1822 / 91 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Uunternehmen auch das Eigenthuͤmliche, daß es ganz aus reiner

schon in Katro in Dienst genommen hatten, manche erlegten. Es

wurden allein 3 Arten fuͤr die Sammlungen zubereitet und von einer vierten (n⸗) erhielten sie ein Gehoͤrn von 5 Fuß Laͤnge. Die zu Wasser Reisenden hoͤrten haͤufig das Gebruͤlle der Nil⸗ pferde, Heerden von Zebras und Straußen kommen bis nahe an Dongola und in den Gehirgen von Kordofan giebt es, nach den Briefen eines Europaͤers, der sich bei der Armee des Pascha befin⸗ det, Loͤwen, Panther, Giraffen und Rhinoceros, nebst vielen klei⸗ nen Saͤugethieren von wunderbarer Gestaltung. Schon haben die 1 Sammler, seit sie im September ihre sechste Sendung nach Berlin befoͤrderten, wieder soviel beisammen, daß sie es in 20 Ki⸗ sten kaum verpacken zu koͤnnen glauben. Sie haben ihre Aufmerk⸗ samkeit auf alle Theile der Naturgeschichte gerichtet. Nicht bloß Saͤugethiere, Voͤgel, Amphibien, Insekten und schoͤn bluͤhende Pflanzen, sondern (was muͤhsamer ist) die Fische und Gewuͤrme des Nils, die Eingeweidewuͤrmer und aͤußeren Schmarotzerthiere des erlegten Wildes und Gefluͤgels, die zarteren Flechten und Moose werden gesammelt und wo es noͤthig, sogleich nach den frischen Eremplaren und ihrer Zergliederung von der kunstreichen Hand des Dr. Ehrenberg abgebildet. Hundert solcher Zeichnungen sind bereits in unserm Besitz, Zweihundert seitdem schon wieder fertig geworden. Auch Mineralien werden fleißig gesammeit, um Re⸗ chenschaft von der Bildung und den Bestandtheilen der uͤber⸗ stiegenen Hoͤhen geben zu koͤnnen. Die Absicht der Reisenden ist, Monate zu verweilen, dann

ist, in der Naͤhe von Dongola 3 einen Streifzug an das Rothe Meer nach Suakim 2 unternehmen, doch so fruͤh wiederzukehren, daß sie noch vor Ende der Regen⸗Zeit nach Sennaar und Kordofan koͤnnen. Von dort denken sie im September in Dongola zu seyn, von wo Dr. Hemprich dann allein nach Kairo reisen will, um die Sammlungen nach Europa zu verschiffen und die Befehle der hohen Beförderer dieses Unternehmens zu empfangen, welchen FEn er dann entweder aufs neue nach Nubien zuruͤckgehn oder einen Freund zur Ruͤckkehr nach Europa herbeirufen wird.

Auf jeden Fall werden die Untersuchungen und Nachforschun⸗ gen so talentvoller Beobachter, ganz unendlich wichtige Beitraͤge iꝛur Kenntniß der inneren Gegenden Afrika's liefern, ja vielleicht uͤber manche jener wichtigen, bisher unentschiedenen Fragen nach dem Zusammenhange der großen Afrikanischen Stromgebiete, den laange gewuͤnschtn Aufschluß geben. Bei der Gruͤndlichkeit und Mannigfaltigkeit ihrer Kenntnisse ist auch nicht zu befuͤrchten, daß

ssie sich allein auf die naturhistorischen Untersuchungen beschraͤnken werden. Sie zeigen vielmehr in ihren Berichten ein lebhaf⸗ tes Interesse an den herrlichen Denkmaͤlern jener riesenhaften Vorzeit, von welchen sie umgeben sind. Vielleicht ist es ihnen vor⸗ 8 behalten als die ersten Europaͤer in Meroe einzuztehen, und die erste Kunde von den vermuthlich hoͤchst ausgedehnten Ueberresten der alten Priester⸗Stadt zu uns zu bringen. Allen diesen Hoffnun⸗ gen duͤrfen sich ihre Freunde um so sicherer uͤberlassen, als sie sich an das Klima nunmehr vollkommen gewoͤhnt, eine genaue Kennt⸗ niß der Landes⸗Art, Sprache und Sitten und aller zu uͤberwinden⸗ der Schwierigkeiten, seit den ersten anderthalb Jahren ihres Auf⸗ enthaltes mit mancher harten Erfahrung erkauft, und sich durch unermuͤdlichen Eifer und Ausdauer des schoͤnen Erfolges wuͤrdig gemacht haben, den sie jetzt zu erreichen scheinen. Immer hat ihr

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Liebe zu der Wissenschaft angefangen und beguͤnstigt worden. Hier sit kein politisches noch Landes⸗Interesse im Spiele, wie sonst bei den Entdeckungen neuer Laͤnder. Diese Reisende suchen keine Edel⸗ steine und Kunstkleinode, und haben bei der Ausreise wenig daran 8 Föeeht so tief in ein unerforschtes Land einzudringen, wie jetzt ihnen gelingt. Voͤllig frei von jedem abentheuerlichen Streben, hatten sie ihr schoͤnes Ziel, Forschung im Gebiete der organischen Natur, klar vor Augen, geruͤstet zu jeder anderweiten Entdeckung, gber ohne Anspruͤche darauf. Vielleicht gelingt so den bescheidenen Pflanzen⸗ und Insekten⸗Sammlern, was unseren wackeren Lands⸗ leuten Hornemann, Seetzen, Roͤntgen und so vielen Ande⸗ rren mißlang, die auf viel Groͤßeres ausgingen. Doch neben dem Erfolge, der von ihren Bemuͤhungen noch zu errwarten steht, ist billig auch von dem die Rede, was sie schon ge⸗ leistet haben. Ein sehr ausfuͤhrlicher und umfassender Bericht uͤber die Streifzuͤge in den ersten sechs Monaten ihres Aufenthaltes in Alfrika, ist seit einem Jahr schon in unseren Haͤnden. Er enthaͤlt sehr wichtige Beitraͤge zur Natur⸗Geschichte, Voͤlker⸗ und Laͤnder⸗ Kunde, deren Bekanntmachung im Zusammenhange mit den ferne⸗ ren Resultgten ihrer Unternehmung, ihnen bis zur Ruͤckkehr vorbe⸗ halten bleibt.

Vom Oktober 1820 bis August 1821 sandten sie 10 Kisten und

Faͤsser mit Naturalien an die hiesigen Koͤnigl. Naturalien⸗Samm⸗ lungen ein, die saͤmmtlich Heeecnen hier angekommen sind. Diese enthielten;

Eiine vollstaͤndige Mumie gus den Katakomben von Gizeh, 9 Mumien⸗Koͤpfe aus denselben, 1 282 Saͤugethiere, wovon die Haͤlfte in Weingei rt, 375 V;gel, wovon 61 in Weingeist, ““ 1 176 Amphibien, fast alle in Weingest,e, 82 Nilsische, desgleichen, b ö14A“ 5000 trockene Insekten, und eine große Anzahl in Weingeis, 1200 Mollusken und Wuͤrmer, wovon 800 in Weingeist,

800 Arten getrockneter Pflanzen in vielen Doubletten, 2150 Nummern Mineralien.

8 Von den Gegenstaͤnden, welche in dem beruͤhmten Franzoͤsischen Prachtwerke uͤber Aegypten abgebildet sind, fehlt jetzt unseren Samm⸗ lungen kaum ein einzelnes der weniger merkwuͤrdigen.

Diese Sendungen erhielten dadurch noch besoönderen Werth, das sie immer von ausfuͤhrlichen Verzeichnissen begleitet waren, welche die Angaben uͤber den Fundort, das natuͤrliche Vorkommen,

und die angestellten Beobachtungen enthielten.

Aus diesem Fleiß und dieser Horgfalt lassen sich die schoͤnsten

Hoffnungen fuͤr den ferneren Erfolg dieses Unternehmens herlei⸗

en, und durch die große Liberalitaͤt, wodurch unsere hoͤchsten

Staats⸗Behoͤrden dasselbe unterstuͤtzten, haben dieselben den aner⸗

kannt großen Verdiensten Preußens um die hoͤhere Geistes⸗Kultur,

kleein neues und unleugbar hoͤöchst erhebliches hinzugefuͤgt.

Jetzthluͤhenbe seltene und schoͤne Gewaͤchse ll..

nigl. Botanischen Garten bei Berlin.

Gesneria aggregata, G. bulbosa, pinnatifida, aus Westindien. latropha panduraefola

aus Brastlien.

Kuba. Strelitzia humilis, vom Kap. Bauhinia forfic, Brasilien. Rbapis acaulis, aus Karolina. Acacia 4 aus Neuholland. Amaryllis purpurea, vom Kap. vivum tabulaeforme, von Madera.

3 aeaun aasw⸗

We sel⸗- und Geld⸗Kourse. Hamburg, 23. Jul. Amsterdam k. S. 1047

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Mon. 105 ¼ pCt., mit besser zu lassen. London 37 Schill. 2 Den. 2 Mon. 36 Schill. 11 Den., Geh

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und auf Zeit 7 Rthlr. 1 Gr., zu haben. Handoz

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Paris 2 Mon. 26½22 Schill., wenig Umsatz. Borde M. 2682 Schill. Kopenhagen k. S. 251 ½ pCt. P 6 W. 40¼ Schill., 2 Mon. zum not. Kours zu lasse Wien in effectiv 6 W. 147 pCt., Prag in effechy 147 ½⅞ pCt., 2 Mon. zum not Kours zu lassen. Am 6 W. 147 pCt., Frankfurt 6 W. 146 ½ pCt., Bri St. Petersburg 2 Mon. Schill., Briefe. Diskontn Louisd'or 11 Mrk. 5 8 Schill., zu haben. Holl. ten, neue, fehlen. Gold al marco 102 ½ Schill., zu Daͤn. Grob Kourant 125 ½ pCt. Hamb. Grob 8. 123 ⅜˖ pCt. Neue 3 Stuͤcke fuͤr voll 30 pCt. 1 ling⸗Stuͤcke 26 und 26 ¾ pCt. Piaster zu 28 Mrk. ben. Fein Silber 27 Mrk. 11 ½ Schill., S Sort. 13 G. à 14 L. 9 G. 27 Mrk. 11 Schu⸗ Preußische Muͤnze 27 Mrk. 4 Schill., zu lassen. Preuß. Praͤmienscheine, à 202 Mrk. Bko. Bri 201 ½˖ Mrk. Bko. Geld. Preuß. Engl. Anleihe z. C. von 37 Schill. 4 Deß Cont. 86 ¾ 86 pCt., Briefe und Geld. Neue Preuß. Engl. Anleihe, 2 Mon. nach Erschein liefern, 35 pCt. angeboten. MNNporweg. Anleihe, à 84 pCt. Briefe, à 832½ pCt’ Daznische Anleihe, erste Abtheilung à 6 pCt. Zin 92 93 pCt., desgl. 5 pCtg. von 3000 Mrk. 83 6832 zweite desgl. 5 pCtg. 83. 84 ½ pCt., Mehreres gemacht. Se. vTö von g-- Fl. pr. kont., un 8. pr. ecember 118 Fl. Briefe und Geld; Metalliques, s , 5 1b kont. 78 i Fl. Briefe und Geld. feac⸗ icd omaission zur Vertheilung von Praͤmi Berlin, 26. Jul. London 3 Mon. à 7 Rthlt. 9: I“ Staatsschuld⸗Scheine. b s W

auf 1 (gez.) Rother. Kayser.

Hi8s Stück. Berlin, Dien

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AImtliche . Kronik des Tage s.

e. Maj. der Koͤnig haben dem Obar. Pefteo nna he zu Danzig, das allgemeine Ehrenzeichen erster Kla 1 I

leihen geruhet.

Hei der Revision, welche nach beendigtem Drucke der

jen⸗Liste, in Absicht der Richtigkeit der Nummern 8 jen, nochmals angestellt wird, hat sich peudeh, Haß dn ste der Zten Ziehung, bei den 18 Rthlr. Brsnten 95 46,166 nicht richtig ist, vielmehr 146,176 heißen muß. v daher die Praͤmie von 18 Rthlr. nicht auf 5. n nur auf letztere Nummer 146, 176 erhoben S e. erh virklich gezogen, die No. 146,166 aber noch im Se⸗heeg. befindlich ist, welches hiermit zur Kenntnusß der resp. ber beider Praͤmienscheine gebracht wird. et

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Mon. à 151 pCt., kurz à 152 ½ pCt., Amsterda Mon. à 145 pCt., Trassenten. Paris 2 Mon. à 83¼ Geld 2Je v5 beburs à 103 ¾ pC chleff Frankfurt a. M. 2 Mon. a 10 t., Wien i er, Gr n Buͤlow, aus Schlesien.

2 Mon. à 1038 pEt, Briefe. 8 2 petezedurg en2 te genctag Mh und Che des Benerat ⸗Stabes des 8ten dato 29 pCt. Briefe, 28 ½½ pCt.; auf 3 Mon. Zeit à⸗-⸗Korps, von Pfuel, von Koblenz..

pCt. Berkaußer. 18b Fhs kone 8 5 pEt. Braeon; Zetzt ihc. genr Seats Nacb⸗ diesseitige Friedrichsd'or à 115 pCt. zu haben, à 114 ½ pCt. zu ln cg äht ee eeeen Staltgart. sen. Praͤmien⸗Staats⸗Schuldscheine, à 102 ¼ pCt ezeg Femne Legations⸗Rath, diesseitige außerordentliche Ge⸗ haben. Staats⸗-Schuldscheine à 73 Geber, à 7 x Xund bevollmaͤchtigte Minister am Koͤnigl. Schwedischen Hofe, Nehmer. Englische Anleihe à 91 pCt. zu haben. Warrach, von Stralsund. 8 wegische Anleihe z. C. 150 pCt. à 86 pCt. Verkaͤufer, à eech. Der General⸗Major und ꝛste Artillerie⸗Inspekteur pCt. Geld. Oesterreichische 5pCtge Obligationen p. C Schmidt, nach Altdamm. 8 82 pCt gemacht; auf Zeit inkl. 2 Mon. fix à 82 pCt., 88

haben. Oesterr. Anleihe in Loosen, p. C. à 123 pCt. December 125 pCt. Verkaͤufer, und 124 pCt. geboten.

gekommen; Se. Ereellenz der Wirkliche Geheime Staats⸗

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1“ gliche Schauspiel 88

Sonnab. 27. Jul. Im Schauspielhause: Zum 1 male wiederholt: Ein Mann hilft dem andern, Lustttt 8eeh t 8 jtsr 68 e 5 aris, 20. Jul. Die Sitzungen der Seengeste⸗a n ungefaͤhr, Lustsp. in 1 Aufzug, von Ko 3 1— 1 1 In ausschließli Berathun⸗ Eifersuͤchtigen auf 8. 1“ 8 28. e öu ven Ariltel Ballet in 2 Abtheil., von Milon. Musik von Persuis er das Budget gen. hss. öe Deckung der, bis das Koͤnigl. Schauspiel eingerichtet vom Koͤnigl Ball eind 8 EECb- lden, ein Zusatz⸗Kredit en hasetos hn nagi8 2 Millionen, im Sonnt. 28. Im Opernhause: Di t eretteiih S here Lab⸗ Oper in 2 Abehe, vnit 1eaus Henste vae hg nn⸗ e von 400,000 Fr. Feeen. 8.,. 2 8 Werner: Susanne). u“ e daß das, durch die fruͤher be⸗ A& . 1 2 . ; 1 e. Ersterer behanm 8 2 Ze. va. ae ———— Sis naeilssts⸗ Lustsp. in n.2 Mill. Kenten gtdden. Sg hüvbse Mont. 29. Jul. Im Opernhause: Romeo und öä1 deee 8 vhs. na einige Mil⸗ Trauersp. in 5 Abtheil. von Shakespeare huld mehr als sinlenglich 8 8 * v Dienst. 30. Jul. Im Schauspielhause: Die Schweste uͤbrig blieben; letzterer dis * e 2 Prag, kom. Singsp. in 2 Abtheil., Musik von W. MS tionen und mitunter 16n9d, mnge nugewachsen sen In Potsdam: Zum Erstenmale: Gleiche Sch üuld, 1 id Eee, e. axs 9; 8 29 die ganze in 3 Abtheil., von F. F. Castelli. Hierauf: Die gef zun sch beinahe um Nachbarschaft, Lustsp. in 1 Aufzug, von Kotzebue. Und: Mall. eener. als die fruͤhere, unter dem Minister Cor⸗ angelegte Liquidation; uͤbrigens bess 19 Sv. 8 1b seinzige verjoͤhrte Foderung, wovon die Kamm ic Meteorologische Beobachtungent Pünoe b wenn es ihr uͤberhaupt moͤg⸗ Barometer / Therm. Hygr. Wind Witterung äre, die unzaͤhlige Menge von Aktenstoͤßen uͤber diesen 24. Jul. A. 235 17+ 175 3505 S. W. „rub, warm, nacts tastand durchzugehen. Hr. Manuel hielt dies fuͤr sehr 25. Jul. F. 28° 0“ [+ 15 ½9 73“0 trüb, gebrochner Him h und trug darauf an, zu jenem Behufe, einen aus M. 230 + 21¼ °%9410 Sonne, Wolken, Wus Deputirten und einigen von der Regierung zu ernen— A. 280 4 + 17½0%)472 .Sternblicke, Gewitte Mitgliedern, bestehenden Revisions⸗Ausschuß niederzu⸗ 26. Jul. F. 282 07 + 14 ½° 74“0 .W. Sonnensch., Wolk la damit die Kammer die Ueberzeugung erlange, daß jene M.28 ° o“ [+ 17½0%h ÿ539 . strüb, Sonnenblicke, Ehenden Fonds nicht etwa dazu verwendet wuͤrden, um 11““ ufruͤ hrerischen Bewegungen in & zu EEE ec. vac stuͤtzen. Er beruͤhrte hierauf abermals die Behaup⸗ 1 zu hmert uressA ee. Reda teur itzes Hrn. v. Villéle in der Sitzung vom 25ten, daß die -öbzbsiiichtigen seit 7 Jahren mit Abgaben erdruͤckt wuͤrben,

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um mit dem Ertrage derselben die Taschen der Glaͤubiger der vorigen Regierung zu fuͤllen. 1 . „Sollte man nicht glauben,“ rief der Redner aus, „daß die Schulden des alten Frankreichs aus der Civil⸗Liste gbgetra⸗ gen eden Pans esg, der Mihe etwa nicht, daß es stets die Nation ist, welche die Schulden der zur Zeit 2 Invasion auch andere Schulden als die der Nation bezahlt worden, die der fremden Regierungen und der Emigran⸗ ten.“ Auf die Bemerkung zur Rechten, daß Hr. Manuel doch auch erwaͤgen moͤge, was die 100 Tage gekostet haben, erwiederte der⸗ selbe, es sey die heiligste Pflicht gewesen, zu verhuͤten, daß das Vy⸗ terland nicht von einem feindlichen Einfalle befleckt werde: „Wir haben alles gethan,“ fuͤgte er hinzu, „um dem Lande dieses Un⸗ gluͤck zu ersparen, und unser Gewissen macht uns daruͤber keinen Vorwurf.“ Der Druck dieser durch Zeichen der hoͤchsten Mißbilli⸗ gung haͤufig unterbrochenen Rede wurde von der Kammer verwei⸗ gert, und der erste Artikel des Budgets hierauf angenommen. Der 2te Artikel setzt den Betrag der durch die sogenannten recon- noissances de liquidation abzutragenden ruͤckstaͤndigen S uld aus dem Zeitraume von 1810 bis 1815 iucl., unveraͤnderlich auf die Ka⸗ pitals⸗Summe von 350 Millionen fest, und bestimmt, daß, wenn nach Erschoͤpfung dieses Fonds, noch Schulden aus jener Periode uͤbrig bleiben, diese baar, jedoch nur bis zum Betrage von 117197,872 Fr. bezahlt werden sollen. Hr. Mechin benutzte diese Gelegenheit, um uͤber die alte Civilliste zu sprechen, mit deren Passivis die neue Civilliste zugleich auch die Aktiva uͤbernommen, auf welche Buonaparte, durch den Fontainebleauer Vertrag vom ꝛaten April 1814, zu Gunsten seiner eifrigsten Diener, die Summe von 2⸗ Millionen Fr. angewiesen hatte. Er klagte, daß diese Summt den Empfaͤngern nie ausgezahlt worden sey, wogegen Hr. Dudon erin⸗ nerte, daß jener Vertrag fuͤr die Regierung nicht als verbindlich angesehen werden koͤnne, weil einerseits die darin erwaͤhnten Ge⸗ schenke von 2 Millionen von Buonaparte zu einer Zeit gemacht worden seyen, wo er bereits aller Macht entsetzt gewesen, anderer⸗ seits aber auch dieser Vertrag selbst, nie von dem Gesetze bestaͤtigt worden sey. Die Aeußerung des Hrn. Dudon, daß, waͤhrend die Regierung auf die Verminderung der Volkslasten bedacht sey, man ihr stets vorwerfe, daß sie diejenigen Personen nicht verschwende⸗ risch genug belohne, die sich der letzten Gunst des Usurpators sa erfreuen gehabt haben, verdroß die linke Seite, welche daruͤber ih⸗ ren Unwillen aͤußerte; Hr. Dudon erwiederte, daß diese Empfind⸗ lichkeit ihn um so mehr wundere, als einer der Redner der linken Seite, Hr. Bignon, selbst behauptet habe, daß Buonaparte zwar der Regent von Frankreich, die Bourbons jedoch stets nur allein die rechtmaͤßigen Beherrscher dieses Landes gewesen seyen, und daß Ludwig XVIII. daher recht gehabt, die Charte von dem Tage zu datiren, wo er seine angeerbten Rechte geltend gemacht habe. Die⸗ . Worten folgte ein lautes Gelaͤchter zur rechten Seite, waͤhrend ie Herren zur Linken sich verwundert ansahen und einer von ih⸗ nen fragte, ob Hr. Bignon jemals so etwas gesagt habe. Hr. Big⸗ non schwieg. Der Finanz⸗Minister fuͤhrte hierauf einen sehr ein⸗ fachen Beweis, um die Kammer zu uͤberzeugen, daß die Regterung nicht verpflichtet sey, die von Buonaparte in dem Vertrage vom irten April 1814 auf die Civilliste angewiesenen Fonds auszuzah⸗ len, naͤmlich den, daß Buonaparte sich dieser Fonds am 20sten Maͤrz 2815 aufs neue bemaͤchtigt, gleichwol aber keine Zahlung ge⸗ leistet habe, und daß mithin durchaus kein Recht vorhanden sey, eine Foderung bei dem legitimen Koͤnige anzubringen, welcher zu genuͤgen der usurpator selbst sich nicht fuͤr verpflichtet gehalten habe. Der te Artikel des Gesetz⸗Entwurfes wurde hierauf, eben o wie, nach mehreren lebhaften, jedoch fuͤr das Ausland wenig interessanten Debatten, der 3te und te Artikel, wegen successiver Einloͤsung der Reconnoissancen, mittelst eines dem Finanz⸗Minister zu eroͤffnenden Kredits von 13,109,000 Renten genehmigt. Nach Annahme des 5ten und ten Artikels ging man zu einem Zusatz⸗ Artikel des Hrn. Bazire uͤber, wonach, in Folge der Bestimmun⸗ gen des 2ten Artikels, die ganze ruͤckständige Schuld unwiderruflich als geschlossen angesehen werden soll, 5 daß unter keinem Vor⸗ wande die Liquidation irgend einer andern Summe, als der in dem Gesetz⸗Entwurfe bereits enthaltenen, statt finden darf. Dieser Vorschlag fand von der linken Seite einen heftigen 2 giderspruch. Hr. Castmir Porier fragte, warnm die rechte Seite nicht schon vor 5 Jahren, als der Finanz⸗Minister auf die Bewilligung neuer Fonds zur Abtragung der ruͤckstaändigen Schuld angetragen, ihm geant⸗ wortet habe, daß durch das Gesetz vom Jahre 12818 die Sache schon erledigt sey; jetzt unterstuͤtze sie (die vechte Seite) den Vor⸗ schlag des Hrn. Bazire bloß, um sich einen Anstrich von Populari⸗ taͤt zu geben; durch bloße Gesetzes⸗Artikel werde indessen den Miß⸗ braͤuchen nicht abgeholfen, sondern durch Einfuͤhrung einer andern und bessern Matoritaͤt in die Kammer als der jetzigen, von welcher, Farh Heile Frankreichs, zu wuͤnschen sey, daß es bald von ihr befreit seyn moͤge. Dieser belcidigende Ausfall auf die ro⸗ halistische Partet verursächte einen allgemeinen Tumult, und veranlaßte den Praͤsidenten, den Redner zur Ordnung zu verweti⸗

nd H.

sen. Der Graf Foy und Hr. Lafitte verlangten dies, als eine Eh⸗ 1 8 1“

Nation bezahlt!? Freilich sind