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der aufgestellten Ansichten und Vorschlaͤge auferlegt, und die Man⸗ nigfaltigkeit der dabei in Betracht kommenden Fteressen und Verhaͤltnisse nur immer erwarten ließen. Was bei der besondern Natur dieses noch in diplomatischen Verhandlungen begriffenen Gegenstandes der Mittheilung faͤbig ist, soll Ihnen, in Beztehung auf den noch unerledigt gebliebenen Zollgesetz-Entwurf vom Fahr 2819, auf gecignetem Wege mitgetheilt werden. — Seit mehreren Jahren werden uͤber die Berichtignng unserer Rheingraͤnze mit der Franzoͤsischen Regierung Unterhandlungen gepflogen. Diese haben bereits das erfreuliche Resultat gewaͤhrt, daß auf der Strek⸗ ke von Basel bis Kappel, die gegenseitige Ruͤckgabe der streitig gewesenen Rheininseln vollstaͤndig bewirkt, und die Aussteckung der Eigentbumsgraͤnzen vollzogen ist. Auf der Strecke von Kappel bis Lanuterburg wird dieses mit vielfachen Schwierigkeiten ver⸗ knuͤpfte Geschaͤft innerhalb der naͤchsten zwei Jahre sein Ende er⸗ reichen. Die vorbereitete definitive Uebereinkunft mit Frankreich eroͤffnet uns die angenehme Hoffnung, sowol unsere Eigenthums⸗ und Banngraͤnzen, als unsere Hoheitgraͤnzen, fuͤr die Zukunft auf eine feste Weise gesichert, und den immer wiederkehrenden Stoff zu gegenseitigen Irrungen und Reibungen endlich fuͤr immer be⸗ seitigt zu sehen. — Ein von beiden Seiten gewuͤnschtes weiteres Uebereinkommen uͤber das gemeinschaftlich zu befolgende System der Rheinbauten und Uferdeckungen, laͤßt uns hoffen, daß der Be⸗ trag der fuͤr diese Zwecke bisher jaͤhrlich verwendeten bedeutenden Kosten sich in der Folge betraͤchtlich vermindert werde. Es wird dadurch dem Rheine manches versunkene Terrain wieder ab⸗ genommen und der Kultur zuruͤckgegeben werden. — Die seit ei⸗ nigen Jahren mit dem Paͤpstlichen Hofe, von mehreren Bundes⸗ Regierungen in gemeinsamen Einverstaͤndnisse gepflogenen Verhand⸗ lungen uͤber die neue Regulirung der Berhaͤltnisse der teutsch⸗ katholischen Kirche, haben bereits erfreuliche Resultate gewaͤhrt. Der Umfang der Dißzesen ist festgeseht; die Sitze der bischoͤflichen Stuͤhle sind bestimmt, die Dotation derselben geregelt. Unser Landes⸗Bischof wird seinen Sitz zu Freiburg aufschlagen. Es ist unserm Staate die Auszeichnung zu Theil geworden, daß er zu⸗ gleich die Funktionen des Erzbischofes uͤber die in den Staaten der zu diesem Zwecke vereinigten Bundes⸗Fuͤrsten errichteten Did⸗ zesen versehen wird. Im gegenwaͤrtigen Augenblicke ist der Voll⸗ zug dieser Anordnungen Gegenstand der gewissenhaften Sorge der Regierungen. Weitere, fuͤr das Wohl der katholischen Kirche in Teutschland nicht minder wichtige Bestimmungen werden das, von den saͤmmtlichen Regierungen mit gleichem Eifer verfolgte Ziel fernerer Unterhandlung mit dem Roͤmischen Hofe seyn. Die Wiedervereinigung der durch einige abweichende Lehrbegriffe in zwei Haͤlften gespaltenen protestantischen Kirche war durch die auf⸗ geklaͤrte Stimme unserer Zeit laͤngst dringend gefodert. In meh⸗ reren Staaten Teutschlands war man bereits mit ermunterndem Beispiele vorangegangen; nun ist das vielfach erfreuliche Werk auch bei uns zu Stande gekommen, und zwar auf eine ausgezeich⸗ net schoͤne, gruͤndliche und die wohlthaͤtigsten Fruͤchte veeeshende Weise. — Der von Ihnen, meine Herrn, bei Ihrer letzten Ver⸗ sammlung der Universitaͤt Freiburg vorgeschlagene Zuschuß zu ih⸗ rer, durch das Ungluͤck der Zeit unzureichend gewordenen Dota⸗
tion, ist derselben laͤngst zugewiesen Es war eine der angelegentlich⸗
sten Sorgen der Regierung, durch zweckmaͤßige Verwendung dieser vermehrten Einkuͤnfte die Lehranstalt einem hoͤhern Grade der Vollkommenheit entgegenzufuͤhren. — Die Summe von 20,000 Fl., die auf Ihren Antrag fuͤr die Erleichterung des Looses allzu
gering besoldeter Schullehrer ausgesetzt wurde, ist nach der See⸗ enzahl vertheilt worden. Bei der Vertheilung unter beide Kon⸗ fesstonen hat der evangelische Religionstheil 6500 Fl. und der ka⸗ tholische 15,700 Fl. erhalten. — Wir koͤnnen nur bedauern, daß diese Mittel nicht zureichend waren, dem Beduͤrfnisse im alls emei⸗ nen auf eine genuͤgende Weise zu entsprechen. — Der aus Ihrer Mitte hervorgegangene Wunsch der Errichtung eines allgemeinen Taubstummen⸗Instituts, ist von der Regierung aufs sorgfältigste gepruͤft worden. Sie hegt die gegruͤndete Hoffnung, ihn noch im Laufe dieses Jahres in Erfuͤllung setzen zu koͤnnen, so gut als es die ihr zu Gebote stehenden beschraͤnkten Mittel nur immer gestat— ten. In den Entwuͤrfen und Vorschlaͤgen, welche die Regierung zu Ihrer Berathung vorbereitet hat, werden Sie der Erfuͤllung vieler von Ihnen fruͤher geaͤußerten Wuͤnsche begegnen. — Nir⸗ gends werden Sie die Absicht verkennen koͤnnen, alles dasjenige, was die dringendsten Beduͤrfnisse des Landes fodern, mit kluger Vorsicht ins Leben zu rufen, und so allmaͤlig, aber auf dem sicher⸗ sten Wege, die Entwickelung einer Verfassung herbeizufuͤhren, die, dem Regenten und dem Volke gleich theuer, nur dann fuͤr beide segenbringend seyn kann, wenn von beiden Seiten durch gewissen⸗ haftes Festhalten an ihren Grundbestimmungen jede Stockung, so wie jede Uebereilung in dem gemessenen Fortschreiten zum vorge⸗ steckten Ziele, vermieden wird. — Das Finanz⸗Ministerium wird Ihnen, meine Herrn, eine detaillirte Uebersicht uͤber die Verwen⸗ dung der, fuͤr das Etats⸗Jahr 1820 verwilligten Gelder vorlegen. — Ein Hauptgegenstand Ihrer Arbeiten wird die Pruͤfung des Budgets füͤr die Etats⸗JFahre 1822 und 2823 seyn. — Wenn Se. Koͤnigl. Hoheit, unser erhabener Regent, Ihren geliebten Untertha⸗ nen noch nicht alle Erleichterungen gewaͤhren konnten, die Ihr vaͤterliches Herz ihnen so gern goͤnnen moͤchte, so finden Sie fuͤr dieses schmerzliche Gefuͤhl nur in dem Gedanken Beruhigung, daß der reinste menschliche Wille stets durch die Macht der Umstaͤnde in den Schranken des Moͤglichen und Erreichbaren festgehalten wird. — In der Ueberzeugung, daß es gegenwaͤrtig vor allen die ackerbauende Klasse ist, die einer nahen Hilfe bedarf, haben Seine Koͤnigl. Hoheit befohlen, daß man sich mit Vorschlaͤgen zu Er⸗ leichterung der auf dem Grundeigenthume haftenden Lasten beschaͤf⸗ tige. Zu diesem Zwecke werden Ihnen, meine Herrn, in Bezug auf die von Ihnen selbst in Anregung gebrachte Verminderung der Grund⸗ und Haͤuser⸗Steuer, und besonders zu Erleichterung der mit Schulden belasteten Haus⸗ und Guͤter⸗Besitzer, demnaͤch
die Antraͤge der Regierung vorgelegt werden. — Gleiche Absicht der Erleichterung der ackerbauenden Klasse liegt dem Entwurfe ei⸗ ner Abaͤnderung des, nach dem letzten Landtage ergangenen Gesez⸗ zes uͤber das Straßen⸗Geld zum Grunde. — Es soll die Freibeit bedeutend erweitert werden, welche dem Landmanne durch jenes Gesetz, nur auf eine unvollstaͤndige Weise zu Theil geworden war, worauf er aber um so besser begruͤndete Ansprüͤche hat, da die ur⸗ spruͤnglich gehegte Hoffnung, dem neuen Gesetze uüͤber das Stra⸗ ßen⸗Geld, die Aufhebung der Straßenbau⸗Frohnen bald folgen lassen zu können, unter den gegenwaͤrtigen Verhaͤltnissen sich im⸗ mer mehr entfernt. — Mitten unter den unguͤnstigsten Zeitverhaͤlt⸗
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gung gewaͤhren, daß die Regierung nichts unbeachtet gelasse
Freiheit ist eine unzweideutige Anerkennung der Beduͤrfnisse
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— so vielfach in Anregung gebrachten Veraͤnderungen zh gegenwaͤrtigen System der Verwaltung der sogenannten
sen sorgfaͤltige Benutzung uns, in einer nicht allzufern arlichen Gerichtsbarkeit, ausgesetzt bleiben muͤssen. Die die Erfuͤllung eines lange und allgemein enaorten menes 2‿ hat die gruͤndliche Vervesserung dieses wichtigen Zwei⸗ deutende Minderung des Salzpreises un⸗ damit eine neenserer öffentlichen Einrichtungen zu einer ihrer Hauptsorgen fuͤhlbare Erletchterung der auf der ackerbauenden Klasse ruhen adh je tiefer man aber in diesen Gegenstand eindringt, je
sten verheißt. Es war der glorreichen Regierung unseres hochve gitiger man ihn ins Auge faßt, desto mehr haͤufen sich die wier wird die Ueberzeugung, daß hier
fuͤr die Vermehrung des Wohlstandes seines Volkes rastlos Pwierigkeiten⸗ desto lebendiger 3.
ten Großherzoges vorbehalten, durch ein beharrliches Rack isolirten Bestrebungen nichts Gedeihliches hervorgehen koͤnne. endlich das einzige Produkt noch aufzusinden, was unser inse sogenaunte willkuͤrliche Gerichtsbarkeit steht in den mannig⸗ so gesegneter vaterlaͤndischer Boden, disher uns zu versagen Aisten und innigsten Beztehungen, mit den Vorschriften des buͤr⸗ Da indessen der gegenwaͤrtig bestehende Kontrakt mit der Soklichen Rechtes und den Formen seiner Anwendung. Reformen
nissen hat die unerschoͤpstich reiche Natur unseres schonen Ibnen
landes, in ihrer verborgenen Tiefe, uns einen Schatz gedffn
glement — dessen wesentliche hen: 1. D setzen, der auf ihrem
modiations⸗Gesellschaft, in der Haͤlfte des zweiten Budget⸗diesen verschiedenen Zweigen der buͤrgerlichen Rechtoverwaltung zu Ende geht, so wird das Finanz⸗Ministerium Ihnen einzbassen von festen, gleichfoͤrmigen Grundsäͤtzen ausgehen, und alle setz⸗Entwurf uͤber die Verlaͤngerung des Salzregals vorlegerlaleich umfassen. Wer nach andern Gesichtspunkten arbeitet, kann sen Zweck ist, der Regierung und Ihnen, meine Herrn, die ee unhaltbares Stuͤckwerk liefern. — Aber nicht uͤbereilte, in ih⸗ heit zu sichern, deren Sie beduͤrfen, um bei der naͤchsten &im Entstehen schon dem baldigen Untergang geweihte, sondern Versammlung diesen wichtigen Zweig des Staatshaushalte eise⸗ durchdachte, gediegene und die Bedingungen eines langen Umsicht und mit gebuͤhrender Beruͤcksichtigung aller asigen Lebens in sich tragende Gesetze, fodert die oͤffentliche bestehenden Verhaͤltnisee ordnen zu koöͤnnen. — Die „„umme und das Beduͤrfniß des Volkes von seinen Vertretern. — gung eines von Ihnen geaͤußerten Wunsches bezune h, meine Herrn, dies ist die Hauptsumme unserer polittschen Gesetz⸗Entwurf uͤber die Gleichstellung der Kompete eisheit: nichts in allzuraschem Eifer uͤbereilen; die naturgemaͤße katholischen und evangelischen Geistlichen ruͤcksichtlich de wickelung unserer konstitutionellen Einrichtungen, mit besonne⸗ steuerung. — Ein Gesetz⸗Entwurf wegen Aufhebung des Alhe Weisheit herbeifuͤhren; in dem schoͤnen geraͤumigen Kreise, den Zuschreibens der Zinsen und Guͤlten, hat die Vereinfachwfhsere Verfassung um uns gezogen hat, mit festem, gemessenem Steuer⸗Wesens und die Verminderung der Kataster⸗Kofebllchritte wandeln, ihn nie uͤberspringen. — Jede Verirrung von Ziele. — Die Ausscheidung der sogenannten Landschaft⸗Salleser scheren Bahn kann nur zu Stockungen und Ruͤckschritten fuͤh⸗ und die Uebernahme derer, welche den Karakter oͤffentlicher hülhn: ihr festen unverruͤckten Ganges folgend, gelangen wir zuver⸗ Schulden an sich tragen, auf dieallgemeine Staatsschulden⸗Tilbllig zu dem schoͤnen Ziele, das wir. alle suchen: das Gluͤck des Kasse, ist ein eben so wichtiges, als durch die unzweideutige wschberehrten Regenten und seines Volkes! me der Gerechtigkeit laͤngst und dringend gebotenes Vorhasll Nach der hiesigen Zeitung befindet sich der bekannte Prof. Die fuͤr die Untersuchung der noch bestehenden, mit dem Maleer, in K. K. Oestreichschen Diensten, zu Paris. waͤrtigen Steuer⸗System unpertraͤglichen, alten Abgaben ni Livorno, 76. Maͤrz. Bei dem Sturme der Griechen auf setzte Kommission, hat ihre Arbeiten mit ununterbrochenemhpoli di Malvasta, blieb der Hauptmann Leßing, dem ein Schen⸗ fortgesetzt, und dabet als Richtschnur die Grundsaͤtze befolg zerschmettert ward. welche am Schlusse des letzten Landtags, die Regierung mit des Bassano. Auch hier wurde am 3. Maͤrz morgens eine hef⸗ ten Kammer vorlaͤufig uͤbereingekommen war. Das Resultatzze Erderschuͤtterung wahrgenommen, welche aber doch keinen muͤhsamen Untersuchungen wird Ihnen mitgetheilt werden. Phhaden anrichtete. 1 minder bedeutend sind die Entwuͤrfe, die, aus dem Geschaͤff Turin. Am 14. Maͤrz leisteten die adlichen Staͤnde, und des Ministeriums des Inneren hervorgegangen, Ihnen, se Bevollmaͤchtigten der Staͤdte des Koͤnigreiches, in der Metro⸗ Herrn, zur Pruͤfung vorgelegt werden sollen. — Der neu bplitan Kirche, Sr. Majestaͤt dem Koͤnige Karl Felix, den Huldi⸗ tete Entwurf einer Gemeinde⸗Ordnung wird Ihnen die Uesßnas⸗-Eid. Morgen werden mehrere Korps der Koͤnigl. Armee f gleiche Weise schwoͤren. Vier 2 und Pey⸗
Vier Priester aus Piemont, Mina, Audisio, Garetta, uü ü, haben sich nach Pordeaux begeben, um lich als Missionarien Louistana einzuschiffen. Der Abt Inglesi erwartet selbige zu eaur, von wo er sie mit mehreren andern Geistlichen nach merika fuͤhren wird.
Venedig, 15. Maͤrz. Nach hier verbreiteten Geruͤchten, ldas Seetreffen im Golf von Lepanto, am 3. oder 4. bei der — rf etnes C. 1G isel Santa Maura angefangen, 36 Stunden gedauert, und bei Hauses in Verbindung gesetzt. — Mit dem Entwurfe einessevanto geendigt haben. Die Griechen haben, heißt es, 25, die
was zu einer befriedigenden Loͤsung dieser großen Aufgabe, der wichtigsten und schwierigsten in der Entwickelung unserg stttutionellen Systems, fuͤhren kann. — An die Gemeind, nung schließt sich gewissermaßen an, der Entwurf einen . uͤber die Rechtsverhaͤltnisse heimatloser Personen. — Im I der oͤffentlichen Sicherheit und zur Befriedigung von Ihnen fach geaͤußerter und bestens begruͤndeter Wuͤnsche, ist damt Entwurf eines Gesetzes uͤber die Einrichtung eines Zwang⸗Ar
Punkte in Folgendem beste⸗ e Gemeinden muͤssen ohne Ausnahme jeden Schaden er⸗ Gebiete durch Raub oder Diebstahl Jeman⸗ den zugefuͤgt wird; sie haben dagegen den Regreß an die uͤber⸗ wiesenen Thaͤter. 2. Dasselbe gilt auch von jeder Beschaͤdi⸗ gung an Haͤusern, Aeckern, Weinbergen, Baͤumen ꝛc. 3. Im Falle eines versuchten oder ausgefuͤhrten Meuchelmordes, oder eines ge⸗ waltsamen Angriffes, bei welchem etwa eine Person verwundet wor⸗ den ist, wird ein militairisches Detaschement in das Gebiet der Gemeinde einruͤcken, wo diese Verbrechen begangen worden sind, und dort, auf Kosten der Bewohner, so lange verbleiben, bis die Thaͤter entdeckt und der Justiz uͤberliefert sind.
Madrid. Bekanntlich hatte der Praͤsident Riego, vor der Abreise des Koͤniges, bei diesem eine lange Audienz. Nach dieser stellte ihn Se. Maj., wie es heißt, auch der Koͤnigin Maj. vor. — Die Minister sollen Se. Maj. bewogen haben, dem Marqͤuis v. Casteldorins seine Stelle bei der Garde wiederzugeben.
Die Herzogin von Lucca (vormalige Koͤnigin von Hetrurten) hat von den Kortes, eine Summe von 18 Millionen Realen mit 5 Proc. Interessen verlangt, welche man ihr, in Folge des, von ih⸗ rem Vater Karl IV. unterzeichneten Ehe⸗Kontraktes, schuldig ist, und die sie bisher umsonst bei den Kortes des vorigen Jahres re⸗ klamirt hatte. (An die Finanz⸗Kommission verwiesen.)
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114.“ Pau (in Bearn). Der Handel mit Spanien gewinnt wieder neue Lebendigkeit in hiesiger Gegend. Die Geschaͤfte zwischen bei⸗ den Laͤndern lassen sich mit vieler Leichtigkeit abschließen; die Aus⸗ fuhr der Wolle, von der unsere Speicher uͤberfuͤllt waren, ist vor⸗
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Potsdam, 4. April. Mit der evangelischen Hof⸗ un Garnison⸗Gemeinde wohnten heute des Koͤniges Maj. mit Ih⸗ rem Hause und Gefolge, der Feier des heiligen Abendmahles bei, und empfingen dasselbe aus der Hand des Bischofs Dr. Eylert und des Feldpropstes Offelsmeyer.
Berlin. Die Konigl. Ministerien der Justiz und des In⸗ neren haben die Frage: „ob Polizet⸗Beboͤrden in den, zu ihrem Ressort gehdrigen Untersuchungs Sachen, Zeugen eidlich zu ver⸗ nehmen, Befugniß haben?“ dahin beantwortet, daß diese Behoͤrden
in denjenigen Untersuchungs Sachen, in welchen sie, ohne Vorbe⸗ halt des Rekurses an die Justiz⸗Behoͤrden, eine Entscheidung ab⸗
geben koͤnnen (zufolge §. 247. des Anhanges zur Allg. Gerichts⸗ DOrdnung), wenn die festgesetzte Strafe eine maͤßige koͤrperliche Zuͤchtigung, vierzehntaͤgige Gefaͤngniß⸗ oder Straf⸗Arbeit von die⸗ ser Dauer, oder fuͤnf Thaler Geldbuße nicht uͤbersteigt, zu diesem Behufe auch die vernommenen Zeugen zu vereiden befugt sind; daß dagegen in solchen Faͤllen, in denen gegen die Entscheidung der
revidirten Konskriptions⸗Gesetzes, hofft die Regierung den Ffärken noch mehr Schiffe verloren; die letzteren sollen, mit Ein⸗ uͤber die Maͤngel und Unvollstaͤndigkeit des gegenwaͤrtig bestehspluß der Algierer und Aegypter, 60 Schiffe von allen Groͤßen, abzuhelfen. — Der Entwurf eines Gesetzes uͤber volle Stoe Griechen ungefaͤhr eben so viel gehabt haben. Q) r 18 Kopenhagen. Im Jahre 1815 wurden hier 352,624 Zeit und der von Ihnen, meine Herrn, ausgesprochenen dffllen gedruckhte Kattune gestempelt: 1819 dagegen 432,976 El⸗ chen Meinung. — Nicht minder klare Zeichen einer sorgfosn. 1016: 150,2493 Ellen Baumwollen, dagegen 1819: 155/255 ⁸ Beruͤcksichtigung der oͤffentlichen Stimme und der aus der polithen. 1827 aber wurden 528,238 Elle gedruckte Kattune und Bildung unserer Zeit hervorgehenden Anspruͤche, werden (h8,07 Ellen Baumwollenzeuge gestempelt. Dagegen hat die dem Gesetz⸗Entwurfe uͤber das Verfahren in Faͤllen der Anklaßtcsabrikatton in dem Grade abgenommen, daß, waͤhrend 1816 gen Minister und Mitglieder der obersten Staats⸗Behoͤrdqhsch 7672 Ellen geliefert wurden, im Jahre 1821 nur 81,027¾ El⸗ den. — Von dem Gange und bisherigen Resultat der, zum mfabricirt worden ist. der Kriegskosten⸗Ausgleichung angeordneten Arbeiten, werdeh Stockholm, 22. Maͤrz. Den großen Masken⸗Ball, den am durch das Ministerium des I vollstaͤndig in Kenntniß h. der hiesige Spanische Gesandte, General Moreno, gab, um werden. — Durch das Ministerium der Auswaͤrtigen Angaoin gahres⸗Tag der Restauration seines Koͤniges zu feiern, beebrte heiten, als Ministerium des Großherzoglichen Hauses, mßch der Kronprinz mit seiner Gegenwart. Ihnen einige Vorschlaͤge zu nothwendiger Ergaäͤnzung der, 6% Der Kanzlet⸗Rath Matmstroͤm hat, nach vielen stuͤrmischen schon bestehenden Bestimmungen uͤber die Verhaͤltnisse des Phebatten, durch Koͤnigliche Entscheidung, die eintraͤglichste Pfarr⸗ Herzoglichen Hauses, in Beztehung auf die kuͤnftigen Apvatßtelle im ganzen Reiche, das Pastorat Stora Tuna in Dalekar⸗ vorgelegt werden. Zur endlichen Feststellung der standes Pn, erhalten. grundherrlichen Rechtsverhaͤltnisse auf der Grundlage des Der Kronprinz wird, dem Vernehmen nach, auf seinen dies⸗ tikels der teutschen Bundes⸗ Akte, haben Se. Koͤnigl. Hohäthrigen Reisen nach Teutschland, die Route uͤber Kopenhagen dem Anfange d ses Jahres neue Eroͤffnungen ergehen lassen. schmen. — Aus Malmd und Helmstadt laufen die traurigsten Nach⸗ haben bereits theilweise zu dem, von der Regierung levhehten von den Verwuͤstungen ein, die vom 9. bis 11. die Stuͤrme wuͤnschten vefriedigenden Resultate gefuͤhrt. Alle Ihrer o das Meer angerichtet haben. ten Sich bewußt, werden Se. Kͤnigl. Hoheit Alles anwende Die in der Liste der Hamburger Boͤrsen⸗Halle und in Sie auf Ihrem Standpunkte vermögen, um dieser hochwiolischen Zeitungen, sowol uͤber Schwedens innere Ver⸗ Angelegenheit auch ferner einen gedeihlichen Fortgang zu sißltung als uͤber dessen politische Verhaͤltnisse zu andern Maͤch⸗ und Sie wollen und wuͤnschen nichts, als die Erfuͤllung all, neulich publicirten Artikel koͤnnen uns nicht anders, als auf rer Verpflichtungen, das Wohl aller Ihrer Unterthanen, denß hoͤchste verwundern. Die Angabe, daß 16000 Menschen in Da⸗ den, die Kuhe und die Eintracht aller Gemuͤther. Wenßarlien Mangel an Brot litten, ist eben so ungegruͤndet als die Zeitvunkt dazn gekommen seyn wird, werden Sie, meine Pchricht, daß Rußland Unterhandlungen wegen einer Allianz mit durch die Regierung von dem Gange und den Nesuzserm Hofe angeknuͤpft habe. Da es allgemein bekannt ist, daß dieser Verhandlungen, auf verfassungsmaͤßige Weise in Kesshweden sowol nach Italien als nach Finnland bedeutende gesetzt werden. — In dem Gebiete unserer Rechspflege bereit pantitaͤten von Getraide ausschifft, so muß man sehr uͤbelgesinnt wichtige Reformen vor. Ein neues peinliches Gesetz⸗Buch n, um einen einzigen Augenblick vermuthen zu koͤnnen, daß man neue Civil⸗Gerichts⸗Hrdnung, sind dringende und unabweger Korn ausfuͤhre, als damit seine eigenen Bewohner ernaͤhre. Beduͤrfnisse geworden. Das oberste Justiz⸗Departement usghs die oben genannten Unterhandlungen angeht, so ist jetzt eine Gesetzgebungs⸗Kommission sind mit den Vorarbeiten zu ihr hige Negociation mit Rußland im Werke, und diese betrifft eine friedigung unablaͤßig beschaͤftigt. IWenn diese Vorarbeiten üttel⸗Konvention wegen der Landstreicher und Verbrecher, die 1 -v- nech den Fü; erlangt haben, daß stes von dem einem Lande nach dem anderen begeben. eine e 2 B Ihrer Sitz 2 8 . 2 rathung EEbö11 vee.Ze de 7ecee Smolensk, 20. Febr. Im v. Jahre wurden in der hiefi⸗ im Maͤngel am Eifer - a oscht Evarchie geboren 43,282; gestorben sind 27/,697, unter diesen Mangel an Eifer, sondern in der eigenthuͤmlichen Besch and ch 2 Persor — I“ heit dieser Gegenstaͤnde, in ihrem Umfange, an dem innern en sich Personen von 130 Jabhren. sammenhange, worin sie unter sich stehen, und in der vielsl Smyrna, 8. Febr. Vor wenigen Tagen wurden drei Grie⸗ Erwaͤgung, die sie bei ihrer hohen Wichtigkeit und ihrem u, in dem Augenblicke, als sie auswandern wollten, ergriffen, greifenden Einflusse auf alle Verhaͤltnisse des buͤrgerlichen uhenthauptet; die Frauenzimmer koͤnnen ungehindert die Stadt fentlichen Lebens, dringend in Ansoruch nehmen. — Wenn assen, und sich in ihr Vaterland begeben, auf das Auswandern rend der Dauer dieses Landtages, die Bearbeitung einiger pe Mannspersonen aber steht Todes⸗Strafe, weil schon mehr als vo ausgewandert sind, und daher die arbeitende Klasse nicht
sen Gesetzentwuͤrfen noch zu der erfoderlichen Vollendu nd. 1— rbeitend langen, so wird die Regierung sie Ihrer Pruͤfung vorlegen. mehr vermindert werden darf; indem die Kopfsteuer⸗ Etats irch alterict werden, und man jeden sich fluͤchtenden Grie⸗
te dies nicht mehr moͤglich seyn, oder die unumganglich nof * ; fluͤchtenden G dige Zeit zur gruͤndlichen Berathung dieser umfassenden En ’ als gann mehr ansieht, der sich an die Feinde im Aus⸗ he anschließt.
Ihnen, meine Herrn, nach der Erledigung so vieler ande 1
genstaͤnde nicht mehr uͤbrig seyn, so werden die Reformen i Der Fuͤrst Hypstlanti, dessen die Griechen muͤde sind, hat end⸗ serer gesammten Rechts⸗ und Gerichtsverfassung, Ihrer na Moreas Bewobner threm Schicksale uͤberlassen. Versammlung, als die Hauptaufgabe Ihrer konstituttonellen [Korfu, 18. Febr. Um die guf dem flachen Lande dieser In⸗ tigkeit vorbehalten bleiten muͤssen. — Bis dahin werden aussiberhand nehmenden Verbrechen Pn ger
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Polizei⸗Behoͤrden, die ““ auf gerichtliche Untersuchung und Entscheidung stattfüindet, die Vereidung der Zeugen von Sei⸗ ten der Polizei⸗Behoͤrden nicht erfolgen kann.
— Zuden hier zu machenden Staats⸗Pruͤfungen der Medicinal⸗ Personen, behufs ihrer Zulassung zur Praxis, koͤnnen, nach der Bestimmung des Koͤnigl. Ministeriums der Geistl., Unterr. und Medic. Angel., nur diejenigen Kandidaten zugelassen werden, wel⸗ che vor dem 1. Dec. eines jeden Jahres, sich bei dem gedachten Ministerium gemeldet und ihre saͤmmtlichen, zur Pruͤfung erfo⸗ derlichen Qualifitattons⸗Zeugnisse, also ein promovirter Arzt, auch einen Abdruck des Doktor⸗Diploms und 15 Exemplare der wirk⸗ lich vortheilhaften IJnaugural⸗Dissertation eingereicht haben. Ue⸗ brigens muͤssen im Laufe des Kursus⸗Jahres dietenigen, welche zu den Pruͤfungen zugelassen werden, dieselben auch vollenden, und wird
. e.
ein Hinuͤberziehen der Pruͤfung in spaͤtere Jahre nicht gestattet. *¶ Agchen, 2z. Marz. Vor dem hiesigen Assisen⸗Gericht erschien am 22. und
85 d Frbhen EIIE1 ehfsen aus Aachen, A..es des Mordes
der 85jahrigen Haushalterin des katholischen Pfarrers zu Alsdorf, im Landkreis⸗
dnn-Ie Graf. f. Z schen Pfarrers zu Alsdorf, im Landkreise H. Maaßen, von der Natur durch gute Anlagen begünstigt, wie er sich d
noch in den letzten Jahren mit Erfolg zum Elementar „Schallehrer 8.S ten schtien, war seinem Vater schon in früher Jugend bei Ausübung des Hau⸗ ster⸗Handels mit Tuch und Kasimir behilflich gewesen und wurde von demselben spaterhin allein in benachbarte Ortschaften ausgesendet. So wurde er auch meh⸗ reren Bewohnern von Alsdorf, namentlich dem dortigen Pfarrer, bekannt. Meh⸗ rere Wochen vor der schrecklichen That, die ihn den Händen der Justiz überlie⸗ ferte, hatte sich M. unter dem Verdacht, Gelder füur abgesetzte Stoffe unterschla⸗ gen zu haben, mit dem Bater entzweit. Verstoßen vom Vater wandte er sich zur Mutter, die von Ersterem getreunt, in bedraängter Lage sich befindet.
„ Am 17. Nov. v. J. verließ er Aachen, erreichte am 19. Linnich, wo er die Nacht zubrachte, und am folgenden Morgen, nachdem er im Wirthshause noch einen Brief niedergeschrieben, die Rückreise antrat. Zwischen 3 und Uhr nach⸗ mittags trat er in die Wohnung des Pfarrers zu Alsdorf, wo außer der hoch⸗ beinghrten Haushalterin anfangs noch die Dienstmagd anwesend war. M. zeigte dort einige Proben von Kastmir vor. Als man ihn auf den folgenden Tag zu⸗ rüͤck beschied, wo der Pfarrer anwesend seyn würde, bat er um ein Glas Was⸗ ser. Die Magd reichte ihm ein Glas Bier und kehrte gleich darauf durch den Garten auf die anstoßende Wiese zu dem dort weidenden Vieh zurück. Etwa eine halbe Stunde spater wird sie durch den Knecht des Pfarrers, der nach been⸗ digter Arbeit aus der Scheuer zur Wohnung zuruckkehren wollte und dort beide Thüren verschlossen gefunden hatte, abgerufen. Es gelingt ihr, ein halb geöff⸗ netes Fenster zu ersteigen, der Knecht folgt ihr durch die geöffnete Thüuxe, man zundet Licht an und findet nun den Leichnam der Haushalterin in der Küche, auf schauderhafte Art verstummelt, am Boden hingestreckt. Bald darauf fand man in der Schlafstube des Pfarrers dgas dort beüindliche Schreibepult gewaltsam er⸗ brochen, einen andern Schrank geöffnet, auch fanden sich Kleidungsstücke eines fremden Menschen (sie sind spater von dem Maaßen als die seinigen anerkannt), mit vielem Blut bedeckt dort vor; erst am folgenden Tage entdeckt man in dem Bette des Pfarrers das blutige Mord⸗Instrument, und nach Verlgur mehre⸗ rer Wochen findet sich in dem schon erwahnten Schreibepult eine Brieftasche und in dieser ein von Maatzen an seine Verwandte gerichteter Brief, worin er seiner verzweiflungsvollen Lage gedenkt und der Absicht der Ausführung eines Strei⸗ ches, der, ihn in eine bessere Lage versetzen soll.
Am Abend zwischen 6 und 7 Uhr, als Alles mit Schrecken über die vollführte That erfüllt war, trat Hr. Maaßen mit mehreren Schnittwunden am Halse und einer Kopfwunde bedeckt, fast kraft⸗ und sprachlos in das am Eingange des Dorfs benindliche Haus eines Bewohners von Alsdorf. Er erhalt die Hilfe eines Wund⸗ Arztes, er wünscht das heilige Sakrament zu empfangen, welches er indessen bei Ankunft des Kaplans mit dem Porwande ablehnt, daß er wegen zu großer Ent⸗ kraftung sich nicht im Stande füͤhle, zu beichten. Seiner Angabe nach, war Maaßen, etwa ¾¼ Stunde von Alsdorf bei dem dort belegenen Büsche von 3 Rau⸗ bern überfallen, verwundet, seiner Kleider und alles dessen, was er bei sich führte, beraubt worden. Der Ueberrock, mit welchem bekleidet ex eintrat (es war der des Pfarrers), war ihm angeblich von den Raubern zurückgelassen worden. Der Wundarzt sprach den Maaͤßen von der Ermordung der N. Graf und richtete
an ihn die Frage: was ihm davon bekannt seyn möchte, worauf die matte br und Herzensschlage des Verwundeten lebhafter zu werden schienen. Nuß⸗ allender ist das Zeugniß eines Bewohners von Alsdorf, bei welchen Maatzen einige Zeit vor dem 19. Nov. sich darüber zu unterrichten suchte, ob der Knecht des Pfarrers außer den Hause schlafe, und ob der Pfarrer auch wol zu Verwandten eines benachbarten Ortes zu gehen pfiege. K Es ist nicht gelungen, ihn zum Geständnisse der vollführten verbrecherischen