8 schafts⸗Vertrag aufgeldͤset, der
Es lebe die Freiheit’
Sr. Maj waren indessen vergeblich und konnten endlich nur bewir⸗
8 Eea; 8 Hellebardiers durch einen Soldaten aus den Reihen der Bataillone im Auge behalten wurde. — Dem Staatsrathe ließen Se. Maj. eine Note zustellen „in der folgende vier Punkte aufgestellt waren: 1) Sicherheit fuͤr die, von einer republikanischen und gnarchischen Faktion bedrohte Allerhoͤchste Person; ²) Vorschlaͤge uͤber die zu tveffenden Mittel, um die durch die wiederholten Insultirungen der Liberalen auf einen Augenblichk Hverirrten Soldaten, mit Ehren zu ihrer Pflicht zuruͤckzubringen; 3) Untersuchung gegen den General Riego, der den Befehl uͤber die Truppen sich anmaßen wollen; 4) Darlegung der im Staats⸗ Rathe herrschenden Gesinnungen, in Bezug auf die Wuͤrde des Tvhrones und der Person des Koͤniges. — Der Staatsrath antwor⸗ rtete: zu 1) man koͤnne Seiner Majestaͤt keine Sicherheit ge⸗ waͤhren, wenn das erhitzte Volk die Koͤnigl. Wohnung angreifen sollte, um sie von den, dieselbe bewachenden verhaßten Truppen zu reinigen; zu 2) die einzige gegen die Garde⸗Batgillons zu ergrei⸗ fende Maßregel, sey ihre Bestrafung nach aller Strehge der Mili⸗ tair⸗Gesetze; zu 3) das Benehmen des Generals Riego sey lobens⸗ werth, und duͤrften Se. Maj. den Anschuldigungen eines feilen Journals (Impartial) keinen Glauben beimessen; zu 4) der Staats⸗ Nath habe die Verfassung beschworen, und jedes einzelne Mitglied desselben werde sie unterstuͤtzen bis zum letzten Athemzuge. In ci⸗ ner anderweiten Note hatten Se. Maj. erklaͤrt: durch die wieder⸗ holten Angriffe Sg as üng Ansehen, sey der bestandene Gesell⸗ Koͤnig trete daher wieder in seine Rechte; woorauf der Staatsrath erwiederte, daß, wenn der Gesellschafts⸗
VPerrtrag aufgehoben, so sey dies die Schuld des, Koͤniges, wofuͤr
er der Nation verantwortlich sey; uͤbrigens haͤtten Se. Ma⸗ sestaͤt jedenfalls keine anderen, als die von der Verfassung Ih⸗ nen zugestandenen Rechte. Der Staatsrath schloß mit der feierlichen Bitte; Se. Maj. moͤchten einen schnellen und ernsten Entschluß fassen, um der gefaͤhrlichen und demuͤthigen Lage sich zu entziehen, in der Sie sich befaͤnden. Von da ab schien die pein⸗ ichste unbestimmtheit bei Sr. Maj. und der Umgebung vorzuherr⸗ schen. Die beiden Garde⸗Bataillone und die Haus⸗Officiere erbo⸗ ten sich zur Vertheidigung des Schlosses; man schlug dem Koͤnige
vor, die Zeit zu benutzen, um unter sicherem Geleite Madrid zu
erlassen; aber der ungluͤckliche Monarch konnte sich nicht entschlie⸗ ßen, diesem Rathe zu folgen. Se. Mai. rechneten auf die Unter⸗ stuͤtzung Morillo's, dem Sie ein unbedingtes Vertrauen geschenkt hat⸗ en, und gerade waͤhrend dieser Zeit bereitete Morillo sich zum Angriffe des Palastes fuͤr den folgenden Tag. Auf der Seite des Marstalles leitete er in der That den Angriff in Person. Folgende Proklamation ward eben von der konstitutionellen Municipalitaͤt an die Bewohner erlassen: “ „Bewohner von Madrid! Das Spanische Blut ist in den Straßen geflossen; es ist durch Verraͤther, Feinde ihres Vaterlan⸗ des, ihrem Eide und der Freiheit Meineidige vergossen worden. Die empoͤrten Bataillone der Koͤnigsgarde, welche im Pardo wa⸗ en, sind heute Nacht in die Hauptstadt der Monarchie eingefal⸗ len, und haben es gewagt, ein wehrloses Volk, unsere ruhmvollen Milizen und die heldenmuͤthigen Besatzungstruppen anzugreifen. Sie haben ihre Treulosigkeit theuer bezahlt; alle sind vernichtet oder in die Flucht geschlagen worden; die einen haben sich in den Palast des Monarchen geffuͤchtet, die andern in die Haͤuser, einige haben vielleicht eine Zuflucht bei eben den Buͤrgern gefunden, zu deren Tod sie sich verschworen hatten. — Da es von Wichtigkeit ist, Maßregeln zu ergreifen, die geeignet sind, die Ruhe vollkom⸗ nen herzustellen, befiehlt Euere Munisipalitaͤt, daß alle, welche Koͤnigl. Gardisten Zuflucht gegeben haben, dieselben auf der Stelle ur Disposition der Behoͤrden abliefern, bei Strafe, als des Hoch⸗ verraths schuldig behandelt zu werden. Buͤrger; Alle ungluͤckli⸗ Ichen Verwundete, welche in die Gewalt der rapfern Vertheidiger ununserer Freiheiten gefallen sind, haben den Beistand erhalten, wel⸗ Ichen ihre Lage erfoderte, und haben das Nationalmitleiden und 8 Nationalgroßmuth erfahren. Zwar haben sie an den schaͤnd⸗ Raͤnken und an der schwaͤrzesten Verraͤtherei Theil ge⸗ obschon Rebellen, sind sie Spanier, sie sind sind Liberale. Die Sache des Va⸗ es lebe die Konstitution!
lichen nommen, jedoch, ob unsere Bruͤder, und die Sieger eiber tertands hat gesiegt. Es lebe die Nation!
h Die Lage veseer Snhcfschen Koͤnigin waͤhrend dieser Auf⸗ E““ childern, ist uͤberfluͤssig. Maosch scheint von einem neuen Volke bewohnt zu seyn; die KRechtlichen haben sich zuruͤckgezogen in ihre Behausungen, die Kir⸗ chen sind veroͤdet, die Straßen von Milizen und Vorstaͤdtern an⸗ gefuͤllt; Alles befindet sich unter Waffen. Alles jauchzt bald vor Freude, bald vor Wuth auf! das schaͤndliche Geschrei, was von allen Seiten herschallt, ist nicht zu wiederholen. — Vor jenen blu⸗ tigen Tagen hatte der Kriegsminister fuͤr noͤthig erachtet, den Gen. Esrvpinosa mit den unter seinen Befehlen stehenden Truppen aus Valladolid, zur Unterstuͤtzung der Desramisados, nach Madrid zu 8 berufen; der Koͤnig, von dieser Einberufungs⸗Ordre unterrichtet, gab dem Minister dieserhalb seine Mißbilligung zu erkennen; die⸗ der Ercignisse noch in E111 es fuͤr das Gerathenste, seine Dimission einzureichen, ] er, ver Angriff anß den Koͤnigl. Palast gegluͤckt, scheint der Minister sich darum nicht zu kuͤmmern, ob Se. Maj. die Dimission ange⸗ nommen, oder nicht — Alle uͤbrigen Minister hatten ihre Dimis⸗ sionen gleichfalls eingereicht, vom Koͤnige aber zur Antwort erhal⸗ ten: „Ich werde Ihre Dimissionen nur dann annehmen, wenn Sie bewiesen haben werden, daß Sie an dem Unheile, das uͤber Spanien gekommen, und an der Lage, in der Ich Mich befinde keine Schuld tragen. — Nach andern Nachrichten berief die per⸗ manente Deputatton der Kortes, da sie mit den im 1.ev zzuruͤckgehaltenen Ministern sich nicht in Verbindung setzen konnte, eeine Junta aus 2 Staatsraͤthen, zwei Mitgliedern der Provinzial⸗ Depukation, drei Magistrats⸗Personen und zwei Generalen des MNMNaatzes, um uͤber eine Botschaft Sr. Maj. in Betreff der Mittel zur Wiederherstellung der Ordnung sich zu berathen. Se. Maj. hatten barin unter andern die Entwaffnung der Garden, als mit der Koͤ⸗ niglichen Wuͤrde unvertraͤglich, g ildert. Dieser Punkt war der Gegenstand ernster und heftiger Diskusstonen, in Folge deren man Abereinkam, Sr. Maj zu erdffnen, daß es vor Allem noͤthig sey, daß Sie beywiesen, sich im Besitze derjenigen vollkommenen Freiheit zu befinden, ddie zur Leitung der Staats⸗Angelegenheiten erfoderlich sey, und zu dem Ende Ihre Hoͤchste Person dem Schutze solcher Personen an⸗ vertrauten, die ihrem Eide getreu geblieben, daß Sie aber diese
er, uͤber den Ausgan
Sorge nicht einer Garde uͤberlassen duͤrften, die ihre Lorbeern
durch die abscheulichste Treulosigkeit befleckt haͤtten. Endlig die Konvention, auf folgende zwei Hauptpunkte hbasirt, ahe en: ¹) die beiden das Palais besetzenden Batatllvne sollte hren Waffen, jedoch ohne Munition, abziehen, und zwisch⸗ Doͤrfern Vicalbaro und Leganes sich vertheilen; 2²) die von hereingekommenen Truppen sollten ihre Waffen am The Pglastes niederlegen, und den konstitutionellen Truppen sich geben. Die beiden Bataillone verließen hierauf de des Palastes, durchzogen in dumpfer Stille die Reihe Milizen, und stellten ssich nun in Front auf, wie man um die Waffen L.v kaum aber nahte Miliz in diesem Sinne, als eine volle Gewehr⸗Salve sie dh Hiedurch aufs aͤußerste empoͤrt, drang die Miliz mit ung Wuth auf die Garden ein und metzelte Alles nieder; Schleter der Nacht konnte endlich dem wahrhaften Schlachte halt thun. — Heute herrscht wieder vollkommene Ruhe; die gen uͤbrig gebliebenen Mannschaften der Garde, die dur Flucht sich Wenes haben reuig um Gnade gebeten. Da nigliche Palast ist von einem Regimente der Garnison Die Minister sind eifrig beschaͤftigt, durch kraͤftige Maß
—
dem Buͤrgerkriege ein Ziel zu setzen; schon spricht man N
Berufung der außerordentlichen Kortes. — Ein am gten in N eingetrofener Kourier hat die Nachricht mitgebracht, daß Andalusien aufgestandenen Koͤniglichen Karabiniers, von den zen von Bujalanca, gaͤnzlich geschlagen worden sind. — N. riser Banquter Hardouin hat, heißt es, den Liberalen 20 Realen zur Besoldung ihrer Truppen, waͤhrend der letzten⸗ Tage uͤberwiesen. — Außer dem Herzog von Infantado, soll Verschworene von Range, gefaͤnglich eingezogen seyn, Faͤden, die gesponnen wurden, um den Koͤnig aufzuheben, Gegenrevolütion auszufuͤhren, sofort zur oͤffentlichen Kennt bracht werden. In diesem Augenblick finden mehrere M Exekutionen statt. Die Konstitution will Blut sehen.
Paris, 15. Jul. In der vorgestrigen Sitzung der ten Kammer wurden die Berathungen uͤber das Budge gesetzt, nachdem Herr Caumartin den uͤblichen Eid ge und seinen fruͤhern Platz auf der aͤußersten linken Seit der eingenommen hatte. Die royalistischen Deputirten, che bis jetzt fuͤr das Gesetz gesprochen haben, lobten zu Allgemeinen den Gang des Ministeriums, gaben indesst den Wunschzu erkennen, daß groͤßere Ersparnisse eingefuͤhr den moͤchten. Der Liberale, Hr. Labbey de Pompières, griff do die Minister und namentlich den der Finanzen heftig an, we meinte er, der Kammer ein Budget von 906 ½ Millionen lege, und dabei mit seiner gewoͤhnlichen Treuherzigkeit chere, daß dasselbe das gluͤckliche Resultat seiner Benihn sey, in allen Verwaltungszweigen die groͤßte Oekonoms zufuͤhren:
„Ich gestehe,“ fuhr der Redner fort, „daß ich nicht me trauen zu der Aufrichtigkeit eines Finanz⸗Ministers, als Arzneimitteln eines Empirikers habe. Wir wollen daher do mal untersuchen, in wie weit man uns die Wahrheit gesag Er bewieß hierauf, daß das Budget fuͤr 1823, das fuͤr da fende Jahr um 1,647,680 Fr. bersteige; da man ihm indesse auf erwiedern koͤnne, meinte er, daß der Bau des Hotels Straße Rivoli, die getroffenen Maßregeln zur Erhaltung dch sundheits⸗Zustandes u. s. w., außerordentliche Ausgaben ver ten, so wolle er, da der Finanz⸗Minister uͤberdies behaupt seit 1819 die Steuerpflichtigen 30 Mill. weniger als sonst zahlten neue Budget mit dem des Jahres 1819 vergleichen; hier ergel aber gleichfalls, daß jenes 36 Millionen mehr als dies be Wie stimmt dies? fragte der Redner; die Einnahme waͤre so um 30 Milltonen vermindert, und die Ausgabe um 36 Mil erhoͤht; der Herr Finanz⸗Minister beliebe doch, uns zu sagen welcher Tasche er denn diese 66 Millionen nimmt!“ Hr.1 ging hierauf die verschiedenen Ministerien durch; auf den E auswaͤrtigen Depavtements schlug er eine Reduktion von Einem theile mit der Bemerkung vor, daß heutigen Tages, wo alle Regie nur einen einzigen Zweck, die Unterdruͤckung der Voͤlker, vor haͤtten, das an die Diplomatie verschwendete Gold nur dazu die Ketten fuͤr die Nationen staͤrker zu schmieden. Bei der Beleu der Maͤngel, in der gegenwaͤrtigen Form der Verwaltung, holte der Redner, die von einem der Berichterstatter gea Worte, daß kein Staat retch genug sey, um Alles mit Gelde zu len. „Und womit wollt Ihr denn bezahlen,“ rief er aus, dem Ihr die oͤffentlichen Beamten gezwungen, keine ander nung, kein anderes Gewissen, keine andere Gedanken zu ha die der Minister?! nachdem Ihr alle oͤffentliche Ae herabgewuͤrdigt habt, daß ein ehrliebender Mann sich muß, sie anzunehmen““ Am Schlusse seiner Rede schlug bey mehrere Ersparnisse vor. Nachdem Hr. von Saint⸗C Gunsten des Finanz⸗Gesetz⸗Entwurfes gesprochen hatte, hie Ternaurx eine lange Rede gegen dasselbe, deren Druck indef der Kammer verweigert ward. Im Laufe derselben suchte ¹ weisen, wie sehr die Auflagen zur Bestreitung der eben sol benen als widerrechtlichen Ausgaben, das Volk druͤckten; nachtheiltgen Eindruck die bisherige Freigebigkeit bei Ben von Besoldungen und Pensionen gemacht habe; welche Miß sich die Minister bei Zutheilung der oͤffentlichen Aemter zu den kommen ließen, da sie dieselben, statt das wahre Verdit
mit zu belohnen, stets an ihre Kreaturen vergeudeten; endligc
unwuͤrdig der Einfluß sey, den sie sich auf die Wahlen erl’ und wodurch sie diejenigen Kandidaten zu entfernen sich be
die, wie er, doch einzig u. allein die Erhaltung der Dynastie, dar und Ordnung, den konstitutionellen Freiheiten und der Gesf absichtigten; in diesen vielfachen Mißbraͤuchen, meinte der muͤffe man allein die Ursachen der politischen Mißhelligkeite des Parteien⸗Hasses suchen, welche sich von Tag zu Tag in reich mehrten. „Diesen helfe man ab,“ schloß er, „undw fernt, eine Opposition gegen die Minister zu bilden, werd sie vielmehr mit allem Eifer zu vertheidigen bereit seyn, mehr, als keinem von uns die uͤblen Folgen entgehen, die a ewigen Minister⸗Wechsel fuͤr das allgemeine Beste en gen muͤssen. Dann, und nur dann, werden Ruhe und Frie im Lande verbreiten, die Finanzen sich verbessern, die jetzig⸗ staͤndigen Anschlaͤge auf die Regierung verschwinden, und reich die vaͤterliche Landes⸗Verwaltung eines Koͤniges segne es verehrt, und von dem es scin ganzes Gluͤck erwartet.“
ntiven Regierungsform.
8 Interesse bezeigen? Ueberdies, wenn
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eer Sappey sprach ebenfalls gegen das Budget; er erklaͤrte ia daß er zwar die Pruͤfung desselbeng fuͤr durchaus und „ halte, da die zu dessen Erlaͤuterung noth⸗ in Piecen nicht der Kammer, sondern nur einer, aus lauter ggern der rechten Seite zusammengesetzten Kommission vor⸗ worden seyen; daß er gleichwol seine Pflicht ferner erfuͤllen da die Freiheit, das Staats⸗Budget zu pruͤfen, ja das ein⸗ ut sey, was Frankreich aus dem großen Schiffbruche seiner tionellen Freiheiten noch gerettet habe. Nachdem der Red⸗ verschiedenen Zweige der Verwaltung durchgegangen, schloß en Vortrag also: „Diejenigen, welche behaupten, daß die tion nur dahin trachte, das Bestehende umzustoßen und zu n, verrathen Unredlichkeit und eine große Unkunde der re⸗ Die Opposition besteht vielmehr innern, die dem Vaterlande und ihrem Koͤnige gleich erge⸗ d, aus Maͤnnern, stets bereit, die verfassungsmaͤßigen Grund⸗ die einzigen Stuͤtzen des Throns und der Volksfreiheiten, heidigen, und gegen Diejenigen in die Schranken zu treten, c unumschraͤnkte Monarchie, eine ausschließende Religion, same Priester, unverantwortliche Minister, einen Adel mit gien, und einen .8e ohne Rechte wollen, die mit Worte alle in die gesellschaftliche Ordnung eingefuͤhrte Ver⸗ ngen verwuͤnschen, und die Volksaufklaͤrung, welche nie is geht, zu unterdruͤcken streben. Die Opposition, unzu⸗ der Furcht wie den Drohungen, beantwortet alle gegen ichtete Verleumdungen durch Liebe zur Ordnung, durch eine ruͤchliche Anhaͤnglichkeit an das Grundgesetz, und durch ein t Vertrauen in die gute Sache, die sie vertheidigt.“ Herren von Chastellux und von Rochemore sprachen fuͤr tz, und vertheidigten die Vorschlaͤge der Kommission; ihre bieten indessen wenig Interesse dar. Am Schlusse der Siz⸗ int noch Hr. Robin Secvole in einer langen Rede gegen oget auf, welcher aber die wenigen noch anwesenden Mit⸗ fast gar keine Aufmerksamkeit widmeten, da sie durch ein benes Bulletin, (wie es schien, ein Auszug aus dem Ma⸗ Fournal, der Expectador) welches Hr. Lafitte zirkuliren ließ, †Bewegung erhalten wurden. s Journal des Débats vom 15ten enthaͤlt einen langen gegen nstimntionnel und Hrn. Benjamin Constant gerichteten Arti⸗ Betreff der Verhaftung Carons. Der Constitutionnel hatte in eins seiner letzten Blaͤtter ein, angeblich aus Colmar ngenes, wahrscheinlich aber in Paris fabrizirtes Schreiben oömmen, worin jene Begebenheit zwar ganz eben so, wie sie blikum bereits aus den fruͤheren Relattonen kennt, erzaͤhlt, che indessen so vorgestellt wird, als ob Caron der unschul⸗ heil sey und die Colmarer Jaͤger⸗Schwadron ihn vielmehr angen, und zur Felonie verleitet habe. Der angebliche Kor⸗ hent des Constitutionnels aͤußert, daß diese Umstaͤnde in Col⸗ on Jedermann gekannt seyen und daselbst ein großes Inter⸗ egten; er fuͤgt hinzu, daß man sich gleichwol in Colmar Zluͤck wuͤnsche, daß die desertirte Schwadron Ite Militairs fuͤr sich habe gewinnen koͤnnen, ngt durch diese schlaue Wendung zu der naiven Frage, ob chen Umstaͤnden nicht auch gegen die Unterofficiere und ii; werde gerichtlich erkannt werden muͤssen, welche Caron mando angeboten und mit ihm sich aufruͤhrerische erlaubt haͤtten. — Nachdem das Journal des Débats das che dieser Behauptungen zu Gunsten eines Mannes, dessen „Bctragen sein gegenwaͤrtiges nur allzu sehr rechtfertigt, die Quelle, aus welcher sie geflossen, angedeutet, geht das⸗ 8 Beleuchtung eines in dem Courrier enthaltenen Schrei⸗ es Hrn. Benjamin Constant uͤber, worin derselbe, wahr⸗ . auf Veranlassung obiger Korrespondenz, uͤber das Spio⸗ nd Aufspuͤren, gewaltig eifert und behauptet, daß, wenn die ge der Gesetze nach dem Grade des Verbrechens abzumessen ie hauptsaͤchlich auf die Entdecker (rérclateurs) angewendet muͤsse. um diese Behauptung zu widerlegen, stellt das des Débats folgendes Gleichniß auf: ein Boͤsewicht habe chluß gefaßt, Hrn. Benjamin Constant mit Huͤlfe dessen en ums Leben zu bringen; dieser, seinem Herrn treu, gebe Ansehn, in die Entwuͤrfe des Moͤrders einzugehen, ging jenen zu warnen und letztern, in dem Augendlicke, wo er Haus stiehlt, v wuͤrde Hr. Benjamin Constant Falle darauf antragen, daß der Bediente (den alle Welt 8 8 2 8e6 vnmncn. révglateur „ als der Moͤrder selbst? Und ohne Zweifel denkt Hr. „ Constant zu pratriotisch, um nicht ö“ daß, so in ET auch ist, die Existenz und die Sicher⸗ ganzen gesellschaftlichen Koͤrpers nicht noch ungleich wich⸗ Wozu also fuͤr die Feinde der Rube und “ ein Ueb die Verhafteten wirk⸗ huldig stnd, haben sie nicht alle Mittel in der 89 ihre zu beweisen? Verurtheilt man sie, ohne sie zu hoͤren? ererseits, hat die Gesellschaft nicht auch ihre Rechte? ist kothwendig, sie vor den steten Angriffen der Uebelgesinn⸗ fützen? „Hr. Benjamin Constant ist zu aufgeklaͤrt,“ schließt ; um sich die Macht dieser Einwuͤrfe zu verhehlen. Die ft ist, ihrem Wesen nach, beschuͤtzend; um es indessen erlehn ju koͤnnen, muß sie selbst beschuͤtzt werden; und 6 ts würde sie wohl entwickeln koͤnnen, wenn sie aͤngst⸗ 1 er anf die Defensive beschraͤnken wollte, waͤhrend die sen k sohwornen Feinde ruhig und ungestraft ihre Angriffe 1n 92 Noch einmal, alle gegen Berton, gegen Ca⸗ ve. I.itschuldigen verfuͤgte Maßregeln, sind der Charte, ßregel esetzen und den gerichtlichen . ageiden. unsserer aber tadeln, heißt unsern Institutionen, dem Ge⸗ Verehrung u. unsers Gehorsams, sich feindlich ge⸗ * 8. Der Koͤnig hat dem Koͤnigl. Spanischen Gene⸗ Der Secses Despagne, vorgestern eine Privat⸗Audienz doenr eneral Canuel hat das Officier⸗Kreuz der Eh⸗ 8 9 ten, und Herr von Brueys, Sohn des in der 02 oukir gebliebenen Vice⸗Admirals gleichen Namens, ontoagfenstand erhoben worden. — Der Konig hat den ve t des am K. Wuͤrtembergischen Hofe akkreditirten, Grafen seiner: Bestimmung abgehenden diesseitigen Ge⸗ Fetchen G. v. Caraman, mit einem Fraͤulein v. Granou⸗ beesae — Nach den neuesten Nachrichten aus Madrid, des Débats, hat die Koͤnigl. Garde keinesweges griffen. Sie ist vielmehr, nach dem am 7ten erlitte⸗
bezeichne) haͤrter be⸗
Man wußte jedoch nicht, ob sie cine Position in der Gegend der Hauptstadt einnehmen, oder ob sie sich mit dem insurgirten Kara- binier⸗Regimente in Andalusien vereinigen wuͤrde. — Der Koͤnigl. 8 Großbritannische Bothschafter am Wiener Hofe, Lord Stewart, . wird . EHx= . 4 „Bruͤssel, 16. Jul. Der Graf Connaught (Herzog voen Glocester) ist hier durch nach Aachen gereist. Aus dem Haag, 16. Jul. Die zweite Kammer der General⸗Staaten hat den Gesetz⸗Entwurf zur Formirung ei⸗ ner Anleihe von 57 ⅞ Mill. Fl., mit 80 Stimmen gegen 2 angenommen, und an die erste Kammer uͤberwiesen. 1“ 1 Augsburg. Die hiesige Allgemeine Zeitung liefert aus Konstantinopel vom 26. Jun. folgende Nachrichten, fuͤr wel-⸗ che sie sich indessen nicht verbuͤrgt, und die auch wohl um so mehr der Bestaͤtigung beduͤrfen, als die Korrespondenten je⸗ nes Blattes, wie die Erfahrung bereits hinlaͤnglich gelehrt ba. s 5 dica zuderlacassten zu * scheinen. .“ 22. Pun. näaͤherten sich drei Griechische Brandschiffe unter befreundeter Flagge der Tuͤrkischen Flotte 25 der Feneschhße Scio. Die Tuͤrken, mit den Vergnuͤgungen des Beirams beschaͤftigt, pflega- ten der Ruhe, und ließen die vermeintlichen Freunde ganz nahe an das große Admiral⸗Schiff kommen. Die Griechen legten hierauf mittelst Brandraketen Feuer in das große Schiff, worauf eine all. gemeine Unordnung entstand und jeder sich zu retten suchte. Der Kapudan⸗Pascha wuürde, halb verbrannt, d das Ufer der “ Scio gerettet, gab aber nach einer halben Stunde seinen Geist au Drei Linienschiffe wurden stark beschaͤdigt, und die uͤbrigen fiohen nach allen Seiten. Der Sultan hat bereits den Cara Mehmet Tobschi Pascha, der sich jetzt in Patras befindet, zum Nachfolger des Kapudan⸗Pascha ernannt. — In den letzten Tagen des Ramaza waren die Unruhen in den Vorstaͤdten auf einen hohen Grad gestiegen. Die Tuͤrkischen Baͤder wurden geoͤffnet und selbst Tuͤr⸗ kische Frauen und Jungfrauen herausgerissen. Der Großvezier eilte verkleidet herbei, wurde aber von den Meuterern angepackt. Die Ruhe wurde erst hergestellt, als der Sultan foͤrmlich erklaͤren ließ, Konstantinopel mit seinem Hofstaat verlassen, und seinen Sitz in Asten aufschlagen zu wollen, wenn die Ruhe nicht hergestellt werden sollte. Nie entwickelte die Regierung, mit Huͤlfe des Großveziers Vorgestern wurden 80 junge
und Ibrahim Paschaͤ's, so viel Kraft. Aufruͤhrer in den Straßen erwuͤrgt und die aͤltern entwafnet. Fuͤr Pera waren alle Anstalten getroffen, um es zu schuͤtzen. — Der Pascha von St. Jean dAere soll Damaskus besetzt haben, und Er⸗ zerum in den Haͤnden der Perser seyn.
Darmstadt. Der Bekanntmachung vom 21. Jun. zu folge, ist die Lotterie der Freien Stadt Frankfurt die einzige auslaͤndische, die in den Großherzogl. Landen erlaubt ist. — Fuͤr 100 Gulden der in Geld angewiesenen Besoldungs⸗ und Pensions⸗Naturalien, werden im laufenden Jahre 58 Fl. 31 Kr. den Betheiligten bezahlt. — Der Studiosus Diehm, welcher im Zweikampfe einen Studirenden getoͤdtet, ist zur Bezahlung saͤmmtlicher Prozeß-⸗Kosten und zu vierjaͤhrigem oo Se worden. Gotha, 17. Jul. Gestern trafen IJJ. KK. HH. der Erbgroßherzog von Weimar, sammt Hoͤchstdessen Seechin. und Ihro Durchl. die regierende Frau Herzogin von Sachsen⸗Ko⸗ burg⸗Saalfeld, von Schwalbach kommend, hier ein, um unsern Fe. ö. einen 8 abzustatten. Nachmittags eiste de Pbgroßherzog samt Gemahli 4 ieder nach Weimas zuruͤck. bon .
Gruͤnhayn (Erzgebirge.) Der historisch merkwuͤrdige Punkt, der zwischen Gruͤnhayn und ces Fuͤrstenberg, auf welchem im J. 1455, der Ahnherr unseres Koͤnigshauses, der nachmalige Herzog Albert, aus den Haͤn⸗ den des Kunz von Kauffungen, durch den Koͤhler Schmidt,
genannt Triller, befreit worden war, erfreute sich bis jetzt noch keines Denkmales. Durch vereinte Fisracgeshn 8 staltungen wurde endlich daselbst, am 8. Jul., als am Jahres⸗ Tage dieser denkwuͤrdigen Begebenheit, ein einfaches, auf Kosten zahlreicher Theilnehmer der Umgegend gefertigtes Denkmal, feierlichst errichtet; der Superintendent und Ritter Lommatsch aus Annaberg, hielt die Einweihungs⸗Rede.
Hanover, 19. Jul. Heute fruͤh ward J. K. H. die Herzogin von Cambridge, zu Montbrillant, von einer Prin⸗ zessin gluͤcklich entbunden. Der seit einigen Wochen hier an⸗ wesende Koͤnigl. Großbritannische Gesandte am Koͤuigl. Bai⸗ erschen Hofe, Herr Brook Taylor, hat als Legal⸗Zeuge bei der Geburt der jungen Prinzessin fungirt.
Stuttgart, 14. Jul. Der Griechische Fuͤrst Gregorius— Suzzo befindet sich seit 2 Tagen hier, und ist Willens, nach Paris zu gehen.
Wuͤrzburg. Zur Sicherung der Feldmarken gegen die immer mehr uͤberhandnehmenden Maͤuse, ist am 5. Jul. das Wegschießen der Fuͤchse, Katzen, Eulen, Dohlen, Kraͤhen und Geier, untersagt worden. — Am 6ten starb hier der Appella⸗ tions⸗Gerichts⸗Praͤsident v. Heß.
Lausannec. Im Bezirke von Vevey verheerte am 2z. Jun. ein heftiges Hagel⸗Wetter die Wein⸗ und Frucht⸗Aerndte von 8 Ortschaften in wenig Minuten.
Venedig. Bei dem (S. 839 bereits erwaͤhnten) Ge⸗ wittersturm am Johannistage, wurden eine Brigg und eine Polacre in der Nähe der Piazzetta versenkt; aus einem Grie⸗ chischen Schiffe wurde, durch die Gewalt des Windes, eine Ka⸗ none vom Deck uͤber das Gelaͤnder gehoben und in das Meer gestuͤrzt, waͤhrend das große Boot, welches neben dem Schiffe lag, durch die Wellen 13 Fuß hoch auf das Verdeck geschleu⸗ dert wurde. Die stärksten Masten brachen entzwei, die mei⸗
e, in voͤllNiger Ordnung aus der Stadt ausmarschirt.
sten Anker wichen. In der Stadt wurden Bildsaͤulen vor Kirchen und Palaͤsten, und eine Menge Rauchfaͤnge herabgse stuͤrzt; ein schwerer Rauchfang sogar uͤber eine Gasse auf des Nachbars Dach geworfen. Die Dachziegel flogen wie duͤrres Laub herum, selbst Bleidaͤcher wurden bedeutend beschaͤdigt. Ein Geruͤste an der Markus⸗Kirche, das zur Ausbesseruna. ei