1822 / 64 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 28 May 1822 18:00:01 GMT) scan diff

Das Hohe Brautpaar nimmt dort die Gluͤckwuͤnsche er anwesend öchsten Familie an.

8 veessenden, 890 versammeln sich die in der Kapelle und in den anstoßenden Zimmern befindlichen Personen in dem Rittersaal. Die Thuͤr nach der Bildergallerie, in welche Zu⸗ schauer auf Billets eingelassen sind, wird geoͤffnet.

Seine Majestaͤt der Koͤnig und die Hoͤchsten Herr⸗ schaften begeben Sich hierauf in den Weißen Saal.

Des Koͤnigs Majestaͤt setzen Sich mit dem Hohen Brautpaare an den unter den Thronhimmel gestellten Spieltisch. 1.“

Alle uͤbrige Prinzen und Prinzessinnen nehmen die zu beiden Seiten desselben gestellten Spieltische ein.

Die großen Hof⸗Chargen stehen hinter dem Stuhle Sei⸗ ner Majestaͤt, die Kavaliere hinter den Stuͤhlen ihrer Herrschaften, die Damen hinter den Prinzessinnen.

Die Hoffaͤhigen Personen naͤhern sich den Spieltischen und machen Seiner Majestaͤt dem Koͤnige und den uͤbrigen Prinzen und Prinzessinnen ihre Cour. b

Seine Majestaͤt der Koͤnig beendigen das Spiel, sobald Allerhoͤchstdieselben benachrichtigt worden, daß die Tafel servirt sey. Der Hofmarschall von Maltzahn annoncirt hierauf das Souper.

Die Koͤnigliche Ceremonien⸗Tafel ist unter dem Thron⸗ immel im Ritter⸗Saale. Sobald Seine Majestaͤt der Koͤnig und die Hoͤchsten Herrschaften dort angekommen sind

und sich niedergelassen haben, treten die zum Vorlegen der Speisen ernannten zwei General ⸗Lieutenants: t 1) von Brauchitsch und 2) von Keßel an die beiden Enden der Tafel. Sie geben dieselben den hinter ihnen stehenden Kammer⸗Lakayen ꝛc., diese den Pagen und diese den funktionirenden großen ö und Kavalieren.

Die Allerhoͤchsten und Hoͤchsten Herrschaften nehmen fol⸗ gende Plaͤtze bei der Tafel ein:

An der Mitte der Tafel: Ihro Koͤnigliche Hoheit die Prinzessin Alex andrine und ihr zur Linken Seine Koͤnigliche Hoheit der Erb⸗Großherzog von Mecklenburg⸗Schwe⸗ rin.

Dem Hohen Brautpaare zur Rechten, also neben der Prinzessin Braut: Seine Majestaͤt der Koͤnig; zur Lin⸗ ken, also neben dem Durchlauchtigsten Braͤuttgam: Ihro Koͤ⸗ nigliche Hoheit die Prinzessin Wilhelm, worauf dann die uͤbrigen Hoͤchsten Herrschaften nach ihrem Range folgen. Außer der Koͤniglichen Ceremonien⸗Tafel sind noch fuͤnf Tafeln in den anstoßenden Zimmern, an welchen 1) Der Statthalter Fuͤrst Radzivill und der General Graf Tauentzien von Wittenberg,

2) Der Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten, C Bernstorff, 8

3) Der General Graf von Gneisenau,

4) Der Ober⸗Kammerherr Fuͤrst zu Wittgenstein, 5) Der General⸗Adjutant General Lieutenant von dem Keunesebeck, die Honneurs machen. 1

Seiner Majestaͤt dem Koͤnige wird der Wein durch

den Ersten Ober⸗Schenken Grafen von Neale uͤberreicht und sobald solches geschehen, werden Seine Majestat befeh⸗ len, daß die großen Hof⸗Chargen und die uͤbrigen funktioniren⸗ den Herren und .“ sich an die fuͤr sie servirten Tafeln

ruͤckzuziehen haben. 1 nesne Masestaͤt der Koͤnig bringen die Gesundheit des Hohen Brautpaares aus, nachdem die Suppe von der Ta⸗ fel gehoben worden. Auf ein gegebenes Zeichen wird dieselbe in allen Zimmern wiederholt. Das Musik⸗Chor der Garde ist auf dem Balkon im Saale aufgestellt, und musizirt waͤhrend der Tafel; es blaͤst Tusch waͤhrend dieser ausgebrachten Ge⸗ Gegen das Ende der Tafel stellen sich die großen Hof⸗ Chargen und die funktionirenden Herren und Damen wieder hinter die Stuͤhle Seiner Majestaͤt des Koͤniges und der uͤbrigen Hoͤchsten Herrschaften und treten Ihnen, wie zu⸗ vor, vor oder nach, sobald Allerhoͤchst⸗ und Hoͤchstdieselben auf⸗

gestanden sind.

eine Majestaͤt der Koͤnig begeben sich nebst den e hierauf in den Weißen Saal zuruͤck. In demselben sind schon die Staats⸗Minister und die Wirklichen Geheimen⸗Raͤthe versammelt. Sobald sich Seine Majestaͤt der Koͤnig unter dem

Thron⸗Himmel gestellt haben, naͤhert sich der die Stelle des

Ober⸗Marschalls versehende Hof⸗Marschall von Maltzahn dem Hohen Branutpaare, und nachdem er Hoͤchstdemselben an⸗ gezeigt, daß Alles zum Fackel⸗Tanz bereit sey, beginnt letzterer in folgender Art:

1. Der die Stelle des Ober⸗Marschalls versehende Hof⸗ Marschall, mit dem großen Marschalls⸗Staͤbe in der Hand er⸗ oͤffnet denselben. ds

2. Ihm folgen die hier anwesenden Wirklichen Geheimen Raͤthe und Staats⸗Minister, Paarweise, nach dem Datum ih⸗ res Patents, so daß die Juͤngsten vorangehen, mit großen wei⸗ ßen Wachs⸗Fackeln in der Hand, also:

1) Der Wirkliche Geheime Rath Graf von Schladen.

2) Der Wirkliche Geheime Rath von Heydebreck.

3) Der Praͤsident des Ober⸗Tribunals von Grolmann.

4) Der Staats⸗Minister und General⸗Lieutenant von ake.

5) 25 Staats⸗Minister Graf von Bernstorff.

6) Der Staats⸗Minister von Klewiz. 8

2) Der Staats⸗Minister und General⸗Lieuteng

12) Der Staats⸗Minister Freiherr von Altens

feld, Sellow in Brandenburg, Hirschel in Zuͤllichau und mann in Frankfurt; 41 Gewinne zu 500 Rthlrn. auf Nr. 6955. 9249. 10,565. 11,517. 11,859. 12,961. 13,147. 9. 14,147. 15,921. 18,441. 18,462. 19,895. 20,797. 23,379. 5. 26,918. 27,352. 28,007. 28,431. 29,735. 30,039. 33,695. z. 36,791. 39,926. 45,859. 49,525. 52,834. 53,061. 55,580. 1. 57,570. 50,603. 61,064. 62,924. 63,691. 72,833. 73,401 6,142 bei Michaelis in Berlin, Mentzel in Breslau, bei Burg, Zmal bei Matzdorff und Zmal bei Alevin in n, Lehmann in Halle, Kayser in Naumburg a. d. S., bei Seligmann in Koblenz, Zmal bei Rotzoll in Danzig, bei Leitgebel in Liegnitz, Zmal bei Rollin in Stettin, n in Bunzlau, Danziger in Fraustadt, Goldschmidt und imonssohn in Berlin, Reinhardt in Danzig, Riedel in 6, J. L. Ma⸗yer in Berlin, Kraͤtzer in Neuwied, Bach⸗ in Paderborn, J. Holschau jun. in Breslau, Guttmann rotoschin, Alberti in Danzig, Loͤwenthal in Lissa, Hirsch targard, Schreiber in Breslau, Reimboldt in Koͤln, chteweg in Nordhausen und Hofmeister in Koͤnigsberg in 76 Gewinne zu 200 Rthlrn. auf Nr. 872. 1003. 2764. 3435. 4210. 7271. 8661. 10,770. 10,956. 11,463. 11,999. .15,766. 16,150. 17,177. 17,555. 18,591. 18,856. 19,465. 6. 23,011. 24,006. 24,830. 24,640. 25,135. 27,325 27,409. . 28,201. 28,250. 29,804. 31,183. 33,832. 35,858. 36,195. .59,865. 41,533. 41,723. 42,003. 42,435. 42,930. 43,061. .44,405. 44,645. 44,920. 47,206. 49,129. 50,030. 50,046. 5. 52,269. 52,595. 57,972. 56,5980. 58,871. 59,356. 59,401. .61,234. 62,558. 63,473. 63,569. 63,879. 64,399. 65,799. . 67,000. 69,553. 72,185. 72,425. 73,541. 74,54 . Die Ziehung wird fortgesetzt. 8 erlin, den 27. Mai 1822. Koͤnigl. Preuß. General⸗Lotterie⸗I

von Lottum. 8) Der Ober⸗Kammerherr und Staats⸗Minister Wittgenstein. 9) Der Staats⸗Minister von Schuckmann. 10) Der Staats⸗Minister Graf von Buͤlow. 11) Der Staats⸗Minister von Kircheisen.

13) Der Staats⸗Minister von Brockhausen. 3. Das Hohe Brautpaar, welches unter Vortr gedachten Personen einen Umgang im Saale macht. naͤhert sich die Prinzessin Braut Sr. Majestaͤt do nige, und nachdem Hoͤchstdteselbe Se. Majest eine Verbeugung zum Tanz aufgefordert, beginnt ein nei gang. In aͤhnlicher Art tanzen Hoͤchstdieselben Prinzen, welche sich im Zuge befunden, nach der von Majestaͤt fuͤr diesen Tag befohlenen Ordnung.

Se. Koͤnigliche Hoheit der Erbgroßherzog tanzen mit den dabei befindlich gewesenen Prinzessinnen.

Nach beendigtem Fackel⸗Tanz begeben sich die All⸗ und Hoͤchsten Herrschaften zuruͤck nach den Zimmern 1 des Ersten.

Nachdem daselbst von der Ober⸗Hofmeisterin Grs Truchses das Srrumpf⸗Band ausgetheilt, und I- Erste Hof⸗ und Staats⸗Dame, Fraͤulein von Vient Beamten des Koͤniglichen Schatzes, die Koͤnigliche Km der uͤberliefert worden, wird der ganze Hof entlassen.

Am ebösten begaben sich die Hohen Neuvermz feierlichen Zuge in die hiesige Domkirche, wo sie nach dem Hofprediger Sack abgelesenen Lirurgie, die Pa⸗ Hofpredigers Theremin anhoͤrten. Nach beendigtem dienste nahmen Se. Majestaͤt der Koͤnig und die g nigliche Familie, ein Dejeuner bei den Hohen Neuv⸗ ein. Abends 6 Uhr war Gratulations⸗Kour bei Hoͤ ben und dann Polonaisen⸗Ball im Weißen Saal. Gestern am 27sten war große Mittagstafel bei dem Koͤnige im Rittersaal und Abends Oper, Nurmt das Rosenfest von Caschmir, die Musik vom Ritter S Ihro Koͤnigl. Hoheiten, der Erbgroßherzog und von Breslau. großherzogin von Mecklenburg⸗Schwerin wurner Koͤnigl. Spanische Kabinets⸗Kourier Juan de Buergo, Hoͤchstdero Eintritt in das Schauspielhaus, mit den Madrid. 8 18 7 testen Aeußerungen der Freude von dem zahlreich verpurchgereist: Der Koniglich Niederlaͤndische Lieutenant ten Publikum empfangen, welche sich noch beim Hera NnF, gns Khurtet auts ernenerren. Her Koͤniglich Niederlaͤndische Kabinets⸗Kourier Isendorn, Se. Maj. der Koͤnig haben dem General⸗Major 0 6. 8 18 8 3 5 spekteur der Artillerie v. Schmidt, den Rothen Aodlerz;. erster Klasse mit dem Eichenlaube zu verleihen geruhe Des Koͤnigs Majestaͤt haben den General Scaa Dr. Goͤrcke, auf sein Ansuchen in den Ruhestand verse dabei dessen, in einer langen Reihe von Dienstjahren a Tag gelegte ausgezeichnete Verdienstlichkeit um das M. Medicinal⸗Wesen, durch außerordentliche Beweise der hoͤchsten Gnade anzuerkennen geruhet. In seine ist demnaͤchst, in Gemaͤßheit der fruͤhern desfallsigen

Im Bez. des K. Ob. Lds. Ger. zu Naumburg. 8—

Aktuar Apel bei dem Gerichts⸗Amte fuͤr den Stadtbezirk ein die Stelle des Gerichts⸗Aktuars Rehe zu Schkeuditz, dieser in die Stelle des Apel, in Folge des von beiden geschehe⸗ Antrags, versetzt worden. b Ingekommen: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und andirende General des 6ten Armee⸗Korps, Graf von Zie⸗

aris, 18. Mai. Folgendes sind ferner die Wahlen in hoͤchsten Bestimmung, der Koͤnigliche Leibarzt Dr. franzoͤsischen Provinzen. Departement der Dordogne. Ar⸗ bel, als wirklicher erster General⸗Staabs⸗Arzt der ssement Riberac: der Royalist Meynard. Arrond. Sar⸗ und Chef des gesammten Militair⸗Medicinal⸗Weseer Royalist Génis. Depart. des Gers. Arrond. Isle⸗ wie in allen uͤbrigen damit verbundenen Funktionen, Purdain: der Royalist Duplan. Arrond. Auch: der Roya⸗ in dem Umfang, wie sie von dem General⸗Staabs⸗Ar san de Biran. Arrond. Condom: der Liberale Cas⸗ Goͤrcke ausgeuͤbt sind, von des Koͤnigs Majestaͤt besls. Depart. Ober⸗Rhein. Arrond. Altkirch: der Li⸗ worden. Baron Bignon. Depart. der oberen Alpen. Arrond. Des Koͤnigs Majestaͤt haben den Kommissarius die Royalisten Bucelle und Colomb. Depart. des Katastrirung der Grundstuͤcke, von Rollshausen hult. Arrond. Montpellier: der Royalist Durand⸗Fajon. ster, zum Regierungsrath Allergnaͤdigst zu ernennen oild. Béziers: der Royalist Hauteroche. Arrond. Lodéve: Des Koͤnigs Majestaͤt haben den Lektor der BRoyalist Caizergues. Depart. der Lozere. Arrond. Mende: Literatur an hiesiger Universitaͤt und Lehrer an hiesig⸗Royalisten, Graf Bernis und André. Durch die Ernen⸗ nasien, Dr. v. Seymour, das Praͤdikat als Profestch dieser beiden letzten Deputirten sind die Watzlen der theilen, und das Patent Allerhoͤchsteigenhaͤndig zu undissements⸗Kollegien nunmehr beendigt. Das Resultat geruht. ben ergiebt 30 royalistische und 25 liberale Deputirte. Es n jetzt noch 33 Deputirte uͤbrig, welche in den Departe⸗ Versammlungen zu waͤhlen sind. Der Anfang damit ist en hier in den 5 Sektionen des Wahl Kollegiums des Departements gemacht worden; das Resultat desselben die 4 royalistischen Kandidaten, die Herren Ollivier, Le⸗ Bonnet und Breton durchgefallen, und dagegen die 4 llen, Ternaux, Gaspard Gor, Alexander de la Borde und jun. gewaͤhlt worden sind. Die liberale Partei hat, inige Nachrichten, bei dieser Gelegenheit die royali⸗ Partei uͤberlistet. Als sie naͤmlich sah, daß es ht gelingen wuͤrde, denjenigen Kandidaten, welche sie weise haͤtte gewaͤhit sehen moͤgen, naͤmlich den Herren dt, Bavoux, Dulaure und Henri St. Simon, die er⸗ e Stimmen⸗Mehrheit zuzuwenden, ließ sie bei der Ter⸗ hen Partei intriguiren, um durch sie eine vollkommen igige Wahl zu Stande zu bringen. Diese Partei ent⸗ ch hierauf fuͤr die oben erwäͤhnten 4 Kandidaten; als⸗ ben saͤmmtliche Liberalen die ihrigen fallen und gaben ren ihre Stimmen. Die Folge dieser Vereinigung

ß einerseits die Liberalen eine bedeutende Uebermacht n, und andererseits die Royalisten, welche ohnedies nie⸗ ig sind, weil jeder nach seinem Privat⸗Gewissen stim⸗ sich trennten, und zum Theil fuͤr jene halbliberalen

Se. Durchl. der Herzog von Anhalt⸗Dessau und

die Frau Herzogin sind am 24. dieses hier angekomn auf dem Koͤnigl. Schlosse in die fuͤr Hoͤchstdieselben reitschaft gesetzten Zimmer abgestiegen 8

Bei der am 24. und 25. d. M. fortgesetzten Ziehn 5ten Klasse 45ster Koͤnigl. Klassen⸗Lotterie siel ein Haupt von 20,000 Rehlrn. auf Nr. 13,831 bei Muhr in Pl. Hauptgewinn von 10,000 Rthlrn. auf Nr. 18,445 bel in Stettin; 3 Gewinne zu 5000 Rthlrn. sielen auf Nr.; 35,541 und 68,310 bei Joachim in Berlin, Gottsche Maͤrkisch Friedland und Hawenehr in Koͤnigsberg in Gewinne zu 2500 Rthlrn. auf Nr. 16,197. 4,273 und bei Lehmann in Halle, Leitgebel in Liegnitz, und Bell Breslau; ein Gewinn zu 1500 Rthlrn. auf Nr. 51, Matzdorff in Berlin; 21 Gewinne zu 1000 Rthlrn. 4410. 7404. 10,034. 11,110. 13,920. 17,992. 18,490. 19,547. 21,099. 29,704. 30,245. 30,530. 49,344. 54,921 64,976. 65,044. 66,200. 69,595 und 76,199 bei Matzd 2mal bei Seeger in Berlin, 2mal bei Schreiber in

2mal bei Alevin, Hirschberg und M. Moser in Berl it Rollin in Stettin, Bleichroͤder in Berlin, Pape in ren mitstimmten. So kam denn eine Wahl zu Stande,

Ie⸗ r nfangs weder die Royalisten noch die Liberalen woll⸗ J. L. Meyer und J. Meyer in Berlin, Guttmann in igs we schin, Jaͤckel in Neiße, Martens in Hirschberg B ber iim Ganzen genommien nicht sehr schlecht ist. Terneaux

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ist bereits bekannt; die linke Seite liebt ihn nicht, weil er oͤf⸗

fentlich erklaͤrt hat, er werde Gut und Blut an die Erhaltung der Legitimitaͤt setzen. Tripier ist ein eben so ausgezeichneter Advokat, als rechtlicher Mann, und in seinen Grundsaͤtzen so maͤßig, daß das vorige Ministerium ihn sogar einmal auf sei⸗

ner Kandidaten⸗Liste hatte. Alexander de la Borde, Sohn des durch seine Anhaͤnglichkeit an den Koͤnig ruͤhmlich bekann- ten Hof⸗Banquiers gleichen Namens, welcher im Jahre 1794 als ein Opfer seiner rechtlichen Denkungs⸗Art fiel, und Bru⸗ der der beiden de la Borde, die durch ihre bruͤderliche Liebe bei der La Peyrouse schen Expedition so beruͤhmt geworden sind, hat selbst bis zum Frieden von Campoformio in der Oesterrei⸗

chischen Armee gegen die Franzosen gedient. Es laͤßt sich nicht

annehmen, daß ein solcher Mann ein Freund der Revolution seyn koͤnne. Als Schriftsteller gehoͤrt derselbe uͤbrigens, neben⸗ bei gesagt, zu den beruͤhmteren Frankreichs. Er ist, unter

andern, Verfasser des besten Werkes uͤber Spanien, das wir besitzen, eines Prachtwerkes uͤber dieses Land, und mehrerer

anderer Schriften uͤber Kunst und Wissenschaften. Man kann unter diesen Umstaͤnden behaupten, daß die Wahlen bis

jetzt im Allgemeinen gut ausgefallen sind. Von den noch zu

ernennenden 29 Deputirten hofft uͤberdies das Ministerium, mindestens 8† fuͤr sich zu erhalten.

Gestern Mittag verschied hieselbst ploͤtzlich und unverhofft an einer Gehirn⸗Entzuͤndung, Armand Duplessis, Herzog von Richelieu, ein eben so ausgezeichneter Staatsmann, als kreuer

Anhaͤnger des Koͤniges und dessen Familie. Er war Tages S . Paris zuruͤckge⸗ befand sich indessen bereits so unwohl, daß alle aͤrzt:⸗

zuvor erst von seinem Landgute Courteil nach kehrt, liche Hilfe vergeblich war. Mit ihm stirbt diese erlauchte Familie aus. Er verschied in den Armen seiner beiden Schwe⸗ stern und seines ehemaligen Lehrers, des Abbé Nicolle. Alus Rom schreibt man unterm 21. v. M., der Papst be⸗ finde sich noch fortwaͤhrend so schwach, daß er juͤngst beim 2 Hinausgehen aus dem Konsistorium hingefallen sey, ohne sich indessen weiter beschaͤbigt zu haben.

Wiewol der Nachricht uͤber das, durch den Praͤstdenten Boyer zu St. Domingo, auf die Französischen Schiffe gelegte Embargo, bereits mehrfach widersprochen ward (S. Art. Havre in Nr. 62 d. 3.) so wandte sich dennoch die Handels⸗Kammer zu Havre, in Betracht der Wichtigkeit des Gegenstandes fuͤr das kommerzielle Interesse, unmittelbar an den Minister der Marine und der Ko⸗ lonien, mit der Bitte um naͤhere Aufklaͤrung. Von Seiten des⸗ selben ward der Kammer zur Antwort: Se. Excellenz habe uͤber das fragliche Embargo nicht die geringste Anzeige erhalten, und 8 sey, wider alles Erwarten, eine solche gewaltsame Maßregel wirk⸗ lich angeordnet worden, so koͤnne sie nur von angenblicklicher

Dauer gewesen seyn, indem sie nur auf hoͤchst unrichtige Angaben

haͤtte getroffen werden koͤnnen. Wenn der Kontre⸗Admiral Ja⸗ cob, im Einverständnisse mit dem General⸗Lieutenant, Grafen Donzelot, auf seiner Ruͤckreise nach Frankreich, mit einigen ihm untergeordneten Schiffen sich nach der Halbinsel Samana begeben, so sey dies in keiner anderen Absicht geschehen, und haͤtte aus kei⸗ nen anderen Beweggruͤnden geschehen koͤnnen, als den Franzosen und den Bewohnern, die der ploͤtzliche Wechsel der Regierung in Besorgniß gesetzt, seine Unterstuͤtzung anzubieten. Derselbe habe sich lediglich auf die Erfuͤllung dieses ehrenvollen Geschaͤftes be⸗ schraͤnkt, das sicherlich nicht von der Natur gewesen, irgend eine Art von Beunruhigung oder Mißtrauen zu erwecken, und wenn, wie hoͤchst unwahrscheinlich, diese dennoch in den ersten Augenblik⸗ ken, durch falsche Auslegungen, stattgefunden, so muͤßten ste eben so schnell wieder verscheucht worden seyn. Es ey also nicht anzu⸗ nehmen, daß ein unversehener, voruͤbergehender Vorfall, eine Maß⸗ regel, die nur mit dem gewoͤhnlichen Verhalten der Koͤniglichen Schiffe auf allen Meeren uͤbereinstimme, irgend unangenehme Folgen nach sich ziehen koͤnne; vielmehr sey in Absicht unserer Verhaͤltnisse Amerikanischen Haͤfen, noch Alles im vorigen ungetruͤbten

mit den Stande. Pean s

„In St. Thomas sind sehr viele fluͤchtige weiße Bewohner des Sr. 18 St. Domingo angekommen. Meh⸗ 8 er ungluͤcklichen Familien wurden auf der eber Kergse. 51 visseregzeist. 4 . „„Zu Lille ward im Theater eine Schauspielerin ausgepfäffen: ihr Mann war im Parterre, und trat als Naͤcher guf, sohafefn. Pfeifer zwischen die Zaͤhne, gewann, waͤhrend er um sich pruͤgelte, Surkurs und eroͤffnete nun an der Spitze seines Anhanges, eine foͤrmliche Bataille. „Der Vorhang fiel, die Vorstellung ward ge⸗ schlossen, und naͤchst denen, die ihre Zaͤhne verloren und Schlaͤge bekommen hatten, kam der unschuldige Schauspiel⸗Direktor am 8 davon, denn er mußte dem Publikum sein Geld wie⸗ dergeben.

Marseille, 10. Mai. Die junge Tuͤrkin, die de . Kapitain Persat aus dem Gemetzel in Tripolitza gerettet b. 89 sich gefuͤhrt hat, ist, nachdem sie die Quarantaine uͤberstanden, in hiesiger Stadt erschienen, und den ersten Behoͤrden vorgestellt wor⸗ den. Ste ist die Tochter des Aga's von Londari in Moreag, 14 Jahr alt, und von uͤberaus einnehmender Gesichtsbildung. Die Sanftheit ihrer Zuͤge wird durch einen gewissen Ausdruck von Schwermuth nur noch erhoͤht und floͤßt uͤberall die lebhafteste ghezinahen⸗ fuͤr sie ein. Es heißt, daß e ich ihrer angenommen habe, um die Reinheit i S b zu bewahren, und ihren Verstand auszubilden. be ehsr .

London, 17. Mai. Der Alien⸗Akte gemaͤß, sind in al⸗ lem vier Auslaͤnder: Angelo Gentilini, Karl Schroͤder, Julie Boullinot und der Abbate Bonavista, aus dem Reich gewiesen worden. Die Zahl der Auslaͤnder in England ist 24,930. Ein ganz von Eisen verfertigtes Dampfschiff, Aaron, 106 Fuß lang, wuͤrde hier kuͤrzlich mit dem besten Erfolg versucht, und wird naͤchstens direkt nach Paris abgehen.

Der Erbprinz und die Erbprinzessin von Daͤnemark, K. H., trafen am 15. hier ein.

Am 15. besuchten Se. Maj. der Koͤnig Drury⸗Lane, und

am 17. das Theater von Kovent⸗Garden, und wollen den 22.

die Italienische Oper sehen. u“

eine vornehme Dame hie⸗:

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