1822 / 71 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 13 Jun 1822 18:00:01 GMT) scan diff

erklaͤrt worden sey. noch die der gedachten Kongreß⸗Akte selbst entgegen zu stellen.

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aakeaen Berlin. Ein zwischen der Staats⸗Zeitung und dem

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Journal de Paris schwebender Prozeß nahet sich seiner Entschei⸗

dung. Der Streitpunkt ist rein faktisch. Das Journal de Paris glaubt und behauptet standhaft, daß Thorn eine freie Stadt sey. Die Staats⸗Zeitung ist der entgegengesetzten Mei⸗ nung. Nun aber hat das Journal de Paris in Nr. 146 einen

neuen und, wie es nicht zu bezweifeln scheint, siegreichen Be⸗

weis fuͤr seine Meinung aufgestellt, indem es eine Stelle des geographischen Woͤrterbuches des Herrn Robert, angeblich or⸗ dentlichen Geographen Seiner Maj. des Koͤniges Ludwig XVIII. und Mitglied des Wissenschaftlichen Instituts zu Bologna und der Koͤnigl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin, anfuͤhrt, wo unter dem Artikel Thorn ausdruͤcklich gesagt wird, daß diese Stadt im Jahre 1614 durch die Wiener Kongreß⸗Akte frei Einer solchen Autoritaͤt wissen wir nur

Damit koͤnnen die Akten aber auch als geschlossen und die

QSache als zum Spruche reif angesehen werden.

und fuͤr Teutschland erzaͤhlt,

Wenn der in Nuͤrnberg erscheinende Korrespondent von daß ein hiesiger Schul⸗Lehrer

eeinen 5iaͤhrigen Schulknaben, zur Strafe fuͤr versäumte Schulstun⸗ dern, in ein abgesondertes unverschlossenes Zimmer des dritten Stockes gesperrt habe, und daß der Knabe aus dem Fenster gesprungen sey, Hhne sich jedoch zu verletzen; so ist die Hauptsache an sich zwar geegruͤndet; jedoch kann dem betreffenden Lehrer, der, nach eingezo⸗ ggener Erkundigung, mit den Schulkindern immer vorsichtig und

gut umgeht, in dem vorliegenden Falle kaum eine Unvorsichtigkett

zugeschrieben werden:

er setzte den Knaben, welcher durch Weinen,

Stdrung in der Schule veranlaßte, in eine unverschlossene, neben der Wohnstude gelegene (also nicht abgesonderte) Kammer ein, der Knabe war auch davon, daß die Kammer unverschlossen gewesen,

wohl unterrichtet, und sprang, seiner eigenen Aussage nach, nur aus dem Fenster, um die Stube des Lehrers nicht zu passiren.

Elberfeld, 4. Jun. Die durch den hiesigen Lehrer Wilberg

gestiftete (Nr. 59 der St. Z. erwaͤhnte) Witwen⸗Kasse fuͤr Schul

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ehrer⸗Witwen, hat den Fond bis zur Summe von 690 Thaler vermehrt. Die Einlagen, so bis Ende Mai in die hiesige Spar⸗ Kasse geschehen, belaufen sich auf 16,750 Thaler, die im staädtischen Leih⸗Hause rentbar gemacht worden sind. Der Mechanikus

Quewa von Berlin ist hier, um eine Werkstaͤtte fuͤr Jacquardsche

Webstuͤhle anzulegen; die bereits von ihm aufgestellten Maschinen dieser Art zeugen von den Talenten dieses Mannes, denen ein je⸗ der Achtung zollen muß. Gestern kam die Nachricht hier an, daß der Hauptgewinn in der letzten Ziehung der 45sten Lotterie, groß 100,000 Thaler, bei dem Kollekteur Heymer hieselbst gefallen sey. Dieses Gewinnes werden mehrere htesige Personen theilhaf⸗ tig. Der Gesellschafter einer hiesigen Fabrik⸗Handlung und zwei brave Arbeiter bei derselben, haben einen Theil des Gluͤckes, der zweite Theil desselben, ein Schenkwirth, dessen Frau ein Vier⸗ tel⸗Loos erhandelt hatte, der dritte faͤllt auf einen Tagloͤhner, einen geringen Mistkaͤrrner, der in dem Augenblicke, wo ihm die⸗ ses Geschick kund wurde, seine Freude nicht zu bergen wußte; den vierten Antheil hat ein geachteter Handlungs⸗Kommis zu empfan⸗ gen, der als fleißiger und rechtschaffener Mann bekannt ist. Wie es heißt, wollen die Gluͤcklichen den, der Vorsehung schuldigen Dank, dadurch bethaͤtigen, daß sie einen Theil des ihnen zugefal⸗ lenen Gutes, zum Besten der inneren Vollendung des hiesigen Kranken⸗Hauses bestimmen. Wer beim guͤnstigen Gluͤckswechsel die Leiden seiner Bruͤder nicht vergißt, dem gönnt die Mitwelt ern solch muͤhelos erworbenes Geld, und darum bringt dem men⸗ chenfreundlichen Geber, ein zu mildem Zwecke verwendetes Kapi⸗ tal, immer neuen Seegen und neues Heil. 1 * Frankfurt. Im Soldinschen Kreise, der auf 192 218 1ꝗ M., 25/714 Seelen zaͤhlt, sind in diesem Fruͤhjahre, 19,759 wilde Obst⸗ baum⸗Staͤmmlinge gepflanzt, 12,667 Obstbaͤume durch Pfropfen, Okuliren, Kopuliren zc. gut gemacht, und 25,095 schon gut ge⸗ machte Obstbaͤume gepflanzt worden. Welche erfreuliche Aussichten waͤren zu erwarten, wenn zehn Jahre hinter einander, aus saͤmmt⸗ lichen Kreisen 28 E1“ solche, der Obstkultur guͤnstige Nach⸗ ichten einzuberichten waͤren! hen Halberstadt. Bei dem Dorfe Rorsheim (Kr. Oschersleben) ist ein Gipsbruch entdeckt worden. Unter 3 Schichten Dammerde, Thon und Mergel, insgesammt 8 Fuß tief, findet sich ein vier⸗ schichtiger Gipsfloͤz von einigen 380 Fuß Tiefe. Die genannten 4 Schichten bestehen 1) aus gemeinem Gips, 2) dann dorunter schwarzmarmorirter auch zu Kunstwerken brauchbarer Alabaster, 3) dann weißer, halb durchsichtiger, klingender Alabaster, und 4) so weit man bis jetzt forschen kann, sehr weißer Alabasterfels. Eine halbe Meile weit kann man das Streichen dieses Floͤtzes verfolgen. Ein geschickter Landmesser, Livpe zu Rorsheim, hat angefangen, den Bruch zu bebauen. Wenn in der Naͤhe, was leicht geschehen koͤnnte, ein Torfstich angelegt wuͤrde, so wuͤrde das Unternehmen bedeutend erleichtert werden. 8 Bei der benachbarten Stadt Groͤningen hat der Apotheker Spitta, auf eigene Kosten, die Russen⸗ und Preußen⸗Graͤber da⸗ selbst, aus dem J. 1814, mit schoͤnen Denkmaͤlern und Anpflanzun⸗ en geschmuͤckt, auch Baumgaͤnge von den Thoren an dahin ange⸗ egt. Allein an Obstbaͤumen, theils veredelten, theils noch zu ver⸗ edelnden, hat er 3600 Stuͤck angepflanzt, so wie denn uͤberhaupt im landraͤthlichen Kreise Oschersleben, wozu Gröͤningen gehoͤrt, bei Döoͤrfern und Landstaͤdten, uͤber 10,000 Stuͤck Obstbaͤume waͤhrend des J. 1821 im Freien gepflanzt worden sind, und noch mehrere wuͤrden angepflanzt worden seyn, wenn nicht die vorseyenden Ge⸗ meinheitstheilungen hin und wieder hemmten. An manchen Or⸗ ten sind den Schullehrern und der Schuliugend von der Gemeinde Gaͤrten eingeraͤumt worden, um Obstbaumschulen anzulegen, z. B. zu Dedeleben. Koönigsberg in Pr. Der bisher im Civil uͤbliche Gruß, durch das Abheben der Kopfbedeckung, ist bei rauher Witterung der Gesundheit nachtheilig und unbequem. Da nun der Gru nur eine Achtungs⸗Bezeigung ausdruͤcken soll, die Form dazu aber gleichgaͤltig jst, wenn sie allgemein verstanden wird, so haben meh⸗

Gedruckt bei

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rere achtbare hiesige Bewohner, den Landhofmeister n, Chef⸗Praͤsidenten Baumann an der Spitze, in den hi lichen Blaͤttern, ihren Mitbuͤrgern den Vorschlag 1 eben so gefaͤllige als zweckmaͤßige Form des Gru Anfassen der Kopfbedeckung, unter sich einzufuͤhren. Malmedy. Am 7. Mai wurden wir durch einen dentlichen Hagelschlag heimgesucht

Praͤstdenten von Auerswald, den Bischof Borowski, den g. desgerichts-Chef⸗Praͤsidenten Morgenbesser und den Rah

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Die kleinsten Konz⸗

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Flintenkugeln aͤhnlich; es sielen aber auch zugleich E Pfund schwer, vom Himmel herab. Gaͤrten, Daͤcher 1 haben bedeutend dabei gelitten.

Neuchatel. Von Hrn. Girardet hieselbst ist die Christi nach Raphael in Steindruck erschienen. Man

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lich behaupten, daß seit der Erfindung der Lithographie Kuͤnstler mit so beharrlichem Fleiße, wie Hr. Girardet, habe, ein Kunstwerk von so hoher Bedeutung darzustellen Kraͤftige und Bestimmte des Kupferstichs auf diesem Waig reichen. Das Blatt ist 15 hoch und 12 breit, und sih genaue Nachahmung desjenigen zu seyn, welches der B. Kuͤnstlers fuͤr das Musée Napoléon von Laurent in Kung chen hat. Hr. Girardet macht aus seinem Verfahren ein niß, wenigstens der untere Theil des Bildes scheint ing schnitt⸗Manier gearbeitet zu seyn. Dadurch haben die Fig Vorgrundes eine Kraft, Rundung und Bestimmtheit erhgt auf keinem andern Wege zu erreichen xr-. waͤre. Oels. (Schlesten.) Am 14. Ma ging hier der /if Prittwitz, im 75sten Jahre seines (äme

71 12b Stuͤck. Berlin, Donn

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Heine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Großherzoglich Meck⸗ rg⸗Schwerinschen Staats⸗Minister, Freiherrn v. P 1. Insignien des ihm schon fruͤher ertheilten vssöbe. dlss dahs erster Klasse in Brillanten; dem Großherzog me . ai Major v. Both, den Rothen Adler⸗Orden zweiter d asse; Den. 2 Mon. 36 Schill. 11 ½ Den., Den. gewig ʒheneral⸗Major v. Boddien, General⸗Adjutanten Sr. dennoch koursmaͤßig zu haben. Paris 2 Mon. 262hig!. Hoheit des Großherzogs von Mecklenburg Schwe⸗ Bordeaux 2 Mon. 26 988 Schill., Briefe und Gehl hen St. Johanniter Orden und zwar in Brillanten, und penhagen k. S. 253 pCt. Breslau 6 Wochen 411 1 Leibarzt Seiner Koͤniglichen Hoheit, Geheimen Medizi⸗ zu lassen. Wien in effectiv 6 Wochen 146 pCshtath, Doctor Sachse, den Rothen Adler⸗Orden dritter

Wechsel⸗ und Geld⸗Kourse.

Hamburg, 7. Jun. Amsterdam k. S. 15 Mon. 105 ¾ pCt. gut zu lassen. London k. S. 37

mehr Briefe als Geld. Prag in effectiv 6 Wocaite zu verleihen gerühet.

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pCt. zu lassen. Augsburg 6 Wochen 146 ¾ pC. 6% des Koͤuigs Majestaͤt haben, mittelst Allerhoͤchstselbst voll⸗ Frantfurt 6 Wochen 147¾ pEt. zu lassen. St. Husgen Patents, den bisherigen Regierungs⸗Assessor v. Ma s⸗ 2 Mon. 8 à 18½ Schill. bis 9 Schill. bezahlt, auch uhach zu Potsdam, zum Regierungs⸗Rath und Justitiarius Mon. zu liefern, gemacht. der Regierung daselbst zu ernennen geruhet.

Louisd'or 11 Mrk. Schill. zu haben. Hel.Der bisherige Land⸗ und Stadtgerichts 8 ten, neue, fehlen. Gold al marco 103 6 Schill. uun zu Brieg, ist zum Justiz⸗Kommissarius daselbs .“ Seg 1s Hamb. Grob Pen. ““ 123 pCt. Piaster zu 23 Mrk. zu haben. Fein t 27 Mrk. 11⅔ Schl., 8 Silber 17 Sarr. 13 2.5, 19822 faͤlligen halbjaͤhrigen, so wie die L. 9 G. 27 Mrk. 12 Schill., Preußische Muͤnze? Zinsen von alten landschaftlichen

111“*“X“X“*“ Ceeehrnvir v. Lokale der ehemaligen Landschaft, Span⸗

Mrk. Geld. reuß. Englische Anleihe z. C. von 37 Schill. Alstraße Nr. 59., baar ausgezahlt. Preuß glis he z 57 Schill. LEu muͤssen, wenn sie auf 50 Rthlr. und

pr. Cont. 86 ½ 86 pCt., auf 3 Mon. Zeit 85 ½ *. m Rt sat. er lauten, mit dem in dem Gesetz vom 7. Maͤrz d. J.

ohne Umsatz. an 3. Nag. Nporweg. Anleihe à 83 ½ pCt. Verkaͤufer, 83 pCt. Cschriebenen Stempel versehen, und auf die Staatsschulden⸗ ngs⸗Kasse gerichtet werden.

Danische Anleihe, erste Abtheilung 6 pCt. Zinsen b 91¼ pCt., desgl. 5 pCtg. von 3000 Mrk. 82½¼ „Ct.; Diese Zinszahlung wird mit dem 28. Jul. d. J. geschlos⸗ desgl. 5 pCtg. 31¼4. 684 ¼ pCt. nichts gemacht. Wer bis dahin also seine Zinsen von den bezeichneten

ationen nicht erhoben hat, kann solche nicht eher als im

Oesterr. Anleihe das Loos von 100 Fl. pr. kont. 1 3 erhalten. Wö“ Staͤdte⸗Kassen⸗Obligationen koͤnnen uͤbri⸗

Fl., pr. August 118 ¾ . 119 Dec. 120 F talliqnes pr. cont. 77¼ 77 ¾ Fl., au Mon. Zeit 77⁄/ Die Inhaber der en⸗Ol 8 8 1 e. sar Iinsen, so weit sie faͤllig sind, in demselben Zeitraume,

Fl. Geld und Briefe. 1 nselbe 3 .“ bei der Staatsschulden⸗Tilgungskasse, im Seehandlungs⸗ K üde in der Jaͤgerstraße allhier, gegen gehoͤrige, auf diese Dienstag 11. Jun. Im Opernhause: Der nemu⸗ lautende Reeengse ir Empfang herr, kom. Oper in 1 Aufzuge. Hierauf: Die ies Verlin, deet,Wrwaltung der als Junggesellen, Lustspiel in 1 Aufzuge, von Castaͤl Fother v. d. Schulenburg. Der Baͤr und der Bassa, Vaudeville⸗Burleske in 1) —* itiassW1““ von K. Blum. 8 Wegen Heiserkeit der Mad. Milder kann die Ope⸗ heute nicht gegeben werden. Mittwoch 12. Im Schauspielhause: Die Ennth Schauspiel in 1 Aufzuge, von Goͤthe. (Mad. Neux riane.) Hierauf: Doppel⸗Violin⸗Konzert, komponih. Spohr, vorgetragen von dem Koͤnigl. Kammermu silc Boͤhmer und Herrn E. H. Eichbaum. Und: Peter u⸗ Lustsp. in 3 Abtheil., von Castelli. (Mad. Neumann:! Donnerst. 13. Im Schauspielhause: Die Ge s Lustsp. in ; Aufzuge. Hierauf: Nr. 777, Lustspiel il zuge, von K. Lebruͤn. Und: Die eifersuͤchtige Frauu, 1 2 Abtheilungen.

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ie den 1. Jul. unerhobenen fruͤheren

nigliche Schagsypiele.

Staatsschulden. v. Schuͤtze. 1g b e28† 1ü.

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Abgereist: Der Koͤnigl. Schwedische Wirkliche Geheime Graf v. Lagerbielcke, nach Dresden.

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Daris, 3. Jun. Vorgestern versammelten die Deputir⸗ ach vorher an sie ergangener Einladung, sich in dem ge⸗ lichen Sitzungs⸗Saale. Da das aͤlteste Mitglied der „öüiner, Hr. Gevaudan, durch Krankheit abgehalten ward, Wittern Versammlung beizuwohnen, so fuͤhrte Hr Delacroix⸗Frain⸗ N. O. ssternklar, laue Min derselben den Vorsitz. Nachdem das Schreiben des N. O. (hell, Thau. Ceremonien⸗Meisters, wodurch den Deputirten das, bei der N. W. heiter, heiß. nung der Kammer durch Se. Maj. den Koͤnig, zu beob⸗ N. W. sternklar, angen shde Ceremoniel kund gemacht ward, verlesen worden, wurde O. sel, windig. das Loos zur Wahl der großen Deputation geschritten, eeiter, Wind, Sr. Maj. an jenem Tage entgegen gehen soll. Die

. sternklar, angen tpiztation besteht aus 24 Mitgliedern; die bekanntesten unter goeiter, kühl, Thhit sind: die Royalisten Josse⸗Beauvoir, Duhamel, Chateau⸗

eteorologische Beobachtunges

Barometer Therm. Hygr. Wind. A. 28°9 3 ½ ⁄114 ½0 †+†270

F. 2890 600 M. 289 27° A. 28° 32° F. 2390 399 M. 23* 260 A. 28° 42 F. 28⁰° 4 14

4110 ½ ꝙ† 4219 2 150 +† 11° 18°4

10. Jun.

beiter, Wind, hbe, Jacquinot⸗Pampelune, und die Liberalen Casimir Ps⸗ Graf Sebastiani, Basterréoche und Robin⸗Scevole. Es en hierauf unter den Deputirten 100 Eintritts⸗Karten zu oͤnigl. Sitzung, und 200 zu der Messe in der Metropoli⸗

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Hayn.

erstag den 1zten Junius 1822.

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ner und eine Frau herbeizog.

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tan⸗Kirche vertheilt, worauf alung auseinander ging. Se. Maj. der Koͤnig haben bestimmt, daß der Chef der Universitaͤt hinfuͤhro den Titel eines Groß⸗ Meisters fuͤhren solle, und diese Stelle Ihrem ersten Almo⸗ senier, Abbé Frayssinous, verliehen. Demselben liegt unter an⸗ dern die Verpflichtung ob, alljaͤhrlich zmmal Sr. Maj. uͤber den moralischen Zustand des oͤffentlichen Unterrichts und des Erzie⸗ hungswesens, einen umstaͤndlichen Bericht abzustatten. Man ist in diesem Augenblicke hier damit beschaͤftigt, die Theatinen⸗ Kirche am Quai gleichen Namens abzutragen; sie war aus ei⸗ nem urspruͤnglichen Fonds von 100,000 Thalern, welche der Kardinal Mazarin zu diesem Behufe ausgesetzt hatte, erbaut worden. Der Prinz von Conti legte dazu den Grundstein im Namen Ludwigs XIV. am 8. Nov. 1661, und der erste Gortes⸗ Dienst wurde 8 selben gehalten. auf mannigfache Weise entheiliget worden. wollte daraus ein Schauspielhaus machen, welches indessen nicht gelang. Spaͤterhin sah man in demselben abwechselnd einen Tanzsaal und ein Kaffehaus, und das mit Inschriften und Anschlagzetteln aller Art bedeckte Portal nach der Wasserseite bildete einen sonderbaren Kontrast mit der urspruͤnglichen Be⸗ stimmung des Hauses. Paris zaͤhlte vor der Revolution mehr als 200 Kirchen, wovon die Haͤlfte im Laufe des 17ten Jahr⸗ hunderts erbaut worden war. Ueber 150 davon sind zerstoͤrt worden!

Ein vor kurzem hier angekommener junger Mann aus der

Waͤhrend der Revolution war das Gebaͤude

Provinz, kehrte am 1. d. M. gegen Mitternacht nach dem von

ihm bewohnten Hiöotel d'Aumont zuruͤck. Die Weigerung des Portiers, ihn zu dieser ungewoͤhlichen Stunde einzulassen, ver⸗ ürsachte einen kleinen Wortwechsel, welcher drei fremde Maͤn⸗ Einer von jenen, welcher an der Verlegenheit des Fremden einen lebhaften Antheil zu nehmen schien, ersuchte ihn, in sein gegenuͤber liegendes Haus einzu⸗ treten, und allenfalls die Nacht dort zuzubringen. Nach eini⸗ gem Besinnen entschließt dieser sich dazu. Kaum hat er in⸗ dessen ein Zimmer im 4ten Stocke, wohin er gefuͤhrt wird, be⸗ treten, als einer seiner Fuͤhrer hinter ihm abriegelt, waͤhrend ein Anderer mit einem Rasiermesser in der Hand uͤber ihn her⸗ faͤllt. Als der junge Mann die Gefahr sieht, worin er sich be⸗ findet, bietet er den Moͤrdern sein Geld und seine Uhr an; man erwiedert ihm indessen, daß man sein Geld, seine Uhr und sein Leben wolle. Unter diesen Umstaͤnden konnten hier nur Muth und Geistesgegenwart retten. Er besinnt sich nicht lange, wirft zuerst den einen der Moͤrder zu Boden, entreißt ihm das Rasiermesser, und versetzt ihm mit demselben eine tiefe Wunde am Halse, faͤllt hierauf uͤber den zweiten her, welcher seinen Spießgesellen zur Huͤlfe eilen will, und verwundet ihn ebenfalls bedeutend. Der dritie und die Frau loͤschten hierauf, als sie den ungewoͤhnlichen Muth des von ihnen zum Opfer bestimm⸗ ten jungen Menschen sehen, das Licht aus, und retten sich auf die Straße. Inzwischen hatte der junge Mann selbst sich bei dem Entwinden des Messers an der Hand verletzt; er steigt in der Dunkelheit die Treppe herab, und ruft auf der Straße um Huͤlfe. Kurz darauf koͤmmt die Wache; man begiebt sich in das Zimmer, und findet beide Verwundete noch in ihrem Blute. Sie wurden nach dem Hôtel Dieu gebracht. Die beiden Entwichenen sind Tages darauf von der Polizei aus⸗ gekundschaftet und verhaftet worden.

Vorgestern Nachmittags um 3 Uhr hatten wir hier den hoͤchsten bisyerigen Waͤrme⸗Grad. Das Thermometer wies 2420. Eine halbe Stunde darauf kuͤhlte ein wohlthaͤtiger Gewitter⸗ Regen die Luft etwas ab.

Der Konstitutionel meint, daß er die Authenticitaͤt der (S.692 d. Z. erwaͤhnten) Russischen Kriegserkläͤrung darzuthun, noch nicht im Stande sey. Andere Blaͤtter beschuldigen ihn inzwischen, daß er das Manifest selbst erfunden habe, um diese und jene Papiere herabzudruͤcken, und dann von irgend einem seiner heimlichen Freunde brav aufkaufen zu lassen. Die Quotidienne versichert sogar, der Russische Gesandte habe bereits eine desfallstge Klage gegen den Redakteur des Konstitutionel bei den kompetenten Ge⸗ richten eingereicht. 1

London, 31. Mai. Gestern ward ein Gesuch um Ver⸗ besserung unserer peinlichen Gesetze dem Oberhause vorgelegt, unterzeichnet von 76 ehemaligen Geschwornen in der Old⸗Bai⸗ ley. Wir haben hier, nach unserer Verfassung, kaum mehr, als ein halbes Dutzend Strafen, fuͤr eine zehnmal groͤßere Zahl

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Jahr spaͤter, am 12. Rovember 1669, in der-⸗

Ein Entrepreneur