1822 / 50 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 25 Apr 1822 18:00:01 GMT) scan diff

38 ö111141414A4*“ f ruͤckzukehren, bei Verlust seiner Wuͤrde und Verbannung aus Spanien. Das Ministerium hat bei Sr. Päͤpstl. Helligkeit darauf angetragen, die Stellen derjenigen Praͤlaten, die das

and verlassen haben, fuͤr vakant zu erklaͤren. „k ““

In der Sitzung der Franzoͤsischen Deputirten⸗Kammer, vom 12. April, hat der Herr General Sebastiant die Vermu⸗ thung geaußert, daß ein in Berlin gedruckter

Artikel uͤber Paris, welcher Grundsaͤtze ausspreche, die dem Wesen einer reprasentativen Verfassung entgegen seyen, von einem, bei dem Ministerium der auswaͤrtigen Angelegenheiten in Paris Ange⸗ stellten, nach Berlin gesandt worden sey. Da es billig ist, daß ein Jeder fuͤr das hafte, was er zu⸗ folge seiner Ueberzeugung oöͤffentlich aͤußert, so erklaͤre ich, daß

der Artikel: Paris, in Nr. 32 der Staats⸗Zeitung, von mir

verfaßt ist, und daß ich den Redakteur des Journals l'Eroile, welchem der Herr General jenen Artikel zuschreibt, auch nicht dem Namen nach kenne, und also um so weniger mit ihm in Briefwechsel stehe. Damit man, meiner Suͤnden wegen, nicht noch andere Un⸗ schuldige in Verdacht ziehe, erklaͤre ich bei dieser Gelegenheit, daß auch der Artikel uͤber die Franzoͤsischen Missionen, in Nr. 34 der Staats⸗Zeitung d. J., von mir herruͤhrt. 1 Ob diese beiden Artikel Wahrheit oder Irrthum enthal⸗ ten, daruͤber werden Sachkundige und die Zukunft enrtscheiden. Berlin, am 21. April 1822. 16“ Schoͤll,

1 Köͤnigl. Geh. Ober Regterungs⸗Rath und 68 Ritter des rothen Adler⸗Ordens.

Schwetz (Reg. Bez. Marienwerder). Zu Komrau klagte seit Ostern 1820 die 6jaͤhrige Tochter eines dortigen Inwohners uͤber Retßen in den Gltedern, die fast ganz steif wurden, und über Krraͤmpfe: spaͤterhin bekam das Kind Beulen am ganzen Koͤrper, Phantasirte, schrie und weinte fast unaufhoͤrlich; sobald es etwas

aß, mußte es gleich darauf Wasser trinken, worauf die Schmerzen einen Augenblick nachließen; nach der Beschreivung der Kleinen, war ihr, als kroͤche und klaue ibr bestaͤndig etwas im Leibe herum und komme bald in das Kreuz, bald in die Brust, bald in den Hals Alle aͤrztlichen Mittel, die gegen Skrophel und Wuͤrmer vorzuͤglich gerichtet waren, blieben ohne Erfolg; das Kind ma⸗

börk⸗ taͤglich mehr ab; Kartoffeln, Milch und Wasser waren, in

oͤchst kleinen Portionen, seine einzige Nahrung.

Der Vater hat

einen Verwandten in Berlin; an diesen wendete er sich und ersuchte

einen dasigen Arzt um Rath und Hilfe anzusprechen. Der

ihn, uͤberschickte den

Hofrath Dr. Seegert, den derselbe deshalb bat,

9 Sept. v. J. einige Rezepte nebst aͤrztlichen Verhaltungsregeln,;

und nachdem die verordnete Arznei, unter puͤnktlicher Befolgung jener Vorschriften,⸗Tage hinter einander genommen worden, so ging nach z2stuͤndigem Pressen und unter den heftigsten Kraͤmpfen am 6. Okt. v. J. ein todter, voͤllig ausgewachsener, großer Frosch (Rana temporana) durch den Mastdarm ab. 1 sich das Kind um ein merkliches besser, die Beulen heilen, es ent⸗ stehen keine neuen, die Eßlust ist wieder gekehrt, und die vorheri⸗ ge große Neigung zum Wassertrinken hat nachgelassen. Den Frosch mußte es, da er noch ganz klein war, im Trinken verschluckt ha⸗ ben, oder er war dem Kinde, waͤhrend dies in seiner froschreichen Heimath einmal im Freien schlief, in den Hals gekrochen; auf je⸗ den Fall hat er im Kbrver des Kindes gelebt, und ist darin gewachsen, und erst spaͤterhin ist er von dem Absude des Costi „mari getöd⸗

tet, und durch die vorgeschriebenen aͤrztlichen Mittel abgefuͤhrt

worden

Ueber die Abänderungen im Steuer⸗Tarif.

Das neue Preußische Steuer⸗System, in Bezug auf in⸗ und auslaͤndische Waͤaren, hat sich durch eine mehr als dreijaͤhrtge Er⸗ fahrung als zweckmaͤßig bewaͤhrt, und das Publikum duͤrfte sich schwerlich die alten Formen zuruͤckwuͤnschen. Statt daß sonst der Reisende bei dem Anblicke eines Stadt⸗Thores seine gute Laune verlor, ob des Aufentbaltes und der unangenehmen Nachforschungen⸗ die ihm dort bevorstanden, reist er jetzt von Memel bis Halber⸗ oder von Stralsund bis Ratibor, ohne zu wissen, ob es Steuer Beamte in der Welt giebt, oder nicht. Statt daß sonst nicht das mindeste, einer Verbrauch⸗Steuer Unterworfene und mwas war es nicht? aus einer Stadt in die andere, selbst in die naͤchst belegene versandt werden konnte, ohne noch einmal versteu⸗ ert zu werden, wenn es nicht mit einer amtlichen schriftlichen Er⸗ laubniß verseben, und wenn diese nicht beim Ausgangs Thore mit dem Gegenstande selbst verglichen, gepruͤft und bescheiniget worden war, verschickt man jetzt mit der einzigen Ausnahme von Mahl⸗ gut, Backwaaren oder Scharren ⸗Fleisch in bedeutenden Mengen, und auch diese nur, wenn sie nach gewissen groͤßeren Staͤdten be⸗ stimmt sind) was man will, und wohin man will, ohne daß Je⸗ mand Notiz davon naͤhme. Fruͤher mußte sogar der Staͤdter, der am schoͤnen Sommertage seine Mahlzeit vor dem Thore verzehren wollte, und dazu ein Dutzend Flaschen Wein mit hinaus nahm, falls etwa deren nur eilf geleert worden waren, fuͤr die zwoͤlfte bei der Heimkehr dem Staate noch einmal tributair werden, wenn eerr es versaͤumt hatte, bei dem Ausgange den starum auo seines Vorraths nach Menge und Guͤte konstatiren zu lassen. ꝛc. Derglei⸗ chen Unbequemlichkeiten sind freilich nicht von wesentlichem usse auf das Gluͤck des Lebens, und der Patriot unterwirft sich hnen gern, wenn er weiß, daß hoͤhere Zwecke es nothwendig ma⸗ chen; koͤnnen diese aber auf anderen Wegen erreicht werden, so ist es wol sehr natuͤrlich, daß er sich freier und behaglicher fuͤhle, der⸗ selben entledigt zu seyn. Wichtiger und einflußreicher sind die Er⸗ eichterungen, die Handel und Gewerbe durch die veraͤnderte Ver⸗ fassung erfahren haben; die Aufhebung der Einfuhr⸗Verbote, die Vereinfachung der Abgaben⸗Saͤtze, die Verminderung ihres Betra⸗ ges bei vielen Haupt⸗Gegenstaͤnden, die schnellere Abfertigung ver⸗ der Revision nach dem Gewichte, die voͤllig frei gegebene

moͤge

8

Seitdem befindet

ten, neue fehlen.

V

in⸗

8 8

Ausfuhr des Getraides, des Holzes, des Viehes und der Le⸗ die Aufhebung aller Binnen Zoͤlle, die, durch Verlegung d t nach der Landes⸗Graͤnze, erlangte Fretheit des innere kehrs und des Handels der Provinzen unter sich dessen Hindernitß seit dem Anfange dieses Jahres, durch Verei Neu⸗Vor-Pommerns in den allgemeinen Steuer⸗Verband, n auch hinweggeräaͤumt; ist dies alles ist zum mäaͤchtigen Hes worden fuͤr die Gewerbsamkeit unserer so thaͤtigen Gen und entschaͤdigt sie fuͤr manche, aus jetzigen allgemein unge Handels⸗Konjunkturen entspringende Nachtheile.

Selten treten menschliche Einrichtungen mit derjentgen kommenheit ins Leben, deren sie uͤberhaupt faͤhig sind. Ihre letzte dung muͤssen sie von der Hand der Erfahrung erwarten. En licher Gedanke war es daber, im Gesetze selbst kuͤnftige g gungen vorzubehalten, damit diese nicht hinterher als Ruͤch in den Grundsaͤtzen, sondern vielmehr als eine Bestaͤtigun selben erscheinen moͤchten. Dieß war bei einer auf Hauza Luxus basirten Steuer um so nothwendiger, als die sterx derlichkett dieser Dinge nicht ohne Einfluß auf sie bleiben Auf der andern Seite mußte diese Veranderlichkeit aber Formen und Perioden gestaltet werden, um nicht in Ungs⸗ auszuarten und Handels⸗Spekulattonen zu laͤhmen. Da ordnet §. 25 des Gesetzes, daß Abaͤnderungen nur a Jahre vorgenommen werden sollen, welches mit dem Able vorigen Jahres, womit sich das erste Trienntum schloß wir schehen ist. Diese erste Berichtigung kann aus letcht zu errn Gruͤnden als die wichtigste angesehen werden, da sich waß lich in langer Zeit nicht wieder so erhebltcher Anlaß zu N. gen darbteten duͤrfte, als diese erste Periode der Pruͤfun neu-aufgestellten Systems an die Hand gegeben hat. her nicht undienlich seyn, die vei der neuen Erhebungs⸗I. 25. Oktober v. J. leitend gewesenen Anstchten hier kuͤczli fuͤhren. Die Eine war, Veretnfachung des Geschaͤftsgang durch Behoͤrden und Publikum gewinnen. Zu dem, En⸗

der Eingangs⸗Zoll und die Verbrauchs⸗Steuer, welche üe

besonders erhoben und berechnet wurden, in eine Abgah

mengezogen worden. (Der Beschluß folgt.)

Wechsel⸗- und Geld⸗Kourse

Hamburg, 19. April. Amsterdam k. S. 105; Mon. 106 ¾ pCt. Geld. London k. S. 36 Schill ½ 2 Mon. 36 Schill. 5z Den., angeboten, viel Buee geblieben. Paris 2 Mon. 2622 Schill., zu lassen. deaux 2 Mon. 2632 Schill. Breslau 6 Wochen 41 Schill., Briefe. fectiv 6 Wochen 146 ½ pCt., 2 Mon. ¼ uͤber Kours zu Prag m effectiv 6 Wochen 147 ½˖ pCt., Augsburg chen 147 pCt., Frankfurt 6 Wochen 146 pCt. 2 zum not. Kours zu lassen. Lelpzig z. M. 146 ¾ haben. St. Petersburg 2 Mon. 8 ½ Schill. kurz zu b

Louisd'or 11 Mrt. 3 Schill. zu haben. Holl. Gold al marco 101 ½ Schill. w. und zu lassen. Daͤn. Grob Kourant 124 vCt. Grob Kourant 123 ½ pCt. Fein Silber 27 Mtk. 11 Silber in Sort. 13 L. 5 G. à 14 L. 9 G. 27 M. Schill., Preußische Muͤnze 27 Mrk. 4 Schill. zu la

Preuß. Praͤmienscheine à 192 ½ Mrk. Bko. Bh 192¼ Mrk. Bko. Gelb.

Preuß. Englische Anleihe z. C. von 37 Schill. 85 ½ 685 ¾ Ct. Geld und Briefe.

Norwegische Anleihe à 5 pCt., à 84 ½ pCt. m. emacht.

8 Daͤnische Anleihe erste Abtheilung à 6 pCt. Zinsen pCt., desgl. 5 pCtg. von 3000 Mrk. 82 82 ½ pCt.; desgl. 5 pCtg. 81 ¾ . 684 pCt. flau.

Oestr. Anleihe das Loos von 100 Fl. pr. kont. pr. Dec. 110 ¾ . 111 Fl. Geld und Briefe; Metalli kont. fehlen, auf 3 Mon. Zeit 73¾ . 74 Fl. Geld und

Koͤnigliche Schauspiele.:

Dienst. 23. April. Im Opern⸗Hause: Joseph ten, musikal. Drama in 3 Abtheilungen, Musik von (Hr. Wehrstedt, Saͤnger und Regisseur des The⸗ Braunschweig: Jakob, als Gastrolle.)

Mittw. 24. April. Im Schauspiel⸗Hause. Zurn male: Der Eremit von Sankt Avella, Lustspiel mit in 1 Aufzuge, nach dem Franz. des Melesville frei b und mit Musik von K. Blum. Hierauf: Armuth ug sinn, Lustspiel in 3 Abtrheilungen, von Kotzebue. bruͤn, Mitglied des Stadt⸗Theaters zu Hamburg: Husen, als erste Gastrolle)

Meteorologische Beobachtunge Barometer Therm. Hygr. Wind. Witteru A. 27811¼—,120 ,† ,476 S.O. Strubl. Wettern 20. F. 2830 ¼4195+† 67° W. trüb, Sonnenblit M. 23° 1414 S. wolk, Sonnenbl, 8 . 289* S. sternklar, kühl.

2 8 ⅔½ 9% 21. April. F. 230 4 8 ½ 0† O. Sonne, etwas I .“ 3 1 1 8

M. 2899 471h17 ½ S. O. Soste, Wolk.,sehr

19. April. April.

582

. 992° 0⸗ 120 + JItrüb, sternhell, 7 h 118 92 gebrochener Him

M. 27°10 ½ 119 ¾ ° Wolken, Sonnel sehr warm.

43³⁷

62⁰

22. April.

egt werden koͤnnen, da diese zu na

nz nach Thorn.

och erleichtert Ein get (urspruͤnglich der 5te) autorisirt die

e den Eigenthuͤmern solcher

Maßregel,

er Kammer angenommen.

n Repartition der Personal⸗ ge, daß diese Arbeit indessen

qq— eeehineh

x n, ne, D ic, ase ü1t6287,8. üauneh m .

82 EEETEEE11ö1“

3 2 Z“ 1 8 8 88

4 *

re

eash, vi.

1

L““

1en. 2 18 71. *119,96g Srtth Atr kü2gu 06 ann, 2ih 1228 r; 8 . u““ 11“¹“]

8 4 * 5 2* 8

E“

öET

. v 3 8 *

At

82

* .

WEö

b tliche Nachrichten.

Krohirt des Lage6e6.

Koͤnigl. Maj. haben dem Hauptmann außer Dien⸗ a Gesneealr Fhrer Koͤnigl. Hoheit der Prinzessin drine, Heinrich Zoͤllner, den Karakter als Hofrath

en geruhet.

gero 8.hen⸗ Der General⸗Major und Brigade⸗Komman⸗ ttenhoven, von Torgau. 4

en: Der General⸗Inspekteur der Festungen und

er Ingenieurs und Pioniers, General⸗Lieutenant v. Rauch

Kopenhagen k. S. 22½¶ Wien

1“

In der vorgestrigen Sitzung der De⸗ en-Kammer wurden die Berathungen uͤber das Budget nanz⸗Ministeriums fortgesetzt. Ein von der Hocumüsscen schlag gebrachter Zusatz⸗Artikel, welcher den ten relten udget bilden wird, bestimmt, daß die zum zweiten, prit⸗ ad viertenmale gezogenen Wechsel, obgleich auf ungestem⸗ Papiere geschrieben, dennoch, im Falle eines Prorestes, strirt werden koͤnnen, ohne der Stempel⸗Abgabe oder ei⸗ trafe unterworfen zu werden, wenn nur e, auf Stem⸗ apier geschriebene Prima⸗Wechsel, dem Einnehmer 8 gistrirungs⸗ Gebuͤhren gleichzeitig mit vorgewiesen ert. zte Artikel bestatigt die Aufhebung der Abgaben fuͤr den ang auf den Salz⸗Teichen, welche mit dem Meere zu⸗ enhangen und der Regierung zugehoͤren. Der 8te, 99 ommission vorgeschlagene Zusatz⸗Artikel bestimmt er inlaͤndischen Biere, daß, nach wie vor, auf den ni er „Bieres 3 Fr., und auf den Anker duͤnnen Bieres, 88 Abgabe von 75 Centimen erhoben werden soll. Alle rrikel wurden fast einstimmig angenommen. Herr von llus trug auf die abgabenfreie Zirkulation des sogenann⸗ uer⸗Weines, eines schlechten, aus Wasser und aus den n der Trauben, Schlehen und dergl. mehr erzeugten kes an. Herr Ollivier und der Marquis von Cordoue uͤtzten das Gesuch; der Finanz⸗Minister verwarf es in⸗ auls dem Grunde, weil das Kontrebandiren mit Wein werden wuͤrde. Ein anderer Artikel des Regierung, auf Ein zur ferneren Erhebung der Zoͤlle nach dem Gesetze vom 1 1802. Man ging hierauf zu einem Zusatz⸗Artikel der ission uͤber, welcher das Brantweinbrennen aus Kartof⸗ ganzen Umfange der Hauptstadt verbietet, und jede retung mit einer Geldstrafe von 1000 bis 3000 Fr. be⸗ Eine Koͤnigliche Verordnung soll sowol den Zeitpunkt bestimmen, bis zu welchem saͤmmtliche in Paris beste⸗ Brennereien der Art dieses Geschaͤft aufgeben muͤssen, Brennereien zu bewilligenden festsetzen. Der Graf von Girardin sprach da er dem Eigenthums⸗Rechte zu nahe der Finanz⸗Minister hingegen bewies die Nothwendigkeit da die vielen in Paris bestehenden Destillir⸗ ten zum Schleichhandel Anlaß gegeben hatten, wodurch trag der Einfuhr⸗Abgaben an den Barrieren der Stadt end geschmaͤlert worden sey. Der Artikel wurde hierauf Man ging hierauf zu dem

Grundsteuer, die Fenster⸗ und

aris, 15. April.

aͤdigungen diesen Artikel,

glich gten Artikel uͤber, wonach die al- und Mobiliar⸗Steuer, die Thuͤren⸗ und t⸗Steuer fuͤr das laufende Jahr nach einem ange⸗ n bestimmten Etat erhoben werden sollen. Herr von e bemerkte dabei, daß die Regierung sich eifrig mit einer s und Mobiliar⸗Stener be⸗ viel Fleiß und ein reifliches daher erst in einer der kuͤnftigen aber in der naͤchsten, werde

he bevorstehe, um WE1A““

enken erfodere, und gen der Kammer, nicht

*

EEEI 1.“ reeemn ühnas

man

Regimentern,

füͤr die große Parade, und

Regiments verdaͤchtiger

50 * Stuüͤck. Berlin, Donnerstag den 25sten April 1622.

8898 .

die Arbeit bis dahin vo Diese letztere Aeu

zerung vernahm die Kammer mit großer Aufmerksamkeit. Hr. Casimir Perrier beschwerte sich bei dieser Gelegenheit, daß der Praͤfekt von Paris den Deputirten des Departements der Seine die gedruckten Listen der Wahlmaͤnnner verweigert habe; daraus erhelle klar, daß die Regierung keine Publizitaͤt, keine Freiheit bei den Wahlen wolle. Als die Minister auf diese Beschuldigung schwiegen, wendete der Baron Demarcai sich mit Heftigkeit an sie und verlangte Auskunft uͤber eine Sache, welche so abscheulich sey, daß man sie kaum glauben koͤnne. Der Minister des Inneren bestieg hierauf die Redner⸗Buͤhne und gab zu, daß jene Listen von dem Praͤfekten den Deputir⸗ ten des Seine-Departements aus dem Grunde verwelgert wor⸗ den seyen, weil, wenn diese das Recht haͤtten, selbige gegen Bezahlung zu verlangen, das naͤmliche Recht auch allen andern Mitgliedern der Deputation und saͤmmtlichen Wahlmaͤnnern zustehen wuͤrde, wodurch indessen ungeheure Kosten herbeige⸗ süͤhrt und leoiglich der Regierung zur Last fallen wuͤrden, da sich wahrscheinlicherweise nur sehr wenige Personen die Wahl⸗ Listen fuͤr ihr Geld anschaffen duͤrften; die Regierung habe uͤbrigens alle erfoderliche Vorkehrungen getroffen, um die Wahl⸗ Listen zur allgemeinen Kenntniß des Publikums zu bringen; sie seyen in allen Stadtvierteln in Ueberfluß angeheftet wor⸗ den, und das Gesetz sey mithin buchstablich erfuͤllt. Hr. Ben⸗ jamin Constant wollte dem Minister des Inneren antworten, ließ ihn indessen nicht zu Worte kommen, und der Schluß der Diskussion ward fast einstimmig verlangt; er sah sich da⸗ her genoͤthigt, unverrichteter Sache auf seinen Platz zuruͤckzu⸗ kehren, worauf der g9te Artikel des Budget unter einem un⸗ beschretblichen Tumulte angenommen ward. Als Hr. Corbiére seinen Platz wieder eingenommen hatte, wurde er von einigen hinter ihm sitzenden Deputirten heftig angegriffen; er verthei⸗ digte sich, der Marquis von Chauvelin trat hinzu, und die Explikationen wurden immer hefriter. dan rief ihnen zu, daß ein solcher Tumult unanstaͤndig sey, worauf der Praͤsident

A e be2

8

die Herren Deputirten endlich ersuchte, ihre Plaͤtze wieder ein⸗

zuneymen, was auch geschah; als indessen Herr Galmiche das Wort ergriff, um uͤber den 10ten Artikel zu sprechen, entfernte sich die ganze linke Seite; auch die rechte wurde waͤhrend des langweillgen Vortrages des Redners allmaͤhlig leer, so daß zu⸗ letzt nur noch etwa 8 bis 10 Mitglieder, worunter der Praͤsi⸗ dent, 2 Minister, ein Sekretair und der Redner, sich im Saale befanden. Hr. Galmiche ließ jedoch nicht los, und sprach noch Stunden uͤber den 10ten Artikel, worauf endlich die Siz⸗ zung aufgehoben und auf heute verlegt ward.

Das Journal „l'Etoile“ erklaͤrt im Moniteur vom 15.8. M⸗, daß der General Sebastiani sich voͤlig in Irthum befinde, wenn er behaupte, daß der Redakteur dieses Blattes dem Ministerium der auswaͤrtigen Angelegenheit angehore. 8

Die Redaktoren des Journals „la Foudre“ beabsichtigen eine Bittschrift bei der Deputirten⸗Kammer einzureichen, worin sie die Autorisation nachsuchen werden, den Hrn. von Corcelles gerichtlich zu belangen, weil er in der Sitzung vom 12, behauptet habe, daß sie Agenten der Polizei seyen.

Der Banquier Rothschild abgereist, um, wie es heißt, fuͤr

ist vorgestern von hier nach London Rechnung der Oesterreichischen R.

gierung ein Anlehn zu negoziren.

Es ist eine abermalige Veränderung in der Bekleidung der Linien⸗Infanterie⸗Regimenter im Werke. Der Rock bleibt wie

bisher blau; die Scharlach⸗Aufschlaͤge und Kragen werden da

gegen ganz abgeschafft, und es erhält dafuͤr jede Abtheilung von 3 etne besondere Farde zu Kragen, Aufschlaͤgen und blauen Beinkleider werden durch weiße

Die bisherigen Bei r. durch stahlgraue fuͤr den gewoͤhnlichen

Kraͤmpen. Dienst ersetzt. 8 4 Miebrere Spanische Familien haben sich aus der Provinz Navarra, wo Unordnung und Anarchie die hochste Stufe erreicht haben sol⸗ len, gefluͤchtet und sind in Bavonne angekommen. 13 g Die Stadt Meaur laͤßt dem Andenken Bossuets, ihres ehema⸗ ligen Bischofes, eine Statue in der Kathedral⸗Kirche daselbst er⸗ richten. ¹ Die Frau Her rend des dortigen

ogin von Berry ist nach Rosny abgereist; waͤh⸗ üufenthalts J. K. H. werden auch des Prinzen

von Daͤnemark nebst Gemahlin K. K. H H. sich dahin begeben.

Der Herzog von Orleans wird waͤhrend der schoͤnen Jahreszeit in Neully residiren.

Straßburg, 13. April. Ein Lieutenant eines Infante⸗ rie⸗-Regiments beschuldigte die Offiziere des hiesigen Artillerie⸗ Umtriebe. Darauf wurden 17 dieser

v

8