben empfaͤngt. Wir kommen nicht, um Eurer Maj. truͤge⸗ rische Worte und Schmeichel⸗Reden, Ihrer unwuͤrdig, zu bringen wir kommen, um mit Freimuͤthigkeit die Gluͤckwuͤnsche des ganzen Portugisischen Volkes beider Halbkugeln, in reiner Liebe zu Ew. Maj. Fuͤßen niederzulegen in Erinnerung des Tages, wo Eure Maje⸗. stͤt sich zum wirklichen Koͤnige machten und sich als den aufrich⸗ tigsten Vater Ihres Volkes zeigten. Die Nation erkennt in sei⸗ nem ganzen Umfange Alles, was sie Eurer Majestaͤt schuldig ist, denn Ew. Maj. haben ja an jenem denkwuͤrdigen Tage auch gern Alles das anerkennen wollen, was Sie dem Volke schuldig stad, und durch den abgelegten feierlichen Eid, Tausende

1 von Btuͤdern, die in allen vier Theilen der Welt zerstreut waren, wieder verei⸗ nigt. Bei v, . der Verfassung, die das Volk in Begriff war, zur Befestigung seiner Rechte und der Rechte des Thrones, zu entwickeln, haben Ew. Maj die groͤßte Handlung der Weisheit und Gerechtigkeit ausgeuͤbt, und mehr gethan, als alle Ihre Vor⸗ fahren, deren Namen sich als Eroberer und große Koͤnige, der

richtete vitz und Kosel nach Ratibor abgehen, und von leßzern

Vergessenheit entruͤckt haben. Jene ließen ihren Kindern,)

das Blut des Volkes erkauften Laͤnder, Ew. Maj. abe auf daß Ihre Kinder die Fruͤchte der, durch die Handen sten Feindes, der Anarchie, von dem Blute der Vorf traͤnkten Erde, in Frieden und mit einem ruhigen Ge nießen koͤnnen.“ b Se. Maj. nahmen die Deputation huldreichst auf, derten unter andern: „Meine Herrn, Ich empfange mi sonderem Wohlgefallen die, namens des Kongre es, 1 brachten Gluͤckwuͤnsche. Dieser gluͤckliche Tag, an wec Natton sich aufrichtiger Freude hingiebt, erweckt in me zen die suͤße Erinnerung an den, wo ich durch Beschn von den Kortes in Lissabon aufgestellten Verfassung, al waͤrtigkeiten vorbeugte, und die Vereinigung besiegelte, R

ortugisen aller Welttheile fuͤr immer mit einander Ich wuͤnsche Mir Gluͤck und Ihnen insbesondere zu Eintracht, die zwischen den Behoͤrden obwaltet, zu der den Gesinnungen der Repraͤsentanten des vereinigten in und zu der Weisheit und Vaterlands⸗Liebe, mit der das Werk unserer politischen Wiedergeburt leiten, unz n. Wohlfahrt und den Ruhm der Nation bis auf die spiahen ö11X“X“X“

Stück.

S .“

Breslau. Den 2. April wird zum erstenmale, die . Schnellpost uͤber Ohlau, Brieg, Schurgast, Oppen

des Montags und Freitags abends um 9 Uhr, du den 5. k. M. hieher zuruͤckkehren. Selbige hat einen hangenden bequem gebauten bedeckten Wagen, in welchem 2 jede mit 20 Pfd. Gepaͤcg, hinreichenden Raum haben, und fuͤrs Sgr. zur Kasse zahlen, autzerdem aber nichts an Tritt

Postillions oder sonst Jemandem zu geben verbunden sind Entfernung von 2 Meilen wird in eben so viel Stunden zutzeine Majestaͤt der Koͤnig haben dem in Ruhe⸗S

1 S F on-Zei

und sollte ein Reisender Ursach zu Beschwerden haben. En Stempler Busch, das Allgemeine Ehren⸗-Zeichen

solche im bemerkt werden, den jede Post] Klasse zu verleihen geruhet. 8

auf Verlangen vorlegen muß. Fuͤr die Bereithaltun 5

schungen auf den Stationen, wo Essenzeit stattfindet, in 3 Bekanntmachung

gesorgt. Saͤmmtliche Korrespondenz wird durch diese Sch die⸗ irkulation der neuen Scheidemuͤnze zu erleichtern, die

„Koͤniges Maj. haben geruhet, am 19. Maͤrz Kelbes, Inspekteur der ;sten Rheinischen Festungs⸗ on, bei Bewilligung des erbetenen Abschiedes, den Karak⸗ General⸗Major zu ertheilen.

Berlin, 26. Maͤrz. Landfracht⸗Saͤtze zu welce Angabe der Schaffner verladen worden. Breslau Rthlr.; Konitz 5 Rthlr.; Danzig 5 Rthlr.; Elbing Frankfurt a. M. 3 4 Rthlr; Frankfurt a. d. 9. Rthlr.; Hamburg (in Golde) 2 Rthlr.; Koͤnigsberg

zugleich befoͤrdert Anordnung getroffen, daß bis dahin, daß die aͤltere B 1 Pl 5 4 ; Ahrung hee gbnana Tsech eneue Muͤnze, von welcher, nach der Bestimmung des vom 30. September v. J., jedenfalls nicht mehr aus⸗ Koniglicher Kommissarius, am Schlusse der feierlichen oll, 8 den gesammten Mitglievern die vorschriftsmaͤßigen Eide , unentbehrlich geworden seyn wird, von allen oͤffentli⸗ fat ssen, bei Einzahlung und Entrichtung der Abgaben, guaͤdigsten Herrn, die General⸗Landschafts⸗Direktion schaftlichen Kredit⸗Ve eines im Großherzogthume Posen, Prlich angenommen werden wird. Die unterzeichneten 6 2 en si anlaßt, dies zur oͤffentlichen Kenntniß Verbindlichkeiten, v ihr die Voß des Koͤniges Mafeimirten sehen sich ver ßt, 5 ff 9 5 Dezember v. J. bestaͤtigrte Kredit Ordnung auflege. Dies G 9 n ir 4 ütium des Schatzes, Gluͤckwuͤnsche des Koͤniglichen Kommissartus mit großert 1 8 gez.) von Klewiz. und schritten hienaͤchst in seiner Gegenwart, degeistertn 1““ war Tafel beim Herrn Ober⸗Praͤstdenten der Provin⸗ 8 den Mitgliedern der General⸗Landschaft, und dem dirende Herr General, saͤmmtliche Herrn Genergle, mah Herrn Stabs⸗Offtziere, so wie die Herrn Praͤsidenten Oppeln. Der Leder-Fabrikant Beer sen. hat folgs an d. 1 c— . sgefrtzt: 5 ( vrhlr Kour. d z6 v 8 8 maͤchtnisse ausgesrtzt: 2) 200 Athlr. Kour. der hiesigen aris, 20. Maͤrz. In der vorgestrigen Sitzung der Elementar⸗Schule; und 100 Rthlr. Kour. zu dem hteg C11““ 8 erbauenden Krankenhause fuͤr Handwerksbursche u Justiz⸗Ministeriums fortgesetzt, und der 3te Artikel, der 8 ggaren fuͤr den Kassations⸗Hof betraf, ohne Widerspruch Gerichts⸗Hoͤfe und Tribunale ;ster Instanz, gaben der Veranlassung, uͤber die im v. J. geschehene Vermeh⸗ die Ausgaben um 59,600 Fr. erhoͤht worden, sich zu r. Manuel meinte, daß die Regierung jede Gele—

Posen, 20. Maͤrz. Der heutige Tag wird in den maͤnze voͤllig eingezogen und eingeschmolzen, und da⸗ der Herr Ober⸗Praͤsident der Provinz v. Zerboni de Spr 2. 81 8 Fi e 8 werden soll, als der Bedarf fuͤr den kleinen Verkehr men hatte, erklaͤrte derselbe, namens Sr. Majestaͤt unse ganzen und halben Silber⸗Groschen angebotene Summe lich organisirt, eingefuͤhrt, und in dem Besitze aller der M en. Berlin, Maͤrz 1822. der der General⸗Landschafts⸗Direktion erwiderten die . Br. von Lottum. erhabenen patriotischen Berufe, zur ersten Sitzunog. wesenden Adel, wohnte derselben auch Se. Excellenz delsgt ren und mehrere Mitglieder der Landes⸗Kollegien bei.. I 1 hen Pfarrkirche: 2) 200 Rthlr. Kour. der hiesigen evam 8 'skus r ETEE1“ e. Htesigen evassten⸗Kammer wurden die Diskussionen uͤber die Ausga⸗ nd und weibliche Domestiken. 8 nmen. Die auf 12,720,500 Fr. angesetzten Ausgaben Personals bei dem hiesigen Koͤniglichen Gerichts⸗Hofe, ergreife, sich durch Errichtung neuer Stellen, die Stim⸗

Luͤbeck (in Golde) 2 Rthlr.; Leipzig 1 1 ½ Rthlr.; M. „daß nur zwei von den neu ernannten Raͤthen, sich Rthlr.; Marienwerder 7 Rthlr.; Memel 10 Rtht⸗ Wene der befaͤnden. Der von 7n sich schau 5 Rthir. gschlagene Verbesserungs⸗Vorschlag wurde verworfen. ö8 it Herr de Bouville mit einem Zusatz⸗Artikel

Keöoͤnigliche Schauspiele. Ahhas Raͤthsel uͤber die Heftigkeit, mir welcher Al⸗ Donnerstag, 28. Maͤrz Im Schauspielhaushs das Departement des Siegel⸗Bewahrers angeht, schwarze Mann, Posse in 2 Abtheil. (Hr. Meaubehngegriffen worden, loͤste Gen. Sebastiani. Herr de Großherzogl. Hoftheater zu Mecklenburg⸗Strelitz: Ffolenaͤmlich schlug vor, üͤber die verlangte Summe, noch Und: Der Buͤrgermeister von Saardam oder die zwe Fr. fuͤr die EI“ mehr zu bewilligen, theils, Lustspiel in 3 Abtheil., von Roͤmer. (Hr. Maumaden Koͤnigl. Gerichts⸗Hoͤfen und den Tribunalen, den Bett.) 1 s⸗Fond, theils die Gehalte der Raͤthe, besonders der

Freitag, 29. Maͤrz. Im Opernhause: Iphigenln, zu vermehren. Der Siegel⸗Bewahrer war gegen ris, V Fre⸗ in 4 Abtheil., Musik von Snet. Bl usat⸗Artikel, daß es sehr gefaͤhrlich seyn werde, wenn Lauchery. glieder der Kammer sich das Recht anmaßen wollten, dorzuschlagen, um die Ausgaben des Budget zu vermeh⸗ (Gen. Söbastiani hingegen, unterstuͤtzte den Vorschlag, , daß er fuͤglich ausgefuͤhrt werden koͤnne, ohne dem zur Last zu fallen; man brauche nur diese 200,000 Fr. Kasse des Siegel⸗Bewahrers zu nehmen, in welcher r fuͤr die Ausfertigungen (la caisse du sceau des I. Jssen, von welchen dieser Niemand Rechnung abgelegt 8 1 e, . deren Vereinnahmung durch kein Gesetz sanktlonirt 6 S.W stürmisch, Soraser Siegel⸗Bewahrer widerlegte diesen boshaften Vor⸗ 8 . S. W. strüb, Regen, sugst der Versicherung, daß sein Vorgaͤnger dem Koͤnige,

Meteorologische Beobachtunge Barometer Therm. Hygr. Wind.] Witttern 25. Maͤrz. A. 270 g 750 S. W. Wd. tr. Reg, En

ungestümer R 26. Maͤrz 413n 25*

27. Maͤrz.

Gedruckt bei Hayn.

W. strüb, dunstig, Einzi 1 b 1

1 m zigen, der hieruͤber Rechenschaft verlangen koͤnne,

90+ S. W.tüb, gelinde gelegt habe, und daß uͤbrigens die, in diese Kasse Redaktzn Summen nur unbedeutend, und zu der vorgeschla⸗ ßestimmung unzureichend seyen; mehrere Glieder der

Kammer, welchen er, mit Erlaubniß des Koͤniges, die Rech⸗ nungen vorgelegt habe, koͤnnten dies bezeugen. Gegen den Willen der Linken, welche sich sehr heftig aussprach, wurden die desfalsigen Verhandlungen geschlossen, der Verbesserungs⸗ Zusatz verworfen, und dieser, so wie alle uͤbrige Artikel, das Justiz⸗Ministerium betreffend, ohne weitere Diskussion an⸗ genommen.

Hierauf ging man zu den Ausgaben fuͤr das Ministerium der auswaͤrtigen Angelegenheiten uͤber, fuͤr welches 17,904,500 Fr. angesetzt waren. Die hiezu ernannte Kommission hatte eine Verminderung von 20,000 Fr. vorgeschlagen. Hr. Bignon wollte eine Herabsetzung von 50,000 Fr., kritisirte das Benehmen der vorigen Minister, in Hinsicht der auswaͤrtigen Berhaͤltnisse, mit vieler Strenge, und aͤußerte, da er selbst

laͤngere Zeit Diplomat gewesen, nur das Vergangene, nicht die Zukunft hier öͤffentlich beruͤhren zu wollen. Er sagte, daß man das vorige Ministerium fuͤr ein Russisches gehalten, das jetzige aber als ein Englisches betrachte. Hefliges Murren. Er wolle zwar gern glauben, daß die Minister des Koͤniges von Frankreich, ein Franzoͤsisches Ministerium bildeten (eine Stimme zur Rechten: Ja! ja! ein Franzoͤsisches! der Sie⸗ gel⸗Bewahrer: Nur ein Franzoͤsisches!); es waͤre aber auch fuͤr Frankreich sehr entehrend, wenn dieser Vorwurf gegruͤndet waͤre.

den Kammern zu sichern; Hr. Bonnet bewieß indessen

(Das vorige Ministerium, als ein Russisches, haͤtte Ita⸗ lien geopfert, so wie das jetzige, als ein Englifches, Griechen⸗ land unterjochen lassen werde. Er tadelte nun das Benehmen der vorigen Minister bei den Vorfaͤllen in Italien, wo er die von Frankreich hiebei beobachtete Neutralitaͤt, als die schlech⸗ teste aller Maßregeln schilderte, indem in der Politik jede Maßregel, welche Schwaͤche und Mangel an Energie zeige, allemal verderblich sey. Auch die feste Beharrlichkeit der Mi⸗ nister, mit St. Domingo und dem independenten Spanischen Amerika in keine Handels⸗Verbindungen treten zu wollen, ta⸗ delte er, als ein dem Handel Frankreichs hoͤchst nachtheiliges Benehmen. Dieser Rede wurde der Druck nicht versagt, und die Sitzung geschlossen.

In der gestrigen Sitzung nahm Hr. de Bonnald das Wort zu Vertheidigung der Minister, uͤber ihr Betragen, in Ruͤcksicht der auswaͤrtigen Angelegenheiten, und sagte unter anderen: Kaum aus den traurigen Verhaͤltnissen herausgetre⸗ ten, in die uns thoͤrichte Hoffnungen und unbaͤndiger Ehrgeiz versetzt hatten, fuͤhlten wir nur das Druͤckende einer ungeheu⸗ ren Schulden⸗Last, das Einzige, was uns aus jenen Zeiten blieb: koͤnnen wir es nun den Ministern verdenken, daß sie, bei die⸗ sem Zustande der Dinge, an den Angelegenheiten Neapels kei⸗ nen besonderen Antheil nahmen? Sollten wir unsere Jugend mit den pestartigen Karbonari, und unseren Muth, mit ihrer elenden Feigheit verbruͤdern? oder sollten wir mit den Waffen in der Hand, dem Koͤnige von Neapel gegen seine verirrten Unterthanen beistehen? Unsere Verhaͤltnisse zu Italien sind ganz von den Verhaͤltnissen Oestreichs verschieden. Oestreich mußte, seine Staaten im Auge, eine bewaffnete Vermittlung aufstellen; uns gnuͤgten friedliche Unterhandlungen, denn wir waren vom Schauplatze fern, und wußten von der Besorgnis nichts, die Oestreichs Schritte bestimmte.

Unsere Verhaͤltnisse mit den Tuͤrken, unserem Handel vor⸗ theihaft, mußten unserer Politik laͤstig werden. Einem Volke, was bis zu diesem Puͤnkte gesunken, keiner Kultur faͤ⸗ hig ist, und das sich nicht selbst mehr vertheidigen kann, ist nicht mehr zu helfen, ohne sich selbst zu kompromittiren. Wenn das Tuͤrkische Reich auch seine Graͤnzen aͤndert, so werden die un⸗ srigen dadurch nicht verruͤckt. Diese nur wollen wir behaupten; sie sind hinreichend, um uns in der Polilik einen festen eh⸗

renvollen Standpunkt zu sichern. Die Sorge fuͤr den Han⸗ del, wollen wir dem Geiste und der Betriebsamkeit unserer Kaufleute uͤberlassen. Der geehrte Redner (Hr. Bignon) will, daß man mit den Schwarzen von St. Domingo Unterhand⸗ lungen anknuͤpfe, und stellt hiebei das Beispiel Englands gegen die von diesen abgerissenen Vereinigten Staaten, auf. Ich glaube, daß sich die Vereinigten Staaten durch diefe Zu⸗ sammenstellung nicht sehr geschmeichelt fuͤhlen werden, und daß es unter der Wuͤrde der Regierung sey, Verbindungen mit St. Domingo anzuknuͤpfen und hiedurch dem Rechte auf diese Insel zu entsagen.

Die Rede, die der General Foy hierauf hielt, und die er

ganz mit seiner gewohnten Heftigkeit vortrug, wurde mehrmals

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