1822 / 46 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 16 Apr 1822 18:00:01 GMT) scan diff

Eintaͤufen fuͤr ihren Bedarf, aus Furcht vor einem Abschlag, sehr

lichen Oesterreichischen und Engl. Gesandten erlassen haben soll.

den Kours der Staatspapiere herunter zu bringen, in dieser Frist zu

ddeer sicher berechneten Spekulation zu betrachten.

zielle Kunde gekommen, mit vieler Gewandheit in sein Mach⸗

aber verschwinden, sobald man in dieser angeblichen Note auf

Ische nothwendig als Kriegserklaͤrung haͤtte nmussen. Dies haben die Redaktoren des

denn, abgesehen von dem großen Widerspruche, in welchem derselbe

kaum an 1 Marktpreise sind folgende: b Drganzin 26 4 28 fl. 14 dito 28 à 30 1 8 dito 30 à 34 212 ½ * Bei ernstlichem Willen, zu kaufen, duͤrften sich b stehenden Aussichten die Eigner wol ๠fl. niedrigere hüke⸗ lassen. Die Konsumenten halten indessen jetzt

v14“ bei den bevor⸗ Gebote mit

uruͤck. b Kadix, 12. Maͤrz. Wir erwarten in unserm Hafen ein Schiff mit 5 bis 500 Ceronen Cochenille, was dem Artikel Abschlag brin⸗ en wird. Wie es heißt, soll ein Theil dieser Partie nach Mar⸗ eille uͤberladen werden. 1

6 Triest, 18. Maͤrz. Unsere Oelpreise sind bis auf fl. 25 fuͤr beste zum Rothfaͤrben dienliche Waare gewichen.

Das zu Paris erscheinende Journal des De- bats vom 3. d. M., liefert den Auszug einer vorgeblichen No⸗ te, welche der Reis⸗Effendi an die zu Konstantinopel befind⸗

Diese Note haben bereits mehrere teutsche Blatter aufge⸗ nommen, und sich dazu wahrscheinlich um so mehr berechtigt ge⸗ glaubt, als das Journal des Debats ein von rechtlichen Man⸗ nern redigirtes Blatt ist, und daher bei seinem großen Publi⸗ kum in vollem unbedingten Glauben steht. Indessen ist dieser ganze Auszug nichts, als die Erfindung irgend eines Handels⸗Hauses, welches, in der Anlegung und Ausfuͤhrung seines Planes so sinnreich als gluͤcklich gewesen ist. Der einzige Zweck dieses Handels⸗Hauses war: auf einige Tage

kaufen, und das Steigen des Kourses, das nothwendig wieder er⸗ folgen mußte, wenn das Publikum vom Ungrunde der Note benachrichtigt war, und die Furcht vor dem nahen Ausbruche des Krieges wieder verloren hatte, als den klingenden Lohn Darum ward auch das Journal des Debats gewaͤhlt; dieselben Nachrichten haͤtten, wenn sie in manchen andern Pariser Blaͤttern gestanden, gar keinen oder nur einen sehr beschraͤnkten Einfluß auf den Kours gehabt. Uebrigens hat der Noten⸗Fabrikant, wenig⸗ stens auf den ersten Augenblick, vielleicht seblst manchen in die Ver⸗ heaͤltnisse Eingeweihteren getaͤuscht, weil er einige Bruchstuͤcke einer fruͤheren echten Note der Pforte, vom 2. Dec. 1821, von welcher in das große Publikum zur Zeit noch keine spe⸗

werk zu verflechten gewußt hat. Diese Taͤuschung mußte

die Stelle kam, in welcher der Divan erklart haben soll, er werde die Moldau und Wallachei nicht raͤumen, und auch die kuͤnftigen Hospodare nicht aus den Griechen waͤhlen; eine Erklaͤ⸗ rung, welche bis auf diese Stunde nicht erfolgt ist, und wel⸗

angesehen werden Journal des Debat

auch so wol gefuͤhlt, da sie, in spaͤteren Blättern, immer noch an die Echtheit jener Note glaubend, von dem Abbruche aller Negociationen in Konstantinopel sprechen.

Nach dieser Auseinandersetzung ergiebt sich die Ursache von selbst, warum die St. Z. diesen Artikel gar nicht aufnahm;

mit dem, aus zuverlaͤßiger Quelle geschoͤpften, in Nr. 41 d. Z. unter Berlin enthaltenen, sich befindet, so war aus der Ge⸗ geneinanderhaltung des Tages, an dem die Note erlassen seyn sollte, mit dem ihrer Mittheilung in Paris, und aus dem ein⸗ fachen Umstande, daß die Nachricht von einem Vorfalle so wichtiger Art, nach Berlin fruͤher haͤtte kommen muͤssen, als an die Redaktion des Journal des Débats in Paris, die Schlußfolge die natuͤrlichste, daß jene Note das Machwerk eines Betruͤ⸗ gers sey, wofuͤr wir sie nunmehr bestimmt erklaͤren koͤnnen. So viel in ihren Kraäͤften liegt, wird die St. Z. immer mit gleicher Vorsicht verfahren, und sich dadurch bestreben, den besten Beweis ihrer Achtung fuͤr die Wahrheit und fuͤr ihr Publikum fortwaͤhrend zu geben. Anklam (Reg. Bez. Stettin), 13. April. Vorgestern ward

im Peenestrom, von hiesigen Fischern, ein Seehund, weiblichen Ge⸗ schlechts, lebendig gefangen. Das Thier ist 2 Fuß 10 ⅞l Zoll Rheinl. lang, und hat sich wahrscheinlich bei dem, seit einiger Zeit hier stattgefundenen hohen Wasserstande, in unsern Gewaͤssern verirrt. Das hohe Wasser hat hier mancherlei Verheerungen angerich⸗ tet, mehrere Daͤmme durchbrochen und nicht nur ganze Felder uͤberschwemmt, sondern ist auch in einem Theile der hiesigen Vorstadt, der Peendamm genannt, in verschiedene Haͤuser gedrungen. Auf dem benachbarten Gute Putzar fand man im Magen einer Kuh, die beim Kalben dergestalt beschaͤdigt worden war, daß sie geschlachtet werden mußte, eine schwarzbraune, voͤllig abgerundete Kugel, die aus⸗ weendtg glaͤnzt, beinahe wie lakkirt aussieht, und etwas groͤßer als eeinmne Paßkugel ist. Nachdem in die harte Schaale mit Muͤhe eein Loch gebohrt worden, ergab es sich, daß diese, uͤbrigens ganz leichte Kugel, inwendig anscheinend aus einer dichten Masse von Kuh⸗Haaren bestand; sie wird bei dem Besitzer des Gutes Putzar, dem Landrathe Grafen v. Schwerin, aufbewahrt, der sie irgend einer Sammlung naturhistorischer Merkwuͤrdigkeiten uͤbergeben will. Breslau. Unter den hier im Maͤrz Verstorbenen, hatte eine Schuhmacher⸗Wittwe das Alter von 102 Jahren erreicht. Auch zu Faulbruͤck Kr. Reichenbach) ist eine 95jährige Wittwe gestorben, welche eine Nachkommenschaft von 3 Kindern, 13 Enkeln, 60 Ur⸗ und 7 Ur⸗Urenkeln hinterlaͤßt. Zu Weigwitz (Kr. Ohlauz ist ein,

tüuͤrlicher Altersschwaͤche ihr Lebens⸗Ziel fanden. De gluͤcksfaͤlle und gewaltsamen Tod worunter wir zwei Erm

2* n

Danzig. Am 25. Maͤrz ward hier ein neugehautes & ungefaͤhr 100 Lasten groß, von Stapel gelassen. Vor ka fand der 14jaͤhrige Sohn eines Lohn⸗Fuhrmannes hieselbst, in Ruinen am Vorstaͤdtischen Graben, unter dem noch stehenden

der letzten Belagerung lag, und brachte sie in die Wohnumg ner Eltern; ein Zimmerbursche, die brennende Pfeife im M nahm die Bombe auf den Schooß, und stieß mit einem Stemm die Zuͤndroͤhre weg; in dem Augenblicke erfolgte die Erxpl, dem Burschen ward das linke Bein so dicht am Leibe wegger daß die Eingeweide aus dem Unterleibe heraustraten und der vorsichtige seine Unachtsamkeit mit dem Leben buͤßen mußte.

gen Personen niemand weiter beschaͤdigt. Saͤmmtliche Fenster Ofen und die Thuͤr in dem Wohnzimmer wurden zertruͤmmert

Der Allerhoͤchst angeordnete Roggen »Ankauf fuͤr Reche des Staates, bewaͤhrt sich in seinen Folgen als sehr wohltz daher denn auch diese Maßregel auf das dankbarste anerz wird. Der Ankauf geschah in Danzig, Elbing, Marienburg Stargard. Ueberhaupt sind bis zum 25. März 116,309 Sqch Roggen angekauft. .

Mit dem in diesem Jahre auszufuͤhrenden Chaussee⸗Baum auf mehreren Punkten vorgegangen worden. Es ist alle Aussich daß mehrere bedeutende Chaussee⸗Strecken, durch Privat⸗Ent werden ausgefuͤhrt werden.

Duͤsseldorf. Der Landrath v. Hauer liefert im Sal Wochenblatte nachstehende oͤrtlich⸗statistische Mittheilungen un merkungen) . 1

Im Solinger Kreise, der, nach den in Berlin amtlich en nenen „Beitraͤgen zur Statistik des Preußischen Staates,“ uͤber fuͤnf Quadratmeilen groß ist, lebten am Schlusse d. J. uͤberhaupt 44552 Menschen, naͤmlich 22658 maͤnnliche und wetbliche Personen. 8 Es gad eine Zeit, wo auch bei uns das gewoͤhnliche Mf haͤltniß des maͤnnlichen Geschlechtes gegen das weioliche sif gekehrt stellte, als man die Jugend des Landes in fremde zwang, aus denen die wenigsten heimkehrten. Die Zeit des dens und der Ruhe hat auch dieses ausgegtichen, und von s lichen Maͤnnern des Kreises stehen in diesem Augenblicke mehr als 259 beim vaterlandischen Heere.“*) Die uͤbrigen jungen im dienstpflichtigen und waffenfaͤhigen Alter, der Zahl nach das erste Aufgebot der Landwehr mait inbegrifen, treiben fri ihr Gewerbe, sind aber auch geruͤstet und geuͤbt, wenn das T land ihrer Streitkraͤfte bevarf. 1 Im thaͤtigen Levens⸗Alter von 15 bis 60 Jahren stehen, ernaͤhren durch ihr Wirken groͤßtentheils ihre uͤbrigen Mithu 12660 Maͤnner und 124735 Frunen; in der Ehe leben 7720 9a

die Kinder unter 14 Jahren betragen 8220 Knaben und 79957

chen. Neun Tauostumme, 24 Wahnsinnige, und 1351 Arme, men unter der Gesammt⸗Bevoͤlkerung die vorzuͤglichste Theiln

der uͤbrigen Bewohner in Anspruch.

Geboren wurden waͤhrend d. J. 1821 maͤnnlichen Ges⸗ tes 871, weiblichen 3804, uͤberhaupt 1675, worunter 44 Uneh und 63 Tootgevorne, welche letztere nicht unbedeutende Zahl erdings eine Mahnung fuͤr Frauen ist, im freudigen Zustand Mutter⸗Hoffnung jede Anstrengung sorgsam zu verhuͤthen, die Hoffnung gefaͤhrlich werden koͤnnte. Getraut wurden 385 worunter 352 erste Ehen waren Es starben im v. J. 544

ner und 537 Frauen, uͤberhaupt 1081 Menschen, 11“

zu bedauern haben) kamen 7 Menschen um: und 12 Frauen gen den Folgen der Niederkunft, die indessen fruͤher doch wohl wegzuraffen pflegten.

Die wirkliche Pocken⸗Krankheit hat auch im letzten; den Kreis verschont. Es sind dagegen mit Schutzpocken Kinder geimpft worden, und hievon zwar beinahe der drim! durch Hrn. Kreischirurgus Feldmann, so daß fast nur noche gebornen der beiden letzten Quartale, uͤberhanpt jedoch md mer 884 Kinder zu schuͤtzen uͤbrig blieben.

Nimmt man den Flaͤchenraum von Ltwas uͤber 5 Qu Meilen fuͤr den Kreis an, so ergtebt sich eine Zahl ovon! Magdeburger Morgen. Ehe indessen die bei der Kataß zu erwartende Vermessung eintritt, laͤßt sich bei den große weichungen in den bisherigen Angaben hieruͤver nichts bestimmut nehmen. Die dermaligen Grundsteuer⸗Rollen enthalten uͤbe nur 84608 Morgen, welche unter 8650 steuerbare Grund⸗Eig

menhangende Grundbesitz im Kreise 375 Morgen; dagege solcher bei vielen Artikeln bis zu wenigen Ruthen herab,

gentlich große Guͤter giebt es, in Verhaͤltniß zu anderen zen und Zegenden gar nicht. Diese große Theilung des Ei mes, die schon seit langer Zeit unbeschraͤnkt war, erklaͤrt un ßentheils die Moͤglichkeit der Fristenz einer so gedraͤngten 2 rung auf engem Raume, welche durch eine lange Gewohn Wenigem auszureichen gelernt hat, ohne zu darben, dur Theilung aber auch der groͤßtmoͤglichen Produktion auf ih nigen Gruͤnden faͤhig wird, bei welcher es thunlich bleibt, Rindvieh⸗Stand von 10420 Stuͤck zu unterhalten, ungeachte Weide⸗Wirthschaft nirgends vorkommt, und uͤberhaupt lan schaftliches Gewerbe, in einem großen Theile des Kreises Nebensache als Hauptbetrieb ist, dessen aushilfliches Daseyn schon in manchen Zeiten und Verhaͤltnissen das Rettung war, ohne welches vielleicht alles haͤtte versinken muͤssen,

Fleiß von Jahrhunderten hier begruͤndet hatte. Die Sch mußte dagegen bei diesem Zustande der Ackerkultur verlten werden nur noch 2776 Stuͤck gehalten, etwa 1000 weniger, 0 vor nicht vielen Jahren, zu welcher Verminderung besong nun vollendete Theilung aller Gemarken und Gemeinhei

Kreise mitwirkte. (Der Beschluß in der Beilage.)

*) Aehnliche Mittheilungen aus andern Kreisen des Reiches, werdeh daktion der St. Z. und dem Publikum überhaupt jederzeit willkommen **) Am 1. April marschirte der Infanterie⸗Ersatz zum 35sten Regin

sonst vollkommen gesundes und normal gebildetes Kind, weiblichen Geschlechts, mit 6 Fingern an jeder Häand geboren worden.

der Klasse von 18a1, von Solingen ab. Der Kreis hatte dazu 72 Maus len, hiezu tvaten 15 freiwillig em

9

Kindern gehoͤrt.

mer vertheilt sind, so daß auf jeden im Durchschnitt etwa Beinahme gedeckt, und gen kommen. Nach eben diesen Rollen betraͤgt der groͤßte hne Schuldenmachen

ten Gemaͤuer, eine gefuͤllte Bombe, die dort noch von der

Bombe selbst platzte nicht: und so ist von den uͤbrigen gegenn 1

orf. (Beschluß der oͤrtlich⸗statistischen Mitthei lungen und Bemerkungen.)

e Gesammt⸗Zahl der Bewohner ist vertheilt in die Kreis⸗ d 2 Pfarrorte und Kirchdoͤrfer, sodann in noch 672 theils theils kleinere Niederlassungen, welche zusammen 707 kuser und in diesen, mit den bewohnten Neoen⸗Haͤusern, er Stellen enthielten. Auf jeden Heerd kommen also ungef. chen, welches auf dem Lande, wo sich jeder leicht seine aut, immer noch eine nicht geringe Durchschnitts⸗Zahl ist, Koͤln nur 8 Bewohner auf jedes Haus zaͤhlt, und Elber⸗ hefähr 12. Die Zahl der Bewohner gegen die Haͤuser ens lediglich von ganz oͤrtlichen Verhaͤltnissen abhaͤngig, Obigem laͤßt sich ersehen, daß wir auch in dieser Bezie⸗ f einer Mittel⸗Stufe stehen, wo sich das Beduͤrfniß so mit der Bequemlichkeit vereinigt. Kommen in reichen Ge⸗ wo geraͤumige Lokale vorhanden und zum Vermtethen ein⸗ sind, mehr Menschen auf ein Haus, so draͤngt dagegen armen und verfallenen Orten, die ihre Bluͤte⸗Zeit uͤber⸗ en, Noth und Gewerblosigkett die armseligen Bewohner die baufaͤlligen Huͤtten zusammen. Es ist ein Gluͤck, we⸗

üsseld

einen noch der andern Klasse anzugehoͤren. Neugebaute

haͤuser, finden sich im v J. 25. Der Assekuranz⸗Werth

en Feuers⸗Gefahr versicherten Gebaͤude betraͤgt 3,44 040 allein, Erhoͤhungen und neue

woru nter 189, 175 8 Rthlr. e us d J. 2821 sind. Unter den Gebaͤuden im Kreise sich 34 Kirchen und andere Bethaͤuser, dann 85 sonstige,

llichen Staats⸗ und Gemeinde⸗Zwecken bestimmte Gebaͤude,

er 33 Schulen sind, zu welchen eine Zahl von 6898 schul⸗ Manche dieser Schulen sind, ihrem bau

Lesen nach, fuͤr ihren Zweck noch durchaus nicht geeignet; r Verbesserung haben indessen die Gemeinden einen er⸗

n Anfang gemacht, und seit dem J. 1816 sind uͤberhaupt

Schulen neu gebaut worden:

ngen, in Verbindung mit dem Rathhause, en⸗Betrag von. . 8 8 1 8 en, Buͤrgermeisterei Dorp, mittels Ankaufs en, naͤml. Buͤrgermeisterei

Weyer, Buͤrgm. Mersch eid b enkirchen, Buͤrgm. Schlebusch... ebusch ohne die Steine und die Zufuhren, einde besonders lieferte und leistete.

fuͤr den . . 6200 1708

670

2200

welche die

gel⸗ naͤml. Buͤrgermeist., ohne die Zufuhren. elrath ath

2865 3490 1 105

125

2 2

Buͤrg. Burscheid

üben gab die Gemeinde außerdem einiges Eichenholz.) heim

2279 3578

Summa 31452

Nr. 6, 9 und 12 sind die Bauplaͤtze von des Koͤniges Maj., und 8 aber von wohlthaͤtigen Privaten geschenkt. dem sind zur Ausfuͤhrung verdungen: die Schulen zu Baumverg und Loͤhdorf fuͤn einen Gesammt⸗Betrag von lern Saͤmmtliche Baukosten sind durch successive etat⸗ deren Aufbringung so regulirt, daß Schut zu festgesetzten Terminen erfolgt. ü dem Beobachter eine freudige Wahrnehmung, wie der nuͤtzliche Anstalten, welcher sich unter uns so fruͤh ent⸗ t, wie dies die vielen saͤmmtlich aus freiem Triebe der r schon vor laͤngerer Zeit entstandenen Hofschulen be⸗ s gesteigerte Beduͤrfniß der fortschreitenden Zeit erkennt, jedes Mittel demselben zu genuͤgen sucht, damtt die Ge⸗ nicht einbuͤße, was die Vorzeit wohl begruͤndet hat; eine nung, die auch jeden Privaten auf das uͤberzeugendste muß, sich der Vortheile nicht zu entaͤußern, die der ge Gesammtwille seiner Mitbuͤrger ihm in solchen Faͤllen Insbesondere kann es Niemanden unbemerkt geblie⸗ daß durch verbesserte Schulen und Schuleinrichtungen, it, gesellige Kultur, Ordnung und Betriebsamkeit zunah⸗ allein nur uns zum großen Theile die Moͤglichkeit lehr⸗ heigene Kraft zu ersetzen, was sonst Zeit und Zufall oft und unbemuͤht uns darreichten.

dem geordneten Fleiße und der rechtlichen Thaͤti

1 haͤtigkeit elingen, wie hier geschah, der Schoͤpfer seines v. u werden, und sich eine dauernde Existenz zu gruͤnden, m diesen Gegenden schon seit Jahrhunderten gefunden 8 ward. Als die Ebene laͤngs dem Rheine die wach⸗ zenzahl, nach der damaligen, durch mancherlei Verhaͤlt⸗ eschraͤnkten Kulturart, nicht mehr mit der fruͤhern Leich⸗ . als Kriege und Reisen einzelne fremde Abkoͤmm⸗ and brachten, und auf demselben Wege unsere Vorfah⸗ usland kennen lernten: da wußten sie bald auch die hoͤ⸗ ahin weniger nutzbar scheinenden Gegenden der Hei⸗ ewerbliche Zwecke zu benutzen, und es entstanden in Thaͤ⸗ an Baͤchen, wo sich am fuͤglichsten Anlagen zu solcher chen ließen, die ersten im Ursprung unbedeutenden, aber

topographische Lage kam hiebei trefflich zu statten, und ward mit großer v Auber der Wupper und der Duͤnn, durchfließen den Kreis no

15 zu den bedeutenderen gehoͤrige Baͤche verschiedener Staͤrke, . auf diesen Gewaͤssern insgesammt geben 59 Getraide⸗Muͤhlen also beinahe auf 750 im Kreise wohnende Menschen eine), 12 Oel⸗ Muͤhlen, 1 Papier⸗, 1 Pulver⸗, 1 Tabaccs⸗Muͤhle, 99 Schleif⸗ Muͤhlen (Koten), 3 Reckhaͤmmer, 1 Stab⸗Eisenhammer und 1 Robstahlhammer. Was auf diesen Gewerken Kraft und Fleiß erzeugen, was der Landwirth von seinen Produkten eruͤbrigt, wird mit ünendlicher, bis zum kleinsten mühseligsten Umschlage gehen⸗ der Betriebsamkeit, in den Handel gebracht: und dieser in den großen Weltverkehr, so wie in den geringsten Hausbedarf mit glei⸗ cher Regsamkeit eingreifende Betrieb, der von der Versendung gro⸗ ßzer Massen in Landfracht und ganzen Schiffsladungen nach allen Weltgegenden, bis zum Korbe des Obsthaͤndlers und der Buͤrde des Traͤgees, welcher seinen halben Centner Heu aus den Thaͤlern heraufschleppt, stufenweise und hoͤchst bedeutsam sich darstellt, wird wieder durch die mit Klugheit benutzte Oertlichkeit erleichtert. Die V große Wasser⸗Straße, der Rhein, bespuͤlt den Kreis auf der gan⸗ zen westlichen Graͤnze, eine eigene Straße fuͤhrt an solchen nach Hitdorf, und außer der Koͤlnisch⸗Berliner und der Hollaändischen

Straße, ist die innere Verbindung mit den naͤchsten Chausssen und

Orten, durch drei Queerstraßen, uͤber Wald, Graͤfrath und Kohl⸗ furth, erleichtert. Die Laͤnge dieser saͤmmtlichen Srraßen, so weit sie den Kreis veruͤhren, ist zusammen etwa 17 Stunden 19 Minu⸗ ten, die Stunde zu 1200 Rheinischen Ruthen gerechnet, anzuneh⸗ men; eine Strecke, deren gewiß manche Gegend fuͤr aͤhnliche Ver⸗ bindungs Zwecke entbehrt, und deren Wichttgkeit fuͤr den Verkehr um so dankba er erkannt werden muß, wenn man erwaͤgt, wie vtele Kommunal⸗Wege, theils auch alte Denkmaͤler des fruͤheren Be⸗

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triebes und des alterthüͤmlichen Lebens in diesem Lande z. B alle

Burgstraßen, Rheinwege, Koͤlnerwege, Reiters⸗Pfade), der t

Thaler

bie njene Hauptstraße einschneiden, und wenn man, wie theilweise degonnen ist, auch diese erst in brauchbaren Stand wird geseht haben.

„Was eine günstige Natur dem Fleiße und der bedachtsamen Thaͤtigkeir mdalich machte, und was selbst der wechselvolle Gang der Zeit Eretgntsse nicht raubven konnte, moͤge eine gluͤckliche Zu⸗ kunft uns erhalten, von der wir vertrauensvoll hoffen wollen, daß sie dem Fleiße, dem es noch immer nicht an Gegenstaͤnden fehlt/ auch wie fruͤher, seinen der Anstrengung gemaͤßen Gewinn sichere, dem Landmanne und Buͤrger seine Ausgaben mit dem Ertrage sei⸗ ner Arbeiten, oder erstere mit letzteren im regelmaͤßigen Gange ruhiger Zeitlaͤufe ausgleiche, und so nicht blos Einzelnen, sondern wieder dem gleich wohlthaͤtig werde.

Frankfurt, 10. April. Vor einigen Tagen rauchte hie ein Mann, aus dem Fenster seiner Wohnung, welches sich über dem Thorweg befindet, eine Pfeife Taback; kurze Zeit darauf fing der eine Thorfluͤgel an zu brennen. Vermutblich war brennender Taback, oder was noch wahrscheinlicher, der Schwamm, mit wel⸗ chem der Raucher seine Pfetfe angezuͤndet hatte, aus dieser herab in eine Fuge des Thorfzuͤgels gefallen. Zum Gluͤck ereignete sich dieser Vorfall am Tage, wo gleich Hilfe geschafft werden konnte. Kurz darauf ging zu fruͤheren dortigen Brande, seit 3 Jahren erst neu aufgefuͤhrte Ge baͤude, und 21 Stuͤck Vieh in Asche verwandelte, und am naͤmli⸗ chen Tage ward hier mitten auf der Oder, ein mit Heu beladener Kahn, ein Raub der Flammen; die ganze Oderbruͤcke ward von diesem gefaͤhrlichen Feuer bedroht, und nur dem Gastwirtbe Junk, der in aͤhnlichen Faͤllen schon sich durch Besonnenheit und rasche That ausgezeichnet, war die Verhuͤthung weiteren Ungluͤckes zu verdanken. An Loͤschen dieses hoch aufflackernden Feuers war nicht zu denken; er versenkte den Kahn. Des Steuermannes ausdruͤck⸗

ublicher Schnelle sich mehrenden Fabrik⸗Anlagen. Die

lichen Verbotes ungeachtet hatten, in dessen Abwesenheit, die Schiffe

Knechte in der Kajuͤte gekocht. Die Straffaͤlligen sind den Gerich,

ten uͤbergeven. Unter den im Maͤrz, im hiesigen Reg. Bez. stattgefundenen

22 Feuersbruͤnsten, zeichnet sich die im Landsberger Kaͤmmerei⸗Dorf

Kernein vorzuͤglich aus; 85 Gebaͤude wurden von den Flammen verzehrt. Der Schade wird auf mehr als 40,000 Rthlr. berech⸗ net. Die abgebrannten Gebaͤude sind zum Werthe von 17,375 Rthlrn. bei der Land Feuer⸗Societaͤt versichert. Vom Brande in Zielenzig macht schon Nr. 44 d. 3 Erwaͤhnung. Der Landrath Sydow setzte, nach einstimmigem Anerkenntnisse, durch seinen Eifer, und durch seine umsichtigen Anordnungen, dem Feuer, nachdem es fast 0 Stunden gewuͤthet, endlich ein Ziel; seine Anstrengungen fuͤr das Gemeinwohl sind um so ehrenvoller, als er uͤber das Un⸗ gluͤck seiner Mitmenschen, sein eigenes vergaß, und sich durch die Beschaͤdigung, die ein auf ihn fallender brennender Balken ihm zu⸗ fuͤgte, von der Frfünan seiner Dienstpflicht nicht abhalten ließ. Die abgebrannten Gebaͤude sind mit 13,225 Rthlrn. versichert. Der Schaden⸗Bestand selbst belaͤuft sich aber ungleich boͤher. 1 Um den Grundbesitzern einen sicheren Absatz fur eins ihrer Haupterzeugnisse, den Noggen, zu verschaffen, sind dieselben, auf Anordnung des Koͤniglichen Kriegs⸗Ministeriums, zur frei⸗ willigen Einlieferung eines Quantums von vorlaͤufig 1000 Wis⸗ pel Roggen in die Magazine zu Frankfurt, Landsberg a. d. W. und Kuͤstrin eingeladen, und es ist, mit Ruͤcksicht auf das Gedei⸗

hen des Produzenten, und auf das Verhaͤltniß der gegenwaͤrtig im

Drenzig ein Feuer auf, das 36, nach dem 8