Kajiser schickte sogleich Kouriere nach Tunis, Tripolis und Al⸗
fen muͤssen, die an den fruͤberen aufruͤhrischen Scenen Antheil
24 442 hat durch Vermitrelung seines Freundes Salabi Bichor, die Kai⸗ serl. Vollmacht erhalten, mit allen in Europa wohnenden Marok⸗ fanischen Unterthanen zu korrespondiren. Am 29. reiste der Tuͤrkische Ambassadeur, nebst dem Pascha von Aegypten, den beiden Kaiserl Prinzen Muley Abd Laudel und Muley el Hussey, den beiden Statthaltern Muhamed Mahul und Abd Rachman Medinah und zweien Israelitischen Staats⸗Sekre⸗ tairs von hter ab. Die Reise geht erst nach Aegypten und als⸗ dann nach Konstantinopel.
Die beiden Prinzen, nebst Gefolge, werden nach Norden reisen und erst dort weiteren Befehlen entgegen sehen. Der Ambassa⸗ deur und der Pascha von Aegypten erhielten ansehnliche Geschenke, und dem Salabi Bichor verehrte der Kaiser eine mit Brillanten besetzte Dose; ein Geschenk des Koͤniges von Frankreich im Jahre 1757, dessen Werth auf 10,000 Piaster angeschlagen wird. Der
gier in aller Eile ab, um die von seinem verstorbenen Vater Sydt Mahomed gemachten Traktaten binnen 4 Wochen zu erneuern. — Der Kaiser wird diesen Sommer in Mogadore zubringen.
Die Statthalter Mahomed Mahzor und Maknim haben Be⸗ fehl erhalten, anzuzeigen, daß die Bewohner von Marokko, Mo⸗ gadore, Sale Rabut und Tetuan nach Europa reisen duͤrfen, und daß jede Stadt eine Gesellschaft zum Handel nach Europa bilden koͤnne, die ein Kapital von 4 Millionen Ptaster zusammenbringe. Die Bedingungen sind folgende: Von den aus benannten Staͤdten rei⸗ senden Kaufleuten, duͤr nur aus jeder Stadt 5 Israelitische nach Europa reisen; von den uͤbrigen Kaufleuten kann aus jeder Stadt nur die Haͤlfte sich entfernen, waͤhrend die andere im Lande bleibt; die Reise ist nur mit Englischen, Schwedischen und Daͤnischen Schiffen erlaubt. Die Gelder werden remittirt nach Kadix an die Hesren Finhe de Ne e 28 8 Komp. und Falk und Komp.,
e Herrn Torlades und Komp. dese res Rocher. Komp. und an die Herrn Es wird jess
in Mogadore und Aga ine- die uͤber 4 Milli . gadir eine Festung angelegt,
nen kostet, welche Summe Diejenigen herbeischaf⸗
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els und der
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genommen. Sie ist bl
ur Haupt⸗Anlage des Ha Korsaren bestimmt. 4. inpt⸗Amluge des Hand
3 Berlin, 7. April. Die Geistlichkeit der Superi . e perintenden⸗ tur Strausberg, zu welcher die Gemeinden Strausberg, Giels⸗ dorf, Wilkendorf, Alt⸗Landsberg, Wegendorf, Hirschfelde, Buch⸗ holz, Wiesenthal, Werder, Garzau, Zinndorf, Kagel, Kien⸗ baum, Herzfelde, Hennickendorf, Rehfelde, Lichtenow, Petersha⸗ gen, Ragersdorf, Ruͤdersdorf, Taßdorf, Woltersdorf, Praͤdikow, Grunow, Hohenstein, Ruhlsdorf, Proͤtzel, Sternebeck, Biesow u. Moͤlsikendorf gehoͤren, hat durch ihren Vorstand, den Super⸗ intendenten Mann, Seiner Majestaͤt den Wunsch vorgetragen, die neuerdings fuͤr die Koͤnigliche Armee und die Hof⸗ und Domkirche zu Berlin verordnete Agende bei sich einzufuͤhren. Allerhoͤchstdieselben haben diesen Antrag nicht allein genehmigt und die von der Geistlichkeit in der eingesandten Verhandlung geaͤußerten echt christlichen Gesinnungen wohlgefaͤllig anerkannt, sondern auch den Geistlichen sowol als den Gemeinden Aller⸗ hoͤchstihre Zufriedenheit zu erkennen gegeben.
— In Nummer 15. des Rheinisch⸗Westphaͤlischen Anzeigers, werden die Geschwornen der, im Monat Januar zu Kleve gehal⸗ tenen Assisen Sitzung, in zwei Aufsaͤtzen deshalb angegriffen, weil sie Angeklagte, welche eines Mordes beschuldiget waren, und nach der Meinung der beiden Kritiker haͤtten verurtheilt werden muͤs⸗ sen, freigesprochen haben. 1
Mag immerhin dies die Ueberzeugung der Kritiker und auch anderer Anwesenden, bei der Assisen⸗Sitzung gewesen seyn: die Verschiedenheit der Ansichten entscheidet hier nichts; sonst waͤre in den Spruch⸗Kollegien die abweichende Meinung der Minoritaͤt jederzeit ein gerechter Tadel des, von der Majoritaͤt beschlossenen Urtheils. Dies gilt als formelle Wahrheit, und muß dafuͤr so lange anerkannt werden, als nicht ein Irrthum der Urtheilenden uͤber⸗ zeugend nachgewiesen ist.
Das naͤmliche gilt von den Ausspruͤchen der Geschwornen; denn auch sie sind durch das Gesetz berufene Richter der That, welche in öffentlicher feierlicher Sitzung geschworen haben, nach ihrem Gewissen und ihrer innigsten Ueberzeugung zu richten.
Wo ist aber der Beweis, daß die Geschwornen sich geirrt haben? daß die Angeklagten, welche sie freigesprochen haben, haͤt⸗ ten verurtheilt werden muͤssen? Keiner der Kritiker hat ihn gelte⸗ fert, und vermag ihn auch nicht zu liefern; denn koͤnnten sie auch
die Verhandlungen vor dem Assisen⸗Hofe zu Aachen, welche das Urtheil der Geschwornen gebildet haben, in lebendiger Anschauung vor das große Publikum bringen, welchem sie den Tadel jenes Ur⸗ theiles vorlegen; so wuͤrden sie nur das bewirken, daß nun ein jeder nach seiner Ansicht eine Meinung fassen koͤnnte. Der Be⸗ weis der objektiven Falschheit des Ausspruches der Geschwornen waͤre dadurch noch nicht gefuͤhret, und laͤßt sich auch nicht fuͤhren, weil das Wahrhalten von Thatsachen auf individuellem Glauben und subjektiver Ueberzeugung beruhet, was sich nicht demonstriren laͤßt. Eben deshalb ist die Stimmen⸗Wehrheit eingefuͤhrt, wo⸗ durch das Urtheil gefunden und die subjektive Wahrheit festgestellt
wird. Die Geschwornen haben nur nach ihrer Ueberzeugung und
Spolche gehaltlose Kritiken sind ohne alle Werth; si nur Tadel⸗S ucht und e1 ans ⸗ 8 Spruͤchen gebuͤhrt.- Auch haben Dieienigen, welche du und Pflicht zur stengsten Aufmerksamkeit auf die Verhan und demnaͤchst zur Entscheidung berufen sind, mehr die thung einer richtigen und gewissenhaften Beurtheilun als muͤßtge und willkuͤrlich anwesende Zuschauer und 389 ren leichtes Absprechen keine Folgen hat, und welche vselle
anders urtheilen werden, wenn sie selbst auf dem Richt sitzen, und uͤber Freiheit, Leben und T 2 schetzen haben. b vchnnehheeieehiüten. Soöofern die Kritiker endlich gegen freispreche ihren nackten Tadel gerichtet baten, S e . S.. 1 in einem bekannten on alte Krimina fstellte ) en aufstellten, milde und mo daß es besser sey, wenn hundert Schuldige absolvirt wen wenn ein einziger Unschuldiger verurtheilt wird. I Wenn die Geschwornen mit ihrer Ueberzeugung von we der Angeklagten nicht im Reinen sind, wer vermag ed tadeln, daß sie das Nicht Schuldig aussprechen! M. es vielmehr ehren und schaͤtzen, wenn Richter, die uͤber Le engasecbe tuet Ehre zu “ haben, nicht so gen ; en sind, als die beiden unberuf⸗ Kritiker scen scheinen 2 i nberufenen Kritiker es Senshurg (Reg. Bez. Gumbinnen), 25. Maͤrz. sige Stadt, die aͤlteste im Litthauischen Regierungs⸗Bereit bis jetzt nur wenig massive Haͤuser. Die meisten waren oder in Fachwerk, und viele davon noch dieselben, welche roßen Brande am 24. Jun. 1698, der die Stadt gaͤnzlie cherte, erbaut wurden. Diesem Umstande ist es hauptsaͤchlich zuschreiben, daß das gestern in der Nacht, in den mitten Stadt befindlichen Hinter⸗Gebaͤuden der Kaufleute Ade Sych, ausgebrochene Feuer, trotz aller Anstrengungen, von befindlichen 228 Feuerstellen, 46 Wohnhaͤuser, 70 Scheu Stallgebaͤude und 2 Speicher, binnen wenigen Stunden! legte. Das Ungluͤch der abgebrannten zahlreichen Familien ermeßlich. Viele haben Alles verloren. Die meisten Hat thuͤmer muͤssen, wenn sie nicht außerordentliche Unterstuͤt halten, die Hoffnung aufgeben, je wieder aufbauen zu koͤng sie nur mit ein Paar Hundert Rthlrn., einige mit 50 Rthl
um so dringenderen Gefahr befand, als der heftige Stumn aus Westen wuͤthete, die Gewalt des Feuers, nach alln tungen hin unterstuͤtzte, zeichneten sich der AUmtmann Sy
Sehesten, Häauptmann v. Winterfeld zu Bredienen, Gut Schulz zu Muͤhlenthal, Landgeschworne Wendeborn aus Ee Landgeschworne Werner aus Mutowen und mehrere Na welche mit ihren Leuten rasch herbeieilten, durch lobens Thaͤtigkeit aus.
Heamburg, 5. April. Wegen des heutigen sind keine Kourse notirt worden, aber doch wie folgt v denes gewechselt. Amsterdam 2 Mon. 106 ½4 Geld. — 2 Mon. 36 ¾ mehr Briefe als Geld. — Paris 2 Mon Schill. gut zu lassen. Breslau 2 Mon. 41 Schl begehrt. — Wien in effectiv 2 Mon. à 146 ¾ und An 2 Mon. à 247¼ sehr begehrt. Frankfurt a. M. 2 146 ⅞ still. — Louisd'or 11 Mrk. 3 ¾ Schill. zu lass Preuß. Proͤmien⸗Scheine 192 ½ Mrk. Briefe, 192 Mrk — Preuß. Engl. Anl 86 ¾ Briefe, 86 ⅞ Geld. — Nor Anl. à 85 Briefe, 384 ½ pCt. Geld. b
8 5
—
“ Königliche Schauspiele. Dienstag, 9. April. Im Schauspiel⸗Hause: Das Maͤdchen, oder Haß ge, von Th. Koͤrner. Musik von J. P. Schmidt. ( der: Fernando.) Hierauf: Adagio und Polonaise fuͤr gesetzt von Baͤrmann, geblasen vom Koͤnigl. Kammer⸗ errn Eichbaum. Und: Der Diener zweier Herrn, 12 Abtheilungen. (Hr. Karl Unzelmann, vom Koͤnigl chen Hoftheater zu Dresden: Truffaldino.) Mittwoch, 10. April. Im Opern⸗Hause: André, in 1⸗Aufzuge, nach dem Franzoͤsischen des Caignez, fr beitet von K. Blum. Hierauf: Aline, Koͤnigin von Geo großes Ballet in 3 Abtheilungen, von Aumer. Musik Blum. Fuͤr das Koͤnigl. Schauspiel eingerichtet vom Solo⸗Taͤnzer Herrn Hoguet.
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5. April. 6. April.
einer gar nur mit r2 Rthlrn. versichert stehen. — Bei den hungen, den uͤbrxigen Theil der Stadt zu rerten, der sich b
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aß und Liebe; lyrisches Drama in 1†
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z dem Haag. JIJ. KK. HH. die Sohn, und Friedrich, Neffe Sr. Maj. , sind 22 ee. hier eingetroffen, riedrich K. H. abgestiegen⸗
. Am 29. Maͤrz ist der Prinz Johann K. H., zer Reise aus Italien, nach einer sechsmonatlichen Ab⸗ st, wieder hier eingetroffen.
Im 1. April an geht ein bedeckter, Post⸗Wagen, woͤchentlich zweimal, ind von Leipzig nach Magdeburg, und macht diese Keilen) in 22 Stunden. 0 P en freigegeben; fuͤr die Meile werden 6 Ge. bezahlt.
er Graf von Hohenthal Doͤlkau, hat die Stadt Lauen⸗ der Boͤhmischen Granze, sammt Zubehoͤr, fuͤr 170,000 arlsruhe, 26. Mäaͤrz. Die Badische Staͤnde⸗Versamm⸗ ard heute von dem Großherzoge K. H., in Person fei⸗ eroͤfnet, ganz in Gemaͤßyeit des dieserhalb erschle⸗
Prinzen Wilhelm des Koͤniges von und bei dem
halb in Federn han⸗ Sonntags und Mitt⸗ Tour
ersonen, und dem diplomatis auf den Tribunen bei.
chen Korps b Der Großherzog hielt mit u. Gefuͤhl die sub A. untenbesindliche Rede. Darnach er⸗ die Vereidung der neu⸗eintretenden Mitglieder. Nachdem, reudigem Vivat⸗Rufe der ganzen Versammlung be⸗ n Abtreten des Großherzogs, legte der Staats⸗Minister stett, der Versammlung, in der gleichfalls unten sub B. ben Rede, den Zustand des Landes, und den Haupt⸗In⸗ der, den Staͤnden demnaͤchst vorzulegenden Gesetz⸗ irfe vor. den Kammern. Wenn saͤmmtliche Berathungs⸗Ge⸗ de abgemacht werden sollen, so koͤnnte sich die gegen⸗ e Versammlung wol bis tief in den Sommer hinzie⸗ Rach allen bisherigen Anzeigen scheint ein sehr guter der des wahren Patriotismus, der unbefangenen ruhi⸗ uüͤfung, Maͤßigung und Liebe zur Ordnung und Eintracht, schend zu seyn. Die zweite Kammer wird, der Konsti⸗ gemaͤß, morgen aus ihrer Mitte 3 Kandidaten erwaͤh⸗ n denen der Groß⸗Herzog ihren Praͤsidenten ernennt.
Sdle Herrn und liebe Freunde! im zweitenmal eroͤffne ich
g lieben getreuen Volkes, durchdrungen von der beruhi⸗ neberzeugung, daß die Anordnungen, welche Ich seit dem . sicherste Buͤrgschaft lei⸗ erden, daß das Wohl des Vaterlandes fortwaͤhrend Mein ein⸗ Wehmuth weilt Mein Blick auf der Unser gesegnetes Land noch immer welche sie veranlassen, liegen lei⸗ ßer dem Kreise menschlicher Berechnungen. Indessen duͤrfen it Zuversicht hoffen, daß es damit, wenn auch langsam, den⸗ In Tag zu Tag hesser werden muß. — Lassen Sie Uns einst⸗ die mitten unter den Stuüͤr⸗ teutschen Vaterlande, Baden, eine Ruhe goͤnnt, um die Uns Millio⸗ Wir die Moͤglichkeit verdanken, Uns mit änden beschaͤftigen zu koͤnnen, die, nur im Frieden gedei⸗ Uns eine erfreulichere Zukunft versprechen. — Ich habe ver⸗ Beziehung theils — Sie werden daraus erse⸗ belche Schritte Ich habe thun lassen, damit der Sen lmn ie no seine freie Bewegung und Ausdehnung hemmen. Die Ver⸗ so wie die bei der Central⸗Schiffahrts⸗ Auch im In⸗ des Landes ist es Uns endlich gelungen, durch Auffindung unentbehrlichen Produktes, das bis jetzt Uns nur das Ausland edeutende Summen fuͤr die Zukunft zu ersparen, und einem nden Beduͤrfnisse durch ein Erzeugniß des vaterlaͤndischen — Nichts wird unversucht gelassen, was die
haäbe, Ihnen die Bestreben ist. — Mit
einen Noth, die auch Allein die Verhaͤltnisse,
der guͤtigen Vorsehung danken, ner heftig bewegten Zeit Unserem
neiden, und der
daß Ihnen vorgelegt werde, was in dieser geschehen, theils eingeleitet ist. en der Bundes⸗Staaten, der Fesseln entledigt werde,
ngen in Darmstadt, ssion in Maynz, liefern die Belege dazu.
z zu gnuͤgen.
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Reisenden sind 3 Pfd. mit⸗
rogramms. Der ganze Hof, mit andern anwesenden wohnte der Feler⸗
Morgen beginnen die gewoͤhnlichen Sitzungen V
heute die Versammlung der Staͤnde
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Absichten erhabenen
Svyvannung verschwand allmaͤlig;
zu wollen, zu dessen Fortsetzung
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Ich Ihnen werde vorlegen lassen, die erfreulichsten Resultate. In den uͤvrigen Gesetz⸗Entwuͤrfen, men, werden Sie nicht allein eine
die noch zur Berathung kom
bereitwillige Erfuͤllung man
ches von Ihnen geaͤuß erten Wunsches, sondern uͤberhaupt Mein Bestreben erkennen, den Geist unserer Verfassung taͤglich mehr ins Leben zu rufen. — Und nun, Edle Herrn und liebe Freunde! beginnen Sie die Erfuͤllung Ihres erhabenen Berufes mit treuem Herzen, und vertrauen Sie daͤbei den Absichten Meiner Regierung, so wie Ich Ihnen vertraue. Wirken Sie mit biederem teutschen
[Sinn dahin, daß dies schoͤmne Band des gegenseitigen Zutrauens
pfe, und durch einen echten, uͤber alle Privat⸗ Gemeingeist, zum Wohl Unseres theuren Va⸗ Zaͤhlen Sie dabei fort⸗ auf Meine Liebe und
immer fester sich knuͤ
terlandes unzerstoͤrbar gegruͤndet werde. waͤhrend auf Meine kraͤftigste Mitwirkung, auf Meine Wohlgewogenheit
Durchlauchtigster, Hochzuverehrende, hochgeehr teste Herrn! Zum zweitenmale wird mir heute die Ehre, als Organ der Reglerung, den versammelten Staͤnden und Abgeord⸗ neten des Landes, eine Uebersicht der Lage des Staates im allge⸗ meinen zu geben, und Ihre Aufmerksamkeit vorlaͤufig auf diejeni⸗ gen Gegenstaͤnde zu lenken, welche die vaͤterliche Sorgfalt unseres erhabenen Regenten fuͤr das Wohl seines geltebten Volkes, zu Ih⸗
rer Pruͤfung und Berathung hat vorbereiten lassen. — Mitten un⸗
ter den Gaͤhrungen und Zuckungen dieser verhaͤngnißvollen Zeit genießen die Voͤlker Teutschlands, von einem gemeinschaftlichen Bande umschlungen, unter dem milden Szepter ihrer angestamm⸗ ten Fuͤrsten, einer beneidenswerthen inneren Ruhe. Dieses allge⸗ meinen Gluͤckes, worauf der biedern teutschen Nation ihr besonne⸗ ner, fester und treuer Karakter so wohlgegruͤndete Anspruͤche er⸗ wirbt, hat sich das Badische Volk in dem letztverflossenen Zeitraume auf eine ausgezeichnete Weise zu erfreuen gehabt. In uünerschuͤt⸗ terlichem Vertrauen auf die Weisheit und Vaterliebe seines er⸗ lauchten Beherrschers, in treuer Anhaͤnglichkeit an Ihn und Sein erhabenes Haus, sieht es im Schatten des Friedens die schoͤnen Fruͤchte einer trefflichen Verfassung reifen. — Das stille Gluͤck dieses Friedens wird indessen gegenwaͤrtig etwas getruͤbt durch Um⸗ staͤnde, die ganz außer dem Bereiche menschlicher Berechnung und menschlichen Wollens liegen. Auf die Jahre unheilbringenden Mißwachses und schwerer Theurung der ersten Lebensbeduͤrfnisse, ist der uͤberschwengliche Segen des Ueberflusses gefolgt. Fuͤnf⸗ undzwanzig Jahre fast ununterbrochenen Kriegs hatten den Ver⸗ brauch aller Erzeugnisse des menschlichen Fleißes unendlich ver⸗ mehrt; alle Kraͤfte des politischen Koͤrpers waren in raschern Um⸗ lauf gesetzt, und das angenehme Gefuͤhl vielfach erhoͤhter Thaͤtig⸗ keit hatte nicht zum Bewußtseyn der Uebel kommen lassen, die sich unterdessen im innersten Marke des Lebens unvermerkt ange⸗ setzt hatten. Mit dem Eintritte des Friedens verminderte sich der Verbrauch der Erzeugnisse, die Produktion selbst aber nahm in mmer steigendem Vechaͤltgisse zu. Der Zustand unnatuͤrlicher die rasche Bewegung der Kraͤfte wurde langsamer; der natuͤrliche Kreislauf schien immer mehr zu stochen, und die lange verborgenen Schaͤden brachen auf. So ist es gekommen, daß Europa gegenwaͤrtig am Ueberflusse natuͤrlicher und kuͤnstlicher Produkte aller Art, am Mangel der Nachfrage, und an einer Wohlfeilheit der Preise leidet, die vor allen andern Klassen schwer auf der ackerbauenden lasten. Dieses große all⸗ gemein und schmerzlich gefuͤhlte Uebel kann von Grund aus nur durch die Zeit geheilt werden. Ob langsamer oder schneller, das wird zwar zum Theil mit von dem Gange abhangen, den die großen politischen Ereignisse unseres Welttheiles nehmen werden; den
entschtedensten Einfluß auf die schnellere oder langsamere Heilung
des Uebels wird es aber haben, ob die Menschen dieser Zeit sich leicht oder schwer in das Unvermeidliche fuͤgen lernen, ob sie erkuͤnstelten und allzuhoch gesteigerten Beduͤrfnissen des Lebens mit kraͤftiger Selbstuͤberwindung zu entsagen verstehen, und zu der ein⸗ fach-⸗schlichten Weise unserer Vaͤter willig zuruͤckkehren, oder ob sie eigensinnig darauf beharren werden, einen Zustand festhalten es entschieden an Mitteln ge⸗
bricht. — Zu den allgemeinen Ursachen des uͤber ganz Europa ver⸗ breiteten Uebels kommen in Teutschland unleugbar noch besondere hinzu, welche, mehr auf menschliche Anordnungen gegruͤndet, eine Abhilfe durch menschliche Anstalten auch eber zulassen. Diese be⸗ sondern Ursachen sind die vielfachen Hemmungen, welche der Ver⸗ der Erzeugnisse im Inneren des Bundes⸗Ge⸗
wolkig, Sonnenblie kehr und der Absatz
Regen, Hagel. wolkig, frisch. trüb, frisch, Regen trüb, gelinde. Mondschein, Wolf hell, Wolken, Rei hell, Wolken, ang
nach und nach vermindern kann, die Mein treues Volk, und auch Mein Vaterherz, noch druͤcken. — Nichts wird auch in ft unbeachtet bleiben, was Mir die Hoffnung geben kann, Pohlstand Meiner guten Badener zu vermehren. — Meine antischen Unterthanen zweier verschiedener Konfessionen hat aand der Liebe und Eintracht vereint; versammelt um den⸗ Altar steigen nunmehr ihre Gebete fuͤr Fuͤrst und Va⸗ zu Gott. — Fuͤr Meine katholischen Unterthanen mit glei⸗ jebe besorgt, habe Ich die fruͤher begonnenen Unterhandlun⸗ it dem Oberhaupte ihrer Kirche eifrigst betrieben. Mit leb⸗ Freude kann Ich Ihnen den befriedigenden Fortgang der⸗ verkuͤnden:; die Grundlagen sind bereits festgestellt, und der Aöbschluß dieser Verhandlungen, wird in jeder Beziehung Redakteut vaͤterliche Sorgfalt beurkunden. — Unserem Lande ist der 8 aktemfdes Erzbischofs zu Theil geworden. Fuͤr unser inneres
tsleben verspreche Ich Mir von der Gemeinde⸗Ordnung, die
nicht nach fremder Ansicht, wie die der beiden Kritiker
V 1 „ zu urthei⸗ len; so verlangt es das Gesetz, so gebietet es ihr Ei 8.;- Pflicht des richterlichen Amtes. Nur ihrem Gewissen und der Hoͤchsten Gerechtigkeit sind sie fuͤr ihren Ausspruch verantwortlich; nicht aber Menschen, die mit ihnen das Loos der Fehlbarkeit und des Irrthumes theilen, vor deren Richter⸗Stuhl die beiden Kriti⸗ ker sie zur Rechenschaft zu ziehen sich vermessen. Wenn der Eine derselben sich soweit vergißt, daß er gar einen der Geschwornen auffodert, sich in dem Rheinisch⸗Westphaͤlischen Anzeiger uͤber den
Fall auszusprechen, so ist dies eine hoͤchst ungebuͤhrliche Zumuthun . andere Kritiker dem Ober- Prokurator auf den zweiten Mai d. J., ist der Anf lehn sg 8 — 1 .J., ist der Anfang der Zieht in den Mund legt 1 F 4 42sten Koͤnigl. Kleinen Lorterie Ffegesebt 8
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bietes noch zu bekaͤmpfen haben. Seine Koͤnigliche Hoheit der Großherzog haben vom ersten Augenblicke Hoͤchstihres Regterungs⸗ Antrittes die ganze Schwere dieses Uebels erkannt, und Sich rast⸗ los mit Wegraͤumung der Hindernisse beschaͤftigt, welche der freien Entwickelung des Wohlstandes Ihrer geliebten Unterthanen im Wege stehen. Ihre Anstrengungen sind nicht ohne einen, guͤn⸗ stige Resultate versprechenden Erfolg geblieben. Es sind, wie Th⸗ nen, meine Herrn, Allen bekannt ist, seit geraumer Zeit zwischen mehreren Bundes⸗Regierungen uͤber diese hochwichtige Angelegen⸗ heit Verhandlungen zu Darmstadt eroͤffnet. Ich wuͤrde mich gluͤck⸗ lich schaͤtzen, wenn ich Ihnen jetzt schon ein erfreuliches Endresul⸗ tat dieser Verhandlungen vorlegen koͤnnte. Wenn auch noch nicht beendigt, sind sie indessen doch so weit vorgeschritten, als es die hohe Wichtigkeit des Gegensandes, der allen an denselben theilnehmenden Staaten eine sorgfaͤltige und umsichtige Pruͤfung
A. 27011½ 4 + 52°* F. 272117 3°+ 739 . M. 269 % 5 ½+ 590 N. 9. A. 230° 20 † 640
F. 289° “
M. 28 ° 2½ 5 ½ 4
8. April
670 No. O. 430 N. O.
Nicht, wie es im v. St. d. Z. heißt, auf den 23sten,