1822 / 55 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 07 May 1822 18:00:01 GMT) scan diff

121. Ist nach dem Ausspruche der Taratoren der Schaden von

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8 ihm zu verlangende

bescheinigte Liquidationen, aus der Kasse des Instituts berich⸗

144. Wenn zwischen der Anstalt und einem Versicherten, wegen 3 Ausmittelung des Schadens und des Ersatzes, oder sonst Strei⸗

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lichkeiten nichts verabscumt worden, die Verbindlichkeit zum Ersatz anerkennen kann. . Wenn bei kleinen Besitzungen ein Schaden vorfaͤllt, der nach der Ueberzeugung des Beschaͤdigten selost, nur o0 Rthlr. und weniger bei der Tate betragen duͤrfte, so soll zur Kosten⸗Er⸗ 8 sparniß und Vereinfachung nachgelassen seyn, daß der Orts⸗ Richter, ohne Zuztehung fremder Taxanten, durch die Orts⸗. Gerichte selbst, naͤmlich durch den Schulzen und zwei Schop⸗ pen, oder durch drei Mirglieder des Gemeinde⸗Vorstandes, die Erfodernisse des Reglements erfuͤllen laͤßt, woruͤber jedoch ven ihm die vorgeschriebenen Verhandlungen aufzunehmen ind.

der Beschaffenheit, daß die betroffenen Fruͤchte sich nicht wie⸗

der erholen können, so stehet es dem Besitzer frei, das Felb

umzuackern, und zu einer zweiten Bestellung zu schreiten, aber

bei einem, diese zweite Bestellung⸗betreffenden Hagelschlag findet keine weitere Verguͤtigung statt. Wird aber ein nur zum Theil verhageltes Land wiederholentlich betroffen so wird der gesammte, dann mit so groͤßerer Gewitheit auszusprechende Schaden nochmals gewuͤrdigt, und der Ersatz nach dem Re⸗ bEen per letzteren Taxe geleistet, wodurch die erstere aufge⸗ hoben ist.

Erklaͤren die Taxatoren, daß die Fruͤchte sich wieder erho⸗ len koͤnnen, so bleibt die Taxe bis gegen die Zeit der Abernd⸗ tung ganz ausgesetzt, und bei der alsdann vorzunehmenden Ab⸗ schaͤtzung muß auf die, in der Gegend sonst vorgekommenen unguͤnstigen Naturereignisse sorgfaͤltig Ruͤcksicht genommen werden, damit nicht andere Ungluͤcesfaͤlle mit zur Verguͤtigung treten, ganz gegen die uͤbernommene Verpflichtung von Sei⸗ ten der Anstalt. Hieraus folgt aber auch, daß, wenn ein Be⸗ schaͤdigter, nach Erklaͤrung der Taratoren, daß die Fruͤchte sich erholen koͤnnen, das Feld dennoch umpfluͤgt, derselbe keine Entschaͤdigung erhalten kann.

12. Der Ersatz des Schadens erfolgt, sobald die vorgelegte Tare mit den darauf Bezug habenden Verhandlungen, von dem In⸗ stitute gehoͤrig gepruͤft und festgestellt worden ist, spaͤtestens aber bis zum 2. Oktober des betreffenden Jahres, und soll da⸗ fuͤr gesorgt werden, daß dem Verungluͤckten der Betrag in moͤglichster Naͤhe zur Einziehung angewiesen wird.

Die Kosten der Abschaͤtzung werden auf eingereichte, gehorig

tigt, kommen demnaͤchst aber auf Zahlung des Schadenersatzes wieder in Abrechnung; jedoch traͤgt die Gesellschaft den Be⸗ tra nes Kosten, welche die Summe von 5 pCt. des Ersatzes uͤbersteigt.

tigkeiten entstehen, so muͤssen solche durch kompromissarischen Ausspruch beigelegt werden. Jeder Theil ernennt einen un⸗ parteiischen Schiedsrichter, und wenn diese sich nicht einigen, so entscheidet der Ausspruch eines von ihnen gemeinschaftlich zu waͤhlenden, oder durch das Loos zu bestimmenden Obman⸗ nes. Appellation gegen diesen Ausspruch und gerichtliches Ver⸗ fahren sind ausgeschlossen. Zu Schiedsrichtern konnen nur gewaͤhlet werden, unbescholtene Gutsbesitzer, Paͤchter oder uͤberhaupt der Landwirthschaft kundige Maͤnner.

Wie nun auf der einen Seite die Anstalt stets nach libera⸗ len Grundsaͤtzen zu verfahren verspricht, so erwartet selbige, auf der anderen Seite, die strengste Beobachtung der Förmlichkeiten. Die möͤgliche Abwendung des Mißbrauches auf diesen Punkt bestimmt die Soliditaͤt der Anstalt, und deshalb behalt sich guch die Ge⸗ sellschaft die Befugniß vor, da, wo sie es fuͤr gut findet, naͤhere NRachfrage und Untersuchung zu veranlassen, und der Beschaͤdigte wird durch die Unterschrift seiner Deklaration verpflichtet, jede von Auskunft unweigerlich zu ertheilen, bei Ver⸗ lust des Ersatzes -Der Fond der Kompagnte wird durch Aktien à 1000 Rthlr. zusammengebracht, wovon 200 Rthlr. baar, und die uͤbrigen 800 Rthlr. in Wechseln entrichtet werden.

Elberfeld, 28. April. Heute wurde in der hiesigen evan⸗ gelischen Kirche, mit vieler Feierlichkeit, ein 2ojaͤhriger Isrgelit, der einzige Sohn eines Rabbiners zu Hanau, getauft. Der Taͤuf⸗ ling war 7 Jahre lang sorgfaͤltig in den Satzungen seiner Vaͤter unterrichtet worden, und vor noch nicht langer Zeit selbst als Juͤdischer Lehrer in Kreuznach angestellt.

Koͤnigsberg in Pr. In der Nacht am 13. April brach zu

opelken bei Labiau, in einem Kruge, in dem zugleich ein Matertal⸗ aden befindlich war, ein Feuer so heftig aus, daß, als durch den Laͤrm des Rachtwaͤchters, die Bewohner zum Löschen berheieilten, das ganze Gebäude bereits in vollen Flammen stand. Es mußte daher nur Bedacht auf die Abwendung des Feuers von den uͤbrigen zunaͤchst gelegenen Haͤusern genommen werden; da indessen bekannt ward, daß in einer obern, zum Material⸗Laden gehoͤrigen Kammer, ein Faß mit ungefaͤhr 15 Pfund Pulver, sich befinde, so traute sich Niemand in die Naͤhe der angraͤnzenden Gebaͤude. Ein v. Mann, Namens Lowin, welcher die Oekonomie erlernt, und sich bei seinen dortigen Verwandten befand, erbot sich, wenn ihn noch Jemand begleite, das Faß aus der ihm bekannten Kammer des brennenden Hauses zu holen. Es wollte sich aber keiner zu dem gefährlichen Wagestuͤck verstehen. „Nun so muß ich allein gehen,“ rief der junge Mann, durch die Feigheit der Anderen nur noch mehr ermuthiget, und schritt rasch vorwaͤrts, in das Tod und Verderben drohende Haus. Aber kaum war er uͤber die Schwelle, als ihm Rauch und Dampf dergestalt C“ daß er augen⸗ blicklich umkehren mußte. Das Gebaͤlke wollte eben zusammenstuͤr⸗ zen⸗ sollte dem furchtbaren Ungluͤck, was von der Pulver⸗Explosion ur das ganze eng zusammengebaute Dorf zu befuͤrchten war, vor⸗ gebeugt werden, so war kein Augenblick mehr zu verlieren. Der junge Lowin legte sich geschwind ein nasses Tuch um Kopf und Mund, und drang zum zweitenmal in das Haus. Alles stand in der Ferne mit banger Erwartung. Er kam nach einer Weile zuruͤck, aber ohne Faß. Nach seiner Behauptung hatte er es in der

[5 G. à 14 L. 9 G. 27 Mrk. 11 Schill.,

bezeichneten Kammer nicht gefunden, Jetzt eilte der Materialist, der in dem Tumulte von

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dem Vorgange fruͤher nicht gehoͤrt hatte, herbei,

u. bemerkte, daß er die Rettung des Pulbvers bereits versucht, gluͤcklich bis an die untere Wohnstube gebracht, doch dort es am Kamin habe hinwerfen muͤssen, weil ihm von oben brem Oel auf die Haͤnde gefallen sey. Der junge Mann suuͤrzte, zu zoͤgern, zum drittenmal in das brennende Haus, und kam Pulver⸗Faͤßchen unter dem Arme, gluͤcklich bis zur Hau Hier aber war unterdessen die vor dem Hause befindliche, ohn, 5 Fuß hohe Treppe brennend eingestuͤrzt. Vor, hinter, uͤber und unter sich, nichts als Fener! das Pulver⸗Faß i Haͤnden! hier galt rascher Entschluß und rasche That. Erf uͤber die hochflackernden Treppen⸗Stufen gluͤcklich weg, wan damit kein Feuer das Faß beruͤhre, uͤber dasselbe gleich me ganzen Leibe, und er und das Dorf waren gluͤcklich gerettet rollte er unter sich, das Faß vom Brand⸗Platze weiter ah und als man es nunmehr unter ihm hervornahm, war es ie heiß, daß es die Anwesenden kaum anfassen konnten. Das ward jetzt bald geloͤscht; im Ganzen sind 3 Wohnhaͤuser, ) Scheune und ein Stall in Flammen aufgegangen. 1 Magdeburg. Auf den Pferde⸗Maͤrkten zum Ankauft 9 ) Remonte fuͤr die Koͤnigl. Armee, sind in diesem Jahre sehr Pferde aus der Provinz angekauft worden, weil die dazu ang nete Kommission alle Pferde⸗Haͤndler zuruͤckwies, in deren 9e er fruͤher mehrentheils war. Die Folge hievon ist, daß das nun wirklich im Lande bleibt, und daß der Landmann sich vo an gewiß mit dem groͤßten Eifer auf diesen Industrie⸗Zweig wird, welchen er schon zu vernachlaͤßigen begann. Zugleic ist die Unterstuͤtzung, die ihm durch die Auflebung dieses Ha Zweiges geworden, außerordentlich bedeutend, und mit dem ten Dank erkennt er die wohlthaͤtige Koͤnigl. Absicht, ihm in der dringenden Noth zu leisten.

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Wechsel⸗ und Geld⸗Kourse. 2 Hamburg, 3. Mai. Amsterdam k. S. 1058 A Mon. 106 ¾ pCt. mit besser sehr gesucht. London 36 Schill. 8 Den. 2 Mon. 36 Schill. 5 Den., mit besser gesucht. Paris 2 Mon. 26 Schill., Bord Mon. 2682 Schill. ½2̃ besser zu machen. Kopenhe S. 253 pCt. Breslau 6 Wochen 4023 Schill., la haben, kurz fehlt. Wien in effectiv 6 Wochen 1461 2 Mon. zu 146 begehrt. Prag in effectiv 6 Woch pCt., Augsburg 6 Wochen 146 ¾ pCt. 2 Mon. zut Kours begehrt. Frankfurt 6 Wochen 147 v⅝ pCt. 2 zum not. Kours zu haben. Leipzig z. M. 147 pü. gehrt. St. Petersburg 2 Mon. 6 ¾½ Schill. zu lassen Louisd'or 11 Mrk. 4 ½ Schill. zu haben. Holl. Aoh ten, neue, fehlen. Gold al marco 101½ Schill. zu und zu lassen. Daͤn. Grob Kourant 1243 pCt. uu Grob Kourant 123 pCt. Piaster zu 23 Mrk. zu habfsnl Fein Silber 27 Mrk. 11½ Schill., Silber in Sort.

27 18 4 Schill. zu lassen. Preufiische

Preuß. Pramienscheine 193 Mrk. Bko. tef Mrk. Stof Geia; 3, nlet 8

Preuß. Englische Anleihe z. C. von 37 Schill. per Cont. 85 ½ .858 pCt. auf 3 Mon. Zeit 68 Briefe. . b

orweg. Anleihe à 5 pCt., à 84 pCt. Verkaͤufer,

pCt. Geld. EE1

Daͤnische Anleihe erste Abtheilung à 6 pCt. Zinsen 90 “] pCt., desgl. 5 pCtg. von 3000 Mrk. 31 ¾. 382 pCt.; ; 02 de Sch, desgl. 5 pCtg. 81 83 pCt. mehreres gemacht. 21,ꝗhNSNee Vah b1

Oesterr. Anleihe das Loos von 100 Fl. pr. cont. 109 X“ pr. Jul. 110 110¼ Fl., pr. Dez. 112 ½ 113 Fl. Geid Ze Briefe; Metalliques pr. cont. fehlen, auf. 3 Mon. Zeit 2†³½☚ lo

Koͤnigliche Schauspiele.

Dienst. 7. Mai. Im Opern⸗Hause: Die Figaro, Oper in 2 Abtheilungen. Musik von .gech Wehrstedt, Saͤnger und Regisseur des Herzogl. Theal Braunschweig: den Graf Almaviva, als letzte Gastrolle Mittw. 3. Mai. Im Opern⸗Hause: Preciosa, tisches Schauspiel mit Gesang und Tanz, in 4 Abtheit vom Koͤnigl. Schauspieler P. A. Wolff. Musik vo Maria v. Weber. (Mad. Neumann: Preciosa.) Donnerst. 9. Mai. Im Schauspiel⸗Hause: Zum male wiederholt: Der Edukations⸗Rath, Lustspiel in; zuge. (Hr. Lebruͤn: Rittmeister Dorl.) Hierauf: Mas Maske, Lustspiel in 3 Abtheilungen. (Hr. Lebruͤn: JIß Mad. Unzelmann: Antonie.) 8

Meteorologische Beobachtungen. Barometer Therm. Hygr. Wind. Witterung 3. Mai. A. 280 2 ½ 8 ½¾ 57°ꝗMN.W. heiter, kühl, Thau⸗ 4. Mai. F. 282 1½4 +4 652 N. Sosssh., beftort. Hi JII1“ 132 +† 41° N. (Soyntbl., wolkig, la 8 A. 28⁰ 100 + 356° N. O. Mondbl., kühl, dün⸗ F. 289 82 + 670 OQ. hhell, wenig Wolken M. 238* 16 ½ ° 32° S. O. hell, wenig Wolken A. 280 11 ½ 0 +% 459 O. syell, etw. Strfwolk. F. 238* 10 + 570 O. strüt, ang./ wen Th 1b M. 280 ½74118°† 392 [S. (Sose, etw.Wolk,se

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