1822 / 80 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 04 Jul 1822 18:00:01 GMT) scan diff

len⸗Mosaik der

uͤber die Vorstellung des ꝛc. Grand zur Ta⸗ gesordnung geschritten, wobei derselbe mit seiner Klage an den Staatsrath verwiesen ward. Die Mehrheit der Kammer ging da⸗ bei von dem Gesichtspunkte aus, 9. die Fragen, woruͤber das Ge⸗ schwornen⸗Gericht zu entscheiden ge abt, ganz verschieden von den⸗ jenigen gewesen sind, die den Beschluß des akademischen Senats heweigeführt haben. In der That kann z. B. taglich ein der hencerdehec angeklagter Notar von dem Assisenhofe freige⸗

des Berichterstatters

chen, derselbe aber demungeacheet von dem oͤssentlichen Mini⸗ 12* Feaan Konkgium denunrirt werden, dieses kann ge⸗ gen ihn disciplinarische Maßregeln verfuͤgen, und es kann dabei nuimmermehr von einem Eingriffe in die richterliche Autoritaͤt die Rede seyn. Am Schluye der Sitzung stattete Hr. Huerne de Pommeuse noch den Kommissions⸗Bericht uͤber die projektirten Ka⸗ nalbauten ab. Es sind deren acht, welche in Entreprise gegeben werden sollen. 15 Banquiers, worunter die Gebruͤder Perier, Ha⸗ ermann, Ardouin, Losttte, Lapanouze, Saglio, Humann und andere, haben sich dazu gemeldet. Der Bejemmterras der Subscriptionen belaͤuft sich auf 99 Mill. 300,000 Fr. Die Berathungen uͤber die⸗ sen Gegenstand werden in einer der naͤchsten Sitzungen stattfinden Der zum Gesandten am Koͤnigl. Preußischen Hofe bestimmte Herr von Rayneval hat gestern seine Abschieds⸗Audienz bei Sr. Maj. in St. Cloud gehabt und wird am 27. seine Reise nach Ber⸗ lin antreten. Der Konig, die Koͤniglichen Prinzen, Madame und die Herzogin von Berry waren gestern in Versailles, wo Se. Maj. die dort in Garnison liegenden Regimenter musterten Abends spielten die Springbrunnen im Parke. Um 5 Uhr traf der Koͤnig bereits wieder in St. Cloud ein. Das Zuchtpolizei⸗Gericht zu Lyon hat von den, bei Gelegenheit der letztern Wahlen daselbst verhafteten Ruhestoͤrern 1 zu einjaͤhriger und 7 zu dreimonatlicher Gefaͤngnißstrafe verurtheilt. Das Théatre Français wird am 1. Jul. geschlossen und eine bedeutende Veraͤnderung darin vorgenom⸗ men, in Folge deren das Haus kuͤnftig etwa 300 Zuschauer mehr fassen wird als jetzt. Die Ausgaben fuͤr diesen Bau, der in 2 Mo⸗ naten vferücft seyn soll, sind auf 40,000 Fr. angeschlagen. Die Ge⸗ sellschaft wird waͤhrend dieser Zeit woͤchentlich 3 Vorstellungen im Theater Louvois geben.

Am 27. d. M., als am Sterbetage der verwitweten Herzogin von Orleans⸗Penthevre, wird in Dreux ein feierliches Seelenamt gehalten werden, welchem die Herzogin von Berry beiwohnen wird. „8u den ausgezeichnetsten Bldhauer⸗Kun werken auf der dies⸗ jaͤhrigen Ausstelung gehoͤrt die Buͤste Klopstock's von Omacht in Straßburg. Aus den Departements gehen uͤber die, auf die große 85 gefolgten betraͤchtlichen Hagelschaͤden, von allen Seiten

agen ein.

London, 21. Jun. Im Unter⸗Hause nahm sich gestern Hr. Kennedy, mit starken Gruͤnden, der Bill fuͤr Verbesse⸗ rung der Geschwornen⸗Gerichte Schottlands an. Im Ganzen genommen uͤbertreffen die Schottischen, peinlichen sowohl, als buͤrgerlichen Gesetze, die Englischen bei weitem; aber unleug⸗ bar hat die Wahlart bei den Schottischen Geschwornen⸗Ge⸗ richten viele Maͤngel. Herr Wilmot brachte gestern eine Bill ein, welche die Vereinigung von Ober⸗ und Unter⸗Kanada bezweckt. Sie wird heute zum zweitenmale verlesen. Herrn

Mackintosh, der zu bedenken auffoderte, daß eine solche Bill nicht passiren koͤnne, wenn den Kanadiern nicht Zeit gelassen sey, ihre Meinung daruͤber auszusprechen, ward von Herrn Wilmot der Umstand entgegengesetzt, daß die bestehende Ver⸗ fassung Kanadas von einer Parlaments⸗Akte herruͤhre, mit⸗ hin ohne Weiteres auch Abaͤnderungen durch das Parlament erfahren duͤrfe. Der Vice⸗Koͤnig von Irland hat an Hrn. Peel mehrere gerichtliche Aktenstuͤcke gesandt, auf welche die Minister ihre Foderung gruͤnden, die Insurrektions⸗Akte fuͤr Irland zu erneuern. Sind auch die Unruhen dort aͤußerlich gedaͤmpft, so herrscht doch der Geist, der sie hervorbrachte, noch immer in gleicher Staͤrke. Selbst in einer der ruhig gebliebenen Landschaften, in Connaught, scheint, nach Lord Wellesley's Depeschen, die Masse des Volkes eingeschworen, auf die drei Punkte zu beharren, daß die Landeigner von ih⸗

ren Renten abstehen, die Paͤchter ihre hohen Pachtungen ver⸗ lassen, und die Kronzeugen ihre Entdeckungen vorenthalten, oder als Gegenstaͤnde des Mordes und anderer Gewaltthaͤtig⸗ keiten bezeichnet werden. Waffen sind, nach denselben Depe⸗

worauf die zur Legitimation desselben ausge Vonn verlesen wurden. 8 3 gebekten Vohaf

Ein Haupt⸗Gezgenstand der weiteren Verhandlungen w bereits an eine Austraͤgal⸗Instanz gelangte Beschwerde⸗Saa⸗ Rheinpfälzischen Staars⸗Glaubiger und Besitzer der Partzal⸗ gationen kaur. D., die Zahlung der ruͤaständigen Zinsen und lenen Kapitalien betreffend. Die Foderung dieser Neklaw⸗ beruht auf den bedeutenden Ankethen, welche der Regent dese Baierischen Staates, Kurfuͤrst Karl Theodor, waͤhrend des im 17092 ausgebrochenen M mit der Franzbsisch en 9 blik zur Bestreitung der Kriegsbeduͤrfnisse zu machen genöthigt und insbesondere auf einer darunter begriffenen Spezial⸗N von 3,600,000 Fl., deren Verbriefungen mit Litt. D. bezeichnet Als Spezial⸗Hypothek sind in den letztern die Kammergefaͤl Rheinpfaͤlzischen Ober⸗Aemter Heidelberg und Mosbat wie der gesammten Oberpfalz, der Landgrafschaft Leuchtenber der Herzogthuͤmer Neuburg und Sulzbach; als Generagl⸗ 86 aber saͤmmtliche Kurpfalz⸗Baierische Landen⸗” kuͤnfte eingesetzt. Unter den spaͤter eingetretenen polit Veranderungen blieben die kontraktmaͤßigen Anspruͤche der Glt ger auf Zinszahlung und Ruͤckzahlung der verfallenen Kavpir unbefriedigt. Durch den Reichs⸗Deputations⸗Haupt⸗Schluß Jahre 1803 wurde die auf dem rechten Rhein⸗Ufer belegene R. Pfalz, nachdem der am linken Rhein⸗Ufer belegene Theil de ben schon an Frankreich gefallen war, edenfalls von dem 9' Baierischen Staate getrennt, und zur Entschaͤdigung dergestalt theilt, daß Rassau⸗Usingen das Amt Knub, Hessen⸗Darmstadt Aemter Lindenfels, Umstadt und Otzberg, Baden die Aemter gh vurg, Bretten und Heidelberg, und das Fuͤrstl. Haus Lan gen die Aemter Borberg und Mosbach erhielt, welche 19 nach dessen Mediatisirung im Jahre 1806 ebenfalls unter Bal⸗ sche Landeshoheit kamen. Die nebst den Ober⸗Aemtern Heidel und Mosbach zur Spezial⸗Hypothek der oben edachten Se bestellte Ober-⸗Pfalz, die Landgrafschaft Leuchten erg, die He thuͤmer Neuburg und Sulzbach blieben dagegen Baierisch. Gl wohl verweigerte der Baiersche Staat die Befriedigung der Ste Glaubiger Litt. D. und verwies sie allein und ausschließlich an Besitzer der diesseits Rheinischen Reste der Rhein⸗Pfalz, inson heit an Baden, welches, ohne eine ausschließliche Verpflichtun dieser Befriedigung anzüerkennen, nur aus Ruͤcksichten des leids einige Vorschuß⸗Zahlungen an die Reklamanten leistete. Verfolgung ihrer Nechts⸗Anspruͤche wandten sich diese nach Stiftung des deutschen Bundes an die Bundes⸗Versammlung, jedoch etwas Entscheidendes auf ihre Antraͤge nicht eher gesche konnte, als nachdem duech den Art. 30. der Wiener Schluß⸗ bestimmt worden war, daß:

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schen, wahrscheinlich noch viele verborgen. Die ausgelieferten Waffen, sagt Lord Wellesley's Bericht, sind unbrauchbar und nur hingegeben, um zu taͤuschen. 8 Die Opposition hat ge⸗ genwaͤrtig, Irland betreffend, ihre Aufmerksamkeit auf einen bisher wenig beachteten Umstand gerichtet, daß naͤmlich, um das Einkommen von gewissen Kirchen⸗Aemtern zu steigern, der Kunstgriff, aus mehreren Kirchsprengeln einen zu ma⸗ chen, immer haͤufiger angewandt werde. Hr. Newport fuͤhrte Beispiele von o Sprengeln an, die man in einen zusam⸗

mengezogen. Die Waͤhler von Southwark feierten bei ih— rer neulichen Festlichkeit die Wahl des, bekanntlich von Sr. Maj. aus dem Kriegsdienste entlassenen, Sir Robert Wilson, zum Parlaments⸗Gliede.

Bruͤssel, 26. Jun. Zu Ortskapelle bei Middelburg stuͤrzte ein 7s2jaͤhriger Maurer von dem Thurme der dortigen Kirche uͤber 62 Rhein. Fuß herab und kam, wunderbar genug, mitten unter Balken und Steintruͤmmern, auf seinen Fuͤßen

zu stehen, ohne bemerkbaren Schaden genommen zu haben.

Frankfurt. Zu Deggendorf im Unter⸗Donau⸗Kreise gingen am 19. Jun., 120, am 14ten zu Mittelberg 36, u. am asten zu Bamberg 14 Gebaͤude in Rauch auf. Die Per⸗ aik Frau Hauptmann Klippstein zu Offenbach, vpon der jetzt hier eine kleine Ausstellung beim Kunsthaͤndler Rieinermann stattfindet, erregt die beifaällige Aufmerksamkeit der Kennerinnen. P

8 der gten diesjaͤhrigen Sitzung vom 10. Jun. 8; veactean Kenntniß von der Abberufung des bisherlgen Bundestags⸗Gesand⸗ ten der freien Hansestadt Luͤbeck, Syndikus Dr. Guͤtschow und der Ernennung des Syndikus Dr. Curtius zu dessen Nachfolger, 1 ö“

men. In der Voraussetzung,

ijenem Schreiben schon fruͤher

Wenn Foderungen von Privat⸗Personen deshalb nicht befri werden koͤnnen, weil die Verpflichtung, denselben Genu⸗ leisten, zwischen mehreren Bundesgliedern zweifelhaft ode stritten ist, die Bundes⸗Versammlung befugt seyn soll, auf rufen der Betheiligten zuvoͤrderst eine Ausgleichung auf! lichem Wege zu versuchen, falls dieser Versuch aber ohne folg bleibe, und die in Anspruch sich nicht in einer zu bestimmenden Frist uͤber ein Kompro vereinigten, die rechtliche Entscheidung der streitigen Vorfü durch eine Austraͤgal⸗Instanz zu veranlassen. „Hiernach stellte die Bundes⸗Versammlung zunaͤchst den Ver an/ zwischen Baiern als urspruͤnglichem Schuldner und als B zer eines Theiles der Spezial⸗Hypothek, und Baden, als Bef eines Theils der Spezial⸗Hypothek (der Ober⸗Aemter Heidel und Mosbach) und eines Theils der General⸗Hypothek (der A ter Labenberg, Bretten und Borberg) eine guͤtliche Ausgleich daruͤber zu Stande zu bringen, welcher von beiden Staaten die Sch ganz oder zum Theil zu uͤvernehmen habe, oder 1 nisse dieselbe unter ihnen zu vertheilen sey. Dieser Versuch aül lang und bei der eingetretenen Nothwendtgkeit einer Austraͤgass ternchen Entscheidung verstaͤndigten sich Baiern und Vaden, die hinsichtlich der Austragal⸗Gerichte zu treffende Wahl, we auf das Koͤnigl. Großbritannisch Handverische Ober⸗Appellatim Gerichts⸗Tribunal zu Celle siel. Dasselbe wurde von der U des⸗Versammlung in der Sitzung vom 15. Febr. 1821 als Aus gal⸗Instanz in der Beschwerde⸗Sache der Rhein⸗Pfaͤlzischen Sta Glaͤubiger und Besitzer der Partial⸗ Obligationen Litt. D. g kannt, und der K. Handverische Bundestags⸗Gesandte ersucht, nem Hofe dgvon Anzeige zu machen, damit der bezeichnete Gerig⸗ Hof sich diesem Geschaͤfte nach den bundesgesetzlichen Bestimm gen unterziehe und demnachst in der Sache, in Auftrag und men der Bundes⸗Versammlung, dem Rechte gemäaͤß, erkenne. den hierdurch veranlaßten Befehl Sr. Mai. des Koͤniges von G britannien und Hanover traf das gedachte Tribunal die zur Ein tung der Sache erfoderlichen Verfuͤgungen. Die Großherzog Badensche Regierung, welcher von Seiten der Herzogl. Nassause Regierung die Mitvertheidigung des partiellen Interesse's uͤben gen ist, das letztere als Besitzerin eines kleinen Theils der Ge ral⸗Hypothek bei der Sache hat, trat mit einem gemeinschaftlit Antrage unterm 5. Nov. v. J. als Klaͤgerin auf; worauf sich Krone Baiern unterm 1. April d. J. in einer Antwort verneh ließ. Durch diese Verhandlung ergab sich aber fuͤr das Cell Tribunal der Umstand, daß es uͤber den obwaͤhrenden Streit t anders erkennen zu koͤnnen glaubt, als wenn alle betheiligte des⸗Glieder zu dem Prozesse zugezogen und ihnen dadurch Gela heit gegeben sey, ihre Rechte zu vertheidigen. Dies ist bis jetzt n der Fall gewesen, da die Großherzogl. Hessen⸗Darmstt tische Regierung, als Besttzerin eines Theils der Gene Hypothek, weder an den fruͤheren Vergleichs⸗Handlungen, noch der Wahl der Austraͤgal⸗Instanz Theil genommen hat. Eben wegen wird es von dem Tribunale fuͤr nothwendig erachtet, vor allem weitern Verfahren zuvor Hessen⸗Darmstadt veran werde, an dem eingeleiteten Austraͤgaf⸗ Verfahren Theil zu nf ꝛen. zung, daß solches von Seiten der Bund Versammlung zu bewirken seyn werde, richtete das Tribunal untt 6. Mai ein hierauf abzweckendes Schreiben an dieselbe, welches! (in der igten Sitzung) von dem Koͤnigl. Hanoͤverschen Bundesta Fe uͤberreicht und verlesen wurde. Mit Bezug auf des Inhalt gab darauf der Großherzoglich Hessische Gesandte, der! 1 Mittheilung erhalten, Namens ner Regierung eine F ab, worin er auseinander setzte,” erstlich keine Verbindlichkeit, dem Ansinnen des Cellisch Tribunals zu entsyprechen, fuͤr dieselbe vorhanden sey, weil sich

der Bundesstaat ein ustraͤgal⸗Entscheidung nur unter den Ve

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Inne, wurde eine aus zwei Mitgliedern bestehende Kommission er⸗

ich7, wegen des

enommenen B salülgung erhoben worden sind. 1 G 84 trag enthielt die kurze Geschichte des

nd

in welchem Verhal⸗Instanz

d Zwetschchen in Menge.

efallen zu lassen habe, daß guͤtliche Vermittelung

Feegngen gefebens e fulht worden, und daß er an der Er⸗ Uhndes Austragal⸗Gerichtz durch Vorschlag oder Auswahl 2 znommen. Ersteres lasse sich nachholen, nicht aber letzteres, w bereits eine Austraͤgal⸗Instanz bestellt sey; eben so wenig deeer Großherzoglichen Regierung zugemuthet werden, sich der cidung derselben zu unterwerfen, und dadurch gerade auf enige zu verzichten, was bei aller und jeder Austraͤgal⸗Instanz Wesentlichste, und ohne welches der Begrif, . jedsrichter, gar nicht gedenkbar sey; einer ganz neuen Wahl, bei Hessen konkurriren, und welche alsdann ehr wohl auf ein

rez Gericht fallen koͤnne, stehe aber die Bedenklichkeit entge⸗ 8. zachhnf Baden und die Glaͤubiger bereits ein wohler⸗ benes Recht darauf haͤtten, daß ge rade durch das n Eelle und kein anderes der obwaltende Streit entschieden de. Zur Fortsetzung des dortigen Verfahrens sey indessen zwei⸗ z der Beitritt des Großherzogthums Hessen auch gar nicht derlich. Auch ohne denselben koͤnnen, da die hteise Ver⸗ blichkeit eine theilbare sey, uͤber das Verhaͤltniß zwischen Baiern Baden erkannt, und jeder Glaͤubiger dadurch berechtigt Hels

von einem dieser Staaten die Berichtigung desjenigen Theils er Foderungen zu verlangen, welcher “X“ theile Badens an die Rhein⸗ Pfalz entspreche, nachher . er diejenigen Prodente der zweifelhaften Schulden, 8. Baden ht vertreten koͤnne, ruͤcksichtlich der Hessischen ehemals Rhein⸗ ätzischen Aemter ein neues Austraͤgal⸗Verfahren entstehen, ja i moͤglicher Weise darin anders als ein Verfahren gn. en Baden und Baiern entschieden werden. Großherzog ich ssischer Seits trage man deswegen darauf an, daß en Gerichte aufgegeben werde, ohne weiteres den vor hesen en irn zwischen Batern und Baden zu entscheiden, dergestalt, daß zei die Frage uͤber die Rheinpfaͤlzischen Schulden und Lasten, veit sie zwischen Baiern und Hessen zweifelhaft ist, d. h⸗ so weit die ehemals Rheinpfaͤlzischen jetzt Hessischen Aemter betrifft, zlich unberuͤhrt bleibe. 88 8 saaf den Antrag des praͤsidirenden Gesandten, welcher der einung war, daß in dieser bei dem Austragal⸗ Gericht bereits hangigen Rechtssache keine Einmischung der 8“ g, wohl aber noch eine naͤhere Pruͤfung der Sache stattfinden

gtet und dieselbe ersucht, der Versammlung uͤber die Antraͤge Sberappellarions . Gerichtes zu Celle und die darauf von der oßherzoglich Hesstschen . I8“ abgegebene Er⸗ rung Vortrag und Gutachten zu tten.

2 zur Reviston und Ergaͤnzung des Beschlusses vom 16. Jun. Austraͤgal⸗Verfahrens, gewaͤhlte K ommission, erstat⸗ demnaͤchst, zufolge des Auftrages, welchen sie in der 13ten dies⸗ tigen Sitzung erhalten, einen gutachtlichen Vortrag, die Strei⸗ keit wegen der aus dem Thuͤringer Rayon⸗Verbande vom Jahre eherruͤhrenden Foderungen, und namentlich die Einwendungen reßend, welche gegen die zur Einleitung des Austraͤgal⸗Verfah⸗ z durch den Bundestags⸗Beschluß vom 238. Febr. getroffene Ver⸗

Dieser gutachtliche Vor d t kurze G 9 reites, die wesentlichen Inhalts der in der z3ten Iten Sitzung abgegebenen Erklaͤrungen, und die ausfuͤhrliche oörterung der Fragen: 1 W

22 Waltet hier ein Fall vor, wo, nach allgemeinen Principien, e Streirfache von Seiten mehrerer Kläger wider mehrere Be⸗ gte, in einem und dem naͤmlichen Rechtsgange, vor einem und naͤmlichen Gerichte, verhandelt und entschieden werden kann? d wie weit erstrectt sich die Kompetenz der Bundes⸗Versammlung

der Beurtheilung dieser Frage in Beziehung auf die Austraͤ⸗ an sich oder im Allgemeinen, abgesehen also dermalen

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alle Daͤcher ab, verschob die Rheinbruͤcke,*) stuͤrzte einige 85 baͤude in einander, entwurzelte mehrere Baͤume und verwuͤ⸗ stete Felder und Gaͤrten. Dies alles war das Werk von S Minuten. Aehnlich sind die Verheerungen, die das empoͤrte 1 Element, zu gleicher Zeit, in S68g angerichtet hat. 40 Personen, eben auf dem Rheine befindlich, stuͤrzten aus ihren Fahrzeugen; bis auf 7 wurden indessen Alle gerettet. Leipzig. Dem beruͤchtigten Kopf, dem 10jäͤhrige Zucht: haus⸗Strafe mit Ausstellung am Pranger zuerkannt worden, ist jetzt eine zweite Vertheidigung gestattet. Den Diebstahl bei dem Banquier Reichenbach, der, wie es heißt, 30,00o0 Thaler betraͤgt, hat er eingestanden. Die Betheiligten sollen, heißt es, 85 pCt. davon wieder erhalten.

Muͤnch en, 24. Jun. Die neuesten Gesetz⸗Blaͤtter halten, zum Abschiede fuͤr die Staͤnde-Versammlung des Koͤ nigreiches, das Staats⸗Schulden⸗Gesetz und das Gesetz, die Forst⸗Strafen und die Vollziehung der Forst⸗Straf⸗Urtheile im Rheinkreise betreffend. b Zuͤrich, 24. Jun. Fuͤr Beaufsichtung, Sammlung und Erhaltung der im Kanton Waadt vorfindlichen Alterthuͤmer, hat die Regierung desselben, den Postdirektor Reynier in Lau⸗ sanne und den Kreiskommandant von Dompierre in Peter⸗ lingen, zu Conservateurs des autiquités natronales ernannt.

Die Luzerner landwirthschaftliche Gesellschaft versammelte sich vor kurzem in Sempach, und zaͤhlte 70 ansehnliche Guͤe-⸗ terbesitzer und achtbare Maͤnner aus fast allen Gegenden des Kantons. e Prag. Den Bemuͤhungen des Mazjors von Hdgelmuͤller ha⸗ ben wir die erfreuliche Hoffnung zu danken, nun auch bald eine Brandschaden⸗Versicherungs⸗Anstalt in den K. K. Staaten auf⸗ bluͤhen zu sehen. Lemberg, 17. Jun. Einer wohlthaͤtigen Einrichtung zufolge, bereisen Landesaugenaͤrzte die Provinz zu bestimmten Zeiten, und die Oominien sind angewiesen, ihnen die heilbaren Augen⸗ Kranken ihres Distriktes alsdann in die Kreisstaͤdte zuzusenden. Genua, 15. Jun. Das Koͤnigl. Geschwader, bestehend aus 2 Schiffen von 64, 1 Fregatte von 0, 1 Brigg von 18, und 2 Goelette von 12 Kgnonen, und bestimmt, die Konsuln von Algier und Tripolis, und den Vice⸗Konsul von Tunis, auf ihre Posten zu bringen, und dann zum Schutz unsers Handels im Mittellandischen Meere zu kreuzen, liegt seegelklar in unserm Hafen und erwartet nur das Signal, in See zu gehen. Der General, Graf Des Ge⸗ neys, befindet sich bereits an BHord. ““ Livorno, 16. Jun. Die heute hier eingelaufene Oesterreichi:-: sche Kriegs⸗Brick, der Venezianer, segelte am 22. Mai von Smyrna ab, und begegnete am 26. in den Gewaͤssern von Scio, der Otto⸗ manischen, aus 2 Linten⸗Schiffen von 96 u. 2 von 72 Kanonen, 12 Fregatten, 12 Brics, und 16 kleineren Schiffen bestehenden Flotte. Drei Tage darauf fand dieselbe die Griechische Flotte aus 63 Se⸗ geln in der Naye der Insel Psarara. Die Griechische Flotte hatte, nach Angabe der Jesterreichischen Kapitains, Kongrevische Raketten am Borde:

Czenstochau. Der Begruͤndung und Vervollkommnung von Manu fattupen und Fabriken, wird im ganzen Koͤnägreiche Polen immer mehr Sorgfalt gewidmet. Im Mai gingen 102 Ctr. Zink⸗ Platten nach Hamburg. Von der letzten Leipziger Messe wurden sehr starke Waarenvorrathe eingefuͤhrt.

Warschaun, 23. Jun. Der Senator Novossilzof und der Fuͤrst Chawaͤnski, Kaiserl. Russ. Divistons⸗General, sind hier ein⸗ getroffen. Zu der neusten Mode gehoͤren hier Busennadeln mit

Kosctuszkoes Bildnisse, vom Goldarbeiter Lipinskt in Krakau sehr

r*r Art und Weise, wie die letzteren nach der Bun⸗ gebildet werden soll? 8— r swischen Bundes⸗Gliedern mit dentlicher Weise den Gerichts⸗ lichen Austraͤgal⸗In⸗

h von de 8⸗Gesetzgebung werden 2) KFindet Streitgenossenschaft Wirkung statt, daß sie gußerord and vor einer und der naͤm

nz begruͤndet? 1 4 b 5) Liegt hier die Einrede des unrecht gewaͤhlten Beklagten in 2 solche von Seiten der Bundes⸗Versammlung,

Maaße vor, daß Seit 9 gen deren Kompetenz daraus Zweifel erhoben werden, haͤtte be⸗

gsichtiget werden sollen? 1 1 E1113 b §. 42 der provisorischen Ordnung bes 98⸗ inschaftlichen Ober⸗Apellations⸗Gerichtes zu Fena, fuͤr die Groß⸗ zoglich⸗- und Herzoglich, Sebes 8 h schen. auch Fuͤrstlich kußischen Lande beruͤcksichtiget werden? 88n nhebonnts den I 1“ I d. J. ohne vorherige ruktions⸗Cinholung gefaßt werden: 1 ee wurden von der Kommission dergestalt beant⸗ ortet, daß sie darauf den Antrag gruͤnden, und die Bundes⸗Ver⸗ mlung (mit Ausnahme der betheiligten Regierungen) demge⸗ den Beschluß fassen konnte, es solle bei dem unterm 29. Febr. F. gefaßten Beschlusse, der dagegen erhobenen Anstaͤnde unge⸗ dert, im Wesentlichen verbleiben, jedoch den in Anspruch ge⸗ mmenen Regierungen, re Frist von sechs Wochen - dreier Bundes⸗C. . 1b 8 111 die Vereinigung und Auswahl nicht er⸗ gen sollte, wegen der Wahl eines Austraͤgal⸗Gerichtes von Sei⸗ der Bundes⸗Versammlung selbst das Erfoderliche verfuͤgt werde⸗ Freiburg im Breisgau. Die Getreide⸗Aerndte verspricht en reichlichen Ertrag. Reps vorzuͤglich gerathen. Kirschen Der Weinstock verspricht eine uͤte des Erzeugnisses, wie sie seit 1753 nicht stattgefunden hat. Kassel. Zu Marburg ist man bereits zu der beruhi⸗ uden Ueberzeugung gelangt, daß die dortigen Studirenden n aller Schuld der gegen sie neuerdings erhobenen Anklage ei sind. Die zu Gießen eingeleiteten Untersuchungen sind ch nicht beendigt. b b Kehl, 24. Jun. In dem, binnen 26 blutigen Kriegs⸗ hren dreimal voͤllig, und einmal zur Haͤlfte, von der Erde rschwundenen Dorfe Kehl, ward am 17ten d. M., auf der randstaͤtte der, i. J. 1796 zerstoͤrten Kirche, der Grundstein einer neuen festlich gelegt. Gestern Abend drohte dem un⸗ cklichen Dorfe von neuem der Untergang., Ein tobender kan, von Hagel und Donner begleitet, deckte dort, und bst hier in der Stadt Kehl und im Dorfe Sundheim, fast 8 1““ 8 b 1“ 8 88

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sauver verfertigt.

Zwei Maurer fanden hier neulich, bei Ausweißung eines Haͤu⸗ ses, hinter einem Balken der Oecke 2 Rthlr. in efnens alten Zettel der Preuß Zahlen⸗Lotterie eingewickelt. Sie theilten den Fund unter sich, ohne den Zettel zu beachten; und bei der naͤchsten Zie⸗

mit dem Anfuͤgen nachge⸗

hung der Warschauer Lotterie kamen dieselben 5 Nummern her⸗ aus, welche jener Zettel enthielt. Haͤtten sie die 2 Rthlr. auf die 5 Zahlen mit der noͤthigen Umsicht gesetzt, und waͤre die Einrich⸗ tung des jetzigen Lottos noch die naͤmliche, als vordem, so haͤtten die veiden Maurer, mit diesen 2Rthlrn., die Summe von 22,302 Rthlr. 2 Gr. gewonnen. Madrid, 13. Jun. Der Espectador liefert nachstehende Ue⸗ bersicht der verschiedenen Anfuͤhrer der Unzufriedenen in Katalo nien und der Staͤrke ihrer Trupps; welche, wenn auch wenig erxakt, doch einigermaßen eine Idee von dem Zustande giebt, worin dieses Fuͤrstenthum sich befindet. Misas, aus den Gefaͤngnisse von Girona entsprungen, 700 Mann; Bessiere, ein in Spanischen Diensten gestandener Franzose, der in Barcellona zum Tode ver urtheilt war, 300 M.; Colé, Kapellan von Epinevaldes, der nach seiner ersten Niederlage den nachgesuchten Pardon nicht erhalten durchstreift die Gegend von Bich mit 400 M.; Estamis mit dem Moͤnche Sola, versuchten Manresa aufzuheben, und haben nach Bergg sich zuruͤckgezogen mit 300 M.; Piteus, Pfarrer, ist zu den Unzufriedenen von Berga gestoßen mit 250 M.; Targarona, in de Gegend von Maullen desgl. 250 M.; Ramonillo, Oelhaͤndler au Schloß Follit, 200 M.: Miralles, Eigenthuͤmer aus Cervera, 100 M.; Romagosa, Fischhaͤndler aus Abishal, fruͤher mit dem so ge⸗ nannten Trappisten vereint, von dem er sich wieder getrennt, 300 M.⸗; der Trappist, befehligte an 1600 M., behielt aber, nach der Niederlage bei Pons, nicht mehr als 70 M.; Sevit, von den Ga⸗ leeren entsprungen, 20 M.; Rambla, Schleichhaͤndler, bestreicht Tortosa mit 200 Mann; Summa 35600 Mann. In der Nacht vom 1cten zum z0ten war die ganze hiesige Garnison und die National⸗Garde unter den Waffen, weil es verlautet hatte, daß eine Zahl Unzufriedener, in der Näͤhe des Koͤniglichen Lustschlosses Mondoa, ganz nahe bei Madrid, sich versammeln wollte. Die Um⸗ gebung des Schlosses ward mit Truppen besetzt; die Infanterie hielt Nachsuchung in den benachbarten Haͤusern, indeß die Kava⸗ lerie den Prado entlang, bis zum Eisen⸗Thore aufgestellt war; in einem Gaͤsthofe, der einem Geschaͤftsmanne der Koͤnigin von Etru⸗ rien gehoͤrt, fand man 5 gesattelte Pferde, mehrere Waffen, Pulver und Patronen; fuͤnf Individuen wurden verhaftet, worunter der Eigen⸗

*) Straßburger Berichten zufolge brach die Bruͤcke von ein⸗

ander, und die Truͤmmern wurden vom Wirbel ergriffen.