1822 / 92 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

daß noch stets Soldaten genug uͤbrig bleiben wuͤrden, um die Auf⸗ ruͤhrer im Zaume zu halten. Der Redner fuhr fort: Alles kuͤndige 8 an, daß maͤn allmaͤhlig die Kammern durch den Staatsrath ersez⸗ zen, und wieder die Zeiten herbeifuͤhren wolle, wo man fortwaͤhrend bemuͤht war, die Parlamente durch den Staatsrath vertreten zu lassen, und wo, um sich der Strenge der gerichtlichen Formen zu entziehen, man seine Zuflucht zu einem Rathsausspruche nahm; er wolle zwar nicht hbehaupten, daß der Stagtsrath dem regelmaͤßi⸗ gen Gange der Regierung nicht foͤrderlich seyn koͤnne, zu diesem behuf⸗ muͤsse dieser indessen gesetzlich organisärt seyn, wes⸗ halb er darauf antrage, daß in den naͤchsten Sitzungen ein solcher Ovrganisations⸗Plan der Kammer vorgelegt, bis dahin aber die ver⸗ langte Summe um 200,000 Fr. reducirt werde. Der Großsiegel⸗ Bewahrer bewies die große Nuͤtzlichkeit dieses Instituts dadurch, daß es im Laufe des Jahres 1821 nicht weniger als 17,656 Streit⸗ Sachen gepruͤft und daruͤber entschieden habe. Herr Manuel be⸗ schloß die Diskussion uͤber die Ausgaben fuͤr den Staatsrath, und mißbilligte diesen letzteren aus dem Grunde gaͤnzlich, weil die Mit⸗ glieder desselben taͤglich uͤber drei wichtige, von der Charte garan⸗ tirte und zur Erhaltung der inneren Ruhe Frankreichs unum⸗ gaͤnglich noͤthige Punkte, die Verantwortlichkeit der Minister, die Aufrechthaltung des Wahlgesetzes und die Unverletzbarkeit der National⸗Guͤter, zu entscheiden haben, zu diesem Behufe aber unentsetzbar seyn muͤßten. Als es hierauf zum Abstimmen kam, verwarf die Kammer die Vorschlaͤge des Grafen v. Girardin und des Hrn. Manuel, verweigerte den Druck deren Reden, und bewil⸗ ligte die Ausgaben fuͤr den Staatsrath unverkuͤrzt mit 63 500 Franken. In der Gemeinde Francheville (Rhone⸗ Departement) ward vor einiger Zeit ein Fleischer⸗Bursche vermißt. Man fand ihn nach einigen Tagen in einem zum Spuͤlen der Waͤsche bestimmten Be⸗ haͤltnisse im fließenden Wasser, aus welchem er mit dem Kopfe her⸗ vporragte. Der Koͤrper war mit mehreren Wunden bedeckt. Bis seetzt ist es noch nicht gelungen, den Thaͤter zu entdecken, doch hat ein, so zu sagen, romanhaftes Ereigniß bei dieser Gelegenheit einiges Aufsehen erregt. Als naͤmlich ein Kamerad des Ermordeten die Leiche rekognosciren sollte, fing der Todte an, aus der Nase zu bluten. Nach einem alten Vorurtheile aber erhoͤht ein solches Er⸗ igniß bei einer Konfrontation des, des Mordes Verdaͤchtigen mit deer Leiche selbst die Vermuthungen gegen denselben. So auch hier. Das merkwuͤrdigste dabei ist, daß der Kamerad des Ermordeten die Flucht ergriffen haben soll.

London, 19. Jul. Die Bill wegen der Heurathen von Miinderjaͤhrigen ist im Unterhause, und mit wenigen Abaͤn⸗ ddeerungen auch im Oberhause, durchgegangen. Sie verhindert ddie bisher, selbst nach dem Tode der Ehegatten, gestattete und hiedurch nicht selten zum hoͤchsten Ungluͤcke der Kinder gerei⸗ chende Aufhebung solcher Ehen, zu denen die Maͤnner ihre

Frauen, unter dem Deckmantel der Religion, und durch falsche Beeschwoͤrung ihrer Volljaͤhrigkeit, verleitet haben. Alle

Briefe aus Konstantinopel, seit den letzten 3 4 Monaten, sprechen in den anerkenntlichsten Ausdruͤcken von den Bemuͤ⸗ hlmungen Lord Strangford's fuͤr die Schonung der Griechen. Vorgestern sah sich der Marquis von Londonderry genoͤthigt, den Parlaments⸗Gliedern in einem eigenen Umschreiben vor⸗

zustellen, daß, wenn sie den Sitzungen nicht zahlreicher bei⸗ Hwohnten, als in der letzten Zeit geschehen, die Schließung des Parlaments unmoͤglich seyn wuͤrde. Se. Majestaͤt wer⸗ dden das Parlament in Person prorogiren und hienaͤchst die langst vorbereitete Reise nach Schottland antreten.

.“ Nachrichten aus Philadelphia enthalten den wichtigen Umstand, der Praͤsident der Vereinigten Staaten sey ermaͤch⸗ etigt, die Amerikanischen Haͤfen den Brittischen Schiffen oͤff⸗ nen zu lassen, sobald man Gewißheit habe, daß die Haͤfen des Brittischen Westindiens den Amerikanern geoͤffnet wor⸗ den. Aus Buenos⸗Ayres wird unter dem 26. April, mit Hezug auf ein Schreiben aus Chili, gemeldet, in Valparaiso ver⸗

aannstalte man eine Expedition gegen die Chiloe⸗Inseln. Seit⸗

dem diese letztere Lord Cochrane, kurz nach seiner Ankunft in

Chili, erfolglos angegriffen, hat sich die Stimmung der In⸗ woohner wesentlich veraͤndert. Man glaubt, die Chiloe⸗Inseln werden jetzt, wo sie sich aller, einst vom Vice⸗Koͤnige von S. genossenen, Unterstuͤtzung beraubt finden, eine leichte Beute seyn. Der Zustand Lima's ist hoͤchst abhaͤngig, weil ddie Versorgung mit Lebensbeduͤrfnissen aus dem Inneren, durch die Annaͤherung Laserna's abgeschnitten wird. 8

Dr. Philip, der sich als Beauftragter der Londoner Mis⸗

sions⸗Gesellschaft in der Kapstadt befindet, schreibt unter dem 256. April, daß er dort ein Meerfraͤulein gesehen, dessen Da⸗ seeyn er immer fuͤr fabelhaft gehalten. Er giebt eine genaue Beschreibung davon. Die Laͤnge des Thieres, in seiner ziem⸗

lich eingeschrumpften Beschaffenheit, war 3 Fuß. Seine Aehn⸗ lichkeit mit der Menschen⸗Gestalt hoͤrt unmittelbar unter der Brust auf, und geht in die Gestalt eines Fisches, von der Art des Salmes, uͤber. Die Schuppen auf dem menschen⸗ ähnlichen Theile sind nur bei genauer Betrachtung merkbar.

Es ward noͤrdlich von China gefangen und in Batavia von

2 1“

Kapitain Eades, der in kurzem die Tafelbay verlaͤßt und uͤber Soondon nach Amerika geht, fuͤr 5000 Spanische Thaler gekauft. 23. Jul. Die Hollaͤndische Regierung hat der Ko⸗ lumbischen angezeigt, daß, wenn erst eine Europaͤische Macht in Anerkennung der letzteren vorausgegangen sey, sie, die Hollaͤndische Regierung, die erste seyn werde, dem Beispiele zu folgen. New⸗Yorker Blaͤttern nach, gab zu der Konsti⸗ tuirung des Mexikanischen Kaiserthumes vorzuͤglich der Um⸗ stand Anlaß, daß die Spanischen Kortes den von O'Donoju und Iturbide unterzeichneten Vertrag von Cordova, in wel⸗ chem einem Gliede des Koͤniglich Spanischen Hauses die Annahme des Kaiserlichen Ansehens uͤber Mexiko freigestellt ward, fuͤr nichtig erklaͤrt hatten. Der Kaiser Iturbide war 1810 noch Lieutenant im Heere. Sein Vater, aus Biscaya gebuͤrtig, jetzt 64 Jahr alt, kam in seinem 23sten Jahre nach

EEE1““ Mexiko, wo er eine vermoͤgende Kreolin heurathet, neue Kaiser ward fuͤr die Landwirthschaft erzogen; er; nen festen Koͤrper, ist an den Militair⸗Dienst gewoͤh stand schon fruͤhzeitig bei Kinder⸗Spielen und jugen Unternehmungen immer an der Spitze. Sein Glüg Beee. bestimmte die Regierung, ihn zum Obersten heben. s berschaft von Bahia. Iturbide zog sich ohne Murt eine Pflanzung zuxuͤck, aber seine Talente wurden nich gessen. In kurzem sah er sich aufgefodert, den Befeh Heeres zu uͤbernehmen, welches 1819 1820 nach P. marschirte. Hier war es, wo er seinen Plan fuͤr die haͤngigkeit Mexiko's zur Reife brachte, und Aller Inter dieser Angelegenheit zu verweben wußte. In seiner F lungsweise der Menschen zeigt sich Iturbide mehr uͤben als gebietend; er versteht die seltene Kunst, Diejenigen denen er verkehrt, allmaͤhlig zu sich zu erheben, um Bescheidenheit gewinnt ihm Aller Herzen. Seine kriege Unternehmungen sind durch Wachsamkeit und Ausdau zeichnet, und, wenn er einen Schlag zu thun hat, so ge. es mit großer Entschiedenheit. In den mißlichsten La er gesammelt, und man sah ihn bei den dringendsten ren ruhig laͤcheln.

Am 19. Jun. ward Manuel Torres dem Praͤsidem Vereinigten Staaten vorgestellt, und in der Eigenschaft Kolumbischen Geschaͤftstraͤgers anerkannt. 8

Galway in Irland, 13. Jul. Mehr als 60 h um Aufnahme in das Fieber⸗Hospital, mußten gestern, asn gel an Raum, zuruͤckgewiesen werden. Alle Gaͤnge zuf den Betten sind mit Kranken bedeckt; im Hofe werden aufgeschlagen, und uͤberhaupt geschieht Alles, die Krankt ihren Wohnungen zu sondern, und so der Ansteckung zu thun.

Aus dem Haag, 22. Jul. Se. Maj. der Koͤnie des Prinzen Friedrich von Oranien K. H. sind gestern zuruͤckgekehrt.

Bruͤssel, 25. Jul. J. J. K. K. H. H. der Er

und die Erbprinzessin von Daͤnemark sind vorgestern Nac eingetroffen. Der am 8ten d. M. von Madrid ab gene Koͤniglich Niederlaͤndische bevollmaͤchtigte Ministe Spanischen Hofe, hat bereits in Bayonne die gewoͤh Auarantaine angetreten. Hanover, 26. Jul. Vorgestern traf die Land Friedrich von Hessen⸗Kassel Durchl. von Gotha hier ein; gen wird Se. Durchl. der Prinz Friedrich von Hessen, Neustrelitz hieselbst erwartet. Auf Veranlassung der maͤnnischen Deputation fuͤr die Hanoͤverschen Seescht nun auch ein Signalbuch in der Maaße ausgearbeite solches schon fruͤher von den Englaͤndern und anderen renden Nationen mit großem Nutzen gebraucht worden. ist auf den Hanoͤverschen Seeschiffen eine sogenannte mer⸗Flagge eingefuͤhrt.

Leipzig. Vom 1. August an, geht die neue Po von hier nach Wittenberg, uͤber Delitzsch, Bitterfeld Graͤfenhaynchen; der fruͤhere, zum Theil sehr schlechte uͤber Duͤben, betrug 8 starke Meilen; der gegenwaͤrtige Theil chaussirte, betraͤgt Meilen.

Manheim, 24. Jul. Nachrichten aus Muͤnchen folge, hat die K. Oesterreichische Zoll von 10 Gulden pr. Centner kommende Getreide gelegt. Wien. Auf die von mehreren oͤffentlichen Blaͤttern, ¹ Smyrna herauskommenden Spectateur oriental vorgeworfene I kung, daß einer unter Tuͤrkischer Censur stehenden Zeitum voller Glauben beizumessen, entgegnet dieser. „England nommen, ist vielleicht in ganz Europa kein Blatt, das sich groͤßeren Preßfreiheit zu erfreuen hat, als das unsrige; wir uns immer der Wahrheit befleißigen. Sollten wir desse achtet einmal, verleitet durch unsichere Nachrichten, von Ziele uns entfernt haben, so werden wir durch schleunige B. gung das Versehen baldigst wieder gut zu machen suchen.

Aus dem Ungarschen Pensions⸗Institute, welches 67½ M der zaͤhlt, und ein Kapital von 322,355 Fl. besitzt, bezic dienstunfaͤhige Mitglieder, 33 Witwen und 10 Waisen, Pensionen von 100 bis 400 Fl. Die zu Mailand versam bevollmaͤchtigten Kommissaire der bei Vollziehung des gesten kels der Wiener Kongreß⸗Akte vom 9. Jun. 1815 interessirte gierungen, haben unterm 26. Jun. d. F. eine (der Wiener 3 als eine besondere Beilage angeschlossene) Bekanntmachung sen, wodurch jene Glaͤubiger des vormals Italienischen Mon ren Foderungen dem Grundsatze nach zwar anerkannt, de nach aber noch nicht liquidirt sind, so wie die Theilnehmer noch gaͤnzlich illiguiden Schuldgattungen jenes Kredits⸗ In zur Anmeldung ihrer Foderungen aufgefodert werde Ancona, 12 Jul. Zu den. gefaͤhrlichen Wagestuͤck, die kische Flotte auf der Rhede vor Scio durch Brander zu vern wurden von den Griechischen Marine⸗Chefs auf Psara, lige aufgerufen. Es meldeten sich zweihundert junge Leut und vierzig waren dazu nur noͤthig. Sie wurden unter jenen das Loos gewaͤhlt. Der Erfolg ihres Wagnisses ist bekannt kehrten unversehrt zuruͤck. .

Venedig, 18. Jul. Der Kapitain Poͤltl, Kommanda Oesterreichischen Fregatte Karolina, starb nicht an der Migl wie fruͤhere Nachrichten behaupteten, sondern an der Wassch Als die Fregatte die Meerenge von Messina passirte, wurde ein Mißverstaͤndniß der Neapolitanischen Telegraphen das Geruͤcht verbreitet, es seyhen mehrere Personen durch die 2 rola weggerafft worden. Die Fregatte verlor auf ihrer Rei Canton bis Triest, außer dem erwahnten Kapitain Poͤltl, nuf Mann, von welchen der eine schon seit laͤngerer Zeit krank we andere aber in die See siel und ertrank.

auf alles, aus Deutsc

„Neapel, 1. Jul. Die Vaͤter der Gesellschaft Jesu habe Leib des H. Franz von Girylamo von R her gebracht

8 98 8 WEWEö WI 1u“

garschau, 23. Jul.

Eifersucht und Raͤnke beraubten ihn der 16

Regierung einen Eing

zirche del Gesu Nuovo zur andaͤchtigen Verehrung ausge⸗

Zu Felicianowo bei Rawg lebt der Jabkowski in einem Alter von 133 Jahren; 100 Jahre lang

zwischen dem Entschlusse, sn heurathen oder ledig zu

aite er z 1 8— . chloß er sich, in den Stand der heil. Ehe zu b Witwe, und lebte seitdem

rband sich mit einer 5jaͤhrigen

7 .g fruͤher diente er mehrere Jahrzehende Preuß. Armee. b

in angeblicher reicher Kapitalist, aus dem Badenschen, der sich nen Baron von Reinholdt ausgab, besuchte vor kurzem in egend von Kutno, mehrere zum Kauf ausgebotene Guͤter, ber mit dem Kauf nie zu Stande. Auffallend ward es/ daß gen diesen Guͤtern, kurz nach seinen Besuchen, bedeutende tähle vorstelen. Man fing bald an aufmerksamer, auf den an⸗ hen Baron zu werden, ergriff ihn am Ende hei der That, utdeckte in ihm einen Schwindler, Namens Christian Kraft, zaden. Das Kriminalgericht zu Kalisch hat ihn zu gjaͤhrigem ren Gefaͤngniß verurtheilt, dann soll er nach seiner Heimath en werden. 3 die Weichsel schwillt von starken Regenguͤffen in den Karpa⸗ bedeutend. Die Baͤder Krzeszowice und Szwoszowice sind ch besucht. Aus Krakau schreibt man vom 16. Jul.: Briefe Umserdam, Antwerpen und Hamburg, eiligst an alle Hesh. namentlich nach Danzig versandt, verkuͤndigen die erfreuliche licht, daß der Getreidehandel sich ploͤtzlich und unerwartet An mehreren Orten sind die Preise auf einmal um 50 pCt. gen. Hier sind sie dagegen etwas gefallen. Ein zwanzig⸗ ger Handwerksbursche, der nach dem Genuß von fettem Ham⸗ znen viel kaltes Wasser trank, starb neulich hier unter großen

eg... . 1 t. Petersburg, 19. Jul. Se. Maj. haben unterm 7. April en Fetemibem Venenst zu Kiew, nachstehendes Rescript : „Hochwuͤrdiger Metropolit von Kiew, Jewienji. Da Ich Verdienste zu belohnen wuͤnsche, so habe Ich fuͤr gut befun⸗ ie auf die Stufe eines Metropoliten von Kiew zu erheben. itte Gott, Er wolle Ihre Kraͤfte zu diesem Ihrem Amte stär⸗ Ja, moͤge die geistige Aufklaͤrung immer mehr und mehr in gegenden sich ausbreiten, wo der erste Funken des Glaubens ußland geleuchtet, und die heilige Kirche, die unverweslichen reste der gepriesenen Heiligen zum Unterpfand der Wohlfahrt ands aufbewahrend, sich befestigt hat. Indem Sie die Ihnen traute Heerde in Erloͤsung erbauen, pflanzen Sie einen Wein⸗

des Herrn, Ihm zum Ruhme. Es wird Mir besonders an⸗ m seyn, zu sehen, wie die einst beruͤhmte Akademie zu Kiew, n Laufe von Jahrhunderten wuͤrdige Diener des Altars erzo⸗

hat, unter Ihrer Leitung das ihr vorgesteckte Ziel erreichen

Ich bin uͤberzeugt, daß Ihre aufgeklaͤrte Erfahrung und Lehre, im Geiste des Glaubens, zu ihrer Zeit, Fruͤchte zum n der Kirche und des Vaterlandes bringen werden. Indem Ihnen eine weiße Kapuze mit einem brillantnen Kreuz, um t zu tragen, uͤbermache und Mich Ihrem Gebete empfehle,

be Ich Ihnen wohlgewogen.”“ 11

on der Kaiserlichen freien ökonomischen Gesellschaft sind fuͤr

r folgende Preisaufgaben ausgesetzt, die dem aufmerksamen chter unserer Kulturfortschritte nicht uninteressant seyn duͤrf⸗

I. Fuͤr diejenigen Kreise der noͤrdlichern Gouvernements, wo betraide, oder nur sparsam u. in fuͤr die Bewohnerzahl unzureichen⸗

enge, gewonnen wird, ein Mittel anzugeben, welches denselben inreichenden Bedarf eines guten Brotes sichert; 20 Dukaten. a den Neu⸗ und Klein⸗Russischen Gouvernements, so wie m Slobod⸗Ukrainischen, wird zur Wintersaat selten das Land gt, weil man dies dort fuͤr schaͤdlich haͤlt, obgleich die haͤufi⸗ Mißaͤrndten die Gruͤndlichkeit dieser Meinung zweifelhaft ma⸗ Demjenigen Landbauer, welcher in den benannten Gouver⸗ ts, durch Duͤngung des Feldes, eine reichlichere Aerndte er⸗ ls seine Nachbaren, die silberne Medaille. III. Dem, der 3 inander folgende Jahre hindurch den Versuch macht, wenig⸗ eine Desaͤtin Sandgrund mit Buchweitzen, und eben so viel Hommer⸗Roggen zu besaͤen, 3o Dukaten. IV. Dem, der in en⸗Gegenden fuͤnf Desaͤtin Waldung anpflanzt, nach Verfluß Jahren, wenn eine hinlaͤngliche Anzahl wohl erhaltener und Fortkommen versprechender junger Baͤumchen vorhanden ist, ukaten. V. Dem, der eine Substanz angiebt, welche statt des ‚dessen Abschaͤlen die Linden⸗Waͤlder zerstoͤrt, zu Matten zastschuhen angewandt werden kann, fuͤr Arme nicht zu theuer d den Preis der Waaren, welche in Matten und Mattensaͤcken bahrt und versandt werden, nicht erhoͤht, 20 Dukaten. ine der neuentdecktesten Heil⸗Anstalten im Inneren unseres es ist das Sacker Schlammbad. Im Gouvernement Taurien, ch auf der Straße nach Simferopol, (2187 Werste von hier) et sich der Salzsee⸗Sack. Starke Sonnenhitze verdampft im u. August das Wasser an den Ufern des Sees, und treibt es halbe Werst gegen den Mittelpunkt zu, wo im August das Koch⸗ in betraͤchtlicher Hoͤhe krystallisirt wird;t die nun vom Wasser ßten Ufer, deren Schlamm einer zaren medizinischen Salbe

8h wird, bieten alsdann dem Kranken ihr wohlthaͤtiges Bette

Von den Turkmenen am Silbernen Huͤgel circuliren hier, Murawijews Beschreibung, die neusten Modenachrichten. Die enischen Frauen und Maͤdchen, die auch außer ihren Woh⸗ i erscheinen, und sich durch ihre zarte und hoͤchst einneh mende tsbildung zu ihrem Vortheil auszeichnen, tragen weite buntfarbige eider, ein langes rothes sehr feines Hemde, und einen Kopf⸗ der unseren Kokoschniks aͤhnelt, nur ist er dreimal hoͤher; bei een ist dieser Aufsatz mit Silber, bei Reichern mit Gold und steinen geschmuͤckt; das Haar ist auf der Stirne sichtbar, gescheitelt, und in lange Zoͤpfe kunstvoll geflochten. Alle rbeiten werden von gekauften oder gefangenen Sklaven ver⸗ Die Hbrigkeitlichen Personen der Turkmenen sind die fachbalen (die Weißbaͤrtigen). Die Obergewalt ist in den n des Chans, der von den Persern ernannt wird, dessen „aber nicht erblich ist. Der Begriff von Ehre ist diesem sischen Volke fremd; fuͤr die geringste Kleinigkeit verstehen e Turkmenen beiderlei Geschlechts, zu allem. Natuͤrlich fehlt auch der Muth, und ces ist auffallend, wie durch ein barsches ein ganzer Haufen dieses großen breitschultrigen Menschen⸗ s eingeschuͤchtert werden kann. Von Waffen sieht man in ganzen Stamme fast nichts; Schloͤsser und Riegel sind ih⸗ bekannte Dinge; ihre Kibitken sind, wie bei den Tataren

4

in Grusien,

, mit Schilfrohr umflochten und mit Filz bedeckt, und Minister der aus⸗

Adresse der frem-⸗ Herr! Die be⸗

stehen Tag und Nacht jedermaͤnniglich offen. Madrid. Folgendes ist die Note, mit welcher der waͤrtigen Angelegenheiten, Martinez de la Rosa, die den Minister am 8. Jul. erwiedert hat: „Mein He⸗ klagenswerthen Ereignisse, welche dieser Tage statt gefunden haben, 2 seitdem ein achtungswerthes Korps, das besonders zur Bewachung

der geheiligten Person Sr. Katholischen Maz. bestimmt war, ohne irgend einen Befehl dazu erhalten zu haben, aus seinen Quartie⸗ ren ausgezogen ist, die Hauptstadt verlassen und sich zwei Stunden

von Madrid, in der Koͤnigl. Residenz im Pardo, gesetzt hat, sind hinlaͤnglich bekannt. Dieses unerwartete Ereigniß hat die Negte⸗ rung in eine eben so schwierige als besondere Lage versetzt. Sie sah sich einer ihrer vornehmsten Stuͤtzen zur Aufrechthaltung der oͤffentlichen Ordnung berauht; die Macht, welche bestimmt war, die Gesetze in Ausuͤbung bringen zu helfen, warf das Joch der Un⸗ terwuͤrfigkeit und des Gehorsams ab, und Soldaten, denen das ge⸗ heiligte Unterpfand der Person des Koͤnigs anvertraut war, verlie⸗ ßen ihn nicht bloß, sondern lenkten auch Aller Blicke auf den Pa

last Sr. Maj., den ihre Waffengefaͤheten fortwaͤhrend besetzt hielten

Die Regierung erkannte, daß sie unter solchen Umstaͤnden alle ih- re Anstrengungen auf zwei Hauptgegenstaͤnde richten muͤßte: 2) Die Ruhe der Hauptstadt, es koste was es wolle, aufrecht zu erhglten, ohne zu veranlassen, daß der unruhige Zustand und die Erhitzung der Fetenschaüften, Unordnungen oder Aufreitzungen irgend einer Art herbeifuͤhrten, und 2²) alle friedlichen und versoͤhnlichen Wege einzuschlagen, um ein verirrtes Korps zu seiner Pflicht zuruͤckzufuͤh⸗ ren, ohne zu Gewalt schreiten zu muͤssen, oder es zu dem schmerz⸗ haftesten Aeußersten kommen zu lassen, Spanisches Blut zu ver⸗ gießen. In Betreff des ersten Punktes sind die Maßregeln der Regierung so wirksam gewesen, daß der Zustand der Hauptstadt in diesen so kritischen Tagen ein sehr auffallend Beispiel von der Maͤßigung und Weisheit des Spanischen Volkes dargeboten hat. Selbst von jenen leichten Unordnungen, die sogar in gewoͤhnlichen und ruhigen Zeiten in Hauptstaͤdten so haͤufig vorfallen, kam nichts zum Vorschein. Hinsichtlich des zweiten Punktes haben die Verfuͤgungen der Regierung wegen der Halsstarrigkeit der verfuͤhe⸗ ten Truppen keinen so gluͤcklichen Erfolg gehabt. Vergebens wüui-⸗- den alle versoͤhnlichen Maßregeln angewandt, welche die Klughe t und der sehnliche Wunsch, beklagenswerthe Folgen zu vermerden eingeben konnten; alle Mittel, die Beweggruͤnde der Unruhe und des Mißtrauens zu zerstreuen, welche dem ungehorsamen Cerps zum Vorwand haͤtten dienen koͤnnen, wurden erschoͤpft; die Regie⸗ rung gab demselben zu dreien Malen und bei drei verschiedenen Gelegenheiten den Befehl, auf zwei Punkte hin zu marschiren, die demselben zu Quartieren bestimmt waren; der Staatsrath wur⸗

de dreimal zu Rath gezogen, und gab die Wege der Versoͤhnung

an, die alle angenommen wurden; die Regierung trieb endlich ihre Nachgiebigkeit so weit, daß sie den Truppen im Pardo den Vor⸗ schlag machte, selbstzuwaͤhlende Officiere abzuschicken, um selbst aus dem Munde des Koͤnigs zu vernehmen, was er wolle und wuͤnsche; allein selbst dies fand statt, ohne daß es die dgvon erwartete Wuͤr⸗ kung hervorbrachte. Ungeachtet alles dessen hat sich die Regierung, die uͤbrigens zweckdienliche Vorsichtsmaßregeln ergreifen mußte, so wenig von der Linie der Maͤßigung entfernt, daß sie nicht allei

die als Garnison in der Hauptstadt befindlichen Truppen nicht ge⸗ gen die aufsaͤßigen Truppen gebrauchte, sondern auch, um das An⸗-⸗ sehen jeder Zuruͤstung zu vermeiden, keine andern Huͤlfs⸗ mittel anwandte, als die, welche ihr zu Gebote standen, und deren sie sich bedienen konnte, nachdem ihren Befehlen nicht mehr ge⸗ horcht wurde, wie es geschehen mußte. Aber so viele Sc onung von Seiten der Regierung hat den verirrten Bataillonen, statt sie zur Ordnung zuruͤckzufuͤhren, nur noch mehr Muth zu ihren ver⸗ brecherischen Plaͤnen gegeben, die sie endlich, mittelst eines Ueber⸗ falls der Hauptstadt, in Ausuͤbung zu bringen suchten. Man kennt diesen ihren feindlichen Einfall, man kennt ihre ohnmaͤchtigen Anstrengungen, die tapfern Truppen der Garnison und National⸗ Miliz zu uͤberfallen und zu besiegen; man kennt endlich den Er⸗ folg ihrer Verwegenheit. Mitten in dieser Krisis und der Aufrei⸗ zung, welche ein Angriff der Art in den Gemuͤthern hervorbringen mußte, sah man nicht ohne Staunen, Soldaten und Milizen die strengste Zucht erhalten, ohne ihren Sieg zu mißbrauchen und oh

ne in ihrer Erbitterung je zu vergessen, daß die Urheber dieses un gluͤcklichen Ereignisses Spanier waͤren. Nach dem, was vorgefal⸗ len, war es weder klug noch moͤglich, diejenigen, welche den An⸗ griff gemacht, in der Hauptstadt zu lassen, und ihnen fortwaͤhrend die Bewachung der geheiligten Person des Koͤnigs, den Gegenstand der Verehrung und Hochachtung des Spanischen Volks, anzuver⸗ trauen. Auch hat man dies kostbare Unterpfand einem Regiment uͤbergeben, das ein Muster der Zucht und Unterwuͤrfigkeit ist, und Truppen, wie Volk, haben den unermeßlichen Abstand erkannt und respektirt, der zwischen einer aufsaͤßigen Koͤnigl. Garde, welche vor dem Gesetz fuͤr ihre Verirrungen verantwortlich ist, und der 5 erlauchten Person des Koͤnigs, die durch das Grundgesetz des Staats fuͤr heilig und unverletzlich erklaͤrt worden, vorhanden ist. Nie koͤnnen Se. Maj. und Ihre Koͤnigl. Familie mehr Beweise von Anhaͤnglichkeit und Achtung empfangen, als Sie bei der gestrigen Crisis erhielten; nie hat das Spanische Volk seine Loyalitaͤt und seine Tugenden augenscheinlicher an den Tag gelegt. Diese ein⸗ fache, auf Thatsachen beruhende Erzaͤhlung, fuͤr deren Authentici⸗ taͤt so viele Zeugnisse sprechen, uͤberhebt mich jeder weitern Betrach⸗ tung uͤber den wichtigen Gegenstand, worauf sich die Note Ewr. Exc. ꝛc. vom gestrigen Dato bezieht. Die Regierung Sr. Katho⸗ lischen Maj. hat uͤbrigens nicht ermangelt, die darin ausgesprochenen Gesinnungen nach Wuͤrden zu schaͤtzen und anzuerkennen, daß der Zweck derselben in allen Beziehungen eben so nuͤtzlich als interre sant sey. Ich erneure Ew. Exc. die Versicherung meiner Ho

gerehe IIIIIIIZ1u a.

achtung. Zur Anlegung eines neuen mineralischen Trink⸗ ges Maj. der hiesigen Stadt eine Summe

Brunnens ist von des Koͤniges M 1 von 10—11,000 Rthl. huldreichst uͤberwiesen woͤrden. Schon t. J. 1815

geruhten Se. Maj., der Stadt zum Bau eines neuen Schauspiek⸗

Hauses einen schoͤnen freien Platz zu schenken. Von Seiten des Gemeinde⸗Rathes sind jetzt Amtkaze und Vorschlaͤge wegen fuͤhrung dieses Baus geschehen; und mit diesem Plane haͤngt noch ein anderer zusammen, der auf eine bedeutende Verschonerung der

hiesigen Stadt und auf eine angenehme und leichte Verbindung der beiden Kur⸗Oerter Aachen und Burtscheidt gerichtet it. ³