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errungen, und machte die Preisfrage fuͤr das naͤchstfolgende 52 88 8. en der General Graf von Zieten, gab ein großes Diner, so wie auch der Geheime Regterungs⸗Rath und Universitaͤts⸗Bevollmaͤchtigte Neumann. Im Zwinger war von der Kanufmannschaft ein Mittag⸗Essen veranstaltet, und saͤmmtliche Freimaurer⸗Logen, so wie viele Privat⸗Zirkel, begingen dieses Fest mit den reinsten Empfindungen der Hochachtung fuͤr den verehrten Monarchen. Die Schuͤtzen⸗Gilde hielt wie gewoͤhnlich ihr an die⸗ seem Tage festgesetztes solennes Koͤnigsschießen, und im Theater gab 2. 8½ die auf die Feier dieses Tages gedichtete „Koͤnigs⸗Linde“ von Hoöoltey. * In den bei dem hiesigen Koͤnigl. Stadtgericht im J. 1ꝛ821 er⸗ öffneten Testamenten sind nachstehende Vermaͤchtnisse hiesigen mil⸗ den Stiftungen ausgesetzt worden. Vom Kaufmann Huͤbsch, der Kiirche zu Eilftausend Jungfrauen 100 Rthlr. und der Armen⸗Ver⸗ pflegung z0 Rthlr. — Vom Kretschmer Speer, dem Kinder⸗Hospi⸗ tale zum heil. Grabe, dem Kaufmann Hickertschen Erziehungs⸗In⸗ stitute und dem Hausarmen⸗Medizinal⸗Institute, jedem derselben 10a Rthlr. — Vom Todtengraͤber Huͤbner, der Armenverpflegung 100 Rthlr. — Von der verwitweten Assessor Magusch, dem Kran⸗ ken⸗Hospitale zu Allerheiligen zw0 Rthlr., dem Kinder⸗Hospitale - heil. Grabe 100 Rthlr., der Armenverpflegung 100 Rthlr. und der staͤdtischen Offictanten⸗Witwen⸗Kasse ebenfalls 100 Rthlr. — Vom Kaufmann Walther, der Armenverpflegung 300 Rthlr. — Vom Handschuhmacher Joh. Friedr. Budensieg, den saͤmmtlichen Hospi⸗ taͤlern sn gleicher Theilung 600 Rthlr., und außerdem dem hiesi⸗ 1 gen Blinden⸗ und Taubstummen⸗Institute jedem derselben 200 Kthlr., dem Institute fuͤr huͤlfslose Dienstboten 150 Rthlr. und dem katholischen Hospitale ad St. Annam 50 Rthlr. — Von Igfr. Spiller, der Pfeifferschen Armenschule 300 Rthlr., den beiden Kin⸗ er⸗Hospitaͤlern in der Neustadt zusammen 1500 Rthlr., dem evang. lementar⸗Schulen⸗Fonds 500 Rthlr. — Vom Destillateur Thiem, ddem Kranken⸗Hospitale 50 Rthlr., und an drei Kinder⸗Hospitaͤler jedem derselben 5o Rthlr. — Von der verwitweten Suschke, dem Kranken⸗Hospitale 200 Rthlr., der Armenverpflegung 100 Rthlr., an drei Kinder⸗Hospitaͤler zusammen 300 Rthlr., und außerdem zu einem Stipendien⸗Fonds fuͤr arme Studirende 500 Rthlr. — Vom Gastwirth Schick der Kirche zu Maria Magdalena 200 Rthlr. — Von der verwitw. Pollacke, der Kirche zu Eilftausend Jungfrauen zum Aufbau 100 Rthlr., der Armenverpflegung 100 Rthlr., dem Kranken⸗Hospitale 300 Rthlr., dem neuen Hospitale fuͤr huͤlfslose Dienstboten 150 Rthlr., dem Elisabethiner⸗Kloster, dem Kinder⸗ Hospitale in der Neustadt, dem Hospitale zum heil. Geiste, dem Hospitale zu Bernhardin und dem zu Hironymi, so wie dem Haus⸗ armen⸗Medicinal⸗Institute, jedem derselben 50 Rthlr. — Vom Kon⸗ ditor Schiffke, der Kirche zu St. Bernhardin 200 Rthlr., der Kir⸗ che zu Maria Magdalena 200 Rthlr., der Kirche zu St. Elisabeth 200 Rthlr., der zu Elftausend Jungfrauen 100 Rthlr. und dem Hausarmen⸗Medicinal⸗Institute 1w0 Rthlr. Ueberdem hat derselbe bestimmt, daß von einem Kapitale von 6000 Rthlr., die Zinsen, nach dem Tode seiner Geschwister, an Arme seiner Familie, und sodann an Arme buͤrgerlichen Standes vertheilt werden sollen. Auch hat er ein Kapital von 16,000 Rthlr. zur Stiftung eines Waisenhauses vermacht. Diesem Kapitale sollen nach dem Tode einer Geschwister noch 7000 Rthlr., von welchen sie lebenslaͤng⸗ ich die Zinsen beziehen, zutreten. 8 ig. In Brisen, 1 Meilen von hier, am Strande, ist eeine Seebade⸗Anstalt von einem Mauer⸗Meister aus Reufahrwasser angelegt, die einem bisher stattgefundenen Mangel abhilft und sttnark benutzt zu werden verspricht. Unter den 25 Feuersbruͤnsten, die im Jul. im hiesigen Reg. Bez. vorfielen, ist die zu Prangenau durch absichtliche Feueranle⸗ gung entstanden. Der neunzehnjaͤhrige Knecht einer Witwe hat sich zu dieser schwarzen That bekannt.
Der Bruder seiner Brot⸗ frau hatte ihn vor 4 Wochen bei der Arbeit See und mit Scchlaͤgen bedroht, darum steckte er der Witwe das Haus uͤber den
Kopf an. 8 8 e. nitz. Der Kaͤmmerer Mittis legt zu Schmiedeberg eine Steindruckerei an. — Nach achtzehnjaͤhriger Abwesenheit traf am 17. Jul. der Russisch Kaiserliche Hofrath und Professor Dr. Rau⸗ pach aus Petersburg hier ein, um, auf der Durchreise nach Karlsbad, seine hier wohnende Mutter, eine Prediger⸗Witwe, zu besuchen. — In Petschkendorf wurden unlaͤngst alterthuͤmliche Begraͤbnißplaͤtze aufgefunden und unter andern 88 unversehrt zu Tage gefördert, welche einen Scheffel Getreide fassen koͤnnen. — Das S. 957 erwäͤhnte Sturm⸗ und Hagelwetter hat in den Kreisen Schoͤ⸗ nau, Jauer und eiegut „ die Feldmarken und Gaͤrten von nicht, wie dort erzaͤhlt wird, 13, sondern wie sich durch spaͤter eingegan⸗ gene Nachrichten ermittelt hat, mehr denn 60 Ortschaften, fast durchaus verheert. Stargardt (Reg. Bez. Danzig). Bei dem Feuer, was un⸗ langst zu Zablau auskam, stand das Gehoͤfte des Schulzen Wendt in vollen Flammen, und drohete jeden Augenblick den Zusammen⸗ stturz. Drinnen lag in der Wiege des Schulzen juͤngstes Kind; kein Mensch aber wollte sich zu dem Schreckensgange in das von allen vier Seiten brennende Haus entschließen. Die Schwester des mit dem Flammen⸗Tode bedrohten Kindes, selbst erst 13 Jahre glt, von frommer Geschwister⸗Liebe getrieben, faßt sich Muth u. stuͤrzt mit heldenmuͤthiger estigkeit durch Qualm und Dampf, zur lichterloh Fvrennenden Stube; die Wiege ist von den Flammen bereits ergrif⸗ fen, das Kind — noch liegt es unversehrt in seinem Bettchen; das Maͤdchen umfaßt es mit beiden Armen, und bringt es vr. und 1 esund an Gottes freie Luft. Dicht hinter ihm brach das Gebaͤlke 8
“ Kbnigsberg in Pr. Zur Feier des 3ten Augusts wurden in ddeer deutschen Gesellschaft mehrere Vorlesungen gehalteu, von der Universitaͤt die Praͤmien fuͤr die beste Bearbeitung der am 18. Jun. d. X. aufgestellten Fragen vertheilt, und vom Prof. Dr. Lobeck die Festrede gehalten; die Garnison hatte mit der zur Uebung jetzt
anwesenden Artillerie von Danzig und Graudenz große Pa⸗ rade. Abends war Feuerwerk und Illumingtion. Auch ein wohl⸗ thaͤtiger Verein trat, zur Verherrlichung dieses Festes, ins Leben. Der Direktor des Konigl. v-vr . Hr. Abs, hatte schon im April d. J. die Grundlinien eines Vereins zur Unterstuͤtzung und
8 Ben mann verwaister Maͤdchen durch den Druck bekannt gemacht.
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Iin einander, und zertruͤmmerte den vaͤterlichen Heerd.
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Die menschenfreundlichen Theilnehmer versammelten sich am 2. d. 8 M., und bestimmten den Koͤnigl. Geburtstag zu ihren Stiftungs⸗
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Jahr
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e werden nun nach dem entworfenen Plan ihren ausfuͤhren.
Wittenberg. Die alte Sage, daß bei Appollendorf, „ Gegend des Appollenberges, eine Wetterscheide sey, bewaͤhrn am 12. Jul. von neuem. Nach langer Duͤrre wäͤlzte sich Suͤdwest nach 9 Fage . Ernihm ö11A1XAXA“ Allg
auf; am erwaͤhnten Punkte spaltete es sich; eine te
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linken Elbufer stromaufwaͤrts, die andere wendete sich gend des Flenming. Beide Gewitterzuͤge hatten einen furcht Orkan in ihrem Gefolge; unter mehreren Gewaltstreichen, di ser ausgehen ließ, uͤberhob er die ungluͤcklichen Besitzer der g auf denen das gehauene Getreide in Garben stand oder in Se den lag, der Muͤhe des Einfahrens und Dreschens; stunden fuͤhrte er es hoch in der Luft mit sich fort, wirrte die Halme, dem alle Koͤrner herausgeschuͤttelt, wild durch einander, und sie in den benachbarten Waͤldern, auf die Gipfel der Gebuͤsche hoͤchsten Baͤumc. Auf diese Weise hing B. die Aerndte me entfernter Doͤrfer, auf Merkraͤdigkendorf, einem Gebuͤsch zwi Mochau und Grabe, und die Gemeinden Werkzahna, Wolter, Kerzendorf u. m. g. haben mehr als die Haͤlfte ihrer ganzen; terung verloren. 88 1 “ “ 1“
Der fortdauernd hoͤchst niedrige Stand der Produkten⸗p ist eine, fuͤr den Staatsmann wie fuͤr den Moralisten gleich teressante Erscheinung der neuern Zeit. Ueberfluß an den i wendigsten Beduͤrfnissen des Lebens ist an und fuͤr sich gewiß Uebel; im Gegentheil eine Wohlthat des Himmels. Er kan die mittelbare Veranlassung zu einem voruͤbergehenden uetr, durch werden, daß er das Verhaͤltniß der verschiedenen Kisen d buͤrgerlichen Gesellschaft unter einander zu jaͤhlings verruͤck. 2 trifft besonders dort zu, wo Grundeigenthum eine disponible, pfaͤndliche Waare ist, und wo auf dem Besitze desselben Vern tungen und Leistungen ruhen, deren Ferras ohne Ruͤcksicht
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chluß des S. 906 d. 3. abgebrochenen Aufsatzes.)
t,s Umstaͤnden zu thun sey, um die Gefahr nden, die — nicht dem Menschen⸗Geschlechte uͤberhaupt, gfürhat der weise Vater schon gesorgt, wohl aber, — der Al der jetzigen spekulirenden Generation droht, daruͤber hat neffendes, recht zu seiner Zeit gesprochenes Wort, bei Er⸗ der Badenschen Kammer hoͤren lassen. (S. Nr. 42 der „Es wird darauf ankommen,“ sagt der Hr. Minister von Atin seiner Rede, „ob die Menschen sich leicht oder schwer Unvermeidliche fuͤgen lernen, ob sie erkuͤnstelten und allzu⸗ scicigerten Beduͤrfnissen des Lebens mit kräfti er Selbstuͤber⸗ ag zu entsagen verstehn und zu der einfach schlichten Weise *Väter willig zuruͤckkehren, oder ob sie eigensinnig darguf en werden, einen Zustand festhalten zu wollen, zu dessen zung es entschieden an Mitteln gebricht.“ Moͤchte doch diese gruͤndete Warnung auch in anderen deutschen Staaten ge⸗ erden und nicht unbenutzt verhallen!
Schwankungen der Preise nominell feststeht, so daß vo- Sch kungen nur auf den kleinern freien Theil des Eigenthums Einfluß aͤußern koͤnnen, der dadurch um so fuͤhlbarer und nich ten zerstoͤrend wirkt. Fuͤr die, zu jenen Leistungen Berecht und uͤberhaupt fuͤr alle Klassen ohne Grundeigenthum ist zwaß ser Zustand der Dinge vorerst nur wohlthaͤtig, da sich ihre e⸗ faͤhigkeit in dem Maße vermehrt als alles wohlfeiler wird. die Laͤnge droht aber auch ihnen Gefahr, weil mehr oder mit die Existenz des einen Standes auf die der Andern berechne und ein so wichtiger und zahlreicher Stand, als der des mannes, keine heftige Erschuͤtterung erleiden kann, deren IG rn. necht auch 22 8 Uebrigen 8 887 e. allerdings besser gewesen seyn, wenn die Preise von ihrer er EEö DZauer erwechselt u ten Hoͤbe nicht so schnell und nicht so tief gesunken waͤren, sit 28 S x mit denc dee Belasume ve. ein Steigen derselben, wenn auch nicht ganz zu dem vorigen Störlationen darauf gegruͤndet⸗ we b3 wuͤnschen. Aber auch nur wuͤnschen laͤßt sich so etwas, deng eüaöner 8 dichen Spielpartie in der ersten Haͤlfte des Jah⸗ Helfen fehlt es uͤberall an Mitteln. Bei Ereignissen von sihags cset 59 ewonn 5 in der zweiten aber eben so viel wieder gebreiteten und allgemeinem Umfange kann selbst die mae, ia. bt ge⸗ de, wenn er am Ende des Jahres sein Konto Regierung nur wenig thun, und dies Wenige nicht dauernd e, 9te, würde, menr en Vorwurf machen koͤnnen; denn Darmͤber, daß die jetzigen niedrigen Getreide⸗Preise nici zurch Can sgottin einen oneen rrhche Rach, auch un bloß Fuftnage Wirkung einer mehriaͤhrigen guͤnstigen Wissgs zrmer geworden: Hut er sich aber verletten, lassen/ das, was sind, sondern daß die Hauptursache in der vorangegangenen ier Zufall fruͤher brachte, als ein dauerndes Einkommen zu hten und es in entbehrlichen Genuͤssen auszugeben, dann frei⸗ uß der nachfolgende Verlust ein wirkliches Minus in seiner hervorbringen; und hat er sich vollends an jene Genuͤsse der⸗ gewoͤhnt, daß er sie auch noch waͤhrend der Periode des Un⸗ vefriedigen muß, so ist es klar, daß das Minus sich verdop⸗ bird. Dies ist ungefaͤhr der Lauf der Dinge in der juͤngst enen Periode gewesen. Die gute Zeit, wenn man die Zeit einer Kriege so nennen darf, hat den Leuten ein Darlehn ht, das die boͤse jetzt von ihnen mit Zinsen znruͤckfodert. Aber Harlehn ist verschwendet, und was das Schlimmste ist, das hwenden ist daruͤber so zur Gewohnheit geworden, daß man it auch noch nicht lassen will. 1 seber ihr Vermoͤgen auszugeben, mag nun zwar bei den Leu⸗ e Absicht nicht seyn; wenigstens laͤßt sich bei der Mehrzahl olche Thorheit nicht annehmen. Allein das Uebel liegt dar⸗ ß man heut zu Tage fast T geneigt ist, sein Ver⸗ weit uͤber dessen wahren Werth anzuschlagen. So weit das thum sich von selbst in Zahlen darstellt, als beim baaren Gelde ei sichern, auf baares Geld lautenden Foderungen, ist eine hung zwar nicht moͤglich; dies macht aber nur den kleinsten des Gesammt⸗Vermögens aus. Der bei weitem groͤßere, be⸗ Grundstuͤcken, todtem und lebendem Inventarium, Waa⸗ bern, zweifelhaften Anspruͤchen, schwebenden Prozessen und un⸗ vielen anderen Dingen, die alle erst durch eine vorangehende bung auf Geldwerth reduzirt werden muͤssen. Bei solcher ützung bietet sich dem Leichtsinne und der Selbsttaͤuschung ein Spielraum dar, den zu benutzen die heutige Welt nur zu öt ist, und hierin unterscheidet sie sich sehr charakteristisch von korangegangenen Generationen. Fruͤher schlug man alles auf heringste an, ließ manches in der Berechnung auch wohl ganz 8 der eein zum sich ja nicht zu verrechnen. Man wollte absichtlich sich unter die er nicht leicht sinken kann, weil sonst die Kapirie uͤberreden, reicher zu seyn, als man war, und dafuͤr war man zu anderen, besser lohnenden Unternehmungen uͤbergehen er That reicher als man es schien. Beispiele dieser Sinnesart In dem Landbau hingegen stecken jene zu fest, um leicht han noch aus einer, eben nicht fernen Zeit, erinnerlich. So hatte zogen werden zu koͤnnen; Grund und Boden selbst ist ein der ersten Buchhaͤndler Berlins, von seinem Waarenlager all⸗
ist oft bemerkt worden, daß es den mehresten Menschen rwird, Gluͤck zu ertragen als Ungluͤck. Warum muß diese Erfahrung auch bei ganzen Nationen zutreffen? Manche en, besonders diejenigen, denen der Vortheil ward, in dem fe der Revolutionen lange neutrale Zuschauer zu bleiben, ha⸗ dem außerordentlich lebhaftem Verkehr, den er veranlaßte, nerwartete Quelle von Wohlstand gefunden. Sie hat aber zu gedient, den ungezuͤgelten Hang zum Wohlleben bei ih⸗ u erwecken. Wie viel Grundeigenthum haͤtte nicht koͤnnen enfrei gemacht werden, wenn man die ungewoͤhnlich guͤn⸗ Preise der Ertfugntsh weislich dazu benutzt haͤtte. Statt
und lange angehaltenen Theurung zu suchen sey, duͤrfte wohl ein Zweifel obwalten. Eine kraͤftigere Aufmunterung konne Landwirthschaft nicht erfahren, als in dem reichlichen, fast dem Jahre steigenden Preise, womit ihre Fenhn waͤhren ganzen langen Dauer der Revolutions⸗Kriege in Europa wurden. Wo es viel zu verdienen giebt, da bleibt heut zu die Industrie nicht aus, und in unserem kenntnißreichen 30 koͤmmt ihr da auch bald die Wissenschaft zu Huͤlfe. Der L wird jetzt ganz anders systematisch betrieben, als es noch Decennio der Achtziger Jahre der Fall war, wo denkende alten Herkommen sich entfernende Landwirthe noch zu de tenheiten gehoͤrten, zu denen man es der Muͤhe werth hielt Reisen zu machen. Auch sind die aufgeklaͤrten Regierungen laͤßig bedacht gewesen, den Ackerbau von seinen laͤstigsten zu befreien. Dafuͤr sind aber auch manche Staaten, die S. Getreides nicht entbehren konnten, jetzt um die es ihrigen verlegen, und selbst aus anderen Welttheilong welches heruͤber, das man sonst nicht auf unseren Maͤtt So erfahren wir zum Beispiel, daß Frankreich im voriga eine Million Kilogramm Getreide (circa 2,134,243 Pfund) 1- ypten erhielt. Bei dieser großen Konkurrenz haben nicht! ruchtbarsten Laͤnder vor den anderen, den natuͤrlichen Von ner wohlfeileren Erzeugung, sondern auch die Verfassung mit ein, um die Produktions⸗Kosten zu vermindern; denn m Sklaverei oder Dienstbarkeit herrscht, koͤnnen sie nie so hal gen, als wo der Tagelohn auf freiem Vertrage beruht. N. großen Markte der Welt treffen aber wohlfeil und theuer en Getreide zusammen, und jenes zieht dieses unwillkuͤhrlich Preisen herab. Es ist zwar eine bekannte Erfahrung, da allen Waaren hohe Preise mit niedrigen abzuwechseln pfl cne lein bei Erzeugnissen der Kunst hat der Preis doch sein⸗ 0
das sich unter eine andere Form gar nicht bringen laͤßt, isch so viel abgeschrieben, daß es lange vor seinem Ende schon vg er dasteht, wird es, so geringe Zinsen er auch trages seinen Buͤchern ganz verschwunden war, und so großen Werth doch immer noch vortheilhafter seyn, ihn zu irgend einer.
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vom 10ten August 18222 1“
es auch hatte, doch keinen Theil seines nominellen Vermoͤgens mehr ausmachte. Einer der ausgezeichnetsten hiesigen Aerzte hatte ein bei der Kurmaͤrkischen Landschaft stehendes Kapital von einigen Tausend Thalern dergestalt vergessen, daß er erst daran erinnert wurde, als ihn die Kaͤsse auffoderte, die aufgesammelten Zinsen zu heben, weil man sie nicht laͤnger beherbergen koöͤnne. Ein angese⸗ hener Gutsbesitzer hatte seinem Forste so wenig zugetraut, daß er sich kaum entschließen konnte, den eigenen Bedarf daraus zu ent⸗ nehmen, geschweige davon zu verkaufen. Als seine Erben ihn durch Sachverstaͤndige abschaͤtzen ließen, ergab es sich daß er, abgesehn von allen Lasten, fuͤr zehn Tausend Thaler Holz des Jahrs nach⸗ haltig liefern koͤnne. Man begreift leicht, daß der Unteeschied zwi⸗-⸗ schen einer solchen laten Abschäaͤtzung aller Dinge, und der jetzt uͤb⸗-: lichen haarscharfen, wo man nichts vergißt, alles auf das Ueber⸗-⸗ triebenste heraufschraubt und so zu sagen das Aufgeld vom Auf⸗ gelde mit anschlaͤgt, daß dieser Unterschied in der Totalitaͤt zur ungeheuern Summe anwaͤchst, und dies erklaͤrt, wie eine Nation in der That aͤrmer geworden seyn kann, und dennoch nominell eben so reich und vielleicht reicher erscheint als ehedem. Aber damals. hatte sie Ruͤcchalt und war im Stande, manchem voruͤbergehende: Unwetter Trotz zu biecten; jetzt ist sie ein schutzloser Baum auf der Hoͤhe, den der erste Herbststurm entblaͤttert. 8
Es ist die hoͤchste Zeit, diesem immer wachsenden Uebel ernst..
lich entgegen zu arbeiten und dem uͤbertriebenen Hange zu erkuͤn⸗ stelten Genuͤssen, die ohnehin nur die Eitelkeit naͤhren, ohne das Herz zu befriedigen, vernuͤnftige Schranken zu setzen. Dazu ge⸗ nuͤgt es aber nicht, die Englischen Waaren auf unsern Messen zu verbieten, wie es von vielen jetzt gepredigt wird; denn auch bei deutschen Waaren kann man verarmen, wenn man deren mehr verbraucht, als die Einkuͤnfte es gestatten. Zeigen sich ja doch in dem angefeindeten England selbst schon unverkennbare Spuren an⸗ gehender Verarmung! Es giebt nur ein Mittel zum Zwecke; naͤm⸗ lich zuruͤckzugehn auf die einfachern Begriffe der Voreltern von Lebensgluͤck und Lebensweise, und hierin muͤssen die hoͤhern Staͤnde der Gesellschaft das Beispiel geben, so wie sie es gewesen sind, welche die niedern Staͤnde zu ihrem Luxus hinaufgezogen haben. Denn an wem liegt wohl die Schuld der Demoralisirung des ge⸗ meinen Mannes, der Verschlechterung der dienenden Klasse, uͤber die man so viel klagen hoͤrt? Doch wohl einzig und allein an den sogenannten Bessern in der Gesellschaft, die zuerst anfingen, ihrem Berufe sich zu entfremden und uͤber thre Verhaltniffe hinauszugehn. Seitdem die Brotfrau aufgehoͤrt hat, Hausmutter zu seyn, will auch ihre Koͤchin nicht mehr Koͤchin seyn. Nichts ist so natuͤrlich; die geringe Klasse konnte nicht allein zuruͤckbleiben, sonst waͤre eine Luͤcke in der buͤrgerlichen Gesellschaft entstanden, und die Natur verabscheuet Luͤcken. Darum mußte auch sie mit hinaufruͤcken u. sich anschließen diesem allgemeinen unaufhaltsamen Treiben nach Oben, das man laͤcherlich nennen muͤßte, wenn es leider nicht in seinen Folgen so unheilbringend und verderblich fuͤr's Ganze waͤre.
Das Zuruͤckgehen auf der einmal eingeschlagenen Bahn, das Hinuntersteigen von der kuͤnstlich aufgethuͤrmten Hoͤhe ist freilich schwer, fuͤr den Einzelnen meist hart und demuͤthigend. Wenn aber das Fundament schon kracht, dann darf man sich nicht besin-⸗ nen, dann ist es Zeit, daß jeder der Ebene wieder zueile, und dann darf auch keiner das hoͤhnische Laͤcheln des Andern besorgen. All⸗ gemeine Noth hat das Gute, daß sie heilsame Entschluͤsse erleich⸗ tert, weil ein Motiv auf Alle wirkt. Und wenn auch einige da. sind, welche die Noth noch nicht erreicht hat, so darf man sich um sie wenig bekuͤmmern, denn sie sind zu sehr in der Minderzahl, als daß sie die Mode vorschreiben koͤnnten. Es hat eine Epoque bei uns gegeben der Schmach und der Unterdruͤckung, nach der sich gewiß kein rechtlicher Mensch wieder sehnt. Aber eins mochte man sich doch aus dieser, sonst so truͤben Zeit zuruͤckwuͤnschen: die einfachere Lebensweise, das Aufhoͤren aller Ostentation, das Entsa⸗ gen eingebildeter Beduͤrfnisse. Niemand schaͤmte sich seiner Ar⸗ muth, denn sie war allgemein, und mancher freute sich des willkom⸗ menen Vorwands, einen Aufwand zu beschraͤnken, den er ohnehin nicht mehr bestreiten köonnte. Die Gesellschaften hoͤrten auf, aber die Geselligkeit fing an, und man war, das allgemeine Ungluͤck ab⸗ gerechnet, im kleinern frugalen Kreise vergnuͤgter als jie. Warum konnte diese Sitte nicht auch unter gluͤcklichen aͤußern Verhaͤltnis⸗ sen fortdauern, und warum mußte der Friede, gleichsam als ob er mit einem Zauberschlage jeden wieder reich gemacht haͤtte, den Trieb zur Verschwendung wiederum wecken? Sollte der Mensch nur im Ungluͤcke klug seyn koͤnnen? Moͤchten wir doch bald den Beweis des Gegentheils erhalten! “ “
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tion zu benutzen, als ihn unbeachtet liegen zu lassen. Dahe “ es sich nicht berechnen, wie weit die Getreide⸗Preise sinken! .“ e1“ und es wuͤrde sehr gewagt seyn, Muthmaßungen deshalb au 9 11“ zu wollen. Eben so wenig laͤßt sich voraussehen, ob sie 8ees “ werden; wenn jedoch unerwartete Ereignisse den Verbraug orlesu
F vermehren sollten, so duͤrfte ein bedeutendes Steigen ½
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ngen, welche ens nicht zu den Wahrscheinlichkeiten gehoͤren, da selbst di terung durch verbesserte Kultur vieles von ihrem besorglich
ttesgelah yV11““ Auserwaͤhlte Stuͤcke der Gene sis erklaͤrt Hr. Prof.
usse verloren hat. a g. (Der Beschluß in der Beilage)
2¼ -— 1 8½ 8 Zellermann Dienst. Donnerst. und Sonnab. von 9— 10 Uhr.
Ote Messianischen Stellen der eine ¹ 1— großen und kleinen 96 seten erklaͤrt viermal woͤchentlich von 10 — 22 Uhr Hr. Lie.
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4bö8 Universitaͤt zu Berlin im Winterhalbenja geehalten werden. 8
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ZAAA“; EE1““ 8 Die Buͤcher Daniel, Esra, Nehemia erklaͤrt nach Vor⸗ ausschickung einer kurzen Einleitung in die Chaldaͤische Gramma⸗ tik in vier woͤchentlichen Stunden von 1 —12 Uhr Hr. Lic. Bleek.
Einleitung ins N. T. wird Derselbe viermal woͤchent⸗ lich von 10—22 Uhr vortragen.
Das Evangelium und die Briefe Johannis erklaͤrt in fuͤnf woͤchentlichen Stunden von 11—12 Uhr Hr. Lic. Breszler.