1822 / 84 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 13 Jul 1822 18:00:01 GMT) scan diff

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ten am Bord, die zum Seedienste gebildet werden.

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Berichtigung beitragen. Das Niederschlagungs⸗Gesuch der Regu⸗ Herscagn en bei Lnzermögenden Kirchen darf niemals auf die Vermessungs⸗, sondern 1n auf die eigentlichen Gemeinheitsthei⸗ lungs⸗K tet werden. 8 1

r Henche, Se. Maj. der Koͤnig von Wuͤrtemberg kamen gestern unter dem Namen eines Grafen von Teck hier an, und setzten Ihre Reise nach den Niederlanden fort.

Danzig. Seit dem 1. Januar d. J. haben im Ganzen 100 Braͤnde, groͤßtentheils in der Niederung stattgefunden, und gegen 290 Gebaͤude, mit einer Versicherungssumme von ppter 100000 Rthlr., wovon allein gegen 76/000 Rthli. auf die Westpreuß. Landfeuer⸗ Societaͤt treffen, sind vernichtet worden. Fuͤnf Brandstiftungen sind bereits ausgemittelt, und die 4 Brandstifter, welche entdeckt sind, und die That eingestanden haben, an das Kriminalgericht ab⸗ geliefert. Die schwedische Korvette Swalen, von 10 Kanonen, unter dem Kommando des Majors Peterson, kam von Karlskrone auf der hiesigen Rheede an, und lief in den Hafen ein. Sie hatte 5 Officiere, 20 Kadetts, 18 Unterofficiere und K. Fen.

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gigem Aufenthalt ging diese, auf einer Uebungsreise begriffene Kor⸗

vette wieder unter Seegel. Am 20. Juni ging der Direktor der

hiesigen Navigationsschule, Kommandeur v. Bille, mit 22 Eleven der Ravigationsschule und 10 Passagieren, auf einem hiesigen Kauf⸗ fahrtei⸗Schiffe zu einer Uebungsreise in die Ostsee unter Segel.

Duͤsseldorf. Dem Fabrikanten Bauendahl zu Lennep ist

von Seiten des hohen Handels⸗Ministeriums eine Cylinder⸗Tuch⸗

scheer⸗Maschine, nach dem Systeme von Lewis und Davis, zu

Theil geworden. Der Vikar Schmitz hat den Armen hiesiger

Stadt 50 Rthlr. Bergisch vermacht. 1

* Flatow (Reg. Bez. Marienwerder). Die in Gefolge des wohlthaͤtigen Gesetzes vom 14. Sept. 18211 eingeleitete, und jetzt beendigte Regulirung mit dem Dorfe Zakrzewo, hat dasz sehr er⸗ freuliche Resultat bewirkt, daß 4 neue Doͤrfer entstanden sind, welche Groß⸗, Mittel⸗ und Klein⸗Friedrichsberg und Neu⸗Zatrze⸗ wo genannt worden sind, und nach der vorlaͤufigen Bestimmung, uͤber 124 Acker⸗Wirthschaften und eine Menge Eigen⸗Kaͤthner ent⸗ halten werden. u

Halberstadt. Hier haben sich 3 neue, bemerkenswerthe Er⸗ scheinungen hervorgethan; 1) eine Erziehungs⸗, Pflege⸗ und Kran⸗ ken⸗Anstalt, wobei die Verdienste des Dompredigers Dr. Augusttn, des Dr. med. Nicolat und des Inspektors Voigt geruͤhmt werden muͤssen. 2) Die hoͤhere Toͤchterschule, neben dem Konsistorial⸗Rath und Ritter Zerrenner, durch den hiesigen Magistrat und den O. Pr. Maͤrtens und Direktor Jung gefoͤrdert. 3) Eine neue Bade⸗ Anstalt von Mineral⸗Gehalt auf der Molkenmuͤhle b tischen Gegend. Am Elmwald hat man unter einer Steinschicht snne absonderlichen Nagel, in einer eben so fremdartigen Schiene

eckend, enes raben. Der hochkoͤpfige Nagel, mit antikem Edelrost uͤberzogen, g aicht einer Blume, deren Blaͤtter niedergebogen sind. Frau Hauptm. v. Parasky, geb. Luther, eine Nachkoͤmmlingin des großen Reformators, Vorsteherin einer Erziehungs⸗Anstalt und agogische Schriftstellerin, ist kuͤrzlich hier gestorben. Koͤln, 29. Jun. Am Lemperzschen Hause ist heute, bei der Erinnerungs⸗Feier der Geburt unseres, daselbst 1577 zur Welt ge⸗ kommenen Peter Paul Rubens, zur rechten Seite der Haus⸗Pforte, ein dem Andenken dieses großen Mannes seither so lang gewuͤnsch⸗ tes Denkmgl, von unserem Professor Wallraf errichtet worden. Zur andern Seite der Pforte wird auch ein aͤhnliches zum Andenken der in diesem naͤmlichen Hause, im Jahre 1642 gestorbenen Koͤni⸗ gin von Frankreich, der Witwe Heinrichs IV., Maria von Medicis, errichtet werden. ¹

Koͤnigsberg in Pr. Die beiden Aemter Neuhausen und Ca⸗ porn sind in eine Intendantur vereinigt, und die Geschaͤftsverwal⸗ tung ist dem Amtmann Wendland in Rathshof uͤbertragen.

» Loͤwenberg. (Reg. Bez. Liegnitz.) Am 5. Jul. gebar die Frau des Gefreiten Ludwig ein Muauͤdchen, und 10 Stunden spaͤter noch 2 Knaben. Die Mutter mit den Drillingen ist vollkommen

esund. 8 8 Merseburg. Der Fischer Schrey, welcher die Mulden⸗Ueberfahrt von Neu⸗Pouch nach Nimeck in Pacht hatte, und mit dem, wegen des Ue⸗ bersetzens der Alt⸗Poucher Froͤhner, ein Akkord getroffen war, bela⸗ stete am 19. Jun. seinen Kahn, der eigentlich nur auf 10 Perso⸗ nen eingerichtet ist, um nicht zweimal zu fahren, mit 22 Maͤdchen und Frauen, die im Frohndienst auf die Alt⸗Poucher⸗Ritterguts⸗ Wiesen zu gehen bestimmt waren. Mitten im Strome sank der überladene Kahn; 19 dieser Arbeiterinnen ertranken ohne Rettung, und der Schrey selbst buͤßte seine traͤge Bequemlichkeit mit dem Leben. 30 mutterlose Waisen jammern auf den Graͤbern ihrer

schuldlos verungluͤckten Muͤtter. Von den 3 Personen, die sich

adurch retteten, daß sie sich theils an den Kahn, theils an einigen vom Ufer herruͤber ragenden Wurzeln festhielten, starb kurz darauf eine an den Folgen des Schrecks und der Todesangst.

Naumburg. Der hier fuͤr vaterlaͤndische Alterthumsforschun

estiftete Verein, besonders durch die Landraͤthe von Helmold un gepstus und den Kondukteur Bergener gefoͤrdert, hat bereits eine bedeutende Sammlung angelegt, und seine Berichte in dem inhalt⸗ reichen Saͤchsischen Provinzial⸗Blatte (Erfurt, bei Muͤller) abdruk⸗

ken lassen. F Nach naͤherer Ermittelung betraͤgt der zu Zauditz

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Oppeln. am 21. Maͤrz d. J., sich ereignete Brandschaden an den Gebaͤuden,

049⁄5 Rthlr. 5 Gr. und gußerdem ist auch eine Quantitaͤt an Ferheallen, und viel Vieh verloren gegangen. Zur schleunigen Unterstuͤtzung der Abgebrannten ist die reglementsmaͤßige Steuer⸗ Remisston mit 882 Rthlr. 1 Gr. 2 Pf. sofort zur Zahlung in einem Termin, und die Boniffkation fuͤr das verbrannte Vieh mit 57 Rthlr. angewiesen, und die ihnen durch die Feuer⸗Assekuranz⸗So⸗ cietaͤt zukommende Unterstuͤtzung an Fuhren, Handdiensten und Stroh ausgeschrieben. Der Betrag der ihnen, hinsichtlich ihres fruͤheren dreimaligen Brandungluͤcks, bewilligten allgemeinen ka⸗ tholischen Haus⸗ und Kirchen⸗Kollekte, belaͤuft sich, excl. der noch nicht eingegangenen Kollekten⸗Gelder aus dem Reg. Bez. Posen und gv ;. auf 3975 Rthlr. 3 Gr. 5 Pf. Die Eisen⸗Fabriken werden zwar noch ununterbrochen thaͤtig betrieben, haben aber mehr im In⸗ als im Auslande Debit. Auf dauern die Bestellungen fort, und diese Fabrikation ist im

chwunkhaften Gange.. ⸗— 1“ osen. Die Johanniszeit, um die sich die Geschaͤfte, Plaͤne

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¹und Wuͤnsche des ganzen Jahres, drehen, ist wenig erfreulich wesen. An Menschen, welche der Geschaͤfte halber hier we fehlte es nicht, aber große Geschaͤfte kamen nicht vor. * Saarlouis, ze Jun. Vorgestern traf der kommandir⸗ General am Rhein, Frhr. v. Thielmann, hier ein, hielt saͤmmtliche Truppen der Garnison Heerschau, nahm die Fef werke, und besonders das neu angelegte Fort Rauch, in 2 schein, wohnte heute dem Militair⸗Gottesdienste bei, dann nach Saarbruͤcken av, um die Inspektions⸗Reise uͤber M fortzusetzen.

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Am 23. d. Abends gegen 6 Uhr wuͤthete uͤber unsere Ge⸗ ein beisptelloser Gewittersturm; er entwurzelte in wenig Min mehrere der dicksten uralten Lindenbaͤume auf dem Festungsw und warf die schwersten Dachschiefer in der Stadt, wie leg Blaͤtter, umher; auf einem nahen Dorfe deckte er 4 Haͤuser zertruͤmmerte zwei andere bis auf den Grund, vernichtete 160 starke Obstbaͤume, und fuͤhrte von den Wiesen mehrere taus Centner in Haufen stehenden Heues, in die Luͤfte, daß kein men mehr zu sehen war. Waͤhrend dieser schrecklichen Mim fiel das Thermometer von 26 Reaum. ploͤtzlich auf 182, stieg gleich wieder auf 240. Vier Stunden spaͤter thuͤrmte sich ein tes Gewitter herauf, und entladete sich unter einem so hefg Hagelschlag, daß in vielen Ortschaften der u Aerndte⸗Hoffnung mit einem Male vernichtet wa im hiesigen Kreise, wo viel Wein waͤchst,

erwartet, da986 Die, in Nr. 75. d. Z. enthaltene Verfuͤgung des 4ten Dey tements im Koͤn. Kriegsministerium vom 26. d., wonach im kuͤnftz Jahre die Militair⸗Verpflegungs⸗Beduͤrfnisse aus den Landesy dukten der Rheinprovinzen, fuͤr die dort stehenden Truppen, mittelbar und ohne Dazwischenkunft von Unterhaͤndlern angenn .“ sollen, ist hier mit dem lebhaftesten Danke aufg enomm * Sagan. Unterder, S. 752 d. Z. im Artikel Fr ten Landwehr des Sorauer Kreises, wird eigentlich das Zte Batail des z2ten Landwehr⸗Regiments verstanden, welches das Sorauer ha weil der Staab in Sorau garntsonirt. Es besteht, sowohl Infante als Kavalerie, aus Mannschaften: 1. des ganzen Sorauer Kreises, eines Theils des Krossener Kretses, 3. des ganzen Saganer Kreises u 4†. eines Theils des Sprottauer Kreises. Alle diese Mannschaften w den bet der, in jenem Arttkel erwaͤhnten Musterung, in den d- fen geuͤbt; bet einer und derselben Kompagnie sind Mannsch ten aus verschiedenen Kreisen befindlich, bei der 05! sogar aus allen 4 genannten Kreisen. Mit der gehoͤrenden Schwadron, wurden auch die andern beiden Schwad nen des z2ten Landwehr⸗Regiments, mithin das ganze Kavalr Regiment zusammen geuͤbt und gemustect. Dtese betden Schwad nen bestehen aus Mannschaften der Kreise (Guben, Zuͤllichau⸗Sche buß, Crossen, Gruͤnberg, Freistadt und Sprottan. Wenn demn die Landwehr des Sorauer Kreises vom Divisions⸗Kommanden fuͤr die vorzuͤglichste in der Brigade erklaͤrt wurde, so haben dirn eheoͤrigen Mannschaften der andern oben genannten Kreise, amd EEE“ Lobe, den ihnen gehahrenden ehrenvollen Stettin. Das 4te Stuͤck des dritten Bandes der, von H. zu Treptow g. d. R. herausgegebenen, lesenswerthen eena Provinzial⸗Blaͤtter, liefert einen allgemeinen Bericht von der, 3. Aug. v. J. in der Provinz stattgefundenen Saͤkular⸗Feier Vereinigung Pommerns. Die baͤuerliche Klasse der Bewohner Provinz hat durch Loͤsung ihrer Fesseln und durch Erthetlung nes Grundeigenthums, jetzt erst eigentlich ein Vaterland erhalt der Pommersche Adel und Buͤrger aber hat von jeher treu ehrlich an seinem Koͤnig gehalten, und daher ward dieses ßes der groͤßten wie in der kleinsten Stadt, und auf dem Edelhofe F-2 Hafs en 8 19. gefciert, in welcher die scht iune auf den Schatten der erflůͤ ist, i . wollen. fuͤgel zu sinden ist, in da 1 Has Domainen⸗Amt Treptow a. d. R. ist zu einem ute dantur⸗Amte eingerichtet, der desfallsige Intendans Jungrüenae seinen Sitz in der Stadt Treptow haben.

t ward. Am Nied wird kein reicher He⸗

ankfurt, etwaͦ

Berlin, 10. Jul. Land⸗Frachtsaͤtze, zu we Angabe der Schaffner, verladen 8 3 ver Braunsberg 5 Rthlr.; Breslau Rthlr.; Danzig 3 R Dresden Rthlr.; Elbing 4 Rthlr.; Frankfurt a 3 ½ Rthlr.; Frankfurt a. d. O. ½ ½ Rthlr.; Guͤstro Golde) 2 Rthlr.; Halle 1 ½ Rthlr.; Hamburg (in Gol Rthlr.; Koͤnigsberg 5 Rthlr.; Leipzig 1 ½ 1 ½ Rthlr.; L. (in Golde) 2 e Naumburg 1 ½ Rthlr.; Posen 2 Rt Reichenbach Rthlr.; Stralsund 2 Rthlr. 4

Koöͤnigliche Schauspiele,.

Donnerst. 11. Jul. Im Schauspielhause: Beschaͤmtz fersucht, Lustspiel in 2 Abtheilungen. (Mad. Anschuͤtz, K. K. Hoftheater fn Wien: Julie.) Hierauf: Die L. Erklaͤrung, Lustspiel in 2 Abtheilungen, von F. A. Kurl’ (Mad. Anschuͤtz: Ernst von Helm.) Freit. 12. Jul. Im Opernhause: Der Oberst, Luf in 1 Aufzuge, nach Scribe, von K. Blum. und Virginie, pantom. Ballet in 3 Abtheilun der. Musik von Kreuzer.

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Meteorologische Beobachtungen.

Barometer Therm. Hygr. Wind Witterung.

A. 280 2¼⁄ 12 ½ % 495 [W. sen, Wind⸗

F. 28° 2½,1 +† 110 532 W. trüb, Wind, etwas M. 282 888 4409 W. setw. Regen, Sonnenbl, A. 28 ° 2½¾74 140 48° W. strüb,laue Lust, nachts⸗

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aͤt haben geruhet, dem Regierungs⸗ he.⸗ zu Erfurt, den Charakter als

ges Koͤnigs Majeste hund Justitiarius Dittmar zu imer Regierungs⸗Rath, desgleichen dem Regierungs⸗Se⸗ air Doebel daselbst, den Charakter als Hofrath allergnaͤ⸗ tzu bewilligen und die desfallsigen Patente Allerhoͤchstselbst ollziehen. 8

der bisherige Kammergerichts⸗Referendarius Behrend Justiz⸗Kommissarius bei dem hiesigen Stadtgerichte

und 12. Jul. fortgesetzten Zten Ziehung Praͤmienschein⸗Nummern zu Staats⸗Schuldscheinen, fiel Haupt⸗Praͤmie von 90,000 Rthlr. auf Nr. 26,218; 2 ümien von 2000 Rthlr. auf Nr. 75,300 und 187,113; 1 ämie von 1000 Rthlr. auf Nr. 16,773;3 13 Prañͤmien von Rthlr. auf Nr. 5752. 27,114. 47,246. 72,842. 113,790. 954. 148,973. 161,396. 197,836. 207,545. 216,044. 224,94 253,493; 13 Prñäͤmien von 200 Rthlr. auf Nr. 1143. 9. 21,466. 24,412. 85,447. 102,814. 114,642. 181,098. „299. 202,242. 220,339. 226,530 und 246,674. Die Zie⸗

jg wird fortgesetzt. 16

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Bei der am 11. d. M. geschehenen Ziehung der isten

lassen⸗Lotterie fiel der Hauptgewinn 1 3000 Rthlr. auf Nr. 67,721; 2 Gewinne zu 1000 Rthlr. en auf Nr. 12,995. und 42,826; 3 Gewinne zu 600 Rthlr. Nr. 41,729. 46,717. und 67,215; 4 Gewinne zu 200 Rthlr. Nr. 2626. 19,730. 27,631. und 42,064; 5 Gewinne zu 100 hlr. auf Nr. 578. 6287. 20,277. 31,708 und 69,280. Die neren Gewinne von 60 Rthlr. an, sind aus den gedruckten winnlisten bei den Lotterie⸗Einnehmern zu ersehen. Die hung der eten Klasse dieser Lotterie ist auf den 15. Au⸗ d. J. festgesetzt. Berlin, den 12. July 1822. E1161.“ Koͤnigl. Preußische General⸗Lotterie⸗Direktion.

gsse 46ster Koͤnigl. K

Durchgereist: Der Attache bei der Koͤniglich Franzoͤsischen sandtschaft am Kaiserlich Russischen Hofe, Vicomte de Brese, Kourier von St. Petersburg nach Par'is.

Berichtigung. In der im vorigen Stuͤcke dieser Zei⸗ g, Nr. 83, enthaltenen Bekanntmachung wegen der, dem fen von Puͤckter, Standesherrn von Muskau, ertheilten stenwuͤrde, muß es statt: Fuͤrst von 2 st von Puͤckler- Muskau.

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E Paris, 3. Jul. In der vorgestrigen Sitzung der zwei Kammer wurden die Berathungen uͤber das neue Zoll⸗

setz fortgesetzt. 1G tenen Artikeln begnuͤgen wir uns, die wichtigsten auszuhe⸗ n. Der Eingangs⸗Zoll auf magere Ochsen wurde von der mmer mit 15 Fr. angenommen, der fetten Kuͤhe auf 25 „mageren Kuͤhe und Faͤrsen 12½ Fr., Kaͤlber 3ZFr. Widder, Ham⸗ [und Schaafe 4 Fr., Laͤmmer 30 Cent., Boͤcke und Ziegen „junge Ziegen 25 Cent. Der Eingangs⸗Zoll fuͤr die Schweine rde auf den Vorschlag des Herrn Marquis von Chauvelin d Anderer auf die Haͤlfte herabgesetzt, naͤmlich fuͤr fette chweine 12 Fr., magere 2 Fr., Spanferkel 40 Cent. Ueber Besteuerung der einzufuͤhrenden Pferde herrschten sehr schiedene Meinungen. Der Tarif enthaͤlt eine Auflage n 15 Fr.; Hr. von Orglandes verlangte eine Erhoͤhung bis [80 Fr. Der General⸗Douanen⸗Direktor fand diesen Vor⸗

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8 8sb hHlag uͤbertrieben; es wuͤrden jaͤhrlich, meinte er, in Frank⸗ worden war. Drei derse

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5 6 1 27 uskau, heißen:

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Von den verschiedenen in dem Tarife ent⸗

11“ a2 16“ 8 oo Pferde aus dem Auslande eingefuͤhrt; er koͤnne nur hoͤchstens fuͤr eine Erhoͤhung des Zolles bis auf 30 Fr. stimmen; dieser Meinung schloß der Graf Sebastiani sich anz man kam endlich dahin uͤberein, die verschiedenen Vorschlaͤge nochmals der Kommission zur Pruͤfung vorzulegen, bevor man einen entscheidenden Entschluß fasse. Der Eingaugs⸗Zoll auf Wolle wurde nach einer langen, aber wenig Interesse darbie⸗ tenden Diskussion, worin abwechselnd auf dessen Verminde⸗ rung oder Erhoͤhung angetragen ward, folgendermaßen festge⸗ stellt: Superfeine Wolle, fuͤr 1w0 Kilogramme 60, 40 und 20 Fr., je nachdem sie roh oder gewaschen ist; feine, 35, 30 und 15 Frz ordinaire, 30, 20 und 10 Fr. Man ging hierauf zu dem Eingangs⸗Zoll auf das einzufuͤhrende fremde Eisen uͤber. Der Tarif bestimmt denselben folgendermaßen: Fuͤr 100 Ki⸗ logramme zur See eingefuͤhrten rohen ungereinigten Guß⸗ Eisens 9 Fr., gereinigten 15 Fr. Herr Duvergier de Hau⸗ ranne verlangte eine Herabsetzung des Zolles, da die inneren Eisenhammer, die sich in der Regel der Holzkohlen zu ihrem Betriebe bedienen, noch nicht den Grad von Vollkommenheit der Englischen erreicht haͤtten. Herr Ternaux trug aus dem⸗ selben Grunde auf eine gaͤnzliche Aufhebung der Zoͤlle auf das fremde Eisen an. Die Diskussion wurde in der gestrigen Sitzung fortgesetzt, nachdem Herr von Cassaignolles, als De⸗ putirter des Gers⸗Departements, von der Kammer anerkannt, den uͤblichen Eid geleistet und seinen Platz im linken Centrum eingenommen hatte. Herr Delaborde verlangte, daß der Ein⸗ ga .„gs⸗Zoll auf fremdes Eisen auf 2 Fr. und der auf Dampf⸗

Maschinen auf 10 Fr. reducirt werde. Die letzteren nannte er Arbeiter, die bestaͤndig thaͤtig seyen, ohne zu essen, zu trin⸗ ken, noch zu schlafen; man muͤsse daher die Einfuhr solcher maͤchtiger Huͤlfsmittel fuͤr die Industrie moͤglichst erleichtern,

die einzigen, vermoͤge derer die Fabriken Frankreichs mit den Englischen rivalisiren koͤnnten, und wodurch man sich ge⸗ gen England, fuͤr das von ihm zuerst eingefuͤhrte schaͤndliche Prohibitiv⸗System, raͤchen koͤnne, welches ganz Europa zu uͤberschwemmen drohe.

„Vor der Revolution,“ fuͤgte der Redner hinzu, „rief ein Franzoͤsischer, in England reisender Minister (der Baron von Bre⸗ teuil) im patriotischen Eifer aus: Der Wohlstand dieses Landes thut mir wehe! Ich, meine Herren, der ich die schlimmen Folgen des täͤglich uͤberhand nehmenden Prohibitiv⸗Systemes vor Augen habe, ich kann nicht umhin, zu sagen: der Weg, den man verfolgt, thut mir wehe!“ Der General⸗Direktor der Bruͤcken und Chaus⸗ seen, Hr. Becquey, vertheidigte den Tarif, wogegen Hr. Lainé den⸗ selben verwarf, und sich der obigen Meinung des Hrn. Duvergier de Hauranne mit der Bemerkung anschloß, daß, bei der Seltenheit und schlechten Beschaffenheit der inlaͤndischen Steinkohlen, das Franzoͤsische Eisen doch nimmermehr dem Englischen gleichkommen wuͤrde. Nach vielem Hin⸗ und Herreden wurde der Zoll endlich so angenommen, wie er in dem Tarife enthalten ist; ein Gleiches; war der Fall mit dem Stab⸗Eisen, welches in 3 Klassen getheilt ist, wovon die erste 40, die zweite 36, und die dritte 25 Fr. füur 100 Kilogramme Eingangs⸗Zoll zahlt. Ein Vorschlag des Herrir von Puymarin, daß die Abgaben auf das, aus denjenigen Laͤndern eingefuͤhrte fremde Eisen, um die Haͤlfte vermindert werde, welche in gleichem Verhaͤltnisse ihre Abgaben auf die Franzoͤsischen Weine, Braͤnntweine und andere Erzeugnisse herabsetzen, wurde fast ein stimmig verworfen. Der Eingangs⸗Zoll auf gewoͤhnliches leinenes Tischzeug betraͤgt 250 Fr. fuͤr 10 Kilogramme, und auf damaste⸗ nes 300 Fr.; Flaͤchsenes und Haͤnfenes Garn, bezahlt, nach dessen Qualitaͤt, 14 bis 44 Fr. Sowohl diese, als mehrere andere min⸗ der erhebliche Gegenstaͤnde, gingen ohne weitere Diskusston durch Die noch uͤbrigen werden in der heutigen Sitzung vorgenomm werden. Die hiesigen Schlaͤchter haben eine Berichtigung de Behauptungen des Deputirten Hrn. Humblot⸗Conté in 8- S zung voͤm 28sten (Seite 818 d. 32„ uͤber den Preis des Fleisches und der Fleischbaͤnke, durch die Zeitungen bekannt machen lassen, wonach jenes, nach dessen Qualitat, 6 bis 14 Sous gilt, letztere aber hoͤchstens nur mit 75,000 Fr., mitunter aber auch mit 30,000 Fr. bezahlt worden sind.

Aus Poitiers meldet man, daß der General⸗Prokurator den Prozeß des Generals Berton beim dortigen hoͤchsten Gerichts⸗Hofe bereits eingeleitet habe. 103 Personen sind darin verflochten und mehr als 500 Zeugen bereits vernommen worden. Die Berathun⸗ gen des Gerichts⸗Hofes fingen am 29. v. M. an, und man versi⸗ chert, F. schon 20 der Hanptschuldigen in Anklagestand versetzt worden seyen.

Der Assisen⸗Hof zu Besancon hat uͤber die Theilnehmer an dem Aufstande in Grenoble, am 20. Maͤrz v. J., endlich ein itheil gefaͤllt, welches durch veses Zwischenfaͤlle bis jetzt verzöͤgert

ben sind zu zweijaͤhriger Gefaͤngnißstrafe,

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