Ausdrüuͤcken, die Gazette de France mit gerechter Strenge, das a gebliche Manifest fuͤr eine frevelhafte Erdichtung. Zugleich erschien m Moniteur, als Auszug aus dem Journal IErtoile, ein Aufsatz, worin dieser letzte und frechste Betrug einer wider den Frieden der Welt verschwornen Faktion in den grellsten Farben dargestellt weard. Ein so handgreifliches Falsum haͤtte ehemals einen Schriftsteller um Ehre und guten Namen gebracht. Heute ist das anders. Die Redakteurs des Constuutionnel und des Courier blei⸗ ben fortwaͤhrend schaͤtzbare Buͤrger, und uͤben fortdauernd das Pri⸗ vilegium aus, alle die nicht ihres Sinnes sind, die Regierung nicht aausgenommen, fuͤr Landesverraͤther zu erklaͤren. — Waͤhrend dies in Paris geschah, waren die teutschen liberalen Blaͤtter hinter ih⸗ reen Franzoͤsischen Mustern nicht zuruͤck geblieben. Zur Probe mag dienen, wie die Neckar⸗Zeitung, deren Herausgeber u. Mitarbeiter uns wahrscheinlich Dank wissen werden, wenn wir sie als das beharrlichste u. onsequenteste Organ dieser Partei in Teutschland betrachten, in den jletzten vierzehn Tagen die Frage von Krieg oder Frieden behandelte. — — Am 28. Mai gab diese Zeitung einen sehr verkuͤrzten und ver⸗ stuͤmmelten Auszug aus den im Oesterreichischen Beobachter vom 20. Mai enthaltenen Nachrichten, und fuͤgte hinzu: „Durch alle diese Nachrichten scheint der Oesterreichische Beobachter andeuten
u wollen, daß die Pforte sich den Bedingungen des Russischen Ul⸗ timatums bequemt, und mit deren Vollzug den Anfang gemacht habe, und daß mithin an Erhaltung des Frievens nicht mehr zu zweifeln sey.“ Und gleich darauf faͤhrt sie fort: „Anders der eng⸗ ische Kourier vom 17. Mai. Dieses Ministerial⸗Blatt sagt, ein von St. Petersburg sehr schnell in England angelangtes Schiff habe Briefe vom 4. Mai mitgebracht, nach welchen der Kaiser Alexander zur Armee abgereiset war u. s. f.“ — So siegreich war der Beobachter lange nicht widerlegt worden. *) — Am 3o. lie⸗ ferte die Neckar⸗Zeitung einen Korrespondenz⸗Artikel, von Frank⸗ urt datirt, worin die letzten Neuigkeiten des Beohachters, unter dem ungereimten Vorwande, „sie veruhten bloß auf Berichten von Blukarest“ angefochten, dagegen aber Briefe aus dem Norden ci⸗ tirt wurden, nach welchen „das Russische Kabinet, der Ausfluͤchte des Tuͤrkischen Ministeriums muͤde, mit Bestimmtheit entschlossen seyn sollte, nicht laͤnger als bis gegen die Haͤlfte des Monats Jun. uf eine kategorische Antwort zu warten.“ Den Werth solcher Mit⸗ heilungen kann jetzt Jedermann beurtheilen; was wir aber in die⸗ sem Artikel nicht ungeruͤgt lassen duͤrfen, (und was beinahe gllen, uter der Rubrik Frankfurt von den Krieges Herolden verbreiteten geermein ist) das sind die immerwaͤhrenden haͤmischen Anspielungen auf die Finanz⸗ und Kredit⸗Verhaͤltnisse der Oesterreichischen Mo⸗ naarchie, die unerlaubte und ehrenruͤhrige Voraussetzung, daß ein unter unmittelbarer Aufsicht einer allgemein verehrten Regierung erscheinendes oͤffentliches Blatt sich zum Werkzeuge der Papierkra⸗ mer und Agioteurs herabwuͤrdigen koͤnnte. Wenn sich Franzöoͤsische Journal⸗ oder Libell⸗Fabrikanten in ihrer Unwissenheit oder Bos⸗ heit dergleichen schimpfliche Vermuthungen erlauben, so verachtet man einen Unfug, den die Anarchie der Presse erklaͤrt, und wenig⸗ ens in einer Beziehung entschuldigt; daß aͤhnliche Dinge taͤglich in teutschen Bundesstgaten gedruckt werden koͤnnen, ist schwerer zu erklaͤren, und in keiner Beziehung zu entschuldigen. — In den solgenden Tagen schritt die Neckar⸗Zeitung, als wenn noch nichts
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ihre fruͤhern Aussichten gestoͤrt oder erschuͤttert haͤtte, auf dem bis⸗ her verfolgten Wege muthig voran. Die drohendsten Briefe aus Wien, aus Petersburg, aus Paris, aus London mußten die nahe Extrapost taͤglich verkuͤndigen. In London wurde das Russische Manifest mit jeder Stunde erwartet, obgleich der Ministerielle Kourier nur von einer Erklaͤrung, nicht von einer Krieges⸗Erkla⸗ rung des Kaisers gesprochen; „so aber“ — hieß es — „druͤcken ch die ministeriellen Blaͤtter gewoͤhnlich aus, wenn eine Sache durch Gruͤnde der Vernunft und der Erfahrung außer Zweifel ge⸗ etzt, und nur noch nicht officiell bekannt ist 8 Aus Petersburg soollte am 6. Mai (1) geschrieben worden sey, das Manifest werde wahrscheinlich mit dem ersten Buͤlletin zugleich ausgegeben werden. — Endlich gab diese Zeitung am 7. Jun. das oben erwaͤhnte von den Verfassern des Constitutionnel oder einem ihrer Gesellen im Auslande muthwillig geschmiedete Kaiserliche Manifest, ohne den eisesten Zweifel gegen dessen Echtheit, ohne irgend eine Bemer⸗ kung, Erlaͤuterung, Widerlegung, mit einer Eilfertigkeit, die dem kritischen Geiste der Herausgeber zur geringen Ehre gereichen wuͤrde, wenn hier von Urtheilen, und nicht ausschließend von Ab⸗ sichten die Rede seyn koͤnnte. — So viel von dem bisherigen Trei⸗ ben einer Partei, deren ausgesprochenen Wuͤnschen und Zwecken ddie Unruhen im Tuͤrkischen Reiche mehr als eine Art von Nahrung und Befriedigung darzubieten schienen. Zeitig genug werden wir iinnue werden, welchen Gang und welche Sprache sie bei veraͤnder⸗ 6 ten Umstaͤnden, aber gewiß zaunveraͤnderten Bestrebungen einhalten wird. Ehe wir aber den Schauplatz ihrer jetzigen Verlegenheiten und Drangsale verlassen, wollen wir einer ihrer verzweifeltsten Appologien, weniger ihrer eigenen Merkwuͤrdigkeit wegen, als weil sie einen auch von andern Seiten in Anregung gebrachten, nicht unwichtigen Punkt beruͤhrt, noch einige Bemerkungen widmen. — In der Mainzer Zeitung vom 8. d. M. ist folgender Artikel zu 1 Korrespondenten von Odessa scheinen ihre Trompeten mit den Londoner und Pariser Blattern vertauscht zu haben. Nachdem sie lange in die Krieges⸗ Tuba blieben, pfeifen sie nun auf dem Friedensrohre. Da dieser veranderte Ton erst nach der Reprimande eines strengen Beobachters eintritt, so moͤchte man ihn eben so wenig für untruglich halten als den ersten. **) — Ueberhaupt ist das Wesen, das seit einem halben Jahre auf dem Papier, und für die Papiere ge⸗ erieben wird, noch etwas mehr lacherlich als argerlich. Indem es nach und nach galle Glaubwuürdigkeit zerstört, vernichtet es auch alle Vortheile der Spekulation, ddie nothwendig darauf gegründet sind. Dies wäre anders, wenn geschahe, was RFeehemals geschah, wenn auͤf officiellem Wege die Wahrheit durch Dokumente, nicht durch halb⸗officielle nichts aussprechenden Versicherungen ans Licht kame. — Man kann nicht hoffen, durch diese Ultra⸗Diplomatische Mysterien das Euro⸗ peaäische Publikum von dem Antheil an den öffentlichen Angelegenheiten zu ent⸗ 2 wöhnen; das Mittel waͤre schlecht gewaͤhlt u. s. f. — Doch wir fühlen wohl, daß diese Bemerkungen in den Wind gesprochen sind; aber dann muß man sich aauch nicht über falsche Nachrichten beklagen, wenn sie an die Stelle des man⸗ gelnden Wahren treten u. s. f.“
. *) Die chronologische Lächerlichkeit der Gegeneinanderstellung springt in die Augen. Wie wenig aber der Englische Kourier, dessen Grundsatze Niemand mehr ehrt als wir, in Bezug auf die Nachrichten, die er liefert, ein Ministerial⸗ Zlatt zu heißen verdient, ist bis zum Ueberdruß gesagt worden, und hat sich gerade bei den Türkisch⸗Griechischen Vorgängen mehr als einmal deutlich genug gezeigt; ja selbst der hier citirte Artikel, der den Kaiser von Rußland am †. Mai uur Armee abreisen ließ, konnte doch gewiß nicht aus einer ministeriellen Mit⸗ theilung herstammen! — Wer sollte auch einen Augenblick zweifeln, daß die Re⸗ dakteurs der Neckar⸗Zeitung von dem allen vollstaͤndig unterrichtet sind? Wel⸗ cher Name gebuhrt solchem Gaukelspiel? **) Hierauts würde sich ohne alle weitere Widerrede ergeben, daß die bisheri⸗ gaen von Odessa datirten Korrespondenz⸗Artikel saͤmmtlich erdichtet waren. Denn wirkliche Korrespondenten in Odessa mochten wohl von den Reprimanden des Beobachters wein Notiz neb men. 4 “
gewonnen? Wuͤrden die, welche halb officielle schiedner
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Aehnliche Klagen haben schon fruͤher, jedoch in eine
digen und bescheidenen Tone, verlautet; in so ungereimt zugleich so anstoßiger Form, wie hier, sind sie noch nichte sprochen worden *). Wir halten es daher fuͤr noͤthig, „ uͤber zu erklaͤren. — Es sollte dem Scheider des Artikealn werden, den Zeitpunkt nachzuweisen, wo die Regierungen ficiellem Wege, und durch officielle Dokumente von bes fortlaufenden, nichts weniger als geschlossenen diplomatisut handlungen oͤffentliche Rechenschaft abgelegt haͤtten. Dr waͤre ohnehin, spraͤchen auch nicht die wichtigsten Gruͤnde” an sich selbst unausfuͤhrbar; denn eine diplomatische Vtz 9 bildet bekanntlich ein zusammenhaͤngendes Ganzes; einz.0 heraus zu reißen und bekannt zu machen, waͤre Unsinn; die dnbl verlangen, sollten lieber darauf antragen, daß von eit zua alle acht Tage, ein officieller Bericht von dem Stande
an das Publikum erstattet wuͤrde. Eine Zumuthung
aber moͤchte man wol kaum in Nordamerika, kaum in u zulaͤssig finden. — Wenn es aber auch nicht anerkannt fa
daß officielle Bekanntmachungen, mitten im Laufe diplan
Geschaͤfte jemals stattgehabt haͤtten, und nicht anerkanm
lich, sie zu irgend einer Zeit und unter irgend einer Ruof
form einzufuͤhren, so wuͤrde immer noch nichts zweckl
nichts thoͤrichter seyn, als zu diesem unversuchten En
gerade den gegenwaͤrtigen Zeitpunkt zu waͤhlen. Was 71
Mittheilu⸗
ren Wuͤnschen oder Meinungen nicht 1ge
Verachtung behandeln, sich gutwillig zurch offa⸗ leyren lassen? Sie wuͤrden hoͤchstens, und daß kaum, Kabinet oͤder der Minister, unter dessen Autoritaͤt solche tionen erschienen, ihnen noch einige Furcht einfoͤßte, dirn
fäͤlle dagegen vermeiden; nichts aber wuͤrde sie abhalten
kritischen Kommentarien zzu begleiten, aus jedem Wort fat
gerungen zu ziehen, jede angefuͤhrte Thatsache zu bezwe in ihrem Sinn auszulegen, nebenher ihre eignen Ansic
eignen Hypothesen, wirklichen und erdichteten Korrespot
tikel, die Diatriben fremder Zeitungen, endlich ihre &
ihrer Freunde Vernunftgruͤnde in Reih und Glieder der Kampf wuͤrde nur noch verwickelter, bedenklicher un cher, aber keinesweges fruchtbarer werden; und man wi zuletzt noch den wesentlichen Vortheil einbuͤßen, wenigi ausgemachter Sache die Wahrheit im vollen Zusammenh. Licht zu stellen, und im Angesichte der Resultate alle Luͤge auf einmal zu zertruͤmmern. — Die Beschwerde uͤber Geheimnißkramerei ist nie so grundlos gewesen, als sütze uns täglich davon unterhaͤlt. Zu keiner Zeit haben die Re gen, selbst die, welche man unbeschraͤnkte zu nennen pflegt, und so offen uͤber die groͤßten Angelegenheiten zum Publiklu⸗ sprochen. Kabinetsverhandlungen sogar — obgleich kein und kein Staatenverband bestehen konnte, wenn ssie auf
Martkte betrieben werden sollten — sind gewoͤhnlich nur fü Zeit Geheimnisse im strengern Sinne des Wortes, und; nur von Leuten, die (wie die meisten Zeitungs⸗Redakteurs tyre persoͤnliche Lage zur Unwissenheit in diplomatischen! bestimmt/ und doch anmaßend genug sind, alles wissen zu; als ultradiplomatische Mysterien betrachtet. Die Regier wenigstens die aufgeklaͤrten und starken, lassen so viel alz
gend ihre Stellung, und das Interesse ihrer Staaten erlel offentlichen Kenntniß gelangen, und hindern Riemanden, 4 zur Bekanntmachung noch nicht geeignet ist, durch eigene korschungen zu erganzen. Wenn nichts desto weniger uͤber
litischen Verhaͤltnisse er Macht tausend und tausend der
schmacktesten Irrthuͤmer in taͤglichem Umlauf sind, so he nicht seinen Grund in der Verschlossenheit oder Pedanterier gierungen, sondern darin allein, daß die einen, von kindliche geduld getrieben, ohne Unterlaß Aufschluͤsse verlangen, wmil Regierungen, weil sie ihnen selbst noch abgehet, weil groß schlüͤsse, oder große politische Verwickelungen nur allmäͤl⸗ Reife gelangen, ihnen nicht zu geben im Stande sind, imd dere, von einem feindseligen Argwohn, oder von schlechte gebern bethoͤrt, das, was die Regierungen bekannt werden gerade deshalb als unwahr verwerfen. In beiden Faͤllen nichts uͤbrig, als aus unreinen Wassern zu schoͤpfen, was m reinen nicht abwarten, oder nicht annehmen mag; und dieser Liebhaberei nicht an Nahrung gebreche, dafuͤr ist in Zeit hinlaͤnglich gesorgt. Wenn aber in solcher Babilonisch, wirrung auch eine Stimme vom Himmel ertoͤnte, sie mit denen, die einmal entschlossen sind; nur zu glauben, was ig
vald sie ihren
9* *
tungen noch einmal auf den Mainzer Artikel zuruͤckkomn, den Schluß desselben der allgemeinen Aufmerksamkeit zu len. Der Verfasser tritt naͤmlich mit folgender patheti klaͤrung ab: „Ihr beklagt euch, daß wir falsche Nachrichte ten! — Schafft uns wahre! wo nicht: — so seyd darh daß wir fortfahren werden, falsche zu geben.“ Er sche uthh nem Unmuth nicht bemerkt zu haben, daß diese Droh die Regierungen, wie doch sicher seine Absicht war, soß st die unschuldigen Zeitungsleser trifft. Fuͤr diese waͤre 1 so loͤblichen Vorsaͤtzen, keine Huͤlfe, wenn sie, trotz deln gemachten lehrreichen Erfahrung, dem Genusse, sich taͤgln litischen Fabeln zu weiden, nicht entsagen, und in Eim echter Berichte, die sich nicht nach Willkuͤhr schaffen lase falsche als gar keine, empfangen wollten. Indeß behaͤlttpe hung immer ihren Werth; denn dem Publikum im Tmape zukuͤndigen, wie man, zur Bestrafung eines Dritten, essg zu behandeln gedenket, setzt einen Grad von Offenheit 1mh muͤthigkeit voraus, den man in einem kalkulirenden Zeitu leicht erwartet haͤtte.“ V Der Feldmarschal⸗Lieutenant Joseph Graf v. St. Juliel Festungs⸗Kommandanten zu Koͤniggraͤtz ernannt, und der ral⸗Major und Artillerie⸗Direktor in der Festung Maint Kuͤnigl, nach Wien versetzt worden. ö
. gkn etch.
2*) Dieser Artikel verdient von unserer Seite um so weniger 8 % er sich unter andern, in diretter Beziehung auf Oesterreich, dieselbeng gen über Geldspekulationen und Unterstützung der Geldspekulationeng officielle Zeitungs⸗Nachrichten zu Schulden kommen laͤtzt, die wir an geziemend, unwuürdig, mit der Achtung, die den Regierungen gebührg mentlich mit der, welche die Unterthanen teutscher Bundesstaaten dengg gen der Mitstaaten schuldig sind, unvereinbar bezeichnet haben. T dug man sich Anspielungen diefer Art nicht gegen den kleinsten Bundesse⸗
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iriate und Ministerten: 1. der Finanzen, 2.
Staatsrath, 2‿ 4 Fi . „ e 4 ℳ 1 ster fuͤr faͤllt, keinen Eingang sinden. — Wir muͤssen von diesen Kret bom 28. Jul
der hergestellt) VPolizei⸗Minister ernannt. ements von Sieilien, des Innern, der Justiz und der geist⸗
ittement der
bewundert wird.
ernach müssen die Seite 779 dieser
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ürch, 17. Jun. Der Koͤniglich Franzoͤsische Gesandte, on Talleyrand, uno der Koͤnigl. Niederlaͤndische, Graf dekerke, seit ungefaͤhr neun Monaten auf Urlaub von Gesandtschafts⸗Posten abwesend, sind wieder in der eingetroffen. Die Kantons Uri, Schwyz und Un⸗ en, sind, in Hinsicht ihrer kirchlichen Angelegenheiten, Bisthume Chur verbunden. Der einzige Stand St. hat dem Konkordat seinen Beitritt versagt. blogng. Das Werk des Herrn von Haller, uͤber die Spa⸗
Ronstitution, ins Italienische uͤbersetzt, wird naͤchstens hier c erscheinen.
giland, 10. Jun. Die zweitgeborne Tochter Sr. K. K. Vice Koͤniges, erhielt heute in der Taufe die Namen Adel⸗ kanziska, Marta, Rainera, Elisabeth, Klorilde.
dug, 13. Jun. Wir hatten gestern ein furchtbares Ge⸗
Ein Blttzstrahl
Boden. Das Blei im Dache der Kuppel, von der -macht, ward vom Winde, wie ein gluͤhender megen, Mit der aͤußersten Anstrengung gelang es Von der Kuppel ist nur
htig zu
aher geerteben. 8 Flammen Einhalt zu thun. il zerstoͤrt. 1b vr a, 5. Jun. Die Beleuchtung, welche alle drei Jahre am 8 H. Rainerus, des Beschuͤtzers dieser Stadt, statt sindet, d. J. glaͤnzender seyn, als jemals. rin, 8. Jun. J. J. M. M. der Koͤnig und die Koͤnigin zten, von Genua, in ihrer Hauptstadt eingetroffen. apel. Das Giornale del Re gno0 delle due Siecilie vom 7. thaͤlt verschiedene Koͤnigl Dekrete vom 4. und 5. d. M. efk eines neuen Reglements fuͤr die Geschaͤftsfuͤhrung im athe (der hinfuͤhro aus denjenigen Staatsraͤthen, welche
üht ig zu Staatsministern ernennen wird, und aus den Mini⸗
taatssekretaͤren, welche eigenen Departements vorstehen, be⸗ oll); dann der Ernennung eines neuen Ninisteriums, so Fuͤrsten Ruffo, Botschafters am Kahsert. Oesterreichischen um Staatsmintster, zum Praͤsidenten des Koͤnigl. Staats⸗ (in Abwesenhett des Koͤniges und des Kronprinzen) und aͤfidenten des Ministertal⸗Rathes, endlich mehrerer anderen r zu Staatsministern u s. w. — Dem vom 4. Fun. datir⸗ ekrete hinsichtlich der Geschaͤftsfuͤhrung im Staatsrathe ge⸗ ei andere Oekrete von gleichem Datum voran, wodurch der se D. Girolamo Ruse, Staatssekretaͤr des Koͤntgl Hofzhalts Ritter⸗Oroden, und der Fuͤrst von Cardito, D. Ludovico „zu Stgatsraͤthen ernannt werden. Beide werden dann in Hekret vom folgenden Tage zugleich mit den Staatsraͤ⸗
karchese de Circello, D. Tommaso dt Somma, dem Kardi⸗
Fabrizio Ruffo, dem Cavaliere D. Luigi de Medici, dem se D. Donato Tommast, und dem Herzog von Gualtieri, lo Averna, zu Staatsministern ernannt. — Kraft eines Dekretes vom 5 d M., sollen die fuͤnf Koͤnigl. Staats⸗ der Justiz⸗ und Sachen, nebst den geistlichen Angelegenheiten, 3. der in⸗ gelegenheiten, 4. des Kriegs und der Marine, und 5. der genheiten von Sictlien, welche bisher Dtrektoren, mit Re⸗ ad Unterschrift vorgestanden haben, in Zukunft Ministern aatssekretaͤren anvertraut werden. — Weitere Oekrete vom ernennen sodann den Cavaliere D. Luigt de Medici, zum Minister und ven Marchese D. Donato Tommasi, zum Mi⸗ er Justiz⸗ und geistlichen Angelegenheiten (Ministerien, beide fruͤher schon bekleidet hatten); den Marchese D. Fe⸗ att, zum Minister des Innern; den General⸗Lieutenant, della Scaletta, zum Kriegs⸗- und Marine⸗Minister, und Herzog von Gualtieri, D. Carlo Averno, zum die Sicilianischen Angelegenheiten*) — Das durch . 1821 aufgehobene Polizei⸗Ministerium wird und der Marechal de Camp, D. Giuseppe Clary, Oie bisherigen drei Regterungs⸗
Angelegenheiten, und der Finanzen, werden unter einem Direktor vereiniget, und zu diesem D. Antonino Mastro⸗ er bisher als Direktor mit Referat und Unterschrift, im m⸗ Sicilianischen Angelegenheiten zu Neapel den rte) ernannt. Er wird seinen Sitz in Palermo auf⸗ — Die Seiden⸗Aerndte wird in d. J. aͤußerst ergiebig
rschau. Am 12.
Ji . ₰ 92 er der aus Fun., an seinem 8osten Geburts⸗Tage,
der Geschichte der Entfuͤhrung des Koͤniges
laus August, am 3. Nov. 1771, durch Verschworne der Kon⸗
des Koͤniges in der bscige so daß der Koͤnig ne Rede hielt,
Er hatte damals zur Frei⸗ Marymonter Muͤhle wesentlich beige⸗
auf dem Reichstage zu seiner Vertheidi⸗ die als ein Meisterstuͤd Polnischer Bered⸗
F. Instrument zur Addition und Subtraktion der 78 in e ner pweiten Edition einen noch erweiterten Um⸗ vrün A. eputatton der gelehrten Gesell⸗ ren, er Erfinder nrauf ein Patent br erhalten. rfinder hat darauf ein Pate Peters burg, 14. Jun. Der Erzbis⸗ b 8 4½ „Jun. D. rzbischof von Tobolsk, li, hat von Sr. Maj. ein an ber Feo⸗ zu enB dia⸗ is Kreuz, und der Erzbischof von Jaroflawl, Simeon, ein baren Steinen verziertes Jesusbild verliehen erhalten. Bericht der Moskauer Bivel⸗Gesellschaft gemaͤß, hatte
Zeitung befindliche la eeges. Neapel über di Verändfrun des doörtigen Ministeriums, be⸗
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fuhr in die Kuppel der Domtirche, toͤdtete or dem Altare betenden Priester, und strecte einen andern
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der jetzt verstorbene Koͤnig Pomara auf Otaheiti, e christlichen Unterthanen, Namens Para, 8 — Ss gn fuͤdoͤstlich gelegene Insel, (die nicht genannt wird) abgesendet, um dort die Lehre Jesu zu verbreiten. Binnen 2 Jahren wurden alle Goͤtzen⸗Bilder zerhauen, und Kirchstuͤhle daraus gemacht. Die Zahl der gewoͤhnlichen Kirchgaͤnger belief sich fast auf 1000. — Zu Madagaskar ließ der Koͤnig Badama seine drei Schwestern und seinen Thronerben, nebst zwoͤlf andern Kindern seiner Hofbeamten, vom Misstonair Johns, in der christlichen Religion unterrichten. Die außerordentlichen Faͤhegkeiten dieser gebildeten Afrikanischen d fen⸗ haben, meldet Johns, ihm den Unterricht ungemein er⸗ eichtert.
Ueber die neue, i. J. 182e, nach dem Plane des Generals v. Betancourt, durch den Ingenieur⸗Obersten v. Traitteur, hier ausgefuͤhrte Schiffbruͤcke, deren Schoͤnheit und Baquemlichkeit allgemein anerkannt worden, ist jetzt ein vollstaͤndiges Werk mit 8 saubern Steindruͤcken erschienen, das auch der Aufmerksamkeit des auslaͤnvischen Kenners, nicht unwuͤrdig seyn duͤrfte. — In dem hiter herausgekommenen Tage - Buche des Partisans Deniss Da⸗ wuidow, werden mehrere Szenen aus dem Kriege d. J. 1812 er⸗ zaͤhlt; unter andern fing Deniss auf dem Streifzuge von Pokrows⸗ koje nach Gorodischtsche, einen Russ. Bauer, Ssergei Martunow ein, der in Verbindung mit Franzoͤschen Marodeurs, reiche Bau⸗ ern dortiger Gegend gepluͤndert, die Kirche beraubt, die Leichname seiner Edel⸗Frau und ihrer Nichte ausgegraben, und auf die Kosacken geschossen hatte. Auf desfallsige Anzeige veim Aufuͤhrer des Land⸗ sturms, erhielt Deniss von diesem den Befehl, den Verbrecher er⸗ schießen zu lassen. Zehn Werst in der Runde ließ Deniss die Bau⸗ ern zur Exekution nach Gorodischtsche herbeikommen; der Verovre⸗ cher ward vor die, von ihm beraudte Kirche gefuͤhrt; Ueber ihn, den noch Lebenden, ward das Todten Amt gehalten, und als er er⸗ schossen war, erhob der Geistliche Johann das Kreuz, und rtef: „Verflucht sey jeder Ungehorsame, der Feind Gottes, und der Ver⸗ räther an Kaiser und Vaterland! Er sey verflucht!
Nischnei⸗Nowgorod. Im verwichenen April hatten wir hier das schoͤnste Wetter; das Winter⸗Korn ging uͤberall auf und bedeckte die Aecker mit schoͤnem Gruͤn. Die Oöstvaͤume fingen an, stark zu bluͤhen und versprachen eine reiche Ausbeute, aber den 15. Mat trat kaltes Wetter mit Wind ein, und den gten fiel 1 6 bis 7 Werschok hoch, so daß man mit Schlitten fahren konnte.
Madrid, 7. Jun. In Valladolid (Kastilien) ist eine sehr ernste und weit verzweigte Verschwoͤrung entdeckt worden: in Folge derselben sollte der General Mina in Leon ermordet wer⸗ den; der mit der Ausfuͤhrung des Anschlages Beauftragte traf je⸗
doch aus Irrthum auf den Diener des Generals, der den Stoß auffing und um Huͤlfe rief: das Volk umzingelte das Haus des Ge⸗ nerals und der Thaͤter mußte mit dem Leben buͤßen. — In Girame fand man bei einem Handwerker, der zur Zeit der Revolution in Frank⸗ reich gelebt, eine Gutllotine in etwas vertuͤngtem Maßstabe; der Inhaber gab bei seiner gerichtlichen Vernehmung vor, er drauche das Instrument zum Schneiden von Korksohlen, und verberge es nur, weil es eine neue Ersindung sey; es ergab sich jedoch, daß diese Maschine fuͤglich als Todes⸗Werkzeug dienen konnte. — Der Parteigaͤnger Zavala warnt den Landes-Hauptmann von Bilbao, in einem daselbst zur Post gegebenen Schreiben, vor Anwendung gewaltsamer Maßregeln gegen die Gefangenen seines Korps, unter Androhung von Repressalien gegen die in seine Gewalt kommen⸗ den National⸗Gardisten. — Die Kortes haben den Koͤnig ersuchen
lassen, nach Madrid Fea und alle nicht konstitutionell Gesinnte aus seiner Bedienung zu entfernen. — Der Baron Ai⸗ roles, an der Spitze von 4000 Mann, hat sich gegen die konstitu⸗ tionellen Truppen in Katalonien in Bewegung gesetzt, welche letzte die Thore der von ihnen besetzten Staͤdte haben vermaunern lassen. — 400 Antikonstitutionelle aus der Grafschaft Cerdagne, haben sich mit 300 Anderen aus Berga vereinigt, um mit einer groͤßeren An⸗ zahl, welche die Stadt Cardona besetzt gehalten, zusammenzutreffen. Man sieht mit jedem Tage großen Ereignissen entgegen. Von al⸗ len Seiten in Katalonien stroͤmen die Antikonstitutionellen herbei. In Kadix will man den Entwurf zu einer Gegenrevolution entdeckt haben; mehrere Personen sind verhaftet Der Oberst Torrejos ist in Solsona eingedrungen und hat die Antikonstitutio⸗ nellen daraus vertrieben. Nachrichten aus Sarragossa zufolge ha⸗ ben Misas und der angebliche Trappist gegenwaͤrtig groͤßere Streit⸗ kraͤfte, als je, versammelt, so daß die Linien Truppen und 2* Milizen, ohne Huͤlfe der Festungen, sich kaum duͤrften mit ihnen messen koͤnnen. — Die Kortes haben in heutiger Sitzung mit gro⸗ ßer Stimmenmehrbeit den mit Hardouin und Komv. abgeschlos⸗ senen Anleihe⸗Vertrag bestaͤtigt. Das Gouvernement wird aber dessen ungeachtet auf Abschließung eines anderweitigen Vertrages, unter guͤnstigeren Bedingungen, Bedacht nehmen. — Das Gou⸗
vernement ist von der geschehenen Einsetzung einer besonderen Re⸗ gierung in Meriko benachrichtiget worden; dieselbe scheint em Mutterlande sich annaͤhern zu wollen. ““
Zu Frun ward kuͤrzlich eine Dame verhaftet, und nach St. Sebasttan abgefuͤhrt, an welche seit einiger 8” mebhrere Briefe aus Frankreich eingelaufen waren. Einer diese
r Briefe, an eindmen schon seit einiger Zeit von der Polizet beobachteten Mann geriche tet, soll die Nachricht enthalten haben: „Der Empfaͤnger koͤnne sich am bewußten Orte einfinden, um 12,000 Fr. in Empfang zu nehmen.“ Dieser Mann machte sich aber aus dem Staube, soo bald er die Verhaftung der Dame erfuhr. . “ Der Kassirer der Antikonstitutionellen, der bhier verhaftett worden, ein Moͤnch, hatte 1, 400,000 Realen im Hause, er hatte schon 237 Mann ang eworben, die er mit 6 Realen taͤglich besol⸗
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dete; diese werden jetzt an 20 Milizen gereicht, die ihm und seinem Schatz zur Wache gegeben sind, und die Durchsuchung seiner Pa⸗
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