1822 / 39 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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letztgenannten Anstalten, sich nicht gegenseitig ausschließen, viel⸗ mehr sich bedingen und unterstuͤtzen, und daß, wenn man beide von einander trennte, die eine, blos eine mechanische, die andre, blos eine normale werden wuͤrde. Wie in der Gelehrten⸗Schule die ideale und rein⸗wissenschaftliche Bildung, so soll in der Buͤrger⸗ Schule, die reale Richtung und der kuͤnstlerische Bildungstrieb ge⸗ pflegt, und alles dasjenige erlernt werden, wodurch das aͤußere Leben eine hoͤhere, veredelte und sittliche Gestalt gewinnen, kann. Dahin zaͤhlt Hr. Spilleke, Naturkunde, Mathematik, Unterrscht in der Mutter⸗Sprache, im Franzoͤsischen und Englischen, Kunde des n Geographie, Bildung des Sinnes fuͤr die Form und eligton.

Hr. Prof. Kbpke ertheilt im diesjaͤhrigen Pruͤfungs Programm eine kurze historisch⸗detaillirte Notiz uͤber die Einrichtung des Ber⸗ linisch⸗Koͤlnischen Gymnasiums, welche Eltern und Angehoͤrige, die

ihre Pflegbefohlnen diesem Institut anvertrauen wollen, nicht ohne

Interesse lesen werden.

Bonn, 21. Maͤrz. Die hiesige Stadt, hat der 8ten Kom⸗ pagnie des Bruͤhler Landwehr⸗Bataillons, 220 Stuͤck meistens noch neue Saͤbel mit Bandelieren, zum Geschenk gemacht. Diese Sabel ruͤhren von der ehemaligen Buͤrger⸗Miliz her. Der vor⸗ malige Scholaster des hiesigen Muͤnster⸗Stiftes, Kerich, hat den Armen hiesiger Stadt 400 Rthlr., und der Haupt⸗Pfarrkirche St. Martin 300 Rthlr. vermacht.

Rathenow, 23. Maͤrz. Am 7. Januar d. J. erlitt der West⸗ Havellaͤndische Kreis einen empfindlichen Verlust durch den Tod eines seiner wüͤrdigsten Bewohner, des Nittmeisters v. Briest auf Nennhausen. Derselbe hatte eine lange Reihe von Jahren dem Kreise, als Kreis⸗Deputirter mit der groͤßten Uneigennuͤtzigkeit sehr wesentliche Dienste geleistet. Gluͤhender Patriotismus, treue An⸗ haͤnglichkeit an seinen Landes⸗Herrn und eine unerschuͤtterliche Rechtlichkeit leiteten den Verstorbenen in allen seinen Geschaͤften und sein Andenken wird in dem Herzen der Staͤnde des Kreises unausloͤschlich seyhn.

Landwirthschaftliche Berichte aus dem Inneren des Reiches vom Ende Februar.

. I. Ost⸗ und Westpreußen.

Die Saaten stehen gut; in niedrigen Gegenden duͤrften sie in⸗ dessen etwas gelitten haben. II. Brandenburg.

Wenn die Wintersaeten gleich hbin und wieder an Farbe ver⸗ loren haben, so sind ihre Wurzeln doch unbeschaͤdigt geblieben. Die Landwirthe haben an Winterfutter gespart, da das Wetter das Austreiben der Schafheerden unausgesetzt gestattete.

III. Pommern.

Stralsund. Die Wintersaat hat bis jetzt durch die gelinde und nasse Witterung im Ganzen noch keinen Nachtheil gelitten, nur faͤngt hin und wieder der Roggen an zu faulen.

Breslau. Im Allgemeinen essben sich die Saaten in gu⸗ tem Zustande, im Nimptscher Kr. schienen sie jedoch gelitten zu haben, und im Habelschwerdter befuͤrchtete man, daß Vieles werde umgeackert werden muͤssen. Auch vermuthen Landwirthe im Ge⸗ birge, der Mangel an Schnee, werde einen geringen Heuschlag zur Folge haben. Uebrigens sind die Aecker fast durchgehens schon jetzt in dem Zustande, daß sie haben zur Sommersaat gepfluͤgt und zubereitet werden koͤnnen.

Liegnitz. Die Saaten stehen vortrefflich, und bei der Feld⸗ und Garten⸗Bestellung herrscht Thaͤtigkeit. 8

Oppeln. In denjenigen Gegenden, wo die Grund⸗Eigen⸗ thuͤmer den ganzen Ertrag der schlecht ausgefallenen vorjahrigen Ernte zur Wintersaat haben verwenden muͤssen, steht die Sgat entweder duͤrftig, oder ist gar nicht aufgegangen, theils weil das Getraide im vorigen Jahre nicht seine voͤllige Reife erlangt hat, theils weil viel Pslanzen P die Naͤsse ausgefault sind.

8 Posen.

Posen. Die Saaten haben ein frisches kraͤftiges Ansehen.

6 VI. Sachsen.

Magdeburg. Die Felder gewaͤhren uͤberall einen viel ver⸗ sprechenden Anblick. 8

Merseburg. Im Zeitzer Kr. klagt man uͤber Schnecken⸗ und Maäusefras. In der letzten Haͤlfte des Monates ist in meh⸗ reren Weinbergen bei Naumburg, mit dem Raͤumen und Beschnei den der Weinstoͤcke der Anfang gemacht worden; dies soll nach der Versicherung der aͤltesten Leute, seit hundert Jahren im Monat Februar nicht der Fall gewesen seyn.

VII. Westphalen.

Muͤnster. Schon am 9. bemerkte man wachstragende Bie⸗ nen; viel fruͤher als gewoͤhnlich zeigten sich die Kiebitze schon um die Mitte des Monates; die Wald⸗ und Wasserschnepfen haben hier üͤberwintert. Dem Gedeihen der Saaten war die Witterung im Ganzen foͤrderlich; nachtheilig nur durch einige Nachtfroste in nie⸗ drigen sehr nassen Aeckern. An manchen Stellen hat der Roggen schon angefangen zu sprossen, der Waitzen ist an vielen Orten, vornehmlich wol durch Schneckenfraß, ganz vom Lande verschwun⸗ den, und wird durch eine andere Besaamung ersetzt werden muͤs⸗ sen. In Folge des gelinden Wetters zeigt sich auf den Aeckern Unkraut in Fatgn;

7IIII. Juͤlich, Kleve, Berg.

Duͤsseldorf. Die Fruͤchte jeder Art stehen uͤppig in den Feldern; der Winter⸗Rapssaamen beginnt schon, sich in Bluͤthe zu setzen. In den Feldern bei Duͤlken hat man (vor dem 24. Febr.) bereits Gersten⸗Aehren, und bei Kempen beinahe reife Sommer⸗ Rapssaamen⸗Stauden.

Koͤln. Die Winterfruͤchte stehen im Ganzen gut, hin und wieder zeigt sich schon Bluͤte am Ruͤbsaamen; man steckt bereits

Aachen. Die Wintersaat ist ungewohnlich empor gekommen und verspricht gute Aussichten, der Ruͤbsaamen steht hin und wieder in voller Bluͤte.

Trier. Fast uͤberall stehen die Wintersaaten gut.

Kuͤnstler⸗Reisen im Maͤrz 1822.

„Die Herrn Gebruͤder Bohrer in Berlin. Die Claudel und Desmares in Petersburg; Drouet Escudero und Fuͤrstenau in Breslau; Genast in

Geöruͤder Gug el in Christiania; Kunst in Leipzig; Kijow; Marcou in Petersburg; Meaubert in Berlin;“ Bremen; Romberg in Wien, Lemberg und Warschau. 2 und Sohn in Frankfurt und Kassel; Siboni in Berlin. 2 Hamburg; Walter in Berlin; v. Weber in Wien; Wägll und Krefeld; Wolff in Leipzig; Wurm in Leipzig und Mäuuu v. Zahlhaas in Bremen. Mad. Bender in Petersburg] in Shefsield; Roͤckel in Bremen; Sessi in Prag: Wol⸗ zig. Dlle. Boͤhler in Stuttgart; Canzi in Kassel; Fa sel; Kainz in Bremen; Maas in Dresden; Sibonj burg. Die Familie Ferrari in Lippstadt; Lithan. der

Wechsel⸗ und Geld⸗Kourste

Hamburg, 26. Maͤrz. Amsterdam k. S. Mon. 106 ½ pCt. mit †⅞l besser zu lassen. London Schill. Den., 2 Mon. 36 Schill. 442 Den., n. besser Briefe und Geld. Paris 2 Mon. 26 ½¶ Sch Bordeaux 2 Mon. 26 ¾ Schill. Kopenhagen pCt. Breslau 6 Wochen 40 Schill., 2 Mon Kours zu lassen. Wien in effectiv 6 Wochen 2 Mon. zum not. Kours zu haben. Prag in Wochen 147 pCt., 2 Mon. zum not. Kours zu Augsburg 6 Wochen 147 ½¼ v„Ct., Frankfurt 6 Wn pCt. 2 Mon. zum not Koars Geld. Leipzig z.B pCt., St. Petersburg 2 Mon. 8 8 Schill. Geh.

Louisd'or 11 Mrk. 3 ¾ Schill. zu haben und Holl. Dukaten, neue fehlen. Gold al ma Schill. zu haben und zu lassen. Daͤn. Grob Kom pCt. Hamb. Grob Kourant 125 ½ pCt. fe 27 Mrk. 10 ¾˖ Schill. zu haben. Silber in S⸗ 5 G. à 14 L. 9 G. 27 Mrk. 10 Schill., Preufische 2) Mrk. 4 Schill. zu lassen.

Preuß. Praͤmienscheine à 193 Mrk. Bko. zu zu lassen.

Preuß. Englische Anleihe z. C. von 37 Schf 6787 pCt. Geld und Briefe.

Norwegische Anleihe à 5 pCt., à 84 ½ pC 84 pCi. Geld.

Daͤnische Anleihe erste Abtheilung à 6 pCt. Zin pCt., desgl. 5 pCig. von 3000 Mrk. 83 ¾. 84 pC. desgl. 82½ 85 pCt. vieles umgesetzt.

Oestr. Anleihe das Loos von 100 Fl. pr. kon pr. Dec. 115 116 Fl.; Metalliques pr. kontant Fl., auf 3 Mon. Zeit 75½. 75 ¾ Fl. Briefe und G

Berlin, 29. Maͤrz. London 3 Mon. war Rthl. ¾ Gr., und auf Zeit intl. 2 Movn. fir 2 offerirt. Hamburg 2 Mon. à 153 pCt., kurz Kx Amsterdam 2 Mon. à 144 ½ pCr., Paris? 84 v⅞ pCt. Augsburg 2 Mon. à 105 pCt.,

a. M. 2 Mon. à 104 ½ pCt., Wien in 20 Xr. 105 ½ „Ct. St. Petersburg 3 Wochen dato i zu haben jedoch ohne Verwendung. Diskonto 3 und Mangel an Briefen Friedrichd'or 115 p0 114 ½ pCt. Geld. Preußische Praͤmien⸗Staats⸗Sc ne 99 ½ Briefe, 99 ½ Geld. Staats⸗Schuld⸗Schenn Briefe, 70 ¾ pCt. Geld. Engl. Anleihe 92 ¾ . 92 Geld. Norwegische Anl. z. Kourse 150 à kaͤufer 86 à ½ pCt. Geld. Oestr. 5 pCtg. D. pr. Kassa à 79 ½ pCt. Briefe, 79 ½ pCt. Geld; auf 1 Mon. fix 79½ Briefe 79 ¾ Geld. Oestr. Anl. à 100 Fl. pr. ult. December à 119 ½ pCt. offerirt.

Koͤnigliche Schauspiel

Sonnabend, 30. Maͤrz. Im Opernhause: Ip Tauris, große Oper in 4 Abtheil. Musik von Glut von Lauchery.

Sonntag, 31 Maͤrz. Im Opernhause: Das Traum, Schausp. in 5 Abtheil., von Calderon, t Bearbeitung.

Im Schauspielhause. Zum erstenmale: André† 1 Aufzuge, nach dem Franzoͤsischen, frei bearbeitet vo Hierauf: Staberl's Hochzeit, Posse in 3 Abtheilung Baͤuerle. (Hr. Walter, vom Großherzoglichen Ho Karlsruhe: Staberl.) 1

Montag, 1. April. Im Opernhause: Die Ve⸗ sches Drama in 3 Abtheil. Musik von Spontini von Telle. (Hr. Siboni, erster Koͤnigl. Daͤnis“ 9 Saͤnger, Direktor der Vokal⸗Musik und d Instituts zu Kopenhagen: den Licinius.

Meteorologische Beobac, Barometer Therm. Hygr.) Wind. A. 280 4 ½76 +†˖ 683°0 S. W. sternklar, gei F. 28° 3 ½5° +† 339 S. W. S Sch, Wol M. 28° 34 14°+† 372 S. W. hell, Wind,

S. W. hell, wolkis 1 V Mond, no F. 28° 87° S. W. viel Regen,

b S. W. S. Plicke/Re

(A. 28° 2 [10°ꝗ† 6609